glied des Deutschnationalen Handlungsgeyllfriioervanos uno Dberregierungsrat Rösler.

Das Zentrum plant, die Wahlbezirke Tübingen, Nür- Kngen, Eßlingen, Stuttgart-Amt und Stuttgart-Stadt sowie Ludwigsburg zusammenzufassen und den bisherigen Abg. 2ohs. Groß als Spitzenkandidaten aufzustellen.

Der Stuttgarter Rundfunksender wird gegenwärtig in einem Gebäude des Heeresverpflegungsamts in Feuerbach eingebaut. Er wird in den nächsten Wochen in Betrieb ge­nommen werden können.

Streik. Seit heute morgen stehen sämtliche im D. M.-V. organisierten Arbeiter der orthopädischen Betriebs Stuttgarts tm Streik wegen Verweigerung ihrer Forderungen nach höhe­re« Löhnen.

. Handgrauorenfund. Am 29. März haben Beamte des L'ndeskriminalpolizeiamts in einem auf der Markung Möh­ringen, Gewand Sonnenberg, befindlichen Garten des Eisengießers Alexander Gläser aus Stuttgart, Rotebübl- ktraße, ein kommunistisches Waffenlager, bestehend aus 126 felbstgefertigten, scharfgeladenen Handgranaten aufgedeckt. Die Handgranaten stammen nach einwandfreien Feststellun­gen ebenso, wie die kürzlich in der Ilgenstraße gefundenen, aus der mehrfach bekannt gewordenen kommunistischen Waf- senwerkstätte. Der Besitzer des Gartens und der Dreher Lo­renz Rall aus Stuttgart, Moltkestr., wurden festgenommen.

Aus dem Lande

Rückingen. 9. April. Das Ende eines kommuni- ftischen Spuks. In der Neujahrsnacht wurden in Nür­tingen von Kommunisten zwei offensichtlich selbstgefertigte Handgranaten, die eine vor dem Oberamt, die andere vor der Wohnung eines Nürtinger Bürgers zum Platzen gebracht: außerdem kam rs zu Reibereien mit der Polizei, auf die mehrere scharfe Schüsse abgegeben wurden. Die längere Zeit kn Anspruch nehmenden Erhebungen führten nunmehr zur Festnahme der an diesen Umtrieben beteiligten Personen. In der vergangenen Nacht erfolgte durch Beamte des Landes- kriminalpolizeiamts die Festnahme von 14 Personen, die sämtliche der Kommunistischen Partei angehören.

Pottringe«. OA. Herrenberg, 9. April. Uebereifer. Unglücktm Stall. Bei Tagesanbruch hat ein Land- ger dam G«n«inderat Josef Baur einen jungen schönen und durch zwei Schüsse niedergestreckt, wobei noch ein Knabe verwundet wurde. Dem Müller Holz verendete ein wertvolles Pferd an Darmverschlingung; es war erst vier Jahre alt.

Vaiersbronn. 8. April. Hundebiß. Ein Knabe wurde von einem freilaufenden Hund gebissen. Durch Verschlimme­rung der Wunde mußte ärztliche Hilfe in Anspruch genom­men werden.

Stetten ob Rottweil, 9. April. Goldfund. Im Schutt an der Eschach fanden Kinder eine Blechbüchse, die 12 Zwanzigmartstücke und 1 Zehnmarkstück enthielt. Woher das Goldgeld kam, ist noch nicht ermittelt.

Ulm a. 9. April. Schafschau. Die letzte Schaf-, schau auf der Gänswiese in Ul« erhielt von den Württem­berg scheu und auswärtigen Preisrichtern das einstimmige Zeugnis, daß die Eigenschaften der ausgestellten Zuchttiere einen außerordentlichen Fortschritt gegenüber der Schau vor zwei Jahren darstellen. Es konnte daher eine große Zahl von Preisen und außerdem eine Reihe von Ehren­preisen verteilt werden. Zur Zuchtbvckverst-ngerung waren «ns dem ganzen Land, ferner aus Baden, Bayern, Hessen, Schlesien und anderen Reichsteilen Käufer eingctroffen, ein Beweis, welcher Wertschätzung sich das veredelte württ. ßandschas erfreut. Der Umsatz war trotz der Geldknappheit rrge. Die Versteigerung soll mich im nächsten Jahr wieder »orgenommen werden. Auf dem Lar.dwirffchattlichen Hauptfest « Eannstatt im September ds. Is. wird sich dev

Echoszüchtern Gelegenheit bieten, größere Sammlungen der württ. Schafe zu besichtigen, ebenso auf der in Stuttgart st.-.ttstndenden Wanderausstellung der Deustchen Landwirt- schaftsgesellschaft im Jahr 1925.

