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Namens. So ist auch in jener DSrsammlung Ves 13. Oktober von mir zum ersten Male das Wort Rentenmark ausgesprochen und gleichzeitig die Umwandlung des Wortes »Deutsche Währungsbank" in „Deutsche Rentenbank an- zeregt worden. Daß eine Einhelligkeit trotz der vielfach abweichender Einzelanschanungen zustande kam, ist meines Erachtens ein überragendes Verdienst aller Beteiligten nm das deutsche Volk und Vaterland, besonders der Wirtschafts- jkreise, die die Träger der neue« Rentenmark wurden. Ohne diese Einstimmigkeit hätte die Reichsregierang schwer- Kch so schnell und batkrüstig handeln könne».
LSchUch bteje» »»jsatze« solgt-t , _
Neue Nachrichten
kamdidatur Tirpih
München. 21. April. Großadmiral von Tirpitz, der » ersver Stell« von der Deutschnatirmalen Volkspartei für den NalBkreis Oberbayern-Sehwübe« als ReichstagskmSbidat «tfgepekkt G, schrieb de» Parte i vorftand «. a: Ich muß me^oe L^ m sarbeS i« aSgome i n en für beendet cmsehen. 8« «kr bleibt, ist der Wunsch, di« i nner e Parieizerklüftnng des Volks z« mindern n»d «nabhönyig auf das gomeimsame Fiel skr alle die, denen es m» die deutsche Zuerst ernst rsti hinzowoise». M«n«e Suffagung vo» Staat ist ans «einer amWchen M LeKHms/ichs
eine ß>ezieSe TSSgikeft als KvaiW^svsgeZch köasle. Wen« man stch ungeachtet d^ßer Rrche» von meiner Wahl verspricht, bin D !>« A^hen dos Reichstags eingutreten.
Abschnürung der Sdtdisveaöe»' ^
Tllainz, 21. April. Im besetzten Kreis Höchst hat der Hnrazösische Kommissiar angeordnet, daß alle Sürdierenden, die im Kreis ihren Wohnsitz haben und im unbesetzten Gebiet studieren, unverzüglich ihre Pässe abzugeben haben, wenn sie nicht täglich an ihren Wohnsitz zurückkehren.
Nach -er Denkschrift des Reich-ministers "für di« besetzten Gebiet befinden sich im Rhein- und Ruhrgebiet rund 200 000 Besatzungstruppen.
Akkendiebfiahl >
Weimar, 21. April. Aus dem Dienstzimmer des Land- ta^aktuars ist ein wichtiges Aktensllsik gestohlen worden, aus Gnrnd dessen der thüringische LmMag di« Strafverfolgung des Kommunffte« Reicher wegen Hochverrats gemäß dem Antrag des Oberreichsanwalts beschlossen hatte. Die Korn, maststen hatten im Landag gedroht, daß ße dre SttsWrUl- MWg urmwglich machen werden.
Vezirkswahte« in Plauen
Plauen (Sachse«), 21. April. Nach den BezirkswflhleH N»» Bezirkstag Plauen einschließlich der Städte Mylau infl Netzschkau besteht der neue Bezirkstag aus 24 Abgeordneter der Rechten und 16 Abgeordneten der Linken. Bisher waren es 24 .sozialdemokratische und 16 bürgerliche Abgeordnete.
Würtlembe r
Skukkgark» 21. April. Tierseuchen. Am 15. Aprr herrschte die Tollwut in 12 Oberämtern, 33 Gemeinden, 2t Gehöften, die Maul- und Klauenseuche in 15 Oberämtern ZO Gemeinden, 37 Gehöften.
Streik. In Stuttgart find am Samstag die Vuchdruckei ohne Kündigung, in Heilbronn nach abgeiausener KünÄigun; in den Ausstanü getreten. In Reutlingen wollen die Bau orbeiter streiken.
Dom Tage. Seit 10. Aprll wird die 42jB>r-ge schwach finnige Vorärbeitersehefrau Katharine May vernäßt.— Ir Nntertürkheim verfinge sich eine Sängerin die Pulsader! zu öffnen. Die Lebensmüde konnte gerettet werden. ^
B opfingeu, 21. April. Hagel. Bei einem starken Gs Witter am Mittwoch fiel der Hagel in solchen Wengen, das das Erdreich weiß ausstch.
