Neue Nachrichten

Dr. Marx übernimmt die Kabinettsbildung

Berlin, 29. Mai. Der Reichspräsident hakte heute von mittag eine X Stunde« dauernde Besprechung mit dem Aühe rer der DeuHchnaKooaleu Dr. Hergt. Später empfing ei de« bisherigen Reichskanzler Dr. Marx. Ls wurde ver äubart, das, Marx die Kabinettsbildung wieder übernimmt Einesteils wird von der B. Z. behauptet, die Deutsch, nationalen werde« sich der Koalition anschließen, um eine» großen büvg»liche« Block gegen die Kommunisten zu bilde« der in wichtigen Fragen, wo es sich um eine Zweidrittel Mehrheit handelt, die Unterstützung der Sozialdemokratei hätte. Damit wäre die Annahme des Sachverständigen­gutachtens und der hiezu erforderlichen verfafsungsändern- den Gesetze gesichert. Zugleich würde die Notwendigkeit einer »aldigen Reichstagsauflöfung vermieden, die man aus ge­wichtigen Gründen womöglich vermieden wissen möchte Andererseits verlautet, daß die Deutschnationalen die Reichs- Kanzlerschaft Marx nicht annehmen werden. In diesem Fall yürüe wahpjHeioiich das alte Kabinett wiedeck^MN.

Prozeß Lohrmann-Graudel

Berlin. 28. Mai. 3m Prozeß Lohrmanu-GranLel wurde der Vorsitzende des Alldeutschen Verbands, Justizrat vernommen. Die Verteidiger beantragten, die Oef- lsthkeit auszuschließen. Der Staatsanwalt teilte unter dH öfter Bewegung mit, er habe sich mit General von Seeckt K, Verbindung gesetzt, der am Freitag vor dem Gericht er­wehren werde.

Der neue Schiedsspruch im Bergbau Berlin. 29. Mai. Am Dienstag abend wurde folgen­der Schiedsspruch gefällt: Das Ueberzeitaükommen läuft am SO. November ab. Wird es nicht gekündigt, so geht es mit zweimonatiger Frist weiter. In der Arbeitszeitfrage für Mehrarbeit werden den Arbeitern Zugeständnisse gemacht. Die Löhne im Juni sollen 20 Proz. (statt 15 Proz.) höher kein als im April. Die Arbeitgeber haben den Schieds- wruch ab gelehnt, da die Regelung so ungünstig sei. daß m kurzem wieder Verhängungen und neue Kämpfe zu er­warten seien. Die wirtschaftliche Lage des Bergbaus und die allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse seien derart, daß wettere Lohnerhöhungen nicht getragen werden können.

vaterländische Dergarbcikerkagung Halle. 29. Mai. Nächsten Sonntag findet hier eine Tagung vaterländischer Bergarbeiter aus allen Grubenge- breten des Reichs statt, um neben der Besprechung beruf- 8cher Fragen Abwehrmaßnahmen gegen die gewalttätige Abhaltung arbeitswilliger Bergleute zu beraten.

Ein Landesverräter

Leipzig, 28. Mai. Das Reichsgericht verurteilte den Handlungsgehilfen Artur Dietzsch aus Plauen i. Sachsen pi 14 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. Der erst 22jährigr Bursche hatte sich in die Reichswehr aufnehmen lassen. Er harte erfahren, daß in einer Leipziger Kaserne Waffen aufbewahrt werden und er machte davon aus reiner Gewinnsucht einem englischen 'Major der Ueberwachungskommission Mitteilung. Dann fuhr er nach Mainz, um einem französischen Offizier über Neuerungen im Maschinengewehr und Uebungsn der Reichs­wehr Anzeige zu machen. In der Urteilsverkündung führte der Vorsitzende aus. der vorliegende Fall sei die schmählichste Tat. die jemals von dem Gericht abgeurteitt worden sei.

In Hamburg wurde das Bürgerschaftsmitglied Lindau auf Grund eines Haftbefehls des Untersuchungsrichters am Staatsgerichtshof wegen Hochverrats verhaftet.

