Neue Nachrichten

Die Stellung 8er Reichsregierung . Berlin, 24. Juli. Als Ergebnis der Beratung des Aus­wärtigen Ausschusses am Mittwoch vormittag wird gemeldet» d«ch e» von der Form 8er Einladung, die von der Regierung am Donnerstag erwartet wurde, abhängen wird, welch« ktellmrg die Reichsregierung zur Londoner Konferenz neh­men kann. Wenn Deutschland als gleichberechtigt gerufen würde, s» würde eine entsprechende Vertretung (Stresema-nn) dig sein. Sollte aber Deutschland nur die Konferenz- jse entaegenzunehmen und zu unterzeichnen haben, so

_ dte Entsendung eines Ministerialdirektors genügen,

Aer «an würde die Konferenz ersuchen, die Beschlüsse in Verkm «Weilen M lassen. Im allgemeinen beurteilt man in de« Kreisen der Regierung die Lage nicht ungünstig. Do duoch da« Angreifer* der Amerikaner bezüglich der Wieder- Tlmg der wirtschaftlichen und finanziellen Hoheit des im besetzten Gebiet französische Sonderbestrebungen vereitelt woren seien. Bor der ständigen Bedrohung mil SanMrmen muffe drrs Reich befreit werden. Wenn ferner auf der Konferenz immer von .Verfehlungen" Deutsch lands gesprochen werde, so muffe festgestellt werden, daß das S mhoer s tsndiyen-Gickachten diesen Begriff nicht kenne, son­dern daß es ausdrücklich von beabsichtigten oder ver­schuldeten Verfehlungen spreche. Die Franzosen seien aber bemüht, den großen Unterschied immer zu verwischen. Auch fiw die Beaufsichtigung der Durchführung des Dawes- plons sei die EntschSdigungskommission nicht die geeignet« Stelle. DorckschlaiÄ» müsse auch alles daran setzen, daß übci kn« RSunnmgsfrfft des linken Rheinufers Klärung herbei- geführt weide. Rach der Inkraftsetzung des Gutachtens «rüste» die Verb ü ndeten ihre Besetzungskosten selbfi bezahlen, weahaL die Reichsregierung mit einer erheb- Kchea Bermtndrrmrg der Besatzung auch im Rheinland rech­net. Die Stellung MM Völkerbund sei nicht ablehnend küe Reqierrnig Halde den Zeitpunkt des Beitritts aber noch rchcht für gekommen.

Unterstützung der Ausgenüesenen

Berlin. 24. JE Nachdem die kürzlich bewilligten 8 Ml- klone« Goldmark zur Unterstützung der in die besetzten Ge­biete Heliukehrenden aufgebraucht sind, hat das preußüch, Staatsa sinis ter lu i u , vorbehaltlich der Zustimmung des Par­laments hzw. der Rückerstattung durch das Reich, die weitere Summe von 3 Millionen Goldmark für diesen Zweck an­gewiesen.

Deikere Begnadigungen

Berlin, 24. Juli. Der stellvertretende französische Minist'« des Aeußern, Renault, hat dem deutschen Botschafter ein« weitere Ausdehnung der Begnadigungen für Ausgewiesen« »nd Gefangene in Aussicht gestellt, sobald eine Regelung de« ferneren deutsch-französischen Beziehungen durch die Lon- «oner Konferenz' erfolgt sei. Aber ihre Wohnungen er­halten die Ausgewiesenen nicht zurück.

Die vortreffliche Saarregionmg » Genf, 24 . Juli. Die verbändkerische (oollstäEg sraw aösisch beeinflußte) RegierungsLommisfion -es Sacwgebiets Ragt in ihrem Derwaltungsbevicht für das zweite Mertetjahi LS 24 an das Bölkerbundsfekretariat, die wirtschaftliche unk ßb^ale Sage des Gebiets sek sehr befriedigend. Es besteh, renne Wirtschaftskrise, wie von anderer Teste behaupt^ werbe» sondern ftnr gewisse Schwierigksiisn, die.««« uichj Lürfe.