RinKngev, OA. Blaecheuren, 21. April. Tollwut. Zw^ Landjäger, die auf ihrem Diskchgrsy begrißsen wäre«, häber pinf wertvolle Hunde «iedergtzchchsen, die, erttgegen de« bestehenden Vorschriften, frei HÄÄNMchen.
Ilkn, 21. AprL Donaufahrt. Der Ba« eines Schiffes für die Donaufahrt ist fichergestellt. Dq» Schiff wird 2l -Reisende «tt Gepäck «Hnehonen können. . . _
Calw, 19. April. Todesfall. Einer der bekanntesten Bürger CalwS, Seifenfabiikant Gustav Schl älterer, ist am
»Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten können."
Immanuel Rant
zu seinem 200jährigen Geburtstag.
Durch unser Volk geht in diesen Zeiten ein Hodern und Streiten, ein Anklagen und Verurteilen, daß der wahre Freund deS Volke» erschreckend sein Haupt verhüllt. ES hat den Anschein, als ob nationaler Stolz und vaterländische Würde vergessene Dll-ge sind, wenn man sich nicht genug tun kann, den Volksgenossen — den natürlichen Leben»- und Schicksalsgenossen — so schlecht und ehrlos zu machen als nur irgend möglich. Aber mehr als je müssen wir Deutsche in der Gegenwart besten gedenken, wa» un» innerlich einen kann, war wir gemeinsam haben an geistigem Besitz: dazu zählen in erster Linie unsere Großen und ihre Werke. Die ganze gebildete Menschheit feiert heute den 200jährigen Geburtstag eine« unserer Größten, de» Königsberg« Philosophen Immanuel Kant. Mit berechtigtem Stolz und hehrer Freude erfüllt e« jeden Deutschen, daß der Mann, der die ganze Welt mit seinem Geist durchdrungen hat, ein Deutscher ist. Geboren am 22. April 1724 in Königsberg als Sohn armer Eltern, sein Vater warSattlrrmristrr, ist «sein ganze» Leben nie über seine Heimatprovinz htnauSgekommen. «r besucht« die damalige beste Schule seiner Vaterstadt, da» .Collegium Frtdericianum", zeichnete sich «ährend seiner
18. April im Alter von 81 Jahren gestorben. Gr bekleidete mehrere öffentliche Aemt«, war längere Zeit Vorstand de» Gewerbevereins und war bet der Spar» und Vorschußbank manche Jahre tätig. Erst in hohem Alter zog er sich von der Leitung seine« Geschäft», da» er zur großen Blüte gebracht hatte, zurück.
Aus Stadt und Land.
Nagold, den 22. April 1924.
Aestzeit. Nun ist die Festzeit schon «jeder vorüber. Karfreitag—Ostern, Tod und Leben, Vergehen und Werden, Tage ernster, still« Besinnung für jeden Christen, find hinter unS. Und zu dieser Fetersttmmung war auch an den beiden Tagen bar Weiter ein solche», wie man eS im Frühling, auf ben doch alle so sehnsüchtig warten, nicht bester «ünschen konnte. Groß «ar die Zohl derer, die in den beiden Gottesdiensten Erbauung und Trost suchten. Der Gottesdienst am Karfreitag war umrahmt von einem Vortrag de» »«misch en Chore», am Osterfest sang der Ltederkranz den herrltchen Osterchoral: .Wandte, leuchtend« und schön«, Ostertonne deinen Laus! Di« Stadtkapelle gab an verschiedenen Stellen der Stadt Proben ihre« Können« und trug auf diese Weise zur ErkHhun» der Festfreude bei. Nm Osterfest, dem Ta», an dem der Erlös« die Nacht des Grade» durchbrochen hat, an dem er auferstandea ist zum steghaften Leben, da gehen unsere Gedanken hin zu den Toten auch für sie den Tag der Auferstehung hoffend. Dtesem Sehnen dtt Menschenseele, da« besonder» am Osterfest so stark hrrvortrttt, »ar auch der Gottesdienst auf dem Friedhof gewidmet, dtt so recht angetan war, wieder Glauben, Liebe und H-ffiuno in die Menfchenherzen zu pflanzen. — Leider war der Ostermontag nicht so vom Wetter begünstigt wie der vorausqehende Ofterfesttag; die Kind« werden deshalb in der Eiube bald Mit ihrem Osterhasen aufgeräumt haben. Nun wieder froh und fröhlich an die Werktagsarbeit I
.Tages Arbest, abend» Gäste.
