wenn sie überhaupt noch eine Regierung sein wollte. Zayern würde im weiteren Verlauf der Geschehnisse seine Machtmittel und den letzten Rest seiner Selbständigkeit »er­koren haben. Es mußte mit einem militärischen Vorgehen Frankreichs, mit dem Einmarsch der Tschechen Polens und damit gerechnet werden, daß solchen Eingriffen von Seiten her übrigen Verbündeten nicht entgegengetreten werde. Auch j» Deutschen Reich mußte der Vormarsch zum Bürgerkrieg Lhren. Es war uns bekannt, daß auch außerhalb Bayerns Teile der nationalen Kreise den Namen Ludendorsf schon wegen der außenpolitischen Wirkung abgelehnt hatten. Die­sem sogenannten Heer fehlte es an allem, an Bekleidung, Ausrüstung, Waffen, Munition und Geld. Die Requisitionen, »ie bald hätten einsctzen müssen, hätten zur inneren Zer­setzung der Truppe geführt. Sie wäre in den Augen der Bevölkerung zu einer Räuberbande herabgewürdigt worden, »er man schließlich mit Waffengewalt entgegengetreten wäre. Auch war es ein Irrwahn, anzunehmen, daß sich diesem Zug rußerhalb Bayerns von allen Seiten bewaffnete Scharen an­schließen würden. Wir haben auch bei jeder Gelegenheit »arauf hingewiesen, daß sich die Reichswehr durch den Ra­nen Ludendorsf nicht zum Ungehorsam gegen ihre Führer »erteilen taffen werde.

Im Oktober ergab sich di« Wahrscheinlichkeit, daßbaye - -ische Reichswehr durch das Reichswehrministerium in Sachsen und Thüringen zur Verwendung komme. Da- nit hangt die Frage zusammen, daß in solchen Fällen ein Zivilstaatskommissar dem militärischen Befehls­haber zur Seite gestellt wird. Am 6. Oktober fand auf Wunsch pöhners eine Unterredung zwischen mir und Pöhner statt. Die Rede kam auf die radikale Entwicklung in Thüringen und Sa ästen und auf die für Bayern sich ergebende Gefahr. Ich »laubte, daß dar »me Aufgabe sei, di« Pöhner interessiere, pöhner erwiderte, er wäre unter Umständen bereit, die Stell« tines Kommissar« für Nordbayern mit späterer Verwendung in Thüringen -rnd in Sachsen zu übernehmen, wenn sein« Vollmachten entsprechend gestaltet würden. Darauf erklärt« ich, diese richten sich nach bestimmten Normen, die Seißei >nit «hm dnrchsprechen werde. Seißer teilte mir dann mit, er habe di« in kommenden Vollmachten Pöhner mitgeteill »nd dies«' habe erklärt, daß er sich für eine solche Aufgabe richtznr Verfügung st ekle.

Anfangs November verdichteten sich die Gerüchte, daß in den vaterländischen Verbänden mit gewaltsamen Schritten gegen Thüringen uvd Sachsen zu rechnen sei. Ich berief die Vertreter der Verbände am 6. November zu mir. um sie zu warnen. Ich gab damals meinem Mißfallen Ausdruck, daß mit den Namen Kahr-Lossow-Seißer grober Mißbrauch ge­trieben worden sei. indem diese Namen unter Schriftstücke gesetzt und dann in gewisse Verbindung mit derartigen Unter­nehmungen gebracht worden seien.

Ein militärisches Vorgehen gegen Berlin oder dergleichen wäre von Lossow, Seißer und mir nie gemacht worden. Dazu fehlten im Norden die ausschlaggebenden Machtfaktoren, an die man sich hätte anlehnen können.

Am 7. November ließ mich Ludendorff durch Lossow »m eine Unterredung bitten, die tags darauf stattfand. Es wurde dabei über die Notwendigkeit gesprochen, ein unab­hängiges, über den Parteien arbeitendes Direktorium im tteich zu schaffen. Ludendorff bemerkte, in Norddeutschland werde sich niemand finden, der sich zur Verfügung stelle. Ich h,rach dann davon, daß wir Nachrichten aus Berlin erwar­teten. Ludendorff erklärte, er habe auch Fühlung mit Nord- Deutschland genommen, aber die Sache eile sehr, da die Noi »ränge.