Ulm. 9. April. Tot gefunden. Ein mit dem Nacht- sihnellzug von Stuttgart zugereister Mann wurde am andern Tag in seinem Zimmer im Gasthof tot aufgefunden.

Schnaitheim a. Br» 9. April. Besitzwechsel. Näch- per Tage wandert der Bauer Jakob Häberle mit seiner Fa­milie nach Brasilien aus. Sein Anwesen samt totem und lebendem Inventar ging um 23 000 -K in den Besitz des Lammwirts Fetzer und des Schmiedmeisters Sebastian Win­ter über.

Lnkeropfingen OA. Leutkirch, 9. April. Die Jller- Istufe. Die Jllerstufe 3 Unteropfingen geht nun auch nach mahezu 4jähriger Bauzeit ihrer Vollendung entgegen. Am Montag lief von Stufe 2 Tannhsim bis zum Werk Unter­en singen das erstemal Wasser durch 'den Kanal zur Aus- gnobierung seiner Haltbarkeit und Dichtigkeit.

Riedc-wangen OA. Wangen, 9. April. Ueberfahren. »Der in Elitz bedienstete Knecht Bader, der an Schwerhörigkeit ^ idet, wurde auf dem Heimweg durch ein nach Wangen rasen- es Auto niedergefahren und schwer verletzt. Die Autler letzen ihr Opfer hilflos auf der Straße liegen und fuhren un­erkannt davon.

Friedrichshofen, 9. April. Personenauto auf Kodensee schiffen. Am Sonntag wurde wieder einmal «in Personenauto mit dem Kursschiff von Romanshorn hier­her befördert, was früher öfters vorkam. Auf zwei geländer- llosen Schiffsstegen fuhr es vom Schiff auf die Landungsbrücke mnd von da zur Zollstelle. Jedenfalls ist der Wasserweg jür die Autler billiger und rascher.

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Aus Stadt und Land.

Nagold, den 10. April 1924.

Vermögensfieuererkläruug. Mft Rücksicht auf die Schmie- rlokeiten, die diesmal für die Landwirtschaft bezüglich des Wchrbeitragswerts und für die Gewerbetreibenden bezüa- kch der Umstellung auf Goldmarkwert entstehen, ist die Frist hur Abgabe der Dermögenssteuererklärung bis 30. April vor- längert worden.

vflerfahrten. Die zu Karfreitag und den beiden Oster­tagen gelösten Sonntagsfahrkarten gelten vom Gründonners­tag 12 Uhr mittags bis Ostermontag.

Der dritte deutsche Evang. Kirchentag, die parlamen­tarische Gesamtvertretung der im Kirchenbund vereinigten 28 deutschen Landeskirchen, ist für die Tage vom 14. bis 17. Juni nach Bethel-Bielefeld einberufen worden.

Der 37. Deutsche landw. Genossenschafkstag findet am 9. Mai in Darmstadt statt. Mit der Tagung wird dis Ein­weihung des Denkmals für Wilhelm Haas, den Grün er des Reichsverbands der landw. Genossenschaften, verbunden Sein.

Kornblumen sanier, verursacht Blinddarmentzündung. Einer bemerkenswerten Beitrag zur Entstehung der Blinddarm- «:::zündung liefert ein junger Arzt in derDeutschen Medi- jpnischen Wochenschrift". Ihm war die Häufung von Fäll n m gewissen ländlichen Bezirken Hannovers und Oldenburg« ausgefallen. Er vermutete, daß die Blinddarmentzündung durch eine Schädigung zustande komme, der die Bevölkerung gemeinsam ausgesetzt sei. Er ließ sich daher die aus diese, Gegend stammenden, bei der Operation gewonnenen Wurm­fortsätze zur Untersuchung zusenden und entdeckte in i n meisten ein Samenkorn der Kornblume, mit der das Getrc e in Hannover und Oldenburg stark verunreinigt ist. Ln Samenkörner sind sehr spitz und haben am vorderen Ende kleine, nach hinten gerichtete Borsten. Gelangt ein solche« Karn, das sich im Schwarzbrot oft unzermahlen vorfindei und unverdaulich ist, einmal in den Wurmfortsatz, so tonn es infolge der Borsten nicht mehr zurück. Es wird durch dir Darmbewegungen nur noch weiter vorgeschoben, bohrt sich mit der Spitze in die Schleimhaut ein und verursacht so die Entzündung. Der junge Forscher ist der Ansicht, daß dies w Gebilde viel mehr die Schuld an deHEntstehung der Bl nd- darmentzündung beizumessen ist als Spulwürmern, Zahn­bürstenborsten, Kirschkernen u. a. organischen und anorgani­schen Fremdkörpern.

