Auf Ser Fahrt >r Personen be» ffenheit auf der ing unter dem licherweise ent« hen Stelle snch

zswahl. Nach bisherige Abqe- s (BV.) im Be° also die Krall r Abgeordnet«,

r d. Ein allein- seinem Leben 'eit dürfte der H sein

agswahlen. Vürttemberg ge- rndat nicht ver- cken.

trunken. DK m, Tochter des n in Epsendorf

bahn gestor- ird Burkert von auf der Strecke all und war so-

ie Rot und Rot- - Talwiesen und straßen wurden Bronnen, Ach- taupheim wurde gen Hochwasser- ele Häuser unter

rg. Dem Ober- ,8 erl. Oberawt

!and.

12. Mai 1924.

ins. Am Sonn- iiche Generalver- Umgebung abge- die Erschienenen, e dem Geschätzt­er knüpfte seine ein» rückschauend >n»zeit und leitete wie sie sich seit at und langsam Einzelposttionen zu den Anwesen- ken, die zu üder- den sind, bis die m Konsumverein ooiel konnten die tnehmen, daß die mergie und Um- asch als möglich r l hat der Verein er Kraft und mit igere Debatte ries eile, der Spargul- ichtSrat hatte den sür die Gefchäsll- usanteile auf der tz. In Anbetracht en Verhältnisse in artung einer kom- lamente zu diesen g, der darauf ab- uf einen bestimm- d sich zu begnügen i Auswertung«- ltS die Verhällniffe :den und bis dann

edigendere g zulassen , mit in die u. gerechte ß jeder in n Verein el schaffe, sich dessen men wie-

ührt wer gewährt März M ragen, so

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tensteig: > Herren Hauser en aus- eschäftr- Wein er Ser ennung

kraft den Verein geführt hat. Nachdem alle wesentlichen Fragen eingehend erörtert waren und der LeschäftSführer noch auf die im Saal geschmackvoll arrangierten Warenpro­ben aufmerksam gemacht hatte, schloß' der Vorsitzende die in voller Harmonie verlaufene Versammlung mit Worten des Danke» an seine Mitarbeiter und an die Mitglieder.

»

Bestätigung. Die Württ. Regierung der Schwarzwald- kreiseS hat die von der AmtSversommlung vorgenommene Wahl des VerwaliungSoktuars Eottlieb HolzBpfel in Freudenstadt zum OberamtSpsteger und Beztrklkranken- hauSoerwalter in Freudenstadt und des Sparkasienbeamten GerhardWünsch zum OderamtSsparkassier dqselbst bestätigt.

»

Mötzingen» 9. Mai. Am Mittwoch früh */«5 Uhr wurde imTiefen Gäßle" ein scharfer, fchußähnlicher Knall aehört, der die in der Nähe wohnenden Leute aufweckte. Da« Haupt- rohr der Wafferleitung war geplatzt und ein dicker Wasser­strahl ergoß sich gurgelnd 'S Säßle hinunter. Sofort wurde anS Wasserwerk nach Gündringen telefoniert, welches dann zwei Arbeiter schickte. Auch Mötztnger Hilfskräfte wurden betgezogen, um Sen Schaden zu bessern. Den Tag über waren die Pumpbrunnen im Dorf fast ununterbrochen in Tätigkeit, und jedermann nahm wieder einmal die unge" wohnte Arbeit der Wasserträger!» auf sich. Am späten Abend war di« Leitung wtederhergestellt.

Neue Zeitungsgebühren. In der Sch.ung des Vsrwal- ßwrgsrats der deutschen Reichspost wurden gegenüber einer weitgehenden Forderung des Postmnüsieriums die Zeitungs- gebühren ab 1. Juli wie folgt festgesetzt: für wöchentlich ein- Walige oder seltener erscheinende Blätter, sowie für jede wei­tere Ausgabe in der Woche bis 30 Gramm 3 Pfennig monat­lich, über 30 bis 50 Gramm 5 Pfennig monatlich, über 50 bis 100 Gramm 8 Pfennig monatlich, über 100 bis 250 Gr.

