Tagesspiegel

In Weimar wurde der erste nationalsozialistische Partei­tag in Gegenwart Ludendorffs eröffnet.

Auf eine Anzeige hin verhaftete die Dolizei in Budafok bei Budapest einen Reichsdeutschen, der sich nicht genügend ausweisen konnte. Er soll an dem Erzbergermord beteilig! gewesen sein.

Ein Bataillon des Dorsrk-Rsqimenks auf Malta erhisl! Befehl, sich für Aezyplen marschbereit zu machen.

Die Spanier haben Verhandlungen mit dem Kabylen- häuptling Abd el Kerim über einen Waffenstillstand und den Rückzug der Spanier an die Küste eingeleiket.

Politische Wochenschau.

Aller Augen richten sich nach London. Die Konferenz ist nicht «« oer mn cnzcyen, ägyptischen ueiv anderen vreirysiorge« belastete Mac Donald beschwörend gewünscht hatte, am vori­ge« Samstag früh zu Ende gegangen: sie tagt nun schon die fünfte Woche. Die Krise, die die Konferenz am Schluß der vorigen Woche noch bestehen zu müssen schien, ist auf­fallend rasch und leicht vorübergegangen. Was der eigent­liche Grund für die plötzliche Abreise Herriots, Clemeniels «ich Nollets nach Paris war, ist bis jetzt noch nicht verraten worden. Sollte es wirklich eine Meinungsverschiedenheit zwischen dem Ministerpräsidenten Herriot und dem Kriegs­minister Rollet über die Art und Dauer der Räumung des Ruhrgebiets gewesen sein? Kaum glaublich, wenigstens kann sie wohl kaum der Hauptgrund gewesen sein. Es ist «icht gut denkbar, daß der streitbare General Rollet, nachdem er zweimal mit seinem Rücktritt gedroht hatte, sich im Pariser Ministerrat so rasch unterworfen haben sollte, daß die drei Minister am andern Tag wie ein Herz und eine Seele wieder auch London zurückkchren konnten. Herentgegen weiß man jetzt, daß Mac Donald in der Absicht, einen fröh- üch-frieÄichen Abschluß der Konferenz herbeizuführen, dem Freund Herriot im Vertrauen allerhand schöne Versprechun­gen gemacht hat. Er wollte bei den französischen Verhand­lungen mit den Deutschen sich jener berühmten »wohlwollen­den Neutralität" befleißigen und alsbald nach glücklich beendeter Konferenz eine neue Konferenz veranlassen, in welcher die für Frankreich bestmders drückende Angelegenheit der Verbandskriegsschulden ,,in Ordnung ge­bracht" werden sollte. Für Frankreich eröffneten sich di« glän- MÄsten Aussichten. Das war einen Ministerrat wert. Di-> Stimmung in Paris war ausgezeichnet. Alles, was Herrio! berichten konnte, war gut. Wenn man die Kriegsschulden an England und Amerika auf mehr oder weniger gute Ma­nier krswerüen und von den Deutschen obendrein noch für die m Aussicht gestellte Räumung des Ruhrgebiets einen hohe« Kaufpreis abpreffen konnte, niemals hätte Poin- cartz es fertiggebracht.Entschlossenheit und Versöhnung" soll­ten die französische Verhandlungspolitik in London fortan bedeuten.Es lebe Herriot, es lebe der Friede!" schrie das Pariser Volk auf den Straßen. In dem Regierungsblatt Journal"' wurde mitgeteilt, nach den Beschlüssen des Mi- msterrqts werden für die Ruhrbesetzung nicht nur große wirt­schaftliche- Vorteile für Frankreich eingetauscht, sondern Deutschland werde auch auf ein Jahrzehnt hinaus einer der­artigen militärischen Ueberwachung der Verbündeten unter­stellt, daß Frankreich keine Besorgnisse mehr zu haben brauche und auf die sonst sodringend notwendige" Be­setzung des Ruhrgebiets verzichten könne. Offenbar hat der herzensgute Mac Donald auch nach dieser Richtung iin stillen alle wünschenswerten Zusagen gemacht.

