Das Urteil im Graff-Prozetz Stettin. 8. Juli. Nach mehrwöchiger Dauer der Verhand­lungen wurde heute das Urteil im Grass-Prozeß verkündet: IKaws und Engel er wurden wegen Mords zum Tods verurteilt, Schwierat freigesprochen. Das Gericht beschloß «einstimmig, die Verurteilten der Regierung zur Begnadgung tzu empfehlen, da di« Tat aus besonderen Verhältnissen und in vaterländischer Gesinnung verübt wurde. Die Angeklagten, Mitglieder der Schutzpolizei, hatten im vorigen Jahr den bel- Hschen Leutnant Grass vom Besetzungsheer erschossen, weil verschiedene deutsche Schutzpolizisten von den Belgiern aufs Ichmählichste behandelt worden waren. Nach der Tat ließen »e sich ins unbesetzte Gebiet versetzen. Das belgische Kriegs­bericht verurteilte zunächst sieben ganz unschuldige Schutzpoü- Msten zu schweren Strafen, darauf meldeten sich Kaws und Denossen freiwillig, um die Kameraden zu befreien.

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Stuttgart. 8. Juli. Vom Landtag. Der vom Land­tag eingesetzte Untersuchungsausschuß betr. Todesursache des kommunistischen Strafgefangenen Raisch im Landes- aefängnis Ulm hielt heute seine erste Sitzung ab. Zum Vor­sitzenden wurde Abg. Bock (Zentr.) gewählt. Zum Bericht­erstatter wurde Abg. Elsas (Dem.) bestellt. Die Verhand­lungen des Ausschusses sind öffentlich. Die nächste Sitzung ist am 14. Juli, 2.30 Uhr.

Gestern abend 8.30 Uhr ist ein Reiter des 18. Reiterregi­ments in der Militärschwimmanstalt ertrunken. Der Mann, der nicht Freischwimmer war, badete außerhalb der gestatte­ten Zeit an einer nur für Freischwimmer möglichen Stelle. Die Leiche ist trotz eifriger Nachforschungen bis jetzt noch nicht gefunden worden.

Vom Tage. Von der König-Karls-Brück« svrang ein 28 Jahre alter Arbeiter in selbstmörderischer Absicht in den Neckar; er konnte jedoch gerettet werden. Eine 21jährige Maschinenmeisters Ehefrau und eine 22jährige Schreibgehil- stn versuchten sich durch Gas zu vergiften. In beiden Fällen komlte rechtzeitig Hilfe gebracht werden.

Aus dem Lande

Waldenbuch, 8. Ju8. Brand. In der Nacht zum Mon­tag sind die Scheuern der Witwe Klein und-des Glasers Beck wodepgebcannt.

Leonberg. 8. Juki. In Wimsheim fand am Sonntag die feierliche Einweihung der neuerstellten Turn- und Krieger- aedächtnishalle statt, die nach den Planen der Architekten B e n z i n g e r-Karlsruhe, geborener Wimsheimer, erbaut worden ist. Die drei Brüder Hugo, Wilhelm und Albert Benzinger wurden von der Gemeinde zu Ehrenbürgern und vom Turnverein zu Ehrenmitgliedern ernannt. Zu der Feier war auch der württembergische Staatspräsident Bazille erschienen, der eine Ansprache hielt. Am Denkmal wurde eine größere Anzahl von Kränzen niedergelegt. Die turne­rischen Leistungen des Turnvereins, der zum badischen Turn­gau Pforzheim gehört, waren sehr lobenswert.

Steinheim a. Murr, 8. Juli. Ertrunken. Beim Baden in der Murr ertrank der 8 Jahre alte Sohn des Schneider­meisters Müller von hier.

Geislingen a. Skg., 8. Juli. AufgefundeneLeiche. 8m Sonntag mittag wurde von einem Spaziergänger im W«M> bei Stötten die schon stark verweste Leiche eines aus Stuttgart stammenden Arbeiters aufgefunden. Er war seit etwa 1)4 Jahren in Schnittlingen beschäftigt und wurde seit etwa 6 Wochen vermißt. Als Todesursache ist Selbstmord fest­gestellt.

Geislingen. 8. Juli. Tot aufgefunden. Auf der Berneckalb wurde ein junger Bauernsohn erschossen aufge­funden. Ein Jagdgewehr lag neben ihm. Die angestellten Erhebungen ergaben einwandsrei, daß er aus Liebeskummer freiwillig aus dem Leben geschieden ist.

