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um letzten- ;« und der igen Hilft, vollständig d verfolgte schauer die nschen, die aussteigen- hnte. Dr. cden, will lg in seiner eufel einen und droht, rgesetz nicht cht auf die einen Lauf, z, der Tod a« in seine da« Ernste, : Tod zum , dte Hälfte Doktor in itster durch» Lachende, lt und einen einem Geld aen andern zu trösten, i, der einer e« — Herz ^ befriedigt. >ie man am rnden, vom -n dem Un- g Ausdruck, da« Mario-
sonne machte Wiesen glitzern und Wälder schimmern, ließ die Vögelein jubilieren und entlockte auch unserer Brust Lied und Sang, Lob und Dank, sodaß wir, wie beschwingt so leicht über Zttterhof und Pfeffingen hinauf nach Burgfelden kamen. Ehe wir vom Böllatfelsen unsere Blicke über da« reichgesegnete Albvorland schweifen ließen, hielten wir Einkehr in der uralten Kapelle dort oben und unser kunstbegabter Führer versetzte un« im Geist zurück in die Zeit, wo diese Stätte noch der Grabplatz der Zollern war und wo diese stilvollen Wandmalereien mit ihrer anmutigen Linie und ansprechenden Beweglichkeit entstanden waren. Ein schmaler Gratpfad führte zur Ui Heimat der Zollern, der SchalkSburg.
Auf autstchtreichstem Platze lagerten wir und bald hatten unsere Köche einen haussrauenwürdigen Kakao bereitet. Weitere Weggenossen fanden sich ein und Gesang und Gotte« Wort vereinten un«, Seele und Leib erquickend. So gestärkt rutschten wir behende den steilen Abhang hinunter, sangen Wich Laufen hindurch und machten uns daran, da« Lochen- hSrnle zu erklettern. Der herrlichste Ausblick war der Lohn stc diese schwetßvolle Mühe. Doch nicht genug damit, auch die Lochen sollte noch bezwungen werden. Noch eine harte Nuß für den schon müden Knacker. Doch „Segen ist der Mühe Preis", denn der würdigste Abschluß dieser vergrunde wurde uns zuteil. Wa« man dort oben genoß, sah und atmete, war so erfrischend, so belebend, daß wir un« bald im Lustbadkostüm tummelten und unsere Kräfte maßen bei' Speerwurf und Staffellauf.
Schon mehrmals hatten unsere Blicke Balingen erreicht und nun machten wir un« auf zu ihm htnabzusteigen, um noch vor ZugSabgang die prächtige gotische Stadtktrche und die Gemäldeausstellung in der neuen Sichelschule besichtigen zu können. Eckenielder'sche Kunst zeigte un« nochmal« im Oel- btld, wa« wir vor Minuten in der Wirklichkeit geschaut hatten. Lin seiner Rückblick!
Auch die Heimfahrt brachte noch soviel Sehenswertes, Anregendes und Erfreuende«, daß wir voll überströmender Freude in unserer Heimatstadt ankamen mit innigem Dank gegen unfern großen Gott und gütigen Herrn. Noch lange werden wir dieser Pfingsttage gedenken und möchten eS jedem zurufen: „Geh au« mein Herz und suche Freud in dieser schönen Sommerszeit an deine» Gotte» Gaben!"
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Neue Reichsbeskimrnvngen für den Milchverkehr. Sei
der Festigung der Währung hat eine wesentliche Besserung in der Frischmilchversorgung der Städte eingesetzte Eine Ver- - ordmmg des Reichsministers für Ernährung und Landwirb schast vom 6. Juni sieht folgende Neuregelung vor: Die Verpflichtung der Landwirte und Molkereien, die Milchliefe- rungs Beziehungen nach den Städten, wie sie im März 1921 bestanden, aufrecht zu erhalten, kommt in Fortfall. Ferner wird das Verbot der Verwendung und Verarbeitung von Vollmilch, Magermilch und Sahne aufgehoben. Das Recht der Kommunalverbände und Gemeinden, innerhalb ihrer Bezirke die Verteilung der Milch vorzunehmen, wird als Uebergangsmaßnahmr nur noch den Gemeinden zustehen. Durch die Beibehaltung der Möglichkeit zur Konzessionierung des Milchhandel', ist die Gewähr geboten, daß nur fachkundige, zuverlässige Personen sich mit dem Vertrieb der Milch befassen und daß die Milch in einwandfreier Beschaffenheit zum Verkauf gebracht wird. Die obersten Handelsbehörden können Anord- uungen über den Mindestfettgehalt und die äußere Kennzeichnung einzelner Käseforten treffen, um die deutsche Käseerzeugung der Konkurrenz des Auslandes gegenüber wieder wettbewerbsfähig zu machen. Die Neuregelung tritt am 16. Juni in Kraft.