Aber es ist für die Londoner Konferenz eine mißliche Sache, eine Rechnung ohne die Amerikaner zu machen. Kaum hatte Präsident Coolidge erfahren, was Mac Do­nald in seiner Unschuld angerichtet hatte, da erklärte er amt­lich, die Vereinigten Staaten werden sich an keiner Konferenz beteiligen, auf der von einem Schuldennachlaß die Rede sei. Da aber die Katze nun schon einmal aus dem Sack gelassen war und Mac Donald'es doch nicht mit dem größeren Coo- kdge verderben konnte, tat er halbamtlich kund und zu wis­sen, Herriot müsse ihn nicht recht verstanden haben. Herriot keß sich die Anzweifelung seines Begriffsvermögens nicht gefallen: es gab eine der politischen Verstimmungen, in denen die Franzosen Meister sind, und darauf wurde dann wieder in etwas rätselhafter Weiseverlautbart", daß ja allerdings die Kriegsschuldtzngeschichte geregelt werden solle, aber England werde sie als eigene Angelegenheit auf irgend­eine noch ganz unbekannte Art betreiben.

Keine Frage, daß dieVerstimmung" ausgenützt werden mußte. Den kühlen Amerikanern gegenüber war damit aatürlich nichts zu machen; bei Mac Donald ist es kaum mehr nötig, also probiert man's bei den friedliebenden De«tschen. Die Konferenz war just an dem Punkt an­gelangt. wo sie selber nicht mehr viel zu tun hatte und der große Streit um die Ruhrbesetzung und Ruhrräu - » ung den Höhepunkt der Konferenz zu bilden anfing. Die Räumung der Höhepunkt! Hat man eine ernsthafte Kon­ferenz der Weltgroßmächte vor sich oder ein Kasperltheater? Der Zweck der Konferenz ist ausgesprochenermaßen die Durchführung des von allen beteiligten Staaten angenom­menen Dawes-Gutachtens. Das Gutachten setzt ebenso an­erkanntermaßen die Aufhebung der wirtschaftlichen und mili- Wrifchen Besetzung des Ruhrgebiets voraus- Die Bankiers «Mären wiederholt, daß keine Anleihezu haben sei, wenn hie Besetzung nicht aufgehoben und dauernd unmöglich ge­wacht sei. Ohne Anleihe fällt nach allgemeiner Einsicht der ganze Dawesplan ins Wasser. Poincarehat am 11. Ja- Mar 1923 feierlich erklärt, der militärische Einbruch und die Besetzung haben nur den Zweck, diewirtschaftliche Besetzung"

Durch die feindlichenIngenieure" zu schützen. DieIw- genieurkommiffio«" muß cäsbald nach dem Dawesplan dos Feld räumen, dorübar H die ganze Konferenz einschließlich der Franzosen einig, ist cmch schon Paragraphen mMg be­stimmt. Der Einbruch selbst war er« Verbreche«, eine Verletzung des Vertrags von Versailles, wie die englischen Kronjuriften schon vor mehr als Jahresfrist festgestellt haben und wie alle Welt weiß, die Franzosen am besten. Und aus dieier Londoner Konferenz muß dieFrage" der Militari­sten Räumung den Höhepunkt bilden! So zwar, daß die

verstimmten Franzosen ln ihrer grohartkgen"EntfthloffÄt- i heit und Versöhnung" die Beendigung ihres UnreAs dazu ! benütz«» wollen, um von Deutschland die ungcheu«tchstsv GegsBeDwkgen" zu erpressen.

Die Franzosen verlangen erstens einen Handelsver­trag. Das wäre nichts auffallendes, wenn ihre Forderung ! ein Handelsvertrag wäre, d. h. ein Handelsabkommen aus « dem Boden der Gleichberechtigung. Das fällt ihnen aber ? gar nicht ein. Im Vertrag von Versailles ist der spitzbübische Paragraph enthalten, daß Elsaß-Lothringen berech- i tigt sein soll, seine Erzeugnisse bis 1. Januar 1925 zoll- ; frei nach Deutschland einzusühren. Es ist unglaublich, was ^ alles dieses Elsaß-Lothringen seitdemerzeugt" und zollfrei nach Deutschland eingefühvt hat; oder richtiger: Die Pro­duktion im ganzen übrigen Frankreich wurde als elsaß- lothringische Ware gestempelt und mußte zollfrei in Deutsch­land eingeführt werden. Das nennt man das berüchtigte L och imWeste n", das an der Ruinierung der deutschen ^ Mark seinen starken Anteil hat. Dieser Betrug soll in , dem neuenHandelsvertrag" fortgesetzt werden, indem für ! elsaß-lothringische" Waren weiterhin Zollfreiheit verlangt ! wird. Im übrigen"' sollen französische Waren Meist- s begünstigung genießen. Davon, daß demgegenüber die ! deutschen Waren Meistbegünstigung in Frankreich genießen, war aber noch mit keinem Wort die Rede.

