Württemberg
Stuttgart. 20. März. K o m m u n i st e n p r o z e ß. In den stürmischen Oktvbertagen v. Js. bemächtigte sich der Kommunist Max Stier von Bothnang mit einigen Ge- nossen einer Anzahl Gewehre im Schütz-cnhaus Feuerbacher- tal. Er wurde wegen Diebstahls zu drei Monaten Gefängnis verurteilt.
Dauauestelluag. In der Zeit vom Juni bis September wird unter Leitung der staatlichen Beratungsstelle für das Baugewerbe auf dem Gründstück des alten Bahnhufs in Stuttgart eine Bauausstellunq stattfindcn. Auch die Stadtverwaltung hat der Ausstellung weitgehende Unterstützung zugesichert.
Vom Tage. In der Zelluloid-Nadelfabrik in der oberen Reinsburgstrahe brach am Mittwoch nachmittag in einem Arkleitsrcrum Feuer aus. Zwei Arbeiter erlitten schwere, ein linderer leichtere Brandwunden. Der Sachfchaden ist be- deuturd.
Aus dem Lande
Herreuberg. Am Samsia g den 29. März vorm. */,9 Uhr findet im Rathautsaal et»e Amtsversammlung statt.
Plochingen. 20. März. Im Gemeindewald entstand ein Waldbrand, dem etwa ein Morgen tunger Pflanzung zum Opfer siel. Als Ursache wird Fahrlässigkeit beim Rauchen vermut^.
Tübin^n, 20. März. Von der Universität. In das ev. theol. Seminar (Stift) sind am Grund der im Februar abgehaltenen Prüfung 32 Zöglinge ausgenommen worden.
Mägerkingen OA. Reutlingen, 20. März. Tollwut. In Steiichikben wurde ein fremder Hund getötet, der in Trochtelsingen vier Personen gebissen hatte, die sofort nach Stuttgart in Behandlung abreisten. Zwei weitere Hunde, die mit dem kranken Hund gerauft hatten, wurden ebenfalls getötet.
Rottweil. 20. März. Münzfund. Auf dem Gelände ! von Hochmauern wurde eine römische Goldmünze (Aureus), j
der oberen Humusschicht eines Ackers frei daliegeud, ge- i km den. Sie ist ein Aureus des Ka.sers Tibcrius, acpragt ^ kn Jahr 15 nach Christi Geburt. Die Vorderseite zeigt leinen Augustuskopf mit Lorbeer von rechts. Die Umschrift i lautet: Ti(berius) Caesar divi Aug(usti) f(ilius), auf der ^ Rückseite Pontrf(ex) maxim(us). Auf dieser Seite ist noch > das Bildnis der Kaiferinmutter Livia sitzend mit Szepter in : der emen Hand, mit der anderen eine Blume haltend. i
Ha«. 20. März. Das Landgericht. Eine stark be- l suchte Versammlung der Bürgerschaft erhob aufs neue Ein- > lwruch gegen die beabsichtigte Aufhebung des Landgerichts in j Ka« und die Beraubung des Franke,rlonds um diese Ge- ! «ichtsstelle. !
Volxheim OA. Ellwangen, 20. März Das Schieß - ! gewehr. Ein 17jähriger junger Mann von Benzenzim- m»ern hantierte >mt dem Gewehr seines Dienstherrn. Die Waffe entlud sich und das Geschoß drang ihm in den Kopf und führte seinen Tod herbei.
Grurbingen OA. Göppingen, 20. März. Neueinteilung des Oberamts. Der Gemeinderat von Grm- chmge« hat an den Bezirksrat den Antrag gestellt, die G^° «euch« dem Oberamtsbezirk Geislingen zuzuteilen, da sich der Verkehr infolge der Tälesbahn nach Geislingen hinzieht- Sd« Bezirksrat will dem Gesuch nicht entgegentreten, wenn der Bezirk Göppingen einen vollwertigen Ersatz für die eui- Ichende Steuer kraft erhält.
Pibervch. 20. März. Reit-undFahrturnier. Als Mbschlutz der vom Landw. Bezirrsverern Viberach veranstal- idren Reit- und Fahrkurse fand gestern unter Leitung von Laar- Königshofen ein Reit- und Fahrturnier statt,das eine außerordentliche Anziehungskraft ausübte und die Bevölkerung zu Tausenden anlockte. Mittags 1 Uhr setzte sich vom Wiehmarktplatze aus der Festig in Bewegung, der aus verschiedenen Reitertrupps und zahlreichen Gefährten bestand. Auf der Turnwiese des Giegelbergs fanden dann die Reit- und Fahrvorführungen statt. Anwesend war auch Oberstleutnant a. D. Lauffer- Stuttgart. Bei dem Turnier siel Las durchweg ausgezeichnete Pferdematerial auf. Aber auch die Leistungen im einzelnen verdienten Anerkennung. Abends war Pveisverteilung.
