Laichingen. 15. Febr. Vermißt. Für den Sohn dev Krau Wagner Mayer Witwe befürchtet man, daß er fränkischen Werbern in die Hände gefallen sei, da seit vorigen Sommer kein Lebenszeichen mehr von ihm erging.
Rottweil, 15. Febr. Bahnbaueinstellung. Die Reichsbahndirektion hat der Stadtverwaltung mitgeteilt, daß die Arbeit am Dahnbau Rottweil—Schömberg wegen der finanziellen Notlage der Reichsbahn nicht vollendet werden Wnne. Von seiten der Stadt soll nun durch Rückfrage fest- ««stellt werden, ob bei einer Beitragsleistung von Stadt und Vezirk die Fortsetzung der Arbeiten ermöglicht werden «könnte und wie hoch sich solche Beträge belaufen müßten.
Heidenheim, 15. Febr. Mit Hindernissen. Zwei Stuttgarter Herren fuhren mit Auto über Weißenstein hierher. In BÄHmenkirch blieb das Auto in dem ungeheuren Schnee stecken und mußt« mit Pferden herausgezogen «rch weiter befördert werden. Auf dem Rückweg nach Aalen kam das Auto vom rechten Weg ab und fuhr der Bahn- knie entlang nach Aufhausen, wo es in einen Wassergraben SklÄß »»d mühsam herausgearbeitet werden mußte.
WurLt. Landeslheater
Wochenspiekplan des Würlk. Landeskheaker vom 17. bis 25. Februar 1924. Großes Haus: Sonntag, 17., außer Miete: Meu einskudierk: Elektra; 7.30 bis 9.15 Uhr. Dienstag, 19., außer Miete (St.V.B. 1201 bis 1800): Hoffmanns Erzählungen: 7 bis 10. Mittwoch, 20.: Th.-Gem. ^25 (St.V.B. 2101 bis 2400): Königs- Ainder; 7 bis 10.15. Donnerstag, 21., außer Miete (St.V.B. 1891 bis 2100): Tannhäuser; 7 bis 10.30. Samstag, 23. Febr., außer Miete: Tiefland; 7 bis 9.30. Sonntag, 24., außer Miete: Carmen 7 bis 10. Montag, 25., außer Miete (St.V.B. 2701 bis 3000) Faust, 1. Teil; 7 bis 10.45. — Kleines Haus: Sonntag, 17. Morgenfeier: Adam Müller-Gutkenbrunn; 11.15 bis 12.30 Uhr. Mt.V.B.). Außer Miete: Max und Moritz — Knecht Rupprechts Werkstatt; 3 bis 5. Außer Miete: Robert und Verkam: 7.30 biS 9.48. Montag, 18., außer Miele (St.D.B. 6901 bis 7200): Peer vynt; 6.30 bis 10.15. Mittwoch, 20.: Th.-Gem. 8 25 (St.V.B. 1 btS 300): Der Arme Konrad: 7 bis 10. Donnerstag 21. Febr., mcher Miete (St.V.B. 300 bis 900): Othello; 7 bis 10. Freitag. 22. Febr., außer Miete (St.D.B. 2401 bis 2700): Die Hochzeit -eS Mgaro; 7 bis 10.15. Samstag, 23.: Th.-Gem. <3 24: Robert und Bertram: 7.30 bis 9.45. Sonntag, 24.: 20. Morgenfeier: Deutsch- — Preußen; 11.15 bis 12.45. (St.V.B.). Außer Miete: Peter- cherrS Mvndfahrt; 11.12 bis 1L.45. Außer Miele: Nebeneinander: LMM LS0 Uhr. —^
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Karlsruhe, 16. Febr. Am Freitag nachmittag besuchten die badische Regierung unter Führung des badischen Staatspräsidenten Dr. Köhler, sowie der badische Landtag mit dem Landtagspräsidenten Dr. Baumgärtner an der Spitze, insgesamt 80 Personen, die in Basel stattfindeuds Hans Thoma- Ausstellung. Der Besuch, zu dem auch der deutsche Gesandte sn Bern, Dr. Adolf Müller, erschienen war, gab Anlaß zu einer freundlichen Begrüßung der badischen Reiseteilnehmer durch die Baseler Regierung und zu einer Fühlungnahme mit Vertretern der deutschen Kolonie in Basel.
