Szon bereit hiest >cnb KüchtAen In demsekbsn. Reumann umarmte den Posge im Wagen und drückte seine Befrie­digung über die Tat mit den Worten aus:So, der sagt nichts wieder." Die Beteiligten trafen sich hierauf verab- oeimngsgemäß ««mittelbar nach der Tat bei einem Glas Bier im Aschinger am Halleschen Tor. ^

Rausch brach sofort, als er den ersten Schuß bekam, zu­sammen und wurde ms Krankenhaus gebracht, wo er am 17 März 1924 seinen schweren Verletzungen erlegen ist, nach­dem er zuvor zu seiner Genugtuung erfahren hatte, daß die Festnahme der Täter gelungen war und die Tat nicht unge- sühnt bleiben wird.

Der nächste Artikel wird einen geplanten Anschlag aul den württembergischen Innenminister Bolz und andere Pläne behandeln. ^

Die Strafsache gegen die Kommunisten wird vom Staats­gerichtshof abgeurteilt werden. Außer den in Stuttgart ver­hafteten 7 Beteiligen sind in Berlin etwa 29 Personen fest- genommen worden. DieTscheka" hielt ihre Versammlungen im russischen Botschaftsgebäude in Berlin ab.

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was der Dawes-Bericht Vorschläge, so müssen di« deut­schen Arbeiter auf den achtstündigen Arbeitstag ver­zichte» und sich mit niedrigen Löhnen begnügen, um dem britischen Arbeiters schärfsten Wettbewerb zu mache». ! Dieser Wettbewerb fei eine Gefahr für Europa. Die britisch« ! Regierung bringe, namentlich auch infolge der Haltung ! Frankreichs, dem Dawes-Bericht nicht mehr die Zuversicht j entgegen wie anfangs.

2n französischen Kerkern

ep. Die grausige Marter der vielen Hundert deutscher Ruhr­land Rheingefangenen, von der kein Sachverständigen-8ut- iachten Kenntnis zu nehmen für nötig befunden hat, nimmt ihren Fortgang. Den anderen Deportierten, die meist zu lebenslänglicher, oder doch jahrzehntelanger Zwangsarbeit verurteilt sind, droht dasselbe Los langsamen körperlichen und seelischen Verfalls, das bekanntlich den 22jährigen Wil­helm Dreyer und den rheinischen Oberförster Feldmann als erste Todesopfer getroffen hat. Ein ehemaliger Seeoffizier, Kapitänleutnant An dl er ans Stuttgart, zu 10 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, ist als politischer Gefangener mit jeinem marokkanischen Schwerverbrecher in einer Zelle zusam- Meagesperrt. Eine teuflisch ersonnene Qual in verschiedenen Gefängnissen Frankreichs ist das völlige Schweigegebot bei Tao und Nacht. Insgesamt befinden sich noch 1 780 Deutsche in französischer Hast, davon 34 in Feindesland, 12 -n bel­gischen, 42 in französischen Kerkern. Es gibt keinen Frie­den für Deutschland und für die Welt, solange diese blutende Wunde nicht geschlossen ist.

Neve Nachrichten

Ei» Wahlaufruf der Reichsregierung

Berlin, 28. April. Die Reichsregierung erläßt zur Reichs tagswahl einen Aufruf an das deutsche Volk, der die Wähler auffordert, die bisherige Politik des Reichskabinetts zu unter­stützen. Diese Art der Beeeinflusfung der Wähler ist unge­wöhnlich und geeignet, den Wahlkampf noch erbitterter zv machen,

Lohnstreik im Ruhrgebiel

Sekbfiäudigkeitsbervegungen in Schottland

London, 28. April. In Glasgow verlangt« eine Be» stmrmlung für Schottland die gleiche Selbständigkeit, wie jz» Irland nun erreicht habe.

Chinesische Cimvanderungsschmerzen

Reuyorkr, 28. April. Me ans Mexiko gemeldet wird, hat Re chinesische Regierung gegen die von Mexiko getroffen«» Maßnahmen gegen die chinesische Einwanderung Widerspruch erhoben.

