Seltenheit. In Oesterwohld (Holstein) wurde bei der 'Heuernte ein weißer Maulwurf gefangen.

Wasserkrafianlage. In Wurzen wird demnächst mit dem Bau einer Wasserkrafkanlage an der Mulde begonnen, die das größte derartige Werk in Sachsen sein wird.

Ertrunken. Beim Baden in der Donau bei Sigmaringen find der 21jährige Landwirtschaftsschüler Albert Heinzelmann und der gleichaltrige Schmied Franz Eberhard ertrunken. Verde waren des Schwimmens unkundig. Einer geriet in eine tiefe Stelle, und als ihm der Kamerad zu Hilfe kam, versank auch er. Die Leichen sind geborgen. Beim Bahnhof von Inzigkofen (bei Beuron) ist von einer Badegefellschaft der 23jährige Albert Mag in der Donau ertrunken.

Brand. In Amsterdam fing ein 1)4 Millionen Liter fas­sender Erdölbehälter der Niederländischen Erdölgesellschaft treuer und platzte. Die Flammen ergriffen noch weitere Behälter. Der Schaden wird auf über 100 Millionen Gül­den veranschlagt. Auch Menschen sollen umgekommen kein.

Der gefährlich« Lippenstift. Der Gebrauch des Lippen­stifts bürgert sich in der Damenwelt immer mehr ein,^ die vurpurroten Lippen, mit denen die Schönen prangen, mögen ihren verführerischen Reiz ausüben. Ganz harmlos aber ist diese Verschönerung für ihre Trägerin nicht. In England hat man in letzter Zeit bei jungen Mädchen öfters Verdauungs­störungen beobachtet, die die Aerzte von dem Gebrauch der «öippenpomade herschreiben. Die Lippenpomaden können als harmlos gelten, solange sie aus reinen und unverdorbenen Stoffen hergestellt werden. Der beständige Gebrauch wirkt ober auch dann auf die Lippen schädigend, indem er sie aus­trocknet und aufspringen läßt. Durch allzu viele Verwendung des Lippenstifts verlieren die Lippen immer mehr an Farbe,

daß die Färbung, die zunächst nicht notwendig war, sich stls Zwang aufdrängt. Im Lauf des Tags wird eine be­trächtliche Menge des auf die Lippen aufgetragenen Stosts verschluckt. Besteht nun der Farbstoff aus künstlichen Mitteln, wie z. B. aus Anilin, dann verursacht die beständige Ab­nahme kleiner Mengen von Kohlcnteer Verstimmungen d z Magens und im Anschluß daran Störungen der Verdauung.

Der Karpfen kein einheimischer Fisch in Deutschland. Lange schon wo'- es den Zoologen bekannt, daß der Karpfen kein bei uns ein! "imischer Fisch ist, und man nahm an. daß er aus Südeuropa stamme, weil schon Aristoteles und Vil­nius über ihn als einen in Griechenland und Italien ganz gewöhnlichen Fisch schreiben. Jetzt ist man mehr und mehr ßu der Erkenntnis gekommen, daß der Karpfen wahrscheinlich m China sein« Heimat hat und schon früh als ein sehr nütz­licher Zuchtfisch nach den Mittelmeerländern verpflanzt ist, von wo er dann später und zwar durch christliche Mönche als beliebte Fastenspoise auch nach dem mitüeren Europa übergebrocht wurde. Seine erste Einbürgerung in den G- wäsfern auf den britischen Inseln hat durch den Engländer Marshal erst im Jahr 1514 stattgefunden, und in Dänemark wurde er 1560 durch Peter Oxe eingeführt. Vielleicht noch etwas später fing man an, ihn auch in Schwede« M züchten, doch ist es bemerkenswert mck> auf die Heimst des Kary- An» in einem wärmeren Lande hinweisend, dckß er, fe werter Pine Zucht nach Norden oordrmgt, an MsPmMe O- kümmt. _

Familiennachrichten der Stadtgemeinde Nagold

vom Monat 3uli 1924.

Geburten: 7. Juli. Frank Karl, Elektroinstallateur 1 Sohn. 14. Mater Hermann, Schneidermstr. 1 Sohn. 15. Helbltng Erwin, Friseur 1 Tochter.

Angeordnete Aufgebote: 0. Eheschließungen: 0.

Sterbefälle: 26. Juli. Drössel Gustav, Fabrikant, 64 I. a. Im Bez.KrankenhauS gestorben: 31. Juli. Walz, Gottfried, led. Buchdrucker o. Oberschwandorf, 19 I. a.

