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Bolschewistische Spione in Rumänien Bukarest, 11. Juli. Gestern wurde in Wien ein Beamter --- rumänischen Außenministeriums verhaftet, der erwiese- n.maßen mit Moskauer Agenten in Verbindung stand. Seit zrei Monaten war die amtliche Geheimschrift für Funken- jelegramme an die rumänische Gesandtschaft in Wien immer pieder der Sowjetregierung bekannt geworden, obgleich di« bchrift wiederholt geändert worden war. Dem Minister vurden Empfangsbescheinigungen des betreffenden Le am Lonsrats über hohe Summen zugesandt, die der verräterische ßeamte von dem Vertreter der Sowjetrepublik in Wien emp­fingen hatte. Daraus wurde die sofortige Verhaftung an- zedrdnet. Es sind nachgerade schauderhafte Zustände in § kn amtlichen Verhältnissen erngerissen. i

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Stuttgart, 11. Juli.Der W il h elm s p al ast all S: aals g e b äude?" Von zuständiger Seite wird um mitgeteilt: Unter dieser Ueberschrift bringt dasStuttgartei Neue Tagblatt" eine Meldung, wonach Staatspräsident Ba­zille beabsichtige, den Wilhelmspalast in der Neckarstraße fm eine Amtswohnung des Staatspräsidenten zu kaufen. An der ganzen Meldung ist nur richtig, daß die Absicht des württ Staates, den Wilhelmspalast käuflich zu erwerben, schon sei! Jahren besteht. Verhandlungen über den Ankauf haben im Frühjahr unter Finanzminister Dr. Schall stattgefunden, je­doch erscheint es zweifelhaft, ob sie noch zu einem Ergebnis führen werden. Alles andere ist Erfindung.

Llmdtagspräsident Körner im Verrvalkungsrat der Deut- ! scheu Rcichspost. Der Reichspräsident hat auf Vorschlag des j Reichstags den bisherigen Stellvertreter im Verwaltungsrat ! der Deutschen Reichspost, Buchdruckereibesitzer Körner in Her- j renberg, zum Mitglied des Verwaltungsrats der Deutschen j Reichspost ernannt. !

Kommunisten vor Gericht. Vom Skaaksgerichkshsf zum , Schuh der Republik wurden wegen Massenherstellung von Handgranaken und anderen Sprengstoffen verurteilt die Kommunisten Schneider Lambart zu 8 Jahren, Flaschner Brecht, Mechaniker Bayer und Revolverdreher Rall zu je 6 Jahren, Eisendreher Häußler zu 3 Jahren und Eisendreher Gläser zu 1 Jahr Zuchthaus. Die Verurteilten sind mit Ausnahme des Häußler sämtlich von Stuttgart. f

Skandal. In einem Stuttgarter Wirkschaftsgarken gab > es kürzlich einen Auftritt zwischen einigen Gästen und einem deutschen Frauenzimmer, das sich in der Gesellschaft von Mitgliedern der Militärischen Ueberwachungskommission be­fand. Die Auseinandersetzungen setzten sich auf der Fried­richstraße bis in das Dienstgebäude der Kommission fort, so daß die Polizei einschreiten mußt«. Das Frauenzimmer j ging auch in das Dienstgebäude, wo es seine Wohnung halte ^ und gab sich als Frau eines Kommissionsmitglieds aus. Sie > war übrigens nicht die einzige ihres Gewerbes, die dort ein Nest gefunden hatte. Der Augiasstall scheint inzwischen etwas gesäubert worden zu sein. Diese Kommission wird immer mehr zum Skandal.

Dsrsicherungspflichk. Nach einer Entscheidung des Reichs- ^ Versicherungsamts sind die Verwaltungskandidaten in Würt­temberg auch unter dem neuen Gemeindebeamtengesetz dei j Invalidenversicherung unterworfen. :

Fleischpreisänderung. Der Preis für Kalbfleisch 1. Güte wird auf 8085, 2. Güte auf 6575 Pfg. das Pfund er- ! mäßigt. Die Preise für die übrigen Fleischsorten bleiben ! unverändert. i

Das Schwimmerstadion auf der Untertürkheimer Bad-e- insel, ein Teil des künftigen großen Stadions, wird am Sonn­tag, den 13. Juli nachmittags, eröffnet.

