Eine «Weissagung".

Mn türkischer Wahrsager, der von sich behauptet, schon im Jahre 1911 den Weltkrieg vorausgesagt zu haben, tischt, nach dem Schwarzwälder Boren, für die nächsten vier Jahre ein nettes Weltprogramm auf:

1924: Serbisch-ltalienischer Krieg, Amerika bedroht Eng­land. Gute Ernte und strenge Regierung in Deutschland. Polen gegen Litauen. Erdbeben in Ostindien und Italien.

1925: Der zweite Weltkrieg beginnt. Ausstand in Ruß­land. Rußland behält die Oberhand mit deutschem Kriegs­material. Ein Deutscher erfindet eine neue, sehr gefährliche Kctegswaffe. England kämpft in Indien. Polen erklärt Deutschland den Krieg und bricht tn Ostdeutschland ein. Ueberschwemmung tn Holland.

1926: Der dritte Weltkrieg. Aufstand tn Bayern und Kriegserklärung an Frankreich. Oesterreich und Deutschland verbinden sich mit England im Kampfe gegen Polen und Frankreich. Japan geht tn Indien gegen England. Polen wird geteilt und verschwindet.

1927: Zusammenbruch und Revolution in Frankreich. Die Türket verbindet sich mit Oesterreich zum Kriege im Balkan und wird eine Großmacht.

Und ich sehe im Geiste die neuen Lande in Europa und Deutschland und Rußland sind die größten. Ich sehe die neuen Kaiser aufrauchen in Deutschland, Oesterreich und Rußland und fie reichen sich die Hände und bilden den Weltbund."

(Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube l)

^ Oberamt Herrenberg. m

Ehnin»en, 7. Juli. Unpolitischer Bauerntag. Be­kanntlich hat am 15. Junt hier ein großer Bauerntag statt­gesunden. Dabei wurde, wie die .Schwäb. Tagwacht" berichtet folgende Gruppe gezeigt: Ein Wagen mit S Metzgern und einer Riesen sau. Die Metzger wetzten di« Messer und ein Plakat trug die Inschrift:Eberls letzte Stunde." Ein Ur­teil über diese Geschmacklosigkeit und Selbstverhöhnunq wäre Zettveischwendung. Der Zweck war durchsichtig Verhöh­nung deS Reichspräsidenten. DieSchwäb. TageSztg." be­hauptet nun in Sachen der Beleidigung de« Reichspräsidenten aus dem Ehninger vauerntag, es handle sich nicht um Ebert, sondern nur um Darstellung einer Metzelsuppe, bei welcher ein Eber geschlachtet werde. DieSchwäb. Tagwacht" bleibt dabei daß Ebert gemeint gewesen sei, da man in der Regel bet Metzelsupprn nicht an Eber denke.

Herrenberg, 7. Juli. Aus dem Gemeinderat. An einen Baulustigen wird ein städtischer Bauplatz abgegeben und zwar das qm zu 2.50 Bedingung ist, daß das Ge­bäude Heuer noch im Rohbau fertig wird, andernfalls soll dar qm 3 kosten. Zahlungsbedingungen wie üblich 10 Zieler, Zinssatz wie bei der Wohnungskreditanstalt (z. Zt. 1 °/» im Monai). Ein Einwohner bittet um Zulassung zu der GemeinderalSsitzung zwecks Vorbringung einer Angelegenheit. Der Gemelnderat lehnt die Annahme derartiger Besuche der Sitzung prinzipiell ab, verweist die Betreffenden auf die schriftliche Einbringung ihrer Anliegen beim Gemetnderat, worauf sie der Sitzung, bet welcher der Gegenstand verhan­delt wird, als Zuhörer anwohnen können. Diese Verweisung ist auch aus dem Grund notwendig, da auf etwaige Vor­bringen entiprechende Akten, Neußerungen usw. beigrbracht werden müssen, um entsprechend entgegnen bezw. Auskunft und Bescheide geben zu können.

Herresberg, 7. Juli. Lichtspiele. Hier wird z. Zt.

Letzte Knrzmeldrmgeu.

Ramsay Macdouald ist gestern nachmittag'4 Ähr in Pari» eingetroffe«.

Die Denkschrift über die englischen Vorschläge für die Londoner Konferenz wird heute in Pari» veröffentlicht werden.

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Die Berliner Finanzministerkonfereuz über die Eisen- bahnfrage wird nächste Woche fortgesetzt werden.