Weiter verlangen die Franzosen, daß Deutschland über das Jahr 1930 hinaus verpflichtet sein solle, Kohlen, Koks, Holz, Farbwaren und alle Arten chemischer Er­ze ug n i s s e zu liefern. Ein Artikel Poincares imMatin" enthüllt mit dreister Offenheit, warum die Franzosen gerade auf die chemjschen Fabrikate so versessen sind: sie wollen die deutsche chemische Industrie in die Gewalt bekommen, um sie dauernd auszuspionieren, wie das deutsche Heereswesen. Der Herr der chemischen Industrie ist der Herr des (näch­sten) Kriegs", schreibt Poincare, und mit ihren chemischen Stoffen und ihrer über alle neutralen Staaten verteilten Flug­zeugindustrie werden die Deutschen den Krieg vorbereiten kön­nen. Zur Lieferung von Kohlen, Koks, Kunstdünger und ge­wisser Farbstoffe haben sich die deutschen Unterhändler bereit erklärt, die übrigen chemischen Erzeugnisse und Holz lehnten sie ab. Wir können unsere Wälder nicht den Franzosen zu- iieb vollends ruinieren; das haben sie ohnedies in den be­setzten Gebieten schon gründlich besorgt.

Ein weiterer Punkt, der allerdings mehr die hohe Kon­ferenz angeht, ist die Ueberweisung der Zahlun- gen. Die schweren Zahlungen, die das -Sachverständigen- Gutachten uns auferlegt, werden in deutscher Währung ar die neu zu gründende Notenbank auf das Konto des ^Agen­ten für die Entschädigungszahlungen" geleistet. Diese Iah- reszahlungen sind so hoch, daß es unmöglich ist, dafür ar auswärtigen Börsen fremde Zahlungsmittel (Devisen) z« kaufen, ohne die deutsche Währung zu gefährden, was je nach dem Gutachten verhütet werden soll. Der Uebertra- gungsausschuß hat deshalb das Recht bekommen, diejenige« Beträge, für die Devisen nicht beschafft werden können, in deutschen Anleihepapieren, Industrieaktien usw anzulegen. Das feindliche Ausland kann sich also mit un­serem eigenen Geld in wichtigen deutschen Industrien usw festsetzen. Die deutschen Vertreter haben nun wenigsten- das durchgesetzt, daß das deutsche Eigentum an Grünt und Boden vor der Anlage geschützt ist, daß in den deut­schen G r eirz g e b i e t ckch keine solche Geldanlagen erfolg«« dürfen, daß die Anlage in einem bestimmten Unternehmer nicht länger als 10 Jahre dauern darf und daß nicht be­stimmte deutsche Industrien aus Spekulation von dei Geldanlage befreit werden.

Die Franzosen wissen genau, welche Bedeutung die Räu­mung des Ruhrgebiets unter den gegebenen Verhältnisse« für die Durchführbarkeit des Dawesplans hat und wie bren­nend das deutsche Verlangen ist, von der Farbenmusterkart« der französischen Besatzung endlich erlöst zu werden. Darun haben sie ihreGegenforderungen", die an sich ein Wider­sinn sind, ins Unerhörte geschraubt, statt daß sie heilsfrol wären, daß Deutschland nicht von ich neu, wie recht uni billig, Ersatz für die Milliardenschäden verlangt die sie uns durch den ruchlosen Einbruch verursacht haben Obendrein will Herriot die Besetzung u m e i n I a h r v e r- iängern, ohne sich darüber auszufprecben, wann den« diese Jahresfrist beginnen soll. So etwas ist heutzutage aus einer Weltkonferenz möglich!