Vom Tage. In der Wohnkolonie in Ostenau in Ost- mum brach gestern nachmittag im Dachstuhl eines Hauses Feuer aus, das auch den Dachstuhl des angebauken Hauses zerstörte. Bier Kinder einer Arbeiterfamilie mußten in - owefenheit der Eltern durch gewaltsame Oeffnung der -bür gerettet werden.

^anstatt, 11 . Juli. Brand am Viadukt. Die die­sige Feuerwache mußte in der letzten Zeit öfters zum Via­dukt nach Münster ausrücken. Die Bohlen der Fahrbahn sind alt, und da sie außerdem mit Teer imprägniert sind, setzt ein riunke aus einer Lokomotive in der wärmeren Jahreszeit die Bohlen leicht und rasch in Brand.

In einem Hause der Rosenaustraße versuchte sich eine 31 Kahre alte Ehefrau mit Lysol und Wasserglas zu vergiften. Da der Lebensmüden die Wirkung des Giftes nicht rasch ge­nug eintrat, stürzte sie sich noch aus einem Fenster des zweiten Stockwerks auf die Straße. Mit einer schweren Wirbelsäulen­verletzung wurde die Frau nach dem Krankenhaus verbracht. Das Motiv der Tat soll in Streitigkeiten mit Angehörigen zu suchen sein.

Aus dem Lande

o. R., 11. Juli. Jungbauerntag. An­läßlich des Jungbauerntags Lausten, verbunden mit Reiier- wettkämpfen und sonstigen Darbietungen, ist der Durchgang durch Lausten a. N. am Sonntag, den 13. Juli, von nach­mittags 113 Uhr durch den Umzug der Festwagen und Reitergruppen gehemmt und teilweise gesperrt.

Reckarsulin, 11. Juli. UmleitungdesNeckars. Ge- ! stern nachmittag wurde der Neckar in ein frisches Bett um- ! geleitet. Mit 'der Umleitung ist der Plan der Neckarkanalisie- rung zum erstenmal praktisch in die Erscheinung getreten. ! Der bisherige Flußlauf wird als Kraft- und Schiffahrtskanal > benützt und in dem noch nicht ganz fertiggestellten Kanalbett I bis Kochendorf, wo das große Kraftwerk erstellt wird, weiter- ! geleitet. Die Staudrücke' ist, soweit sie in das neue Neckarbett j fallt, so ziemlich fertiggestellt. Sie ist ein regelrechtes Schleu- ! senwerk mit elektrischem und Handbetrieb. Das gestaute Was- §

das im Neckar und im Neckarkanal auf gleicher Höhe ; stehen wird, mißt bei der Staustufe 3,30 Meter und bei Ko­chendorf 7,80 Meter und ruht bis nach Neckargartach. -

Dom Borbach- und Tauberkal, 11. Juli. Perono- s lvora. Durch die vergangenen Regentage hat die Pero- ! a> !pora derart an Umfang zugenommen, daß unsere Wein- , Säcmer ernstliche Befürchtungen haben.

Tübingen, 11. Juli. Seltene Dlüle. Im Garten von Werkmeister Raible ist eine blühende Jugga zu sehen- Bekanntlich blüht diese Pflanze nur alle 25 Jahre, was io den meisten Fällen ihren Tod zur Folge hat.

Deißlingen. OA. Rottweil, 11- Juli. Blitzschlag. De» Blitz schlug in die Kraftstation des Pumpwerks und zerstörte die elektrische Schaltanlage. Sofort eingeleitete Reparatur­arbeiten ermöglichten es, den Betrieb der Pumpstation voll aufrecht zu erhalten, so daß die Wasserversorgung der Stadt Schwenningen und der Gemeinden Dauchingen und Geis­lingen keine Unterbrechung erleidet.

Oberndorf a. 11. Juli. Gewitterschäden. Dei einem schweren Gewitter gab es starken Hagelschlag, der an Bäumen, Gärten und Häusern manchen Schaden anrichtete. Größerer Schaden wurde an den Getreide-, Klee- und Kar­toffelfeldern, sowie an Gartengewächsen und Obstbäumeu auf der Höhe angerichtet.

Hossingen OA. Balingen, 11. Juli. SchwererHageke schaden. Bei einem Gewitter fiel der Hagel dreiviertei Stunden lang in Haselnußgröße, so daß die Markung in eine reine Winterlandschaft verwandelt wurde. Fruchtfelder und Gartengewächse sind buchstäblich wie in den Boden gewalzt. Der Schaden geht in dib Hunderttausende.