Aosstsieafty W Rom

Ml», 24 . Juki. Der große Faszistenrat hak beschloffen, Saß ^ dosWarsches--a«f Rom , der 28 . Oktober, durch d« dor Wtsiz ssftkch begangen werde» soll. Ei« Le* der Miliz solle z* dieHw Zweck in Rom zufan» werde».

. Die LondonerDmes" Segweffelt, daß die Macht Mkfff» wrls, die ans «mmschvüukter Gewalt beruhe, auf die Dsue, bestehe» kön«e. A»e» dauernde» Ordnungsznskrnd im so, ^ken «d poütffcheu Lieben JtaLars kömre sie schwsefich

Mit dem heutigen Tage müssen gemäß dem Presse dekrA die Senatoren und Abgeorimets«. die bisher eine Zeituns verantwortlich geisüet haben, diese Stellung ausgebe». Det Eorriere della Sera" macht ftmea Loser» «aber WchMrd» von Mitteilung.

Der Aufstand in Brasilien k, 24 . Juli. Rach ekn» Meldung ans S a st k os Hit üsche» die Bundestrnppe« um «ine« Waffe» . ^ Der Präsident der RepuVW soll geantwortet die AnWinbchchev sich bedivWagslo»

diel

r«S

Württemberg

Stuttgart 24. Juli. Herabsetzung der Frem­denwohn st euer. In einer Besprechung mit Vertreter» der Presse wandte sich Oberbürgermeister Dr. Lautenschla­ger gegen die Austastung, als ob die Stadt Stuttgart in Gell schwimme. Die vorhandenen Gelder dürfen nicht nutzlos bleiben und die Stadt könne gar nicht genug Grundbesitz haben. Aus diesem Grund habe die Stadt in letzter Zen größere Liegenschaftskäufe vorgenommen. Der Fremden- verkehr habe bedeutend nachgelassen. Beabsichtigt ist ein« Herabsetzung der Fremdenwohnsteuer. jedoch nicht ihre gänz­lich« Aufhebung. Der Ertrag dieser Steuer war mit 600 000 Mark in den laufenden Haushaltplan eingestellt. Für dar nächst« Jahr wurde eine große Landesgewerbeaus- ftel! ung in Aussicht genommen.

Parlamentarische Anfrage wegen der Bauernkage. Die sozialdemokratischen Abgeordneten Keil, Hildenbrand und Roßmann haben im Reichstag eine Kleine Anfrage einge­bracht. ob die Reichsregierung die Veranstaltung der Bauerntage in Württemberg für ver«nbar mit der Reichsverfaffung halte, was sie dagegen zu tun gedenke und ob sie es im Interesse Deutschlands liegend allsehe. Laß

Reichswehr sich an Siefen Veranstaltungen deE"s,'ünd7«st eine politische Partei Schießübungen mit Jlifcmtcrisgsvehrea und Karabinern abhalte.

kriegsopferlag. Am 3. August sind nach amtlicher Mit­teilung alle genehmigungspflichtigen Veranstaltungen von Parteien verboten.

Lehrerverein und Lv. Oberschulrak. Vom Vorstand des Württ. Lehrervereins geht uns folgende Erklärung zu: Der Gesamtvorstand des Württ. Lehrervereins weist die Presse­angriffe wegen der Zugehörigkeit von Mitgliedern des Ev. Oberschulrats zu der Vereinsleitung mit aller Entschiedenheit zurtzü. Das verfassungsmäßige Recht, sich in einem Vereins­amt zu betätigen, muß auch Mitgliedern von Behörden un­geschmälert erhalten bleiben.

Stuttgart, 24. Juli. Ehrendoktor, Ministerialrat Robert Meyding im Kultmimsterium ist wegen seiner Ver­dienste um die Neugestaltung der rechtlichen Beziehungen zwischen Staat und Kirche in Württemberg von der juristischen Fakultät der Universität Tübingen zum Ehrendoktor ernannt worden.

Schwurgericht. Der 19 jährige Hilfsarbeiter Karl Vräu- aing von Münchingen OA. Leonberg versuchte am 10. Mai in der Sägmühle Arnold eine 43jährige Dienstmagd zu ver­gewaltigen. Der zu Hilfe eilende Schwiegersohn Arnolds, der Lauer Hettich, wurde von Vräuning erstochen. Bräuning wurde zu 5 Jahren 2 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt.