Volle Unabhängigkeit für Aeanpien

Kairo, 28. April. In einer Versammlung der nastonaN- stischen Abgeordneten erklärte Ministerpräsident Zagl«l Pascha die Zeit für die Verhandlungen m-t England über die volle Unabhängigkeit Aegyptens und des Sudans sei jetzt ge­kommen.

Württemberg

Stuttgart, 28. April. Fahnenweihe der 126er. Die Vereinigung ehemaliger 126er begeht am 4. Mai nachm. 3 Uhr im Saalbau Wulle, Neckarstraße 58, ihre Fahnenweihe, verbunden mit dreijährigem Stiftungsfest, wozu ehemalige Regimentsangehörige, sowie Freunde und Gönner freund- lichst eingeladen sind.

Am 1. Mai wird in den württ. Staatsämtsrn und Staats­betrieben wie an anderen Werktagen gearbeitet. Beamte. Angestellte und Arbeiter, die feiern wollen, haben uni Dienst- befreiung nachzusuchen. Die Zeit wird auf den Urlaub an­gerechnet. Für versäumte Arbeitszeit wird kein Lohn ge­währt.

Esten, 28. April. In 42 Bergarbeiterversammlungen im s Ruhrgebiet wurden die Angebote der Werkleitungen abge- ! lehnt, die 30prozentige Lohnerhöhung gefordert und allen- s

falls der Streik beschlossen. Auf 11 Zechen sind Teile der - Belegschaft bereits ausständig. -

Belgien gegen die Räumung des Ruhrgebieis ^

Paris, 28. April. DerTemps" meldet aus Brüssel. ! die belgische Regierung werde sich der militärischen Räumung ; des Ruhrg^iets widersetzen, aber eine Herabsetzung der Be- ! latzunasstärke befürworten. Nur die großen Städte und die Eisenbahnknotenpunkte sollen besetzt bleiben. Bei Verfeh­lungen Deutschlands sollen nur wirtschaftliche Sanktionen ^ angewendet und vor allem die Zöllc irr den deutschen See- - Höfe» beschlagnahmt werden. -

Kasernenbau in Düsseldorf -

Düsseldorf. 28. April. Die Besetzungsbehörde verlangte ^ vor einigen Monaten von der Stadt die Erbauung einer Ar- - tilleriekaserne, deren Kosten etwa 16 bis 18 Millionen Gold- - mark betragen. Die Stadtverwaltung erklärte, sie sei nich ; imstande, den Aufwand zu bestreiten. Die Behörde hat nur de» Befehl erteilt, mit dem Bau sofort zu beginnen. Di, Aadtverwaltung beharrt auf ihrem ablehnenden Standpunkt

Deutscher Tag in Wörishofen

Dörishofen (Schwaben), 28. April. Am Sonntag sank ! hier ein Deutscher Tag statt, an dem mehrere tausend Personen aus Schwaben mit Hakenkreuzfahnen sich beteilig­ten. General Ludendorff hielt eine Ansprache.

Paris. 28. April. Der französische Finanzminister Mar- sal hielt in der Industrie-Akademie in Neuyork eine Rede und erklärte lautPetit Journal", die deutsche Reichs­regierung habe in den Reichshaushalt für Erwerbs­losenunterstützung die ungeheure Summe von 456 Millionen Goldmark eingesetzt. Das übersteige die franzö­sisch« Arbeitslosenaufwendung um 250, die englischen Unter­stützungen um 150 Millionen Mark in diesem Jahr. Ein Land, das so viel Geld verschwende, könne auch Entschädi­gungen bezahlen, und wenn es nicht zahlen wolle, so müsse man es eben durch Pfänder und Ueberwachung seiner Finan­zen dazu zwingen.

Bedingungslose Annahme

Lonvon, 28. April. DerDaily Telegraph" erfährt, Mac Donald Hobe der deutschen Reichsregierung geraten, den Sachverständigen-Bericht bedingungslos anzunehmen. Das Blatt warnt davor, zu glauben, daß Eoolidges Rede die Hccktv«g Poincar^s geändert habe.