Gesundheitliches.

Hohl« Zähne.

Die Löcher in unseren Zähnen entstehen fast alle durch stärke- und zuckerhaltige Nahrungsmittel. Wenn Reste von diesen zwischen den Zähnen haften bleiben, werden sie unter dem Einfluß von Bakterien sauer und die so entstandene Säure löst den Kalkmantel des Zähne auf. DaS für hohle Zähne in einem Jahre ausgegebene Geld betrug schätzungs- weise (die Berechnung ist für 1919 ausgestellt) 500 Millionen Mark. Da die hohlen Zähne 95 Prozent aller Zahnkrankhel- ten ausmachen, würde die Mehrzahl der Zahnärzte brotlos werden, wenn «4 gelänge, diese Volktkrankheit auszurotten. Mit einer völligen Ausrottung ist nun wohl allerdings nicht zu rechnen, aber durch regelmäßige gründliche Reinigung des Munde» nach den Mahlzeiten ließe sich das Uebel nach der Auffassung namhafter Gelehrter schnell weit über die Hälfte etnfchränken. Von den vielfachen Krankheiten, welche hohle und faule Zähne im Gefolge haben, soll hier nicht die Rede sein. Wenn wir diese volkswirtschaftlich auswerten wollten, würden ganz ungeheure Geldsummen auf der Verlustseite zu buchen sein. Zweck dieser Zeilen war nur, die deutschen Mütter auf die Gefahr des HohIw.erdenS der Zähne hinzu­weisen, damit sie ihre Kinder an regelmäßige» Benutzen der Zahnbürste möglichst frühzeitig gewöhnen.

Handelsnachrichte«

Dollarkars. Berlin, S1. Zull. 4,2105 BiVM., Reuyork 1 Dollak 1,166, London 1 Pfb. Sterl. 18,45, Amsterdam 1 Gulden l.övtz, Zürich 1 Franken 0,775 BillM.

Dollarschatzscheine 82.25.

Kriegsanleihe 305.

Der französische Franken notierte 88.30 zu 1 Pfb. Sterl. »ich 20.25 zu 1 Dollar.

Reichsbankdiskonk 10 Prozent, Lombard 12 Prozent.

Kündigung des Ruhrkohlensyndikatsvertrags. In der Sitzung des Ruhrkohlensyndikats am 30. Juli beantragte Thyssen die Um­wandlung des gegenwärtigen Syndikats. Der Antrag wurde mil großer Mehrheit abgelchnk. Die Thyssengruppe wird den Antrag in der nächsten Sitzung im September wieder einbringen und hoff! die nötige Dreiviertelmehrheit aller Mitglieder zu gewinnen.

Me Grotzhandelsrichlzahl für den 29. Juki ist gegenüber dem 22. 7. (114,5) auf 118,5 oder um 3,5 v. H. gestiegen. Bon den Haupt­gruppen haben sich in der gleichen Zeit Lebensmittel von 102,0 aus 108,1 oder um 6 v. H. erhöht, davon die Gruppe Getreide und Kartoffeln von 90,1 auf 97,3 oder um 6 v. H. Inbustriestofse sin» dagegen mit 137,9 (Vorwoche 137,7) nahezu unverändert geblieben, ebenso auch die Gruppe Kohlen und Eisen mit 129,4. Inlandswaren erhöhten sich von 106,0 auf 110,8 oder um 4.5 v. H., während Ein-

»

Stuttgarter Börse, 31. Juli. Der langsame Verkauf -er Lon- doner Konferenz hat der Spekulation Zurückhaltung auferleat und Abt ihr zu Gewinnsicherungen Veranlassung. Es zeigte sich da­her heute eher etwas Angebot von dieser Seite. Da Kaufsauf- kräge nur spärlich eingelausen sind, mußten die Kurs« um Kleinig­keiten zurückgehen. Auch die Umsätze haben etwas nachgelassen Auf dem Markt der Festverzinslichen zogen Sparprämien-Än- leihen von 210 auf 260 Milliarden Prozent, 5prozenkige Festwert- bankoblig. von 1,4 auf Ich Bill. an. Würtk. Vereinsbank.