-1L Pfennig, über 250 bis 500 Gramm 16 Pfennig, über 50b bis 1000 Gramm 20 Pfennig. Der M i n d e st b e t r a a an Zeitungsgebühr beläuft sich für jede der Post zum Vertrieb j übergebene Zeitung auf 30 Mark vierteljährlich. Die ! Gebühr für Sammelüberweisungen von Zeit- § schriften von einem durchschnittlichen Nummerngewichi j bis 25 Gramm beträgt 6 Pfennig monatlich, bis 30 Eramn 9 Pfennig monatlich. Eeplanr ist ferner nach Zustimmum des Arbeitsausschusses, die Fernsprech-Einrich- tungs- und andere Nebengebühren vom 1. Juli an der oeräiÄerten Verhältnissenanzupassen". Die Versiche­rungsgebühr für Wertsendung von 500 Mark und meh, wurde ermäßigt und die Einschreibegebühr auf 30 Pfennig festgesetzt.

Die Kurzschrift im Eisenbahndisnsk. Die Hauptverwal­tung der deutschen Reichsbahn bisher Reichsverkehrsmini­sterium hat die G a b e l s b e r g e r sche Kurzschrift att Einheitssystem für. den ganzen Bereich der Reichseisenbahner bis zur Einführung einer etwa noch kommenden Einheits­kurzschrift bestimmt. Alle neu einirerenden Kanzleikräste, di, Dienstanfänger zum Eisenbahntechniker und alle technischer > und nichttechnischen Dienstanfänger, die ihre erste Anstellung in Gruppe VII erhalten, sowie die Landmesser, endlich all, jene technischen und nichttechnischen Beamten des Außen- ! dienstes, die zur weitern Beschäftigung i.i den Verwaltungs­dienst übernommen werden, müssen imstande sein, mindesten- 100 Silben in der Minute nach dem System Gabelsberge, zu schreiben. Sie haben sich hierüber durch eins Prüfung auszuweisen. Gleiches gilt auch für jene Dienstanfänger oder im Bureaudienst verwendete Beamten, die ein anderes Sy­stem erlernt haben, aber nicht die verlangte Fertigkeit darin Nachweisen können. Als Altersgrenze, b'.Z zu der die Kennt- i nis der Kurzschrift nach Gabelsbergcr verlangt wird, gilt im ! allgemeinen das 35. Lebensjahr. Alle diese Bestimmungen ! finden auch Anwendung auf die akademisch vorgebildeten ! Beamten. Die Reichsbahndirektionen sind angewiesen, so- i wohl am Sitz der Direktionen im Rahmen des Unterrichts- i vlans der Reichsbahnverwaltungsschulen als auch am Sib

bek Aemter Dusvildungskurse für Kurzschrift zu verunstalte« und wegen Stellung von Lehrern mit den an den Unter­richtsorten befindlichen Stenographenvereinen in Verbindung zu treten.

Warnung vor Schwindlern. In verschiedenen Städte« treiben sich Burschen herum, die sich als Installateure cms- geben und entweder behaupten, sic haben im Auftrag einer Gaswerks die Gasleitung oder derartiges nachzusehen und eine Verbesserung anzubringen, oder sie bieten selbständig aus angeblichedringende Empfehlung des Gaswerks" oder einer ähnsicken Stelleglänzend bewährte Ersparnisvorrichtungen' an. Viele sind schon auf diesen Schwindel hereingefallen. Die Burschen bringen nämlich nur eine wertlose Spiralfeder oder öbnlichrs an der Gasfeuerung an und lassen sich dafür 15 Mark bezahlen. Man benachrichtige sofort die Polizei.