Schaffenried, 20. März. Bissiger Hund. Ein Pin- scherhund, der an der Leine geführt wurde, mit einem Maul- L)rb aber nicht versehen war, hat den Sohn des Kronen- Wirts Ost im Vorbeigehen gebissen. Mit Rücksicht aus die Tollwut wurde die Tötung des Hundes oberamtlich angeordnet.
Oetkosen OA. Saulgau, 20. März. Einbruch. Nachts wurde in der Genossenschaftsmolkerei eingebrochen. Der Dieb, der das Fenstergitter zerstörte, um einsteigen zu können, entwendete 35 Pfund Butter. Der Täter ist noch unbekannt.
Der Hirchenpräsident an die evang. Gemeinden
ep. Am kommenden Sonntag wird in der evang. Kirche eme Ansprache des neugewählten Kirchenpräsidenten Prälat D. Dr. v. Merz verlesen werden, der c m 1. April sein Amt antritt. Der Kirchenpräsident bittet die Gemeinden, mit ihrer Fürbitte für ihn einzutreten, weiterhin sich einzusetzen für ihre Landeskirche, für christliche Jugenderziehung, für durchgreifende Liebestätigkeit gegenüber der» Notleidenden, für die praktische Bezeugung wahren Christentums. Mit einer eindringlichen, an die Kirchengemeinderäte und Geistlichen gedichteten Bitte, zur Schaffung lebend'grr Gemeinden zu- tritt m einer an ieine 4500 Ortsgruppen ergebenden Kmrd- sammenzuwirken. schließt die Kundgebung.
Zuseme HM KM Wh.
Aus Stadl und Land.
Nagold, den 21. März 1924.
Vom Rathaus
Serueinderatsfitznng vom 19. März 1924. Stadtbau- amtliche Angelegenheiten : Der alle Friedhof reich! nicht mehr aus und es müssen Gl über im neuen Teil des Fried- Hof- bereit gestellt werden. Die nach dem generellen Plan de« Professor» Schuster vom Jahre 1918 vorgenommene Ein- teklvng der Felder durch da- Stadtbauaml wird gutgehetßen. Bon der alten Freudenstädterstraße au» ist etwa tn der Mitte de- neuen Felde- ein Etngangstor mit einem i-> gerader Linie vorgesehenen Hauptweg vorgesehen. Die Umfassang de« neuen Gebiet».soll mit einer Hecke erfolgen. Die Belegung in dem neuen Friedhostetl ist nur bt» zu dem geplanten Haupidurch- gang-weg vorges-ben.
»egen da« Waffertriebwert der Freiherr von Pode-
wtls'schen Lut-Herrschaft an der WUdach im Schwando fer Tal wird von Setten der Stadt eine Einwendung nicht erhoben.
Vorgelegt werden die Pläne über die Abänderung des genehmigten Orlsbauplan» in den Gewänden im Fiegelrain, bei der Lehmgrnbe, vorderer Lemberg, ob dem Totenweg und bei den Krenzsteiueu. Die Baust- ien sind schon tm I hr 1901 festgeftelli und genehmigt worden. Für da» ganz« Gebiet waren damal» oerschiedene'Baublöcke in Quadratform vorgesehen, die auf die Lage, die Etaewum-oerhäitniffe, die Steignnp-verhältntfse usw. zu wenig Rücksicht nahmen. Eine bauliche Entwicklung hat unter diesen Umständen bisher nicht, eingesetzt. Um nun die Entwicklung nicht weiter zu hemmen, und bet dem offenkundigen Mangel an Bai p ätzen ist da« Stodtbauomt beauftragt worden, auf Grund de» generellen Ueberstchi»-Stadtbau-Plan- der OriSdauplanb-ratunp-stelle de» Ministerium- de» Innern von 1920, da- ganze Gebiet neu zu bearbeiten. Die quadratischen Straßenstrecken sind größtenteils aufgehoben, und 2 Hauptstroßenzüge, die dem Gelände vollkommen angepaßt st m, duichztehen nunmehr das ganze Gebiet. Nach eingehender Beratung hat der Gemetnde- rat die in Betracht kommenden Baultnien aufgehoben und die neuen festgestellt. Die Pläne werden demnächst zqr Einsichtnahme aufgelegt.
