puf die Erklärung'-«» He'rrn Kardinals MVckzukonr- -nen, weil der Herr Kardinal in seiner Erklärung mehrmals i« Worte »Unwahre Behauptungen" gebraucht hat, die ich . us so hohem christlichen Mund für eine besonders schwere Beschuldigung halte. Ich erkläre zu den einzelnen Punkten:

1. Es ist eine unrichtige Behauptung des Herrn Kardinal Faulhaber, ich habe gesagt, der Kardinal stehe hinter dem Plan. Bayern und Oesterreich zusammenzuschließen. Davon steht in meiner Aussage nicht ein Wort.

2. Ein von ihm beglaubigter Wortlaut der Rede des Kar­dinals in Newyork wurde trotz verschiedener an ihn heran- aerretener Bemühungen in der deutschen Presse nicht veröf­fentlicht. Darum sind Mißverständnisse über einige Redewen­dungen nicht ausgeschlossen. Der Kardinal hat nach dem Bericht derNewyorker Siaatszeitung" den Lusitaniasalt und den deutschen klnmarsch in Belgien als Verbrechen ver­urteilt. Diese Zeitung schreibt nnt Bezugnahme hierauf: »Und was den Eindruck seiner KsMenschläge der Wahrheit noch vergrößerte, war die Tatsache, daß er nicht anstand, auch seinem eigenen Volk off«, und unverblümt die volle Wahrheit zu sagen Demgegenüber stelle ich fest, daß die stlede des Kardinal» in Amerika und Europa in weiten Krei- len als Deutschland «chtriigftch empfunden worden ist. Un­richtig ist auch, wenn der Kwrbinal erklärt, ich habe gesagt, »r halte die Versenkung derLusitania" als völkerrechts­widrig aufrecht gegen aue Verdrehungen. Davon habe ich Nichts gesagt. Daß endlich Kardinal Faulhaber aus dem zeit- ichen Zusammenfall seiner Lenerika-Reise mit dem Fuchs- ffNachows-Pnneh Schlüsse .zieht, die ich nickst gezogen habe, bedauere ich.

Der Vorsitzende hält nun dem Angeklagten Hit­ler ein Nacbrlanenblatt des Oberkommandos der National­sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei vom 26. Oktober über die politische Lage vor.

Hitler: Der Bericht stammt nicht von mir, sondern ist Dine Erklärung des Oberkommandos. Ich habe vom ersten /Lag an den Beginn des Kampfes für ein Unglück gehalten, weil ich Kahr als Politiker kannte und mir sagte, Kahr be­ginnt einen Kampf, bei dem nur eine Kapitulation vor d«r marxistischen Zentrale herauskommt. Es wird wieder gehen, wie bei der Einwohnerwehr: man brüllt Hurra und im letz­ten Augenblick klappt man zusammen. Deshalb habe ich Lossow erklärt:Wenn Kahr dabei ist, mache ich nicht mit." weshalb bestand ich darauf, daß die politische Werbearbeit in weine Hand kam.

Der Vorsitzende bittet Ludendorff um Erklärung Iber von chm geschriebenen Artikel imHeimatland" vom » November,Die völkische Bewegung", in dem folgende Dtelle vorkommt:Die völkische Bewegung gilt dem Wort ^Deutsches Volk" einen neuen stolzen Inhalt und sichert Keses Volk durch Gemeinschaft zur Volksgemeinschaft, zu­nächst unter völkischer Diktatur. Die völkische Bewegung ist

lachst r stampf?

Ludendorff: Die deutsche Kampfgemeinschaft hat Ncht den Zweck, eine Diktatur ins Leben zu rufen. Sie ist, "ie ich sie auffasse, die Zusammenfassung aller Deutschen, für die innere Gesundung, für wahre Volksgemein- r. Freiheit des Volks, Ruhm und Ehre des Vaterlands ?ten. Leider können noch nicht alle Deutschen in diese inschaft ausgenommen werden. Vorübergehend könnte ch Einer Anschauung zu einer völkischen Diktatur kom­isch bin Monarchist, aber führte ich aus die Mo- wird erst kommen, wenn das Volk soweit ist. Vor "onarchie wird die völkische Diktatur kommen, nach dem 'Zillen eines freien Volks. Im Krieg Hab ich mich mit ktnturfrage sehr eingehend beschäftigt. In Frankreich, u;d und Amerika stand eine Diktatur an der Spitze. - d der Vorwurf gemacht, daß ich nicht die Diktatur bade. Wenn ich die Diktatur ergriffen hätte, r S«, daß ein Funken von Gewalt dabei gewesen ' Nein!

ersitzender: Sie wußten, daß am 8. November .> rstchsn Minister festgesetzt wurden.

