«rsckewt an jedem Wert» tag. Bestellungen nehmen sämtliche Postanstalten Mid Postboten entgegen.

«emgSprei» w Mai 1.S0 etuschl. Lräoerlohn, «in».-Nr. 10 Goldpfge., Grundpreis f. Anzeigen: Die einsvaMge Zeile auS gewöhmicherSchrift oder deren Raum IS Gold- Pfennige, Reklamen 38 Goldpfennige, Familten- anz.10 Goldpfennige. Bei gerichtl. Beitreibung und Konkursen ist der Rabatt hinfällig.

Der

!j

esellschaster

Amls- md Auzeigeblakl flr deu Obemmlsbezirk Aagold

mit cker Beilage

^Unsere Heimat"

Nagoläer Oagbiatt

SchriftleiMng, Druck und Verlag ȟn S. W. Zolle r (Karl Zatser) Nagold.

mit illustrierter Sonntagsbeilage

Feierstunäen"

Rr. 118

Gegründet 1826.

Dienstag den 29. Mai 1924

Fernsprecher Nr. 29.

Tagesspiegel

Ende dieser Woche sollen die zum Sachverständigengut­achten nötigen Gesetzentwürfe sertiggestellt werden. Von der Annahme oder Ablehnung durch den Reichstag wird das Kabinett Marx sein Verbleiben im Amt bezw. den Rücktritt abhängig machen.

Mehrere Blätter verlangen die Veröffentlichung der Rote der Moskauer Sowjetregierung an die Reichsregierung we­gen der Moskauer Handelsvertretung in Berlin. Die Rote soll in unverschämtem Ton gehalten sein. Die Reichsregie- rung hat bisher von der Bekanntgabe der Rote Abstand ge­nommen. Der Untersuchungsrichter hat gegen den Rus­sen Lehmann, der dem Botzenhardt Unterschlupf gewährt hchle. Haftbefehl erlassen.

Die Bergarbeiter Mitteldeutschlands haben ich mit den­jenigen des Ruhrgebiets einig erklärt. Sie wollen gegen die Verlängerung der Arbeitszeit um 1. 2mn den Generalstreik beginnen.

Der tschechische Außenminister Benesch stattete dem Kar- -inalslaatssekretär Gasparri im Vatikan einen Besuch ab.

Kann inan wieder sparen?

Fünf Jahre ununterbrochener Geldentwertung Furch eine grundfalsche Wirtschaftspolitik haben die Ersparnisse der kleinen Rentner, des Mittelstands und auch die zurückgeleg­ten Notgroschen der Arbeiter restlos zerstört. Es macht dabei wenig aus, welche Form diese Erspornisse hattm, ob es sich um Guthaben bei Banken oder Sparkassen, um Anleihen des Reiches, der Länder und Gemeinden oder um Hypctheken- geld gehandelt hat. Die dritte Steuernotverordnung brachte zwar eineAufwertung" dieser Forderungen. Sie wird aber mit Recht von den Betroffenen als völlig unzureichend be­trachtet: geht doch die Aufwertung -m besten Fall bis zu Prozent. Die 15 Prozent sind eine Obergrenze, die nur in seltenen Fällen erreicht werden wird. Am günstigsten dürften immer noch dis Hypothekengläubiger fahren. Die Sparkassengläubiger werden sich im allgemeinen wegen der Aufwertung ihrer Guthaben noch ziemlich lange gedulden müssen, denn bis die Sparkassen ihrerseits die Auf­wertungsbeträge der von ihnen ausgeliehenen Hypotheken­beträge zurückerhalten, darüber dürfte noch einige Zeit ver­gehen. Eine Aufwertung der Staatsanleihen ist auf Grund der dritten Steuernotverordnung überhaupt nicht vorgesehen, sondern die Anleihebesitzer werden einfach ver­tröstet mit dem § 16, der nur bestimmt'Die Verzinsung und Einlösung von Anleihen des Reichs und der Länder, die vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ausgenommen worden sind und auf Reichsmark lauten, kann bis zur Er­ledigung sämtlicher Reparationsverpflichtungen nicht ge­fordert werden."

