3

28. August, tagssitzung ggj >er Reichsvegitz

von verschW» Entschließung«, n sich in erst« E- Die Reiche us denen diese eigen machö» internationales gutachten mrge- etzten Verpfljch. herbei Msühren. die Reichsreaj«. i Volk mit de« i vergeblich an. nach dem Lex. men zu könne», on vorgesehene, wird. Jedenfalls S dieses Ziel r Vereinbar^ ihr zur Verst- i, d ß alle übe, n Gebiete schon geräumt werden loyale und ge- ens sichergeW

Befurchst"" bs r wirtschasüiche» rständigenWtach- nimmt an. d^ Handlungen mii sche Fragen die ltuhr und Rhein webte HerbeW. rnd Belgien, ins- t mit diesen bei- «m von uns ze. t die RäuMNH rt ist. Wir wer- itischen Verhand- Reichsregierunz Deutschnaiionale» undgedanken an- vor geschlagenen r die Form ein« der Londoner orm beibchalte», :bnis der Londo- Reichsregierung nke der Anträge ß und auch na­ch auf di« Wg- Mgutachtens di« möchte in dieser stellung des An- , wonach sowohl hverständigenWt- der Reichsregie- oen, jeder lieber-

MMfähigkeik Alt-

chlich eine solch« chtzeitig Gebrauch ter des AuswÄ> die Reichsttgi» dieser Beziehung izulegm. er die Festsetzung

GesLmäeiskniB«

selbst weist in sei- rahme die Grurch- Abkommen über len geben würde llchen endgültige" bün-Äea in Der-

c Bankgesche ei»

r 1. Gruppe der

nt Kenntnis vv» artet, daß die n Verchandiunge« mg der deutsch«

iem man miste, oaß es unerfimb-ar sei. Damktgebe'man dem Ausland das Recht, uns wieder als Betrüger hinzustellen. H der Antragsfabrik mache man sich mir selbst etwas vor. iiuf die Hergtsche Fanfare sei jetzt die Schamade des Kuh- -mstels gefolgt. Nur schwarz-weiß-rot vereint mit Haken» Leuz werde die Freiheit bringen.

Abg.^Dr. Breitscheid (Soz.) fragt, ob es richtig sei, daß die Deutschnationale Volkspartei als Preis für ihre Zu­stimmung den Eintritt einzelner Mitglieder ihrer Partei in das Kabinett verlangt habe. (Lebhaftes Hört! Hört!) Ich frage weiter, ob die Deutschnationale Volkspartei heute mor­gen noch als Kaufpreis für ihren Umfall den Rückrritt des Reichskanzlers Marx gefordert habe. Ist cs 'ichtig. daß der Vorstand der Zentrumsfraktion dieses Ansinnen als absolut undiskutabel abgelehnt hat? (Abg. Fehrenbach nickt), daß aver die Verhandlungen über den Kaufpreis trotzdem fort- gesührt werden? (Abg. Fehrenbach schüttelt mit dem Kops.) Was aber auch der Kaufpreis sein mag, es steht fest, daß die Leutschnationalen bereit sind, sich Vas zweite Versailles ab- k'ufen zu lassen. Darüber verlangen wir Klarheit vor der Abstimmung. (Lebhafter Beifall links.).

Reichskanzler Marx kann zuerst nicht sprechen, da bei den Kommunisten und Sozialdemokraten große Unruhe herrscht. Nachdem Vizepräsident Dr. Bell nach anhaltendem Schwingen der Glocke endlich die Ruhe wieder hergestellt i.ak, erklärt Reichskanzler Marx:

Namens der Reichsregierung habe ich zu erklären, das NAchokadinett hat zu der Frage einer Umbildung der Re- e-eruns, nicht Stellung genommen. An der Aussprache, die ksrirber zwischen verschiedenen Parteien gepflogen sein mag» rrar die Reichsregierung überhaupt nicht beteiligt. (Große Unruhe und Widerspruch links.)

Abg. Dr. Breitscheid (Soz.): Kann der Reichskanzler darüber Auskunft geben, ob ein oder das andere Mitglied des Kabinetts an solchen Verhandlungen und Besprechungen beteiligt gewesen ist, und wie der Verlauf dieser Verhand­lungen gewesen ist?

Reichskanzler Marx: Nach Erkundigungen, die ich ein­gezogen habe, hat kein Mitglied des Reichskabinetts an den Besprechungen über Umbildung der Reichsregierung, die stattgefunden haben, teilgenommen. Es haben bloß Ver­handlungen zwischen den Mitgliedern des Kabinetts über die Ausarbeitung einer Erklärung stattgefunden, die ich heute abgegeben habe. Weiteres habe ich nicht zu erklären. Große Unruhe links.)

