zwischen Sem Mehlpreis in Berlin uns in München ein Unterschied von 50 Prozent besteht. Die Einfuhr von Gefrierfleisch, das nur 5 Prozent des gesamten deutschen Fleischverbrauchs ausmacht, soll nicht verhindert werden.

Ein mäßiger Schutzzoll wird aber für die Land wirk« fühlbar, und ihre gesteigerte Kaufkraft wird sofort sich in der Industrie merklich machen, bessere Arbeits- und Lohn­bedingungenschaffen und der Industrie auf dem deutschen Markt wieder erhöhte Absatzmöglichkeiten auswirken. E- sei ein Unding, daß nach der vor zwei Jahren erfolgter Miedereinführung der Industriezölle die Land Wirtschaft ohne Schutzzoll bleiben soll, und das die ungeschützte Landwirtschaft die durch den Industriell verteuerten Waren der Industrie kaufen soll. Die Gleich­berechtigung sei eine Selbstverständlichkeit.

Für die Lebenshaltung der Arbeiter überhaupt se keine fühlbare Verteuerung zu befürchten, wenn es gelinge die zahllosen Zwischenstellen, die sich namentlich in den letz­ten Jahren zwischen Erzeuger und Verbraucher auf aller Gebieten eingeschoben haben, zue einer Preissenkunx z» veranlassen. Die Regierung werde hiezu alle Mittel anwenden. Erfahrungsgemäß entstehe die größte Be­lastung des Verbrauchers immer durch den Rück­yang der landwirtschaftlichen und industriellen Erzeugung Rach monatelangen Beratungen habe der Reichswirtschafts­rat ein Gutachten fertiggestellt, das als sachliche Grund­lage für die Regierungsvorlage betreffend die Gekreideschutz- zölle diene. Die Frage liege nicht darin, wie man billigste- Brok für die nächste Zeit schaffe, sondern wie für die Zu­kunft Brot zu erträglichen und gleichbleiben- den Preisen gesichert werde. Jede andere Regierune würde sehr bald vor derselben Frage stehen und zwangs­läufig zu derselben Antwort kommen, die zwar nicht volks­tümlich, aber notwendig sei.

Die Gewerkschaften beim Ernähruagsminisker

Berlin, 16. Juli. Im Reichsernährungsministerium emp­fing gestern Graf Kanitz eine Abordnung der Gewerkschaften, Der Minister begründete die Notwendigkeit landwirtschaft­licher Schutzzölle, sonst bestehe die Gefahr, daß die Landwirte notgedrungen vom Getreidebau zur Weidewirtschaft über­gehen. Ein Erliegen der Landwirtschaft könnte das deutsche Volk nicht ertragen. Von gewerkschaftlicher Seite wurde teil­weise entgegengehalten daß man der Landwirtschaft eine ge­wiss« Ausnahmebehandlung unter den gegenwärtigen Ver­hältnissen zwar zubillige, dafür dürfen aber nicht Schutzzölle gewählt werden, sondern man solle ihr Kredit verschaffen und bMgere Eisenbahntarife gewähren. Der Vertreter der Freien Gewerkschaften Graßmann (Soz.) lehnte alle schutzpoliti­schen Maßnahmen gegen die Volksernährung ab. Die Arbei­ter könnten keine Verteuerung des Brots ertragen. Der Ver­räter der christlichen Gewerkschaften, Baltrusch, trat der ablehnenden Haltung der übrigen Gewerkschaften nicht bei; vnter gewissen Voraussetzungen sei die Regierungsvorlage zu billigen, sie müsse jedoch im Zusammenhang mit der gesamten Zolltorifpolitik durchgeführt werden. Graf Kanitz betonte, daß es sich nur um eine einstweilige Maßnahme handle, die Mehrheit der Gewerkschaftsvertreter verharrte aber auf chrem ablehnenden Standpunkt.

Die AeberrvochungsEommlflion

^ - Berlin. 16. Juli. Der französische General Walch beginnt «m 20. Juli mit derGeneralinspektiou" in Ostpreußen und ao der ganzen deutschen Ostgrenze.

knfpnüh Frankreichs gegen das deutsch-chinesische Abkommen Paris. 16. Juli. Der französische Botschafter in Peking KM der chinesischen Regierung drei Noten übergeben, in »enen gegen das jüngst «^geschlossene Abkommen zwischen Deutschland und China Einspruch erhoben wird. (Das Ab­kommen geht zwar den Vertrag von Versailles und Frank­reich gar nichts an, Frankreich will aber bei jeder Gelegen­heit zeigen, daß Deutschland unfrei und in französischer Hörig- est fei.)