Diese Lösung der Aufwertung durch die dritte Steuernot­oerordnung wird, wie gesagt, von den betroffenen Hypothe­ken- und Sparkassengläubigern als unzureichend betrachtet. Die jetzige Lösung muß wohl oder übel den Anschein er­wecken, als versuche der Staat, seine Lasten und Verpflich­tungen ach eine einzige Schicht abzuwälzen, ohne die Bürde gleichmäßig nach den Grundsätzen der Steuergerechtigkeit ach alle Bevölkerungsschichten zu verteilen. Gewiß! Eine gerechte Lösung der Aufwertungsfrage wird sich niemals fin­den lassen, wohl aber eine gerechtere als die der Steuer- lloboerordnung. Das verletzte Rechtsgefühl einer Schicht, die vor dem Krieg der hauptträger der Sparkraft der Nation und damit ein Eckpfeiler der deutschen Wirtschaftsentwicklung war, ist ein Wert, den man nicht in Goldmark und nicht in Prozenten ausdrücken kann. Man könnte über die Verletzung sittlicher Grundsätze zur Tagesordnung übergehen, wenn nicht Sittlichkeit und Wirtschaft ein einheitliches unzerstörbares Ganzes bildeten. Das erleben wir wieder in diesen Monaten. Die Einlagen bei Banken und Sparkassen wachsen nicht in Umfang, wie das notwendig wäre. Diejenigen bei den Sparkassen wachsen zwar schneller als die der Banken, aber eben doch nur in einem Tempo, das durchaus unbefriedigend lst. Es ist selbstverständlich, daß die Sparkrast des Volks heute bei einem allgemein verminderten Einkommen nicht mehr so groß sein kann wie früher. Trotz alledem müßte der Einlagenbestand schneller wachsen. Dann würde auch die Kreditnot der Wirtschaft nicht den Höhepunkt erreicht haben auf dem sie heute angelangt ist. Der Neubildung von Spar- ^"en steht die Tatsache gegenüber, daß breite Kreise unseres Lolks sich ch einem verbissenenSparstreik" befinden ^ sind gerade die Kreise des städtischen und bäuerlicher ^^Esimnds und der gehobenen Arbeiterschaft, deren Ge- rechtigskeitsgefühl durch die Lösung der dritten Steuernot Verordnung tief verletzt worden ist. Man will einfach nich mehr sparen, weil man als Sparkassen- und als Hypotheken gläubiger Enttäuschungen eAitten hat, die unauslöschlick vlciven. Das einfache Volksempjinden sagt sich, was ha ^ einen Sinn, wenn man späterhin wieder einmn kann. Lieber nicht mehr sparen! Liebe, verbrauchen und die Sorge für die Zukunft, füi

uer und Invalidität der Allgemeinheit überlassen!

dritte Steuernotverordnung ist deshalb, das sollte inan heuk> erkennen, ganz abgesehen von der ur.aerechten Lösung einei schwierigen finanziellen Ausgabe, ein Haupthindernis -ür di< Wiedererweckung der Spartätigkeit, für Kapitalneubildung für die endgültige Ueberwindung der Kreditnot. Man kam die breiten Massen der Sparer nicht unter Gesetzesvarschrif- ten stellen, die wie ein Ausnahmerecht wirken, und dann gleichzeitig von ihnen verlangen, daß sie sich wirtschaftlich wieder so betätigen sollen, als sei nichts vorgesallen. Schwer« Wunden vernarben nur langsam. Der alte friedensmäßigk Sparsinn wird unter den Voraussetzungen, wie sie gegen­wärtig gegeben sind, nur sehr langsam wicdererwachen, un­abhängig davon, ob es bei der Auswertung, wie sie in de, dritten Steuernotverordnung ihren Niederschlag gefunden hat, verbleibt oder nicht.

