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dem früheren Presseleiter des Staatsministertums, Rossi, ge­hörten.

Eine Versammlung von Miliz-Kommandanten in Bo- logna erklärte Mussolini die Treue im Namen von 90 000 Milizangehörigen und erhob gegen die beabsichtigte Angliede- kung an das Heer (durch Treueid für den König) Einsprüch­en einem Telegramme wurde ausgesprochen, die Miliz wolls die Garde für denDuce" (Führer, Herzog, nämlich Musso- li«r) und den Faszismus sein.

Der Führer des radikalen Flügels der Fafiisten, Fari- nocci, erklärte, die Faszisten können nicht mehr länger untätig der Hetze der Opposition zusehen. Er verlange vom Staat so- svrtige Ausnahmegesetze.

Der amerikanische Erdölfkan'-al

Washington, 3. Juli. Das Kratze Geschworenengericht hat gegen den früheren Staatss-ckretär des Innern Fall und gegen die Oelquelleninhaber Sinclair und Dobeny Later und Sohn wegen gemeinsamen Betrugs gegen die Vereinigten Staaten Anklage erhoben.

Wnrttember

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ökukkgark, 3. Juli. Vom Landtag. Im Gsschästs- ordnungsausschutz des Landtags wurde in einer Reihe von fallen die Genehmigung zur Strafverfolgung des sozial­demokratischen Abgeordneten Dr. Kurt Schuhmacher Nicht erteilt, jedoch wegen einer Beleidigung des Abgeord­neten, jetzigen Staatspräsidenten B a z i'l l e gestattet,'nach­dem die Sozialdemokratie den Antrag auf Versagung der vtracherfolguua zurückgezogen hat. Auch bezüglich des kom- munistuchen Abg. Schneck wurde in zahlreichen Fällen die Genehmigung zur Strafverfolgung versagt und in einem Fall gegen die Stimmen der Sozialdemokratie und der Kom­munistischen Partei erteilt. Die Staatsanwaltschaft wird an­gewiesen, bei den Gerichten keine Anträge auf Weiterverfol- gung der Sachen zu stellen. Die Abgeordneten der Deutschen Volkspartei haben an die Regierung die Frage ge­richtet, ob das Reich tatsächlich beabsichtigt, die Wildbader Versorgungskuranstalt zu veräußern. Die Regierung wird oufgefordert. dafür einzutreten, daß die Anstalt, die schönste Uirer Art im Reich, ihrem Zweck, den Schwerkriegsbeschädig­ten zu dienen, auch in Zukunft erhalten bleibt.

Die Auswüchse im Srastfahrverkehr. Der Leiter der Stutt­garter Verkehrspolizei. Oberregierungsrat Adae, machte m einer Pressebesprechung Mitteilungen über den Kraftwagen­oerkehr und seine Auswüchse. Zurzeit gibt es in Stuttgart k250 Kraftfahrzeuge gegen 2780 im Jahr 1919. Die Zahl der Unfälle im Kraftverkehr betrug im vorigen Jahr 329, in ersten fünf Monaten dieses Jahres allein 251. Strafver- chgunaen gegen Kraftfahrer ergingen 5125, in den ersten Mnf Monaten ds. Is. 4820. Ein besonderer Verkehrstrupp der Polizei dient der Bekämpfung der Auswüchse im Kraft- mhrverkehr. Die Unfälle sind vielfach darauf zurückzuführen, daß der Fußgänger sich unnötigerweise und ohne genügende Aufmerksamkeit auf dem Fahrdamm aufhält. Bei gutem Willen der Autoindustrie und der Fahrer könnte der durch die Kraftfahrzeuge verursachte Straßenlärm wesentlich ver­ringert werden. Besonders rücksichtslos sind hier Motorrad­fahrer, die die Auspuffklappe teilweise absichtlich auftnachen. Rücksichtslose Bestrafung ist hier angebracht.

Au» dem Pocrkeileben. Gestern trat der neugewählte Londesausschuß der Deutschen Volkspartei des Wahlkreises Württemberg im Kunstgebäude zusammen. Reichstagsabg. Kicke» berichtete über die politische Lage im Reich und die Regierungsbildung. Generalsekretär Dr. Maerz warf einen Rückbkck auf die vergangenen Wahlen. Der seitherige erste Borgende der Partei, Dickes, wurde einstimmig wiederge- zu seinen Stellvertretern wurden Recktsanwalt Dr.