Dom Tage. In der Teckstraße in Cannstatt hat sich ein 42jähriger nervenleidender Kaufmann erschossen.

Aus dem Lande

Hochberg OA. Waiblingen, 24. Juli. Leichen län- dung. Die Leiche der vermißten Anna Maier wurde unter­halb der Neckarbrücke gelandet.

Plüderhausen. 24. Juli. Loslösung. Der Gemeinde­rat hat beschlossen, beim Staatsministerium die Lostrennung vom Bezirk Welzheim und den Anschluß an das Oberamt Schorndorf zu beantragen.

kleingarkach-, 24. Juli. Nerunalückt. Der 43jährige Metzger und Wirt Robert Steinrück ist in der Scheuer abge­stürzt und war sofort tot.

Nordheim, OA. Brackenheim, 24. Juli. Falschmün­zer. In einem hiesigen Friseurgeschäft gab ein -unger Mann einen falschen Billionenschein aus. Der Landjäger wurde verständigt und nahm den Mann fest. Er stammt aus Pforzheim und trug noch 40 falsche Stücke bei sich.

Hall, 24. Juli. Günstiger Abschuß. Die Haller Pfingstfestspiele haben einen Ueberschuß von über 4000 Mark gebracht, ungerechnet die vorhandenen Anschaffungen. Die Aufführung im Jahr 1914 hatte mit einem Fehlbetrag von 415 Mark abgeschlossen. Der jetzige Ueberschuß *oll zur An­schaffung weiterer geschichtlicher Trachten usw. für künftige Festspiele verwendet werden.

Mergentheim, 24. Juli. Turnier. Dem Beispiel der größeren Badeorte im übrigen Deutschland folgend, hat sich die Kurverwaltung entschlossen, am 16. und 17. August ein großes Reit- und Fahrturnier abzuhalten. Dressurprüfungen, Jagdspringen, Fahrprüfungen und sonstige reiterliche Vorfüh­rungen bilden das Programm. Auch ein ländlicher Reiter­oerein wird eine Abteilung von jungen Bauernsöhnen auf selbstgezogenen Pferden vorführen. Am Sonntag, den 17. August, werden Sonderzüge von Stuttgart und Würzburg nach Mergentheim zu außerordentlich billigen Preisen geführt werden. Es ist dies eine nie wiederkehtende Gelegenheit sich die alte Deutschordensstadt Mergentheim, sein Bad und eine erstklassige reit- und fahrsportliche Veranstaltung anzusehen.

Wegen des Sonderzugs wende man sich an den Derkehrs- oerband Württemberg-Hohenzollern, Stuttgart, Hauptbahn- Hof, Auskunfthalle.

Tübingen, 24. Juli. Erhängt. Im Abort des Haupt­bahnhofs hat sich ein etwa SOjähciger unbekannter Mann erhängt.

Tübingen, 24. Juli. Konkurs der Gewerbebank. Heber das Vermögen , der Gewerbebank ist nunmehr das Konkursverfahren eröffnet worden.

Rottenburg. 24. Juki. Besitzwechsel. Der un gefähr iK Ar große Baumgarten am Weggentaler Weg, der Frau Kaufmann Letzgus Witwe hier gehörig, wurde vom Bistum um 14 000 Mark angekauft.

Wössingen a. Skeinlach, 24. Juli. Das Pferd im Keller. Dieser Tage lief ein Pferd, statt in das Kummet W» gehen, dem Hausgang zu, zwang sich durch die offene Kellertüre und rutschte in der Kniebeuge die schmale Kell-.r- hinab. Mit Mühe konnte der Ausreißer unter An- von Seilen und Stricken und unter Aufgebot der gan­ge» Nachbarschaft ohne besondere Verletzungen wieder aus LwÄicht gebracht werden.

Alm, 24. Juli. Lebensrettung. Der Vorsitzende des 1. Schwimmvereins, Dentist Albert Rister, rettete unter Einsetzung des eigenen Lebens eine zu Besuch wellende Dame von Regensburg aus der Donau.