Anders steht es um die technischen und bankmäßigen Vor- ausselvmgen für die Wiederbelebung einer stärkeren Spar­tätigkeit. ' Die Hindernisse, die in dieser Hinsicht bestehen, sind nur sehr gering und können jetzt kein ernsthaftes Hinder­nis mehr dafür sein, daß der Einlagenbestand der Spar­kassen wächst und der Einlagenstrom bei den Banken stärker fließt. Die Girozentralen, die Spitzenorganisationen der Sparkassen, haben in Mannheim vor einigen Wochen wich­tige Entschließungen gefaßt, die in der Oesfentlichkeit nicht dir Beachtung gefunden haben, die sie eigentlich verdient hätten Bis vor kurzem war es so, daß die Sparkassen nur feste Ein­lagen mit einer Kündigungsfrist von einem Monate (gün­stigenfalls von 14 Tagen) ,,valonsiert" haben, d. h. zu festen Wert annahmen. Die Sparkassen verpflichteten sich in diesen- Fall, solche Festeinlagen auf Dollarwert umzurechnev und Kapital und Zinsen gleichfalls nach dem Dollarkurs zu- rückzu zahlen bezw. zu verrechnen. Wenn in diesem Fall eine Entwertung der Rentenmark oder Papiermark erfolg! wäre, dann hätten die Sparkassen bei Rückforderung der Einlagen ebensoviel Rentenmark oder Papiermarl zurückzahlen müssen, wie dem Goldwert der Einlagen und den aufgelaufenen Goldzinsen entsprach. Ganz anders iber war es mit den Einlagen auf tägliche Kündigung Sie den Hauptbefland der Spurkajsengetder bildrt-m. Lieft Einlagen blieben unvalorisiert und konnten auch aui Gründen der Deckungsmöglichkeit im Fall einer Geldentwev- lung nicht valorisiert werden.

Diese mangelnde Valorisationsmeglichkeit bildete et« Haupthindernis fürwertbeständige" Sparmöglichkeit. Denn

lm Fall einer neuen Geldentwertung, einerzweiten Infla­tion", mußten solche tägliche Einlagen natürlich entwer- t e t und ein ähnliches Schicksal erleiden, wie alle Guthaben, die in einer nicht unbedingt festen Währung angelegt waren. Zweifellos war denn auch die N i ch t Valorisierung der Spar­gelder auf tägliche Kündigung der Anlaß dafür, daß die Sparer auch den Sparkassen gegenüber zunächst noch recht recht zurückhaltend waren. Dieses Haupthindernis ist nun­mehr aber, auf Grund der Mannheimer Beschlüsse der Giro­zentralen, endgültig beseitigt. Die Sparkassen in allen Teilen des Reichs sind in den letzten Wochen dazu übergegangen, auch die täglich kündbaren Einlagen zuvalorisieren". Den' Einlegern gegenüber verpflichten sich die Sparkassen, die Ein­lagen zu dem ursprünglichen Goldwert zurückzuzahlen und zu verzinsen, selbst wenn Papiermark und Rentenmark was nunmehr als ausgeschlossen gelten kann eine neue Entwertung erfahren sollten. Diese Maßnahme bezieht sich freilich zunächst nur auf den rernen Sparverkehr, nicht auch auf den Giroverkehr der Sparkassen. Die Be­sorgnis um die Sicherheit der Einlagen im Fall einer zwei­ten Inflation braucht also jetzt die Sparer nicht mehr davon abzuhalten, ihre Rücklagen wieder wie im Frieden zur Spar­kasse zu bringen. Der Weg für neues Sparen ist endgültig frei! Cr ist gangbar gemacht worden durch die Maßnahmen der Sparkassen in den letzten Wochen. Demgegenüber be­finden sich sowohl die Reichsbank als auch die Reichs- post und die Privatbanken im Rückstand. Nach wie vor bleiben die Einlagen bei der Rüchsbank ebenso wie die Postscheckeinlagen bei der Reichspostunvalorisiert". Be­dauerlich ist vor allem, daß die Privatbanken noch nicht Mit­tel und Wege gefunden haben, um den Vorsprung -er Spar­kassen wieder einzuholen. Die Banken valorisieren die Ein­lagen der Kunden bis jetzt nur für icste Gelder mit einer Kündigungsfrist von einem Monat, günstigstenfalls von 14 Tagen. Die letzte Lücke im Balorisierunassnstem muß alsc noch geschlossen werden, indem Reichsbank, Reichspost unk die Privatbanken die gleichen Maßnabmen treffen, die dic Sparkassen von sich aus ergriffen haben.