Verschiebung der Vereidigung der Aafzisku-Alilij Rom, 16. Juli. Die Vereidigung der Nationalen Miliz auf den König ist wieder verschoben worden, weil am 22. Juli der Große Faszistenrat und am 2. August der Nationalrat der Partei unter dem Vorsitz Mussolinis in Rom zusammentreten werde.

, Amerikas Kampf gegen die japanische Einwanderung Washington, 16. Juli. Das Staatsamt beabsichtigt, die Cinwanderungsämter der pazifistischen Häfen dahin anzu- rveisen, daß sie das Eindringen von zurzeit auf Hawai leben­den Japanern nach Amerika verhindern.

Kämpfe zwischen Hindus und Mohammedanern London, 16. Juli. In Delhi fanden neue Kämpfe zwi­schen Hindus und Muselmanen stakt. 6 Personen wür­ben getötet, über 100 verwundet. Auch in Simla kam es zu Zusammenstößen, weil die Muselmanen bei einem Hindufesk das Mitführen einer heiligen Kuh verhinderten. Die Po­lizei griff mit Panzerwagen in den Kampf ein.

Württemberg

Stuttgart» 16. Juli. Ablauf der württ. Staats­kassenscheine. Von zuständiger Seite wird darauf auf­merksam gemacht, daß die Gültigkeit der württ. Staats- kafsenscheine mit dem 21. Juli 1924 abläuft. Die Staats- »auptkasse und die Staatsschuldenkasfe in Stuttgart, sowie »ie württ. Staatsrentämter lösen die Scheine nur noch bis gu dem genannten Tag ein.

Dom Landtag. Abg. Skröbel (B.B.) hak eine kleine .Anfrage für die Erhaltung der Orkssteuerämker emgereichk.

Abg. Jakob Wernwag richtete eine Kleine Anfrage an das württ. Staatsministerium mit dem Ersuchen, die Forst­sdirektion zu veranlassen, 'daß den Landwirten Laubstreu zur Verfügung gestellt wird.

Der Finanzausschuß hat gegen die Linke einen Antrag Wolfs (BB.) angenommen, die Minister des Kirchen- pnd Schulwesens und der Finanzen zu ermächtigen, der kvang. und kath. Kirche für Juli bis September für den nach den Kirchenordnungen erforderlichen Besoldungs- und Pen-

Ponsbedarf der Geistlichen Vorschüsse zu gewähre' soweit me staatlichen Zuschüsse und die kirchlichen Mittel nicht aus­reichen. Ferner wurde ein Antrag Gengler (Ztr.) ange­kommen. beim Reich auf eine Erhöhung der Erwerbslosen- «unterstützung hinzuwirken: es soll eine Fürsorge für Kurz­arbeiter in die Wege geleitet und Kurzarbeiter von dm Bei­trägen für die Erwerbslosenfürsorge befreit werden.

Landesverräter und Spione. Der Strafsenat des Ober­landesgerichts Stuttgart hat verurteilt: den 24jährigen Kauf­mann Johannes Wensky von Stuttgart zu 6-5 Jahren Gefängnis und 10 Jahre Ehrverlust, den 23jährigen Bankbe- amen Eugen Hardot von Rauenberg, Amts Wiesloch, und den 20jährigen Photographen Rudolf Graonsko von Oth (Lothr.) zu 10 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverlust und 2000 Mark Geldstrafe, den 24jährigen Schneidergesellen Jo­sef Pelkmann von Clacholz b. Bielefeld zu 4'/- Jahren Zucht­haus und 1500 Mk. Geldstrafe, den 25jährigen Hermann Eisenbraun von Winterbach OA. Schorndorf, Oberfau­ler beim Stab der Nachrichtenabteilung 5 in Cannstatt zu

8 Jahren Zuchthaus und 15 Mk. Geldstrafe, den 21jährigen Paul Walker von Schlaitdorf OA. Tübingen, Oberfahrer bei dieser Abteilung zu 4 Jahren Gefängnis und 100 Mark Geldstrafe. Pelkmann und Eisenbraun erhielten außerdem je 7 Jahre, Walker 5 Jahre Ehrverlust. Gegen Eisenbraun und Walker wurde auf Entfernung aus dem Heere erkannt. Die Geldstrafen bei Walker ferner drei, bei Pelkmann und Eisenbraun je zwei Monate der erkannten Freiheitsstrafen wurden durch die Untersuchungshaft für verbüßt erachtet.