Die russischen Vorkriegsschulden

London, 29. Mai. In den russisch-englischen Verhand­lungen erklärte der Moskauer Vertreter, wenn auf die Be­zahlung der Vorkriegsschulden samt Zinsen gedrungen würde, o würden alle andern Verhandlungsgegenstände zurück- tehen müssen und hinfällig werden, wenn über die Schulden leine Einigung zustande käme. Der englische Vertreter er­widerte. die englische Regierung bestehe nicht auf der vollen und sofortigen Zahlung.

Regierungskrise in England

London. 29. Mai. Das Kabinett hat beschlossen, die Ver­trauensfrage zu stellen, wenn die Konservativen wieder be­antragen werden, das Gehalt des Arbeitsministers zum Zei­chen des Mißtrauens um 100 Pfd. Stert, zu kürzen.

Das Unterhaus hat den Antrag der Arbeiterpartei, di< Gruben zum Nationalbesttz zu machen, mit 175 gegen 14ö Stimmen abgelehnt. Viele Liberale stimmten mit den Kon­servativen gegen den Antrag.

Württemberg

Stuttgart, 28. Mai. Vom Landtag. Dem Verneh­men nach wird der Landtag zur Besprechung der Regierungs­bildung in Württemberg vorausfichtkch nächsten 2-ieuskatz wieder zusammentreten.

Die württembergische Gesandtschaft in Berlin soll nach dem Ergebnis der letzten Reichstagswah-, len als überflüssig aufgehoben werden. Gesandter war bis­her der frühere Abg. Hildenbraudt (Soz.)

Stuttgart, 27. Mai. Dom Arbeitsmarkt. Wi« schon seit einiger Zeit befürchtet werden mußte, hat die Kre­ditnot in allerletzter Zeit zu einer gewissen Verschlechterung der Arbeitsmarktlage geführt, die trotz des weiteren Rück­ganges der Zahl der Erwerbslosen von 2338 (1. 5.) au 1665 (15. 5.) festgestellt werden muß. Zum erstenmal sei längerer Zeit werden wieder Entlassungen in Kurzarbei gemeldet. Kohlenmangel wurde nirgends als Grund ange­geben. Während die Landwirtschaft, die Industrie der Stein« und Erden, die Textilindustrie und zum Teil auch di« Metall­industrie noch Arbeitskräfte anforderten, mußte eine Reih« von Betrieben der Metallindustrie und des Bekleidungsge­werbes die Arbeitszett verkürzen. Die Edelmetallinduststi« klagt über Wechten Absatz im Ausland. Auch in der Leder­industrie liegen die Verhältnisse nicht mehr so günstig wie vor

wenigen Wochen. Die Verhältnisse im Bouae^:rbe babeil sich, mit Ausnahme des Stuttgarter und Reuth. ?r Bczirks, ungünstiger gestaltet, weil die Bautätigkeit inso^.s Kapital­mangels nicht so in Fluß kommt, wie allgemein erwarte! wurde. Der Arbeitsmarkt der Techniker, Kaufleute und Büroangestellten hat sich weiter verschlechtert.

Ein Stuttgarter im bayrischen LalHkag. Bei den neuen Landtagswahlen in Bayern ist auch ein gebürtiger Stutt­garter, Dr. Walter Bärwolff, als deutschnationaler Abgeord­neter der Stadt Augsburg und des scWäbischen Allgäus in« bayrische Parlament eingezogen. Dr. Bärwolff, der die Frie- drich-Eugens-Realschule in Stuttgart besucht, in Tübingen promoviert und als Kriegsfreiwilliger in den Reihen de« Stuttgarter Regiments Nr. 125 mit Auszeichnung am Welt­krieg teilgenommen hat, ist zugleich als 27 jähriger der jüngst« Abgeordnete des bayrischen Landtags.

kameradschafiskag der 24Ser. Die Vereinigung ehemali­ger 248er E. V. hält am Samstag, den 1. Juni, nachm. 2 Uhl in Stuttgart im Eberhardsbau einen Kameradschaststag ab Die Kameraden sind hiezu herzlich eingeladen.