Damit ist die Einzelberatung abgeschlossen.

Vizepräsident Dr. Bell schlägt vor, die Sitzung auf l;-6 Stunden zu unterbrechen. Inzwischen soll der Aeltestenrat zusammentreten, um über die Geschäftslage zu beraten.

Zweite Sitzung

Um 2.45 Uhr eröffnet Präsident Wallraf die Sitzung zu den entscheidenden Abstimmungen. Haus und Tribünen sind überfüllt. Die Minister haben sich, soweit sie Parlamen­tarier sind, aus ihre Parlamentsplätze begeben, nur der Reichskanzler verbleibt in der Regierungsbank. Der Präsi­dent macht darauf aufmerksam, daß zuerst die Abstimmun­gen zum Abschluß der Einzelbesprechungen in der Reihen­folge der Tagesordnung stattfinden werde und daß sich hie­ran die Schlußabstimmungen anschließen werden. Für die Schlußabstimmung haben die Kommunisten zu fast allen Ge­setzen namentliche Abstimmung beantragt, die Sozialdemo­kraten nur zu dem Gesetz über die Reichsbahn.

In der Schlußabstimmung wird zunächst das Reichs- bankgeseh gegen die Stimmen der Deutschnationalen, Natio­nalsozialisten, Kommunisten und Deutschsozialen mit 259 gegen 172 Stimmen bei 2 Enthaltungen angenommen. Des weiteren das privatbanknokengesetz über die Auflösung der Rentenbank und die Einziehung der Rentenbankscheine mit 262 gegen 172 Stimmen bei 1 Enthaltung, sowie das Münz­gesetz angenommen. Es folgt die namentliche Abstimmung über das Jndustriebelastungsgeseh. Als bei der Unler- stützungsfrage sich wieder Kommunisten und Nationalsozia­listen gemeinsam erheben, unter letzteren auch Luden- dorfs, ertönen in der Mitte lebhafte Rufe: Heil Luden­dorff! Das Gesetz wird angenommen.

Mit ungeheurer Spannung wird die Abstimmung über Vas l

erwartet.

Eisenbahngeseh

Präsident Wallraf teilt mit. daß im ganzen 441 Stimmen abgegeben worden seien, wovon 314 mit Ja und 127 mit Nein gestimmt haben. Die zum Eisenbahngeseh notwendige Zweidrittelmehrheit sei also ereicht.

Als der Präsident das Ergebnis bekannt gibt, mtsteht bei den Kommunisten großer Lärm. Sie rufen drohend nach den Deutschnationalen gerichtet: Pfui! Von den Tribünen ertönen laute Beifallskundgebung«, auch von der Diploma­tenloge. Die Nat.-Soz. und die Kommunisten drohen mit den Fäusten nach den Tribünen. Der Präsident erklärt Bei­fallskundgebungen von den Tribünen für nicht zulässig und droht im Wiederholungsfall mit Räumung. Nachdem sich der Sturm gelegt hatte, teilt der Präsident weiter mit, daß das Gesetz die zur Aenderung von Verfassungsbestimmungen er­forderliche Mehrheit erhalten hat. (Lebhafter Beifall bei der Mehrheit.) Es folgt die namentliche Abstimmung über das Reichsbahnpersonalaesek.

Neue Nachrichten

Versiändigungsverhandlungen

Berlin, 29. August. Die Verhandlungen in, Reichstag Sber die Dawesgesetze sind mehr und mehr bedeutungslos geworden und die Fraktionssitzungen und Verhandlungen pruschen den Regierungsvertretern und den Parteiführern haben sich auch insofern nützlicher erwiesen, als sie nicht durch kommunistische Störungen unfruchtbar gemacht wer­den können. Heute vormittag fand wieder eine Fraktions- Atzung der Deutschnationalen statt, die bis in den Nachmittag dauerte. Der Vorsitzende Hergt hatte eine Besprechung Mt dem Reichskanzler. Die Meldung derDeutschen Ztg.", «« Deutsche Volkspartei habe den Deutschnationalen für den voll ihres Eintretens in die Regierung vier Ministerposten. Gunter das Kanzleramt, angeboten, wird von volkspartei- acher Seite bestritten. Verhandlungen können erst statt- tulden, wenn die Dawesgesetze angenommen jeien.