Saure Wochen, frohe Feste!"
Set drin künftig Zauberwort!
Wahlka»didate». Wie wir schon in der SamStagnum- m« mitgeteilt haben, stellt der Hypothekengläubigerund Sparer-Schutzverband eigene Kandidaten für die Reichs- und Landtagswahlen auf. Unter dem Sammelnamen — Volksbund der entrechteten und betrogenen Sparer — «ill er in den,Wahlkampf eintreten. ES wäre zu prüfen gewesen, ob die begrüßenswerten Bestrebungen de» VolkSbundeS durch eine Listenverbindung mit einer politischen Partei — ohne dadurch die politische Neutralität deS Bunde« einschränken zu lasten — nicht mehr Aussicht auf Erfolg gezeigt hätten als die Aufstellung eigener Kandidaturen. Die LandtagSliste beginnt mit den Namen: Professor Baus«, Nagold und Justizrat Seeg«. Beide Herren stehen auch auf der Reich»t«gSliste und sind auch Spitzenkandidaten für unseren Bezirk.
"Aufruf vonRokgeldi" Das auf Papiermark lautende Notgeld von Gemeinden und Privaten in Württemberg, im unbesetzten Hessen und in Hamburg ist zur Einlösung bis 31ä Mai 1924 airfgerufen. Ausgenommen sind die württ. Staats kassenscheine und das Notgeld der Reichseisenbahn.
Gemeinnütziges.
Ne Bekämpfung der Fe8>«n<MH>krge nach den neuesten Ergebnissen der wrfsewschastlichen und praktischen Versuchstätigkeit behändest das soeben in neuer Bearbeitung erschienene Flugblatt Nr. 13, das von der Biologischen Reichs- onstast für Land- «>Ä Forstwirtschaft in Berlin-Dahlem. Königin-Lmfeftraße 19, herausgegeben und gegen Einsendung von 10 Goldpfennigen aus das Postscheckkonto Berlin Nr. 75 postfrei zu beziehen ist. Es gibt ausführliche Anleitung zur Anwendung der verschiedenen Gift-, Bakterien- und Gasmistel in den verscbiedenen Jahreszeiten. Die Anschaulichkeil der gemeinverständlichen Darstellung wird durch Abbildungen
unterstützt. Da die Nachhalligkeit des Erfolges der Feld- mäusebekämpsung von der möglichst gleichzeitigen und einheitlichen Durchführung der Maßnahmen in allen Wirtschaften abhängt, kann den Gemeinden, landwirtschaftlichen Vereinen uftv. der gemeinsame Bezug des Flugblattes zur Verteilung nur angelegentlichst empAflen werden. Bei Mehr- beMg beträgt der Einzelpreis von 10 Stück au 5 G^Pfg-, von SÜO Stück an 4 G.-Pfg.
ganzen Gmnastalzeit durch sein Betragen, wie seinen Fleiß und seine Leistungen au« und war fast immer der .Erste" in seiner Klaffe. Mit 16 V- Jahren bezog Kant die Universität seiner Heimatstadt und widmete sich hauptsächlich der Philosophie, Mathematik und den naturwissenschaftlichen Fächern. Im Jahre 1746, dem Todesjahr seine» Vater», reichte Kant der Fakultät al» Abschluß seine« Studium» eine Schrift — Gedanken von der wahren Schätzung der lebendigen Kräfte — ein, die er nicht in der damals üblichen Gelehrtensprache — dem Lateinischen — schrieb, sondern in deutsch« Sprache. Er wurde Hauslehrer, im Jahre 1755 erwarb er sich den akademischen Grad de» .Magister" — wa» dem heutigen Doktor entspricht — und hielt, durch seine wirtschaftliche Lage gezwungen, recht viele Vorlesungen, ließ sich aber nicht dazu bewegen, Geschenke anzunehmen oder sich in Schulden stürzen zu lasten, so daß er, wie sein Biograph Jachman schreibt, .immer mit ruhigem und freundlichem Herzen Herein! rufen konnte, wenn jemand an seine Tür klopfte." Erst als 46 Jähriger erhielt er eine ordentliche Professur — Logik und Metaphstk ' nachdem er schon früh« mehrere ordentliche