Umwertung.

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lung. Am 2g. der Verbands­ervereinigungen cksvollen Kund­gestalten. Dgz >ßer dem Syn-

ls Hauptredner üte Wohn- und

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!e Grippe ist in e Krankheit be- weh. Die stän- rz bringt ioW

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August 192«.

r von der guten, st auf die Lippe »bau, Arbeitklo- varen, die nur da hat man sich fach nicht mehr >rs auch anderer leständtgkelt ver- : und die Sonne anz gehörig her- ncher traute dein weit von seine! eben. Draußen rn und Jungen nern war frohe ahrerverein und . Doch wollen nmer nicht auf-

ler" werden die erstcherungr>rii- rnstalt veröffenl- rsse« für soziale i» dem Gewerbe : Wahlvorschlaa ! dem Gewerbe eig OA. Nagold, ltensteig und 7

kosten (Ernäh- Vekleidung) be- der Vorwoche, it. Die Preis­ucker wird aus- Kartostel- "«d

ihrtspflege. Die

ichsarbeitsmini- folgende Sätze: kraft auch nicht : das Volk be- r Mitteln fehlt, »erlich die Hilft sterisch vertiefen So manchei ls behördlichen benschen armer heraus selbstlos t haben. Staat sorge und dei rnd ergänzend« riefen." Das e Tat" unten ;ebung und be- zu mindestens lebendige Aus- n großen Kon- »lker christlich« vom christlichen auptträger der

Erstens kommt e» auch am de geschafft und c eine würdige

den säum Inder sollte dein : An

Borträgen ernsten und heiteren Inhalt», da» verkrachte Wald» fest beweint wurde. Und die Trauer ging allen sehr zu Lenen, sie war ernst und lang. Jetzt dürfen wir uns auf das nächste Waldfest freuenl Waldhetl!

»

Waldfest des Turnvereins. Vom Wetter begünstigt, konnte der Turnverein sein Abturnen auf dem Schloßberg in Anwesenheit zahlreicher Zuschauer abhalten. Unter Vor­antritt der Stadtkapelle marschierte der Verein um l'/r Uhr : -um Schloßberg, wo sich bald ein reges turnerisches Treiben ! entwickelte. Geräte- und Freiübungen sowie Reigen und Gesänge der Turnerinnen, Turner und Schüler wechselten in rascher Folge mit einander ab und wurden von den Zu­schauern mit großem Beifall ausgenommen. Leider war die Temperatur etwas zu nieder, so daß die sonst übliche Gemüt­lichkeit nicht so recht zum Ausdruck gekommen war. Zum Schluß erschallreu noch einige gut vorgetragene 4stimmtge Lieder, die allgemeinen Beifall fanden. In derTraube" fand abends noch eine gemütliche Unterhaltung mit gemein­samen Gesängen und Tanz statt, zu der sich die Mitglieder sehr zahlreich eingefunden hatten. So nahm die kleine Feier ein schönes Ende. Gut Heil!