Im Reichstag wurde davon gesprochen, die Deutschnatio­nalen haben als Bedingung für ihre Zustimmung den Rück­tritt des Kabinetts Marx im Oktober gestellt. Die Verhand­lungen sollen sich in letzter Stunde darum gedreht haben, daß die Deutschnationalen bei der Durchführung der Da">es- gesetze die Führung erhalten.

Berlin, 29. August. Gestern nachmittag hielt die deutsch- nationale Fraktion eine längere Beratung ab, worauf eine Besprechung Dr. Stresemanns mit den Führern der Fraktion stattfand. Eine Verständigung über die Dawesgesetze wird immer noch für möglich gehalten. Die Reichstagsauflösung verlangey nur ein Teil der Demokraten und die Sozialdemo­kraten; letztere sollen nach demVerl. Tagebl." erklärt haben, daß sie gegen die Dawesgesetze stimmen werden, wenn aus Grund der deutschnationalen Äbänderungsanträge eine bür­gerliche Verständigung zustande käme. Also reine Partei­sache.

Die rechtsnationalliberaleVerl. Börsenztg." schreibt, daß Ven Deutschnationalen von der Deutschen Volkspartei schrift­lich eine Umbildung der Regierung zugesichert worden sei. wenn die Verständigung gelinge. Marx und Stresemann seien nicht mehr zu halten, und sie werden zurücktretsn, so­bald die Gesetze angenommen seien. Als Kanzler komme vielleicht Graf Lerchenfeld (Zentr.), der kurze Zeit vav- rischer Ministerpräsident war, in Frage.

Englische Industriekonferenz

London» 29. Aug.Daily Expreß" schreibt, die Bedro­hung von Handel und Industrie in England durch den fest­ländischen Wettbewerb sei so groß geworden, daß die Ein­berufung einer Landeskonferenz nicht länger zu umgehen sei. Auf dieser Konferenz müssen Kapital, Industrie und Arbeiter zusammenrücken. Das Betreiben der Konferenz richtet sich mittelbar gegen den Dawesplan, der vermehrte Industrie- leistungen Deutschlands fordert.

Brüssel, 29. Aug. Die Regierung hak beschlossen, das Parlament zu vertagen, ohne ihm das Londoner Abkommen zur Bestätigung vorzulegen. Auf die Einwände einiger Ab­geordneten erwiderte Theunis, das Parlament habe der Re­gierung schon vor den Konferenzverhandlungen in London das Vertrauen ausgesprochen. Nur wenn die Konferenz fehl­geschlagen wäre, hätte er der Kammer Bericht zu geben brauchen.

Schacht in Rom

Rom» 29. Aug. Reichsbankpräsidenk Schacht ist in Rom eingekroffen zu Besprechungen mit dem Finanzminister Ste- fani und dem Vorsitzenden der Italienischen Bank, Stringer, über die Gründung der deutschen Goldnotenbank. Auch die i deutsch-italienischen Handelsbeziehungen sollen beraten wer­den. (Das ist doch nicht Sache des ReichsbaVkvrästüLnko» D. Schr.) «

Italien nimmt die Zwölfinsel«

London, 29. Aug.Daily Telegraph" meldet, allem An­schein nach wolle Italien die Zwölfinseln (an der kleinasiati­schen Südwestküste) einverleiben. Diese Absicht werde in England stärke Enttäuschung hevörrufen, da England Italien erst das afrikanische Iubaland abgetreten habe und man zu der Annahme berechtigt zu sein glaubte, daß Italien die Mehrzahl der Inseln Griechenland überlassen werde. Die Türkei sei ferner beunruhigt, daß Italien auf der Insel Ca- stellorizza einen befestigten Flottenstützpunkt angelegt habe.

Schwere Schlappe der Spanier in Marokko Paris, 29. August. 'Die spanischen Truppen in Marokko haben eine neue schwere Schlappe erlitten. Ohentafa ist nach viertägiger Belagerung in die Hände der Risleute ge­fallen. Die Garnison ist gefangengenommen.

Probemobikmachung in Rußland Belgrad, 29. August. Wegen der herausfordernden Hal­tung Rumäniens soll, derPolitika" zufolge, der Sowjet- kriegsrat in Moskau auf 30. August dieProbemobil­machung" des roten Heeres angeordnet haben. Am Dnjevr, längs der rumänischen Grenze, seien große Truppenbewe­gungen bemerkbar.