Ludendorf: Nein, das wußte ich nicht, r : ttz « ndsr: Doch, Ei« haben ja selbst zugegeben, >an S.-- Nebenzimmer de, Burgerbraukellers davon er­fahr.," bade».

i

i

>e

»c

k

v:

:r>

die

Ludendorsf: Wenn ich das gesagt habe, so ist es rich- Mg. Aber von der Absetzung Eberls habe ich nichts gewußt.

Vorsitzender: Sie dachten also nicht an einen mili- Dkirischen. sondern an einen politischen Vormarsch nach Gerlin?

Ludendorff: Ja. Scheubner-Richter sagte mir am 8. November, als er mich abholte, Hitler wolle den drei Her­ne« zum Absprung verhelfen.

Vorsitzender: Da besteht noch ein gewisser Wider- Spruch, denn Sie sagen. Sie seien auf dem Weg zumBür­gerbräukeller" durch Scheubner-Richter im allgemeinen so »nterrichtet worden, wie es die nächsten Tage in den Zei­tungen stand?

Ludendorsf: An das einzelne kann ich mich nicht «ehr erinnern.

Vorsitzender: Haben S« gedacht, daß der Reichs­präsident Ebert bleibe?

Ludendorsf: Das mußt« der Zukunft überlaffen Ueiben.

Vorsitzender: Das Endziel ist das: Sie haben am 8. November nicht an einen militärischen Marsch nach Berlin gedacht?

Ludendorsf: Das ist ganz sicher.

Vorsitzender: Herr Hitler hat in seiner dritten An­sprache erklärt:Die vorläufige nationale Regierung ist ge- ,bildet. Führer und Eh«s d« deutschen nationalen Heers mit diktatorischer Gewalt ist Ludendorff." Die Regierung war also schon gebildet und hat nicht erst durch einen Druck aus dem Weg des Arttk ' G gebildet werden müssen!

Ludendorsf: Ich kann mich nicht auf das beziehen, «oas Hitler gesagt hat, stms-rn auf meine eigenen Worte, in denen ich muh klar und deutlich ausgesprochen habe. Ich kam 4« eine fertige Lage htuetn. Ich habe mich der neuen Re­gierung zur BerfügMg gestellt und diese war für mich ein «umpsgebilde. Die Reairrrrng sollte nach meiner Meinung t« Norden gebildet wer»«» urü, es sollte zusammen mit der bayerischen Staatsgewalt und den vaterländischen Verbänden der Druck auf den Reichspräsidenten crusgeübt werden, so «sie « Kahr und Lossow gedacht Horben.

Stacüsanwccki EHa r t: Hoben Sie einmal den Stmü>-

punkt vertreten, daß es sich um eine Umwälzung gehandelt hat. deren erster Teil bereits gelungen war dadurch, daß schon Donnerstag abend alle staatlichen Machtmittel in der Hand der neugebildeten Regierung lagen?

Ludendorsf: Da» kann ich nicht sagen! !

Staatsanwalt Ehart:Ich habe hier einen Artikel, der bei einer Haussuchung bei Ihnen gefunden wurde und der von Ihrer Hand korrigiert w ^den ist!"

Ludendorfft Der Artikel stammt nicht von mir. Die Korrekturen akerviag« sind von mir. Ich kann nicht sagen, von wem der Artikel ist.

Vorsitzender:Ich habe festzustellen, daß imVölki­schen Beobachter" «m S. November als Ergebnis der Ereig­nisse vom Tag Moor in Fettüberschrist mitgeteilt wird:Hit- Ter und Ludendorsf übernehmen die völkische Diktatur!"