Gmünd, 8. Juli. Die Kreuzottern treten in unserer Gegend wieder häufig auf. So hat Gutsbesitzer Xaver Seitzer vom Burgholz in letzter Woche nicht weniger als drei solcher Schädlinge getötet. Zwei griffen ihn an, er konnte sie aber mit Hilfe eines Dienstboten überwältigen und töten. Die Ottern hatten je eine Länge von fast einem Meter; sie lager­ten in einem Steinhügel auf einer Wiese.

Langenau. 8. Juli. Erstochen. Bei Streithändeln hat der ledige llhrmachergeselle Julius Nüster den invaliden Schneider Bernhard Hagenmaier von hier erstochen.

Dachbach OA. Mergentheim, 8. Juli. H a u s e i n stu rz. Wahrscheinlich infolge Erdrutsches stürzte das Scheuer- und Stallgebäude des Michael Mittnacht ein. Das eingestürzte Mauerwert n. Gebälk begrub sämtliches im Stall befindliche AZieh unter sich. Das Pferd und ein Kalb konnten, wenn auch mit schweren Verletzungen, gerettet werden. Drei Kühe, zwei fette Rinder und vier Stück Jungvieh muhten unter dem Schutt verenden, ehe man sie bergen konnte.

Einkkrnen OA. Waldsee, 8. Juli. Gesinnungs­lumpen. Das Feldkreuz der Witwe Heiß, das an der Straße vom Emtürnen nach Molpertshaus steht, wurde zu­gleich mit seiner Einfassung und der Betonsäule abgeschlagen. Di« Frevler haben sogar vor dem Christusb-ikd nicht Halt gemacht und auch dieses in Stücke geschlagen. In derselben Rächt wurde auch der Wegweiser in Molpertshaus umge- riffen und über die Straße gelegt. Es ist in diesem Früh­jahr schon einmal ein Feldkreuz an der Straße von Ein- türnen nach Weitbrechts zerschlagen und ein anderes verbogen worden.' Di« Täter find zwei Schreinergesellen und ein Elektriker, die in Molpertshaus beschäftigt sind.

Rothenbach. OA. Waldsee, 8. Juli. Hitzs chl a g. Der bei einem Bauern m Schönau bei Röthenbach zum Heuen kom­mandierte Reichswehrsoldat Adolf Häring erlitt einen Hitz- schlag; er verlor die Sprache und ist auf einer Seite gelähmt

Ilnkenveiler OA. Laupheim, 8. Juli. Brand. In den Anwesen des Landwirts Josef Kögel alt brach Feuer aus durch das Wohnhaus nebst Scheuer und Stallung vollständig kn Asche gelegt wurden. Als Entstehungsursache rstrd Kurz schluß vermutet.

Berban-smusikfest des Südd. Musikern rrbands °

Karlsruhe, 8. Juli. Zum friedlichen Wettstreit im^ .Reick ! der Töne" hatten sich hier Samstag und Sonntag über 3t ! auswärtige Kapellen aus Württemberg und Baden einge- ( sunden. Am Samstag nachmittag 4 Uhr begann in der Fest- i balle das Wertungsspiel, an dem sich 18 Vereine beteiligten Der festgebende Verein .Harmonies-Karlsruhe errang dabei j in der Meisterstufe (außer Konkurrenz) unter Leitung seine- z stets bewährten Dirigenten Hugo Rudolph mit der Ouvertün » ;uRienzi" von Richard Wagner die Höchstzahl von 121 punkten. In der Unterstufe war die Jugendabteilung (Di- § cigent Karl Böhringer) mit 93 Bewertungspunkten siegreich , In der Mittelstufe konnte der Musikverein Schorn- ! darf (Dirigent Josef Preißner) mit der Phantasie ausPre- § ziosa" von Weber mit 100,5 Punkten den ersten Platz ein- ? nehmen. In der Oberstufe trug der Musikoerein Karlsruhe ! (Dir. Heinrich Lutgers) mit der Jubel-Ouvertüre von Bach j (167,5 Punkte) über die Stadtkapelle Triberg (Dir. Jo sei § Kutterer, 98 Punkte) den Sieg davon. Einen hervorragender ! künstlerischen Genuß stellte der Begrüßungsabend am Sams, tag in der Festhalle dar, bei dem außer dem Musikverein Har- monie die Liederhalle, Prof. H. K. Schmid, und Dr. Vrücknei mitwirkten. Nach der Fortsetzung des Wertungsspieles Sonn­tag vormittag, bei dem in der Mittelstufe der Hanauei Musikverein Kehl (Dir. Heinrich Gerhardt), in der Oberstufe die Stadtkapelle Rottenburg a. N. (Dir Bengel), die Stadtmusik Heidenheim (Dir. Karl Bausch! und der Musikverein Weingarten in Württemberg (Dir Wilhelm Kloß), sowie in der Meisterstufe der Musikver- :in Stuttgart 1897 (Dir. Musikdirektor Berthold Stoy! rühmend genannt werden können, zogen die Kapellen gegen l2 Uhr auf den Schloßplatz, wo vor der Staatsregierung eine große Musikaufführung mit Chorvorträgen stattfand. In dem Festzug wurden besonders die Hanauer in ihrer heimischen Dracht von dem zahlreichen Publikum freudig begrüßt. Ein großes Stadtgartenfest mit einem glänzenden Feuerwerk be­schloß den Tag. Die Bevölkerung hatte durch Beflaggen der Häuser den Gästen ein freundliches Willkommen bereitet.