Die Reichsrichkzahl für Lebenshaltungskosten (Ernährung. Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) betrag! für den 11. Juni das 1,13 billionenfache der Vorkriegszeit wie in der Vorwoche. ^
Deutscher 5ck>i-bsnkaa. Vom 26. bis ^6 7",„li wird in Han
nover unter dem Schützämt des Generalfsldmarichalks v. Hin- Senburg der Deutsche Schützentag abgehalten Der Tag ersetzt riesmal das deutsche Bundesschießen, das sonst in dreijähri- ^n Zwischenräumen, zuletzt 1912, in Frankfurt a. M.. abge- »alten wurde. , - ^
Neue Elsenbahnfahrkarlen. Dle bisherigen sogenannten Dovpelkarten für Hin- und Rückfahrt kommen demnächst nach Aufbrauch der Restbestäude in Wegfall und werden durch gewöhnliche Edison'sche Fahrkarten ersetzt, deren linke vordere Hälfte weiß ist, während die rechte Hälfte und die Rückseite in der Farbe der Klasse grün, braun oder grau zu halten ist. Die Doppelkarten werden wie früher die Rückfahrkarten, gelocht, das Abtrennen einer Hälfte fällt weg.
Vorsicht vor Kreuzottern. In Altenstadt an der Iller wurde die im Wald mit Holzarbeiter, beschäftigte Frau Hil- »urger von einer Kreuzotter gebissen. Die Wunde wurde bei der ersten Hilfeleistung nicht «Mg verbunden,, jo daß sich. Llutvergifdwg «wstelltL , . ..
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Altensteig. Gewerbebank. Am Freitag nachmittag fand hier dte Generalversammlung der Gewerbebank statt, die ordentlich besucht war. Dem Bericht de« Herrn Direktor Wucherer war zu entnehmen, daß dte Bank alle« getan hat, um die durch dte Inflation eingetretenen Schwierigkeiten zu beseitigen, aber nur teilweise konnte dies gelingen. Deshalb sei eS nötig, jetzt wieder zusammenzustehen und für einander einzustehen zum Wohle des Einzelnen wie auch der Gesamtheit. Kassier Burghard gab bekannt, daß dte Bank heute noch über ein Vermögen von 23 OM verfügt, da» übrige ^et der Entwertung zum Opfer gefallen. Zur Aufwertung stellte dte Bank, dem Vortrag des Herrn VerbandSreoisor« Schumacher entnommen, 3000 zur Verfügung. Der Geschäftsanteil wurde auf 500 festgesetzt, bet sofortiger Einzahlung mit 18"/, verzinSbar, doch kann auch in Monatsraten von 5 etnbezahlt werden. Dte Haftsumme beträgt 1000 ES fanden noch Wahlen statt. Fabrikant Ztm- mermann wurde in den AufsichtSrat gewählt. Dte sonst am Schluß der Generaloersammlung vorgenommene Dividendenverteilung mußte diesmal unterbleiben. ^ H
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Das Wichtigste vom gestrige«
Deutschland gewann das Länderspiel gegen Norwegen 2:0. Berlin siegte gegen München 4:2. MTK. Budapest siegte gegen Stuttgarter Kickers 2:1. Die Stuttgarter Nuder- aesellschast hat auf der Regatta in Konstanz de« ersten
Vierer und den großen Achter überlegen gewonnen.
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Wie spart der Wechselschuldner Prozetzkosten?
Die seit Monaten herrschende Kreditnot führt täglich zu Wechselprotesten in bedenklichem llmsang. Es ist dem Schuldner zurzeit nicht möglich, Deckung zu schaffen. Die Kauflust ist gering. An die Herabsetzung der Preise kann sich mancher Schuldner noch nicht gewöhnen. D>e Banken gewähren zu geringe Kredite. Die Erhebung von gerichtlichen Klagen im Wechselprozeß steigt täglich. Es werden Verhandlungstermine angesetzt, die Klagen werden zugestellt, im Termin erscheint der Schuldner nicht, es ergebt Versäumungsurteil. Es besteht die Gefahr, daß in den nächsten Monaten, wenn die Kreditnot weitergeht, der deutschen VollswirtiLa!»
durch die Gerichtsverfahren sehr erhebliche Mittel entzöge, werden. Ein Wechselprozeß einschließlich VsriäumungsurteL über 10 000 Mark verursacht heute an Gerichtskosten ctwi 160 Mark, an Anwaltskosten 390 Mark. Eni gleicher Prozeß über 50 OM Mark läßt etwa 560 Mark Genchtskosten uni 950 Mark Anwaltskosten entstehen, wenn der We^selan- spruch in einer besonderen Klage verlangt wird.