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Der Aeltestenrat des Reichstag» wird sich am Don­nerstag nachmittag mit der Beschwerde der Kommunisten Über die Haussuchungen im Reichstag befassen.

Der bayerische Landtag stimmte der Freigabe der Strafverfolgung Pöhners wegen Hochverrat« zu.

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Nach der Verwerfung der Revision i» Zeigner-Prozeß ist das Urteil der Strafkammer gegen Zeigner jetzt rechts­gültig.

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Der erste Postflug BerlinAngora wurde in 27 Stun­de« zurückgelegt.

3er lehrreiche Film gegeben:Nanuk, der Eskimo". Der Film ist von der schwäbischen Brlderbühne, die sich um eine cmrchgretfende Ktnoreform bemüht und hauptsächlich im Dienste des Unterrichts und der Erziehung steht.

Allerlei

Wer kennt die Personen? Das amerikanische Bankge­schäft Paul H-errmenn in Heidelberg sucht den Geburtsort eines Otto Sarnvald zu erfahren, der nach den einen An­gaben am 29. Juli 1867 und nach den anderen Angaben am 29. Januar 1865 in Württemberg geboren sein soll. Der Name seiner Mutter wurde mit Antonie Unfried angegeben. Tr soll das Stuttgarter Gymnasium besucht und im Jahre t89192 als'Soldat gedient haben.

Ferner werden die Erben eines Tom (Tomas) Sauter ge­sucht, der ungefähr Ende der 1880ger Jahre im Alter von 35 Jahren nach Amerika ging. Er soll in Ulm bei der Kavallerie gedient und eine Frau und Tochter zurückgelassen haben. Es wird vermutet, daß er den besseren Gesellschafts­kreisen angehörte.

Die Münchener Akademie der Tonkunst erhielt anläßlich ihres 50 jährigen Bestehens den Charakter einer Hochschule,

» Bauernproletariat in den Vereinigten Staaten. Aus Neu- york schreibt der ständige Mitarbeiter des Deutschen Auslands- Instituts: Für deutsche Landwirte, die sich mit Auswande­rungsgedanken tragen, mag der Bericht des Landwirtschasts- ministers in Washington von Interesse sein, daß in 15 Wei­zen-Staaten allein über 108 000 Farmer seit dem Jahre 192Ü ihre Farm oder sonstiges Eigentum durch Bankerott, und übel 122 000 ihr Eigentum ohne gerichtliches Verfahren eingebüßl haben; etwa 373 000 konnten sich nur durch die Nachsicht ihrer Gläubiger halten; mit anderen Worten sind in den 15 Staa­ten allein insgesamt 603 000 Bauern oder 26 v. H. praktisch bankerott. In anderen Staaten steht es nach dem Bericht noch schlimmer; in Süddakota sind demnach 40 v. H. der Farmer bankerott, in Colorado 42 v. H., in Norddakota 50 v. H., in

Wyoming 51 v. H. und in Montana sogar 62 v. H. Es Ist «I diesen Staaten ein Bauern-Proletariat entstanden; diese Ver­kältnisse erklären auch die Anstrengungen der kommunistischen Partei, bei den Bauern festen Fuß zu gewinnen.

Aeberreiches Glück ward einem armen Knaben, der am Salzburger Bundesbahnhof Alpenrosen zum Verkauf anbotz Fünf in einem Luxuszug befindliche Amerikaner befragten ihren Dolmetscher nach der Art der dargebotenen Blumen; worauf er die Auskunft erhielt, daß es sich um Alpenrose» handle, die nur noch im Gebirge wachsen und daß der Knabe einer armen Familie entstamme. Jeder der Amerikaner gab! dem Jungen eine Tausendfranknote und anderes Geld, da» beim Umwechseln dem Knaben den schönen Betrag von Ist Millionen österreichischer Kronen einbrachte.

Eisenbahnraub. In einem Zug auf der Strecke Aachen» Fronheide ist vor einigen Tagen ein belgischer Militärpakt ack, der außer Briefschaften nahezu sieben Millionen Franc» n Wertbriefen enthielt, gestohlen worden. Einer der Dieb« und ein Hehler sollen bereits festgenommen worden sein.

Der Sohn des Präsidenten Coolidge. Calvin Coolidge, ifl An Blutvergiftung gestorben.