Vom gestirnten Himmel

Jiu Monat April steigt die Sonne schon zu ansehnlicher Höhe über den Horizont empor, wächst ihre nördliche Ab­weichung vom Aequator von 4)4 bis auf 14)4 Bogengrade. Ihre Wärmenden und leuchtenden Strahlen erlangen damit lschon eine große Steilheit und kräftigere Wirkung. Der Son­nenaufgang verfrüht sich von 5 Uhr 56 Min. bis 4 Uhr 50 Min. und der Sonnenuntergang verspätet sich von 6 Uhr 53 Min. bis 7 Uhr 45 Min., woraus sich eine Zunahme der Tageslänge von fast 13 bis auf fast 15 Stunden ergibt.

Der Wechsel des Monds vollzieht sich im April zu fol­genden Zeiten: Neumond am 4., um 8 Uhr 1? Min. vormit­tags. Erstes Viertel am 12., um 12 Uhr 12 Min. mittags, Wollmond am 19-, um 3 Uhr 13 Min. nachmittags, und letz­tes Mertel am 26., um 5 Uhr 28 Min. vormittags. Der Mond steht am 8. April, um 4)4 Uhr nachmittags, in Erd­ferne und am 20. April, um 9)4 Uhr nachmitt., in Erdnähe.

Die großen und Hellen Planeten können im April gul beobachtet werden. Merkur hat am 17. April seine größte östliche Ausweichung von der Sonne, 19 Grad 53 Minuten, tritt'daher im ersten Monatsdrittel in der westlichen Abend­dämmerung hervor, ist um Monatsmitte nahezu eine Stunde lang zu sehen und verschwindet erst gegen Monatsende wie­der in den Strahlen der Hellen Dämmerung. Man findet ihn in geringer Höhe über dem Horizont und ^rkennt ihn leichl an seinem scharfen Glanz. Es bietet sich jetzt eine sehr gün­stige Gelegenheit, diesen sonst meist verborgenen, sonnen- nachsten Planeten zu beobachten. Höher im Südwesten strahlt in großartigem Glanz der A b e n d st e r n, die Venus. S'e gelangt am 22. April in ihre größre östliche Ausweichung von der Sonne, 45 Grad 40 Minuten, und bleibt vom Son­nenuntergang an vier Stunden lang, zuletzt bis gegen Mit- iternacht sichtbar. Mars geht Mitte April gegen 2 Uhr morgens im Südosten auf, um dann gegen 6!4 Uhr den Meridian zu überschreiten. Man erkennt ihn sogleich an sei­nem rötlichen Licht. Obgleich seine Entfernung am Monats­schluß noch fast ebenso groß ist, wie die der Sonne, fällt der Planet doch schon durch seine Helligkeit auf. In der Flühe des 26. April sieht man das letzte Mondviertel nahe östlich .(links) vom Mars.

Zuerst zwei, zuletzt drei Stunden geht der strahlende I u- piter dem Mars voran. Er erscheint jetzt schon vor Mrtter- naRt, Ende April gegen 9)4 Uhr abends, über dem Südost- borizont und kulminiert gegenwärtig kurz nach 4 Uhr, am Monat-schluß bereits nach 2)4 Uhr früh. Am SpätabenL des 22. April erblickt man den Mond nahe nördlich des Ju­piter. Fernrohrbeobachtungen dieses größten aller Planeten haben stets einen besonderen Reiz; die große abgeplattete Scheibe und die vier hellsten seiner neun Monde sind leichl dn-ch ein schwaches Instrument zu erkennen, die dunklen Wolkenftreifen seiner vom Vulkanismus erregten Oberfläche können auch schon durch ein mittelstarkes Instrument unter­st-'!.'den werden. Während der ganzen Nacht weilt der ring um gürtete Planet Saturn am Himmel. Im Sternbild der Jungfrau (Hauptstern Spica) stehend, unterscheidet er sich durch sein ungemein ruhiges Licht sofort non dem stark flackernden Fixstern westlich (rechts) von ihm. Am 19. April bei ndet sich der Planet im Gegenschein zar Sonne und in größter Erdnähe, die aber immer noch reichlich 8)4mal so xroß ist als der Abstand der Sonne von der Erde, während Jupiter jetzt »nur" 4AmÄ weiter von uns absreht als die ILO Millionen Kllometer weite Sonne.