Man hat in deutschen Zeitungen lesen können, die deutsche Abordnung müsse Herriot so weit als nur möglich entgegen- kommen, um ihn am Ruder zu erhalten, sonst käme Poin- care wieder. Ja. teurer als dasLinkskabinett" Herriot« wäre uns dasRechtskabinett" Poincares wohl kaum zu stehen gekommen. Poincare hätte vielleicht die Londoner Konferenz mit einem Krach beschlossen, Herriot hat es ver­standen, das Sachverständigen-Gutachtsn vollständig umzu- bisgen und ihm trotzdem die Vertrags kraft zu bemalen. Was ist schlimmer für «ns?

Herriot konnte am Donnerstag sagen:Die Sach« steht gut für Frankreich!" Das konnte die deutsch« Abordnung für Deutschland leider nicht behaupten. Die Verhandlungen über die Räumung, über die sich die Belgier mit den Franzosen nach vorübergehenderVerstimmung" wieder geeinigt haben, kamen ins Stocken, weil unsere Ver­treter nicht mehr weiter gehen konnten, wollten sie nicht di« Rettung des Kabinetts Herriot mit dem eigenen Sturz er­kaufen. Reichskanzler Dr. Marx sah keinen andern Aus­weg, als sich telegraphisch die Ansicht des Reichspräsidenten M erbitten. Dieser berief sofort einen Ministerrat ein und bie Minister erklärten sich mit der Abordnung in London vollkommen einig. Wie das zu verstehen sei, ist noch nicht ganz klar, weil der derzeitige Stand der Londoner Verhcrnd ttinge« unbekannt ist. Man wird aber voraussetze« dürfen daß die deutsche Abordnung an dem wiederholt von ds ' Reichsregierung kundgegebenen Standpunkt festhAt, daß « für den Ruhreinbruch keinen Ablösungspreis gibt, selbst a» die Gefahr hin, daß man Deutschland auch noch bösest Will«? und gegebenenfalls die Schuld am Scheitern der Konferenz zuschieben will.

Inzwischen haben auch die Engländer und Amerika«« ihre Maske; sie reden der deutschen Abordnung mehr odei weniger gütlich zu, diegemäßigten" Forderungen Herriot- anzunehmen. Was wir befürchtet haben: Die Lon­doner Konferenz will auch wieder auf ei« Diktat hinauslaufen. So wie die Konferenz sich ent-

wicktzS hat, wäre es für Deutschland prcMWch vo-rtMhastri gewesen, auf die angeblicheWei^erechtUpmg» vs, vornherein zu verzichten und das Gutachten in sein«r sprünglich-en Form sich aufzwingen zu kaffen, dann !M« « wenigstens nicht in so heilloser Weise verschlimmert «erd«, können, wie es durch >dieFriedensmänner" Mae I,, nald und Herriot geschehen ist. Wo sind dieBaMer»« geblieben?

Von der Londoner Konferenz

Das Londoner Diktat

Berlin, 15, Aug. Gestern nachmittag begaben sich de, Reichskanzler und Stresemann zu Mac Do nald, bei dem der amerikanische Botschafter Kellozu bereits emgetroffen war. Me beiden stellten den Deutscher eindringlich vor, Herriot könne in seinem .Angebot' nich mehr werter gehen, er müsse bei dem Stand der öffentlich?, Melmmg in Frankreich auf der einjährigen Verlängern»«, der BHehung bestehen, sonst sei sein Kabinett nicht zu hF ken. Ä« der Räumungssrist dürfe die Konferenz nicht sch?j, > lern, daher müsse der französische Stand, Punkt von den Deutschen angenommen wei­den.

Der Lockspeck

Nach der Besprechung der Vier versammelten sich die Füh­rer der verschiedenen Abordnungen. Bon französischer Zeih wurde erklärt, das BerNngerungsjahr werde beginnen, so bald das Londoner Abkommen unterzeichnet sei. Die Den! schen verlangten, daß Mannheim, Karlsruhe Offenburg, Wesel und sonstige Gebietsstreifen, öi« außer dem Auhrgebiet nachträglich beseht worden seien, n!s bald nach der Unterzeichnung geräumt werden, was di« Franzosen zugestanden haben sollen. Die französischen belgischen Eisenbahner könnten allenfalls durch Genietnp- pen erseht werden, doch wurde hierüber keine klare, h? ^'mmte Sprache geführt; jedenfalls werden die Franzose« die Bahnen nicht freigeben.

Dos Ultimatum, das keines sein soll

Zum Schluß der Sitzung der Abordnungsführer beton!« Mac Donald (offenbar im Gefühl der beschämend» Rolle, die er spielt. D. Sehr!), er möchte die französisch Forderungen nicht als Ultimatum an die Deutsch aufgefaßt wissen.