Stotz, Schultheiß Rath, M. d. L., Lustnau und ".cm Direk­tor Heyd bestellt. Es wurde eine Entschließung einstimmig angenommen, die die Haltung der Reichstagsfr:.lioa wäh­rend b«r Regierungsbildung billigt und in der Annahme des Sachverständigengutachtens unter Wahrung der Ehrenpunkt« den zurzeit einzig möglichen Weg sieht, um Staat und Wirt- sthaß vor dem Zusammenbruch zu retten. Dem Außen« «:nW«r Dr. Stresemana wird volles Vertrauen bekundet. Weit» wird die Londtagsfraktion ersucht, im Landtag ein« svsorKgs Aenderuug der Laudessteueruotverordnung zu be­imtrag«» , .

Ausländische Offiziere bei der Reichswehr. In den letzt«» Tagen wurde in Stuttgart mehrfach ein Offizier in fremd­ländischer Uniform in Begleitung von Reichswehroffizieren gesehen. Wie wir hören, handelt es sich um einen Hauptmann der schwedischen Armee, der einige Wochen bei einem Stutt­garter Reichswehrtruppenteil Dienst tun wird, um die Vsr- Hältnisse im deutschen Heer kennen zu lernen.

Degerloch, 3. Juli. Streithändel. Zwischen einem! Teil der hier wohnenden Hohenheimer Studenten und der« Arbeiterschaft besteht seit längerer Zeit ein gespanntes Ver-> hältnis, das schon wiederholt zu Tätlichkeiten geführt haki Die Studenten wandten sich unlängst bei einem derartigen! Zusammenstoß mit der Sängerabteilung eines hiesigew Sportvereins auch gegen die Schutzmannschaft. Es gab da< bei mehrere Verletzte. Die Angelegenheit wird ein gericht­liches Nachspiel haben.

Aus dem Lande

Reuklingen, 2. Juli. Flüchtig gegangen? Vor etlichen Tagen ging der verheiratete Heizer T., wohnhaft in Betzingen, mit dem Bemerken, er wolle seine Schwester rm Schwarzwald besuchen, von seiner Frau und drei unver­sorgten Kindern weg, ist aber seither nicht wieder zurückge­kehrt. Er soll in Reutlingen und in verschiedenen Orten Be­trügereien verübt haben.

Tübingen, 2. Juli. Besuch der Universität. Die Universität ist im Sommerhalbjahr von 2450 immatrikulier­ten Studierenden (2245 Männern und 205 Frauen) und vo^ 49 Hörern besucht, gegenüber dem Sommerhalbjahr 1923 mit 3015 immatrikulierten Studierenden ein Rückgang von 565 Studierenden und dem Winterhalbjahr 1923/24 mit 2178 eine Zunvhme von 271 Studierenden.

DietenyAm OA. Laupheim, 3. Juli. Gewitter­schaden. Im Schloß Oberbalzheim schlug der Blitz in die elektrische Anlage, die vollständig zertrümmert wurde, ferner rn das Transformatorenhaus der Spinnerei A. Schupp, wo die Isolatoren zerstört wurden.

Herberkingen, 3. Juli. Brand. Während eines heftigen Gewitters schlug der Blitz in das Wohnhaus des Eisenbahn­schaffners Niederer und entzündete den Dachstock. Das stark gefährdete angebaute Wohn- und Oekonomiegebäude des Ni­kolaus Rechte konnte gerettet werden.

Waldsee, 3. Juli. Der Landwirt als Entfet- iiungsdoktor. ImWaldseer Tagblatt" war folgende Anzeige zu lesen: Heustampfer-Gesuch. Wegen Platzmangels suche ich sofort mehrere korpulente, gewichtige Frauenzimmer zum Heustampfen. Lohn und gutes Besper je nach Leistling. Bei tüchtiger Arbeitsleistung und gleichzeitigem Sonnenbad: Entfettungskur. Johann Grimm, hochbesteuerter Landwirt.

Hochdors OA. Waldsee, 3. Juli. Blitzschlag. Der Blitz lug in eine uralte Linde eingangs des Dorfs sprang aus das Dach desBildstocks" über und zerstörte einen prächtigen Ehristuskopf. Das Kreuz trägt die Zahl 1563. Die angrenzen­den Gebäude blieben verschont.