Bukarest, 29. August. Nach einer Mitteilung des rumä­nischen Kriegsministeriums kreuzt die russische Schwarze- Meerflotte im Schwarzen Meer und hält Uebungen ab. Das Geschützfeuer ist an der rumänischen und bulgarischen Küste hörbar. Nachts nähern sich die russischen Schiffe der Küste und bestrahlen sie mit Scheinwerfern aus großer Entfernung. Der Bevölkerung der nördlichen Dobrutscha bemächtigte sich große Aufregung. Sie flieht in das Landesinnere. Die ru­mänische Schwarze-Meerflotte verfolgt die Bewegungen der russischen Flotte aufmerksam.

Meuterei eines roten Regiments Moskau, 29. Aug. Trotzki hat die Auflösung eines roten Regiments in Jelisawetpol angeordnet, das sich weigerte, politische Gefangene zu erschießen. Der politische Kommissar de« Regiments, der die Gesinnung der Soldaten zu über­wachen hat, wurde von den Soldaten erschossen.

Hinrichtung bolschewistischer Freischärler TMrrschau, 29. August. Das Standgericht in Nowgorod aernrreilte drei während des letzten Ueberfalls der bewaffne- !ev Svwjetbanden auf die Grenzstadt Stolvze festgenommene V-mdrtrn zum Tode durch Erschießen. Der Präsident der Republik begnadigte einen Verurteilten. Die beiden anderen llUtrger». gestern hingerichtet.

Bürgerkrieg in China

London, 29. Aug. Laut Nachrichten aus Schanghai sind englische und amerikanische Kriegsschiffe in Schanghai an- oekvmmen, um die Ausländer unter ihren Schutz zu nehmen, 'öer Kampf zwischen den Gouverneuren von Tschekiang und Kmngsu soll inzwischen zum Ausbruch gekommen sein.

Inserate haben besten Erfolg.

UrrvUder in Deutschlands Norden

Außer dem bekannten Urwald Süll in der Lüneburger Heide gibt es noch zwei Urwälder in Oldenburg, und zwar Laubwälder, der Hasbrook, einige Stunden südlich von Bre­men. und der Neuenburger Wald bei Parel.

Der Hasbrook enthält mit vielen vermodertest Resten alter Vergangenheit- noch etwa 100 uralte Eichen, darunter eine Anzahl von gewaltigen Dimensionen, wie man solche im üb­rigen Deutschland vergeblich suchen wird. Diese Riesen­stämme, die früher namenlos waren, erhielten nach dem Feldzug von 187071 Bezeichnungen, meistens nach den Heerführern des Kriegs. Sie führen seitdem de Namen Bismarckeiche, Moltkeeiche, Rooneiche usw. Der Wald be­steht im wesentlichen aus Eichen, Buchen und Hainbuche«

Der Neuenburger Urwald bei Varel bildet eine Zusammenhäufung mächtiger Vaumgebilde, im wesentlichen bestehend aus Eichen, Buchen und Hainbuchen. Stellenweise ist der Wald nahezu undurchdringlich, denn das Unierholz besteht aus einem Dickicht von baumartigen Stechpalmen I« einigen Teilen herrscht in dem Gewirr der Bäume selbst am Mittag Dämmerung. Zahlreich sind die Vaumleichen, mehr­fach schlanke, entrindete Stämme von 2530 Meter Höhe, ,zs finden. Efeu klettert in dichten Massen bis zum Gipfel mäch­tiger Eichen empor, mit dem Eichenlaub wirre Knäuel bil­dend. Viele Stämme sind von Farren betteidet, vom Sturm geknickte Stämme und Zweige bedecken den Boden. Eins Riesenbuche, gebildet aus fünf festverwachsenen starke« Stämmen, strebt bis M einer Höhe von 45 Metern empor.

Württemberg

Stuttgart, 29. Aug. Wiederersch einen der Süd­deutschen Arbeiter-Zeitung. Der Staatsgerichks- yof bat das die Süddeutsche Arbeiter - Zeitung betrestende Verbot und Beschiagnahmebeschlutz des Amtsgerichts vom 8. d. M. heute aufgehoben. Das Blatt ist heute rn« iten- mal wieder erschienen.

Heilbronn, 29. Aug. Fe st genommen er Laden­dieb. Der verheiratete 25 Jahre alte Arbeiter Wilhelm Heinzelmann aus Mannheim wurde bei Verübung eines Ladendiebstahls auf frischer Tat betroffen, und, nachdem er in einen Abort geflüchtet war, festgenommen. Er besuchte verschiedene hiesige Geschäfte, ließ sich dort Waren vorlegen und entwendete, während das Personal ihm den Rücken kehrte, um andere Waren herbeizuholen, was er erreichen konnte. Das gestohlene Gut konnte wieder beigebrachl und den Geschädigten zurückgegeben werden.

