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der englischen Regierung zum Zweck der Abschaffung der Musfuhrabgabe. Die englische Regierung erhebt aus all« Deutschen Waren neben den gewöhnlichen Zöllen eine Son- Hdersteuer von 26 Prozent des Werts als eine lausende Ent- chhödigungsabgabe, die von der Reichsregierung den betref­fenden deutschen Firmen zu ersetzen ist. Der Minister führte aus. der Reichshaushalt könne diese Ausgabe von 13 bis 17 Millionen Goldmark unmöglich länger bezahlen; sie machen mehr als den dritten Teil des Gehalts.aller Reichs- «amten zusammen mit 45 Millionen monatlich aus. Die tetchsregierung habe in London neue Vorschläge gemacht *md hoffe auf ihre Annahme, so daß di« jetzt dem Handel »ach England entgegenstehenden Schwierigkeiten behoben werden.

Die Untersuchung der Kapitalflucht

Berlin, 5. Febr. Der LondonerDaily Expreß" und derManchester Quardian" lassen sich aus Berlin melden, der Vorsitzende des Sachoerständigen-Ausschusses für die Kapitalflucht, Mac Kenna, sei von den bisherigen Ergebnis­se« nicht befriedigt und der Ausschuß werde Berlin bald verlassen. Die vernommenen Sachverständigen und Ban­kiers seien in ihren Aussagen zurückhaltender, »ls sie bei -ihrer Vernehmung in Paris gewesen seien; sie wollen an­scheinend nicht mehr sagen, als der Reichsrcgierung genehm sei. Dagegen wird m der B. Z. bemerkt, der Verkehr Hecke sich bisher in so einwandfreier und geschäftsmäßiger Weise vollzogen, daß eine Auskunftsverweigerung oder Ge­bundenheit gar nicht in Frage kommen konnte. Es müsse festgestellt werden, daß die Arbeiten der Ausschüsse rüstig vorwärts schreiten und von irgendwelchen Verstimmungen oder Schwierigkeiten keine Rede sein könne.

Reuex Lohnkarif der Lisenbahnarbeiler

Berlin, 5. Febr. Einer Abordnung der Betriebsräte der Eisenbahnarbeiter, die gegen die Kündigung der Tarifver­träge Einspruch erhob, erklärte der Eisenbahnminister, die neuen Lohntarife werden den verschiedenen wirtschaftlichen Verhältnissen in Stadt und Land an-gsvaßt sein, was je­doch nicht auf eine Verschlechterung der Lohnverhältnisse hinauslaufe. Für die tarifliche Regelung komme der acht­stündige Arbeitstag nicht mehr in Betracht, sondern nur die neun- bezw. zehnstündige Tagesarbeit. .

Betriebsräte an Bord

Hamburg. 5. Febr. In der neuen, in Arbeit befindlichen deutschen Seemannsordnung befinden sich Bestimmun­gen, nach denen den an Bord befindlichen Seeleuten Recht eingeräumt werden soll, eine Art Betriebsrat zu wäh­len, der mitbestimmend in die Dienstobliegenheiten des Ka­pitäns und der Schiffsoffiziere von Deck und Maschine ein- greifen kann. Die norwegischen Seemannsvereini- gungen haben den Gedanken einstimmig verworfen,

Der dunkelste Punkt unserer Zeit

Leipzig, 5. Febr. Der 5. Strafsenat des Reichsgericht?: verurteilte die aus Düsseldorf gebürtige Alwine Bousis, die tm französischen Dienst seit 1918 gegen ein Monatsgehalt von 1000 Dollar Spionage getrieben :>ar, zu 10 Jahren und einen Mitangeklagten Studenten zu 6 Jahren Zuchthaus. Mi« den, Reichsgericht schweben noch 1000 Prozesse wegen Spionage und Landesverrat.

Einigung über das Volksbegehren in Bayern

Rlünchen, 5. Febr. Die Vertreter der Deutschnatioimlev Bolkspartei, der Nakiomrlliberalen Partei, der Deutschen Volkspartei und der Bayerischen Volkspartei haben sich in gemeinsamer Sitzung geeinigt, einen Aufruf für das Volks­begehren zu Neuwahlen für den Landtag zu erlassen. vaterländischen Verbände schließen sich an. Die Rechtspar­teien stellten an die Bayer. Bolkspartei nur die Bedingung, daß der neue Landtag als verfassunggebend zur Aendernng -er gegenwärtigen Verfassung mit einfacher Mehrheit (statt Zweidrittelmehrheit) nur in folgenden Punkten ermächtigt fein soll: Einsetzung eines über den Parteien stehenden Staatspräsidenten und einer ersten und zweiten Kammer, Erleichterung des Volksbegehrens und des Volks- «rttchsids.

