scnsist eH aber M keiner einzigen 'Amksyanviung , in diesem neuen Berufe gekommen. Non allen guten Gei­stern verlassen und ganz im Banne seiner Frau, versuchte er noch ein paär Mal, sich dem amerikanischen Volk in Erinne­rung zu bringen. Am 11. November 1923 dem Waffen- stiüstandstag, der in den Vereinigten Staaten als Feiertag begangen wurde, richtete der verschollene Erpräsident ver­mittelst Radio eine wenig angenebm klingende Ansprache an die Oessentlichkeit, worin er das Verhakten seines Vaterlands nach dem Krieg rundweg als infam, ehrlos und einer großen Nat'on unwürdig bezeichnet?. Nicht well die Vereinigten Staaten gegenüber dem deutschen Elend und dem europäi­schen Wirrwarr passiv geblieben sind, sondern weil sie sich nicht dem Völkerbund angeschlossen und zur rücksichts- losen Durchführung des Versailler Vertrags nickt die Hand geboten haben. Dann ist noch zu erwähnen ein kurzer Ar­tikel in einer Monatsschrift der sehr wenig Beachtung fand: Er. Wilson, habe sich durch Amerikas-Beteiligung am Krieg tne größten Verdienste erworben. Dxr'Versailler Vertrag sei di« vorzügliche Verkörperung der berühmten 14 Punkte . . . Spottet seiner selbst und weiß nicht wie, schon angesichts des Nahen Todes! Ern fluchwürdiges Dasein, ein trauriges Ende kn Vergessenheit und Verachtung der Welt, das ist das Ende -es Kriegspräsidenten Wilson. ' G. H.

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Der amerikanische Erdölskandal

buinmt eine Ausdehnung an, die selbst das an bedeutende Grü­tzen maße gewohnte Amerika in Erstaunen setzt. Beinahe «8« me unter der demokratischen Regierung Wilsons ernannt stwcdcn waren, darunter der eigene Schwiegersohn Wilsons. 8doc. den Frau Wilson selbst zum Schatzkanzler ernannt batte, find in den scheußlichen Skandal verwichest. Adoc, der von den Demokraten als Präsidentschaftskandidat für die nächste Wahl aufgestellt war, hat sich von der Sivclaire- Grnppe 250 WO Dollar bezahlen lassen und wurde von einer Oel-Gefellschaft, die mit der Sinclaire-Gruppe hauptsächlich an dem Skandal beteiligt ist, mit SO OM Mark IahresgehaK angestellt. Der Staatssekretär für Krieg, Garrison, der Staatssekretär für Inneres, Lang und der stellv. Staats­sekretär Cotter, alle aus der Regierung Wilsons, sind mtt mrgeheuren Summen bestochen worden. Das Tollste P, Latz der General st aatsanwalt Gregory, der von d«M> Präsidenten Coolidge mit derrücksichtslosen Verfdt- aung" der Betrügereien beauftragt war, von Eoolidge a b - berufen werden mußte, da Gregory selbst Beftechungs-- gelder angenommen hatte.

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Moskauer Revolukionspläne in Sachsen