Die Anbringung einer Schalttafel zum Laden der Batterie der Autospritze wild zum Pret« von S25 dem In- stallation-geschätt F ank vier übert-agen.
Dar Angebot ver Firma Se tz tn Cannstatt über die Stellung von 2 Dampsstraßemvalzen vom 8. Juni d». IS. ob zum Preis vou 7 »4l 50 ^ pro Wa zstunde eiuschl. Bedienungspersonal nebst Brenn-, Schmier- und P^tzmatenal wird angenommen. Zur Bewalzung vorgenommen sind 700 Tbm. Hartsteingeschläg und 300 Com. Kalksteine. Walzdauer etwa 4 Wochen.
Für b e Beschaffung 10000 lfde. Mir. Dachlatten werden dte Kosten mit etwa 5S0 »41 bewilligt.
Der Mietpreis iür Reittametafeln, (auch für bereit« vorhandene) wird für Tafeln bi» zu 1 qm p-o qcm und Monat auf 1 ^ und für Tafeln über 1 qm auf 2 L pro qcm und Monat, mindesten« jeooch 50 ^ >m Monat festgejetzt. Tafeln über 2 qm werden nicht zugewffen. Dieser Tarif findet auch auf Reklamelafeln Anwendung, die bereit« angebracht sind.
Forstamtliche Angelegenheiten. Da« Ä atialretstg- empfängetverzetchni» wird mir einer Zahl von 57 Empfänger für da« Rechnung»jahr 1924 festgestellt.
Auch in diesem Jahre können nach dem Stand der Waldwirtschaft nur 50 Wellen alS Bürgergabe gereicht werden. Für dte wetteren 50 Wellen ist eine Gelderilschäötgung von
4 »41 in Aussicht genommen. Die Verlosung de» größeren TetlS de» BürgerreistgS findet dieser Tage statt. Ebenso werven dieser Tage dte 2 Meter Brennholz an den größten Teil der Einwohnerschaft durchs Los zugewiesen werden. Dte oberste Grenze für die Prelsbemeffung ist unter Zu grundelegung de» gegewärtigen Marktpreises v. rd. 155°/o der Bezir'Sgrundpreise für den Rm. Buchenschetter 20 »41 15 buchene Prügel 15,50, für Nadrlholzscheiter 15 50, für Nadet- bolzprügel 12,40 »41. Bei besonderer Bedü sitgkett kann um Preisnachlaß nachgesucht werden. Mit der Uedernohme der über KO H-k-ar großen Waldnage» der Freiherr v. Kech- ler'schea Gntsherrschast in Unterschwandors tn dte Beförste- rung und den Fo.stschutz der städt. Forstverwaltung gegen dte üblichen VergütunaSsätzr ist der Gememderat einverstanden.
Sleuersacheu. Um zu verhüten, daß der Siadl nicht erhebliche Anteile an Reicheumsatzsteuer entgehen, ist die Stadt gezwungen eine örtliche Getränkesteuer auf den örtlichen Verbrauch von W in, Odstmost, Schaumwein, Bier und Trtnk- bramttwetn mit Wirkung vom 1. Ap il 1924 ab dkfiairio einzuführen. Steuerfrei ist der Verbrauch von Oostmost im eiaenen Haushalt oder Betrieb, außerdem der Verbrauch von Wein zu gottesdienstlichen Zw-cken. Die Steuer beträgt 5°/« der Kleinhandel-Preise, bei Schaum u. Trtnkbranntwetn 15'/,. Dte Stadt ist genötigt, heute alle Steuei q rellen auszuschöpfen, und man hofft, daß die beteiligten Kreise diese Zwangslage der Städt. Finanzverwaltung entsprechend zu würdigen wissen. Nach dem Gesetzentwurf zur Abänderung de» Gemetndesteuer- gefetze» vom 30. Juli 1923 beträgt vom 1. April 1924 ab die Eiawohnerftener 3 Goldmark für jede selbständige Person, die Hnadesteaer mindesten» 20 pro Hund. Für den 1. Hund find also 20 für den 2. und jeden weiteren 40 »41 pro Jahr im April zu entrichten. Wettere Bekanntmachung folgt noch. Nachdem wieder stabile Geldverhält- ntffe vorhanden sind, wird die Fremdenwohnstener mit Wirkung vom 1. April ab wieder aus 10°/, herabgesetzt.