*

Generalversammlung des landw. Bezirksverein» in Wildberg. Trotz des verhältnismäßig guten Wetter» und- trotz der Wichtigkeit der VerhandlungSgegenstände waren dem Rase zum Besuch der Generalversammlung nicht so viel Landwirte gefolgt, wie man hätte erwarten dürfen. Herr Kleiner, der dt« ganze Versammlung leitete, gab seinem Bedauern über den schlechten Besuch in seinen BegrüßungS- woitsn auch Ausdruck. Auch der Vertreter des landw Haupt- verbandeS, Herr Generalsekretär Hummel, gab anfangs seiner Ausführungen über die Not der Landwirtschaft, seinem Be­fremden darüber Ausdruck, daß trotz der heute herrschenden Notlage, in der sich die ganze deutsche Wirtschaft, insbeson­dere aber die Landwirtschaft brstude, sich nicht mehr Bauern zur Generalversammlung eingefunsen haben. Er führte weiterhin aus, daß die wirtschaftliche Lage dcS Bauernstandes beherrscht sei von der politischen und staatSpolittschen Ent­wicklung, denen unser StaatSwesen in den letzten Jahren Mgtsltzt war. Aller Augen richten sich heut« nach London und weite Kreise erhoffen von dort das Heil und die Rettung M unser Vaterland. Im Vordergrund der in London statt- sindlNden Erörterungen steht das bekannte Gutachten der Sachottständigen, das für das deutsche Volk große, hervor­ragende WirtschaftSksuner sagen untragbare, Lasten dringe, inMondere die deutsche Landwirtschaft hat unter dem Sach­verständigengutachten. wenn rs gelingt, es in die Tat um- zusttzen, sehr große Opfer zu bringen. Gar oft wird den landw. Organisationen der Vorwurf gemacht, sie hätten et nicht fertig gebracht, die Preise sür landw. Produkte nicht in dem Maße z>: gtstaliev. daß die Landwirtschaft dabet aus ihre eigenen Pro­duktionskosten komme und durch den Erlös aus dem Produkte weitere Betriebsmittel zur Intensivierung der Wirtschaft erhalte. Der landw Hauptoerbana har alle Schritte unternommen, l um diesem Uebelstand zu steuern und ihn abzuschaffen, e neu Uebetstand, der mit mathematischer Sicherheit zum Ruin des Bauernstandes führt. Doch mußten wir uns dem lieber- angebot deSWeltmarktes beugen und angesichts des Umstandes, daß die Regierung er seither nicht sür nötig be­funden hat, die Landwirtschaft durch besondere Maßnahmen zu schützen. Die furchtbare Steuerbelastung de« Bauernstan­des ist vom wirtschaftlichen und praktischen Standpunkt aus unbedingt zu verwerfen. Der Reinertrag aus 1 Morgen Feld hat im Frieden nach einer Berechnung der landw. Hoch- ^ schule in Hohenheim 3540 betragen; die Belastung be­trägt dagegen heute pro Morgen 57 -eA, Die Unterbtlanz des letzten Jahre» ist 100 Goldmtlltonen Mark, dies« müssen durch Anleihen und Kredite aufgebracht werden, obwohl man heute keinem Landwirt raten kann, angesichts der"Rentabilität des Betriebs und heutigen Zinsenwlrlschaft, Geld anfzunehmen. Wenn die Landwirtschaft noch vom Untergang gerettet wer­

den soll, so muß in absehbarer Zeit eine Revision der Steuer­politik eintreten, da die Landwirtschaft nicht nur Steuern zahlen muß, sondern auch noch andere Verpflichtungen ins­besondere den Sozialorgantsationen gegenüber habe. Allge­mein sei die Klage über die hohen Krankenkaffenbeiträge und der Redner führte aus, daß die Ursachen der hohen Beiträge ihm wohl bekannt seien, wie die hohen Arztkosten, die in die Höhe gegangenen Verpflegungssätze, die freie Aerztewahl, ferner die Verschlechterung der allgemeinen Gesundheitszu­standes usw. und es ist dringend vom Standpunkt der Land­wirtschaft aus zu wünschen, daß eine Revision der Beiträge zu den Sozialorganisationen, denen natürlich die Beseitigung der Ursachen der großen Ausgaben der Soztaltnstitute voraus- gehen muß, baldmöglichst stattfindet. lieber die Ernte- berqungskredtte führte der Redner aus, daß angesicht» der kurzfristigen Ueberlassung des Geldes, die unbedingt bei Vermeidung der Pfändung etngehallen werden muß und des kleinen Betrag», der auf den einzelnen Landwirt entfalle, dem Landwirt nicht geraten werden kann, um einen solchen Ernte- bergungs- oder ErnteverwertungSkredtt nachzusuchen. Mit einem warmen Appell an die Pflicht der Landwirte, inmitten drohender furchtbarer Gefahren treu zu ihrer Organisation zu stehen, schloß der Redner seine inhalt»retchen Ausführungen.

* (Schluß folgt.)

Was ,st Reisegepäck? Unter Reisegepäck sind solche Gegen­stände zu verstehen, deren Verwendung in einem näheren Zusammenhang mit dem Zweck der Reise steht, so daß d-r Reisende ihrer aus persönlichen oder wirtschaftlichen Grün-

Zeit am Ziel seiner Reise bedarf. So hat sich kürzlich das Reichsgericht in Kürze ausgedrückt.

