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Aus Stadt und Land.
Nagold, den 1. September 1924.
Nur der verdient sich Freiheit wie dar Leben,
Der täglich sie erobern mutz. Goethe.
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Dom Sonntag. Wer am letzten Freitag grotze Freude in sein Herz — über dar schöne Wetter natürlich — einziehen ließ, der wurde schon wieder bitter, bitter enttäuscht. Er kommt halt immer wieder ein nasser, nasser Regen, auch wenn der Barometer noch so steigt und schöner beständiger Wetter verheitzt. ANS dem schönsten blauen Himmel regnet eS herunter, er ist eine kalte, unfreundliche Witterung und das noch tm August, einem Sommermonat. Alle — und wirklich sind es viele — Feste leiden darunter; gar mancher sehnsüchtiger Blick wird von den VeretnSmttgliedern, noch mehr vom VeretnSkassier nach oben geschickt, ob noch nicht besseres Wetter käme. Wie schön wären jetzt tm Spätsommer Wanderungen, doch dar Wetter tut nicht mit, wir müssen uns »fügen. Die Ernte ist — wenigstens zum größten Teil — geborgen und wie manche Landwirte sagen, ist der Körnerertrag nicht der beste, jedenfalls nicht in der Güte u. Menge wie vergangenes Jahr. Der Regen macht viele Hoffnungen zu nichts — auch den Mldberger Turntag hat er beeinträchtigt. Doch lassen sich ja die Turner nicht so leicht unterkriegen und so müssen'S die andern ball auch machen, sich nicht vom Regen unterkriegen lassen. Einmal muß es doch wieder Sonnenschein geben!
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Dom Schwarzwaldverei«. Eine stattliche Anzahl von hiesigen Wanderfreunden fuhr am Samstag mit dem schon von vblen Schwarzwaldveretnsmitgliedern der unteren Nagold- late» besetzten V-1 Uhr Zug Schromberg zu, um dort mit den Vertretern des ganzen württ. SchwarzwaldvereinS die Einweihung der den Gefallenen des württ. SchwarzwaldvereinS gewidmeten GedächtnishauseS, dar auf dem Fohrenbühl in freier, luftiger Höhe unter den schwierigsten Verhältnissen errichtet wurde, zu begehen. Es waren zwei inhaltsreiche Tage und viel Schönes und Erhebendes dursten wir droben in Schramberg und auf dem Fvhrenbühl erleben. Näherer Bericht folgt.
Sie Reichsrichkzochl für Oebenshalkungskosien (Ernährung Wohnung Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) für Mittwoch 27. August ist nach den Feststellungen des stat. Reichs imts gegenüber der Vorwoche unverändert geblieben; sie beträgt das 1,14 Billionensache der Vorkriegszeit.
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Aenderung auf dem Gebiete der Sozialversicherung.
In der Jnoalioen- und Hinterbltebenenoerstcherung ist durch Gesetz vom 31. Juli >924 mit Wirkung ab 1. August der Retchszuschutz für jede Invaliden-, Witwen- und Wttwerrente von 36 auf 48 Goldmark erhöht worden. Durch Gesetz vom gleichen Tag wurden die Sonderzulagen bei Renten Schwerbeschädigter auS der Unfallversicherung mit Wirkung ab 1. Juli d. I. auf 18 Goldmark festgesetzt. Die Vorschriften über Zulagen in der Unfallversicherung gelten bir auf weiteres auch für Deutsche, die sich iw Ausland aufhalten, ferner für fremde Staatsangehörige, die im Deutschen Reich ihren Wohnort haben. (Für fremde Staatsangehörige war bisher Voraussetzung, daß sie seit dem 1. Januar 1921 ununterbrochen in Deutschland ihren gewöhnlichen Aufenthalt hatten.)
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Schutzimpfung gegen Maul- und Klauenseuche. Die
Württ. Landwtrtschafirkammer hat beim württ. Ministerium beS Innern beantragt, daß die Uebernahme der Kosten de« Serums für die Schutzimpfung gegen Maul- und Klauenseuche auf die Zentralkasse der Viehbesttzer nicht nur auf die Schutzimpfung von Rindern, sondern auch auf das übrige
Klauenvieh, wie Ziegen, Schafe und Schweine ausgedehnt werde. Dar Ministerium hat hiezu geantwortet, daß, falls in einem Gehöft außer den Rindern gelegentlich auch einmal andere Maul- u. Klauenseuche empfängliche Tiere, wie Ziegen, Schafe und Schweine der Schutzimpfung gegen Maul- und Klauenseuche unterzogen werden sollten, die Möglichkeit bestehe, daß der Besitzer der Tiere beim Verwaltungsausschuß der Zentralkasse der Viehbesttzer den Antrag stellen kann, daß ausnahmsweise auch das Serum, das zur Schutzimpfung von anderen Tierarten als von Rindern verwendet wird, zu Lasten der Zentralkasse der Viehbesitzer vom tierärztlichen Lande»- untersuchungSamt geliefert werde.