Der Gründer und frühere Vorsitzende der Nasionalfo.zia- Wifchcn Partei, Drexler, hat sine neue völkische Zeitung. !deuVölkischen Kurier" gekündet. Mitarbeiter ist Ernst »o» Wolzogen. Das Blatt ist Kr eine Arbeiterpartei MÜpnaler Richtung bestimmt.

Aus dem bayerischen parteileben.

TVstnche«, S. Febr. In einer Sitzung der mittelfränkisch« Rezrrksvcrbände der Natronallrberalen Landespartei «arte der Vorsitzende, daß dis erdrückende Mehrheit der Dühe-rsu Deutsch«! Bolkspartei heute im Lager der National- Vdero-e« Landespartei stehe. Die Partei wünsche ohne weib- Wehende eigene Mandatsansprüche dringend ein Zusammen- gchev aller vaterländischen Kreise, die zusammenaehörteu.

Thormann ein Spitzel?

Berlin, 5. Febr. D. P. meldet, die wegen des angeblichen Anschlags gegen de» General v. Seeckt verhafteten Personen Thormann und Gilbert seien als Spitzel in fran- joflschem und polnischem Dienst entlarvt. Sie sollen den An- chsag eingefädelt haben, um durch die Anzeige eine Belohnung W erhalten, da beide mittellos sind. Auf ihre Täuschungs- söechiche ist aber niemand eingegangen.

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Die llndurchführbarkeil des Industrieabkommens

Düsseldorf. 5. Febr. DemEcho de Paris" wird von hier gemeldet, daß die Industriellen des Ruhrgebiets der feind- Achen Jngenieurkommission mitgeteitt haben, wenn die For­derungen des Jndustriecckkommens nicht um 35 Prozent er­mäßigt werden, seien sie genötigt, die Betriebe zu schließen.

'Düsseldorf, 5. Febr. Nachdem die Befatzungsbchörde kürzlich für 70 Büroräume, die nicht zur Verfügung gestellt werden konnten, das hiesige Gerichtsgebäude beschlagnahmt Datie, fordert sie neuerdings 120 Wohnungen von 12 und st40 Wobnungen von 45 Zimmern.

Die Goldnotenbank

^ Paris. 5. Febr. Hcwas meldet, der erste Sachverstän- BtzerEusjchuß habe den von englischen und belgischen Fach­männern ausgearbeiteten Entwurf der Gründung einer inter-

WMyhlen'Notenbank angenommen. Deutschland soll in der Rankverwaltung nur in sehr beschränktem Maß beteiligt stütz.

Die Einstellung des deutschen Zinsendienstes > London, 5. Febr. DerManchester Guardian" schreibt,' die Absicht der deutschen Reichsregierung, die Zinszahlungen, für die Anleihen und Schuldverschreibungen einzustellen, seit nichts anderes als die Erklärung desStäatsbank-, rotts.' Auch das Ausland werde um Millionen geschädigt^ besonders Holland, das trotz aller Warnungen große Be-^ träge auf Kriegsanleihen gezeichnet habe. Mit der Enteignung seiner Gläubiger mache Deutschland hoffentlich zugleich Schluß mit der Politik, deren Kennzeichn nung innen- und außenpolitisch das U n f er n e d es d eut schon Parlamentarismus und Sozialismus, für/die Leitung der zerschlagenen deutschen Wirtschaft sei.-,

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Die bestochene pariser Presse Paris, 5. Febr. Di« Enthüllungen derHumanste" rMH die Bestechungen der Pariser Presse zwecks Entfachung einen Kriegssrimmung im französischen Volk werden von der ganzen Presse totgeschwiegen, weil es kaum eine größere Zestung gibt, die damals (1912) nicht mit russischen Rubeln gespeist 'worden wäre. Der Pariser Journalisten-Versin hat aber be­schlossen, di« bestochenen Mitglieder aus dem Verein auszu- W-ießen. -