Diberach, 24. Juli. Verunglückt. Der Landwirt Miller von Geppertshofen fiel auf dem Heimweg von Ochsen­hausen, wo er zum Mitfahren eingeladen worden war, an einer Wegbiegung vom Wagen und erlitt tödliche Ver­letzungen. *

Grünkraul, OA. Ravensburg, 24. Juli. Unfall. Beim Laden des Böllers für ein Hochzeitsschießen entlud sich dieser und riß dem Bauernsohn Johann Fuchs die rechte Hand weg, ferner erlitt er an der finken Hand und im Gesicht schwere Brandwunden.

Sllwangen, 24. Juki. Tin Lichtschimmer für Rentner und K le i n kapi t a l ist« n. Äi^einer ge- nrekrsamen Sitzung des Vorstandes und Auffichtsrats der B-Wgs- und Absatzgenoffenschaft Oberes Jagsttal und Härts» fest», Sitz Ellwangs», wurde, vorbehaltlich der Genehmigung der Generakversanckmg, der einstimmige Beschluß gefaßt: »Die Geschäftsanteil« der Genossen sowie die der Genossen­

schaft gegebenen Darlehen werden nach Frieoenswert voll­kommen aufgewertet. Der Zins wird in Friedenshöhe nach- unh weiterbezahlt." Angehängt wurde die Bedingung: Der GlLuNger verpflichtet sich, das Kapital vor 1. Januar 1932 nickst zu kündigen. Die Genossenschaft behält sich eine srüh°re Rückzahlung vor. Kleine Darlehen werden gekündigt uni» xurüMezcchlt, sofern der Geber das Darlehen nicht erhöhen wist od« kann.

Aus Baden.

Karlsruhe, 24. Juli. Der diesjährige Landesparteitaq de« Zentrumspartei findet am 28. September in Radolfzell statt.

Ettlingen, 24. Juli. Der Bürgerausschuß hat den Umlage, fuß für Grund- und Hausbesitz von 44 auf 41 Pfennig und für das Betriebsvermögen von 60 auf 58 Pfennig herabge. setzt. Die Anleihe in England (zu etwa 8 Prozent, zusammen mit anderen badischen Städten) soll für Ettlingen 200 000 »tz betragen gegen Verpfändung der städtischen Werke urck des städtischen Waldbesitzes. Mt 40 gegen 19 Stimmen bei tz Stimmenthaltungen wurde die Aufnahme der Anleihe England genehmigt. Das Schulgeld der Gewerbe- und dels schule wurde von 24 auf 16 ^ herabgesetzt.

Heidelberg. 24. Juli. Der Stadtrat hat sich heute nacU

mittag erneut mit der Oberbürgermeister- und der Bora»

- «ilagsangelegenheit beschäftigt, da der Oberbürgermetst«

l>r. Walz die Mitteilung der Aaütratsbejchläffe vom Myg h

! -»SLDbt. beantwortet hat. "

> " -

s

Aus Stadt und Land.

! Nagold, den 25 Juli 1924.

I Tine notwendige Maßnahme. Mit dem Ende der Woche j wird, nach Berliner Meldungen, die Vorschrift aufgehoben,

> daß auf Zahlkarten und Retchspostanwetsungen nur mil Ren ! tenmark gezahlt werden kann. Es werden fortab bis zum ^ Betrage von 40 alle zugelafsenen Zahlungsmittel onge- ! nommen werden. Die nun vor der Aushebung stehende Vor- l schrist war eine ständige Ursache von Streitereien an den Poftschallern.

! Falschgeld. Es ist Anlaß gegeben, wiederholt darauf ! hinzuwersen, daß von den Zwei-Goldmark Scheinen des würt- tembergischen wertbeständigen Notgelds in letzter Zeit verein­zelte Fälschungen auftretev, die sich von den echten Schrinen dadurch unterscheiden, daß das Wasserzeichen des Papier« durch Aufdruck einer ähnlichen Zeichnung mit farblosem Fell vorgeläuscht ist. Außerdem sind die falschen Scheine daran leicht erkenntlich, daß in dem Worthinterlegten" der siebten Zelle des klein gedruckten Textes ein kurzer wagrechter Strich durch dasl" geht, so daß sich daS Wort wiehinterlegten' liest.