Schützet die Vögelt In die Monate Mai und Juni fällt Ke Hauptbrutzeit unserer Vögel. Alle Vorkehrungen für Nistgelegenheit müssen jetzt beendet sein. Vogelschutz kann atzt dadurch betrieben werden, daß m-an alles Gelände, wo Vögel brüten sollen und können, vor Störungen bewahrt. Dazu gehört vor allem Kurzhalten jeglichen Raubzeuges, be­sonders der Katzen, die jetzt in der Brutzeit besonders ver­derblich werden. Einzelstehende, nestertragende Bäume schützt man am besten dadurch, daß man die Stämme mi! dornigen Zweigen, Stacheldraht, ausgezackten Blechstreifev irsw. umgibt, die ein Hinaufklettern am Stamme verhindern. Von Vuschbrütern können die Katzen ferngehalten werden, wenn man die Skräucher mit alten Lappen umsteckt, die nit starkriechenden Flüssigkeiten (Franzosenöl, Petroleum, yeringsbrühe usw.) getränkt sind. Bei heißem Wetter ver­gesse man auch das Tränken nicht. Die Tränkstellen müssen flach und rauhwendig sein, damit sie auch das Baden ermög­lichen. Wassertonnen halte man bedeckt oder lege auf den Wasserspiegel ein Vrettstück oder Faßdaube, auf dem sich die Vögel zum Trinken und Baden niederlassen können. Runde Holzstücke sich ungeeignet, da sie keinen Halt gewähren und die Vögel ertrinken können. Die benisteten Gehölze dürfen nicht mit der Schlauchleitung besprengt werden.

Gegen den Biß toller Hunde. Der alte Förster Gastei agt, ich will mein vielbewährtes Mittel gegen den Biß toller Hunde nicht mit ins Grab nehmen; es ist der letzte Dienst den ich der Welt tun kann.Man nehme warmen Wein­essig und laues Wasser, wasche damit die Wunde rein aus and trockne sie, dann gieße man einige Tropfen Chlorwasser­säure auf die Wunde, weil Mineralsäuren das Gilt des Speichels zerstören." _,

Schafft Erholungshilfe

ep, lieber 200 erholungsbedürftige Frauen und Mädchen haben im letzten Jahr durch die Vermittlung des Evang. Nolksbunds und des Vereins der Freundinnen junger Mädchen in hilfsbereiten Familien in Landgemeinden und Landstädten gastliche Aufnahme gesun-en und sind ge­stärkt und erfreut wieder in ihre Verhältnisse zurückgekehrt Bei den vielen unterernährten überarbeiteten Frauen und Müttern, die sich keine Ausspannung leisten können, auch bei vielen erwerbstätigen Mädchen, ist Heuer das Bedürfnis nach einer solchen Erholungshilfe nicht minder groß, und es wird auch dieses Jahr wieder Menschenfteunde auf dem Lande geben, die das Ihrige dazu beitragen wollen und kön­nen, es zu befriedigen. Die Geschäftsstelle des Evang. Volks­bunds (Stuttgart, Tübingerstraße 16) und des Vereins der Freundinnen junger Mädchen (Stuttgart, Moserstr. 12) find gerne bereit, Meldungen Hilfswilliger entgegenzunehmen und.besondere Wünsche möglichst zu berücksichtigen.

Noch weit ausgedehnter als die Erholungshilfe für Frauen war im letzten Jahr diejenige für Kinder, die seitens der Evang. Jugendarbeit (Stuttgart Hohestr. 11), der Württcmbergischen Kinderhilss (Eßlingen, Turmstr. 12), der Stadtmission Stuttgart (Obere Bachstr. 39) und des Evang. Volksbunds (Tübingerstr. 16) im Einvernehmen mit

Aukassts- und Abfahrtszeiten der Zngr iu Angeld >b 1. Zuul.

v Der erste und endgültige Entwurf für den neuen Fahr­plan, der wieder für rin Jahr Gültigkeit hat und am 1. Juni tn Kraft tritt, ist soeben erschienen. Er bringt für Nagold die nachstehenden Ankunft»- und Abfahrtszeiten:

1) Richtung TalwHorb (2. bi» 4. Klaffe)

Zug Nr.