200 000 Mark unter einem Tischbein. Ein Antwerpen«! Kunsthändler, der einige Bilder im sechsten Stockwerk eines« Hauses besehen wollte, ruhte sich auf dem Flur des vierten! Stocks aus und blickte dabei, außer Atem, in die offenstehende Wohnung. Da bemerkte er, so wird in einer Fachzeitschrift! erzählt, unter einem wackligen Tisch ein Buch, das unters das eine Tischbein geschoben war, um es zu stützen. Mkk seinem Kennerblick erkannte er sofort, daß das Buch üt Menschenhaut gebunden war. Er bat die alte Frau, die di« Wohnung bewohnte, sich den merkwürdigenTischklotz"! näher ansehen zu dürfen, und stellte fest, daß es sich um ein cltes lateinisches Werk handelte, von dem nur noch zw« Exemplare bekannt waren. Die Frau erzWte ihm, daß fie das Buch geerbt habe und nichts damit anzufangen wisset Sie habe es unter das Tischbein gÄegt, weil es gerade die r ichtige Dicke habe, um das Wackeln des Tisches zu verhin­dern. Der Händler nahm das Buch und versprach ihr, de» Gewinn mit ihr zu teilen. Er verkaufte es an einen Samrw- ler und überreichte der erstaunten Frau 100000 Goldmarkz die Hälfte des erzielten Preises.

Englandanleihe der Stadt Herne. Der Magistrak ders Stadt Herne wurde ermächtigt, in England eine Anleihe von! 2 Millionen Goldmark aufzunehmen. Der Zinsfuß beträgt! 7 Prozent.

Handelsnachrichten

Der Güterverkehr aas der Gotthardlinie hat in Ler letzten Zelt einen Umfang angenommen, wie er seit Bestehen der Bahnlinie» noch nie zu verzeichnen war. Außer den fahrplanmäßigen Güter­zügen müssen noch verschiedene Sonderzüge eingelegt werden. 3» der Hauptsache handelt es sich um Köhlensendungeu Deutschlands auf Entschädigungskosten nach Italien.

Stuttgarter Börse, 8. Juli. Die Börse verkehrte heute völlig lustlos sowohl tm Aktienmarkt als im Markt der Fest­verzinslichen. Kursveränderungen von Bedeutung sind nicht zu verzeichnen. Man bleibt ruhig und behauptet. Bon Le« Bankaktien notierten Hypothekenbank Ü.7 und Bereinsbank 1.7. Stärker abgeschwächt lagen Notenbank, die um 10 auf 50 nachgaben. Brauereiwerte lagen widerstandsfähig.- ünger und Wulle je 3.23, Pfauen und Hohenzollern je 7, Rettea-

Stiftungsfest und Bannerweihe des Jünglings-Vereins Haiterbach.

*. Haiterbach, 7. Juli. Während vor kurzem der Be ziiktknegertag erprobte Krieger tm Mannes- und Greisenalte zur Kräftigung und Belebung altbewährter Kameradschas festlich vereinigte, brachte der vergangene Sonnlag ein Fes den Jungen; galt es doch das 50jährige Bestehen des htes JÜnglings-Veretns und die Entfaltung deS neu erworbener BatinerS in besonderer Weise zu seiern. Zwölf auswärtig Vereine waren, z. Tl. schon tagS zuvor, aus nah und serr herbeigekommen, der Einladung Folge zu leisten. Früh un 6 Uhr «öffnete der Posaunenchor Möhringen den Retger schön vorgetragener Choräle mit einem frischenDas ist de Tag des Herrn", damit eine dem Zweck der Feier rntspre chende Stimmung unter der Bevölkerung schaffend. Die Fest predigt in der Kirche, verschönt durch Vorträge des Posaunen chors Möhringen und des hies. Ktrchenchors hielt Herr Sladtps Pfttzen maier-Markgröningen. In zu Herzen gehender Worten legte er dar, wie die Stärke der ersten Christen gemeinde darin bestand, daß sie junge Männer hatte. Auä heute sei es ein Herzensanltegen einer Gemeinde, wo sie ihr jungen Männer nnd Jünglinge habe. Allerdings bringe dm Bekenntnis zu Jesu Schmach, Jesus sei es so ergangen, da rum werde es auch seinen Jüngern nicht anders gehen, di Schmach sei das Kreuz gewesen und die Christen seien Kreuz träger, Träger der Schmach, aber daS Tragen der Schmaö Christi bringe nur Freude und führe zur vollendeten Herrlich keit. Nach Beendigung des Gottesdienstes erfreute die hies Stadtkapelle noch auf dem Marktplatz die zahlreichen Zuhöre durch ein wahlgelungenes Konzert. Um 2 Uhr bewegte siö die stattliche Schar von Jünglingen in geordnetem Festzm unter den Klängen ihrer Posaunen und Trommeln durch dt Straßen der Stadt znm Waldfestplatz. Der überaus rührig Borstand, Herr Konrad Schuon, hieß die aus nah und fer, herbeigeströmten Männer und Frauen, Jünglinge und Jung stauen herzlich willkommen und dankte für ihr zahlreiche! Erscheinen. Dankbaren Herzens begehe er den heutigen Tag an dem es dem Verein vergönnt sei, das 50jähr. Stistungs fest und die Bannerweihe zu begehen. Viele der alten Leut werden zwar bezweifeln, daß der Verein schon so lange be stehe. Ex habe hier jedoch einen Zeugen aus dem Jahr !G68 und zwar ein Buch, auf dem deutlich geschrieben stehe Dem Jüngiingsverein Haiterbach 1868. Ts enthalte di Lebensbeschreibung des Apoth. und Doktors der Naturwissen schäften Gottlieb Heinr. Zeller aus Nagold und sei wohl ii jener Zeit von irgend einem Freunde dem Verein geschenk worden. Außerdem befänden sich noch lebendige Zeuger unter uns, so seien Zimmern,. Jak. Schmelz!- i. I. 1874 Phil. Single und Thr. vrezing i. I. 1881 Mitglieder bei