Heidelberg, 17. Febr. In der letzten Zeit belichtete der Polizeibericht von der Verhaftung von Hochverrätern- Es handelte sich meist um Sonderbündler, tue aus der Pfalz herübergekommen waren und als solche erkannt wurden. Auch gestern konnten wieder drei Hochverräter festgenommen werden, und zwar einer in einer Wirtschaft, in der sich besonders viele Ausgewiesene aufhalten, die ihn als Sonderbündler erkannten. Der Pfälzer bemächtigte sich eine große Aufregung und es hätte nicht viel gefehlt, dann wäre der Mann in den Neckar geworfen worden. Die Polizei schritt ein und verhaftete den Mann. »
Ein Teehändler von hier vermischte verschiedene Tes- sorten und brachte sie mit einem Gewinn von 350—500 Prozent in den Verkehr. Gegen den Teehändler, der keine Hand-slserlaubnis besitzt, wurde wegen Preiswuchers Anzeige erstattet. Das ganze Teelager wurde beschlagnahmt.
Münchweiler, 16. Febr. Der sonderbüadlerische Bürger- Meister Helfe rich wurde vorgestern von der Bevölkerung wcggeführt und heute im Wald erschossen aufgefmdsn.
Vom Dodensee, 17. Febr. Frühlingsboten. Bereits sind die Staren am Seegestade eingetragen und suchen scharenweise die schneefreien Wiesen nach Nahrung ab. Uns scheint, als ob ihre Wiederkehr etwas frühe ist und Schnee und Winterkälte den lieben Verkündern des Frühjahrs Sorgen und Kummer bereiten werden.
Täglich kann abonniert werden.
Ableben
des letzten Freiherr« Kehler o. Slhlvanbors.
In voriger Woche schloß als letzter Sproß seiner Ge- chlechts Baron Emil Kechler von Schwandorf im Alter von 80 Jahren auf seinem Stammschloß zu Unterschwa n- aorf die Augen für immer und wurde auf seinen Wunsch als einziger Kechler dortselbst auf dem neu angelegten Ge- meindesrtedhof beigesetzt. Hat auch der Adel seine Rolle ausgespielt, eS berührt doch immer wehmütig, wenn eines jener uralten Rittergeschlechter, die auf die Entwicklung und Gestaltung einer wenn auch noch so bescheidenen LandestrilS str st bestimmend eingewirkt haben, wieder in den Staub sinkt und der Faden einer oielhundertjährigen Ueberlteferung jäh abgerissen wird. Berne lassen wir uns bet solchem Anlaß in flüchtigem Gang durch die wechselvolle Geschichte eines erloschenen Herrenhauses führen.
Die Kechler gehörten nicht zu den schwäbischen Adels- samillkn, die es jemals zu größerer Bedeutung und 'Etlichem Grundbesitz gebracht haben. Im abgelegenen Watdachtale führten sie auf ihrem bescheidenen Burgsitz, ^er nur durch den Namen seines späteren Baumeisters HAuttch Schick Hardt einige Berühmtheit erlangt hat, ein .Itlles und verborgenes Dasein. Urkundlich läßt sich nicht ^""sal Nachweisen, daß der benachbarte ursprünglich hohen- oergtsche, Ort Oberschwandorf eine Zeit lang zu ihrem Lehenbesitz gehört hat, während Unterschwandorf selbst — unter württembergischer Oberhoheit erst in der Neuzeit eine "^erliche (meist katholische Anstedlung am Fuße der Burg l. ^liegen gehörten schon in frühester Zeit zur Herrschaft der Kechler als sret eigen der Ort Äündringen, aus
Aus Stadt und Land.
Nagold, den 18. Februar 1924.