Aus Stadl und Land.

Nagold, den 12. Juli 1924.

Lob Gottes in der Natur

Würze des Waldes

And Erze des Goldes And alle Abgründe,

Die sind dir, Herre, künde.

Es hütens deine Hände.

Alles himmlische Heer

Das könnte sagen nicht dein Lob zu Ende.

Sperrvogel (um 1150).

Zum Sonntag

Alle möglichen Vergnügungen und Festerelen warten Sonntag für Sonntag auf uns. So sollte man Lenken, das Herz sei immer in guter Stimmung. Und wer wollte einem wehren, mitzumachen. Morgens ist ja manchmal gar Fest- gsttesdienst. Da geht also alles in Ehren zu. Am Festabend ist's aber leider nicht immer so wie am Morgen, und der Montagmorgen sieht ganz andere Gesichter als der Sonntag­morgen. Oder vielmehr, es sind die gleichen, bloß am Fest-» morgen mit einem Festflitter überkleidet. Am Montag ist dieser verflogen, und die leeren, unbofriedigten Augen starren wieder das Leben an. Wozu eigentlich wieder einen Fest­rummel mitgemacht? Der Beutel ist leer geworden, die Seele ist leer geblieben. Darum überleg dirs wohl, zu welchen Festlichkeiten du gehen willst. Es gibt auch solche, da wird das Herz still und satt, und am Montagmorgen hak man leuchtende Augen und kann singen die ganze Woche hindurch. Das sind die Feste, an denen man auch noch abends einen Festgottesdienst hatten kann. M. St.

Kolonialvortrag. Im Festsaal des Seminars hielt gestern H. Stuö.Rat Knödler einen interessanten und lehrreichen Vortrag überDeutschlands ehemalige Kolonien und ihre Beveutung über dar Mutterland". Einleitend kennzeichnet« der Redner tn kurzen Zügen die Entwicklung deS Deutschen Kolonialreiches (Deutsch Südwcstafrika, Togo, Kamerun, Ost- ofrtka, Besitzungen tn der Südsee und Ktautschou). Seine Angaben Über Größe und Einwohnerzahl deS ehemaligen Kolonialreichs im Vergleich zum Mutterland und fremden Kolonialreichen, ferner hinsichtlich seiner wirtschaftlichen Glie­derung tn Plantagen-, Handlung-- und Stedlungskolonien verdeutlichten nur zu sehr, waS unS der Schandvertrag von Versailles geraubt hat. Eine Reihe schöner Lichtbilder, die uns die dortigen Gegenden, Städte, Bewohner und Gewächse vor Augen führten, ergänzten die Ausführungen des Redners. Zuletzt wtek er auf die Bedeutung der Kolonien als Rohstoff­und Absatzgebiete hin, hob besonders die Bedeutung einer Kolonialbesitzes tür das Problem der Auswanderung hervor. Seine Schlußworte gipfelten tn der Hoffnung, daß die Kolo­ntalfrage als nationaler Gedanke immer offen bleiben müsse bi» unS da» teil geworden sei was unS gehöre: Unsere ehemaligen Kolonien.

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Lieder zur Laute. Heute abend wird im Seminarfest­saal Herr Dr. HanS Gbbeke aus Heidelberg Lieder zur Laute singen. Er ist uns Nagoidern ja kein Unbekannter und wir freuen unS herzlich, ihn wieder in unfern Mauern zu haben. Wir hoffen, daß er recht viele Zuhörer haben wird, denn bet ihm da vergehen die Sorgen deS Alltag- und man erlebt eine herzlich frohe Stunde. Wir entnehmen einigen Presse­stimmen: Dr. G. sang, und wie er sang l Er lebt mit seinem Singen! ES wird überall Jugend, überall Sonne und Freude! Auf dem Gebiete deS Dialekts beherrscht E. da» schwäbische so gut wie daS bayrische und da- Schwizerdütsch so sicher wie da» edle sächsische Idiom, aber daS schwäbische warf jede Konkurrenz aus dem Sattel. Dr. E. fingt und spielt mit solch köstlicher Frische, mit solch neckischem Humor und solcher Innigkeit deS Ausdrucks, daß man unwillkürlich gefangen wird.