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Altensteig, 18. Aug. Totschlag. Wir erhalte« so­eben die telephonische Nachricht, daß heute nacht kurz vor 12 Uhr der Poliz-twachtmeister Hartmann von Altensteig in Ausübung seiner Dienstpflicht den Tod gefunden hat. Herr Hartmann hatte vor der Wirtschaft znmGrünen Baum" mit einem Mann, dessen Namen uns noch nicht bekannt ist, einen Wortwechsel, ta dessen Verlauf der in angetrunkenem Zustande sich befindliche Unbekannte mit einem Holzscheit dem Poltzeiwachtmrister über den Kopf schlug, so daß dieser bewußtlos niederst«!. Heute morgen 8 Ahr ist Herr Hartmann seinen Verletzungen erlegen. Er hinterläßt eine Frau und 2 Kinder» denen sich herz­liche Teilnahme zuwendet. Der Täter ist verhaftet.

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Spiel und Sport.

Der hiesige Radsahrerverein erringt beim Radfahrer fest in Böblingen tm Korsofahren ohne Dekoration einen lu Preis. Dem Verein zu seinem schönen Erfolge ein kräftiges Allheit!

Der Sportverein Nagold gewinnt gegen Sulz a. N. in einem FreundschsftSspiel 3:0.

Calw verliert gegen V. f.B. Stuttgart ll 2:4. Kurz vor Schluß steht das Spiel noch 2:2.

Spork. Bel dem Boxkampf üm die MllkelgewichksmÄsiersch'ast tir Deutschland im Berliner Sportpalast am Freitag blieb Kurt Vrenzel, der bisherige Besitzer des Titels, in der vierten Runde über Erich Mielenz durch knock out Sieger,

Die Arterienverkalkung

Von Prof. Dr. O. Löw-Müncherr Vielfach findet man die Meinung, Kalkzufuhr in den Kör- ^ -per erzeuge oder fördere die Arterienverkalkung. Zahlreiche s Versuche haben aber erwiesen, daß gesunde Arterien selbst bei beträchtlicher Kalkzufuhr niemals verkalken. Anders steht die Socke bei erkrankten Arterien. Die Erkrankung wird herbei­

Die MAlerliese <1..

Erzählung aus dem Württemberg. Schwarzwakd Bon Ulrich Lörcher

Liese blieb nichts übrig, a!s zur Straße hinaufzusteigen, um die Hochzeitsgäfie, deren Schlitten ja jetzt auch kommen mutzten, zur Hilfe aufzubieten. Bald war sie oben. Jedoch weder von den Burschen, die die unglückliche Schießerei verursacht halten, noch von de,, folgenden Hochzeitsgästen war in diesem furchtbaren Augenblick etwas zu sehen. Die beiden Burschen, die die Hand­granaten in die Nähe der Skrahe warfen, hatten, als sie die Folgen ihres freventlichen Leichtsinns merkten, anstatt den Verunglückten i» Hilfe zu eilen, das Weite gesucht, in den nachkommenden Schlit­ten aber hatten zu viele der Gäste Platz genommen, so daß sie bei dem tiefen Neuschnee nur langsam voran kamen. Liese erlebte entsetzliche Augenblicke. Bon der Tiefe her hörte sie Wiederholt Hilferufe ihres in Todesnot schwebenden Bräutigams. Dazu dran­gen von oben die Klänge -er Musik zu ihren Ohren, die von dem furchtbaren Unglück nichts ahnend eine heitere Hochzeitsweise spielten. Endlich war der erste Schlitten da. Mit Schrecken ver­nahmen die Insassen das grausige Ereignis und zogen dann mit nicht geringer Mühe den Eschenbauer unter dem Schlitten hervor. Ob er noch lebte? Wohl war sein Körper noch warm, aber er gab »einerlei Lebenszeichen mehr von sich. Der Pfarrherr vom nahen Wolddorf wurde in aller Eile geholt, der das junge Paar hätte emsegnen sollen. Aber auch er konnte nicht mehr Helsen, ebenso^ wenig einige andere Männer des Dorfes, die sich im Sanitäts­menst Uebung und Erfahrung gesammelt hatten. Der Leichnam des Berunglückten wurde nach seinem Hof zurückgebracht. Der Geist- i'cke fuhr mit der unglücklichen Braut und dem Vater zur Mühle. Oese war bei dem Furchtbaren, was ihr wiederfuhr, verhältnis­mäßig ruhig geblieben. Ein Schüttelfrost durchbebte sie, so daß die Arme schleunigst zu Bett gebracht werden muhte. Der herbeige- mfen« Arzt stellte hohes Fieber fest. Irgend welche ernstere Ver­letzungen haste sie bet dem Sturz nicht davongetragen.