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Dom Rathaus
Stadtbauamtl. Sachen. Zum Betriebs- und Unterhal- tungrauswand der Krastfahrfpritze wird von der Zentralkasse ein Jahresbeitrag von 300 und für die Feueralarmanlage e;n solcher von 250 ^ gewährt. — Dar Schlauchmaterial der Feuerwehr und Weckerlinie ist sehr abgenützt und z. Teil unbrauchbar. Dringend nötig sind je 500 m S-Schläuche und 200 in ^ Schläuche je mit Kuppelungen. An dem Gesamtaufwand entfallen auf die Stadt etwa 1000 Mark, die genehmigt werden. — Als Mißstand wird empfunden, daß nur eine Vortchtung zum Trocknen der Schläuche vorhanden ist. DaS Stadtbauamt wird beauftragt, zu untersuchen, ob nicht im Sleigerturm eine zweite TrocknungSvorriÄtung angebracht werden kann. — Beim Anbringen des Turbinenregulators im stiidt. Wasserwerk hat sich gezeigt, daß dar Schwunggewtcht des PumpenschwungradS zu leicht ist und verdreifacht werden muß. um den Ungleichförmigkeitsgrad auf ! ein Minimum heradzusetzen, das für die Tätigkeit der Regu- i latorS dringend nötig ist. Im Interesse der BetriebSstcher- ! heit tst ein entsprechend größeres Antrtebsschwungrad anzu- ! bringen, das einen Mehraufwand von etwa 500 ^ erfordert. — Eine Anzahl Bauarbeiten an den städt. Bauten wurden vergeben, so die Tapezierarbeiten in Neubau I an die hiesigen Tapeziermeister, die Maler-, Schlosser- und Jnst.Arbeiten in Neubau II und die Glaserarbetten in Neubau Hl. DaS Gesuch eines Handwerkers um Nachzahlung wegen ungenügenden Verdienstes wurde aus Billigkeitsgründen der Folgen wegen abgelehnt
Ban- und Notstandsdarlehen aus der Anleihe der Versicherungsanstalt wurden unter den vorgeschriebenen Bedingungen verwllligt. — Die Mühlkanalmauer an OrtSweg 37 bei Keppler und Schlofsermstr. Gauß ist vom Unterhaltungs- Pflichtigen Kanalbesttzer wieder tnstandgesetzt worden. Von den Beteiligten tst nun auch die ordnungsmäßige Pflasterung der Hosflächen angeregt worden. Daran ist die Stadt mit dem OrtSweg 37 mit etwa 230 beteiligt. Diese Summe wird verwilltgt, wenn von den Beteiligten für die übrige ! Summe von 330 aufgekommen wird. — Ein hies. Bürger > hat ohne die Erlaubnis der Stadt etnzuholen, einen Schup-
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Heute
beginnt ein neuer Bezugsabschnitt. Große weltpolitische Ereignisse werden in nächster Zeit eintreten; die Stellungnahme jeder einzelnen ist in seinem eigenen wie dkS Volkes Interesse notwendig. Deshalb
eine Tageszeitung lesen, die Dich über Politik und Wirtschaft unterrichtet, Dir aber auch von den Schönheiten der Heimat erzählt und Dir von Deiner nächsten Umgebung alles Wissenswerte mitteilt. Dein nächster Gang muß deshalb aus die Post, zum Briefträger oder aus unsere Geschäftsstelle sein, um
»en SeseWnfter sSr SemeMer Wellen.
per» eigenmächtig ans städt. Eigentum erstellt. Er ist der Antrag aus zwangsweise Entfernung de» Schuppen» gestellt. Die Beschlußfassung hierüber wird bi» zur nächsten Sitzung auSgesrtzt. Die Klagen sind überhaupt zahlreich, daß nach der Ordnung oft wenig gefragt und Poltzeivorschristen und städt. Eigentum nicht beachtet werden. So werden öffentliche Plätze und Straßen willkürlich mit Holz, Wagen aller Art und anderen Gegenständen belegt, öffentliche Brunnen beim Tränken von Pferden — weil sie nicht ausgespankt werden — beschädigt, wobei auch die Sicherheit gefährdet wird und mancher andere. Das Stadtsch.-Amt wird beauftragt, gegen diese OrdnungSwidrigkeiten nachdrücklich einzuschreiten und die Polizetorgane zu pfltchtmäßigem Einschreiten zu veranlassen.