Tlluberbischofsheim, 8. Juli. Am 30. und 31. Juli feieri ins Gymnasium Tauberbischofsheim die Erinnerung an du ^Hebung zur Vollanstalt bezw. die Entlassung der erster A biturienten vor 40 Jahren. Es ist ein größeres Fest ge- .''int mit Gottesdienst. Festakt. Aufführung von Sophokles .Dedipus auf Kolonos" und ein Ausstua nach Wertheim unk Lrombach. Es sollen alle früheren Schüler zu der Feier ein- nladen werden, sie werden gebeten, ihre Adressen an dic ! Direktion zu senden.

! Tanberbischossheim. 8. J'.'li. Der Bürgerausichutz Hai der s Errichtung eines Neubaus für die landwirtschaftliche Kreis- - winterschule zugestimmt. Die Stadtgemeinde stellt das er- I forderliche Gelände zur Verfügung, während die Schule selbst i vom Kreise erbaut wird.

I Freiburg. 8. Juli. Ein 21 jähriger Mann aus Mainz, der i hier angeblich, um sich auf den Universitätsbesuch vorzuberei- ! ten, eine Privatschule besuchte, warb unter dem Vorwand, i klassische Wissenschaft und schöngeistige Künste pflegen zu wol- i len, Anhänger zur Gründung einesSchillerbunds". Es tra- ! ten dem Bund auch eine Anzahl Schüler hiesiger Mittelschulen ! bei. Der Bund war für den Gründer aber nur der Deckman- , tel für unsaubere Lüsternheiten^ Er wurde verhaftet.

Aus Stadt und Land.

^ Nagold, den 9. Juli 1924.

j Versetzung. Die Oberpostdirektion Stuttgart hat den ! Postmeister Hartmann in Oberndorf nach Nagold aus An- ! suchen versetzt.

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f Beerenerute. TS gibt wieder Beeren Heidelbeeren, i Erdbeeren, Preiselbeeren und noch andere mehr. Und da gehen Alt und Jung hinaus mit großen und kleinen Flaschen, j mtt Körben oder auch mit einem Wägelein. Dtese Freude ! dann, wenn manvoll hat". Ganz glücklich wandert man ! heimwärts und die Kinder singen das Lied von dem buck» l ligen Männlein, das gekommen ist und die Beerlein genom- ! men hat. E» ist ein mühsame» Geschäft, da»Beerenzopfen", f und doch ist man im Winter so froh an den köstlichen Früch- j ten. Manche bösen oder faulen Buben, auch Mädchen, wa- ' ren nicht sehr fleißig, sie haben noch nicht voll, während di«

; andern sich schon zum Heimweg richten. Sie wollen es nicht merken lasten, daß sie faul waren und bringen unten in die ! Flasche eine ganz gehörige Lage Gras oder sonst etwa» und oben darauf dann die Beeren. Ja, e» gibt solche Leute. E» gilt auch vorsichtig zu sein zur Zeit der Beerenernte. Im Gestrüpp lauert die Kreuzotter und ihr Gebiß ist tödlich. Derhalb: Laßt die Kinder nie barfuß in den Wald gehen! Auch Giftbeeren sind da und da gilt es: Set auch die Beere noch so schön, kennst du sie nicht, so laß sie stehn l Und jetzt recht viel Erfolg in der Beerenernte!