Wer hat noch nicht bei düsterem Nebelwetter eine Wanderung smf einen hohen Berg gemacht? Anten im Tale ist alles so trübe, «ch wir kaum zehn Schritte vor uns die Gegenstände zu sehen ver­mögen: oben aber auf der Höhe des Berggipfels wird es licht. Die aebelwogen liegen tief unter uns, die herrliche Goktessonne lacht uns an. Aehnltch verhält es sich mit den Schickungen Gottes in unterem Erdenleben. Wie im düsteren Nebel liegt jetzt oft alles vrau in Grau vor uns. Die Schicksalsfügungen der göttlichen End bleiben uns dunkel und unfaßbar, bis wir endlich auf unserem psase die lichte Höhe erreicht haben, in der uns die göttliche Miadensonne alle Rätsel offenbart, so daß wir voll des Lobpreisens per allgütigen Vorsehung sein und bleiben dürfen.

Solche Gedanken waren es, mit denen der gläubige Seelsorger das Herz der tiefniedergebeugken Braut in jenen Tagen und Wo­chen des großen Leids zu beruhigen und mit göttlichem Tröste zu erfüllen wußte. Liesbeths Herzenswunsch war es gewesen, den ge­netzten Mann zu dem Seelenfreund Jesus Christus Hinzuführen, in dem sie selbst ihre Seelenruhe gefunden hatte. Gott hatte es anders beschlossen. Er würde in seiner Vatergüte und Allmacht auch in jener Welt noch Mittel und Wege finden, um die Seele ihres Hingeschiedenen Bräutigams ganz zu bekehren. Für sie galt es in dieser Welt sür sein himmliches Reich zu leben und zu schas­sen und ihre Arbeitskraft in das ihr zugefallene irdische Gut in den Dienst Gottes zu stellen.

Am Tage vor ihrem Hochzeits- und Anglückskage hatten die beiden Brautleute sich zum Notar begeben, um sich ihr Vermögen im Todesfälle gegenseitig zuzuschreiben. Liese war so die alleinige Besitzerin des Eschenhofes geworden, der neben seinem schönen Wiesengrunde und dem prächtigen Vieh einen reichen Waldbesih in sich schloß. An Freiern hätte es also der liebenswürdigen und stattlichen Müllerstochter nicht gefehlt. Allein Liese wollte sich soviel wie möglich von allem irdischen Wesen losmachen: nicht für sich, sondern für andere wollte sie in Zukunst leben, in den Dienst der Armen und Elenden ihr Hab und Gut stellen. Als Kinder- sreundin lag ihr vor allem das Wohl und Wehe der vielen armen Stadtkinder am Herzen, die ohne genügende Nahrung oft jammer- voll darben mußten und an Lungenkrankheiten elend dahinstorben. Für sie wollte fie auf der Eschenmühle weite lustige Räume schas­sen. Der Mlihlebetrieb wurde in dieser Absicht aufgegeben und, die ganz« Mühle einem gründlichen Am- und Ausbau unterzogen. Der Müller zog auf den nahen Eschenhof und übernahm dort vor­läufig den Wirkschastsbetrieb, bis ein tüchtiger Verwalter für den­selben gefunden wurde. Zur besonderen Freude gereichte es Liese, daß ihr Vater mit vollem Herzen an ihrem Liebeswerk teilnohm und nicht nur sein eigenes Vermögen, sondern auch seine reiche Erfahrung in den Dienst dieses Werkes stellte. Auf diese Weise wurde es Liesbeth in der Mühle möglich, für ihre Pflegling« von dem großen Wirtschaftsbetriebe des Eschenhofes besonders Milch and Butter, aber auch sonst die nötigen Nahrungsmittel kommen zu lassen.