Berlin, 4. Febr. Auf dem kommunistischen Parteitag in stau erklärte, wie derVorwärts" berichtet, der Dolks- lisscrr Sinowjew, in Sachsen sei im Sommer den Willen der Moskauer Regierung eine gesetzliche iegivrung auf parlamentarischer Grundlage gebildet wor- gy. Da man in Moskau glaubte, dich m einigen Wochen 4e Entscheidung' fallen werde, habe die bÄHewistifche Re- gisyWg den Zeitpunkt vorhanden gsglaubl, vaß die Kom- nmrWen unter bestimmteir '^Bedingungen ist die Regierung einSeten. Damit Mostzst« von Sachsen aus sich zum Kampf um die Macht entfalten könne. Das geschah, als General MM« ernannt wurde. In Mos­kau nahm man an, daß die Regierung Zeigners bereit sei. sofort einen bewarf neben Aufstand mit 80 OVO deutschen Arbeiter« durchzuführen und dos weiße Bayern anzuyreife«. Es kam aber anders, als die Regierung in Moskau erwartet hatte. Die Kommu- piste« « der sächsischen Regierung fühlten sich nur als Mit­glied« einer gewöhnlichen Koalition. In einem Gehsim- M«Seu an die sächsischen Kommunisten teilte die Moskauer Regierung mit:Der Eintritt der Kommunisten in die säch- jsische Regierung hätte nach den Moskauer Plänen nur ein «nSikärrsch-chrttegisches Manöver sein sollen zur Eroberung xiv« KamxMLs. mu die Entfaltung der roten revolutio­nären Heere zu ermöglichen. Statt dessen haben die sächsi­schen Kommunisten eine nichtssagende parlamentarische Ver­bindung gemacht. Daraus ergab sich sür den Kommunis­mus die politische Niederlage, oder sogar eine Komödie, denn wenn eins revolutionäre Partei am Vorabend des Aufstands sich geradezu lächerlich macht, dam, ist da» schlimmer als eine Niederlage. So bereitet man eine Revolution nicht vor."

Lkresemann über die Lage

Stettin, 4. Febr. In einer Versammlung der Deutschen Vollspartei sprach Minister Stresemann. Er erinnerte daran, daß dos deutsche Volk im Vertrauen auf die 14 Punkte Wilsons.' die. Waffen niedergslegt habe. Deutschland müsse sich dagegen wehren, daß man ihm die moralische Schuld am Krieg zuschiebe. Man werfe Deutschland vor, daß es absichtlich seine Währung zugrunde gerichtet habe. Aber Frankreich habe nun gleichfalls den Währungszerfall. Deutsch­land s« daraus angewiesen, doppelt zu arbeiten. Die Enthüllungen Sinowjews in Moskau haben gezeigt, wie notwendig das Eingreifen der Reichsregierung in Sachsen war. Die Bolschewisten hatten geplant, von Sachsen aus in Deutschland eiiMmarschieren. Die Besetz ungskc ft en können nicht länger getragen werden; nur um die Bevölke­rung im besetzten Gebiet nicht noch weiterer Bedrängung aus- zujetzst, seien sie bisher weiterbezahlt worden.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt.

Berlin. 4. Februar. In der Zeit vom 1. bis 15. Januar fit im unbesetzten Gebiet die Zahl der unterstützten Arbeits­losen noch etwas gestiegen, nämlich von 1 528 OM auf 1556 OM, während die Zahl der unterstützten Kurzarbeiter «m rund 2M0M auf 649 OM zurückging. Es muß dabei ausdrücklich betont werden, daß nicht alle Vollerwerbslosen und noch weniger die Kurzarbeiter nach den Bestimmungen Unterstützung erhalten. Für die besetzten Gebiets liegen ab­schließende Ziffern nicht vor. Im gesamten Reichsgebiet wei­den noch immer vier bis fünf Millionen Kurzarbeiter oe- kchötzt, so daß mit Einschluß der Angehörigen noch etwa ein Viertel der Reichsbevölkenktg betroffen erscheint. Die Besse- r'Mg im unbesetzten Gebiet beruht in erster Linie aus der nnläufigen Festigung der Währung.

Gegen die Drenstverlängerung '

Mainz, '4. Febr. Die Stadtverordneten haben mit Mehr­heit einen sozialdemokratischen Antrag angenommen, der verlangt, daß die von,- Oberbürgermeister angeordnete Dienst- verlängerung von 48 auf 53/4 Stunden in der Woche wieder aufgehoben werde.

Ein wirlschafkspolilischer Ausblick.