Rechtsanwalt Luetgebrune verweist auf einen Bries des verantwortlichen Schriftleiters desVölkischen Beobach­ters", der mitteilt, daß die Ueberschrist von ihm stamme und daß er diese Ueberschrist aus Gründen der besseren journa­listischen Ausmachung gewählt habe.

Staatsanwalt Stenglein: Sie sind nach der Be­merkung Hitlers zum Führer des Nationalheers mit diktatori­schen Vollmachten ernannt worden. Man möchte meinen, daß es sich darum handle, daß einerseits Hitler der Zivildiktatoc und andere-seits Sie der Militärdiktator seien.

Ludendorsf: Ich wiederhole, ich habe die Sache noch «icht für abgeschlossen angesehen und wartete auch noch aus andere Herren!

Vorsitzender:Hat Scheubner-Richter Ihnen auf dem Weg gesagt, daß Ebert abgesetzt sei?"

Ludendorsf: Nein, das hat er nicht gesagt!

R.-A. Luetgebrune: Ist denn überhaupt mit einer , Silbe von den diktatorischen Befugnissen gesprochen worden, die Ludendorsf angenommen hat. i

Ludendorsf: Das war alles nicht der Fall! Ich hatte ja auch überhaupt kein« Klarheit und deshalb wollte ich in das Wehrkreiskommando, um mir Klarheit zu holen.

Rechtsanwalt Luetgebrune: Hat General Luden­dorff nicht sein« Aufgabe als ein nWechsel auf die Zukunft" aufgefaßt? j

Ludendorff: Diese Auffassung ist durchaus richtig.

Vorsitzender (zu Hitler): Haben Sie mit Luden- j dorsf über die Diktatur und ihren Umfang gesprochen?

Hitler: E, konnte kein anderer militärischer Führer in ' Frage kommen. Ludendorsf galt als der Führer des deut- , .tchen Volks. In politischer Hinsicht war ich es, weil von mir > die ganze völkisch« Bewegung gegründet wurde, die heute . auch schon einen Machtfaktor bei den Wahlen darstcllt. !

Vorsitzender: Haben Sie mit Ludendorsf über dessen , diktatorische Befugnisse im einzelnen gesprochen? i

Hitler: Nein. >

Vorsitzender: Wie haben Sie sich Ihre Stellung gedacht? !

Hitler: Ts '--r. mir klar, daß zunächst eine unenneß- kche Propagandawelle kommen mußte. Kahr kam für mich ! als politischer Führer nicht mehr in Betracht. Staatskunst ist eben eine Kgnst, dazu muß man gebocc:: sein, und Kahr ist dazu nicht geboren! Für uns kam auch nicht in Frage, ob jetzt die Monarchie errichtet werde, sondern ob die deutsche ! Nation die Revolution von 1918 anerkenne oder nicht. Wir i hält«» sofort eine Volksabstimmung veranlaßt, ob die Nation ! die Revolution als gültig erkläre. Wenn ja, dann wäre selbst- ! verständlich die Republik verewigt gewesen, wenn nein, dann i «rar «» keine Frage, daß die Republik mit einem Wurf bc- ! seitiat wurde. !

Auf Veranlassung Ludendorffs verliest der Vorsitzende > «ms der erste« Aussage Ludendorffs den Satz, er hätte ge­wünscht, daß Kahr sich nicht auf Bayern beschränke, sondern ! bst der R«tbild«ng der nationalen Reichsregierung be- i

Ludendorsf: Kahr ist im Norden ungeheuer brauch­bar. I« den Aussagen Kahrs, Seihers und Lossows spielen angeblich von mär gemachte Zusicherungen eine Rolle. Am LI. Oktober gab ich Lossow die Zusicherung loyaler Zusam»

Arrnarbeit. Als am 25. Oktober Minoux in Gegenwart von Lossow und Seißer zu mir sagte, daß vielleicht die Nationalsozialisten irgend etwas unternehmen, erwiderte ich:Seien Sie beruhigt, ohne Zustimmung dieser beiden Herren wird nichts geschehen!" Das war die einzige Zu­sicherung, die ich gab.

Staatsanwalt Ehart macht das Gericht auf die aus­wärtigen Folgen des Putsches aufmerksam. Wenn das Ge­richt Wert darauf lege, solle es einen Vertreter des Auswär­tigen Amts vernehmen. Ueber die innerpolitischen Wirkun­gen werde das Gericht unterrichtet sein.