Siebenbrüderkag. Der 10. Juli ist nach den im katholi­schen Ritus als Heilige verehrten Sieben Brüdern benannt» die nach der Sage im Jahre 251 nach Christi in einer Höhle» in der sie Zuflucht vor dem Wetter gesucht hatten, einschliefs« und erst nach zirka 200 Jahren wieder erwachten. Der Land­mann knüpft verschiedene Wetterregeln an diesen Tag: Regnet's am Siebenbrüdertag, hat man sieben Wochen lang Regenplag, oder: Siebenbrüderregen bringt weder Nutz noch Segen. Das Wetter am Siebenbrüdertag sieben Wochen so bleiben mag. Me Sieben Brüder machen- das Wetter weinen oder lachen."

Mondfinsternis. Am 14. August findet eine Mondfinster­nis, die vierte der fünf in diesem Jahr, statt. Sie wird auch in Deutschland sichtbar sein. Am 3. Juli befand sich die > Erde an dem Punkt ihres Sonnenumlaufs, wo sie am wei­testen von dem großen Tagesgestirn abstand (Aphel). Der Abstand betrug 152 Millionen Kilometer, während der kleinste Abstand am 2. Januar nur 147 Millionen Kilometer betrug. Der Unterschied bewirkt eine Verschiedenheit der Strahlungskraft von einem Fünfzehntel. Der prachtvoll rot strahlende Planet Mars nähert sich mit Riesenschritten der Sonne und erreicht seine größte Erdnähe im ganzen gegen- , wärtigen Jahrhundert am 23.Z24. August. i

Aus der Unfallversicherung. Nach dem Eeichästsderim, des Reichsversicherungsamts in Berlin unterliegen der Un­fallversicherung bei den gewerblichen Berufsgenossensckakten 808 395 Betriebe mit 11 163176 Personen, bei den land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenoffenschaften 4 873 098 Be^ triebe mit 14 915 000 versicherten Personen, zusammen alle 5 681493 Betriebe mit 26 080176 versicherten Personen Dazu kommen noch zirka 300 000 Personen bei den Reiche ausführungsbehörden. Somit sind insgesamt im Deutschen Reiche über 27 Millionen Menscheu gegen Unfall in der öffentlichen Unfallversicherung versichert. Einen großen Teij der tu der Landwirtschaft Versicherten bilden landwirtschaft- kche Unternehmer und deren Ehefrauen. In Gegenden mil vorwiegenden Kein- und Zwergbetrieben übertrifst ihr, Zahl die der landwirtschaftlichen Arbeiter zum Teil erheblich.

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Aufwertung in der Reichsversicherung. Während die pri- vaten Versicherungen bis jetzt von einer Aufwertung noch nichts wissen wollen, hat das Reichsversicherungsamt vielfach hinsichtlich der Erhöhung oder Aufwertung der Leistungen der Versicherungsträger und der an sie zu entrichtenden Beiträge sowie in sonstigen Beziehungen wiederholt Stellung genommen. Leitender Gesichtspunkt war dabei, den Ansprü­chen der durch den Währungszerfall Geschädigten nach den Grundsätzen von Treu und Glauben und unter Berücksich­tigung der Verkehrssitte Genüge zu tun, soweit sich dies mit den geltenden Gesetzesvorschristen in Einklang bringen und insbesondere auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts ermög­lichen ließ.

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Waisenrenten. Seit dem 20. August 1923 haben Anspruch aus Gewährung einer Waisenrente nicht mehr, wie früher, nur Waisen bis zum vollendeten 15. Lebensalter, sondern bis zum vollendeten 18. Lebensalter. Damit sind die Waisen eines Versicherten den Kindern der Staats-, Reichs- und Ge­meindebeamten gleichgestellt. Jedoch hat diese neue Regelung keine rückwirkende Kraft, so daß Waisen, die vor dem 20. August 1923 das 15. Lbensjahr vollendet haben, keinen An­spruch auf Wiedergewährung der Waisenrenten haben.

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. ^ Versicheruchgspflichk der Kinder. Die Kinder einer W milie sind versicherungspflichtig, wenn sie zu dem Hausstand in einem eigentlichen Beschäftigungsverhältnis stehen. Wenn die Kinder, gleichviel welchen Atters sie sind, Arbeiten leisten, die bei einem familienhaften Gemeinschaftsverhältnis als selbstverständlich betrachtet werden müssen, so sind sie weder kranken- noch invalidenverstcherungspslichtig.