Der Stuttgarter Automobilklub veranstaltet über Pfing­sten ein Turnier. Am Pfingstsamstag findet eine Zuverlässig­keitsfahrt über 100 Klm. von Stuttgart-Südheim über Böb­lingen, Holzgerlingen, Bebenhausen, Tübingen, Reutlingen, Metzingen, Aich, Plieningen, Degerloch, Stuttgart statt, Nachmittags ist Geschicklichkeitsprüfung im Hof des Neueü Schlosses. Am Pfingstsonntag vormittag gibt es eine Schön­heuskonkurrenz auf dem Schloßplatz, nachmittags eine Rund­fahrt durch die Stadt nach der Solitude mit Festspiel und Feuerwerk. Am Pfingstmontag wird ein Blumenkorso i» den mittleren Anlagen veranstaltet, nachmittags ein Gancn- jest im Stadtgarten.

Streik der Bauarbeiker. Die Bauarbeiter und Zimmerer kies Lohngebietes Stuttgart-Stadtdirektionsbezirk nebst Feuerbach und Zuffenhausen haben am Dienstag früh iri vier überfüllten Versammlungen den Streik nahezu einstim­mig beschlossen.

Die Veruntreuungen im Eßlinger Gaswerk. Die Straf­kammer 4 des Landgerichts hat als Berufungsinstanz das Urteil des Eßlinger Amtsgerichts aufgehoben und folgende Strafen ausgesprochen: gegen Gaswerkführer Fischer wegen erschwerter Untreue 4 Monate Gefängnis, gegen Kaufmann Otto Prinzhausen wegen Beihilfe hiezu 1 Monat 15 Tage Gefängnis gegen Ziegeleibesitzer Gugel in Neuhausen und Kaufmann Roller je 3 Wochen Gefängnis. Die Kontoristin Mack wurde freigesprochen. Die erstinstanzlichen Strafen be­trugen bei Fischer 6 Monate, Prmzhausen 2 Monate, 2 Wo­chen, Gugel 1 Monat 2 Wochen, Roller 4 Wochen Gefäng­nis, Mack 40 Geldstrafe. Die Verurteilten wollen auch gegen dieses Urteil Revision einlegen.

Vom Tage. In einem Haus der Vogelsangstraße stürzte die Gemüsehändlerin Locher die Kellertreppe hinab und zog sich tödliche Verletzungen zu.

Aus dem Lande

Gronau OA. Marbach. 28. Mai. Der seit einigen Jahren bei der Witwe Fink bedienstete Knecht Wilhelm Blind trank in selbstmörderischer Absicht Lysol und mußte in schwerver­letztem, bewußtlosem Zustand ins Heilbronner Krankenhaus eingeliefert werden.

Gmünd, 28. Mai. Stürmische Gerne tnderats» sitzung. In der gestrigen Sitzung des Gemsinderats ist es tu großen Lärmszenen gekommen, als der Führer des Len-, lrums, Gemernderat Mahrrnger, dis sozialdemokratisch, Fraktion und den Vertreter der Bürgerpartei der Unfähig­keit bezichtigte und ihre Debatteäußerungen als minderwer­tiges Deutsch bezeichnete. Die Sitzung mußte unterbrochen, schließlich aufgehoben werden. Gemeinderat Mahringer hat schon in zwei früheren Fällen Beleidigungen gegen einen Gemeinderat und gegen eine« Beamten der Stadt ausgespro­chen und diese zurücknehmen müssen.

Freudenstadt, 27. Mai. Verbandstag. Die würtk Konditoren haben hier ihren 22. Verbandstag abgehal- ten. Der nächste Verbandstag findet in Reutlingen statt.

Bodelshausen OA. Rottenburg, 28. Mai. Einbreche r- a e st. Seit einigen Tagen sind hier 2 Kriminalbeamte ans Stuttgart tätig, um ein umfangreiches Etnbrechernest auszu­heben. Es handelt sich um Einbrüche in die Warenlager der Weberei Gehring, vorm. Moebus, die teilweise schon Jahr« zurückliegen. Es handelt sich um Diebstähle von west über «000 Meter Stoff.

Achstetten OA. Laupheim, 28. Mm. Br and.'In dem Wohn- und Oekonomiegebäude des verheirateten Söldners Josef Lander brach Feuer aus, durch das die Scheuer voll­ständig ein geäschert und das Wohrchaus stark beschädig! wurde.

Saulgau, 29. Mai. Todesfall. Im Alter von 79 Jahren ist das frühere Mitglied der Ersten Kammer, Ober- tirchenrat Dekan Josef Müller, nach schwerer Krankheit gestorben.