Aber nicht nur auf das leibliche Wohl ihrer Pfleglinge uxp: Liese auf das vorsorglichste bedacht. Sie merkte bald, daß die mei­sten der Kinder auch in ihrem geistlichen Leben darbten und ohne kräftige Kost eines jämmerlichen Todes dahinsterben mußten. In. ihnen jene Keime zu wecken und zu stärken, die zur Frucht schaffen für das himmlische Leben, das war von nun an das ernstliche Stre- den der frommen Müllerstochter.

Ende. >

geführt' durch erhöhten Blutdruck, welche die Arterienwan^ Lunggn übermäßig ausdehnt, wodurch sie dünner werden, un­ter Erzeugung kleiner Risse in der inneren und mittleren Schicht der Arterienwandungen. Diese Erkrankung heißt Atheromatrose. Die Erhöhung des Blutdrucks bis zum schäd­lichen Grade kann herbeigeführt werden durch dauerndsv übermäßigen Genuß von alkoholischen Getränken, von Kasse« und Tee, von Tabak und schließlich auch durch dauernden Ge­brauch von selbst kleinsten Mengen Morphium. Es ist etwas Seltsames in der krankhaften Sucht bei so vielen Menschen, den Blutdruck zu erhöhen. Es scheint fast, als ob die gewöhn­liche Nahrung nicht ausreicht, alle Funktionen des Körpers im gewünschten Grad zu erfüllen, und man nach Hilfsmitteln der Anregung sucht, die Gesundheit zu schädigen. Die Ernäh­rung ist bei sehr vielen Menschen zu einseitig und von der verkehrten Ansicht bestimmt, daß nur dasnahrhaft" setz was eiweißreich ist. Demgemäß bilden Fleisch, Brot und Mehlspeisen aller Art die Hauptsache, welche jedoch in bezug auf die mineralischen Nährstoffe: Kalk und Alkalisalz« organischer Säuren als äußerst mangelhaft zu bezeichnen ist Gerade die eiweißarmen und fettarmen Blattgemüse, Wurzel­gemüse, Kartoffeln und Obst können diesen Mangel jener ei­weißreichen Nahrungsmittel ersetzen. Diese eiweißarmen Nah­rungsmittel sollten daher bedeutend vermehrt und der Fleisch­genuß herabgesetzt werden, wenn man seine Arterien gesund erhalten und ohne Alkohol, Coffein, Nikotin und Morphium alle seine Funktionen in vollem Maß ausführen will. Ist de» Körper gut mit allen mineralischen Nahrungsstoffen versorgt, so fühlt man gar kein Bedürfnis mehr nach Giften. Was dis fleischfressenden Tiere betrifft, wie Hund, Wolf, Fuchs usw., so verzehren diese wohlweislich die Knochen mit, welche sogar eine besondere Delikatesse für sie zu sein scheinen. Es ist, als ob sie wüßten, daß dieser Knochenkalk zu ihrer Gesundheit gehöre.

Wenn nun die Atheromatrose genannte Erkrankung dei Arterienwandungen eingetreten ist, so sucht die Natur di« schadhaften Stellen durch Einlagerung von Bindegewebe und schließlich von phosphorsaurem Kalk auszubessern und halt« barer zu machen. Dieser Zusta^> heißt dann Arterio­sklerose oder auch Arterienverkalkung. DieseVerkalkung" beweist' nicht, daß zu viel Kalk im Körper umläuft, sondern nur, daß bei dem gewöhnlich sehr geringen Kalkgehalt der Nahrung, die Natur allmählich den Knochen etwas Kalk ent­nahm zum allmählichen Ausbessern der Schäden. In diesem Zustand können die allerdings ihrer Dehnbarkeit beraubten Arterien noch lange aushalten, wenn man jede weitere Blut­druckerhöhung vermeidet. Hier hat die Kalkteilung sich wie­der glänzend bewährt; denn sie bewirkt H e ra b f e tz u n g zu hohen Blutdrucks und verhindert die weitere Entwicklung der Arterienverkalkung.