Dr. v. Kahr verliest dann den weiteren Verlauf der Ding«. I« Saal und Nebenzimmer des Vürgerbräukellers.

Rechtsanwalt Holl unterbricht ihn und bemerkt: Ich habe mitgelesen und muß feststesten, daß das, was der Zeug« abliest, Work für Wort mit dem übereinskimmk, was in Bericht Lossows niedergeleK ist. Der Zeuge hat doch ft

anmittelbare Eindrücke vom Bürgerbräukeller, daß man vor Herrn von Kahr verlangen dürste, daß er frei redet, ohne sich an Aufzeichnungen zu halten.

Vorsitzender: Ich muß die wörtliche Aebereinstim- ! mung bestätigen. Ich hcLe Sen Herr« Zeugen schon gemahnt, nicht vorzuleseu.

Dr. v. Kahr: Ich wollte di« Vorgänge im Zusammen- ! Hang vortragen und nichts in der Reihenfolge übersehen. !

2m weiteren Verlauf seiner Darlegungen bemerkt Kahr: ! Als ich ins Generalstaafskommissarlat kam, traf ich dort Bck- ) ron v. Freiberg, dem ich sagte, Lossow, Seißer und ich I seien entschlossen, die Sache nicht mikzumachen. Gegen 11 Uhr rief mich Kultusminister Matt an. Ich schilderte ihm kurz die Vorfälle. Matt fragte:Was will Hitler eigentlich?" Ich antwortete:Den berühmten Marsch nach Berlin." Matt rief zurück:Da wird er weit kommen!"

Inzwischen hatten sich Pöhner und Frick in meiner »Wohnung eingefunden. Pöhner meinte, ich sollte einen Auf­ruf erlassen. Da zeigte ich ihm einen Paprerstreifen, auf den ich schon vorher in Gegenwart Freibergs geschrieben hatte, » ich die Leitung der Dollzugsgewalt als Statthalter des Königs in Händen habe.

Gegenüber dc§ Gerüchten, als ob er durch Kardinal Faulhaber oder durch den Kronprinzen oder durch eine andre Persönlichkeit im Lauf der Nacht umgestimmt oder beeinflußt worden sei, erklärt Kahr, an allen diesen Gerüch­ten sei kein wahres Wort. Der Kronprinz weilte in Berchtes­gaden; zwischen Kardinal Faulhaber und dem Staatskommis­sariat bestanden weder mittelbare noch unmittelbare politische Beziehungen.

Das politische Spiel, das ich am 8. November spielen muhte, war aus dem Gedanken hervorgegangen: das Staats­wohl über alles! Für mich persönlich ist an jenem Abend viel an Hoffnung und Vertrauen zusammengebrochen.

In bezug auf Aeußerungen Pöhners über innerpolitische Vorgänge vom Jahr 1920/21 und 1922 bemerkt Kahr: Ich habe nichts zu scheuen und werde am rechten Ort und zur rechten Zeit Rede und Antwort stehen. Ich nehme in An­spruch, daß ich durch mein Verhalten in den Jahren 1920/23 dazu beigetragen habe, den Staat vor manchen Erschütterun­gen zu bewahren.

Es ist richtig, daß ich in der vaterländischen Bewegung ein starker Bremser war. Wir stehen seit 1918 immer noch in der revolutionäre« Gärung und es ist nicht abzusehen, wann sie ihr Ende finden wird. Geschichte und Erfahrung lehren aber, daß jede revolutionäre Bewegung in sich bereits

wieder eine neue Gärung trägt. Und ich glaube, daß ein Volk wie das deutsche, so wie es setzt ist, dies nicht auf lange Zeit erträgt. Aber es wird die Zeit kommen, in der in Er­scheinung treten wird, daß die bisherige Arbeit nicht vergeb­lich gewesen ist.

