zunächst Hai die andalusische Reseroebyjgade den Befehl er­halten, sich nach Afrika einzuschiffen. Zwei weitere Brigaden fallen bereitgestellt werden für den Fall, daß die erwartete allgemeine Erhebung der Marokkaner sich verwirklicht. Nach spanischen Meldungen macht sich die Bewegung der Einge­borenen jetzt auch aus französischem Boden bemerkbar.

In Aegypten und im Sudan wird das Verhältnis der eingeborenen Bevölkerung zu den Engländern im­mer gespannter. Belästigungen der Europäer, oft sehr ernst­licher Art, sind eine gewöhnliche Erscheinung. Im Sudan hat ein Eingeborenen-Batrnllvn eine englische Truppe offen ver­höhnt, worauf diese mit einigen Salven ein Blutbad unter den Sudanesen anrichtete.

Aus Südafrikaist schon längst bekannt, daß die Kaf­fer» in ununterbrochenem Berkehr mit den Eingeborenen von Mittel, und Nordafrika, wenigstens dem Sudan, stehen und daß immer Boten hin und her unterwegs sind. Was sie gu meiden haben, ist bis jetzt noch nie in Erfahrung gebracht worden. Aber man bat in den Burenstaaten das bestimm- teste Gefühl, daß sich in ganz Afrika schon lange etwas vor­bereitet.

Die britisch« Regierung hat wegen der Unruhen 'm Sudan ein Grohkairwsschiff und einen leichten Kreuzer nach Aegyp^i gesandt. Di« Regierung hält die Lage für ernst. Lord Wenby hotte gestern in dieser Frage eine längere ?dbur>g mit Mae Donald- Nach demEvening Stand­ard sind britisch« Verstärkungen von Suez nach Podt Sudan gesandt und von dort mit der Bahn nach dem Niltal ver­bracht worden. Außerdem sind von Kairo aus Flugzeua- geschwader abgegangen. "

Württemberg

Stuttgart. 14. August. Vom Landtag. Abg. Dr. Schumacher (Soz.) hat eine Kleine Anfrage eingebracht, wo­rin er fragt, warum die Veranstaltung einer Bersassungs- jeier durch die württ. Regierung unterblieben ist.

q,. Landeskurse für Sützmostbereikmg. Am 11. und 12. Lkigrsst fanden in Stuttgart, veranstaltet vom Württ. Lan­desausschuß für gärungslose Früchteverwertung und geleitet von dem erfahrenen Fachmann Obstbaulehrer Baumann in Buchenbach i. zwei eintägige Sonderkurse für Süßmost- dereitung statt. Hiebei wurde gezeigt, wie es mit dem Buch- rnannschen Flächenerhitzer möglich ist, auf einfache und bil­lige Weise ausgezeichnete Obstsäfte im gewöhnlichen Holzfaß zum forÜaufenden Abzapfcn zu gewinnen. Die für das Ver­fahren notwendigen Geräte können von der Gerätevertriebs­stelle (Stuttgart, Böblmgerstr. 26) bezogen werden.

Aus dem Lande

Sornkal. 14. August. Tödlicher Unfall. Der 41 Jahre alte Landwirt mrd Witwer Karl Weller ist beim Fut- terfchneiden der Transmission zu nahe gekommen, wobei ihm die Schädeldecke abgerissen wurde. Der Tot trat sofort ein.

halk, 14. August. Erhängt. Ein seit einigen Jahren hier lebendr früherer Wirt namens Conzelmann hat sich in seiner Wohnung erhängt. Der nicht unvermögliche, aber arbeitslose Mann war schon länger seelisch niedergeschlagen.

vorderuhlberg OA. Crailsheim, 14. August. Brand. Die Feldscheuor des Landwirts Härpfer ist vollständig niedsr- gebrannt. Es wird vermutet, daß das Feuer durch Selbst­entzündung von Heu entstanden P.

Gamersfeld. OA. Gerabronn, 14. August. Blitzschlag. Bei einem Gewitter schlug der Blitz in die an das Wohnhaus des Zoh. Speiser in Heufelwinde« angebaote Scheuer, die vollständig niederbrannke.

Lauterbach. 14. August. Schulbücherei. Die hiesigen Schulkinder haben Heuer zwölf Zentner Heidelbeeren gesam­melt, deren Erlös zur Ausstattung der Schulbücherei dienen soll.