Stuttgart, 16. Juli. Kathol. Missionsarzt. Ein Oberschwabe verließ Montag früh Stuttgart, um mit seiner Frau über Rom nach China zu fahren. Es ist der bisher in seiner Vaterstadt als praktischer Arzt tätig gewesene Dr. Fritz Drexler. Sein Arbeitsfeld wird das Gebiet der Kapu- Hinermission Ostkansu im Innern Chinas sein. Die Seereise wird 67 Wochen dauern. In Toinchow soll er ein Spital hauen und leiten.

! Erzeuger- oder Rampen-NUlchpreis. Mit der Freigabe des Milchverkehrs wurde von den württ. Milchbedarssge- meinden die Einführung von Rampenpreisen angeregt und zwischen den Vertretern der landwirtschaftlichen Organisatio­nen und denen der Milchbedarfsgemeinden besprochen. Die Vertreter der Landwirtschaft haben sich mit der Einführung von Rampenpreisen frei Empfangsstation einverstanden er­klärt und einen solchen von 25 Pfg. in Vorschlag gebracht. Die Verhandlungen führten zu keinem Ergebnis. Infolge­dessen bleibt der Schiedsspruch vom 28. Juni mit einem Er­zeugerpreis von 20 Pfg. weiter bestehen.

Einbrechergesindel. Im Juni drangen nachts neun Leute männlichen und weiblichen Geschlechts, die teilweise arbeits­los, teilweise mit Stadtverbot belegt waren, ins Waldheim hei Degerloch ein und entwendeten dort außer Lebensmit­teln Stiefel und verschiedene Gebrauchsgegenstände. Einein Feldschutzbeamten gelang es, sie festzunehmen und das Amts­gericht diktierte ihnen Gefängnisstrafen bis zu 1 Jahr bezw. Empfindliche Geldstrafen. Zu der Verhandlung hatten sich sehr viele Zuhörer zweifelhafter Art eingefunden. Die Poli­zei benützte die Gelegenheit zu einer Razzia.

^ Spitzel. Nach Mitteilung der kommunistischenSüdd. Arbeiterzeitung" sind ein gewisser Adolf Diener (Rebhühn) in Heslsch wegen Spitzelei für die württ. politische Polizei und ein Karl Heidenreich aus Heslach wegen seiner Aussagen vor dem Reichsgericht aus der Partei ausgeschlossen worden, Eugen Bachofer sei als Agent der Polizei festgestellt worden- Die Ausschließung eines-Jakob Wolf von Möhringen wird noch erwogen. - ,

Landw. Hauplfest 1924. Die' Anmeldefrist für die Ab­teilung 2 (Ausstellung land- und hauswirkschafklicher Ma­schinen, Geräte und andere Bedarfsgegenstände) ist aus zahl­reiche Gesuche hin bis zum 1. .August 1924 verlängert worden. ' . ii-

Vom Tage. Auf der Fahrstraße Stuttgart - Solikude Meß gestern nachts ein Kraftwagen an einer gefährlichen Wegbiegung auf einen Baum. Bon den Insassen wurde ein Berstcherungsinspekkor tödlich, zwei wettere leichter ver-

j letzt. In der Alexanderstraße versuchte eine Bankange- ftellke sich durch Leuchtgas zu vergiften.

- Stuttgart, 16. Juli. Verbandstag der Alldeut­schen. Der diesjährige Verbandstag des Alldeutschen Ver- hmdes findet am 30. und 31. August in Stuttgart statt.

, Entschließungen. Die Vereinigten Vaterländischen Ver­bände von Württemberg und Hohenzollern erhoben in Ent­schließungen, die in der Landesversammlung am 13. Juli io Stuttgart gefaßt wurden, Einspruch gegen die Politik bei Reichsrc,.ierllng betreffs des Dawesgutachkens und ver­langen, daß dem deutschen Volk die volle Wahrheit übei das ihm drohende Schicksal gesagt werde. Die Annahme de: militärischen .Generalinspektion" durch die Reichsregie «ung wurde mißbilligt und gefordert, daß die Regierung di« GHWe der Bevölkerung schone.