Heute stehen sich vor dem Tribunal Männer wie Feinde gegenüber, die doch in den großen nationalen Gedanken die­selben Empfindungen haben, deren tragisches Schicksal es aber war, das sie über den eingeschlagenen Weg gegenseitig in schärfsten Widerstreit geraten sind und geraten mußten, weil einige an die Spitze der Staatsgewalt gestellte Männer die Pflicht hatten, das zu verhindern, was dem Staat und dem Reich zu Unheil und Unglück werden mußte. Den Herren, gegen die sich die Anklage richtet, ist es darum zu tun, auf die gerade Linie der Novembervorgänge zurück­zugreifen und ihre Gegner im politischen Spiel der Novem­bertage auch aus ihrer früheren nationalen Tätigkeit heraus zu verdächtigen. So wird jede nationale Arbeit kolgeschlagen; denn keiner kann mehr dem anderen trauen und vertrauen, und in solcher Luft verdorrt das Mark des Staats. Den Vorteil aber hat die Internationale. Vom persönlicksn Standpunkt aus sehe ich den hier zu Tage getretenen Be­strebungen ruhig entgegen.

Hierauf wird die Zeugenvernehmung Kahrs in geheimer Verhandlung fortgesetzt.

Deutscher Reichstag

Berlin, 11. März.

Vor Eintritt in die Tagesordnung tritt Minister Strese- mann einer Behauptung des Prof. Dr. Freytag-Loring- Hoven-Breslau entgegen, daß sein (Stresemanns) Schwieger­vater, der Bankier Kleefeld, ein Aktionär der tschecho­slowakischen Waffenfabrik Skoda sei; der Schwiegervater sei schon 20 Jahre tot.

Das Reichspostsinanzgesetz und die Vorlage zur Ausprä­gung von Silbermünzen werden den Ausschüssen überwiesen.

Man tritt in die dritte Lesung des Nothaus­halts ein.

Abg. Düringer (D. Volksp.): Die dritte Steuernot- verordnung sieht so aus, als ob sie nicht im Reichsfinanz- »ninisterimn, sondern im Büro der AEG. (Allgemeine Elek­trizitätsgesellschaft) oder eines derartigen großin-dustriellen Unternehmens entstanden wäre. Das Vorgehen des Reichs­finanzministers habe einen Sturm der Entrüstung erregt. Ein Senatspräsident, der in einer Eingabe sagte, der Staai verkürze den Beamten und Pensionären wohlerworbene Rechte, statt daß er nach ergiebigen Skeuerquellen suche, sei vom Finanzministerium des Hochverrats beschuldig! worden. (Bewegung.)

Abg. Scheidemann (Soz.) richtet heftige Angriffe ge­gen den Reichssustizminister Emminger, der gedulde! Hab«, daß der aus dem Gefängnis in Leipzig entflohene Oberleutnant Roßbach in München öffentlich eine Rolle spielte. Der Staatsgerichtshof müsse gegen Kahr, Lossow und Seißer das Hochoerratsverfahren einleiten. Die Oberst« Heeresleitung habe schon vor der Revolution ihre Niederlage ringestonden. (Große Unruhe.) Die Rechte habe in den Kriegsjahren den Frieden verbaut. Luden dorff habe eine verhängnisvolle Rolle gespielt. Man solle die Sag« zerstören, die um diesen Mann den sehr zweifelhaften Feld- herrnvuhm gewunden habe. (Pfuirufe, anhaltende Unruhe.)

Abg. Deglerk (Dntl). wirft dem Abg- Scheidemann vor. »r Hab« mit seinen Freunden die Waffen Ludendorffs stumpf gemacht. (Lebhafte Zustimmung rechts, Lärm links.) Scheide­mann habe als Volksbeauftragter das deutsche Volk in den Dreck geführt. Das habe sein Kollege, der Volksbeauftragte Emil Barth deutlich ausgesprochen. (Scheidemann ruft: Das fft mein schlimmster Gegner.) Hoffentlich werden die Männer, die den Zusammenbruch verschuldet haben, noch einmal vor ein objektives Gericht gestellt werden. Der Redner fordert die Aufhebung der Verordnung über dev Beamtenabbau. Durch die Abbauverordnuno wurden alle verfassungsmäßigen Rechte Matt uver oen Hau­sen geworfen. Was hat da die lebenslängliche Anstellung überhaupt noch für einen Zweck? Unerhört sind die Pen- sionskürzungen, die noch weitergehen,, als das im vo­rigen Jahr abgelehnte Kürzungsgesetz. Die jetzigen Beamten- gehWer sind auf die Dauer ganz unzureichend. Wir be­dauern, daß man nicht wenigstens die sozialen Zuschläge er­höht hat. Kein alter Beamter darf abgebaut werden, so­lange noch Leute ohne genügende Vorbil­dung sich in Beamten st ellen befinden. Wieviel jüdische Beamte gibt es eigentlich noch? Wir haben noch nicht gehört, daß ein einziger Jude abgebaut wurde. Wir verlangen die Schaffung einer unparteiischen richterlichen Be­rufsinstanz für die Beschwerde von abgebauten Beamten.