Vereins gewesen. Der Redner verliest sodann den Brief eines Nagolder Freunde», der anläßl. des heut. Tages eini­ger besonders wertvoller, ehemaliger Mitglieder de» Nagol­der Vereins gedenkt, die au» Haiterbach wirren. Im Blick auf die Zukunft hofft er, daß sich die Veretnstätigkeit neu beleben wöge. Auch an die nun folgende Entfaltung des Vereinsbanner» knüpft er den Wunsch, eS mögen sich noch recht viele Hatterbacher unter diesem Kreuzerbanner vereini­gen, einen Wunsch, dem die 3 Bannerträger in poetischer Form noch besonderen Ausdruck verleihen. Sodann weist der Redner auf die Bedeutung diese» Banner» hin: blau, rot, grün Glaube, Liebe, Hoffnung; tn der Mitte die treue Bruderhand. Auf der Rückseite:Gottes Wort währet in Ewigkeit"; quer darüber das blutige Kreuz Christi und der Palmzwetg, letzterer als Zierde und zugleich als Mah­nung, keine Palmsonntag Christen zu sein, di« heute Hosianna rufen und morgen Kreuziget ihn! Die Beschaffung dieser Fahne sei schon in der Inflationszeit beschlossen worden, leider aber ..r die jetzige geldarme Zeit gefallen. E» habe viel Mühe und Arbeit gekostet, die nötigen Geldmittel «uf- zubringen. Allen Spendern wünsche er ein herzl. Vergelts Gott!

Nach dem vom Posaunenchor und dem hies. Verein ge­meinsam vorgetragenen Lied:Wir reichen uns zum Bunde die treue Bruderhand" hielt Herr Stadipfarrer Pfitzenmaier- Markgröningen die Festrede. Im Auftrag des Süddeutsch. Jünglingsbundes und seines Direktors, H. Pfarrer Keppler, beglückwünsche er den Hatterbacher Bruderoeretn zu seinem heutigen Jubiläum und üöerbringe als Gruß die Mahnung: Wachet, seid männlich und stark. Die Mitglieder des Vereins möchten den vor uns stehenden Tannenbäumen gleichen, die mit festen Wurzeln im Boden stehen, allen Stürmen zum Trotz, nicht den Christbäumen, die vorz.itig au» der Erde gerissen werden. Ein Weilchen glänze wohl alle» um solch jungen Baum, aber zuletzt werde er in den Ofen geworfen und verbrannt. Er ermahnte die Mitglieder, auch über daS Alter von 17 und 18 Jahren hinaus dem Verein die Treue zu halten. H. Oberlehrer Kopp-Walddorf begrüßte den hies. Verein im Namen der Jüngltngsvereine des Bezirks Nagold und wünscht dem Jubilar, daß sich das Wort be­wahrheiten möge:Singet dem Herrn ein neue» Lied" oder der Psalm: Man singt mit Freuden vom Steg tn den Hütten der Gerechten. Herr Stadtpf. Dr. Schatrer-Nagold weist auf die ausgestreckte Hand auf dem Vereinsbanner, die wohl die Hand des Hatterbacher Vereins bedeuten solle. Der Nagolder Jüngltngsoerein schlage gerne ein mit einem herzlichen Glückauf zum Jubiläum. Er freue sich, daß der Hatterbacher Verein so viel Freunde und Gönner habe. Er sei ja noch ein kleiner Verein, aber auch der erste Jüng- ltngsoeretn, Jesus und seine 12 Jünger, sei klein gewe­sen. Natürlich dürfe sich kein Verein mit diesem verglei­chen, aber darin bestehe die Ähnlichkeit, daß Christus der Mittelpunkt sei. Er wünsche dem Hatterbacher Verein ein ferneres Wachsen und gebe ihm die Worte auf den Weg:

