Teil ist dies auf die vollständige Verkennung der Vöde zu­rückzuführen. Ludendorff schreibt und redet nach eigenem Bekenntnis, nicht um Liebe und Beifall zu erhaschen, er handelt allein nach seiner Pflicht. Aus seiner Verteidigungs- ' rede geht hervor, welche Aengste und Nöte ihn im Vorjahr ! run das Reich und seinen Bestand bewegt haben. Es gehl i aber weiter daraus hervor, daß er sich allen Bestrebungen j «egenüber, in die Geschicke des Reiches einzugreisen, soweil : sie sich in Bayern bemerkbar machten, zurückhaltend, ja ab- ^ lehnen- verhalten hat. Man muß weiter davon ausgehen. > was das Ziel aller Bestrebungen war, die sich im vorigen j Vahr zeigten, und mit welchen Mitteln das Ziel verwirklicht j werden sollte. Im Herbst 1923 war der Ruf nach der Dikta- i kirnet den polltischen Parteien, wie in ernsthaften Zeitun­gen und Zeitschriften, allgemein. Man kannte kein anderes ' Thema mehr. Wie stellen sich die Hauptbeteiligten zu die- ! ser Frage? Kahr lehnt ein Verhandeln mit einer Reichs- > regierwng ab. Man kann den Gedankengang nicht los ! werden, daß man in den Kreisen von Kahr und Lossow zeit- j wellig wohl mit dem Gedanken eines tatsächlichen Marsches ! «ach Berlin gespielt hat. Man hat es sich gefallen lassen, j daß dieser Gedanke in anderen Kreisen, die man nötig hatte, in den Kreisen des Kampfbundes, ernst genommen wurde, man hat dieses Ernstnehmen noch gefördert. Dielleichi war die Sache auch so, daß Kahr und Lossow bezüglich des Mittels zu keinem Entschluß kommen konnten. ,

Besonders bedeutungsvoll sind die drei Fragen: 1. Was , Pt im Bürgerbräukeller vorgefallen, bevor Ludendorff ge- j rufen wurde, und was hat Ludendorff dann von diesen Vor- j gangen erfahren? 2. was hat Ludendorff im Bürgerbräu- > Keller selbst erfahren? 3. Wozu hat Ludendorff nun eigent» kch feine Zusage erteilt?

Die erste Frage läßt sich dahin beantworten: Solange Scheubner-Richter im Bürgerbräukeller war, war seine Rede davon, daß irgendeine Regierung oder der ^ Reichspräsident abgesetzt werden sollten. Scheubner-Richter ! Konnte, als er LudenLwrff abholte, ihm nur Mitteilen, was ! er selbst erlebt hatte. Er konnte also nicht Mitteilen, daß ^ von der Absetzung der Reichsregierung und des Präsidenten ! die Rede war. Das stimmt völlig mit der bisherigen Sach­darstellung Lridendorfss überein. Zur zweiten Frage ist » bemerken: Als Hitler seine zweite Rede hielt, war Ludow, i dorff noch nicht da. In dieser zweiten Rede Hitlers wurde ' nicht einfach erklärt:Das Kabinett Knilling ist abgesetzt!", ^ sondern Hitler hat vorausgesetzt:Ich schlage vor." Das ist j zweifellos von besonderer juristischer Bedeutung! Als Hitler ! seine dritte Rede hielt, war Ludendorff da. Diesmal sprach j Hitler:Ich teile Ihnen mit, daß die vorläufige deutsche i Nationalregierung gebildet ist." Auch dieses Wort bedeutet ^ keineswegs irgendeine Maßnahme, höchstens eine Vormaß- l nähme. Ludendorff sollte nicht Mitglied der Regierung, ! sondern lediglich Führer eines zu bildenden Nationalheeres ! werden. Reichswehrminister mit diktatorischen Vollmachten sollte Lossow werden. Das Nationalheer hatte nicht etwa die Aufgabe, ein Direktorium nach Berlin vorzutragsn. Lossow sollte das Heer organisieren, das Deutschland von den Novemberoerbrechern reinigen sollte.