Sternschnuppen treten in den Nächten vom 18. bis 84. April sehr zahlreich auf. Die Erde durchfliegt in diesen Tagen de» periodischen Schwarm der Lyriden-Meteore, so penamtt, well dessen Körperchen aus dem Sternbilde der L tter flatetnHch hra) ausstrahlen, das abends tief im Nord- « steht _

Allerlei

Hugo Sttnnes mußte sich am Samstag zur Entfernung einer Gallenblase einer zweiten Operation unterziehen. Der Zustand ist nicht unbedenklich.

Auslandspende. Von den Deutschen und Deutschfreun­den in Saloniki sind für die Reichshuse und das Volksuot- ftpfer 800 Dollar emgesandt worderr.

Zur Rennfahrt. Drei Daimlerwagen mit einem Bei­wagen sind am Dienstag von Untertürkheim zu de«. TarM? Florio-Nennen auf Sizilien abgegangen.

Afrikareise des englischen Thronfolgers. Der Prinz von Wales ist von seinen Unfällen beim Wettreiten so weit ter, gestellt, daß er am 2. Mai eine Reise nach den südafrikani­schen Staaten antreten kann. Er wird am 1. August nach England zurückkehren.

Fatale Verwechselung. Der von der Demokratischen Par­tei in Nürnberg aufgestellte Kandidat Gastwirt Jean Lurg- schmidt ist, wie die sozialdemokratischeFränkische Taae'z- post" keststeltt, seit fünf Jahren eingeschriebenes Mitglied ver Sozialdemokratischen Partei. Bei den heutigen Verhält­nisse« sind derartige Verwechselungen entschuldbar.

Versunkener Zucker. In Breslau ist ein mit 9000 Zent- Wr Zucker beladener Kahn aus der Oder gesunken. ^as ockwasser ist so groß, daß die Schleppzüae nicht mehr unter rr Eisenbahnbrücke hindurchsahren können.

L« Pole« sind 198 Dörfer überschwemmt.

Ei-<e halbe Million gestohlen. In den Mittagsstunden des Kitzten Sonntag wurde in der Reichsbankstelle Stettin e.ne ' lbe Million Rentenmark gestohlen. Die Einbrecher hatten Locke dos LassenMmners durchstoßen.

Als das »größte Ramschgcschäst". das je gemacht worden ist, wird von englischen Blättern der Ausverkauf der Kriegs- bestände des britischen Heers bezeichnet. Dieser Verkauf ist! jetzt nach fünf Jahren insoweit abgeschlossen, daß Werte für 670 Millionen Pfund Sterling veräußert sind und nur noch Werte für 15 Millionen Pfund Sterling zu verkaufen bleiben. Ueberall da, wo ein englisches Heer nach dem Kriege aufge­löst wurde, fand eine solche Verramschung in großem «tik statt: In Frankreich, Belgien, Italien. Saloniki. Indien, Palästina, Aegypten, Mesopotamien usw. Die Unkosten, die bei dem Verkauf entstanden, werden mit 45 Millionen Pfund Sterling angegeben. Die Organisation, die den Verkauf lei­tete, umfaßte zeitweise 35 000 Personen; seist pud es nur noch 1500 die sich damit beschäftigen. Zu verschiedenen Zeiten waren mehr als 1000 Versteigerer für den Ausverkauf tätig. Im ganzen sind 3 Millionen verschiedene Geschäfte abge­schlossen worden.

Wo die Pferde billig sind. Der Bezirk der Caribou-Berge, einer der anziehendsten Punkte im Westen von Britisch-Co°

- lumbia (Nordamerika, ehemals Neu-Caledonien). ist so reich i an verwilderten Pferden, daß diese in Herden von Tausenden s Las Sand durchziehen. Diese wilden Pferde sind zu einer wahren Plage geworden, da sie alles, was ste aus ihren Wanderzügen treffen, vernichten. Sie grasen die Wiesen ab, schälen die Rinden von Len Bäumen und zertrampeln die Saaten des Ackerlandes. Kurz, sie sind land- und forstwirt­schaftliche Schädlinge, die man zu vernichten trachtet, wie in Australien die wilden Kaninchen. Die Farmer veranstalten deshalb auch »von Zeit zu Zeit regelrechte Treibjagden, um die Herden der wilden Pferde zu dezimieren. Man verschoM nur eine bestimmte Höhl und wählt aus ihr drs besten Pferde aus, die Stück für Stück für zwanzig Mark verkauft werden.