All erl ei

Ehrung Testas. Nach derKölnischen Zeitung" wurde dem päpstlichen Delegaten für das Ruhrgebiet, Monsignore Testa, durch den Vertreter des deuft-Ken Roten Kreuzes für das Ruhrgebiet, Herrn Westrick, Essen, im Auftrag des Präsidenten das Ehrenzeichen des deutschen Roten Kreuzes erster Klasse überreicht.

Die höhere Gärlnerlehrcmsialk Berlin-Dahlem feierte am 15. August das hundertjährige Bestehen. An der Feier nah­men 1200 Personen teil. Die Regierung verlieh der Anstali die Berechtigung, daß die Schüler, sofern sie das Reifezeugnis für Obersekunda besitzen, ihre Studienzeit in Dahlem voll an­gerechnet erhalten, wenn sie nachher die landwirtschaftliche Hochschule besuchen. Die Anstalt führt von nun ab den Ti­tel: Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau. Die Stadl Berlin schenkte ihr für wissenschaftliche Versuchszwecke ein 10 Morgen großes Stück bei Großbeeren.

Münchener Festspiele. Nachdem die Festspiele in Bay­reuth, die einen großen Erfolg hatten, beendet waren, wur­den die Aufführungen im früheren Hoftheater in München fortgesetzt. Die Vorstellungen sind übervoll besetzt. Frau Ko- stma und Siegfried Wagner werden bei jeder Vorstellung stürmisch begrüßt.

Marsbeobachkung vom Imigfraujoch. Die Aufstellung de« astronomischen Instrumente für die Marsbeobachtung wurde letzte Woche auf dem Jungfraujoch im Schneesturm beendest Die Aufstellung geschah mit Unterstützung der Jungfraubahn und Beihilfe durch den Präsidenten der Jungfraujoch-Kom­mission der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft! welche auch einen vorläufigen Raum ihrer Forschungsstation ;ur Verfügung gestellt hatte, durch Astronom E. Schaer vom Observatorium Genf. Es sind zwei von diesem Spezialisten sür Teleskopbau den besonderen Umständen dieser Hochstation angepaßte, vortreffliche Instrumente von 24 und 60 ZentU Meter Oeffnung, mit denen er und seine Mitarbeiter die Be­obachtungen in dieser bevorzugten Höhenluft beginnen, so« bald die Witterung es erlaubt.

SchwäbischeNimrode". Aus Gundelfingen wird beriH iet, daß die Jagdpächter*daselbst, in Ermangelung von Reh­böcken, kürzlich einen, dem Dorfgastwirt gehörenden Jung- hammsl auf das freie Feld treiben ließen, und das sonderbare Wild alsdann mit elf wohlgezielten Schüssen erlegten. Der Berichterstatter einer Wochenzeitung tischt seinen Lesern über den Vorfall noch folgendes auf:Der Hammel lag also im Feuer; er wurde sofort ausgeweidet und beim Gastwirt T. sogleich zubereitet. Bei gutem Stoff und gemütlicher Unter­haltung wurde der Erlegte fast vollständig verzehrt."

Unlauteres Preisausschreiben. Ein Thüringer Schöffen­gericht verurteilte einen Kaufmann, der auf dem Weg des Preisausschreibens ein minderwertiges Mentholmittel ver­trieb, zu 1 Jahr Gefäiignis, 20 000 Geldstrafe und 3 Jah­ren Ehrverlust. Es wurde ausgesprochen, daß man derartig« Machenschaften kräftig unterdrücken müsse, um das Geschäfts- lebeu wieder remlicher zu machen.

Von Zigeunern geraubi. In einer der letzten Nächte wurde von durchziehenden Zigeunern in Kindsbach bei Land­stuhl in der Pfalz ein vierjähriges Kind geraubt. Die Gen­darmerie setzte der Bande nach und traf sie vor Höhenemöd lagernd, wo ihnen das Kind wieder abgenommen wurde. Diese Gelegenheit benutzte ein anderes 15jährigss Mädchen, das aus Kaiserslautern stammt und dort geraubt worden war, der Sippe jetzt ebenfalls zu entspringen.