Professuren au» Anhänglichkeit an seine Vaterstadt — abaelehut hatte und verließ seine Heimatstadt auch nicht einen Tag mehr, bi» er im Jahre 1804 starb. Ueberragend ist seine Geistesgröße, sein scharfe», logische« Denken, sein Dienst an der Menschheit. Am Eingang seiner bedeutendsten Schrift, .Kritik der reinen Vernunft" hat er einen Leitspruch: .Nicht um Begründung einer Richtung oder Parteimetnung ist e» zu tun, sondern um Wohlfahrt und Würde der Menschheit." Damit hat er nicht nur seine Vernunflkritik, sondern sein philosophische» Werk überhaupt charakterisiert, nicht wenig« seine Persönlichkeit, denn der beherrschende Zu» dieser Persönlichkeit ist da» Aufgehen im Werk, de» Hineingegeben-
Allerlei
Von Lrr Vogelwarte Helgoland
Deutschland besitzt zwei Vogelwarten, die in den Haupf- Wggcbieten der Vögel gelegen sind und wissenschaftlichen Wellruf genießen: Rossitten auf der Kurischen Nchrung and Helgola n d. Das neueste Heft des von der Deutsche» vnuchclogifchen Gesellschaft heoausgeaebenen .Journals füt Ornithologie", bringt aus d« Feder von Dr. Hugo Wei- gold de« siebten Bericht der Vogelwarte der Staatlichen biologischen Anstalt auf Helgoland Wiegold verfolgt vor-» sichtig die Zugvogelscharon gelegentlich, vor allem, wenn es das Wetter und die Sichkvgkeit erlauben, im Flugzeugs «m auf diese Weste vor allem Schnelligkeit, Höhe und Richtung des Wanderzugs der Vögel einwandfrei zu ergründen. Doch empfindet es Weigold störend, daß man noch nicht so langsam fliegen kann wie der Vogel, daß man ihn unter de, heutigen Verhältnissen vielmehr überholen und sofort aus dem Auge verlieren muß. Denn die Zuggeschrvindigkert der Vögel ist im allgemeinen nicht groß: mit nur 120 Stundenkilometer hat Weigold spielend jeden Vogel mit dem Flugzeug eingehakt.
Stubengelehrte sind der Meinung daß der Vogelzug sz gut wie unabhängig vom Wetter sei. Weigold ist hingegen mit Recht der Meinung, daß dos Wetter denn Vogelzug vielfach sogar eine sehr bedeutende Rolle spiele, daß ma, bisher nur zu wenig unterschieden habe zwischen Instinkt- und W e t t e r vögeln. Zu den letzteren gehören in erst« Linie die Gänse, Kraniche, Laubsänger u, andere, die ihren Zug offensichtlich stark auf eine Luftdruckverteilung einstellen, die günstige Windverhältnisse für ihre Ftugrichtung zui Folge hat.
Aber nicht nur das so interessante Rätsel des Vogelzug- zu lösen, gibt sich die Vogelwarte Helgoland alle erdenkliche Mühe; auch der Vogel schütz wird daneben in vorbildlicher Weife ausgeübt. So gelang es, von 1920 an die unsinnige Lu m menjagd zu verhindern u-nd weiterhin den große:: Leuchtturm nach Angaben Wecholds mit sechs Vogelschutzlampen auf den beiden Galerien am Fuß der Geländer zu versehen. Durch die sechs etwa Itzkerzigen, nach außen abgeblendeten Lampen wird eine diffuse Beleuchtung des Turmkopses von außen bewirkt, wodurch ein Blenden der ln finsterer Nacht ihren Zug ausführenden fiLögel verhindert wird, die dann nicht mehr wie Motten in das Lich! hinelnfliegen, dieses vielmehr erkennen und sich ruhig aus dem Geländer vor idem Leuchtfeuer mffammÄn, wo sie rastend den Tag erwarten. „Nachdem sich so die überaus einfach mrzubringenden und billigen Schutzlampen bewährt haben", sagt H. Weigold, .sollten sie an jedem Feuer der ganzen Welt, auch auf den Feuerschiffen, angebracht werden! Das ist ein dringendes Gebot der Kultur!"
