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^ Tin Jubiläum der Schokolade. Herren sind es 400 Jahrs, feit die Schokolade ihren Einzug in Europa, allerdings für «e ersten hundert Jahre bloß in Spanien, gehalten hat. Wahrscheinlich hat schon Kolumbus Kakaobohnen nach Hause gebracht. Wer Beachtung sand die Frucht erst durch ein 1524 von Cortez, dem Eroberer Mexikos, an Kaiser Karl V. übcr- landtes und mit Gebrauchsanweisung versehenes Geschenk, jkortez selbst soll durch den Aztekenkönig Montezuma auf- regsam gemacht worden sein, der auf die Frage, was das är ein stark nach Vanille duftendes Getränk sei, das er aus »ldener Tasse trank, mit dem Wort »Schokolate* geantwor- haSe. Auch unserKakao" entspruhr den ersten Silben Eines sehr viel längeren aztekischen Ausdrucks. Wild wach, ßmd wird der Kakaobaum bloß in den feuchtheißen Niede. jungen des mitüeren und südlichen Amerikas angetroffen.

Törichte Dgle. Bei einer Schülerwanderung in Mün- u brachten tue Schüler eine Wette zum Austrug, wonach er 20 Bananen essen und darauf 2 Liter Bier trinken ßte. Ein Schüler starb nack rwei Stunden.

LkÄcht die Souae dar Haar? Den weit verbreiteten Irr- Km. daß die Haarfarbe hell werde, wenn das Haar den Sonnenstrahlen ausgefetzt werde, widerlegt Professor von Zumbusch in der Münchener medizinischen Wochenschrift, ber Glaube, daß die Sonne das Haar Heller mache, ist fast lllgemein. Selbst in wissenschaftlich medizinischen Büchern mdet man den Hinweis, daß man kleine Kinder, bei denen >os Dunkeln der Haare verhindert werden solle, am besten dhne Kopfbedeckung in die Sonne schicke. Tatsächlich kann on einer Bleichung des Haares durch die Sonne keine Rede in. Reichtum an ultraviolettem Licht gibt überall an der ut Anreiz zu Pigmentbildung. Die Völker, die einer be- nders starken Sonnenstrahlung ausgesetzt sind, haben durch­wegs nicht nur dunkle Haut, sondern auch dunkles Haar Wmrken, Araber, Neger). Der Volksglaube hat unbewußt Analogieschlüsse zu dem Vorgang des Bleichens bei gefärbten Geweben gezogen; aber bei den Geweben handelt es sich um totes Gebilde, das zerstört wird, beim Haar um lebende Sub- stanz.

> Billiger Dein. Infolge der Geldknappheit ist 8>w WH» in der Mainzer Gegend so billig geworden, daß er dem Bier erfolgreichen Wettbewerb macht. Der Schoppe« (zwei Fünstelliter) wird zu M und 40 L ausgeschenkt.

Die Kunst des Strickens. Um diese auch in der Neue« Welt in Ehren zu halten, veranstaltete man kürzlich m Ame­rika einen National-Strickwettbewerb. Als Siegerin unter d.esen Strickerinnen ging eine Frau Wyman aus James» town hervor; sie gewann den ftatüicheu Preis van 2Ü00 Dollars.

Handelsnachrichlen

Fortdauer der Kursrückgänge

Wesentliche Veränderungen in der Wirtschaftslage sind In Louj der letzten Woche nicht eingetreten. Am bemerkenswerte lten ist die Tatsache, daß seit einigen Tagen die ans dem Devi - senmarkt verlangten Beträge voll zugeteilt werden. Die Warn­rufe haben zur Folge gehabt, daß in dem Ankauf von ausländi- schen Rohstoffen größere Zurückhaltung geübt wird, wodurch di« Nachfrage nach fremden Zahlungsmitteln im Zusammenhang mV der Kreditnot sich verringert hat, während andererseits nach wi« vor zur Beschaffung von Betriebsmitteln, soweit möglich, di« Goldreserven ausländischer Währung veräußert werden. Nach­frage und Angebot konnten sich auf diese Weise ziemlich ausgtei- wen. Französische Franken wurden dagegen im internationale! Berkehr stark zum Verkauf angeboten und es scheint, daß, um st« zu halten, wieder zum Mittel der Stützung gegriffen wurde. Da die internationale Spekulation bei dem letzten Franken-Slurz recht ansehnliche Verluste erlitten hat, dürfte sie jetzt im Eingehen neuer Leerverkäufe zurückhaltender geworden sein. Auf dein Geldmarkt hält die seit kurzem eingetrekene Erleichterung dn. Es kann sich jedoch hierbei nur um das Eeldverleihgeschäst von Bank zu Bank handeln, wobei die Qualität des Geldnehmers mehr denn je ins Gewicht fällt. Der Rückgang in der Kon­junktur macht sich bereits in den Betriebssinschränkungen be­merkbar und findet in der sinkenden Richkzahl des Großhandel und -er Lebenshaltungskosten Ausdruck.