Hitler: Für uns gäbe es nur Todesstrafe, wenn wir ,ücht die Ueberzeugung gehabt hätten, daß die Folgen un­seres Unternehmens Wandel der innerpoiitischen Leitung sein müßten, die Deutschland bis an den Rand des Verderbens gebracht hat.

Vorsitzender: Die Beweisaufnahme ist geschlossen.

Der Donnerstag ist sitzungsfrei. Am Freitag wird in der ann 8ZL Uhr beginnenden öffentlichen Sitzung der Gerichts­beschluß darüber verkündet, ob die Reden der Staatsanwälte und der Verteidiger in öffentlicher oder nichtöffentlicher Sitzung gehalten werden.

Die Verteidiger vergingen die Oeffentlichkeit der Sitzun­gen auck> während dieser Reden.

Es ist dar Verhängnis der Völker, daß in gespannten polittsschen Situationen, bet Lagen, in denen überall Brenn­stoff übermäßig auszehäuft ist, jede Seite sich von der andern bedroht glaubt, jeder Staatsmann dem Angriffrwillen des Gegners durch als Verteidigung empfundenen Angriff seiner­seits zuooikommen zu müssen glaubt, daß in der Atmosphäre allgemeinen Mißtrauens jeder Schritt und jede Ungeschicklich­keit einer Macht, auch wenn sie dem Frieden dienen will, den Krieg herbeiführt. Nur so erklärt sich dann auch die Tatsache, daß jeder nach Ausbruch des Krieges dem andern nicht nur die Schuld zuschtebt, sondern auch die eigene Volksmeinung vollkommen vo n de r alleinigen Schuld der Gegenseite über- »rügen kann." ßW 8A Ä r- sWW

^ Dr. WllhelmssMomwseu, »Rutzland'uod der Kriegsausbruch" KI KDosfitsche 3kg., Nr. 8«, 20. r. 2«.

Neue Nachrichten

Die Wahl des Reichspräsidenten

Berlin, 18. März. Der Reichsminister des Innern, Dr: Iarres teilte den Führern der Regierungsparteien miss die Regierung halte daran fest, daß die Neuwahl des Reichs­präsidenten erst drei Monat« vor Ablauf der Amtszeit Eberhr nn Jahr 1S2L stattfinde.

Verhandlungen über da» Zndnstrie-Abkomine«

Berlin, 18. März. Die Rvichsregierung hat die französische Negierung ersucht, die Verhandlungen über das neue Ab­kommen für Sachlieferungen unmittelbar mit der Reichs- regierung zu führen. Das Industrie-Abkommen läuft bekanntlich am 15. April ab. Es war von der französisch, belgischen Ingenieur-Kommission mit den Industriellen de» Rubraebiets ohne Berücksichtigung der Reichsreaierung ab- Wffckfföffen worben, während das Reich den Jnoustrietlen Ä« Lieferungen in bar zu ersetzen hat.

Keine Einigung über die Beamtengehälier

Berlin. 18. März. In den Verhandlungen mit den Be­amtenverbänden forderten die Verbände eine Erhöhung der Grundgehälter um 30 Prozent und der Ortsklassenzuschläge um 150 Prozent, während die Regierung nur eine Erhöhung der Gehälter um 10 Prozent und der Kinderzulage um 2 Mark zugestehen wollte. Es kam keine Einigung zustande. Das Reichskabinett hat die Forderung der Verbände eben­falls abgelehnt.

Berlin. 18. Marz. Die Berliner Gewerkschaften haben beim Reichswirtschastsminister gegen dis hohen Preise der Lebensmittel- und Bedarfsartikel Beschwerde geführt und verlangt, daß die Preise auf den Vorkriegsstand zurückgeführt n erden. Die Erzeugerpreise für Getreide, Kartof­feln und Fleisch sind jedoch weit billiger als vor dem Krieg: sie betragen im Großhandel nach den Feststellungen des Statist. Reichsamts 80 bis 85 Prozent des Vorkriegsstands.

Reizende Zustände.