Berliner Gekreidepreise, 31. IM. (Amtliche Preise.) Weizen märk. 18.5019, Roggen 13.9014.30, Sommergerste 16.2017.10, Hafer 14.70-15.30, Weizenmehl 25.2528.25, Roggenmehl 21.25 bis 23.25, Kleie 10.2010.50, Raps 285290. Frühnotterungen. Gerste 1919.90, Hafer 17.20-17.70, Roggenkleie 10.70-10.80, Futterweizen 20.

Landesprodukkenbörse Stuttgart, 31. Juli. Trotz etwas niedri­gerer amerikanischer Kurse ist der Grundton am Getreidemarkt nicht flauer: die Preise blieben unverändert. Weizen am 31. IM 2122 (am 28. Juli 2122), Sommergerste 17ch18 (17,518), Hafer 15.7516.5 (15.7516.5). Weizenmehl Nr. 0 33.534ch

(33,534,5), Brotmehl 28,75-29,75 (2829,75), Klei« 9,751h (9,7510), Wiesenh«u, alte Ernte. 45 (45), Kleeheu, neue Ernte 56 (56), Stroh (drahtgepreßt) 3,54,25 (3,54,25) -4t.

Manheim« Produktenbörse, 31. Juli. Me Tendenz ruhig, «che, fest. Bei wenig veränderten Einstandspreisen, trotz Niedrigerer amerikanischer Kurse und besserer Witterung. Verlangt wurden für die 106 Kg. Waggon frei Mannheim: Weizen inl. 21 ausl. 2426,75, Roggen ml. 17ch517,5, ausl. 1818,5, Gerste 17,519, Hafer 1717,75. Mais 17.25, Weizenmehl 32.533. Roggenmehl Ach26ch.

Märkte

Stuttgart, 31. Juli. Schlachlviehmarkk. Dem Donners- kagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: IW Ochsen, 49 Bullen, 256 Iungbullen, 250 Iungrinder, W Kühe, 720 Kälber^ 547 Schweine, 9 Schafe. Alles verkauft. Erlös aus je 1 Alr, Lebendgewicht: Ochsen 1. 3741 (letzter Markt: 3741), 2. 24 bij 33 (unv.): Bullen 1. 3133 (3033), 2. 24-29 (unv.): Iungrinder 1. 3944 (unv.), 2. 3337 (unv.), 3. 2429 (unv.): Kühe 1. 28 bis 33 (unv.), 2. 1622 (unv.), 3. 1115 (unv.), Kälber 1. 4246 (4S bis 45), 2. 3740 (3539), 3. 3235 (2933): Schweine 1. 69 dij 72 (66-68), 2. 6568 (6265), 3. 60-64 (5560) -tt. Verlauf des Marktes: Bei Schweinen lebhaft, sonst mäßig belebt.

Marmheimer Viehmarkt, 31. Juli. Zum heutigen Vlehmorkt waren zugeführt und wurden je 50 Kilogramm Lebendgewicht ge- handelt: 50 Kälber 3848, 54 Schwein« 6069, 386 Ferkel und Läufer, das Stück 926 EM. Marktverlauf mit Kälbern ruhig langsam geräumt. Mit Schweinen ruhig, Aeberstand. Mit Fei- kein und Läufern lebhaft.

Heidenheim, 31. Juli. Schafmarkk. Dem Markt waren 2555 Schafe zugeführt, verkauft wurden 1236 Stück. Höchster Preil für 1 Paar 60 -K, niederster 20 -H, Durchschnittspreis 41,80 -L. fuhrwaren mit 157,0 fast gleich blieben.

Bükst« Frühobstmarkk. Es wurden bezahlt (je Pfd.) Pflaumen 2328 Mirabellen 21A, Aepfel 813, Birnen 1014, Früh. Zwetschgen 2328

Stuttgart. 31. Juli. Großmarkt. Die Zufuhr war heule viel kleiner als erwartet wurde. Bohnen zogen daher im Preis be- trächtlich an. Stangenbohnen kosteten in schöner Mare 25 Hocker 20 (Kleinhandel um die Hälfte höher). Die Gemüfegäriirei beklagen sich, daß das Publikum vielfach die französischen Gemüse wie die Weine bevorzugt und -daß ihnen oft die Hälfte der besten Ware liegen bleibt.

Butter 1,801,90, Süßrahmbutter 2,40, EmmeirtalerkSse 1,80- 2,20, Rahmkäse 1,101,50, Backsteinkäse 0,601, Honig mit Glos IchO, amerik. Schmalz 8890, dänisches 95, Margarine 60A,

Berlin

Holland

Belgien

Norwegen

Dänemark

Schweden

Italien

London 1

Neuyork

Paris

Schweiz

Spanien

D.-Oefier.