v Der Gemeindegrundbefitz im Oberamt Nagald. Dar

Württ. Statistische Lavdesanu hat zum ersten Mal in um­fassender Weise eine Statistik über den Gemeindegrundbefitz unternommen. Darnach umfaßt der Grundbesitz der Gemeinden in Württemberg 273880 Hektar oder 14,1 Prozent de» gesamten Flächeninhalt«. Er beträgt im SchwarzwaldkreiS 27,2, tm NeckarkceiS 17,0, im Donaukrei» 7,9 und im JagstkreiS 7,1 Prozent der Fläche; 47,5 vo n Hundert alle» württembergischen Grundbesitzer liegen also im SchwarzwaldkreiS. In 18 Bezirken macht der Gemeindebesitz über ein Fünftel der Beztrktfläcke auS; an der Spitze stehen hier die Oberämter Reutlingen (44,3 Prozent). Spatchtngen und Tuttlingen (je 38,1 Prozent). In 6 Bezirken nimmt er dagegen unter 3 Prozent ein; in den Oberämtern Gaildorf und Teitnang beträgt er nur 1,2 Prozent der gesamten Be­

zirktfläche. Von den 1894 württembergtschen Gemeinden haben nur 31 gar keinen Grundbesitz, dagegen 128 einen solchen von 500 Hektar und mehr (darunter wieder 27 einen solchen von 1000 Hektar und mehr), allen voran BaterSbronn mit 3722, Ulm mit 2758 und Freudenstadt mit 2415 Hektar. Im Bezirk Nagold macht der Gemeindegrundbrsttz 27,4 Prozent der Gesamtfläche de» OberamtSbezirk« auS; er ist am größten in den Gemeinden Nagold 1152 Hektar, Altensteig» Stadt 1071 Hektar und Gitltlingen 597 Hektar. Alle anderen Gemeinden unsere» Bezirks haben einen Gemeindegrundbefitz von unter 500 Hektar.

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GerncindehLflpslrchl. Die Haftpflicht der Gemeinden für Unfälle, die sich auf ihren Straßen und Wegen sowie aus ihrem Grund und Boden ereignen, ist ziemlich ausgedehnt. So hat das Reichsgericht wiederholt, u. a. in einem die Stadt Ulm betreffenden Fall, ausgesprochen, daß die Gemeinden zum Ersatz des durch einen Unfall auf ihren Wegen und Stra­ßen entstandenen Schadens haftbar und verantwortlich seien. Dabei hat der Schadensersatz verlangende Verletzte keines­wegs die Verpflichtung, den etwa für den Unfall verantwort­lichen Beamten der in Anspruch genommenen Gemeinde zu bezeichnen. Denn die Verwaltungsorganisation einer Ge­meinde muß so beschaffen sein, daß sich immer ein verfassungs­mäßiger Vertreter ergibt, der zur Ueberwachung der Ge­meindebediensteten berufen ist. Auch die einwandfreie Füh­rung des Sorgfaltbeweises nach 8 831 BGB. bezüglich des Ortstechnikers oder sonstiger Gemeindebeamter vermag die Entlastung einer Gemeinde nicht herbeizuführen, weil auch dann die Vermutung ungenügender Erfüllung der Aufsichts­pflicht des oder der verfassungsmäßigen Vertreter bestehen bliebe. Diese ist jedoch nicht dahin zu verstehen, daß ein ver­fassungsmäßiger Vertreter der Gemeinde und damit diese selbst immer haftet. Dagegen ist grundsätzlich erforderlich, daß die zur Obsorge für die Verkehrssicherheit der Straßen und Wege verpflichtete Gemeinde die geeigneten Anordnungen trifft, um die regelmäßige Unterhaltung und Beaufsichtigung des Straßenwesens zu gewährleisten, und daß sie weiter den Vollzug, die Angemessenheit und das Zureichen jener Anord­nungen fortlaufend erprobt und fichergestekt, indem sie die Bediensteten im allgemeinen überwacht.