Die Feuerwehrabgabe kommt wie im Frieden wieder in
5 Stufen tn Beträgen von 3,6, lO, 15 u. 20 »4t zur Erhebung. " Milchversorgung : Der Erzeugerpreis ist von 17 auf 18 xZ erhöht worden, auch dte Sammelstellengebühren und die Fuhr- löhue haben sich beträchtlich gesteigert. Schon bisher hat die Stadt 1*/, ^ pro Liter zugeichoffen. Rechnet man diesen Betrag zu den neuerdings entstandenen Unkosten, so müßte der Kleinverkauf-prei« um 4 ^ erhöht werden. Der Pret« wird aber nur auf 25 ^ frstgeietzt und der Mehraufwand auf dte Stadtkaffe übernommen. Dte Verteilungsregelung innerhalb der Stadt wird sobald als möglich jedenfalls mit dem Eintritt der Grünfütterung aufgehoben, Voraussetzung ist aber» daß die entsprechenden Milchmengen in dte Stadtheretnkommen.
Mehl» «nd Schmalzabgabe. An die Erwerbslosen, an dte Sozial- und Ktetnrenlner, an dte KriegShinleibltrbenen und zufchußberechtigte Schwerkriegsbeschädigten werden noch
einmal 10 Psd. Schwarzmehl, 5 Pfd. Weißmehl und 2 Pfd. Schweineschmalz abgegeben.
Giseabahnfahrplau: Bei der kürzlich stattgefundenen Fahrpiankonserenz tn Horb wurde mitgeteilt, daß die Züge um 12 und 2 Uhr mittags und 4 Ubr nachmittag» tm Sommer wieder täglich verkehren. Der Etlzug 8.01 ab Stuttgart wurde von der R<ich»bahndirektion trotz aller Bemühungen de» ganzen Sckwarzwald» und de« Neckartal» nickt zugefagt, weil er angeblich zu schwach besetzt sei. Auf der Nagoldbahn soll nach dem Pta» de« Fahrplanreferenten nur em Zug, etwa um 10 Uhr nacht-, verkehren, entweder von Eutingen nach Pforzheim oder von Pforzheim nach Nagold. Die Interessenten de» ganzen Napoldtal» sind erneur vorstellig geworden, um im Sommer wieder beide Züge zu bekommen. Auch für den Fremder- u. Kurverkehr besonders im unteren Nagoldtal wäre da» Nichtfahren de« Gegenzug« von großem Schaden. Unter den Interessenten de« ganzen Nagvldral« herrscht Etisigkeit, diesen dringenden Wunsch nachdrücklich weiter zu vertreten.
Schulsachen: Durch Erlaß der Mtn.Abtlg. für die höheren Schulen ist Studienoss ffor Lang an der Latein- u. Realschule zum 16 April d. I». an dte Heere«fachschule nach Ludwigsburg verletzt worden. Dte Stelle wird wieder besetzt. Dem Antrag de« Vorstrheramt« der Latein- und Realschule w-rd der L-hrmNtelbeitrog entsprechend für das kommende Schulfahr auf 500 »4t festgesetzt. — Dte erste Abschlußprüfung der VI. Klaffe (Eu jährigeriprüfunp) brachte ein-m erfreulich schönen Erfolg, der auch weiterhin za den besten Hoff -urigen für die Schule berechtigt.
Pachtsnchea: Zwischen dem Grundbesitz der Sara Deuble am Schloßbe-g bar die Stadt eine Fläche von 6 ur 25 qm. im E genium. Diele Fläche wird Frau Deuble für einen jährl. Zins von 2 »4t pachuveise überlass n; iür das nnbesuate Abholzen de« Hlchnhoize« har sie 20 >il Schadenersatz zu l leisten. — Die Fahrzengverfichernng der Autospritze wurde auf Goldmarkgrundtage erneuert und noch eine Reihe weiterer kleinerer Gegenstände tn der arbeitsreichen, beinahe 5- stündigen Sitzung erledigt. *
Aufgenommen wurden in da« ev.-theol. Seminar (Lliit) tn Tüoingen aus Grund der am 19. Febr. und an ! den folgenden Tagen adgehaitenen Prüfung 32 Zöglinge, u. a.
Schmoll, Ulrrch von Hochdsrf, Hohnecker Fritz und i Stahl Heinrich von Ca iw.
Jugendamt. Durch Entgegenkommen der Württ. Kinder-, Hilfe Eßlingen ist Gelegenheit geboten, tm Laufe de« Som- l.mer« eine Anzahl eihotungsbedürftiger Kinder auf di« Dauer
- von 4 Wochen in Kmderdetmen unterzubringen. Für jede« l Kind Hünen die Elierri 20—25 »4l zu bezahlen, dre übrigen l Kosten würde die Württ. Kmderhrlfe tragen. Wer diese ^ günstige Erholungsmöglichkett für sein Kind in Ai sprach
> nehmen will, möge sich umgehend beim Jugendamt oder der ! Bez.-Fürsorgerin meiden.