Erhöhung Ser Personenlarife um 38 v. H. ab 1. Marz
Wir erhalten von zuständiger Stelle nachstehende Mitteilung aus der hervorgeht, daß di« auf Grund der Ankündigungen befürchtete Personentariferhöhung ab 1. März Tatsache wird Und zwar werden nur die 3. und 4. Klasse davon betroffen, während man der 1. und 2. Atlasse durch Herabsetzungen neuen Verkehr zuführen will. Ob diese Verkehrspolitik de> Reichsbahn zu dem gewünschten Erfolg führen m'rd, erscheint uns aber noch sehr zweifelhaft- Die Begründung lautet folgendermaßen: Die gegenwärtig geltenden, in Goldmark erstellten Fahrgeldeinheitssätze für die L. und 4. Wagen klaff« sind, wen» von dem lediglich zur Deckung der Derkrhrssterm eingerechneten Zuschlag von 10 Prozent abgesehen wird, den Friedeussätze« vollkommen gleich. Im Frieden betrug der Einheitssatz für das Kilometer für die 4. Klasse 2 H und für di« 3. Klaffe S die jetzigen Sätze sind 2,2 und 3,3 -Z. Die ahrpreis« der 4. und 3. Klaff« tragen demnach der nach dem siege allgemein eingetretenen sogenannten echten Teuerung kein« Rechnung. Das Reichsverkehrsministerium beabsichtigt daher mit Wirkung vom 1. März 1924 an den Einheitssatz der 4. klaffe auf 3 ^ und den der 3. Klaffe auf 4,S -Z für das Kilometer (einschließlich Verkehrssteuer) heraufzusetzen. Die Erhöhung beträgt in den beiden Klassen rund 36 Prozent. Die Einheitssätze für die Polsterklassen, die sich gegenwärtig auf 6,6 und 13,2 ^ stellen, übersteigen die Friedenssätze mit 46,66 Prozent in der 2. Klasse und 88,57 Prozent in der 1. Kl. Von einer weiteren Erhöhung der 2. Klasse soll daher abgesehen werden. Es scheint aber auch angezeigt, di« Fahrpreise für die 1. Klasse, die seit Einführung der festen Währung infolge Rückgangs des Ausländeroerkehrs nur in geringem Maße benutzt wird, angemessen herabzusetzen, um dadurch wieder mehr den Verkehr auf diese Klasse zu ziehen, was besonders wichtig für den internationalen Durchgangsverkehr ist. Es ist dafür ein Einheitssatz von 9,6 H in Aussicht genommen. Der Militärfahrpreis soll nach 1,35 L für das Kilometer statt bisher 1 berechnet werden. Die Spannung in den Wagenklassen wird demnach vom 1. März an betragen 1:1^: 2,2: 3,2 gegenüber der jetzt bestehenden Spannung von 1 :114 :3 :6. Die Abrundung der Fahrpreise soll wie bisher erfolgen, nämlich bis 10 -4t auf 10 , über
10 -4t bis 40 -4t auf 20 über 40 -4L auf rolle Mark. Die Schnekzugszuschläge, die zurzeit
3. Kk. 2. Kl. 1. Kl.
1. Zone fblS 75 Km.) 0.50 -4t 1.— -4t 2.— -4t
2. Zone (bis 150 Km.) 1.— -4t- 2.— „g 4.— -4t
3. Zone (über 150 Km.) ^ 1.50 -4t 3— ,4t 6.— -4t
betragen, sollen nicht geändert werden. Dis Mindsskfahrpeeise bleiben in der Hauptsache unverändert; sis betragen in der 4. Klasse und für Militär 10 L, in der 3. Klaffe 15 in der 2. Klasse 20 und in der 1. Klasse 30 ^.