Und eine weitere dringende internationale Aufgabe bei trifft nach den Erfahrungen der Vogelwarte Helgoland dis Oelpest, die auf dem Weg ist, die Seevögei auszurollen! , Ts handelt sich hier um die Oelabfälle de: ölfeuernden Dump her, die mit dem BÄgemoaster ausgepumpt werden, moiraie» oder jahrelang hin- und Hertreiben und allen den Vögeln» die sie als vermeintliche nahrungverheitzende Fettflecken aufl sirchen, das Gefieder verkleben und ihnen so den Luftmantel zerstören, der als Kälteschutz und Krim Tauchen unbedingt einheitlich sein muß. Die Folgen sind Erkältung und Unfähigkeit, tauchend eine Beute zu erwischen, also der Hungertod Hunderttausende von See- und Lappentauchern,, Lmw men und Alken, Trauer- und andre Enten sowie sonstig Vögel fallen so in jedem Winter den: Oel zuin Omer. Auch » England und Holland sowie in Kalifornien leidet ma, mindestens ebensosehr unter der neuen Kulturplage, die immer weiter um sich greift und die auch der Fischbrut Gefahr bringt und den Strand in häßlicher u. bösartiger Weise ver- rmremigt. In Deutschland hat man denn auch neuerdings ' bereits Verbote erlassen, das Oelwafser in den .Häfen aus- pipumpen, aber das Hilst nach Weigold dem Uebelstand selbst nicht ab. Es ist vielmehr höchste Z,V. daß dis Technik hier auf Mittel und Wege sinnt, dem Uebelstand abzuhelfen, sei esu daß das Oel während des Auspumpens vom Wasser getrennt ' und wieder dem Verbrauch durch eine eingebaute Zentrifuge
gesühnt wird, sei es, daß das Oe! im Kielraum verseift uM dadurch im Wasser lösli ch wird.
Langlebige Tiere. Der letzte noch heute lebende Bewohner von St. Helena, der Napoleons des Ersten dortigen Aufenthalt und Tod (1821) noch mit erlebt hat, wird in einer amerikanischen Zeitschrift im Bild vorgeführt — es ist eine Schildkröte, die von der durch ihre Rieflnschildkröten berühmte» 3nse! Aldabra nördlich von Madagaskar stammt und nun fest mehr als hundert Jahren ein friedliches Dasein auf d«
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sein» an MenschhettSaufgaben, da» Hinauswachsen in» über- peisönllche Geistesleben. Er ist Kritiker, ein scharfer, unerbittlicher; mit kaltem, klaren Verstand weist er zurück, daß die Metaphysik die Wissenschaft de« Absoluten, de« wahren Wesen» der Dinge ist, sondern sie ist ihm eine Wissenschaft von den Grenzen der menschlichen Vernunft. Aber Kritik bleibt ihm niemals das Letzte, sie soll ihm nur einen tragfähigen Grund bieten zum Aufbau. Er arbeitet an der Menschheit, ihm steht Kulturarbeit höher als Glück. Gewiß hat er auch tiefe Sehnsucht nach dem Glück, ab« er ist überzeugt, daß im Glück den Sinn de« Lebens zu suchen nichts Geringere» bedeutet, al» diesen Sinn verfehlen und der Verzweiflung anheimzufallen! Wie leuchtet er da hinein in unsere Zeit mit ihrem Ringen und Rauben nach „Glück", nach so vergänglichem „Glück". Suchen und streben nach dem Guten, d«S ist Menschenaufgabe! Und den festen Ankergrund sein« Zuversicht. dar Gute zu verwirklichen, den findet er in seinem nie erschütterten Gottes glauben. Er ist ein tief gläubiger Mensch, trotz seine« wifsenschaftlichen-krittschen Denken» I DaS Jenseit» ist ihm nicht ein Wahn «der eine Fiktion, wenn un» auch, «ie Goethe im Faust sagt, „die Aussicht «ach drüben verrannt ist", er findet die Gewißheit eine» Jenseit» in dem praktisch sittlichen Bewußtsein, in dem Vertrauen auf eine Gerechtigkeit in der Welt, in dem unmittelbaren Bewußtsein de» sittlichen Gesetze» l „Du kannst, denn du sollst! Der Befehl de» sittlichen Gesetzgeber» in un» drinnen, und daS Bewußtsein der sittlichen Freiheit:
Kant» Philosophie ist nicht nur graue Theorie, sondern sie hilft da» Leben und seine Nöte meistern! Die Seele dies« Philosophie aber ist sittliche Tüchtigkeit u. ehrfürchtiger Glauban da» Gute und Göttliche! Mögen diese Mächte auch die Seele unsere» Volke» wieder zur Gesundung führen! ^-k.