! Wie der bürgerparteiliche Abgeordnete de« Lcmdtag«- ! Wahlkreises Calw Nagold-N.uenbüig, Siaülschulthettz Müller N ubuiach dem Wahlkreisoorsitz-nden mitieilt, beabsichtigt er nicht m hr, al« Bew-rb-r um ein Mandat aufzutreten. Dte j Deutschnaitonale Volk-part-i de« Wahlkreises ist ihm Dank r schuldig, daß er sich ihr in schwerer Zeit zur Beifügung stellte ! und sein Mandat stets pflichtgetreu auSübte.
z Die Reichsrichkzahl für die Lebenshülkungslvflen (Ernäh-
- rung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) be-
- läuft sich für den 17. März auf das 1,07-Billionenfache der i Vorkriegszeit. Gegenüber der Vorwoche (1,06-Billionen-
fache) ist demnach'eine Steigerung von 0,9 Prozent zu verzeichnen.
i Die neuen Schlichkungsausfchüsse. Vom Arbeitsministe-
> rium sind zu Vorsitzenden der am 1. April 1924 ihre Tätigkeit ! aufnehmenden neuen Schlichtungsausschüsse für Württem-
> berg und Hohenzollern bestellt worden: beim Schlichtungs- ! ausschuß Stuttgart: Dr. Kimm ich, beim Schlichtungs- ! ausschuß Ulm: Gsrichsassessor Dr. Grub beim Amtsgericht ! Ulm, beim Schlichtrmgsausfchuß Heilbronn: Rechtsrat
Speer beim Stadtschultheißenamt Heilbronn, beim Schlich- tungsausschusi Rottwsil: Landgerichtsrat Endriß beim ! Landgericht Rottw-ell, beim Scbsichtungsausschuß Hechin- gen: AmtsgerichtsraL Bu Miller beim Amtsgericht He- chingen. — Bei jedem Schlichtungsausschuß wird eine ar- beitsgsrichtliche Kammer gebildet. Vorsitzender dieser Kammern sind die Vorsitzenden der Schlichiungsausschüsse be'w. deren Stellvertreter, Vorsitzender der arbsitsgerichtiichen Kammer beim Schlichtungsausfchuß Stuttgart ist Landgerichtsdirektor Uhland - Stuttgart.
Gestaffelte Zeitkarten der Eisenbahn. Nach halbamtlicher Mitteilung will die Reichsbahn die Preise der Wochenkarten, zugleich auch diejenigen der Monats- und Schülermonats- karten sowie der Kurzarbeiterrvochenkartsn im Fernverkehr vom 1. April d. I. ab auf Entfernungen von mehr als 10 Kilometern staffelförmig ermäßigen. Bei einer Entfernung von z. B. 30 Kilometern wird eine Ermäßigung von einem Viertel des jetzigen Zeitkartenpreises eintreten.
Die Erledigung einfacher Eisenbahnbeschrverdea ist neuerdings den örtlichen Dienststellen übertragen worden. Gegen deren mündliche Entscheidungen kann die Entscheidung der Aemter (Betriebsinspektion, Bauinspektion usw.) angerufen werden.
Ein neues Postwertzeichen. Die neuen Wohlfahrtsmarken zugunsten der Deutschen Nothilfe können zu dem aufgedruckten Nennwert für die Freimachung von Postsendungen ohne Einschränkung verwendet werden.
Fälsche Renkenmarkfchcine. Seit einigen Tagen tauche« falsche Rentenbankscheine zu 10 Rentenmark auf, bei denen das Wasserzeichen sehr schlecht durch einen gemusterten Ausdruck in grauer Farbe nachgeahmt ist. Hält man die Scheine gegen das Licht, so fällt der Unterschied gegenüber den echten Scheinen sofort auf. Auch fehlen den Falfchscheinen die Fasern, die bei den echten Scheinen auf der Vorderseite recht» in einem farbigen Stoffauflauf eingebettet sind. Der schwarze Aufdruck der Scheine ist mangelhaft. Bei einiger Aufmerksamkeit sind die Falschstücke leicht als solche zu erkennen.
ep. Der Reichsverband der ev. Eltern- und Volksbünde Hebung zur Reichstagswahl dafür ein, daß di« Gleichberechtigung der evang. Schule neben anderen Schularten jo wie ihre volle Entfa-ltungsfrscheit reichsgejeklich gesichert