Nagold an

Nagold ab

899

7.21 vorm.

7.23 vorm.

905

10.11

vom I. 8. bi» 30. 9.

907

12 28 nachm.

12.31 nachm.

935

3.00

3.02 . 8svom1.4 bi»30.9.

941

3.12

3.18 8s 1.10. . 31.3.

917

4.02 ,

4.05 .

921

6-M

6.46 , au»g. 8s

vom 1.4. bi» 30.9.

923

658 .

7 vl » au»g. 8s

v. 1.10. bi» 31. 3.

929

820

8Z4 .

»37

UM

2) Richtung HorbCalw (2. bis 4 Kl.)

996

4.31 vorm. M vom I. 4.

bi» 30. 9.

898

5-10 , >Vv. l.I0.bi»31.3.

904

6.01 vorm.

6 03 bi» Nagold nur M

906

8.43

8.50 . vom 1. 6. bi» 30. 9.

912

10.10

10.36 bt» Nagold nur vom

1. 10. bi» 31. 5.

916

1.48 nachm.

1.51 nachm.

1814

6 02 VV vom 1. 4.

bi» 30 9., nur 4. Kl.

1816

6.15 , vom 1. 10.

bt»31.S.,nur4. Kl.

930

724 .

726

936

9 46

942 .

8) Richtung NagoldAltensteig (4. Klaffe)

Zug Nr.

Nagold ab

Vom 1. 4. bi» 31. 5. täglich I. 6. 30 9.

3

7.27 vorm.

5

752

1.10. 31.3.

7

8.48 8

I. 6. 30. 9.

9

12 40 nachm.

13

5.58

19

8.3» ,

4) Richtung AlteusteigNagold (4. Kl.)

2

Nogold an

5 53 vorm.

Vom 1. 4. bi» 30. 9. täglich

4

7.10 . W

1.10. 31.3.8.

. 1.10. 31.3.

56

8 30

1.6. . 30 9.

8

10.14

1.6. 30 9.

10

1041 8

1.10. 31 3. täglich 1.6. 30.9.

12

3.51 nachm.

16

8.01

ES bedeuirn:

Verklag», 8 Sonn »nd Feiertag», 8s SamStag».

der Stuttgarter Stadtarztstelle vermittelt wurde: sie kaut weit über 3000 Kindern zugut. Wie nötig diese Fürsorge ist, das bezeugt jeder Einblick in die Berichte der Schulärzte. So besteht auch Heuer ein großes Bedürfnis nach unent­geltlichen Pflegestellen in vertrauenswürdigen Häusern auf dem Land. Es können auch See- und Badekuren außerhalb Württembergs vermittelt werden, indem die betreffende« württembergischen Kinder gegen eine entsprechende Anzahl norddeutscher Kinder, die in Württemberg unterzubringe« sind, ausgetanscht werden; württembergischs Kinder sollen dabei einen Vorzug haben, nachdem m Württemberg für die Ruhrkinder so viel geschehen ist.

Der Tanz um das goldene Kalb

261 Von Erica Grupe-Lörcher

(Nachdruck verboten.)

Kaum hakte der Rechtsanwalt seine Glückwünsche aus­sprechen und auch einige Worte an Fräulein Amanda richten können, als das Stimmengewirr mit einer Plötzlichkeit ver­stümmle, die auf einen besonderen Grund schließen lseß. Die einzelnen Gruppen teilten sich unwillkürlich auseinander. Eine gab der andern flüsternd die Worte weiter, die der eine der Diener soeben halblaut vom Vestibül aus in den Salon gerufen hakte:

«Der Herr Oberbürgermeister mit den Herren vom Stadk- rak!"