Was die Vorfälle in der Nacht angeht, so steht fest, daß Ludendorff sich bei irgendeiner Gewaltanwendung nicht be­teiligt hat, daß er weder ein Kommando übernahm, noch einen Befehl gab. DerBefehl zur Besetzung des Wehr­kreiskommandos" schränkt sich auf die Aeußerung Luden­dorffs zu Röhm ein:Bleiben Sie vorläufig hier!" Als Röhm von seiner vermeintlichen Verpflichtung, das Wehr­kreiskommando zu halten, durch Ludendorff entbunden zu werden wünschte, war Ludendorff darüber sehr erstaunt, da > er sich nicht bewußt war, einen Befehl gegeben zu haben, j Ms am anderen Vormittag Klarheit geschaffen war, hatte j Ludendorff das ist bedeutsam von sich aus einen Ab- i bauplan gefaßt. Er unterschied zwischen dem Unternehmen j und der völkischen Bewegung. Das Unternehmen war für ihn zerschlagen, die Bewegung geblieben. Den Rückzug nach § Rosenheim lehnte er ab, weil dieser nach seiner Ueberzeugung j zum Bürgerkrieg führen und die Bewegung im Straßen- j schmutz endigen mußte. Der Zug durch die Stadt wurde unternommen zur Rettung der völkischen Bewegung. Luden­dorf veranlaßt«, daß die Gewehre entladen wurden. Er hat sich erkundigt, ob dieser Befehl durchgeführt wurde. Eine Gewaltanwendung seinerseits war bis zum Schluß nicht ge- ! plant und ist auch nicht erfolgt. !

Verfassungsänderung bedeute Organisationsänderung. ! Hitler selbst habe aber nie eine solche Organisationsänderuno j verkündet. Es sei auch kein Entwurf für eine Neuorganisa- ! tion ausgearbeitet worden. Zwar sei in der Verhandlung ! einmal von einem Organisationsentwurf gesprochen worden, der aber von der zweiten Garnitur des Direktoriums ausge­arbeitet werden sollte. Auch aus der Kundgebung des Kampf­bunds ergebe sich kein Entwurf einer Organisationsänderung. Die Einführung eines Direktorium^ sei aber durchaus im Rahmen der Verfassung möglich.

Bezüglich der angeblich beabsichtigten Absetzung der Reichspräsidenten oder der Reichsregierung verweist der Ver­teidiger auf die Ausführungen des Oberrelchsanwatts Eber- meier im Jagow-Prozeß, der damals erklärte:Das Gesetz verlangt als Tatbestandsmerkmal die Aenderung der Ver­fassung". Es ist deshalb wohl zu unterscheiden zwischen einer Aenderung der Verfassung und einem bloßen Personen­wechsel, der die bestehenden verfassungsmäßigen Einrichtun­gen als solche nicht berührt. Wer also z. B. an Stelle de- Reichspräsidenten den Reichspräsidenten 6 setzen will, ohne in die Stellung des Reichspräsidenten selbst einzugreifen, von dem kann man nicht sagen, daß erdie Verfassung ändert". Eine Verfassungsänderung war daher als Ziel des Unter­nehmens weder im ganzen noch bezüglich des angestrebten Direktoriums oder der Absetzung des Reichspräsidenten be­absichtigt.

Ferner ist im vorliegenden Fall noch nicht einmal der An- fang einer Gewaltanwendung gemacht worden: die bloß« Ausrufung einer neuen Regierung enthält noch nicht dev Anfang einer Gewaltanwendung zur Aenderung der Ver­fassung. Jedenfalls war Ludendorff bei der sogenann­ten Gewaltanwendung überhaupt nicht zugegen und die an­geblichen Anordnungen bezogen sich nicht auf gewaltsame Handlungen. Ludendorff wollte allerhöchstens die Regierung ia Berlin zur freiwilligen Abdankung veranlassen.

Zum Schluß betont der Verteidiger, was auch das Gericht selbst annehme, daß Kahr, Lossow und Seiher im Bürger-

bräukeller nur i«m Schein ihre Zusage gegeben haben. Es könne deshalb für Ludendorff nicht Beihilfe in Frage kom­men. Das Gericht wolle einen Spruch fällen, der vor der deutschen Rechtswissenschaft bestehen kann und von deutschen Herzen ersehnt wird.

Fortsetzung der Verhandlung nachmittags.