Reukirch, OA. Tettnang, 3. Juli. Ein ungemüt­licher Nachbar. Der Landwirt Johann Brugger in Engelitz gab gegen seinen Nachbarn Stefan Stäuber und «dessen Frau, als diese zu zwei verschiedenen Fenstern ihres Haukes herausschauten, drei Scküsle ab. obne iedack jemand

zu treffen. Die einer Feindschaft entsprungene Schießerei wird ein gerichtliches Nachspiel haben.

Dom Bodensee, 3. Juli. Hochwasser am Boden- see und Oberrhein. Die infolge des warmen Mai im- gewöhnlich rasche und starke Schneeschmelze in den Hoch- alpen hat dem großen Becken des Bodensees gewaltige Wassermengen zugesührt, denen zum Abstichen nur die schmale Oeffnung bei Konstanz und weiter abwärts bei Stein zur Verfügung steht. Die Folge war ein rasches Steigen des Wasserspiegels, ähnlich wie in den Frühsommertagen des Jahrs 1914. Auf der Insel Reichenau hat das Wasser den vom Festland zur Insel führenden Damm mit der Fahr­straße 40 Zentimeter unter Wasser gesetzt. In Konstanz ist das Wasser bis auf die Höhe der Ufermauern gestiegen. Am Ueberlinger See hat das Hochwasser u. «. zur Verlegung einer Kraftwagenlinie von Radolfzell aus gezwnngm. Der Skrandweg Bregenz-Mehrerau, der unter Kosten von vielen Millionen erstellt wurde, ist durch das Hochwasser strecken­weise fast völlig vernichtet.

Salmendingen in Hohenz., 2. Juli. Kinderkrank- heit. Unter der Kindcrwelt herrscht eine Krankheit, die den Aerzten nicht klar ist. Drei Kinder im dritten Lebensjahr sind bereits der Krankheit zum Opfer gefallen. Auch in den benachbarten Orten der Reutlinger Alb ist zurzeit die Kin­dersterblichkeit groß. Es scheint sich um eine Lähmung des Rückenmarks zu handeln, die ansteckend ist.

Aus Stadt und Land.

Nagold, den 4 Juli 1924.

. Kriegsopferseier. Die Reichsregierung beschloß, am ö. August eine Gedenkfeier für die vom deutschen Volk im W 'rkrieg gebrachten Opfer zu veranstalten. Einzelheiten darüber werden noch bekannt gegeben. Daneben soll in die­sem Jahre der VerfassungÄag am 11. August in der üblichen Wrise gefeiert werden.

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Fragen am Postschalter. Am Postschalter stellt man alle möglichen Fragen, die meist recht dringend sind, keine erscheint überflüssig. Der eine frägt, wie teuer ein Telegramm an seinen Onkel in Amerika ist, der andere frägt, wann die Flugpost adgeht und wieviel Porto ein Brief kostet, ein dritter erwartet mit Schmerzen eine Geldanweisung und frägt den Beamten, job sie schon eingetroffen ist, und hinter den vielen Fragern steht ein junger Fräulein, dar zuvorkommend alle übrigen vor läßt, denn es möchte, daß er keiner hört, fragen, ob nicht vielleicht ein Brief ganz für sie allein am Schall« liegt. So will jeder etwa» wissen und erfahren. Nun gibt es tausende von Menschen, nicht die schlechtesten, die gern wissen möchten, ob einmal am Postschalter nach ihnen gefragt wird. Gr sind die vielen Notleidenden in Deutschland und unter ihnen alr die Notleidenden die Tausende von Ausge-' wtesenen aut den besetzten Gebieten, für die ein jeder von uns einmal eine Frage am Postschalter tun sollte, nämlich die Frage nach einer Wohlfahrtsbriefmarke. An jedem Post­schalter sind die Wohlfahrtkbrirfmarken zu haben, man kann mit ihnen jede Postsache ebenso frankieren, wie mit den ge­wöhnlichen Briefmarken. Die Wohlfahrtsmarken sind außer­dem kleine Kunstwerke, denn sie sind nach den Gemälden her­gestellt, die Moritz von Schwind zum Preise der Barmherzig­keit der hl. Elisabeth für die Elisabethgalerie auf der Wart­burg geschaffen hat. Diese Barmherzigkeit der edlen Land­gräfin soll durch die Wohlfahrlsbriefmarken in uns weiter­wirken für unsere Mühseligen und Beladenen. Frage darum ein jeder am Postschalter nach den Wohlfahrrsbriesmarken der Deutschen Nothtlfe, er wird damit den Nusgewiesenen und Leidenden der besetzten Gebiete einen Liebesdienst erwei­sen, der wertvoller und bester ist als der Ausdruck des Mit­leids durch Worte.