DiL. Börsen läge hat sich nicht geändert. Die zahlreiche»

SchwierMetten, von der sowohl Bankfirmen wie Handels- unö tzudustrieunternehmungen betroffen wurden, bringen immer wie- der neues Akkienmaterial auf den Markt, während die Spekula- kion sich der äußersten Zurückhaltung befleißigt und sich für den Augenblick mehr auf dem Geldmarkt betätigt, wo sie für die ihr verbliebenen Gelder eine nutzbringendere und sicherere Anlage indet. Auf einen Umschwung in der französischen Auslandspolitik ehk die Börse keine besonders große Hoffnung, ebenso wie daS Zustandekommen der Berliner Regierung ihr keinen Anreiz für eine neue Beteiligung am Börsengeschäft geboten bat. Unter die- len Umständen konnte sich die Stimmung an der Börse nicht bej- lern. Me Kurse bröckelten langsam ab.

Auch auf dem Markt der festverzinslichen Werks lvar das Geschäft wenig lebhaft mit dem Unterschied jedoch, daß dch dort die Stimmung befestigen konnte, da in -er Aufwertungs. stage günstigere Entscheidungen erwartet werden. Ob und mir- weit solche Hoffnungen berechtigt sind, ist schwer Zu beurteilen. Bon der besseren Haltung des Anleihe-Marktes waren Haupt- sächlich Borkriegs-Äusgaben betroffen; da Material kaum vor­handen war, wurden meistens Geldkurse notiert. Staatsanleihe» gaben dagegen im Kurs nach.

DollarkvrS Berlin, 7. Juni. 4,2105 Billionen Mark.

Berliner Geldmarkt. Tägliches Gei- zu 0,873 vom Tausend Angeboten.

Geschästsanfsicht. Me Deutsch-Riederländische Bank A.-G. in Düsseldorf ist in Zahlungsschwierigkeiten und hat Geschästsaussichl beantragt.

Bekriebsemschränknua ber Schwarzwälder Ubrenindustrie. Dis Uhrenindustrie des badisch-württembergischen Schwarzwalds wo­von Pfingsten an vorläufig in der Woche nur noch vier Tage voll arbeiten lassen. Die Ursache liegt in dem allgemeinen Geld­mangel und in der Tatsache, daß die englischen Zuschlagszölle, die sogenannten Unterbietungszölle, erst auf 1. September 1024 aufgehoben werden. England, das als Selbstkäufer und als Wie. derverkäufer in seinen Kolonien Hauptabnehmer der deul'ste» Uhrenindustrie ist, hat nach Weihnachten seine Aufträge eii.ge- stellt, da mau in England erwartet hakte, daß der Sonderzoll der Regierung Mac Donald schon auf 1. Mai abgeschafft werde.

Elmtliche Bek«n«t««ch«ng.

Karl Gerber, Fabrikant von Stultgart-Hedel- fiugeu beantragt Derlethnng von zwei Wasser« Nutzungsrechte« nnd Genehmigung zur Erstellung zweier Wossertriebwerke und zwar:

1 Wiederherstellung der Stauanlage der Mo« Hardter Wafferstabe» Anlage eine» 1800 in langen OberkanalS in» zum Nezengraben (oberhalb Ebhausen) und Bau eines Kraftwerks daselbst zur Gewinnung von elektrischer Energie.

(Die Monhardler Wasserftube soll 20 cm höher gestallt werden als früher).

2. Bau einer neuen Stauanlage unterhalb Eb­hausen auf der Insel und Erstellung eine« Säge­werks daselbst.

Die Pläne und Beschreibungen liegen beim Ober­amt Nagold und beim Schuliheißenamt Ebhausen zur Einsichmahme auf. Einwendungen gegen daS vorliegende Gesuch stad binnen 14 Tagen, vom Tag nach Erscheinen dieses Blatte» an gerechnet, beim Oberamt oder beim Schuliheißenamt Ebhausen schrift­lich oder zu Protokoll anzubrtngen. Nach Ablauf dieser Frist können dieselben in diesem Verfahren nicht mehr berüästchtigt werden.

Nagold, den 7. Juni 1924.

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