Ehingen a. D., 14. August. Raub. Auf der Straße EhingenNasgenstadt schloß sich ein Radfahrer der Frau Franziska Locher von Bremelau an und erbot sich, ihr Paket M tragen, worauf sich die Frau aber wegen des Werts des Pakets nicht einließ. Trotzdem knüpfte der Fremde ein Ge­spräch mit ihr an, entriß ihr plötzlich das Paket und flüchtete damit zu Rad.

Friedrichshofen, 14. August. Wendelgardspiel. Die Uraufführung von Eduard Eggerts HeimatspielFrau Wendelgard" findet am Freitag,15. ds. Mts., halb 6 Uhr nachmittags in dem von der Stadt in den Kuranlagen er­richteten Freilichttheater durch di« Württ. Volksbühne unter der künstlerischen Leitung von Direktor Herbert Maisch statt. An der Aufführung beteiligen sich über 100 Männer und Frauen aus der Stadt, -er kath. Kirchenchor unter Leitung von Oberlehrer Waizenegger, Teile der Stadtkapelle und der Polizeibereitschaft Friedrichshafen. Das Geläute aller Kir­chen wird Mitwirken. Die Freilichttheateranlag« und das Wendelgardschiff sind nach Entwürfen von Herbert Maisch und Ernst Pils, Leiter des Kostümwesens des Landestheaters m Stuttgart, der auch die szenische Ausstattung des Spiels in Händen hat, von Stadtbaumeister Mancher erbaut.

Sigmaringen, 14. August. Stauende Nässe und damit zusammenhängende Verkrustung der Böden haben auf den Schweren Böden die Gerstenfelder derartig mitgenommen, jdaß jetzt vielfach die Gerste so gut wie verschwunden ist. Mee-Emsaat und Unkraut aller Art (Vogelwicke) haben sich Dafür umsomehr entwickelt und die Gerste vollkommen über­wuchert. In manchen Gemeinden werden die Gerstenfelder «inen Ernteausfall von 70100 Prozent bringen. Es ist be­greiflich, daß dieser Ausfall bei der steuerlichen Belastung berücksichtigt werden muß.

Aus Hohenzoklern, 14. August. Autounfall. In der Nähe der Wallfahrtskirche bei Veringenstadt, wo die Land­straße eine scharfe Rechtsbiegung macht, ist der Führer eines mit sechs Personen besetzten Autos aus Pforzheim von der Fahrbahn abgekommen. Das Auto prallte aus einen Rand­stein und überschlug sich die zwar nicht hohe Böschung hin­unter. Ein älterer Herr fand dabei den Tod. Ein« weib­liche Insassin trug einen Beinbruch davon.

Vom Feldberg. 14. August. Ein kühnes Kl "erftückchen unternahmen am Sonntag zwei Mitglieder d:s Deutsch- Oesterreichischen Alpenvereins, Sektion Freiburn, Ludwig Knabneck und Erich Wagner. In sechsstündiger mühsamer and schwieriger Kletterei durchstiegen sie die bisher für nn- Werwindbar gehaltene große Feldseewand zum ersten Mal. Diese Kleüertour durch zum Teil überhängende Felswände ! muß zu den schönsten Felskletterpartien des Schwarzwaldes ! gerechnet und als den schwersten Alpenpartien ebenbürtig augesehe» werden.

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Anweklerfchäden. Die Mittwochsgewitter haben auch w Stuttgart Schaden angerichtet. In Gaisburg Herrscht­ein starker Sturm, der verschiedene Bäume knickte. Groß war dort auch der Hagelschaden. Vom Dach des Schulhause« an der Hauptstraße wurde ein Schornstein heruntergerissen, der Türen und Fenster zertrümmerte. In der Schurwald­straße wurden 20 Zentner Koks, die vor einem Hause l äge» größtenteils weggeschwemmt. Biele Keller liegen unter Wasser. In Aitrach, OA. Leutkirch, wurde am Pfarrhaus durch Blitzschlag ein Kamin zertrümmert. In Eisenhalde bei Dreherz schlug der Blitz in das Anwesen Müller, das so­fort in Flammen stand; tüe größtenteils eingebrachte Ernte wurde vernichtet, aber das Wohnhaus gerettet. Bei Buch au wurden zwei vollbeladene Garbenwagen vom Sturm umqeworfen. In Ravensburg ist in den Obstgärten ! viel Schaden angerichtet worden, ebenso auf Len Feldern. ! Äs der Stadt wurden eine Anzahl Fensterscheiben zertrüm- z mert und Ziegel flogen von den Dächern. In Rotten- ! bürg stand das Wasser in manchen Straßen einen halben , Meter hoch. Ganze Bäume wurden entwurzelt. Sehr groß ist der Schaden an Feldfrüchten und in den Hopfengärten.