Der enKische General Maurice berichtet denDaily News" aus Dortmund, eine Anzahl italienischer Militär- Ingenieure habe die Verwaltung der Gruben des nördlichen Ruhrgebieis übernommen, es scheine also Poincarö gelun­gen zu sein, Mussolini für seine Ruhrpolltik zu gewinnen. Die vom Dawes-Bericht vorgeschlagene wirtschafliche Rückgabe des Gebiets an Deutschland werde demnach nicht ausgeführt.

Dawes-Bericht n«h Achtstundentag

London. 28. April. Di«New Leader", die Mac Donald »ehr nahe steht, schreibt, wenn Deutschland das beachte» joüe.

M teillen Allstkllg noch MlvSkl;!

Siegerheimkehr. Am Freitag sind die siegreichen Merce­desfahrer vom Prager Bergrennen mit bekränzten und fähn- chengeschmückten Wagen wohlbehalten in den Dcrimlerwerken ringetroffen, wo ihnen vor dem beflaggten Fabrikgebäude ein festlicher Empfang zuteil wurde.

Vom Tage. Am Sonntag nachmittag wurden nicht we­niger als vier Nachen durch die starke Strömung über has Neckarwehr hinabgerissen. Glücklicherweise konnten die In­sassen jedesmal gerettet werden.

Hagelwetter. Bei dem Gewitter in der Nacht vom Frei­tag zum Samstag gab es im Neckarta! Hagel. In Obertürk- hcirn- Mettingen und Eßlingen fielen Eisstücke von Tauben­eigröße, so daß der Boden mit Hagelkörnern dicht bedeckt war

Fahrraddiebe. Das Große Schöffengericht verurteilt« den 24jährigen Flaschner Friedrich Rubel von Unterweis- sach zu 2 Jahren 5 Monaten, den 30jährigen Schlossei Friedrich Presset von Degerloch zu 2 Jahren 6 Mona­ten, den 30jährigen Fräser Paul Schiefer zu 2 Jahren den 23jährigen Kutscher Albert Nagel von Stuttgart zv

1 Jahr Gefängnis und die ersten drei zu je 3, den Nagel zv

2 Jahren Ehrverlust. Die Verurteilten hatten bcmdenmäßio eine große Anzahl von Fahrrädern aus öffentlichen Ge­bäuden. eines sogar aus dem Amtsgericht gestohlen, wäh­rend die Eigentümer Besorgungen erledigten.

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Calw» 28 April. Brand. Heute Morgen gegen 4 Uhr brach in dem Oekonomiegebäude von Bauwerkmetster Alber in der Weidenstetge in der Nähe de» Gaswerk» Feuer aus, das sehr rasch um sich griff und tn kurzer Zeit fast das ganze Gebäude einäscherte. Da» Feuer hatte reiche Nahrung in den gr»ßen Futteroorräten, ein Pferd verbrannte; dasselbe war au« dem Stall schon herausgeführt worden, sprang aber hierauf wieder in da» brennende Gebäude zurück und fand so den Tod in den Flammen. Von den beiden Abgebrannten ist nur einer mit 10000 versichert. Die Motorspritze war rasch zur Stelle, konnte aber zuerst wenig wegen Wassermangel in Aktion treten. Nach Stellungswechsel gelang eS der Motor­spritze, de» Feuer» bald Herr zu werden. Ueber die Ursache de» Brande« verlautet nichts Bestimmte», doch wird Kurzschluß vermutet.

Freudenstadt, 28. April. Konzert. Unter Leitung der Generalmusikdirektor» Leonhardt wurde hier die 5. Sin­fonie von Beethoven aufgeführt, die die Zuhörer zu starken Beifallskundgebungen hinrtß und al» sehr gelungen bezeich­net werden kann. An 2. Stelle stand da» wenig gespielte Violinkonzert op. 44 von Bruch. Der Solist de» Abend» war Willi Kleemann, der da» Konzert meisterhaft vortrug. Zum Schluß kam Wagner'» Tann Häuser-Vorspiel, da» unter der meisterhaften Leitung Cari Leonhardt» da» Publikum zur lebhaftesten Anerkennung begeisterte.