Adelmannsfelden OA. Aaler^ 29. August. Nicht be­stätigte Wahl. Die Wahl des Notariatspraktikanten Schüle in Saulgau zum Ortsvorsteber ist nicht bestätigt worden.

Oberlenningen OA. Kirchheim, 29. August. Betriebs­unfall. In der Papierfabrik war ein älterer Arbeiter out dem Umfüllen von Schwefelsäure beschäftigt. Eine Störung am Auslauf wollte er in Ordnung bringen. Unversehens löste sich der Schlauch und ein erheblicher Teil ergoß sich über den Kopf des Arbeiters, der dadurch bedeutende Brandwunden erlitt. Ob das Augenlicht Schaden genommen hat, ist noch nicht sicher.

Geislingen a. St., 29. August. Die Pferde im Schaufenster. Die in der Langengasse stehenden Pferde des Güterbeförderers Harrer rannten infolge Schevens in das Schaufenster der Schmidtschen Gärtnerei. Die Pferde kamen in das Innere der Auslage zu stehen, wo.alles zer­stört wurde. Außer mehreren Schnittwunden an den Füße» erlitten die Pferde auch einige Kopfverletzungen, da das Schaufenster ziemlich niedrig ist. Die Pferde mußten durch den Hausflur herausgebracht werden.

Alm, 29. August. Vom neuen Bgu. An dem Wie- aufbau desNeuen Baus" wird rüstig gearbeitet. Massen von Baustoffen werden täglich angeführt.

Zwei Sträflinge, der 22jährige Pankraz Köstler aus Hof­stetten und der 21jährige Johann Wiedemonn aus Ay, die von Ravensburg ins Ludwigsburger Zuchthaus abgeliefert werden sollten, überfielen auf der Station den begleitenden Landjäger, warfen ihn zu Boden und raubten ihm Seiten­gewehr und Revolver mit 15 Patronen. Dann sprangen sie aus dem Zug und entkamen im Ersinger Holz. Da sie Sträf­lingskleidung tragen, werden sie versuchen, sich durch Ein­bruch oder Diebstahl Kleider zu verschaffen.

In die Schutzhülle im Klingensteiner Wald wurde ein­gebrochen, Läden und Fenster eingeschlagen, der Ofen, der für die Waldarbeiter bestimmt ist, samt Rohr total zusam­mengeschlagen. Durch die Bretterwand wurden Kugeln ge- ^chosstm Diese Zerstörungswut ist ein betrüoliches Zeichen

In Ulm und Umgebung benützen zahlreiche Zigeuner die Unkenntnis des Publikums, um Streichinstrumente, ins­besondere Violinen und Eelli alsAlte Meisterinstriimente" aufzuschwätzen. die bei näherer Untersuchung oft nicht den geringsten Anforderungen entsprechen.

Oggekbeuren, OA. Ehingen, 29. August. Schaden­feuer. In der Scheuer neben der Wirtschaft Böser brach Feuer aus, das bald in einem solchen Ausmaße um sich griff, daß auch das angebaute Wirtschaftsgebäude vollständig den Flammen zum Opfer fiel. Glücklicherweise konnten aus dem Wohngebäude Möbel und sonstige Gegenstände ge­rettet werden.

Diberach, 29. A'-qust. Verwahrloste Jugend. In Warthausen stahl e> 12jähriges Mädchen bei Nachüars- leuten, die auf dem Feld waren, folgende Gegenstände: 90 Stück Eier, 3 Paar Socken, eine Herrenuhr und einen neuen Kamm. Die junge Diebin hat die Eier sofort verkauft -mk den größeren Teil des Geldes verputzt.

Wangen, 29. Aug. Neue Sch nee fälle. In den nahen Bergen ist abermals ausgiebig Schnee gefallen. Dir Oberstaufener Nagelsluhketke (Hochgrat, Falken usw.) zemtc bis auf etwa 800 Meter Meereshöhe herunter eine Lese Neuschneedecke.

Tvurzach, 29. August. Hochwasser. Infolge der an­dauernden Regenfälle ist die Aach erneut über ihre Ufer ge­treten und hat im Ried sowie gegen Truschwende zu die Streuwiesen überflutet.