Die Deutschnationalen fordern in einem Antrag Fest - setzung des Wahltermins auf Freitag, den 11. April. Die Sozialdemokraten erklären sich für Sonn­tag, 13. April (Palmsonntag). Auch Abg. Leicht (BV.) bittet die Deutschnationalen, ihre religiösen Bedenken in diesem Fall zurückzustellen. Der Vorschlag der Deutschnationalen, diese Frage am Dienstag an erster Stelle zu verhandeln, wird abgelehnt. Dienstag 2 Uhr: 3. Lesung des Notetats, Goldkreditbank, Anträge bezüglich des Wahltermins.

Neue Nachrichten

Die Beamkengehallsaufbefferung

Berlin, 11. März. Die Beamtenverbände haben sich gestern mit der vom Ministerialdirektor von Schlicken an­gebotenen Erhöhung der Äeamtengehälter um 10 Prozen! vom 1. April an nicht einverstanden erklärt. Es wird ein Mindestsatz von 20 Prozent Erhöhung verlangt. Am Frei­tag findet eine neue Beratung im Reichsfinanzininisteriuq statt.

Parlamentarischer Sparavsschuß.

Paris, 11. März. Nach einer Verordnung wird ein Aus schuß der Kammer eingesetzt, der die Verminderung dei Staatsausgaben untersuchen soll.

Der Finanzausschuß des Senats schätzt den Betrag dei bis jetzt von ihm bewilligten neuen.Steuerquellen auf 4,!

Milliarden Franken und die durch Abstriche vom Staats­haushalt für 1924 erzielten Ersparnisse auf eine Milliarde Von den 100 Artikeln der Finanzvorlage hat der Ausschuj bis jetzt 66 erledigt.

Die Arbeitslosenfrage in England

London, 11. März. Bei der Aussprache über di« Arbeits losigkeit im Unterhaus erklärt« der frühere Erstministe, Baldwin, wenn di« Arbeiterpartei ein sicheres Mittel bs itze, die Arbeitslosigkeit abzuschaffen, so werde sie die Unter tützung des ganzen Hauses und des Landes haben. Wem ie das Mittel nicht besitze, so werde sie erfahren, daß di- Frag« sie zugrunde richte, wie sie jede Regierung zugrvni- richte, die an die Lösung herangehe, sie aber nicht meistert könne. Arbeitsminister Shaw sagte, die Arbeitslosigkei sei für die Regierung eine ebenso wichtige nationale An e legenheit, wie die Zinszahlung der Kriegsanleihe. In «er nächsten Wochen werde ein weitgehender Gesetzentwurf kom­men, der die Unterstützungen aus einer Wohltätigkeit /« einem Recht mache. Den Arbeitslosen soll in ihrem eigen, r Beruf Arbeit geschaffen werden. Bevor England nicht sei.mr Absatz auf den auswärtigen Märkten wieder habe, wer" er aber alle Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit nur Lindr- rungs-, nicht Heilmittel sein.

Indien zur kalifaisfrage.

London, 11. März. DerDaily Telegraph" schreibt, db indischen Mohammedaner erheben gegen die Absetzung de» Kalifen keine Einwendungen, sie verlangen aber, daß di, türkische Regierung und die Nationalversammlung in An­gora einen neuen Kalifen ernennen und seine bisheriger Vollmachten anerkennen. Sollte das nicht geschehen, so for­dern die indischen Mohammedaner die Einberufung eine­mohammedanischen Konzils, das den neuen Kalifen wähle« soll.

Kemal Pascha teilte dem Scheris (obersten Geistlichen) der Muselmanen in Indien mit, daß die Befugnisse des Ka­lifen jetzt von der Nationalversammlung und der Negierung in Angora ausgeüht werden.