Rotteuburg, 28. Npr. Der Fall Fürst. G» ist nun richtig, daß der Bischof von Rottenburg dem Ravensburger Professor Dr. Fürst die Annahme einer Kandidatur für die Bürgerpartei verboten hat. G» ist interessant, wa» die ver­schiedenen Zeitungen dazu sagen. DieRoltenburger Zeitung"

! schreibt, der Bischof befinde sich im Recht und sagt, da» kano­nische Recht lege die Entscheidung über die Erlaubntroer» Weigerung oder Erteilung bezüglich der Mandat»au»übung ausschließlich in die Hand de» Bischof» und Dr. Fürst ist und bleibe Zeit seine» Leben» kraft de» Sakramente» der Priester­weihe Geistlicher mit allen Konsequenzen für ihn, auch wenn

er nicht in der Seelsorge stehe. DieSüdd. Zeitung" sggj daß die jedem Deutschen nach der Weimarer Verfassung zu.' stehenden staatsbürgerlichen Rechte auch einem ehemaligen katholischen Geistlichen gegenüber Geltung haben müssen Schwäbischer Merkur" undStutigarter Tagblatt" nehmen dieselbe Stellung ein. Man ist auf die Stellungnahme von Prof. Fürst gespannt; »r wird jedensall» die Sympathie aller Parteien (mit Ausnahme de» Zentrum») hinter sich haben wenn er seine Sache durchführt,

Lsvnberg, 28. April. Dem Unglück entronnen Dn dem von dem Unglück bei Bellinzona betroffenen Zug, befand sich auch ein Leonberger Herr, der auf der Heimreis« von Italien war. Er kam mit dem Schrecken davon, da e> pch in den Hinteren Wagen befand.

Gmünd, 28. April. Kleingärten. Die Stadt Hai gegen geringen Pachtzins über 1600 Kleingärten zum Ge­müsebau abgegeben.

Ekkvangen, 27. April. Schulabbau. Das Kultmini- sterium hat bestimmt, daß die evangelische Volksschule de« Stadt mit Wirkung vom 15. Mai an bis auf weiteres auf­gehoben wird und die evangelischen Kinder in die Schule des evangelischen Landeswaisenhauses hier ausgenommen wer­ben. Hauptlehrer Gruber wird vorerst an das Waisenhaus übernommen.

Akm, 28. April. Verunglückte Donau fahrt Bor einigen Tagen unternahmen zwei Studenten von Ulm eine Donaufahrt in einem Faltboot. Sie kamen dis Regens- bürg und fuhren trotz Warnung durch die steinerne Brück«, Aber der altberüchtigteRegensburger Strudel" wollte wie­der sein Opfer herben. Das Boot kippte um und nur mit großer Gefahr konnten die beiden Schiffbrüchigen der Ge­walt der Strudel nix von beherzten Männern entrissen wer­den. Das Faltboot und die mitgeführten Gegenstände fiele« ihm zur Beute.

Ehingen a. D., 28. April, * Erdsenkung. Kürzlich brach auf einem Grundstück in Granheim OA. Ehingen, un­weit der Straße nach Frankenhofen ein nicht unbedeutende» Erdloch ein, das vermutlich von dem Zusamrnenvruch einer unterirdischen Höhle Zeugnis gibt. Das neue Gebilde Hai eine« Durchmesser von 4 Meter und eine Tiefe von ca. Z Meter.

Osterhofen OA. Waldfee, 28. April. Besitzwechsel Die Mittelmühle von I. I. Heine in Osterhofen ging sam! 33 Morgen Grundstücken, totem und lebendem Inventai um den Preis von 40 000 -4t auf Josef Merk von Renger« bei Jsny über. Merk beabsichtigt, auch ein Sägewerk zu er- stellen.