Waldsachen: Im Laufe dieses Monat» sind aus freier Hand 374 Fstm. Stammholz zu 100°/» der Forsttaxe verkauft worden, sodann im öffentlichen Aufstretch 163 Rm. Nadelholz- Beigholz vom Teichelwald zu 13^03^ t Rm. durchschnittlich und Reisig und auf Hausen in der Gäuhut zu 569 Die Gewinnung von Wetßtannenzapfen aus der heurigen Ernte in bestimmten Waldteilen ist der Firma Geigle überlassen worden, die htesür 10°/» des gewonnenen Samens unentgeltlich an die Forstverwaltung abzultefern hat.
Eisbahn. Da« Stadtbauamt teilt mit, daß es schon im Vorjahr beauftragt worden sei, rechtzeitig Vorschläge zur Lösung der leidigen EtSbahnfrage zu machen. Di« bisherige künstliche Eisbahn beim Holzgarten könne niemals befriedigend gestaltet werden, ganz abgesehen davon, daß dar Wasserpumpen Geld kostet. Die Klagen des Eissport treibenden Publikums weiden nie verstummen. DaS beste sei eine einfache natürliche Anlage. AIS den htesür geeigneten Platz mit Wasserzuführung erachte dar Stadtbauamt einen Teil der städt. Wiese im JselShäusertal, durch welche der Wassergraben der Waldach htndurchführt. Durch die Schaffung einer horizontalen Lage wäre wohl die Herstellung einer genügend großen Eisbahnfläche mit nicht zu großen Kosten als Notstandsarbeit zu bewerkstelligen. Der GraSertrag würde hiedurch nicht wesentlich beeinträchtigt. Im Prinzip erscheint der Vorschlag dem Sport sympathisch. Vor der Beschlußfassung find aber die nötigen Höhenaufnahmen und Kostenberechnungen zu machen.
Streu- und Reinigungspflicht auf de« Staatsstraße« vor Wohngebäude« außerhalb Etters. Da» Straßen- und Wasserbauamt Calw teilt mit, daß nach dem Gesetz vom 6. Februar 1923 das Reinigen, Begießen und Bestreuen der Staatsstraßen außerhalb Etter» vor bewohnten Häusern den Gemeinden obliegt. Die StaatSstraßenbauverwaltung sei bereit vor den in Betracht kommenden Häusern diese Last zu übernehmen gegen Bezahlung der unverhältnismäßig hohen Summe von jährlich 186 für 614 lfde. in. Die Bezahlung dieser Betrags wird abgelehnt. Dem Gesetz soll dadurch Genüge geleistet werden, daß der angrenzende Hausbesitzer zur Reinigung und Bestreitung durch Poltzeivorschrift verpflichtet wird, wie dies ja innerhalb der Stadt für jeden Hausbesitzer bereits Pflicht ist. Der vom Stadtschulthetßenamt erlassenen ortSpolizetltchen Vorschrift wird zugesttmmt.
Steuersache«. Zu einer gründlichen Debatte gaben die in letzter Zeit von der örtl. Steuerbehörde ausgegebenen vorläufigen Steueranforderungszettel für Steuerjahr 1. April 1924 bis 31. März 1925 Anlaß. Die nötigen Aufschlüsse find tm Gesellschafter bereit» gegeben worden. Der Gemeinderat ist der Ansicht, daß die Steuerbelastungen im allgemeinen und auch die Staat»-, Gemeinde- u. Kirchensteuer auf die Dauer unerträglich sind. Bet der in Bälde stattfinde nden oorläuf. Etatsberatung für 1924 wird sich Gelegenheit geben die Einnahmen und Ausgaben der Stadt genau zu prüfen, woraus sich dann die entsprechenden Schlüsse auf die Gemeindesteuern ziehen lassen. In einer kürzltchen Veröffentlichung sind alle Fürsorgezwetge der Vollständigkeit halber aufgeführt worden, die neu den AmtSkörperschaften zugewiesen wurden. DaS scheint nun teilweise dahin mißverstanden worden zu sein, als die Renten der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen nun von der AmtSkörperschaft zu tragen seien.
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Die Fürstlich« at die Stistuisi . der ..Zoller»
TiLo Brand und seine Zeit
H Roman von Charlotte Niese
(Nachdruck verbot«».»