Beamtenbezüge. Die Grundgehaltssätze der württ. Staats­beamten tn den BesotdungSstufen IVI sind durch Erlaß de» württ. Finanzministeriums tn der gleichen Weise erhöht worden wie im Reich (2 tm Monat 6,6 ^ im Tag "/« L pro Stunde Erhöhung). Für die Beamten der Gemeinoe- und KöiperschastSoerwaltungen wird die gleiche Regelung getroffen. *

Sparkassenaufwertung. Wir entnehmen derRottend. Zlg.": Die Sparkassen widmen schon längst der Frage der Aufwertung alle Aufmerksamkeit. Er vergeht keine der regel­mäßigen Zusammenkünfte der Sparkassenletter, ohne daß dazu Stellung genommen würde. Der deutsche Sparkassenoerband hat sich vor Erlaß der 3. Steuernolverordnung in mehreren Eingaben an den Reichstag und den ReichSwirtschasttrat ge­wandt zur Herbeiführung einer gerechten Aufwertung. Wür­den die Großfinanz und dir Großbanken ebenso sich für die Aufwertung elnsetzen, so wäre diese wahrscheinlich schon längst zur Tat geworden. *

Waisenrente« »ach der staatlichen Derficherung. Seit dem 20. August 1923 haben Anspruch auf Gewährung einer Waisenrente nicht mehr, wie früher, nur Waisen btS zum vollendeten 15. Lebensalter, sondern bi» zum vollendeten 18. Lebensalter. Damit sind die Waisen eine» Versicherten den Kindern der Staat» , Reichs- und Gemeindebeamten gleich­gestellt. Jedoch hat diese neue Regelung keine rückwirkend« Kraft, so daß Waisen, die vor dem 20. August 1923 daS 15. Lebensjahr vollendet haben, keinen Anspruch auf Wieder­gewährung der Waisenrenten haben.

Eisenbahnsache. Für die Verbesserung der VerkehrS- verhättnifse auf der Nagolddahn setzt sich der VerkehrSoeretn Pforzheim sehr lebhaft ein. Demnächst soll in Pforzheim eine große Protestoersammlung stattfinden, in dem der Vor­sitzende de» VerkehrSoeretn» über die Nöre der Nagoldbahn sprechen wird. ,

Achtung beim Blnmenpstücken. E» ist ja so schön wenn Kinder der Matter einen Wttsenstrauß vom Felde hetm- brtngen. Doch nicht selten befinden sich unter den gepflückten Blumen auch giftige, zum mindesten verdächtige. ES ist schon vorgekommen, daß Kinder, die sich aufs Feld Butterbrot Mit­nahmen, da» sie zwischen dem Pflücken von Wiesenblumen verzehrten, mehr oder weniger heftig erkrankten oder doch von Unwohlsein befallen wurden. Kindern sollte e» überhaupt zur strengen Vorschrift gemocht werden, sich vor jeder Mahlzett die Hände zu waschen und zwar mit Seife. Die» ist um so notwendiger, wenn von den Kinderhänden vorher ein Feld­blumenstrauß gepflückt worden ist.

Heimattetlage.

Unsere heutige Nummer gilt einer der anziehendsten Städte unseres Schwabenlandes Tübingen, eine mannig­faltige und anziehende Stadt, laufen doch in ihr die gelehr­ten Professoren herum, die farbentragenden Studenten und die berühmten Wengerter. Tübingen tn einer Nummer un­serer Beilage ganz gerecht zu werden, wäre unmöglich. Der Stoff ist zu umfangreich und die Bedeutung Tübingen» für unser geistiges Leben zu groß. Aber wa» Isolde Kurz au» ihren LebenSerinnerungen über da» alte Tübingen zu erzäh­len weiß, ist so interessant und farbig, daß damit wirklich ein Stück Tübingen» vor uns aufgerolll ist. Dazu kommen noch zwei gute Zeichnungen der Tübinger Künstlers Carl Biese.

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Sport und Spiel.

Vorschau. DaS Schwimmerstadwn auf der Untertürk- hetmer Badetnsel ist fertiggestellt und damit ein Teil besten erreicht, wak der Verein Stadion will. Morgen findet die Eröffnung statt und wird sich eine besondere Festlichkeit daran anschließen. Wofferballspiele (um die Südd. Waffe» ballmeisterschast), sponliche Darbietungen de» Europameister», AtbletiksportoeretnS Botnang, Kunst- und Retgenfohren de» I. RadfahrerveretnS und noch anderes mehr wechseln ab. Dem Besucher wird ein reicher Genuß bevorstehen. In Nürnberg findet heute und morgen die Austragung der süd­deutschen Meisterschaften in Leichtathletik statt.