Neue Nachrichten

Nochmals die deutschen Enkschädigungsleistungen

Berlin, 26. März. Durch WTB. wird gegenüber der Be­hauptung der Entschädigungskommisston, Deutschland habe bis 31. Dezember 1923 nur Entschädigungen in Höhe von 8,2 Milliarden Goldmark geleistet, sestgestellt, daß nach sorg­fältiger deutscher Berechnung die Entschädigungsleistungen, die auf die Gesamtschuld angerechM werden mußten, schon vis 31. Dezember 1 922 die ungeheure Summe von 41,6 Milliarden Goldmark erreichten. Dazu sind sonstige Leistun­gen, die ebenfalls auf das Konto anzunehmen sind, in Höhe von 14,3 Milliarden hinzu zu zählen, so daß die Gesamt­leistung Deutschlands auf Grund des Vertrags von Versailles bis anfangs 1923 auf 55,9 Milliarden Goldmark zu bewer­ten ist, also auf den 6)4fachen Betrag dessen, was die Ent- Zchädigungskommission abzuschreibenB für gut fand.

Parleikagsverschiebung

Berlin, 26. März. Der Parteitag der Sozialdsmokrati- fchen Partei, der am 13. April stattfindsn sollte, ist bis nach Len Reichstagswahlen verschoben worden.

Planmäßige Sprengung von Wahlversammlungen

Berlin, 26. März. Die Polizei beschlagnahmte in der W ..unng eines Berliner kommunistischen Betriebsrats An­ordnungen der Kommunistischen Partei und der Moskauer Hükernationale über allgemeine Sprengung der nichtkommu- »istische» Wahlversammlungen. Auch gestern abend waren «vied« zwei sozialistische und drei bürgerliche Wahlversamm­lung« von kommunistischen Stoßtrupps gesprengt worden.

Veamkenabbau

Schwerin, 26. März. Die neue bürgerliche Regierung in Mecklenburg hat eine Verfügung erlassen, wodurch alle Be­amte ohne Fachbildung, die von der bisherigen Regierung eingesetzt worden waren, entlassen werden. Bis jetzt sind 36 sozialdemokratische Parteimitglieder ihrer Stellen enthoben worden, darunter 16 Konsumlagerhalter und 4 Landarbeiter, die zu Ministerialräten und Amtschefs ernannt worden waren.

Erhöhung der Industrieabgaben

Köln, 26. März. Bei den Verhandlungen der Industriellen mit der französisch-belgischen Jngenieurkommission verfügt« die Kommission trotz der deutschen Einwände, daß die Eisen­werke, denen während der Entspannungszeit ein Nachlaß von sieben Achtel der Ein- und Ausfuhrabgabe gewährt wor­den war, vom 1. März an vier Achtel und vom 1. April an die volle Abgabe entrichten müssen. Die Ausfuhrabgabe schwankt zwischen 4 und 5 Prozent des Werts.

Verhaftungen im besetzten Gebiet

Bonn, 26. März. In Bonn und in anderen Orten des be­setzten Gebiets ist eine Anzahl Mitglieder des Jungdeutschen Ordens verhaftet worden.

Vorbildlich

Bonn, 26. März. Die Zentrumspariei, die Deutsche demo­kratische Partei, die Deutschnationale Volkspartei, die Deutsche Volkspartei und die Sozialdemokratische Partei Deutschlands richten an die gesamte Bürger- und Arbeiterschaft die Bitte, bei den kommenden Wahlen sich unsachlicher Schärfen und persönlicher Verunglimpfungen politischer Gegner zu ent­halten um auf diese Weise die nationale Einigkeit des deut­schen Volks zu bekunden.

Wieder zwei neue Parteien

Dresden, 26. März. Am letzten Samstag sind in Dres­den zwei neue Parteien gegründet worden, dieEvan­gelische Partei in Sachse n", die für Trennung der Kirche vom Staat, Erhaltung der Bekenntnisschule, Boden- rewrw usw. eintritt, und dieC h r i st l i ch s o z i a l e Volksgemeinschaft" (katholisch), die die republikanisch­demokratische Staatsform verficht.

Anfall des bayerischen Landtagspräsidenken

München, 26. März. Als der Landtagspräsident Kö­nigsbauer (Bayer. Volksp.) auf einer Wahlreise im baye­rischen Wald im Bezirk Reden-Vixchtach im Wagen fuhr, kam das Fuhrwerk auf der eisigen Straße ins Rutschen und stürzte um. Königsbauer erlitt eine sehr schmerzhafte Fuß­verletzung und mußte die Reise aufgeben.