Berlin, 13. März. Eine Rotte von etwa 30 Burschen durchsuchte in der Danzigerstraße dis Wagen der Kraftom­nibuslinie und zog jeden heraus, der für einenBismarck- bündler" gehalten wurde, um ihn zu verprügeln.

Ein Pfarrer als Kultusminister

Schwerin, 18. März. Der neue mecklenburgische Landtag ist gestern zusammengetreten. Zum Präsidenten wurde Abg. Iven (Deutschnat.) gewählt. Als die drei Minister kommen in Betracht: Für Inneres und Gerichtswesen v. Vrandey- pein, Vorsitzender des Landbunds (Deutschnat.), für Land­wirtschaft und Finanzen Amtsgerichtsrat a. D. v- Oertzen (Deutschnat.), für Kultus und Unterricht Pastor Stamm (D. Bolksp.). > -

Spionageprozeß

Leipzig, 18. März. In dem Strafverfahren gegen de» französischen Hauptmann d'Armont, den Leiter des Spio­nagebüros in Basel, hat das Reichsgericht zunächst die wei­teren Angeklagten, und zwar den schweizerischen Staatsan­gehörigen Kinomacher Binz zu 11 Jahren Zuchthaus, den Gefreiten der Reichswehr Bormannzu 13 Jahren Zucht­haus und Ausstoßung aus dem Heer, die Braut Bormanns,. Frida Sch ett k aus Stuttgart, zu 2 Jahren Gefängnis, und den Kraftfahrer der württ. Kraftfahrtruppen Adler zu 2ZL Jahren Gefängnis, Binz und Bormann außerdem zu je 10 Jahren Ehrverlust verurteilt. Im Auftrag d'Armonts hatte Binz den Bormann und Adler zur Auslieferung wich­tiger Papiere veranlaßt. !

Ablehnung des bayerischen Volksbegehrens

München» 18. März. Die Vollversammlung des Land­tags behandelte gestern die Volksbegehranträge der Bayer. Volkspartei. Dafür wurden 72, dagegen 66 Stimmen ab­gegeben, so daß die notwendige Zweidrittelmehrheit niäB erreicht ist. Die Begehren gelten somit als abgelehnt. Der Präsident teilte nach der Abstimmung mit, daß er ihr Ergeb­nis sofort dem Staatsministerium zuleiten werde, damit nun­mehr ein Volksentscheid über die Volksbegehren herbeige» führ! werden könne.

Bayern den Bayern!

Mache«, 18. März. Der Wahlaufruf der Bayer. Bokks- partei ist überschrieben: Bayern den Bayern! Es wird ge­ordert, daß Bayern das Eigentumsrecht an den bayerische» Eisenbahnen und der bayerischen Post, sowie die PollzSi- hoheit wieder erhält und daß die bayerische Jusiizhoheit « einem Umfang gewahrt wird, wie sie in der ReichsverfassuuH pon 1871 niedergelegt ist.

Wiederbewaffnung der Polizei in der Pfalz

Speyer, 18. März. Die Sonderkommission der Verbün­deten hat zugesagt, daß der Polizei die Waffen wieder zu» gestellt werden sollen, wenn die Besetzungsbehörde einen diesbezüglichen Antrag stelle.

Der Kampf um die Arbeitszeit

Höchst a. M. 18. März. Auch in den Farbwerken von Höchst lehnte sich ein Teil der Arbeiterschaft, die von Hetzern beeinflußt waren, gegen die verlängerte Arbeitszeit auf. Sie taten sich mit Arbeitslosen zusammen und überfielen die Arbeitswilligen, die zum Teil schwer mißhandelt wurden- Die Rädelsführer wurden verhaftet.

Meinungsverschiedenheit der Sachverständigen Paris. 18. März. Ueber die Zahlungsfähigkeit Deutschlands in den nächsten Jahren bestehen unter Len Sachverständigen nach demNewyork Herald" noch weitgehende Meinungsverschiedenheiten. Die Franzosen be­haupten, Deutschland könne jährlich 3 Milliarden Goldmark bezahlen, die britischen Mitglieder haben eine viel geringere Summe angesetzt. Einige Mitglieder wollen, daß die deutsch« Industrie vorweg mit 5 Prozent besteuert werde, wovon ein Teil für den deutschen Reichshaushalt, der andere für Ent-