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Heber die Lage des Arbeiksmarkkes in Mürikemb-ny schreibt das Landesamt für Arbeitsvermittlung: Die Arbeits­nachweise, mit Ausnahme vor allem der der landwirtschaft­lichen Bezirke, melden eine weitere Verschlechterung. Es ist ein erfreulicher Beweis für die Solidarität der württ. Indu­strie und für die feste Verknüpfung der meisten Betriebe mir ihrer Arbeiterschaft, daß auch die gegenwärtige Krise, wie all« früheren, sich zunächst nicht in einem raschen Anschwellen der Erwerbslosenziffer äußert, sondern in einem steti­gen Anwachsen der Zahl der Kurzarbeiter. Die Zahl der Kurzarbeiter, die weniger als vier Tage in der Woche be­schäftigt sind, ist nach einer auf 1. Juli veranstalteten Erhe­bung für diesen Tag auf etwa 20000 zu schätzen. Die Zahl der unterstützten Vollerwerbslosen betrug über 2400 gegen 1900 am 15. Juni. Mit einer weiteren Verschlechterung ist für die allernächste Zeit bestimmt zu rechnen.

keine Herabsetzung der Fernsprechgebühren. Aus M

Insrage des Reichstcrgsabg. Hemeter gab der Reichspost» ninister den Bescheid, daß es nicht möglich sei, die Ferrp prechgebühren zu ermäßigen, da die RetchspostoerwÄtung eit dem 15. Nov. v. I. ganz auf ihre eigenen Einnahmen a»- zewiesen sei und vom Reich keine Zuschüsse mehr erhalte.

Sport und Spiel.

Die Württ. Leichtathletik Meisterschaften.

Letzten Sonntag wurden auf dem Sportklubplatz in Stutt­gart die württ. Meisterschaften für Leichtathletik au»getragen. 168 Teilnehmer waren gemeldet. Im 400 in Lauf war ernster Anwärter auf den Meistertitel Erwin Jauch am hiesigen Seminar und nur durch den Bruchteil einer Sekunde wurde er vom 1. Platz auf den 2. gedrängt. Der jugendliche Kämp­fer verdient für dtese sportliche Leistung alle Anerkennung. Nachfolgend die Ergebnisse:

Läufe:

10 000 m: Katzmater, Spartania Vaihingen 34 Min. 46 Sek. 5 000 m: Paul Fr., Sportklub Stuttgarl, 16 Min. 18,2 Sek. 1 500 m: W. Böcker, Sp.- V. Cannstatt, 4,23 Min.

800 m: Gmehltn, V.k.R. Heildronn, 2.02.1 Min.!

400 m: Bencze, Kicker» 54 Sek., (Jauch 54,2 Sek.)

200 m: Möbu», Kicker», 22,9 Sek., (Albrecht Feuerbach 106 m: I. Albrecht Feuerbach, 11,3 Sek., 2. MöbuS M' ker» (Brustbrette hinter Albrecht).

110 m Hürden: Haußmann, Kicker».

Sprung- und Wurfmeisterschaften: Hochsprung: Haußmann, Kicker» 1,65 w; Wettsprung Barth, Nürtingen 6,68 m; Stabhochsprung: Schönhaar, Krast- sportverein Stuttgart, 3 m (Haußmann auch 3 m); Dilkltt- werfen: Schauffele, V.f.B., 35 m; Speerwerfen: Schauffele, V.f.B., 50 m; Kugelstoßen: Schauffele, V.f.B., 11,56 m; Kugelstoßen 13 Pfund: JooS, Kraflsportoerein 6,89 m.

Staffeln:

4 mal 100 m: Kicker» 45,5 Sek.,

5 mal 1000 m: V.f.R. Hetlbronn 8.20,3.

Zehnkampf:

1. Haußmann. Kicker» 467 Punkte. 2. Mozer, Feuerbach. Punkte, 3. Schönhaar, Kr.-Sp.V. Stuttgart, 34l Punkte. Leistung von Haußmann ist hoch anzuerkennen, da er t» seit 1908 sportlich tätig ist. Welche Bedeutung Hauß- n hat, geht allein daraus hervor, daß er nahezu ZOO