Aus dem Lande

Vekkbrvm», 16. Juki. Weinpantscherei. In 8er West» kcmdluug G. Goppekt, hier, waren große Menge« 1922q «ürtt. Wem« tzavk MsMyeckt' w o r de« und Kvar avj, Zs Liter Wein 14 Liter Zuckenvaffer, das 86 Kg. Zucker und 2 Liter Sulfithefe enthielt. Der Betriebsleiter Kurt Herr­mann hatte sich deshalb vor dem Amtsgericht zu verant­worten. Die Untersuchung ergab, daß auch die Weinbücher nicht ordnungsgemäß geführt waren. Der Staatsanwalt beantragte eine Geldstrafe von 1000 Mark, da der gute Rus der württembergischen Weine durch solche Pantscherei schwer geschädigt werde, außerdem Einziehung des noch vorhande­nen gestreckten Weins, etwa 70 000 Liter. Me Urteilsver­kündigung wurde ausgesetzt, da der Wein nochmals durch Sachverständige untersucht werden soll.

Schorndorf, 16. Juli. Interessanter Fund. Befttt Baden in der Rems fand ein Schüler einen wohlerhalteuen Backenzahn eines Mammut. Dieser ist 20 Zentimeter lang:

9 Zentimeter breit, 14 Zentimeter hoch und wiegt 1,9 Kilo.

Da der Zahn so gut erhalten ist, kann er nicht weit ver­schoben worden fein. Also muß der Kopf in der Nähe liegen, und weitere Nachgrabungen könnten einen ganz Mter- essanten Fund zutage fördern. ,

! . Gerabronn, 16. Juli. Schwere KörPlrrverieH«»»- ! Privatmann Georg Sieinbrenner geriet im Haus s«nA j Brüder in Rückershagen mit diesen in Streit. Als ihm des- ! halb das Haus verwiesen wurde, verletzte er mit einem Sti- ! lettmesser seinen Bruder Gottlob durch einen Stich in di« ! linke Sette derart, daß Lebensgefahr besteht. Der Tater ! wurde in Haft genommen.

i Nehren, OA. Tübingen, 16. Juli. UngezogeneBun > scheu. Kürzlich waren verschiedene jüngere Leute von Duß. , lingen in der Bahnhofwirtschast. Als sie sich nachts auf den Heimweg begaben, schreckten sie die Einwohner mit dem Rus Feuer!" aus dem Schlaf. Sofort erschien die Feuerwehr in Gestalt von einigen beherzten Männern. Für ihren Mut­willen erhielten die jungen Burschen eine gehörige Lektion: Am letzten Sonntag etwa um 1410 Uhr erschienen nun zu Rad und zu Wagen etwa 20 jüngere Leute, mit Gewehren: Revolvern und Messern bewaffnet, um ihre Genossen zu rächen. Sie eröffneten in der Mitte des Orts eine regel­rechte Schießerei. Das Schultheißenamt telephonierte sofort um Landjäger und Polizeiwehr. Als diese erschienen, hatten die mutigen Kämpfer den Ort schon verlassen. Wie man Höft wurden sie noch nachts verhaftet und nach Tübingen ein- geliefert.

Neukirch OA. Rottweil, 16. Juli. Eingeklemmt Ein Fräulein vom Vaihingerhof wollte in der Nähe de: Höllensteins mit dem Fahrrad zwischen Zwei Fuhrwerken hindurch und blieb dabei hängen.' Durch den Sturz wurde» ihr beide Unterschenkelknochen gebrochen.

Balingen, 16. Juli. Brand. In Oberdigisheim wurde das Anwesen-des Johannes Roth ganz und das des Wilh. Wihemann teilweise vom Feuer zerstört. Die Bewohner konnten kaum das Leben retken. Das Vieh ist geborgen, doch ist alle Fahrnis verbrannt.