Rottenburg, 19 Mai. Da« Bischöfliche Ordinariat hat in einer Eingabe an da» Staatsministerium zur Auf- wertungsfrage Stellung genommen und schreibt u. a.: .Auch uns ist diese Angelegenheit ein Gegenstand ernstester Sorge, einmal deshalb, weil die getroffene Regelung nach mehreren Richtungen gegen das natürliche Recht und die Grundsätze oer Gerechtigkeit, sowie gegen daS gesunde Rechts­empfinden des Volker zu verstoßen scheint, sodann deshalb, weil die unserer Obhut anvertrauten Interessen der kirchlichen VermögenSfondS aufs schwerste getroffen worden sind. Wir wissen wohl, duß die übergroße Not unseres Vaterlandes zu den härtesten Maßnahmen zwingt. Allein wir haben begrün­deten Zweifel, ob die Vorteile, um derentwillen der scharfe

verbreiterst« Zeitung t« Oberav tSveziit. Au« »eigen find daher von beste« »rfol>.

>»r «ustra«« »tr» ttv »rrlei »«Lhr Lbirll,««». »» »tr» ketui « »Ohr »af«i »«»»«««u, »a» Ua>rtiv> «dir »«Na««, t« d«ftt»«t« >u»aab«» »dir «» » » »» «Laschte» Stelle »richet»«». gla Fälle» »,a »»der« >«- »all besteht «et« «as»e»ch «»> Siefenm» »er getmag »brr «mi Mickdahlaa, d.»«,ui»vr»ts»«.

Lllegramm-Adreffe: "Gesellschaft« Nagold.

Postscheckkonto: Stuttgart 8118.

98. Jahrgang

Eingriff in dar Privatvermöqen gemacht worden ist, der All­gemeinheit zugute kommen und ob sie noch als wirkliche Vorteile gebucht werden können, wenn sie mit einer weiteren schweren Erschütterung de« Vertrauens zu der Regierung erkauft werden müssen. Diese Erschütterung des allgemeinen Vertrauens wird noch gefördert und verstärkt durch die wett» verbreitete Annahme, daß bet der Schaffung der Notverord­nung vorwiegend Interessen der Grobfinanz und Großindustrie Berücksichtigung gefunden haben, und daß ihnen die Interessen des Mittelstandes und der klein«n Kapitalisten geopfert wor­den seien. Den kirchlichen Vermögensverwaltungen bringt die Verordnung die schwersten Verluste, ja für viele derselben die völlige Verarmung. Und doch hätten gerade sie eine vor­zugsweise Behandlung verdient, einmal deshalb, weil die kirchlichen Fonds den Bestimmungen über die mündelstcheren Aulagen durch staatliche Vorschriften unterstellt waren und sodann, weil eS sich bei ihnen um reine Geldangelegenheiten unter Ausschluß stglicher Spekulation handelt. Sie werden durch die auf unabsehbare Zeit erfolgte Einstellung jeglichen Zinsendienstes bei öffentlichen Wertpapieren des Reiche», der Länder und Gemeinden, die in ihrem Besitze sind, aufs schwerste geschädigt." _

Die Lage im Kohlengebiet.

Der Schiedsspruch von den Bergarbeitern abgelehnt

Esten, 19. Mai. Sowohl der sozialdemokratische Verband wie der Gewerkverein christlichre Bergarbeiter haben den im Reichsarbeitsministerium gefällten Schiedsspruch abqe- lehnt. Der Schiedsspruch gilt nicht für das sächsische Koh­lengelbiet.