„Armer Herr Gissecke, daß Ihr so elend liegen müßt! Auch Ihr seid noch rn demselben Wams, das ihr auf dem Schiff und im Wasser trüget! Es ist Euch gerade so auf dem Leibe getrocknet wie mir, aber ich sehne mich doch nach einer anderen Gewandung. Sagt, habt Ihr meine Truhe gesehen? Sie stand aus dem Verdeck und meine Kaluweit sollte acht auf st« geben. Aber die Kalu- weit ist dahin, und meine Truhe scheint denselben Weg gegangen zu sein. Nun muh das Weib hier mir ein Gewand geben. Wo ist sie?"
„Sie melkt die Ziegen!" erwiderte Gieseck« und deutete auf eine halb offene Tür im Hintergrund. »Wenn sie kommt, solltet Ihr artig mit ihr reden, Fräulein!"
„Ich bin immer artig!" entgegnet« Alheid trotzig. „Aber ich bin aus pommerschem Herzogsblut und dies Weib ist eine Leibeigene."
„Das scheint sie nicht zu sein!" Ritter Giese'ckes Stimme klang überredend. „Bedenkt Fräulein, daß Ihr ein« Gefangene seidl"
Er konnte nicht weiter ermahnen. Zwei Laienbrüder traten mit einer Tragbahre in die Hütte und luden ihn ohne viel Worte auf. Dann wurde er weggetragen, und Alheid stand allein in dem dämmerigen Rauch. Sie rief nach Tilo, aber er antwortete nicht. Vielleicht war er mit den Brüdern und dem Ritter gegangen. M- heid war noch nicht allein gewesen. Am gestrigen Tage lag sie halb betäubt in der Hütte und besann sich auch jetzt noch nicht ganz genau, wie sie eigentlich aus den schäumenden Wellen, aus ^r Todesgefahr hierher gekommen war. Es war so lustig auf der Kuss gewesen. Viel Bier war getrunken worden, dazu hispanischer Wern, kaltes gesottenes Fleisch hatte man gegessen und süße Kuchen, di« in großen Kisten mitgenommen waren. König Erich mcht« und scherzte, wie er immer tat, wenn er von seiner Philipp« Abschied genommen hatte, und di« zwei lustigen Junker, der Bredow und der Renzow, hatten zur Laut« gesungen. Ein Schel- Menlied nach dem andern. Auch die Mannschaft mar froh gewest« und erst recht die Söldner, di« angeworben waren, gegen die Halsten zu ziehen. Auch von den andern Kuffs klang Lachen und Singen übers Wasser. Alheid wußte nicht mehr, wann der Sturm wm. Sie lag, in ihrem Pelz gehüllt, unten in der kleinen KaMe- und neben ihr die Kammerfrau, di« noch viel mehr Wein getrunken
hatte als das Fräulein. Sie konnte auch nur schwer erwachen, als das Schiff zu rollen begann und eine Stimme von oben rief, daß die Frauen auf Deck kommen sollten. Alheid stürzt« nach oben, sah weißen Gischt, hörte das Heulen des Sturmes, das Brechen der Masten. Wie lange dauerte es, bis die Kuss non den Wellen auf die Felsen getrieben wurde und auseinanderbarst? Sie wußte es nicht. Erst dann kam sie zu sich, als sie aus dem steinigen Strand lag, jemand sie aufhob und sie gierig heiße Milch trank.
Pah, weshalb dacht« sie an diese Geschichten? Sie lebte und sie war «ine Herzogstochter. Die Königin Margarete würde schon sorgen, daß sie von hier wegkam und einen vornehmen Gemahl erhielt, der ihr einen weihen Zelter und viel« schöne Kleider kaust«. Auch einen Stirnreif mit Steinen besetzt und sonst noch alles, was einem Fürstenkinde zukam.
„Will das Fräulein Milch trinken?" fragte Gesa. Sie war mit dem Eimer voll schäumender Milch eingetreten und richtete ihre sanften Augen auf Alheid.
Alheld schüttelte den Kopf. „Gib mir lieber ein Hemd und ein Gewand. Du hättest eher dafür sorgen müssen. Mes klebt rwr am Leibe und meine Haut brennt vom Salzwasser."
Gesa verschwand in einer Ecke der Hütte und kam mit einem grauen Gewand« zurück, das sie vor Alheid ausbreitete. Dann zog sie vorsichtig die Kleider von Alheids Gliedern und hüllte sie in dies graue Kleid, das nach Rauch roch und nicht ansehnlich war. Unwillig ließ sich Alheid bedienen; aber da sie wohl deutsch mit Gesa sprach, aber die niedersächsische Sprach« nicht gut verstand, so zog sie vor, nichts zu sagen. Mit einem Seufzer betrachtete sie sich nachher.