Auch Dr. Forgiß Irak zurück, immerhin konnte er von seinem Platze aus den Mittelpunkt des großen Musikzim­mers sehen, wenn ihm hier auch, unmittelbar an der Tür zwischen Wintergarten und Musikzimmer, die Möglichkeit abgeschnitten war, sich unbemerkt nachher,"wenn es ihm be­liebte, entfernen zu können. Der Geheimrat reckte sich em­por. sin der Größe dieses Momentes zog er sogar die Linke aus der Hosentasche. Er warf einen kurzen Blick auf seine Schwester. Sie stand neben ihm, in ihrer Haltung, ihrer Miene voller beherrschter Liebenswürdigkeit, ganz die Dame

der großen Welt-! Er konnte sie sich wirklich zum

Muster nehmen.

Und dann trat eine neue Gruppe von Herren ein, im Sitz ihres Gehrockes, in der Art, den spiegelblanken Zylinder zu tragen, einen gewissen Unterschied markierend zwischen ihnen und den gerade anwesenden Vereinen des Sporkes und der Musik! Herren aus den besten Kreisen, die Spitze der städtischen Verwaltung, die Creme der geistigen Intelligenz.

Nach kurzer höflicher Begrüßung und Beglückwünschung trat eine tiefe Stille ein. Der Oberbürgermeister räusperte sich. Alle Augen waren auf den noch jugendlichen Mann von schlanker Gestalt, mit den etwas verschwommenen, blauen Augen und dem lang ausgezogenen, dunkelblonden Schnurrbart gerichtet. Und er begann seine Nede. Er lobte den Geheimrat in allen Tonarten, ließ seine Verdienste in allm Farben leuchten, pries seine offene Hand, die in be­sonderer Gemeinschaft mit seiner Schwester, der edlen Kunst- rnazenin, alle künstlerischen Bestrebungen der Stadt fördere, um dann mit einigen schwungvollen Sähen auf die Stiftun- 94N zuzusteueru, welche der hochverehrte siubilar der Stadt

zugedacht habe. Die Großzügigkett seiner Ansichten, drk er durch diese Stiftung offenbare, standen in der Geschichte 8er Stadt ohne Beispiel da! ^

Dr. Forgiß trat einigemal uiHeduldig von einem Fuß auf den andern. Es war das einzige, was er an äußerem Unbehagen merken lassen durfte. MA mehr als der Ge­heimrat stand er selbst auf Kohlen, umsonst hakte er vor kurzem den Geheimrat in der geschäftlichen Besprechung darauf aufmerksam gemacht, daß seine beabsichtigten Spen­den weit über das Maß hinausgingen, als sein positives Vermögen ausmache. Umsonst war sein Bemühen gewesen, dem alten Herrn ganz klaren Wein über das alles einzu­schenken. Der tolle Ehrgeiz, eine große Rolle spielen zu wol­len, das Bedürfnis, sich bis in die Wolken angehimmelt und angefeiert zu sehen, verblendete dem Geheimrat die Augen. Sichtlich war ihm die schonungslose Offenheit, mit welcher der Vermögensverwalker ihn mit Hinweis auf das tatsäch­lich vorhandene Vermögen von der Verkündigung so statt­licher Spenden zurückhalten wollte, unangenehm, ja fast be­leidigend. Das einzige Zugeständnis, das der vorsichtige Rechtsanwalt vom Geheimrat hatte erwirken können, war die Zusicherung gewesen, nicht auch noch die Kosten der Neueinstudierung zu der «Zauberflöte" zu übernehmen, welche das Stadttheaker vorbereitete. Eine derartige Spende konnte doch von seiten des Geheimrakes noch in einem der nächsten siahre übernommen werden. Zuerst galt es, die Summen zu den beabsichtigten Gebäuden positiv bereikzu- stellen.