Verurteilung

München, 26. März. Das Volksgeri-bt verurteilte den Oberleutnant a. D. Oldenburg zu 350 o-k Geldstrafe Oldenburg hatte am 9. November, gefolgt von einer großen Volksmenge, im Münchner Rathaus die Hissung der schwarz­weiß-roten Fahne verlangt.

Rechtlosigkeit der Besiegten

Wien, 26. März. Von dem Vorschuß, den Oesterreich vom Völkerbund für seinen Wiederaufbau auf zwei Jahre er­halten hat, blieben am Schluß dieses ersten Jahres 229 Mil­liarden Kronen übrig. Diesen Betrag will Oesterreich für werbende Anlagen, besonders für den Ausbau der Wasser­kräfte verwenden. Dagegen hat der Ueberwachungskom- missar Zimmermann Einwendungen erhoben. Die englisch« Negierung wünsche, daß die 229 Milliarden an die vorschuß- gebsnden Mächte zurückerstattet werden. Die französische Regierung wolle, daß die Summe zur Abtragung der Kriegs­entschädigung Verwendung finde.

Verurteilung deutscher Offiziere

Paris, 26. März. Das Kriegsgericht in Nancy verur­teilte in Abwesenheit den General v. Owen, Gouverneur von Metz, Major v. Kayser vom 65. Jnf.-Regt., Hauptmann von Seckendorfs und Leutnant Kirner vom 8. bayer. Jnf.-Regt., sowie Feldwebel Dannenhalser zumTode unter der Be­

schuldigung, am 21. August 1917 das Dorf Nomeny in Branl gesteckt und 34 Einwohner standrechtlich erschossen zu haben.

»

Was tut die Reichsregierung, um der heillosen Komödie derKriegsverbrecher" entgegenzutreten und sie wenigsten« in den Augen der Welt als infamen Schwindel zu brand­marken?

275 Millionen für die Vesetzungstruppsn

Paris, 26. März. Die Regierung hat die Kammer um di« Bewilligung von rund 3^4 Milliarden Franken, die zurück- zuerstatten seien, für die Monate April bis Juli ersucht. Außerdem werden für die Besetzungstruppen etwas über 275 Millionen Franken angefordert, wobei 44 Millionen« Verminderung der Besatzung bereits abgezogen sind.

Die Meuterei in Irland

London. 26. März. Die Meuterei unter den irischen Trup­pen ist noch nicht unterdrückt. Dis irische Regierung soll zwar wieder in den Besitz eines Teils der Waffen, die von den Meuterern fortgeschafft waren, gelangt sein, doch kommt es noch immer zu Zusammenstößen. Bei einem sosthen wurde u. c>. ein Leutnant der Regierungstruppen erschossen.

Der britische Kolonialminister Thomasist unter polizei­lichen Schutz gestellt worden, da er irische Drohbriefe erhalten hat.

Württemberg

Stuttgart, 26. März. Kandidatur Hiebe r. Staats­präsident Dr. v. Hieb er ist von der Demokratischen Par­tei Stuttgart als erster Kandidat für den Landtag ausgestellt worden. Voraussichtlich wird ex auch auf die Liste für den Reichstag kommen.

Stuttgart, 26. März. Neichstagskandidaten.

Der Gesamtvorstand des Württ. Bauernbunds hat für die Neichstagswahl als Spitzenkandidaten die seitherigen Abge­ordneten Oekonomierat Vogt-Gochsen und Theodor Körner alt vorgeschlagen. An die dritte Stelle soll für den bisheri­gen Abg. Haag-Heilbronn, dessen Alter eine WiederannahmL der Kandidatur nicht ermöglicht, ein Weingärtner treten.

Der vierte Platz wird den Landwirten in Oberschwaben zur Verfügung gestellt.

Oesfentliche Speisungen. In den verschiedenen Freiküchen Stuttgarts werden täglich etwa 3800 Personen unentgeltlich oder gegen geringes Entgelt gespeist. Außerdem haben viele Bedürftige Freitisch in Familien und Gasthäusern, auch die Heilsarmee verabreicht Essen. Die Gesamtzahl der Ge­speisten dürfte derzeit etwa 4500 betragen.