*

Zahlt Stenern.

Der Retchsfinanzmintster Tr. Luther gab am Dienttag Auskünfte über dte gegenwärtige finanzielle Lage des Reiches und machte bei dieser Gelegenheit Mitteilungen, die weiteste Verbreitung in der Oeffentltchkeit verdienen, da sie geeignet sind, eine gewisse Sorglosigkeit des Publikums und eine ge­wisse Unterlassungssünde der Steuerzahler in einem sehr ern­sten Lichte erscheinen zu lassen. Drei Forderungen werden von den verschiedensten Setten immer wieder an das Reicht- sinanzmtntsterium gerichtet. Diese sind:

1. das Verlangen, Steuern aus längere Fristen zu stun­den, da die Zenstten nicht in der Lage seien, zu zahlen,

2. dte Aufforderung an da» Reich, aus öffentlichen Mit­teln wirtschaftliche und finanzielle Aufgaben von großer Trag­weite, zum Beilpiel durch Kreditgewährung, zu erfüllen.

3. dte an sich unverständige Forderung, eine neue In­flation zuzulassen.

Hierzu bemerkte der Ftnanzminister: eine allgemetnt Stundung vo« Steueru sei ausgeschlossen, da das Reich nicht auf die Zahlungen derjenigen Kreise verzichten kann, dte tatsächlich imstand sind, den Steueroerpflichtungen nachzukoin- men, da ein Teil der Wirtschaft nach Eintritt der Stabilisie­rung der Mark wieder über erhebliche finanzielle Reserven verfügt. Selbstverständlich werde bet den Besttzsteuern nach wirtschaftlichen vernünftigen Grundsätzen den einzelnen Ver­hältnissen Rechnung getragen und Stundung bewilligt. Dies sei aber noch Natur der Sache ganz ausgeschlossen bei der Umsatzsteuer. Völlig unbegreiflich sei es, daß man in einem Atemzuge der Regierung die Steuerletstungen oorenthalte und andererseits sie zur Steigerung der Ausgaben veranlassen wolle. Man verweise immer auf den Standpunkt von öffent­lichen Geldern bet der Retchsbank. Dabet dürfte man nicht übersehen, daß dte Reichsregierung im Juli erhebliche Beträgt von Rentenmarkwechseln auf kurze Frist ausgegeben und durch die Reichsbar,k verkauft habe, um der Ebbe in den öffentlichen Kaffen zu begegnen. Man müsse dabet berücksichtigen, daß das Reich von dem Augenblick der Stabilisierung bi» heute nur deshalb durchgekommen sei, weil ihm neben den laufen­den Einnahmen große besondere Einnahmen, so zum Beispiel aus den Rentenmarkkrediten, den Abschlagszahlungen auf dte Einkommensteuer aus dem Vorjahre, zur Verfügung gestan­den habe. Ende 1924 wird jedoch alle» verbraucht sein, ein­schließlich der letzten 100 Mtll. Mark aus dem Rentenkredit. Dann sei das Reich angewiesen auf dte laufenden Steuer­einnahmen, die bekanntlich dte laufenden Ausgaben nicht decken, sondern nach dem Voranschlag für das Geschäftsjahr 1924 einen Fehlbetrag von 470 Mill. Goldmark aufwetsen. Die Mark muß unter allen Umstünden stabil erhalle* werden. Es ist deshalb notwendig, die hervorgetretene falscht Einstellung des Volkes zur Frage der Steuerzahlung recht­zeitig zu bekämpfen.

»

Arbeitsnachwei» Nagold, (s. Anzeige). Der vorläufige Der- waltungsausschuß hat in erster Linie bei der Aufstellung der Satzung für den öffentlichen Arbeisnachweis mttzuwirken, aus Grund deren dann binnen 6 Monaten der endgültige waltungsausschuß zu bilden ist. Er hat aber bis dahin auch alle anderen dem VerwaltungsauSschuß durch daS N. N. V- übertragenen Aufgaben zu erfüllen. Es empfiehlt sich, von vornherein vorzusrhen, daß die Mitglieder des vorläufige« Verwaltungsausschufse» nach Errichtung der Satzung ohne