Den Schuldnern ist zu wenig bekannt, daß sie kn emeni !cbr erheblichen Umfang diese Prozeßkosten abwenden kön-
neck. Es ha k' gar keinen Zweck) sich verklase» zu lasten, wem Einwendungen doch nicht erhoben werde« können. Das Go setz gibt im 8 794 ZU. 5 der Zivilprozeßordnung die Mögi kchkeit, einem kostspieligen Prozeß aus dem Weg zu geh» und ohne Verhandlungstermin dem Gläubiger einen vÄll streckbaren Titel zu geben. Es findet nämlich die Zwangsvollstreckung nicht nur aus Urteilen, sondern auch „aus Urkunden" statt, wenn der Schuldner sich der sofortigen Zwangsvollstreckung in der Urkunde unterworfen hat. welche von einem deutschen Gericht oder von einem deutschen Not« innerhalb der Grenzen der Amtsbefugnisse in der vorgeschch» denen Form ausgenommen wird, sofern dis Urkunde üben einen Anspruch errichtet ist, welcher dis Zahlung einer b» stimmten Geldsumme oder die Leistung einer bestimmt«) Menge anderer vertretbarer Sachen oder Wertpapiere Mns Gegenstand hat. Die Kosten des Gerichts betragen für Aufnahme einer solchen Urkunde bei einem Gegenstand von 10 MO Mark etwa 50 Mark, bei 50 OM Mark etwa 250 McwS Anwaltskvsten werden nicht entstehen, da dsr Schuldner die Erklärung selbst vor dem Gericht oder vor dem Notar abgeben kann. Die Wechselschuldner müssen darauf achten, daß der Gläubiger rechtzeitig in den Besitz der vollstreckbaren Urkunde kommt und daß alle Wechselverpflichteten dem zweck- losen Prozeß aus dem Weg gehe« und sich rechtzeitig der Zwangsvollstreckung unterwerfen. " '
Allerlei
Die deutsche evang. Kirche in Paris in der Nue Blanche and die deutsche Schule, Gründungen des alten Pastors von Bodelschwingh vor beinahe 75 Jahren, sollen nach der „Voss. Ztg." demnächst öffentlich versteigert werden. Was gedenkt die Reichsregierung zu tun?
Neue Parkei. In Kassel ist ein „Grotzdeutsch-Hessischec Bund" gegründet worden, der für Las frühere Kurhessen die Lostrennung von dem gegenwärtigen Preußen anstrebt. Die Partei zählt mehrere hundert Mitglieder und entspricht offenbar einem „tiefgefühlten Bedürfnis".
Roke-Kreuz-ArbÄk. 3m Festsaal des Charlottenburger Rathauses hat das deutsche Rote Kreuz eine lehrreich« Schau für Gesundheitspflege veranstaltet. 3n eindringlichen Bildern und Aufzeichnungen werden hier die zerstörenden Dolksübel: Tuberkulose, Alkohol, ansteckende Krankheiten asm., sowie die Bekämpfung und ihre Erfolge vor Augen geführt. Bei der Eröffnung kam Professor Go ns er, ein Schwabe, „mit sympathisch süddeutschem Einschlag', wie Berliner Bläkter schreiben, auf die Schäden des Alkohols >« sprechen. In der Ausstellung ist auch die Not des deutschen Bolks infolge des Schanddikkaks von Versailles bilder- näßig dargestellt, Verarmung, Einkommensverrmgerung. Verteuerung der Lebenshaltung, Wohnungsnot, Hungertod, Selbstmorde. Andererseits ist erfreulich, wie Tapferkeit und Pflichterfüllung weite Kreise zur Selbsthilfe führte, um diesem Elend zu steuern. Besonders hervorgehoben wird dis Hilfe der Landwirtschaft, die 1923 insgesamt )46M0 Stadtkinder zu einem Erholungsaufenthalt von durchschnittlich fünf Monaten aufnahm: 37 OM Kinder fanden im Ausland Gastfreundschaft. Die weiteren Lebensmittelspenden der deutschen Landwirtschaft für Speisungen von Rentnern, Studenten usw. belaufen sich im Wert aus mehrere Millionen Renkenmark.