Württemberg

Stuttgart, 11. März. Das Reichsbahnnokgelft Auf die Kleine Anfrage des Abg. Ehrhart betr. Annahm«

) des Rotgelds der Reichsbahn hat das Finanzministerium ge­antwortet, daß die Einlösung der von der Reichsbahndirek- ion Stuttgart ausgegebenen Papiermarkgutscheine in de» Hauptsache durchgeführk ist und daß das nicht wertbeft.in- >ige Notgeld des Reichsverkehrsministeriums nur noch in ) Beträgen von 600 Milliarden an aufwärts in Umlauf gesetzt vird. Das wertbeständige Notgeld der deutschen Reichs- »ahn ist voll gedeckt, bis jetzt noch nicht zur Einlösung ausge- :ufsn und wird von allen Postkassen des Landes in Zahlung zenommen, nur nicht im Postscheckverkehr, der auf Renken- nark eingestellt ist. Die Kassen der Reichsfinanzverwaltung iind nicht ermächtigt, dieses Notgeld in Zahlung zu nehmen.

Die Aemter der Äeichsbahndirektion Stuttgart haben Wei­sung, mit den beteiligten Kassen in Berbindung zu treten, io- »ald sich Anstände ergeben.

Vom Tage. In einem Stallgebäude der Forststraße kürzte ein 80jähriger Mann 7 Meter hoch ab und war so- ort tot. In der Kerberstraße nahm sich ein 32jähri'er Kaufmann durch Gasvergiftung das Leben. In der Reuch- instraße erhängte sich ein 32jähriger Buchbinder.

Ludwigsburg, 11. März. Todesfall. Auf Schloß Hoheneck ist Privatier Karl von O st e r t a g - S i e g l e im Älter von 63 Jahren gestorben. 1909 wurde ihm in Aner­kennung des Eintretens der Familie Siegle für das zur För­derung der allgemeinen Volksbildung bestimmte Sieglehaus vom König der erbliche Adel verliehen. 1912 wurde er Mit­glied der Kaiser-Wilhelm-Eesellschaft zur Förderung der ! Wissenschaft.

Ludwigsburg, 11. März. Ermittelter Schwind­ler. Ein Schwindler, der in Ludwigsburg, Stuttgart, Mar­bach und Markgröningen Mitgliedskarten des Vereins gegen den Hausbettel in betrügerischer Weise zum Verkauf brachte, fft in der Person des Hilfsarbeiters Karl Stücklen von hier ermittelt worden. -

Drackenheim. 11. März. Beschäftigungsmöglich- ' seit. Die hiesige Filiale der Firma Wilhelm Bleyle wird im Laufe des Monats ihren Betrieb wieder eröffnen und dadurch der Arbeitslosigkeit in mancher Familie steuern.

hundersingen OA. Riedlingen, 11. März. Brand. Das Anwesen des Bauern Martin Lehmann, Haus und Scheuer; ist bis auf den Grund niedergebrannt.

Aulendorf, 11. März. W rhlsach e. Der landw. Bei- rar der württembergischen Zentrumspartei hat der Partei seine Forderungen bezüglich der Vertretung in der Kandi­datenliste für die Reichstagswahlen zugestellt.

Ankerschwarzach OA. Waldsee, 11. März. Nieder­schlagung eines Strafverfahrens. Die Straf­kammer Ravensburg hat beschlossen, das Verfahren gegen sämtliche seinerzeit wegen angeblicher Preistreiberei bei del Milchlieferung vom Schöffengericht Waldsee verurteilte» Landwirte einzustellen, und zwar unter Uebernahme der bei dem Verfahren in beiden Instanzen erwachsenen Kosten aus die Staatskasse.

Vom Bodensee, 11. Mürz. Tief st and des Boden­sees. Der Spiegel des Bodensees zeigt einen großen Tief­stand. Der Hafenpegel im Konstanzer Hasen zeigt 2,60 Meter.

Am Abfluß des Rheins und an der ganzen Seestraße sind die Sandbänke an das Tageslicht getreten.

Calw. Aufhebung des Schöffengerichts Calw. Bei Ausführung der Reichsverordnung über Gerichtsverfassung und Strafrechtspflege hat das württ. Justizministerium das Schöffengericht Lalw aufgehoben und beim Amtsgericht Neuenbürg ein gemeinsames Schöffengericht für die Amtsbezirke Calw und Neuenbürg gebildet. Die Wahl der Schöffen und Geschworenen ist unverzüglich in die Wege zu leiten.