Seuchen in Honduras. Beim Staatsamt in Washington sind Berichte eingegangen, daß in Tagucigalpa, der Haupt­stadt von Honduras (Mirtelamerika) schwere Typhus- uni! Ruhrseuchen herrschen. Die Leichen bleiben unbeerdigt liegen,

Eisenbahnunglück. In der Nähe von Bernal bei Qure- taro (Mexiko) stieß ein Personenzug mit einem Güterzug zu­sammen. Aus den Trümmern wurden bis jetzt 40 Tot« und etwa 80 Verletzte hervorgezogen.

Anfall derOlympic". Bei der Ausreise aus Neuyork ist der Riesendampfer der Weiße-Stern-LinieOlympic", das fünftgrößte Reiseschiff der Wett, zwischen dem Meerbusen» von Neuyork und der offenen See mit dem amerikanischen DampferSt. George" zusanimengestoßen. Letzterer wurde schwer beschädigt, dieOlympic" konnte ihre Reise fortsetzen.

Infolge des Nebels ereignete sich am Mittwoch 7 Km. vor Dungenneß (englische Küste) zwischen dem deutschen Dampfer Keindal" und dem japanischen DampferTukufuki-Maru" ein Zusammenstoß. Der letztgenannte Dampfer ist unter­gegangen. 23 Mann seiner Besatzung fehlen.

Dogeldiebsiahl. In einer der letzten Nächte wurden aus dem Vogelhaus des Tiergartens in Frankfurt a. M. .zahl­reiche sehr wertvolle Vögel gestohlen.

Aufruhr in -er Heilsarmee. Der Kölner Zeitung wird aus Washington geschrieben: Zwischen denk General Booth von der englischen Heilsarmee und seinem Kommandanten in Amerika, Fräulein Eva»- gelrne Booth, der Schwester, des Generals, besteht seit vier Jahren eine starke Spannung, die sich jetzt zu einer Tren­nung der beiden Teile auszuwachfen droht. General Brom- well Dooth hat kürzlich den Befehl erlaffen, daß kein Offiziek der Heilsarmee einer Geheimgesellschaft angehören dürfe; bisherige Mitglieder solcher Gesellschaften mußten austreten, und neue Mitgliedschaften dürften in Zukunft nicht mehr erworben werden. Den Grund für den Befehl findet man in der Taffache, daß sehr viele Offiziere der Heils­armee in Amerika den Freimaurern, den Elks, de« Kolum­busrittern und andern Gesellschaften angehören, und daß bei der Beförderung auf die Zugehörigkeit zu diesen Gesellschaf­ten oft eine weitgehende Rücksicht genommen wurde, so daß Beschwerden von Uebergangenen einliessn und das Wirken der Heilsarmee gefährdet schien. Als äußerer Grund wird angegeben, die Gesellschaften seien allzu weltlich, und der übliche Genuß von berauschenden Getränken und die An­legung vou zeremoniellen Gewändern stünden in Wider­spruch mit den Lehren und der Haltung der Heilsarmee. Neuyorker Offiziere sind der Ansicht, daß die Durchführung des Befehls entweder das amerikanische Heerlager stark be­rühren oder zu einer Losirennung von dem englischen Stamm führen werde. Die amerikanische Heilsarmee sei seit ihrem Bestehe« fortgesetzt aus die Mitwirkung der Geheim­gesellschaften angewiesen gewesen, wenn es sich um Geld­sammlungen gehandelt habe. Andererseits beklagten sich die Amerikaner über den zu großen Einfluß des Generals Booth. Fräulein Booth sollte schön im Herbst 1920 abberufen wer' den, der General mußte jedoch den Massensorderunge» reicher Amerikaner und der Geheimgessllschaften nachgebe« und seine Schwester wenigstens bis 1926 hier lassen. Mas glaubt in amerikanischen Kreisen der Heilsarmee, daß er nun seine Absicht durchzusetzen versuche, doch ist man hier offenbar bereit, den Handschuh auszunehmen und sich von London zu trennen, wenn es nötig werden sollte.