Hamburg, 4. Febr. In der Jahresversammlung des Ver­bands des Hamburger Emfuhrhandelz besprach der Reichs- tagsaögeordnete Dr. Hugo die wirtschaftspolitischen Aus­sichten der nächsten Zukunft. Er faßte die Fragen zusammen, dir m der Wirtschaftspolitik fürs erste entscheidend sein wer­den: Währung, Zahlungsbilanz, Steueropfer, Devisenpolitik usw. Zum Schluß ging er auf die Entschädigungsfrage e:n, deren Lösung das Hauptstück der ganzen Politik bilde. Ita­liens aktive Außenpolitik, Englands innere, wirtschaftliche und sozialpolitische Sorgen, und namentlich auch dis russische Wirtschaftssrage drängen zur Losung der Entschätugungs- fragc. Der russische Kommunismus sei zum Zusammenbruch verurteilt; die Gegenrevolution sei jetzt nach Lenins Tod auf Sem Marsch. Rußlands Wiedereintritt in die Weltwirtschaft werde zu einer tiefen Umgestaltung der wirtschaftlichen Grundbedingungen Europas führen. Cr könne sür Deutsch­lands Handel von um so größerem Vorteil werden, je mehr uns der Westen durch schutzzöllnerische Schranken verbaut würde. . ,

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Deutschland soll Kasernen für d'e Franzosen bauen

L,sen. 4. Febr. Die sogenannte unsichtbare Besetzung des Ruhrgelnets stellt folgende neue Anforderungen: Für Bo­chum: Eine Artilleriekaserne: für Düsseidorf: Vrtille- rieksftrne und Lagerschuppen: für Dortmund: Eine Ar- Merftkoserne und Ställe; für Mettman: Kasinos und Wohnungen; für Lennep: Eine Kaserne; für Wülf­rath: Eine Kavalleriekaserne und für Recklinghausen auch eine Kaserne. Der Kostenaufwand ftir diese Bauten wird sich auf etwa 30 Millionen Goldmark belaufen.

Eine Heldenkak in §M)cr

Speyer, 4. Febr. Der aus dem besetzten Gebiete aus- tzewiesene Emil Herbert hatte sich ohne Erlaubnis nach Speyer begeben. Er wurde auf der Straße von Sonder­bündlern erkannt und erschossen.

General de Metz ist aus Paris wieder in Speyer ein- geiroffen. Er gab den Mitgliedern der autonomen Negie­rung einen Empsangsabend.

Der Nachfolger Lenins

Moskau, 4. Febr. Der Vollzugsausschuß und Nationalrat haben die neue Regierung gebildet. Nachfolger Lenins wird Äykow, bisher dessen Stellvertreter im Rate der Volks- komsrisiare. Das Wirtschaftsprogramm der neuen Regierung begeht in der Hebung der Landwirtschaft und der indu- stprellsn Erzeugung. Im Interesse der Bauern werden nur solche Industrien gefördert, die Massenartikel sür Bauern er­zogen sollen.

Württemberg

Äuklgark, 4. Febr. Beamtenabbau. Auf den 1 Febr. sind in den Ruhestand getreten unter anderen der Präsident der Ministerialabterlung sür die höheren Schulen Dr. Herzog, die Professoren der Akademie sür die bildenden Künste Pötzelberger und Speyer, die Studiendirektoren Krim- mel und Rath, 7 Studienräte. 1 Oberpräzeptor und 5 Ober­reallehrer, Handelsschuldirektor Münzenmeiec; ferner im Ge­schäftsbereich des evangelischen Oberschulrats Studiendirektor Dieter le, Schulrat Eisele und 22 Volksschulrektoren, 30 Ober­lehrer, 1 Oberlehrerin; außerdem im Geschäftskreis des katholischen Oberschulrats 7 Volksschulrektoren und 9 Ober­erer in wichtiger Stellung. Im Geschäftsbereich der Ober-

post-Dir Stuttgart find 14 mittlere Beamte und 5 Beamtinnen in den Ruhestand getreten. Uitter den erstersn befindet sich Oberpostmspektor Zotz, der viele Jahrs an der Briefpoststelle des Postamts 1 in Stuttgart tätig war, ein Mann aus der alten Schule, der sich nicht nur durch große Pflichttreue und Tüchtigkeit, sondern im Verkehr mit der Geschäftswelt auch durch Liebenswürdigkeit und Gefälligkeit auszeichnete; Eigen­lasten, die bei Verkehrsbeamten besonders hoch anzuschla- gen sind.