Fürchte dich nicht, du kleine Herde . . . AIS besondere Fest­gabe folgte hierauf eine Ausführung des Nagolder Jünglings- Vereins. Mit viel Geschick entrollten die Darsteller ein er- ichütterndes Bild aus dem Leben einesHagebüechenen", dem schon da» eine Mal zuviel war, als er die Kirche besuchte, der aber durch harte Echicksalsschläge eines Besseren belehrt wird. Herr Oberlehrer Dagenbach beglückwünschte den Verein im Namen der hiesigen Gemeinschaft. Jünglings­verein und Gemeinschaft gehören zusammen wie ein jüngerer und älterer Bruder. Die Stärke der Mitgliederzahl des Ver­eins sei nicht ausschlaggebend, auch der älteste Jünglingr­oerein, Daniel und seine 3 Freunde, sei klein gewesen; auch von einem kleinen Verein könne ein Segen auf die ganze Gemeinde ausgehen. Wichtiger s ' die im Verein herrschende Temperatur. Bei jeder jungen Pflanze, deren Boden noch so r ich mit Nährstoffen und Feuchtigkeit getränkt sei, stocke das Wachstum, wenn die richtige Wärme fehle. So sei auch im Verein ohne Liebe kein Zusammenhalt. Auch die Mit­glieder des Hatterbacher Vereins mögen dafür Sorge tragen, daß tm Verein immer die notwendige Temperatur herrsche, die zum Gedeihen notwendig sei.

Der Vorstand des Jüngl.Ver. Möhringen verglich den Verein mit einem Rosenstrauch. Alle diese Rosen wachsen aus einem Stamme, sie knospen, blühen und verblühen. So sollen auch die Mitglieder des Haiterb. Vereins zu knospen dann zu Blü­ten werden. Wie die Blüte zuerst absterben muß, damit die Früchte herauskommen könne, so soll auch das eigene Ich absterben, das Aeußere, Weltliche abgestreift werden, dann werde auch der Haiterb. Verein Früchte bringen und größer werden. Die folgende Turnousführung de» Nagolder Ver­eins zeugte von dem Streben, auch die körperl. Ausbildung nicht zu vernachlässigen, getreu dem Wort Juvenal«: mens ssna in corpore ssno. Auch die wohlgrlungene Aufführung der Mitglieder de» Haiterb. VereinsDie 3 Konfirmanden" fand aufmerksame Zuhörer. Erwähnt sei noch der Haiterb. Kirchenchor, der unter der Leitung seine« tücht. Dirigenten, H. Oberl. Dagenbach, mit schönen Gesangsvorträgen zur ab­wechslungsreichen Gestaltung des Programme» beitrug. Zum Schluffe ergriff H. Stadtpf. Huppenbauer das Wort um herzl. Dank zu sagen dem Lemeinderat und dem Krtegeroer- ein, daß sie die äußerlich schöne Gestaltung des Festes ermög­licht haben, den Gemeindemitglievern für die Unterbringung und Verpflegung der auswärtigen Gäste, dem Ktrchenchor, dessen Vorstand und Dirigenten, den Rednern und sämtlichen Mttwirkenden, die zur Verschönerung des Festes beigetragen haben, sowie all denen, die schon vor un« Jünglingsvereins- arböit geleistet haben. Znm Schluffe ermahnte er die Mit­glieder zu treuem Zusammenhalt und wünschte dem Verein ein weiteres Gedeihen. Dank gebührt nun vor allem auch ihm für seine selbstlose treue Mitarbeit, sowie dem Vorstand H. Schuon, der, kein Opfer an Kraft und Zeit scheuend, sich bemüht, den Jünglingen in dieser für Seele und Leib gefahr­vollen Zeit den rechten Halt zu geben.