! Aus Stadt und Land.

§ Nagold, den 15. August 1924.

! Die Kornähre.

i Ein Büblein stand im Wintersrost

i 2» einem Acker-Eckchen;

, ES war, als läg' des Eisens Rost

l- Aus seinem leichten Rückchen,

Als hätt' es Ohr und Rüschen schon ! 2n Schnee uns Eis oersroren

! Und seines Käppchens grüne Krön'

i In Winternacht verloren.

: Da kam der Lenz wohl über Nacht

, Mit Tosen und mit Kosen,

j Der hat ihm just umsonst gebracht

Gar schöne grüne Hosen.

Der warme Frühlingssonnenschein Begann ihm Kraft zu wecken;

- Gern wollt' es in dir Sonn' hinein

Sein grünes Köpfchen recken.

; Da ist der Sonne herrlich Gold

Ihm Tag für Tag begegnet,

-Ist chm auf Kops und Brust gerollt Und hat es reich gesegnet

Und hal's mit einem Federstrauß Noch obendrein geschmücket;

Drum schaut es in die West hinaus So siegreich, so beglücket.

Und aus dem Büblein wird ein Mann, i Gereist in Sturm und Regen.

Er kommt ins Haus auch Dir, und dann Verteilt er reichen Segen. <s. H. «äger.

, »

Einkommen» und KSrperschaftsfteuervorauszahlungen im zweiten Halbjahr 1824.

! Der RetchSminister der Finanzen hat die bisherigen Durch- i führungSbesttmmungen im Benehmen mit dem ReichSwirt- schaftsminister unter dem 6. August 1924 tn folgender Weise j ergänzt:

1. Wahlrecht der Körperschaftssteuerpflichttgen Erwerbs- ! gesellschasten: Wegen der ungünstigen Wtrtschaftsoerhältnisse j und deS dadurch bedingten Rückgangs der Umsätze bei einzel- i nen Gesellschaften ist den industriellen Erwerbsgesellschaften, ! die bisher monatlich l vom Tausend ihres Vermögens als > Vorauszahlung entrichtet haben, erneut da- Recht gegeben ' worden, biS zum 17. August zu erklären, ob sie die Boraus- i zahlungen künftig nach den Betriebseinnahmen entrichten wol- ! len. An diese Wahl bleiben sie dann in Zukunft gebunden, j 2. Aebergaug zur Versteuerung nach den Isteiuuahmeu: l Bisher war dem Steuerpflichtigen die Wahl gelassen, ob er ! die Betriebseinnahmen nach demSoll", d. h. nach den Lie­ferungen, oder nach demIst", d.h. nach den tatsächlich ein- j gegangenen Zahlungen, versteuern wollte. Aus Gründen j der kaufmännischen Buchführung war vielfach die Versteuerung i nach demSoll" üblich. Infolge der schlechten Kreditlage und der dadurch bedingten ZahlungSstockungen kann bei der Versteuerung nach demSoll" eine gewisse Härte eintreten. Steuerpflichtige, die bisher nach demSoll" versteuert hatten, dürfen deshalb nnter bestimmten Voraussetzungen zur Ver­steuerung noch demIst" übergehen. Wie bisher muß auch in Zukunft für die Einkommen- (Körperschafts-) und Umsatz»

! steueroorauszahlungen einheitlich verfahren werden.

3. Besteuerung einmaliger Einnahme«: Einmalige Tan- tiemen und Gratifikation, die erst im Jahre 1924 auf Grund

! von Generalversammlungs- oder ähnlichen Beschlüssen ausge- zahlt worden sind, unterliegen den Vorauszahlungen für 1924. Sofern sie bisher für 1924 nicht versteuert worden sein sollten, sind sie bei der nächstfälligen vierteljährlichen Vorauszahlung, d. h. am 10. Oktober 1924, nachträglich zu § oersteurrn.