Vertreter der Arbeiterpartei im Oberhaus 'London, 5. Febr. Die Würde eines Peers wurde ver- Lehen Sir Sidney Oliver, Staatssekretär für Indien, dem King ad« general Thomsen, Staatssekretär für Lustschisfahrt, und 'sidney Arnold, Unterstaatssekretär im Kolonialamt. Die Genannten sind nunmehr Mitglieder des englischen Ober­hauses, '''

Der gestörte Vertragsabschluß Rom, 5. Febr. Kurz vor der Unterzeichnung des italie­nisch-russischen Vertrags, durch den Italien die staatsrechtliche Anerkennung der Sowjetregierung vollziehen sollte und ge­wisse Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern geregelt werden sollten, erklärte der Moskauer Vertreter Jordansky dem Ministerpräsidenten Mussolini, er habe von Moskau die Weisung erhalten, die Unterzeichnung vorläufig auszusctzen. Mussolini war aufs unangenehmste überrascht. DerCor- riere della Sera" erfährt aus Moskau, in der Sowjetregie- rung sei man der Meinung, nachdem Enaland kopfüber die Moskauer Regierung anerkannt habe, habe man es nicht mehr,nötig, Italien die wirtschaftlichen Vorzugsbedingungen einzuräumen, die es verdient hätte, wenn es als erster unter den Verbandsstaaten' die diplomatischen Beziehungen zu Moskau ausgenommen hätte. Die Sowjetregierung suche sich mit dem Vorwand herauszursden, die italienische Regierung habe im letzten Augenblick Ansprüche erhoben, für die der Sowstivertreter in Rom nicht zuständig sei.

DieFlotknabrüslung"

Washington. 5. Febr. Dem Abgeordnetenhaus ist eine Vorlage der Marrnekmnmission zugcgangen, worin weitere N7 W-llionen Dollar für den Ausbau der Kriegsflotte gefor­dert- werden. Es sollen u. a. 9 Kundschafierkreuzer und L Flgßkanonenboote gebaut werden.

Fall verweigert die Verantwortung Washington, 5. Febr. Der frühere Staatssekretär des Innern. Fall, weigerte sich, sich vor der Untersuchungs- kommission des Kongresses wegen der Erdöl-Betrügereien zn verantworten. Die Kommission wird rhn nötigenfalls dem Obersten Gerichtshof übergeben.

Württemberg

Stuttgart, 5. Febr. VomLandtag. Im Finanzaus­schuß erklärte Staatsrat Rau bei der Besprechung der ge­planten Umformung der Reichseistnbahnen, die württ. Re­gierung sei durch die Pläne des Reichs überrascht wor­den. Sie wie die Reichsregierung ständen einer Umwand­lung in ei» Privatunternehmer, der Bahnen ablehnend gegenüber. Württemberg verlange eine angemessene Ver­tretung sowohl in -der Direktion des neuen Unternehmens, als auch im Verwaltungsrat. Außerdem müsse auf die Rechte der,württ. Beamten Rücksicht genommen und Württemberg dürfe im -Vertrag mit dem Reich keine schlechtere Behand­lung zuiM werden, als anderen Ländern. Von Rednern aller Wateten wurden Einwendungen erhoben. Württem­berg muffe unter allen Umständen einen entscheidenden Ein­fluß auf die Tarifgestaltrmg gewinnen. Schließlich wmche ei» Antrag Pflüger (Saz.):Der Finanzausschuß ist -er Ansicht, daß das UnternehmenDeutschs Reichsbahn" in der geplanten Form auf Grund des Ermächstgungsgesttzes und gegen den Widerspruch der württ. Regierung nicht geschaffen

kann. Cr erblickt überdies in dem Plan die große Gefahr der Auslieferung der Reichsbahn an das Privat- kapital und ersucht die Regierung, dieser Gefahr mit allem Nachdruck entgegenzutreten" mit 11 Stimmen bei 5 Enthal­tungen (1 B.B., 4 Ztr.) augemrmmen. >

Erwerhslosenfürforge. Die Zahl der Unterstützung be­ziehenden Erwerbslosen im Stadtbezirk Stuttgart betrug am 16. Januar 6921 männliche und 525 weibl., zusammen ch446 Personen; am 31. Januar 5003 männl. und 386 weibl., zusammen 5389 Personen. Bei den Männern ergibt sich somit eine Abnahme «m 918, bei den Frauen um 139 Per­sonen.