Tettnang. 29. Mai. DerSchwanendieb. Die bei­den Schwäne, die seit Jahren auf dem hiesigen Weiher gesetzt wurden, sind von einem Fuchs zerrissen worden.

Herrenberg» 30 Mai. Herr Oberamtmann B e rtsch in Welzheim wurde durch Entschließung des Herrn Staatspräsi­denten zum Oberamtmann in Herrenberg ernannt.

Breitenholz OL. Herrenberg. 29. Mat. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde vergangenen Sonntag das Denkmal für die Gefallenen eingewetht und ist damit ein langgehegter Wunsch der Bevölkerung in Erfüllung ge­gangen.

fßBad ITetnach, 30. Mai. Erholungsheim. Das hiesige Kurhaus wurde von der deutschen Gesellschaft für Kaufmannerholungsheime gepachtet und hat nun diese Gesell­schaft damit ein 2. ErhohlungSheim in Württemberg, was für kranke und erholungsbedürftige Kaufleute ein großer Seegen ist. Da» Kurhaus bietet 140 Personen gleichzeitig Aufnahme. Hauptlehrer Rehm gab mit seiner Schule das Ktndersest- sptel:Du deutscher Wald* von FranziSkuS Nagler und ern­tete großen Beifall.

Aus Stadt und Land.

Nagold, den 30. Mai 1924.

Bo« Himmelfahrtsfest. Der letzte Sonntag im Mai ist nun auch schon vorüber. ES wurden große Erwartungen auf die Zuverlässigkeit der Wetters gestellt, viele machten noch ihr«Maientour* und zu aller Freude blieb das Wetter gut. Die Turner sind mit frohem, freien Gesang nach StmmerS- seid marschiert, um mit lieben Turngenossen gemeinsam einige frohe Stunden zu verleben.Jungdemfchland" machte ebenfalls einen Nurflug und kehrte mit frohem Gesang ins Heimatstädtchen zurück. Der Radfahreroerein unternahm eine größere Busfahrt nach Böblingen, hierauf über Merk- lingen, Wetlderstadt, Calw zurück nach Nagold. Diese sport­liche Leistung verdient alle Anerkennung. Was nun wohl der Juni bringen wird? Die Natur steht in herrlichem Wach», tum draußen, nach dem Blütenansatz ist eine gute Obsternte zu erwarten. Möge kein Hagelschlag oder irgend eine andere Katastrophe über unsere Fluren gehen, möge der Reichtum in der Natur uns zum Bitten und Danken erziehen.

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Verliehen wurde von der veterinärmed. Fakultät der Universität Leipzig die Würde eines vr. meck. vst. Stadt- tterarzt Schneider in Altensteig.

Konzert. Am nächsten Sonntag nachm. Uhr findet in der Sladtkirche in Nagold ein Konzert statt bet dem die CantateSchau, lieber Gott* und da» schwungvolle Branden- burgtsche Konzert in Gdur von Bach, zwei Chöre von Beet­hoven und Schuberts schönste Symphonie in hmoll zur Auf- führung gelangen.

SLngerbesuch. Wie wir hören, wird kommenden Sonn­tag der ArbeiterbtldungSverein Stuttgart unter Leitung von Musikdirektor Kimmerle (der hier als Dirigent der Kna- ! benchorS Hymnus noch in guter Erinnerung ist) unsrer Stadt , und dem Schloßberg einen Besuch abstatten. Im Gasthos s z. Traube, wo die Gesellschaft Mittag macht, wird von 4 Uhr ! ab eine gesellige Unterhaltung stattfinden, wozu Freunde de» ! Männergesang« freien Zutritt haben.

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Kantfeier des Seminar». Das Seminarrektorat hatte auf Mittwoch morgen zu einer Gedächtnisfeier für den am ! 22. April 1724 in Königsberg geborenen und 1804 dort ge> ! storbenen großen deutschen Philosophen Immanuel Kant ein- j geladen. Wir haben seinerzeit in Nr. 94 unseres Blattet ! schon auf die überragende Bedeutung KantS für die gesamt« deutsche GeisteSwelt htngewiesen. Herr Professor Bausei hielt eine von gründlicher Sachkenntnis zeugende Rede über dar Leben und dar unsterbliche Werk KantS und wies ins- besondere darauf hin, daß Kant gerade für die zerrissene und zerspaltene Gegenwart eine große Bedeutung habe. Eine Reihe Lichtbilder, die uns Kunde gaben von dem äußeren ! Leben KantS, die auch zeigten, daß Kant nicht immer der ^ scharfe, strenge kritische Philosoph, sondern auch ein freund- l licher, ja sogar witzig veranlagter Mensch war, ergänzten in seiner Weise die Ausführungen der Redners. Viele werden aus der Veranstaltung reiche Anregung und wertvolle Be­reicherung gezogen haben.