Neuer Sportplatz in Berlin. Auf dem bekannten früheren Truppenübungsplatz Tempelhofer Feld zwischen dem Steuerhaus und der Paradepappel soll ein Sportplatz von HOMO Geviertmekern Umfang mit 10 Spielfeldern und einer Anlage für 60 000 Zuschauer geschaffen werden. Neben dem Kölner Stadion wird Lief« S-orkplatz dev größte in Deutschland sein.
Fabrikbrand. In Zerbst sind die Anhattischen Gummiwerke A.-G. durch eine Feuersbrnnst vollständig zerstör worden.
Der Tanz um das goldene Kalb
iüj Man Erica Grupe-Lörcher
(Nachdruck verboten.)
Jetzt Halle er erreicht, was er als das Erstrebenswerteste Schalten: er war bereits eine Persönlichkeit in Checkberg, und zwar in den ersten Kreisen. War der Verlobte eines der reichsten Mädchen, hatte die Aussicht, einen pekuniär kulanten Schwiegervater zu bekommen! Jetzt war er am Ziel! Wie schnell, wie. über Erwarken schnell war ihm das geglückt! Wäre ihm das alles so gelungen, wenn er nlcht Zyria in kheckberg wiedergetrofsen hätte? Wenn nicht gerade sie Hin so Mt den ,Weg in die erste Gesellschaft geebnet, gewiesen und veriWkelt, hätte?
Unter dem Eindruck dieser vorüberhuschenden Gedanken vermied er es, Zyria am Ende der Tafel anzusehen. Wenn Mr nicht auch sie jetzt kommen würde, um ihnen beiden jetzt Glück würUtzen! Das konnte ihm dennoch einen Stich geben. Seine Selbstzufriedenheit würde ins Schwanken geraten. Wenn nur sie sich jetzt von ihnen fernhielte!
Die.große Unruhe, das bunte Durcheinander, welche plötz- 8ch bei dieser unerwarteten Nachricht entstanden, kam ihm M Hisse. Auch Zyria rang minutenlang mit sich selbst. Sollte Wch sie jetzt zum neugebackenen Brautpaar treten, um ihm Wick zu wünschen? See log nicht. Ihrer schlichten Ratür- Kchkeit mrd ihrem gradlinigen Charakter war jede bewußte Unwahrheit und Uaujrichtigkeit zuwider. Zum Lügen war sie immer zu stotzH «wesent
Eie ließ FrMM Mer andern! Wandte sich jetzt stolz in Wer Enttäuschung ab: Aber ihm Glück wünschen? 3hm und .Virginia? Dazu war doch alles noch zu frisch in ihr auf- gerstsen und mit dem Pfluge des Schicksalserlebnisses in ihr «sgewühitt
Sie ahnte fellist nicht, wie sie mit verzerrtem Lächeln dastand, weil avch aste die andern stch erhoben hatten. Aber kr dem großen Trrchel, achtete niemand ans sie. Dessen war sie herzlich froh! Si^'.fehnke sich nach Einsamkeit, nach Ruhe, «n auch in ihren Gedanken Ruhe finden zu dürfen! Nur äußerlich die Haltung'berbehalen! Nur sich nichts anmerken lassen, wie ihr in Heser Stunde zumute war, da ste eine andere neben heimlich geliebten Mann als Braut
stehen sah!
Aber während fie so mtt äußerster Selbstbeherrschung Zwischen den an-AnK^»-, hatte sie plötzlich die Empfindung:
I irgend jemand in der Gesellschaft war dennoch mit seinem Interesse neben ihr! Zyria senkte langsam den Kopf- 3hr Blick heftete sich auf das Tischtuch, a f die im Lichtschein flimmernden Gläser. Aber ihr ganzes Empfindungsleben floß jetzt immer mehr zu dem Gefühl zusammen: es ist ein Menschenherz in meiner Nähe, das an mich denkt — das mir wohltun möchte.