Betrügerische Stellenangebote. In letzter Zeit sind Mäd­chen, die Stellen im Ausland suchten, einer Betrügerin ins Garn gegangen, die durch Zeitungsanzeigen ein Dienstmäd­chen für Südamerika wünschte und Bewerbungsschreiben in ein Stuttgarter Hotel erbat. Die Betrügerin bezweckte die Erlangung kleiner Vorschüsse, die rhr bei der Masse der ein- gegangenen Bewerbungen eine beträchtliche Einnahme ver­schafft«:. Als Täterin wurde jetzt die in Ludwigsburg woh­nende, 29 Jahre alte Kontoristin und Dienstmagd Marie Nieder und als Mittäter ihr Geliebter, der 24jährige Kauf- mann Hans Scheffbuch von Stetten a. k. M. in Stutt- gart festgenommen. Rieder und Scheffbuch hatten sich schon früher in ähnlicher Weise betätigt.

Die Lebenshaltung wird teurer. Das Statistische Amt der^Sgdt StMzaxt stÄlt bei der,2adexMer für die Lebens-

Mat die hmM-eu Kögel!

Mrüyg. «wer firnfköpsigen Familie ohne Bekleidung aus Den 3. Februar gegenüber dem 28. Januar eine Steigerung um ),1 Prozent, mit Bekleidung 7,9 Prozent fest.

^3 Vom Tage. In der Rotebühlstraße erlitt ein 18 Jahre Wer Friseur von auswärts einen Herzschl >g und war nach kurzer Zeit tot.

Aus dem Lande

"komwefiheim, 5. Febr. Unterdre Räder. Auf der Strecke Kornwestheim-Ludwrgsburg wurde ein etwa 20jähri- ger junger Mann verstümmelt tot aufgrfunden Die Persön­lichkeit konnte festgestellt werden. Es handelt sich um den Maschinenschlosser Max Weller von Kornwestheim. Für die näheren Vorgänge bei dem Unglücksfall fehlt bis jetzt ein Zeuge.

---Weinsberg. 5. Febr. Auto uns all. In der Nähe von Sulzbach geriet ein mit drei Personen besetztes Auto durch rasches Bremsen auf der vereisten Straße ins Gleiten. Die Insassen wurden herausgeschleudert. Die Frau des Be­sitzers wurde bewußttos im Sanitütsauto nach Heilbronn ge­bracht. Auch die andern Insassen haben Verletzungen er­litte n.''-

Dlaufelden, 5. Febr. Schwindler. Dieser Tage kam zu einem hiesigen Handwerksmann ein Fremder, der sich als Kriminalbeamter oder etwas ähnliches ausgab und er­schwindelte einen auf hundert Dollar lautenden Scheck, mit dem er spurlos verschwand.

. Gmünd» 5. Febr. Schießwut. Die Staatsoauzci macht unbarmherzig Jagd auf frei laufende Hunde. Mancher arme unschuldige Köter, der nichts von Tollwut wußte, dar sein Leben lassen müssen, aber auch Menschen kommen durch die Schrotschüsse in Gefahr.

Kuppingen OA. Herrenbsrg

Febr. Brand. Am

Sonntag abend sind Wohnhaus und Scheuer des Küfers Pa alle niedergebrannt.

Nürtingen, 5. Febr. Seltenes Wild. Während der letzten kalten Wintertage zeigten sich inmitten der Stadt meh­rere Fasanen, ein in der Gegend selten gewordenes Wild.

Reutlingen, 5. Febr. Kündigungen. Im Verfolg des Streits um die Verlängerung der Arbeitszeit ist in meh­reren Betrieben der Textilindustrie des Bezirks den Arbei­tern zum 15. Februar gekündigt worden.

Ohnastetten OA. Urach, 4. Febr. Diebstahl. Nachts wurde aus dem Stall des Joh. Geckeler ein 1 ^jähriges Rind aus dem Stall gestohlen. Die Täter wurden tags daraus ermittelt, wobei in Unterhaus«, das Rind schon geschlachtet gefunden, wurde.

Alm, 5. Febr. Denkmül. Für die Gefallenen des Grenadier-Regiments Nr. 123 wird in der ehemalige:, Ka­serne des Regiments in der Karlstraße ein Denkmal errichtet werden.