L-.

Argentinien Klo

100 Guld. 100 Fr. 100 Kr. 100 Kr. 100 Kr. 100 Lira Pfd. Sterl. 1 Dollar 100 Fr. 100 Fr. «X) Peseta 100000 Kr.

100 Kr. 100000 Kr. 1 Peso 1 Den

S«UHig 100 A, Bald.

isenkurse m Billionen

30, Iul>

31. I

Geld

Brief

Geld

160,10

160,90

160,10

19,025

19,125

18.45

56,51

56,79

56.61

67,58

67 92

67.53

111,42

111,98

111.42

18,10

18,20

18.10

18,42

18,51

18,44

4,19

4,21

4,19

21-

21.10

20.95

77,46

77.84

77,61

5SM

55,89

55,61

5,91

5.93

5F0

12,39

12,45

12,40

5,29

5,31

5.31

1,366

1,375

1Z65

1.7V

1,725

1.7W

73.47

73.83

K.47

Brief

160.9« 19.K 56,N 678?

111,98

18,2»

18,53

4,21

21,05

77,99

58,89

ö,9S

12,46

1,-

7SM

Das Wetter

Eine starke Depression aus dem Westen ist Lurch Mitteldeutsch Kmd durchgezogen. Me Witterung wird fich deshaA» allmählich wieder aufheitern, so daß für Samstag und Sonntag zwar immer noch unbeständiges, aber nur noch zeitweise bedecktes, in der Houpk fache trockenes Wetter zu erwarten ist.

Ämtliche Beknuunnachnug.

Oberamt Nagold.

Feldbereinigung auf der Markung Mudersbach.

Nachdem die AuSführungSardeiten der Feld- bereintgung aus der Markung MinderSbach ent­sprechend gediehe» find, wird hiermit Schlußtagfahrt auf Dienstag de» 2. September da. Is>, nachm. 2 Ahr auf da» Rathaus in MinderSbach anberaumt.

Zu derselben werden die beteiligten Grundeigen­tümer bezw. deren Vertreter und sämtliche berech­tigte Dritte mit dem Bemerken eingeladen, daß der ZuteilungSplan samt Tabellen und Akten auf dem Rathaus in Mindersbach zur Einsichtnahme aufge­legt ist, und daß etwaige Einwendungen in der Schlußtagfahrt vorzubringen, spätere Einwendungen gegen den ZuteilungSplan, sowie gegen die in Ge­mäßheit desselben erfolgte Ausführung der Feld- beretntgung aber ausgeschlossen sind. 288

Den l. August 1924.

stv. Amtmann Merkt A. B.

KM-INN

disgolci.

Samstag Abend 8 Uhr

IlWmmMlq

tm Lokal (Engel).

Tagesordnung wird im Lokal bekanntgegeben.

,i. Der Borstaad.

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6. AkÜLvr, NttKolä.

Einen Wurf

verkauft Montag früh 8 Uhr. Beutler z. Löwe« Ebbanien.

Oberamtsstadt Nagold.

^MGedMftittstrhieLBri'esA

findet am nächsten

Sonntag den 3. August präzis 11^ Uhr vormitt, in der Ariegergedächtniskirche auf dem Friedhof

statt. Ansprachen von den Herren Dekan Gtto und Stadt- pfarrer Dr. Mager mit anschließender Kranzniederlegung. Der vereinigte Lieder» und Sängerkranz hat seine güt. Mit­wirkung zugesagt.

Um Uhr wird mit sämtl. Kirchenglocken der Stadt 10 Minuten lang bei einmal. Unterbrechung zusammengeläutet.

Zu dieser Gedenkfeier wird die gesamte Einwohnerschaft freundlich eingeladen^

Den 3l. Juli 1924 Stadtschultheißenamt:

28g Maier.

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Probenummern kostenlos. Bestellungen nimmt jederzeit entgegen

HV. Laisvr, LtLeNtittRittliLiiA,

Herzliche Einladung

zum

Miffionsfest

in Ebershardt

am Sonntag 3. August 1924 , nachm. 2 Uhr Redner: Die Missionare Schmid, Maier u. Renz. 286 Der Kirchengemeiaderat.

Anzeige«

fSr die Samslags-Mmmer

wolle« heute noch aufgegeben werden.

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