Einreise in das besetzte Gebiet des Brückenkopfes kehl. Nachdem die Verfahren vor dem Militärpolizeigericht in kehl wegen Zuwiderhandlung über die Verkehrsvorschriften immer zahlreicher werden, hat der Kommandant des Brückenkopfes angeordnet, schärfer vorzugehen und von außerhalb des besetzten Gebietes wohnhaften Beschuldigten sofort, wenn die Zuwiderhandlung festgestellt wird, Kautionssummen zu erheben. Diese Sicherheitsleistungen werden je aach Lage des Falles zwischen 10 und 20 Goldmarf (50 bis lOO Franken) betragen. Falls die Beschuldigten die Sicherheit nicht sotort begleichen können, werden sie grundsätzlich vorläufig in Haft genommen werden. Personen, die im Grenzgebiet wohnen, müssen für die Einreise in das besetzte Gebiet des Brückenkopfes und den Verkehr daselbst mit einem Personalausweis versehen sein, der den Wohnort angibt und der den Stempel „Grenzgebiet" trägt. Dieser Stempel wir- von dem Delegierten der Internationalen Rheinlandskommission in Kehl erteilt.
Meldung zum freiwilligen Eintritt ins Heer. Das Wehrkreiskommando V teilt u. a. mit: In zahlreichen Fällen kommt es vor, daß junge Leute, welche die Absicht haben, ins Heer einzutreten, sich ohne vorherige Anfrage sofort persönlich bei einem Truppenteil melden, vielfach ohne im Besitz der vorgeschriebenen Papiere zu sein. Derartige Meldungen sind zwecklos. Auch bei persönlicher Meldung unter gleichzeitiger Vorlage der vorgeschriebenen Papiere kann nur selten mii sofortiger Einstellung gerechnet werden. Es wird daher dringend empfohlen, sich zunächst schriftlich unter Beifügung der erforderlichen Papiere an den von ihnen gewählten Trup- ventsil zu wenden und den- Bescheid abzuwarten. Nur dem
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dessen Markung erst im 16 Jahrhundert der Gutshof Dürrenhardt (als „Bau und Schafhof") mit einem eigenen Herrensitz angelegt wurde, und als hohenberg-österreichisches Lehen ein adeliges Gut mit Schlößletn in Ober- m d Untrrtal- hetm (seit 1287). sDie Burg Rüdenberg bei Cresbach OA. Freudenstadt scheinen sie im 14. Jahrhundert nur kurze Zeit innegehabt zu haber-j. Hiezu,kam iw 16. Jahrhundert als einzige aurwärnge Erwerbung das Spcy-r'sche Plarrdorf Dtedelsheim bet Breiten sowie ein adeliges Haus in Pforzheim. Leider gingen gerade die einträglichsten Besttztetle infolge eines verhängnisvollen Hautoertrags von 159l dem Stammhause verloren. Die 7 Söhne des Hans Kaspar Kechler (ft 1576) teilten das väterliche Erbe unter sich in 4 Stücke und gründeten eine Schwandorser, eine Günd- ringer (mit Dürrenhardthos), eine Talheim er und eine Diedelsheimer Linie. Der Gündringer Zweig starb schon cm Jaüre 1681 im Mannsstamme aus, so daß das wertvolle Rnrergut durch Heirat der beiden überlebenden Töchter an fremde Häuser (o. Eck, v. Münch) überging. Den Diedelsheimer Erdteil verkaufte anstatt ihn auf seine 4 Söhne zu vererben Franz Max Kechler im Jahre 1749 um 80000 fl. an dir Kurpfalz. Durch einen Brand im Ober- talhetmer Schlößlein und dessen allmählichen Verfall kam auch das dortige Gut immer mehr in Abgang. Angesichts dieses wirtschaftlichen Niedergangs ist es zu verwundern und zugleich der Kechlerischen Stammlinie als Verdienst anzurechnen, daß durch alle Wirren und Stürme von 7 Jahrhunderten hindurch der Ahnensitz in Unterschwandorf ohne Unterbrechung in ihrem Besitz verblieben ist. Auch hat dieses Geschlecht bet aller Bescheidenheit Hand in Hand mit dem geistigen Aufstieg unsres Volkes im Reformationszeitalter eine Glanzzeit erlebt, deren SegenSfrüchte wenn auch nur auf ein Jahrhundert seinem Herrschaftsgebiet zu gute kam.