Tuttlingen, 16. Juli. Ertrunken. Auf Möhr'mgsi Markung (bei der sog. Sandbank) ertrank beim Baden der 22 Jahre alte Sohn des Werkmeisters Teufel Ein Herzschlag hat seinem Leben ein Ende gemacht, ^ ^

Alm, 16. Juli. Post dreh. Bestohlener Disk Zur Mittagsstunde drang letzter Tage ein hiesiger Bursche in das Hauptpostgebäude ein und entwendete von einem Post­wagen herunter mehrere Postpakete. Er wurde von einc^n Postbeamten beobachtet und flüchtete, konnte aber eingeholt und der Polizei übergeben werden. - Ein von auswärt- zugereister Bursche erstattete die Anzeige, daß ihm bei ünsi Familie, die er besuchte, ein größerer Geldbetrag entwende! worden sei. Bei näherer Feststellung entpuppte sich du Mann als Dieb, der in einem SchwarzwaldsM.tchen UnÄ Gastwirt den ganzen Eeldbestand mit annähernd 2000 M gestohlen hatte. Den Hauptteil des Gelds' hatte er schon verjubelt. --- --- ^

In der Wirtschaft zur Jakobsrühe von Sylvester Mer- .dich an der Finningerstraße Neu-Alm - Finningen brach!« eine Kuh drei Kälber zur Welt. Die Mutter und die Junge» sind gesund und munter. Voriges Jahr hatte die gleich« Kuh Zwillinge. _,57

"'Jeidenheim, 16. Juli- Ein Zeichen der Roki« der Landwirt sch aft. Bei der ftaMKsn Bezirks­rindviehschau waren als Prelsrlchlek fgttg Landesökönomie- rat Schmucker und Oberamkstierarzk HäbeÜWlÄ. Die Äis; Meldung und Zufuhr war schwach. Die Qualität. Her Der« hat nicht befriedigt, es wurden deshalb wenig Preise zik erkannt.., ^ -

! Sontheim a. Br., 16. Juli. Der erste Ernke^ , wagen. Gestern würde hier die erste Getreideernte, drei Wagen Wintergerste, von dem Bauern Mayer eingeführl

, Laupheim, 16. Juli. Kirchendiebstahl. Ein M bekannter bot in Schnürpflingen eine Glühbirne zum Veq Kauf aus. Es stellte sich aber heraus, daß er die Bjrne tz Zer Kirche gestohlen hakte.

Wangen l. A., 16. Juli. Mißbrauchte Mild­tätigkeit. Der Oekonom Adolf Fink in Horben be­herbergte acht Tage einen Schneider, der Flickarbeiten bei sorgte, und dessen Frau. Sie nützten das in sie gesetzte Ver­trauen in gemeinster Weise aus, indem sie ganze Pakett rusammenraffken und dann das Weite suchten. Auch Baft Seid fiel ihnen in die Hände .

. Tübingen, 16. Juli. Bankbruch. Die kiesige Zewerbe- bank ist den Wechselfälschungen der Firma Maurer hier zum Opfer gefallen und wird den Konkurs beantragen müssen.

Vom Bodensee, 16. Juli. Wertvolle Entdeckung. In Konstanz wird zurzeit die Kapelle des Zoffinger Klosters erneuert. Unter dem fünffachen Verputz entdeckte man nun noch gut erhaltene, wunderbare Fresken, die nach sachverstän­digem Urteil aus dem 15. Jahrhundert stammen und in ihrer Stilart an die Marterszene im Speisesaal des Konstanzec Jnselhotels (ehemaliges Dominikanerkloster) erinnern. Die Fresken werden sorgfältig bloßgelegt.

Brand. In Heimertingen bei Memmingen ist infolge Blitzschlags die obere Mühle von Albrecht Zengerle nnt . Wohnhaus, Stallungen, Scheuern und allem Jnhast ab­gebrannt.

Aus Stadt und Land.

Nagold, den 17. Juli 1924.

Goldene Hochzeit. Mit Hellem Sonnenschein draußen in der Natur und innen im Herzen durfte gestern Herr Gmtl Zaiser mit Frau Auguste geb. Deuschle dar seltene Fest der goldenen Hochzeit begehen. Der Senior des Haus» Zaiser, der noch jeden Tag frisch seine Arbeit vollbringt, noch an allem tätigen Anteil nimmt, Ist ebenso wie seine Gattin, noch in seltener körperlicher und geistiger Frische. Frühmor­gens leitete die Stadtkopelle durch einige Dank- und Lov- choräle den Festtag ein. Herr Stadtschultheiß Mater über­brachte mit einem duftenden Waldstrauß die herzlichen Gma- und Segenrwünsche der Stadtgemeinde Nagold unter gleich­zeitiger Ueberreichung eines Glückwunschschreiben« des Staat»- Präsidenten Bazille und einer Spende der Stadtgemetnde, V«r Dekan Ott» sprach dem Jubelpaar die treue, freudige »eu