„Hast du nur häßliche Kleider, Weib?" mußte sie endlich doch fragen, und Gesa erwiderte, daß dies Kleid ihr Sonntagsgewand' wäre. Als Alheid mehrmals nachsragte, verstand sie die Antwort.
Sie schürzte verächtlich die Lippen, erwidert« aber nichts; streckte sich vor das Herbfeuer und sah in di« Flammen. Es war langweilig hier. Die Frau huschte leise herum, macht« sich an den getrockneten Fischen zu schaffen, die unter dem Schilfdach hingen, und rührte in einer Holzschal« allerlei zusammen. Einen Augenblick sah Mheid ihr zu, dann verdämmerte die Hütte und das leis« glimmend« Feuer. Das Gewand roch übel, aber es wärmt« und der Schlaf kam ungerufen.
Ms Alheid erwachte, war es Heller Tag geworden und di« Sonne schien durch di« offene Tür. Sie lag nicht mehr vorm Feuer, man hatte sie in «in« kleine Ecke auf ein warmes Fell gelegt, auf dem sie behaglich die Glieder dehnt«.
„Ihr habt lange geschlafen!" sagte Tilo, der vor ihr stand. „Den halben Tag gestern Md die ganze Rächt. Euer Haar ist trocken geworden und auch Euer Pelz. Ihr sollt ihn behalten, ovgleDH « für die Muhme sehr gut wäre."
Alheid richtete sich auf. „Mein Pelz ist mein Petzt" rief st» zornig. ,^Du wirst bestraft, wenn du ihn mir nimmst!"
Tilo lacht«. „Seid nicht so böse, Fräulein! Strandgut ist Strandgut: wenn Ihr den Strand kennt, wißt Ihr'« auch. Wcstlt» Muhme Gesa den Mantel haben, könnt« sie ihn kriegen. Aber fi» will nicht. Sie ist bescheiden!"
Mheid erhob sich, so schnell ihre lahmen Glieder es erlaubten. Dann sah sie den Pelz an der Wand hängen, griff noch ihm und legt« ihn um die Schultern. So viel wußte sie von den Sitte» danuckiger Zeit, daß Tilo im Recht war. Ueberall ging Gewalt vor Rechst; und wenn es den pommerfchen Herzögen etnfiel. «ine» Aaufmamlszug zu überfallen und auszupiündern, dann freute» sich feine Angehörigen und seine Dienstleute. Ader ein Herzog war auch ein anderer Man« cüs ein dummer Fischer auf «ioer Jnftt, deren Nomen Alheim noch nicht kannte und nach dem sie nicht fragte.
Finster setzte sie sich vor das Feuer auf eine» Schemel, der einen Ueberzug von Seehundssell trug, und laugte nach «Sn» Schüssel, die Gesa ihr reicht«.
Sie war hungrig, und die Grütze, die mit Milch gekocht schmeckte «icht übel. Als sie gesättigt war, erhob sie sich Mid pH stch in der Hütte um.
„Wie lange muß ich hier bleiben?" fragte sie Gesa, die ktzke» Antwort wußte. Aber da stand Tilo vor ihr und legte ihr den Pelz noch fester um di« Schultern.
„Ihr sollt ihn behalten, Fräulein, mein Vater erlaubt e». Und Pater Egbert bestehlt, daß 3hr ins Beginen Hans nach B»rg kommt. Es leben dort heilige Jungfrauen, ln« Euch aufnehmev wollen."
.Beginen!' Mherd stieß einen Schrei ans. .Bist da van Sinnen? Ich will nicht in ein geistliches Haus mit Beten und Ginge«. Latz mich hier bleiben, bis Königin Margaret« mich holt!"
Tilo hob die Schultern. „Wir müssen dem Pater gehorch«. Cr ist Prior und hat Gewalt über uns. Was er sagt, muß g»> schehen. Die Beginen sind brav« Jungfrauen und haben Schwein« und Gänse. Ihr werdet dort kerne Not leiden!"
„Ich bleib« hier!" Mheid setzte skh wieder. „Muhme Gesa, d« sorgst für mich, nicht wahr? Und d« Tilo, wirst nach doch nicht zu den alten Jungfrauen lasten, die gewiß ebenso langweilig sind wie die Beginen in Pommern." (Fortsetzung folgt.)