Derltn, 19. Mai. Wie di« Blätter melden, ist zur Ent­scheidung über die Annahme oder Ablehnung de» Schieds­spruches für den Ruhrdergbau den Parteien eine Frist gege­ben wurden die am Dienstag abläust.

Bochum, 19 Mai. Nach den Ruhrtonserenzen traten die Letter der Bergarbeiterverbände zu einer Besprechung zusam­men. Danach wurde folgender Telegramm an den Reichs­kanzler geschickt: Bergarbeiterkonferenzen haben Schiedsspruch betreffend Manteltarif angenommen, Mehrarbeit einstimmig abgelehnt, weil kein besonderer Lohnzuschlag vorgesehen, Lohn­erhöhung, sowie Dreischichtsystem für durchgehende Betriebe abgelehnt wurde. Bergarbeiteroerbände gez. Husemann.

«-

Annahme des Schiedsspruchs durch deu Zechenverbaud.

Este«, 19. Mat. Der Zechenoerband hat ein Schreiben an den ReichSardeitSminister gerichtet. ES wird darin erklärt, daß sich der Zechenverband trotz schwerwiegender Bedenken für die Annahme deS Schiedsspruchs für den Bergbau ent­schieden habe. Leitend dafür sei für ihn die Absicht gewesen, alle» nur Mögliche zu tun, um die bestehenden ArbettSstrei- tigkeiten mit ihren verderblichen Folgen abzuwenden.

»

Duisburg. 19. Mai. Die Not unter den aus-gesperrte« Bergarbeitern wächst von Tag zu Tag. Der Deutsche Ge­werkschaftsbund hat Sammellisten aufgestellt, die in de« Städten des Ruhrbezirks umlaufen. Der Christliche Gewerk­schaftsbund hat es abgelehnt, noch besondere Sammellisten i« Umlauf zu setzen. Die Stadt Hamborn hat mehrere Volks­küchen eingerichtet.

Unterstützung der Vergarbeiterfamilien

Bochum, 19. Mai. Die Gemeinde Weitmar gibt den Fa­milien der Bergleute in dieser Woche 6000 Portionen war­mes Mittagessen, ferner auf den Kopf ein Pfund Brot unk ein halbes Pfund Margarine. Der Magistrat der Stadl Bochum beabsichtigt, den Vergarbeiterfamilien Lebensmittei zu geben. Die Stadt Wattenscheid hat auf dem Rathaus ein« Sammelstelle für Liebesgaben und Spenden für die Berg­arbeiter errichtet.

»

Arbeitereutlaffunge« im Saargebiet.

Saarbrücke«, 19. Mat. Nachdem am Donnerstag die Röchlingwetke 3000 Arbeitern da» ArbeitLverhälmiS gekündigt haben, hat nunmehr auch die unter französischer Aktienma­jorität stehende Dtllinger Hütte durch Anschlag verkündet, daß die Aktionäre eS ablehnten, in Zukunft weiter mit Zuschüssen zu arbeiten und daß deshalb alle Arbeiter -um 1. Juni ge­kündigt seien. Darauf legten die Arbeiter die Arbeit sofort nieder. Wie verlautet, soll auch die Elektrizität»- und Wasser­versorgung bedroht sein. Die Belegschaft der Dtllinger Hütte umfaßte insgesamt 8000 Mann. Auch auf den übrigen Eisen­werken de« Saargebtet» ist die Lage sehr kritisch, so daß noch weitere Arbeiterentlafsungen zu befürchten sind.

Die Abstimmung in Hannover.

Bleibt Honnover preußisch oder wird es selbständig?

Hannover, 19. Mai. Don 1770 000 Stimmberechtigten haben am Sonntag 438 961 für die Lostrennung der Pro­vinz Hannover von Preußen gestimmt. Da mindestens ein Drittel (590 000) Stimmen für die Zulassung der Hauptab- stimmung erforderlich gewesen wäre, ist der Antrag abge­lehnt. In der Stadt Hannover haben von 291000 Stimm­berechtigten nur 67 610 für die Trennung gestimmt.