4. Erleichterungen für leistungsschwache Steuerpflichtige und Einkommen ans Vermietung: Für Einkommen aus Vermietung und für leistungsschwache Steuerpflichtige, die über 60 Jahre alt, erwerbsunfähig oder tn ihrer Erwerbs- fähigkeit beschränkt sind, sehen die Durchführungsbestimmungen wenn es sich um geringes Einkommen handelt, besondere Erleichterungen vor.

5. Inkrafttreten: Die neuen Bestimmungen finden ab­gesehen von der Nachversteuerung der einmaligen Einnahmen, erstmals bei den am 10. August fülligen Vorauszahlungen Anwendung.

Einzelhandel und Umsatzsteuer. Die ArbeitsgemeinschO

> des württ. Einzelhandels legt in einer Entschließung Ber- ! Währung dagegen ein, daß die Umsatzsteuer allein als Ein«^

Handelssteuer ausgebaui werden soll, während die Genosse», schäften Konsumvereine) erneut für sich Befreiung von h» Steuer verlangen. Der Einzelhandel werde sich mit all» gestWchen Mitteln gegen die einseitige Belastung wehre».

Der Lohn des Arbeitswilligen. In der Frage, ob der Arbeitgeber bei Teiistretks den an sich Arbeitswilligen durch Tetlstretk aber an produktiver Arbeit behinderten Arbej. rern den Lohn zahlen muß, hatte bereits da» Reichsgericht mit Urteil vom 6. Febr. 1923 zugunsten des Arbeitgebert -mschieden. Jetzt hat tn einem ähnlichen Falle auch da, ! Landgericht Halberstadt als Berufungsinstanz gegen da» Urtch ! des Gewerbegerichts Aschersleben entschieden,sdaß arbeitSM-

> >tge Arbeiter keinen Anspruch auf Lohn haben, we°o ! sie infolge eines schuldhaften Teilstreiks anderer Arbeiter nichi ! mehr in der Lage sind, produktive Arbeit zu leisten.

Bunter Abend." Der Unverfttätsrat Tübingen schreit zu dem von den Kammerspielen Tübingen am 4. August Hk veranstalteten bunten Abend: Im Sckwäb. Merkur vom l August wird au» Nagold berichtet: Am 4. August haben i Herren und ein Fräulein von derWerkstudemenoerrinigung' unter der FirmaKammersptele Tübingen" einenbunt«, Abend" gegeben. Die Veranstaltung scheint bei den Zu­schauern starkes Befremden hervorgerufen zu haben und «j ist mit Recht bemerkt worden, daß das Volk im allgemein,» die Entgleisung Einzelner der ganzen Studentenschaft inj Schuldbuch zu schreiben pflegt; es muß deshalb in all» Oeffentltchkelt gesagt werden, daß die Tübinger Studenten­schaft, ihre wirtschaftliche Vertretungdie Tübinger Sluden- tenhilfe" und daS akademische Rektorat es sich ernstlich verbitten, durch einzelne leichtfertige Studierende bloßgeslell! zu werden. Die Gruppe, die fick tn Napold produziert und blamiert hat, ist nickt berechtigt, sich den Anschein einer nuii- lich anerkannten Sptelgruppe zu geben: die dem akademisch«, Rektoramt am 1. August vorgelcgten Satzungen derKam- merspiele Tübingen" wurden am 2. August mit der Beim? kung zmückgegeben, daß sie nicht als studentischer V ei­ein anerkannt werden. Ebenso legt dieSrudentenhilfe Tü­bingen" Wert auf die Feststellung, daß sie dem Unternehme» durchaus ferne steht. Die BezeichnungWerkstudentenvn- etntgung" könnte dte irrige Ansicht auskommen lassen, iH das Unternehmen von der Sludentenhiife unterstützt wirf dies ist keineswegs der Fall. Alle verantwortlichen Organ der Universität Tübingen lehnen eS entschieden ab, daß M schäflstüchttge Studierende mit unsauberen Mitteln Geld vn- dienrn wollen.