Am Donnerstag abend sprach die ganze Londoner Press« von demUltimatu m", das den Deutschen gestellt wor den sei. Auf einen Wink der Regierung wurde der auf Deutschen ausgeübte Druck aber mit milderen Ausdrücke!« besprochen. Die Blätter mahnen die Deutschen und die Fran­zosen zur Nachgiebigkeit.

Von deutscher Seite wird mitgeteilt, Mac Donald Hab« am Donnerstag vormittags an den Reichskanzler die Frag« gerichtet, ob er eine bindende Erklärung der Reich- r-egierung zu der französischen Forderung bis nachmit­tags 3 Uhr abgeben könne. Dr. Marx verneinte di« Frage", da die Zustimmung weit über die Vollmacht de, Abordnung hinausgehen würde. Von einer Räumung in Abschnitten und der Möglichkeit von Zugeständ­nissen sei überhaupt nicht gezprochm worden. Die Be­fürchtung, Laß der (scheinbare) plötzliche Stimmungs­umschwung auch bei Len Verbündeten Wirkungen habe« könnte, sei wohl die Ursache, daß von englischer Seite nach­träglich. die Absicht eines Ultimatums in Abrede gezogen worden sei. Die Verhandlungen seien nicht abgebrochen Wh den. Mac Donald, der vollkommen überreizt war, bemüh sich jetzt, denGeist der Konferenz" wieder herzustellen.

Die Franzosen brachten, wie der AmsterdamerTele- graaf" aus London meldet, in der Nachmittagssitzung an« Donnerstag ihre wiederholt mit Erfolg angewendet« Drohung vor, wenn ihre Forderung der verlängerte« Besetzung nicht angenommen werde, so haben sie kein In­teresse an der Konferenz mehr. Die Verbündeten seienbe­stürzt" gewesen, und Mac Donald und Theunis haben sich bemüht, von den Franzosen die Zusage zu erlangen, daß s>< vor Sonntag keine bindende Erklärung dieser Art abgebei» damit die Deutschen nicht den Vorwand gebrauchen können, die Konferenz sei von de» Verbündeten gesprengt worden.

Vecmittlmigsvorsthläge ,

DerDaily Telegraph", das Sprachrohr Lloyd Georges, berichtet, Mac Donald werde einen eigenen Vermittlung^ sorschLag vonmoralischer" Wirkung Vorbringen. Das Mail meint, die Schwierigkeiten Herriots und Mac Donalds seien M verstehen, da keiner seiner politischen Gefolgschaft fich^ sei. Noch vor wenigen Wochen hätte niemand gedacht, daß !>-er französische Ministerpräsident und der deutsche Reichs­kanzler solche Zugeständnisse machen würden. Don beiden verlange man Mut. Frankreich gewinne durch die Räumung nicht weniger als Deutschland, nämlich Vertrauen durch de» Oaw-espla«, der aber nicht verwirklicht werden könne, solMS bas Ruh-rgpbiet nicht zurückgegeben sei. DieTimes" fass, rs gibt nach der Annahme des Darvesplanes und der wirt­schaftlichen Räumung keinen vernünftigen Grund für d« Belastung französischer Beamten im besetzten Gebiet. .

Wie dieTimes" meldet, wird auch der belgische ME jerpräsident Theunis einen Vermittlungsvorschta-g vorleges.

Die Drohung des Amerikaners

Der amerikanische Bevollmächtige bei der KonferMZ Logan, erklärte den deutschen Ministern bei ihrem a such am Donnerstag abend, Amerika werde die Verantwo- tung für ein etwaiges Fehlschlagen der Konferenz Deut > cy- land beimessen.

Die 800 Mllionen-Anleihegesichert"

Der .Rotterdamsche Courant" erfährt, die Finanzsachver­ständigen haben der Konferenz in einem Bericht erklärt v die Unterbringung der Anleihe gesichert sei. Die^lons » der verbündeten Finanzminister, die vor allem über die teilung der Entschädigungszahlungen zu beschließen Hai, « det am 20. August in Paris statt.

Reger Verkehr mit Berlin ^

Bis in die späten Abendstunden standen Marx her Stresemann in reaem telearaphischem Verkehr m