Stuttgart. 26. März. Aushebung von Verord­nungen betr. die Kirchen. Durch Verordnung des Staatsministeriums vom 25. März 1924 sind die königlichen Verordnungen vom 30. Januar 1880 (Reg.-Bl. S. 81) unöl vom 1. März 1853 (Reg.-Bl. S. 49), betreffend dir Aus­übung des verfassungsmäßigen Schutz- und Aufsichtsrechts des Staats über die katholische Landeskirche, die königliche! Verordnung vom 20. Dezember 1867 (Reg.-Bl. S. 211), be­treffend die Stellung des Ministeriums drs Kirchen- und» Schulwesens bei Angelegenheiten der evangelischen Kirche, und die königliche Verordnung vom 3. Februar 1896 (Reg.- Bl. S. 25), betreffend die Mitwirkung des Staats und der Gemeindebehörden in dem Disziplinarverfahren gegen evarig. Geistliche, soweit sie noch in Kraft standen, aufgehoben worden.

Die Besserung in der Lage des Arbeiismarkts hat in Württemberg infolge des Auflebens des Baugewerbes und der Wiederaufnahme der landwirtschaftlichen Arbeiten auch in der letzten Woche angehalten. Die Zahl der vollunter­stützten Arbeitslosen ging von rund 23 000 (1. März) auß rund 18 000 am 15. März zurück, die der. Kurzarbeiter vor» 8000 auf 5000.

Verurteilung. Die Strafkammer verurteilte die Komm»- nisten Bosch und Pfeffer von Obertürkheim zu 1 Jahr bezm.

6 Monaten Gefängnis. Beide hatten, angeblich zum Spren­gen von Stockholz, Sprengkapseln gekauft.

Eßlingen, 26. März. Beendigung des Streik» Die Arbeiterschaft der Spinnerei Brühl bei Eßlingen hat am Montag die Arbeit wieder ausgenommen. Bei Merket und Kienkin wird die Wiederaufnahme spätestens am Mitt­woch erfolgen. Der Arbeiterschaft wurden die Löhne zugs­billigt, die von der Arbeitsgemeinschaft beschlossen wurde»,

Weinsberg. 24. März. StadtschultheißenwahL Bei der gestrigen Stadtschultheißemvahl erhielt Obersekretar Weinbrenner 1290 Stimmen, der bisherige Stwdtschulthech Strebe 370 Stimmen. Weinbrenner ist somit gewählt.

Lorch r. R^ 24. März. Festhalle. Es ist beabsichtigt, hier eine Sport- und Festhalle zu erstellen. Die Mittel solle» durch Sammlungen und Lotterie ausgebracht werden.

Wasseralfingen, 24. März. Differenzen. In dev Schwäbischen Hüttenwerken" hier kam es vorige Woche z» unguten Auftritten, angeblich wegen der Löhne und der Be­aufsichtigung der Arbeiter. Die Direktton beabsichtige iw folgedesfen »msangreiche Kündigungen. Die Arbeiterschaft ist darüber sehr beumnchigl.

Oehringe«, 24. Marz. 6 tromdiebstähle. Nach einer Mitteilung des Uebertandrverks Hohenlohe-Oehringen habe» in letzter Zeit die Stromdiebstähle eine große Ausdehnung an­genommen. So wurden in Psahlbach und Ohrnberg Zahler wngebvhrt und in anderen Orten Strom unter Umgehung des ZähSers entwendet. Auf Veranlassung der StaatsanöuÄ» > schaft Hall wurden einige Stromdiebe festgenommen.

Horb. 24. März. Versuchte Brandstiftung. Abends zwischen 7 und 8 Uhr wurde versucht, im Abort der Wirtschaft zum Röhle Feuer anzulegen. Es dürfte sich wohl um einen Racheakt handeln. «Lai», ZL man kein« Spur.

Freude»stadt, 25. März. Todesfall. Am Morgen der ^ 24 . März starb in Freuden stadt unerwartet OberamtSarzt Dr. Kurier im 56 Lebensjahr. Da» Phystkat von Freudenstadt hat er nur 5 Jahre versehen, erst nachdem eS mit der 6°"' amtSarztstelle «n Horb vereinigt wurde, die ihm im Jahr 1906 übertragen worden war. Im Krieg war der Verstor­bene ehrenamtlich am Reservelazarett in Horb tätig.