Mlgen Freiwilligen, welche von smem Truppenteil bereits einen sogenannten Annahmeschein erhalten haben und di« auf Grund einer Eestellungsausforderung zur endgültigen Einstellung einberufen werden, können die Kosten für di« Eisenbahnfahrt zum Truppenteil vergütet werden, wenn di« Entfernung vom Wohnort des Freiwilligen bis zum Standort des Truppenteils mehr als 20 Kilometer beträgt. Den schriftlichen Bewerbungen um Einstellung müssen cmgeschlos- sen sein ein Geburtszeugnis, ein polizeiliches Führungszeugnis oder Leumundszeugnis mit polizeilich gestempeltem Licht- -ild, ferner Zeugnisse der Arbeitgeber, möglichst über di« -mei letzten Jahre, von Schülern das letzte Schulzeugnis und Militärpapiere. nebst den sonstigen Ausweispapieren, wenn der Freiwillige bereits im alten Heere, der Marine oder de« vorläufigen Reichswehr usw. gedient hat. Bei Minderfährt, tzen ist die schriftliche, amtlich beglaubigte Einwilligung des gesetzlichen Vertreters zum 12jährizen Dienst in der Wehr- «nacht erforderlich. Die Einwilligung darf keinerlei Vorbehalte enthalten.
Keine SoPenpreiserrnäßisung. Wie von dem mitteldeutschen Braunkohlensyndikat mitgeteilt wird, ist keine Aussicht vorhanden, daß in nächster Zeit die Kohlenpreise billiger weriden. Die Arbeits- und Lohnverhältnisse sind äußerst schwierig geworden und die erwartete Verbilligung der Fracht wird nicht eintreten, da nach einer überraschenden Erklärung des Reichsverkehrsministeriums Kohlen, Eisen und Holz von der kommenden Herabsetzung der Frachten ausgenommen sein sollen.
Dorkragskurse für Landwirte. Die Würtk. Landwirtschafts, kammer veranstaltet am 26. und 27. Febr. in Schwab. Hall im Gasthof „Zum Ritter", am 28. und 29 Febr. in Ravensburg im Gasthos „Zum Waldhorn" ie einen zweitägigen landwirtschaftlichen Vortragskurs. Es werden zeitgemäße und wichtige Fragen aus dem gesamten Gebiet der Landwirtschaft von ersten Sachverständigen behandelt werden- Aus dem Programm sei erwähnt „Rück- und Ausblick übe» die Lage der Landwirtschaft". Die Rednecl'sts enthält fob gende Namen: Ministerialrat Dr. Dehlinger- Stuttgart! „Besteuerung der Landwirtschaft"; Oekonomierat Schön« berg-Hohenheim: „Obstbau"; Prof. Dr. S a h n l e-Hohen« Heim: „Pferdezucht": Prof. Dr. Walter-Hohenheim;
Rindviehzucht aus Leistung"; Landwirtschaftsrat Reiser- Spitalhof (Kempten): „Steigerung der Wiesen- und Weidenerträge durch Güllenwirtschast". Ferner wird noch ein Vortrag aus dem Gebiet des Pflanzenbauwesens gehalten werden. Erwähnt sei, daß in dieser Zeit in Hall und Ravensburg vom Württ. Saatbauverein Saatfruchtmärkte abgehalten werden.
Fahrplanänderung. Infolge Aenderung der Arbekkszeü m Oberndorf a. N. verkehrt von Montag, 18. Febr. 1924 an der Pz. 744 werktags ausgenommen Samstags von Rottwell bis Horb in späterem Fahrplan: Rottweil ab 5.26 nachm., Talhausen 5.34, Talhausen-Herrenzimmern 5 38, Epsendorf 5.44, Altoberndorf 5.49, Oberndorf a. N. 6.00, Aistaig 6.0H Sulz a. N. 6.17, Fischingen 6.23, Neckarhausen 6.44, Dettingen 6.48, Horb an 6.55 nachm. In Horb besteht kein Anschluß mehr an die Züge l) 37 nach Stuttgart und 930 nach Pforzheim.