Aber zu seinem Erstaunen las der Rechtsanwalt nach einigen Tagen in den Zeitungen die Mitteilung, der in sei­nem Kunstsinn bekannte Geheimrat Werner habe zur Feier seines sechzigsten Geburtstages die Kosten der .Zauber­flöte" übernommen, welche das Theater gerade in Vorberei­tung habe. Aus Entgegenkommen, und um den Spender zu ehren, war dann die Erstaufführung der Neueinstudierung auf den Geburkstagsabend festgesetzt worden. So war es nach dem Geschmack und unausgesprochenen Wunsche des Geheimrakes. Der Tag würde sich zu einer imposanten Eh­rung auswachsen, die der Gefeierte von seiner Loge aus am Abend im Theater enkgegennehmen würde.

Rechtsanwalt Forgiß hatte die Zeitung ärgerlich zer­knüllt in eine Zimmerecke geworfen. Wenn der Geheimrat so wenig auf ihn Hörle und so wenig auf seinen erfahrenen Rat gab, steuerte er selbst noch auf eine große öffentliche

I Blanjkge zu. Aber der alte Herr mußte ja seine Stiftungen! mit seinem eigenen Namen decken, lind vorläufig schwamnv er k-tsächlich in einem Meer von Huldigungen und öffent-1 lichen Ehren!

Die Ansprache des Skadtoberhauptes war ziemlich lang. Der Oberbürgermeister gab sich gern als Schöngeist, und wenn er nicht in den Sitzungen des Stadtrakes geschäftlich- kurze Erwägungen zu halten hatte, ließ er seinen Geistes­blitzen gerne freien Lauf und dokumentierte sich besonders als wohlgewiegker Zitatenkrämer. Wohltönende und wohl­klingende Phrasen klangen an das Ohr des Rechtsanwaltes, als er sich jetzt nach seiner gedanklichen Abschweifung wieder zum Zuhören aufraffke. Goethe, Schiller, selbst Wagner, wurden in ausgiebigem Maße herbeigezogen, lind mit dem schwungvollen Worte, daß die Stätte, die ein edler Mensch betreten, und die Spuren eines solchen Wohledlen in Aeonen nicht untergeben sollten, sondern für ewig geweiht wären, schwenkte das Skadtoberhaupk auf den Entschluß des Stadt- ^ rakes zu: den Geheimrat Werner im Hinblick auf die dauern­den Verdienste, die er sich um das Wohl der Stadt erworben habe, und zum Ausdruck des Dankes-zum Ehren­

bürger der Stadt Checkberg zu ernennen!

Der Gefeierte machte vor überwältigender Freude, einen Schritt zurück. Es war fast das unwillkürliche.Zu-, rückprallen vor einer ungeheuren Tatsache. Für -ihn war; dieses Ereignis allerdings ungeheuerlich groß. Bildete eS! doch die Erfüllung eines kiefgehegten Wunsches! Man hatte" ihn also doch richtig verstanden bei den gegebenen Stellen, wenn er in letzter Zeit diesen Wunsch in feinen gelegent­lichen Aeußerungen vorsichtig gestreift hatte!

Er wurde der Ehrenbürger der Stadt! Sein Name würde zu ewigem Angedenken ans der großen Bronzetafel verzeichnet stehen, die im Rathause schon diejenigen Na­men trug, die sich seit Jahrhunderten um die Stadt verdient gemacht hatten. «Das Werner-Haus!" klang es immer wieder in der Rede des Oberbürgermeisters durch. «Das Werner-Haus!" Immer wieder hallte dieses Wort an das Ohr des Geheimrates. Wie richtig hatte er doch disponiert! und wie froh war er, nicht der sozial-angehauchten und' praktischen Gefühlsduselei seiner Schwester nachgegeben und keine Markthalle gestiftet zu haben. Eine Markthalle hätten! das Skadkoberhaupt niemals zu einer so schwungvollen An-i spräche begeistern können!

(Fortsetzung sorgt)