l-I>2Sl->SSk-H2kISlgl3l-NIl-ISSSSei8I-N.iaiSl-H-IS

s Oberami Freudenstadt. s

i-iLisais^cil-ii-ii-isi-iMaieimsci^ricicisniaisial-i

Frendenstadt, 14. Aug. Donkosaken-Konzert Auf ihrer Künstlerreise durch Europa haben dte Donkosaken zum zweitenmal Frendenstadt besucht und gestern vor aut- oerlauftem Hause tm Kurtheater gesungen. Wenn sich der Vorhang öffnet, stehen 36 Mann in Uniform peinlich auS- gezirkelt in leichtgeschwungenem Bogen da, ohne Noten, aber jeder die Augen starr auf den Dirigenten geheftet. Nun fangen sie an zu singen, und man merkt, wie sich dte Be­geisterung der Zuhörer durch diesen Gesang von Sekunde zu Sekunde steigen. Hatte man auch schon oft die russischen Stimmen, insbesondere dis Bässe, die selbst noch im Contro- As rein und sonor klingen, rühmen gehört, so kommt man nicht aus dem Staunen heraus über die unglaublich« Kullm und Technik, dte in diesem Chore steckt. Aeußerste Reinheit tn den schwierigsten Modulationen, feinste Nüancierung vom Fortissimo bis Pianisstmo und exaktes Zusammensprechen waren am besten in der Litanei:Herr, erbarm dich" zu be­obachten. Diese Leistung ist sicher nicht mehr zu übertreffen Aber auch in den weltlichen Gesängen, von denen uns eigent­lich nurDer rote Sarafan" bekannt ist, wurde Vorzügliche geboten. Der Dirigent, wohl der kleinste von Gestalt unter ihnen, ist ein wahrer Teufelskerl. Eigenartig stellt er seine Leute auf, rechts und links die beiden Tenöre, tn der Mitte die beiden Bässe und ganz hinten die Kontrabässe. Wie ein Kobold huscht er hinter ihnen vorüber und gibt jeder Stimme den Ton, dann dirigiert er mit einer Ruhe, die einfach vornehm ist. Für Nr. 9 wurde ein von ihm arrangierter ChorAbend- glocken" gesungen, bei dem besonders die Summstimmen zu schönster Wirkung kamen. Ais er nun erst noch das alte Kosakenlied mit Pfeif» und Belltönen und das Tanzlied mit meisterhaft vorgeführtem Nationaltanz brachte, kannte der Jubel des Publikums keine Grenzen mehr. ES wurde buch­stäblich Beifall getrampelt, so daß sich der Dirigent schließlich zu einer Dreingabe verstand. Mögen den Donkosaken an! ihrer weiteren Reise, die sie jetzt wahrscheinlich nach Holland führt, durchweg solche Erfolge beschieden sein.

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° Oberamt Herrenberg. 2

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Unterjesingen, 13. Aug. Schreckliche« Unwetter. Bisher biteben wir von allen Gewittern verschont und be­kamen nur die günstigen Vor- und Nachregen. ES stan» deshalb alles sehr schön. Die Weinberge hatten weniger au irgendwo im Land unter der Blattfallkrankheit gelitten uno versprachen noch einen befriedigenden Ertrag. Dte Hopsen standen üppig und zeigten einen hoffnungsvollen Behang uno im Tale, besonders hinter dem Dorfe, durste man mit einer guten Obsternte rechnen. Nun ist alles dahin; ein kurz», aber fürchterliches Gewitter mit Hagelschlag, Wolkenbruch uno Wirbelsturm von unerhörter Heftigkeit machte alle Hoffnungen zuschanden. Die Neste von Hunderten von Obstbäumen lttge zerrissen und zerdreht am Boden und gerade hinter dem wo die Bäume am vielversprechendsten waren, ist die « heerung am größten. Besonders litten ältere Zwetschgenbaum, die wie Zündhölzer geknickt wurden. Manche Hopfenaniag find so gut wie verloren, die Stangen liegen abgebrochen » » und quer und wo sie standhieltev, sind die meisten «"'"ge den Dolden abgerissen. Die Gärten wurden beinahe zur W > verwandelt, so daß kaum das Kraut davonkommrn

Die schönen Weinberge am »aylerberg, die den ganzen füh­lbaren Anprall auszuhalten hatten, büßten den größten . ihres Behangs ein und was noch hängt, wird wegen Ma s