Und als sie wie unter einem unsichtbaren, unter einem eigenartigen Zwange langsam den Blick jetzt hob und aufblickte, sah sie Herrn Wedelt in ihrer Nähe stehen. Er war es, der sie unverwandt zu betrachten schien, dessen Blick sie eben deutlich empfunden. Er machte keine Bewegung. Sprach kein Work. Aber in seinem Blick lag ein eigener Ausdruck. Eine stumme, warme Güte, die das Bestreben hat, wohlzutün. Dem andern, wenn er ihm nicht milde die Hand auf den Scheitel legen konnte, doch durch einen Blick wenigstens sagen zu können: „Bleibe aufrecht! Laß dich nicht vom Leben zerbrechen! Und fei dessen gewiß: Du bist nicht allein! — Ich stehe dir zur Serke!' <
So verging ihr wie unter einem Schleier der Rest des Abends. Ganz unmöglich war es ihr, sich noch zu einer inneren Anteilnahme aufzuraffen. Sie war herzlich froh, als ihre Obliegenheiten cm diesem Abend jetzt alle erfüllt waren, die Tafel ihr Ende nahm und die Stunde soweit vorgerückt war, daß die Gaste alle an die Rückfahrt denken mußten. Inmitten her lebhaften Unterhaltung achtete niemand auf ihr stilles Wesen. Sofort nachdem alle ihre Plätze wieder eingenommen hatten und das improvisierte Gratulationscercle um das neue Brautpaar ein Ende gefunden, war ein Schwall von Fragen losgebrochen. Man platzte ja förmlich vor Neugierde über diese Ueberraschnng! Wann hatten sie sich denn verlobt? Wirklich, man war ungeheuer erstaunt und überrascht! So in aller Heimlichkeit hatten sich die Liebessäden zwischen den beiden angesponnen? Und dann die Hauptfrage: Wann sollte die Hochzeit
^"„Schr bald!" antwortete Virginia, „wahrscheinlich schon in vier Wochen, sowie Aussteuer urck die gesetzlichen Formalitäten erfüllt waren!' ^
Das gab besonders den jungen Damen zu denken, welche sich schnell überleben, ob ihnen bis dahin bei den besetzten guten Schneideratesters die Herstellung einer neuen Toilette möglich sein würde. Und die-jungen Herren, die stch gern an einem solennen Hochzeitsfeste" beteiligen, überschwge«
l die Möglichkeit, ihren sommerlichen Urlaub deswegen noH hinausschieben zu wollen. Und als Virginia, gut gelauiU über den Tisch rief:
„Die verehrten Anwesenden werden alle zur Hochzeit gebeten werden,' da ging ein Schmunzeln der Zufriedenheit durch die Gesellschaft, denn jeder war überzeugt, daß Virginia Meßmer den Ehrgeiz habe» würde, ihre Hochzeit sehr glänzend und schick zu gestalten, und der reiche Fabrikant Meßmer würde stch ganz gewiß bei Ausgestaltung der Feier- nicht lumpen lassen! Virginia wurde mit ihrem Verlobte« für den Rest des Abends der Mittelpunkt, und sämttiche Freundinnen und deren Mütter, die vorher am meisten überi die stets wechselnden Flirte von Virginia Meßmer und ihr«. Beziehungen zum jungen Bonviviant gelästert hatten, vereinigten sich in der Aeußerung, daß Virginia eine reizende junge Frau abgäbe!
Der Glanz der Tochter strahlte natürlich auch auf diÄ Eltern über. Der reichlich nervöse Herr Meiner rieb st« noch unaufhörlicher als sonst die Hände und vergaß svgar ssM für einige Zeit seine Börsenspekulationen, un- seine Ga« tin knisterte und rauschte mit ihrem protzig schweren SeidenH Kleid, dem sie immfork die Falken glattstrich. Als ste b-einß allgemeinen Aufbruch ihren Magen Vorfahren ließen, sd« derken fie mit besonderer Nachdrücklichkett ihren Schwieg«^ svhn auf, mit ihnen zurückzufahren. So waren sie gerrMj zu viert in ihrer Euipage. Jetzt gehörte Frank Barry z« ihnen! Das dokumentierten sie hiermit.
3n bedeutend liebenswürdigerer Lcmne strhr Herr Fabrikant Meßmer in die Stadt zurück, äks er kstnaüsgekommeüs war. Ja, Virginia, sein bisheriger Llebkmg, wirr in GestHvc gewesen, ihn ganz gehörig zu verstimmen! Bei seinem unaufhörlichen Streben und Jagen nach Reichtum und Ansehen hätte ihn kaum etwas mehr verschnupfen können, aK wenn Virginia sich eine Blöße gegeben hätte und ihr Non« in den guten Kreisen boykottiert worden wäre! Lieb« hätte er eine Spekulation verloren. Seine Gattin hakte doch? recht bebakten, wenn ste Virginia immer wieder dis SkmgH hielt und auf seine Borwürfe, ste habe die Tochter viel za frei erzogen und frei gewähren taffen, antwortete: „Laß dät- Mädel nur! Sie ist eine ganze Hexe. Die wird ihre Sache schon so deixeln, wie sie es haben will." — Und DivgM« hatte der Mmtter rocht gegeben!
* (Fortsetzung fotzt.)