Vom Allgäu, 26. April. Die Hütekinder au- Bor«»wlberg kommen am 6. Mai in Hergatz an, unt zwar vormittags 10.50 Uhr. Landwirte, die Hütekindei wünschen, haben sich zu diesem Zeitpunkt in Hergatz einzu­finden. Die Lohnbedingungen sind die gleichen wie im letz­ten Jahr.

r. Ebingen, 28. April. Schwere Blu^at. Am Sonntag abend gab der 26 Jahre alte Kaufmann Otto Ber­ner am Turnhalleplatz auf seinen Schwiegervater, den Ko­lonialwarenhändler Spanagel, und aus seine eigen« 18sährige Frau drei Reoolverschüsse ab, durch die beide schwer oerleyt wurdeH. Dann flüchtete er sich in d-e Wohnung sei­ner Schwester und brachte sich einen lebensgefährlichen Kopfschuß bei. Die junge Frau ist ihren Verletzungen er­legen, Spanagel, der einen Brustschuß erhielt, ist bei Be­wußtsein und konnte heute vernommen werden Der Be­weggrund zu der unseligen Tat'ist in häuslichen Zwistigkei­ten zu suchen, die sich aus einer eigenartigen Eheschließung und spiritistischer Verwirrung ergaben.

Sigmaringen, 28. April. Heimatschutz. Wie di« Hohenz. Volksztg. hört, beabsichtigen die Oberschwäb. Elektri­zitätswerke, ihre Fernleitung über den Burgberg in Verin- genstadt zu legen. Dies würde nichts anderes bedeuten, als daß die unvergleichlich schöne Burgruine, die fast täglich von Turisten, Naturfreunden, vielfach auch >son Wissenschaftler» besucht wird» aqf «Wge Zette« rettungslos verfchanixS «ürdch

Aus Stadt und Land.

Nagold, oen 29. April 1924.

Vom Semi«ar. Wie wir hören, bat der Evang. Ober- schulrat Herrn Prof. Baußer mit der Führung der Rektorair- geschäfre am Lehrerseminar Nagold beauftragt. E» ist beab­sichtigt, für den verdtenten Herrn Studiendirektor Dreier!« der in den Ruhestand getreten ist, nach Beginn de» Sommer- semrster» eine Abschiedefeter zu veranstalten, zu der auch an die Stadt Einladung ergehen wird. Da» Sommersemester am Seminar beginnt «m Mittwoch den 30. April.

Amtliche». Bewerbungen (Versetzungsgesuche) um eine Lehrstelle an der evangelischen Volksschule in Altenste lg OA. Nagold, Gelegenheit zur Uebernahme de» Organisten' dtenste», sind bi» zum 17. Mai bet dem Evang. Oberschulrat einzureichen. Pfarrer Sengle in Monakam, Dekanat» Calw, ist durch Entschließung de» ev. Oderktrchenrat» seinem Ansuchen gemäß au» dem Kirchendienst entlassen worden.

Versammlung.Die evangelische Kirche und die Wahlen" hieß da» Thema, über da» gestern abend Herr Dekan Otto im vollbesetzten Traubensaal sprach. E» war ein Thema, über da» zu sprechen für einen eingeschworenen Parteimann nicht schwer gewesen wäre, für einen Seelsorger, der für alle Glieder einer Gemeinde, gleichviel welcher Partei sie ange- hören, da sein muß, war e» ein schwere» Unternehmen Aber wir dürfen e» ruhig behaupten, Herr Dekan Otto hat seinen Vortrag tm neutralen, nicht einer bestimmten Partei zuneigen' den Sinne gehalten. Er führte eingangs seine» Vortrag» aus, daß e» Gewissens- und Christenpflicht erfordere, daß die eoange' lischen Glaubensgenossen zur Wahlurne schreiten. Nur alle vier Jahre sei da» Volk souverän, di« Wahl ist da» einzige Mal, wo da» Volk einen gesetzlich festgelegten Einfluß am die Geschicke de» Lande» bekomme und da habe jeder ^ Verantwortung vor der Geschichte und vor Gott, er s« vor Gott Rechenschaft schuldig, ob er seine Pflicht al» Angehöriger einer Volk»- und Glaubensgemeinschaft getan habe. Schwung sei die Frage: Wen sollen wir wählen? Für den evangeN' schen Thristen sei diese Frage ungleich schwerer al» für v Katholiken. Doch dürfe die Frage der Koufesstonitzugehörig keit nicht die ausschlaggebende sein, Politik und Wirtschal