Der Tanz um das goldene Halb

48j Don Erica Grupe-Lörcher

(Nachdruck verbot«!.)

Seine Derawtung wies ihn auf die gelbe Ledermappe io der rechten oberen Schieblade, in welche der alte Herr gewöhnlich alle diejenigen Schriftstücke legte, die er schnell au» der Hand haben und andererseits aufgehoben wissen «ottte. Dort lag das Schriftstück! Wie leicht wurde es ihm gemacht! Wirklich, niemand hatte in diesen ereigmsschweren Tagen Gedanken oder Muhe gehabt, an dieses PaAer zu dünken! Es lag dort, wie es der ave Herr »ach der Be­sprechung mit Dr. Forgiß aus der Hand legte, um den Be­stich seines Arztes z» empfange«. Und Oe«h am nächsten Doye, noch ehe Dr. ForM es zur endgültigen Aenderung im eisten Haupttostament aufnehmen können, war der der dem alten Herrn so unvermutet dar Loben rostete, geschehen!

Schnell entnahm er den Bogen der Mappe. Er war zum Entschluß gekommen, das Schriftstück gut aufzuheben und nicht wie die Corevi verlangte zu vernichten. Man Sarmte nicht wissen, wie noch die Wechselfälle des Lebens alles gestalten und ob ihm nicht der Besitz dieser Willens­äußerung des Geheimrats sehr zustatten kam. Er hatte die Eorekk mit demselben in der Hand und konnte, wenn die Chancen es geboten, andererseits bei Zyria gute Vorteile für sich herausschtagenl Deswegen hieß es, den Bogen gut airf- heben, nicht knicke«, nicht zerknittern! Möglicherweise kam eines Tages die Gelegenheit, das Schriftstück unauffällig, als habe er es nie in Händen gehabt, wieder an seinen Platz Ml legen. Aber den weihen Bogen so offen in der Hand aus dem Zimmer und nach oben tragen, das schien ihm ge­fährlich und riskant. So ergriff er die auf dem Rauch­tischchen liegende Zeitung, um dieselbe um das Schriftstück zu hüllen.

James täuschte sich m der Annahme, Zyria habe sich be­reits sofort zur Ruhe gelegt. Sie hatte sich nur ihre Ma­li»«« angezogen, leichte Hausschuhe angelegt und sich dann mit einem Buche aus ihr Sofa medergelassen, um noch einige Zeit zu lesen.

Heute vermochte sie gar «cht, ihre Aufmerksamkeit ans die Lektüre zu bannen. War es Ermüdung «uh diesem durch

Repräsentation so anstrengenden Tags? Aber dann cr-I tappte sie sich selbst, daß sie immer wieder bei den Augen­blicken in ihren Gedanken haften blieb, die sie beim Ver­lassen des Friedhofes heute erlebt. Frank Barry wollte wie in einem ersten Impuls auf Zyria zugehen, um sie zu be­grüßen. Und ebenso impulsiv war ihre Bewegung gewesen, ihm aus dem Wege zu gehen.

Nein, sie hatten nichts mehr miteinander zu schaffen! Es war am besten, er durchkreuzte ihren Weg nicht! Weil er nicht nach seinem Herzen, soiidern nach dem Verstände ge­wählt, der ihn dem Reichtum zuführte. Sie hatte ihm ge­sagt, wie sehr sie ihn in seiner Ueberwsrtung äußerer Güte gering einschätze! Was wollte er noch von ihr? Kamen chm dennoch Augenblicke, in denen er sich zu ihr hingezogen suhlte? Aber dann fühlte sie doch eine Befriedigung, weil sie Frank gegenüber ihren Stolz durch Vermeidung einer Begegnung bewiesen. Er hatte mit ihr gespielt, ihr Herz» Schreiten in seinen Gefühlen vorgetüuscht, welche im Grunde kühler Berechnung eines eigenen Vorteils entsprangen!