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ES wird unS geschrieben:

Nenbelebnng des Sparverkehrs.

Die Städt. Sparkaffe Stuttgart veröffentlicht in den Tages­zeitungen über die monatliche Steigerung der Zahl ihrer Ein­leger und deren Spareinlagen entsprechende Notizen.

ES ist dringend wünschenswert, daß der Sparverkehr auch I im Bezirk Nagold wieder frisch auflebt. Die Neubildung von Sparkapital auch in den kleinsten Beträgen und damit die Be­schaffung von Leihkapital ist bei der gegenwärtigen großen Kreditnot ein Lebensbedürfnis der deutschen Wirtschaft. Jede übrige Mark muß deshalb zur Sparkaffe. Die Vorteile sind für den Sparer: Wertbeständigkeit auf Dollarbasis neben hoher Verzinsung. Eine angemessene Aufwer­tung der alten Einlagen im Rahmen der Möglichkeit wird als dringende Pflicht gegenüber den Einlegern auch hier angestrrbt. Eine neue gesetzliche Regelung der Aufwertung ist notwendig und wohl mit Sicherheit zu erwarten.

_ OA.-Spark. Nagold.

Rückerstattung von Fahrgeld. Für die Rückerstattung von Fahrgeld war bisher im Binnenverkehr der deutschen Reichs­bahnen ein Berwaltungskostenabzug von 20 o. H. festgesetzt Dieser Abzug ist jetzt auf 10 v. H. herabgesetzt worden. Del Betrag für mehrere Fahrkarten zusammengehöriger Per» sonen wird hierbei wie bisher zusammengerechnet. Der Mim destabzug und der Mindesterstattungsbetrag mit 50 Pfennig bleibt bestehen, der Höchstabzug ist für die Fahrkarten ach 5 Mark festgesetzt.

Bei Postpaketen nach der Schweiz muß in den Zoll!» Haltserklärungen das Rohgewicht der Sendung und das Reingewicht jeder Warengattung, je bis wenigstens aus 10» Gramm genau angegeben werden, werk die Verzollung tu der Schweiz danach stattfinden soll. Ist das in der Zollin­haltserklärung angegebene Bruttogewicht niedriger als di« Gewichtsangabe auf der Paketkarte, so kan« die Verzollung ohne Nachwiegung nach dem Gewicht der Zollinhaltserklä­rung erfolgen, wenn diese innerhalb der Gewichtsgrenze del auf halbe Kilogramm aufgerundeten Gewichtsangaben del Pocketkarte und dem auf der Zollinhaltserklärung vermerk­ten niedrigen Gewichte gelegen ist und sofern die Richtigkni der Gewichtsangaben nicht aus irgend einem Grunde (z. bei nicht angegebenem Reingewicht jeder Warengattung) be- zweifelt werden muß.

«Druckfehler* an ueuen Reichskalecn. Die früheren Sil­bermünzen (3» un- 5-Martstück) trugen bekanntlich die schon« InschriftGott mit uns*. Für die neuen SilbermünM m die Zeile aus dem DeutschlandliedEinigkeit und Recht um Freiheit* als Umschrift gewählt worden. Der Münzstätte v (Dresden) ist dabei scheinbar ein Mißgeschick begegnet, das zwar nicht vertrauenerweckend für die neuen 3-Markmunze» klingt, aber für Sammler sicherlich bedeutenden Wert har StattEinigkeit un- Recht uich Freiheit* steht man nanu^ck durch In-einanderprägeu zweier aufeinanderfolgenden Won« die Schrift besteht aus lauter große» lateinisch!« Buch­staben folgende drei LesartenrEinigkeit Unrecht um L reibest* oder -Estuakeit Unecht «st» Freiheit* oder .EmiL