Auf der Strecke Jsny—Kempten ist der Gesamtverkehr «nieder ausgenommen worden.
Die Kupfermünzen. Der Reichsrat hat der Verordnung über die Wiederaufnahme der Kupferscheidemünzen bereits zugestimmt. Die Veröffentlichung wäre nun dringend zu wünschen, damit nicht durch die noch bestehende Unsicherheit erst noch Schwierigkeiten im Verkehr mit dem Kupfergeld entstehen. Die neuen Rentenpfennige bekommt man kaum; zu Gesicht. Die früheren Nickelmünzen haben, wie bereits mitgeteilt, wegen ihrer Unterwertigkeit — der Stoffwert bs, trägt etwa ein Zehntel des Nennwerts — keine Aussicht) wieder in den Verkehr zu kommen, ebensowenig vorläufig die Silbermünzen. -
Hypotheken mit Goldklausel. Vom Oberlandesgerich! Köln erging im Oktober 1923 eine bisher nicht genügend beachtete wichtige Entscheidung betreffs der Rückzahlung von Hypotheken mit Goldklausel. Die Entscheidung billigt dem Gläubiger die volle Aufwertung zu unter Zugrundelegung des Goldankcmfpreises der Reichsdank für die Umrechnung. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Schuldners scheidet für die Hypotheken mit Goldklausel als belanglos aus. Der Grund der Aufwertung bei Hypotheken mii Goldklausel beruht in der besonderen Natur des Darlehens- Vertrags: Gerade aus der ausdrücklichen Vereinbarung der Goldklausel, dem Vertraaswillen. wird gefolgert, daß der
Ern Ritter von Schwandorf wird in den Uckünden zum erstenmal im Jahre 1270 erwähnt: äominu8 Lonrscius miles Oe LvvÄlldvrk. Mit dem Beinahmen Kechler (Kächeller, Keckheler) erschrii.en 1283 und 1285 dessen drei Söhne: Dtem, Kraft und Marguart. Man vermutet, daß die Kechler ein Ableger des schon um die Mitte des 13. Jahrhunderts aus- gestorbenen Herrengeschlechts derer von Karpfen waren. Wenigstens erinnert das Krchlerwavpen (eine aufgertchtete gekrümmte, goldene Forelle — oder Karpfen?- an das Karpfensche: zwei abgewendete silberne Karpfen. Wir treffen sie zuerst als hohenbergische Dienstmannen, später in österreichischen, badischen und württemberollchen Diensten, z. B. Dtem IH. als Vogt in Rottenburg 1360 dir 1370, Hans Kechler als Obervogt in Ltebenz-ll 1501 bis 1510; Hans Kaspar in gleicher Stellung 1536 bis 1560 und später als wüni. Haushofmeister und Oberhofmarschall, dessen Bruder Christoph als Obeivogt in Pforzheim bis zu seinem Tode 1578. An- vere weihten sich dem Kirchen- u. OrdrnSdtenst: ein Heinrich Kechler wird 1364 Ktrchhcrr zu Walddorf genannt, 1360 wird Konrad Kechler für die Pfarrkirche zu Empfingen „präsentiert"; ein späterer Konrad ist 1471 Mönch in Apirsbach; die Brüder Hans und Melchior Kechler werden 1415 al« Deutschordensritter bezw. -komtur in Osterode erwähnt; nach 1570 tritt ein Georg Kechler als Deuischherr auf. Georg Andreas Kechler (geh. 1509) wird 1533 zum Ritter des Johanniterordens geschlagen und erscheint als Komtur in Vtlltngen seit 1554 als solcher zugleich tn Rohrdorf 1559 bis 1571. Etwa elf-Töchter des Kechlerhauses fanden ihre Versorgung im angesehenen Frauenkloster Reutin bei Wildberg von 1360 an, ein« andere war bis zu Obrem Tode 1517 Aebtissin in Frauenalb (Dorothea unter dem Namen Maria Scholastika). Auch zeigten sich die Kechler recht eifrig in Klosterstiftungen besonders für Reutin. (Forts, folgt.)