Dann glitten ihre Gedanken zu Herrn Wedell. Auch ihr war sein Konunen eine Wohltat gewesen! Der erste, fast der einzige, dessen Trauer man fühlte, der herzlich teiincchrn, der es ehrlich bedauerte, erst jetzt und zu spät gekommen zu sein, nicht in den vorhergehenden Tagen der tiefen Bestür­zung zur «Stützung um sie beide gewesen zu sein! Sichüüh war Fräulein Amanda unter feiner wohltuenden Ruhe und Herzlichkeit im Gefühle der Verwandtschaft innerkch auf­gerichtet worden. Aufs neue hatte er in sie gedrungsr, jetzt ihr Versprechen wahrzumachen und mit Zyria auf seine Be­sitzung hinauszu kommen. Wohltun mußte es ihr doch, für die erste schwere Zeit, in der sie sich an die Tatsache des herben Verlustes gewöhnen mußte, aus das schöne Landgut zu kommen, in eine ruhige, harmonische Umgebung, die sie ablenken würde, während sie bei einem Verbleiben im Haufe hier stündlich aufs neue schmerzlich cm ihren Bruder erinnert werden mußte! «So sicherte Fräulein Werner aufs neue ihr Kommen mit Zyria zu. Und Zyria war dessen froh!

Eine eigene Unruhe trieb sie, sich zu erheben und ans Fenster zu treten. Eine wolkenlose, aber dunkle Borsommer­nacht spannte sich draußen aus. Die Straße war dunkel. Aber in ihre Gedanken hinein, mit denen sie sich den bevor­stehenden Aufenthalt bei Wedell auszumalen versuchte, wurde ihre Aufmerksamkeit abgrlenkt. In die Dunkelheit

der «Straße fiel von unten ein schwacher Lichtschein. Nm ei« schwacher Schein. Aber er machte sie stutzig. Sie war der Annahme, daß sämtliche Lichter im Hause des Geheimratt jetzt verlöscht, auch die Dienerschaft zur Ruhe gegangen Was gab es jetzt noch dort unten? Es war auch nicht der Schein eines normal angefleckten Lichtes, sondern ein zarter, kleiner, schwacher Lichtschein. Fast ein Lichthauch.

Und plötzlich entschloß Zyria sich, schnell hinabzusteige». Eine undeutliche Vermutung zwang sie, der Sache nachgehe«» zu wollen. So öffnete sie mit kurzem leisen Druck ihre Tür und glitt die Treppe hinab. Sie stützte sich schwer auf da» Treppengeländer, um in der Dunkelheit die Stufen nichts verfehlen. Aber kaum hatte sie den Absatz unten erreicht, als eine Tür sich am Anfang des Ganges leise öffnete m» eine Gestalt herauskam.

James," rief sie im ersten Impuls.

Trotzdem sie fast in völligster Dunkelheit stauben, erlitt sie, daß es der Neuer sei.Frärckin Engelhardt!"> ^ zurück. Und obgleich sie noch keinerlei Verdacht hegte, hott e sie im Klang seiner Stimme, trotz gewaltsamer Selbstbeherr­schung, ein Erschrecken.

Aber James war ein geriebener Kunde, der schon mchk Äs einmal in feinem Leben unerwarteten Situationen geg^ Lberstand. Ihrer Frage, was er denn hier noch zu trew^ habe, wußte er geschickt durch eine Lüge mrd mogticype Sicherheit zu begegnen. Er trat einen Schritt auf sie N» «nd hielt ihr ein großes Zeitungsblatt entgegen.

Sie entschuldigen, Fräulein Engelhardt, aber ich bür st keck gewesen, mir noch die heutige Zeitung aus dem Hnm^ unten zu holen. Ich wollte noch Zeitung oben aus me» nem Zimmer lesen."

Zyria fand nicht sofort eine Antwort «rck> schnell weiter:Habe ich Sie erschreckt? Dann bitte ich stv* um Entschuldigung, Fräulein Engelhardt!"

Ich sah, Äs ich an mein Fenster trat, «neu schwach» Lichtschein unten herausfallen." _

Ich hatte meine Taschenlampe nnt hinuntergen-mmrem Fräulein Engelhardt. Darf ich Jhnen haiaufieuchM« Drunten ist alles wieder dunkel!" Und er geleitete sie mrd Zyria war noch ohne jeden Verdacht.

(Fortsetzung folgt.)