' Friedrichshafen, 5. Febr. Selbstmord. Der 51 Jahre Me Landwirt Xaver G. in Tannau hat sich hinter seinem Hause mit einem Jagdgewehr erschossen. G. litt seit Jahren an Trübsinn.

, Friedrichshofen, 5. Febr. Grenz verkehr mit der Schweiz. DieThurgauer Zeitung" berichtet u. a.: Das eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement hat den Staats- rninisterien von Württemberg und Bayern den Vorschlag ge­macht, die schweizerisch-badische Vereinbarung auf Württem­berg und Bayern Mszudehnsn. Die Verhandlungen sind nun rm Gang und es darf als sicher angenommen werden, d sie z» einem guten Ende kommen.

Aus Stadt und Land.

Nagold, den 8. Februar 1924.

Oeffentlicher Arbeitsnachweis Herrenberg-Nagold. Am

I. dr. Mts. fand in Herrenberg die erste Sitzung der nach dem neuen Arbeitsnachweisgesetz gebildeten VerwaltungkauS- schusse» für den die OberamtObeztrke Herrenberg und Nagold umfassenden Oefferuttchen Arbeitsnachweis Herrenberg statt. Der Vorsitzende, Oberamtmann Rtlch Herrenberg, führte die Beisitzer (je 4 au» den beiden Oberamtsbezirk?«) ein, er­läuterte die in Betracht kommenden gesetzlichen Bestimmungen und gab der Hoffnung auf ein gedethltches Z rsammenarbei- ten hauptsächlich in der gegenwärtigen wirtschaftlich tiefstehen­den Zett Ausdruck. Der verwaltungsausschuß erklärte sich mit der Bestellung der Geschäftsführer Amtsaktuar Maier für die Hauptsteve in Herrenherg und Verwalter Nieger sür die Zweigstelle inNagold einverstanden. WaS Art, Höhe und Dauer der Unterstützung sür Vollerwerbslose und Kurzarbeiter anbetrisfl, so sind die gesetzlichen Vorschriften ohne Abänderung maßgebend; in Bezug auf die Höhe sind die Vermögens- und sonstigen Einkommensoerhältnisse zu be­rücksichtigen. Sieben z. Zt. im Oberamtsbezirk Herrenberg in Ausführung befindlichen sog. kleinen NotstandSarbeiten sür Erwerbslose wurde zugestimmt; die im Oberamtsbezirk Na­gold bestehenden Notstandsarbeiten wurden sr. Zt. noch vom Landesamt für Arbeitsvermittlung genehmigt. Die Arbeits- losenoerstcherungsbeiträge müssen gegenwärtig noch, solange nicht eine umfassendere Arbeitsaufnahme stattfinden kann, im Höchstbetrag von 20°/, !der Krankenverstcherungsbeiträge er­hoben werden. Zur Vereinfachung der Arbeiten des Ver- waltrmgsausschusseS (Reisekostenersparnis usw.) wurde je ein Unterausschuß für die beiden Obsramtsbezirke gebildet. Die Zahl der Vollerwerbslosen beträgt z. Zt. im Oberamtsbezirk Herrenberg 235, im Oberamtsbezirk Nagold 279, die der Kurzarbeiter 94 bezw. 97. Wenn auch gesagt werden kann, daß sehr viele Arbeitskräfte wohl ohne Mitwirkung des Ar­beitsamts zur Einstellung gelangen, so darf doch darauf hin­gewiesen werden, daß die Inanspruchnahme der bestehenden Einrichtung, insbesondere für die Angabe der z. Zt. so sel­tenen offenen Stellen zwecks Unterbringung der vielen drin­gend auf Verdienst Angewiesenen, nur empfohlen werden kann.

Kohlenverbilligung. Auf Grund von Verhandlungen mit dem Reichswirtschaftsminister tritt sür die Kohlenreviere des unbesetzten Gebiets vom 4. Februar an eine Pveisermäßi-- 'gunA m folgendem Rahmen ein: Die Rohbrarmkohle der «ritteldeutschen and ostelbischer, Brannkohlenreviere wird um rund 15 o. H. im Presse gesenkt, während eine Preisherab­setzung für Briketts zunächst nicht eintritt. Die Nettvdurch- Ichnittspreise für oberschlesische Kohlen werden auf rund 120 v. H. der Friedenspreise, diejenigen für Niederschlesie» rmd SachiM a»f IM o, L- d«: Friedenspreise gesenkt.