Stuttgart, 4. Febr. Abbau. Die Bestimmungen, die hinsichtlich der Baustoffbewirtschaftung in Württemberg noch in Geltung waren (z. B. über das Erfordernis einer besonderen Handelserlaubnis) sind nunmehr aufgehoben worden. Die Landesbautenprüfungsstelle hat ihre Tätig­keit eingestellt.

Dom Landkag. Die Abgg. Dingler und Körner haben eine Anfrage eingebracht, daß trotz der Abschaffung des Landesbrennstoffamts von diesem Amt Umlagen zur Liefe­rung von Brennholz auf Gemeinde- und Privatwaldungen gelegt werden. ...

Für freie Milchwirtschaft. Eine in Stuttgart abgehaltene Versammlung der Württ. Milchproduzenten-Vereinigung verlangte in einer Entschließung die Beseitigung de- den Mischverkehr beengenden Zwangswirtschaft und sprach sich scharf gegen die ungeheuerlichen Strafen bei Preisüberschrei­tungen zur Zeit der Geldentwertung aus. Diese Strafverfol­gungen sollen eingestellt werden. Die Behandlung der Milch durch die Genossenschaften und Sammelstellen berechtige einen Zuschlag, von 5 ^ für das Liter. - --

Aus dem Lande

Neuhaussn a. §., 4. Febr. Beim Ehrensalutver­unglückt. Als man Karl Eisele, Veteran von 1866 und 1870/71 beerdigte, wurdendrei Salven in sein Grab" ge­schossen. Da der dritte Schuß nicht losging, sah Schutzmann Richard Rank nach dem Hindernis. Im gleichen Augenblick erfolgte der Schuß und Rank erhielt eine Ladung Zünd- pulver ins Gesicht. Mutend wurde er in ein nahes Haus ver­bracht. Glücklicherweise scheint kein Auge Schaden gelitten zu haben.

Ludwigsburg, 4. Febr. Selbstmord. In Stamm- Heim hat einO Schneider feinem Leben durch Erschießen ein Ende gemacht: Farnilienzrqistig ketten dürften ihn zu der Tat veranlaßt haben.

''Leonberg. 4. Febr. DieL e o n b e r g e r". Eine An- StL p rächtig er L eonberger Raffebvctz^ konnte. der»

Versteigerung per Leonbergsr Hundezuckttgenosisnschaft sehen. Die Preis» der Hunde blieben in erträglichen Grenzen, da es hauptsächlich darauf ankam. d:e Hunde in gute Hände zu bringen, die die Zucht förderten. Es wurden 135 vis 255 Ol sür einen Hund bezahlt.

Entringen OA. Herrenberg. 3. Febr. Weidmanns- Heil. Generalleutnant von Hosacker hat einen über 2 Zentner wiegenden Keiler am Stungartrain erlegt.

HM 4, Febr. Um das Landgericht. Eine große Volksversammlung sprach sich entschieden gegen d>s von der Regierung beabsichtigte Aushebung des hiesigen Landgerichts aus. Di« wirtschaftlichen Schäden der Aufhebung wären viel große' als die erwarteten Ersparnisse.

Tübingen, 4. Febr. V on d e r U n i v e r s i t ä t. Da Geh. Konsistorialrat Prof. Dr. Holl-Berlin den Ruf als Nachfolger um Pros. Dr. Scheel abgelehnt hat, ist der Lehrstuhl für Kirchen- und Dogmengsschichte der evang.-theol. Fakultät rem ord. Pros. Dr. Anrich in Bonn angrboten worden.,

Rotteyburg, 4. Febr. Besitzwechsel. Das der Frau Sruckenrat Dr. Rommel-Freudenstadt gehörige Haus Eüer- hardstraße Nr. 1 ging um die Summe von 15 000 Gordmark ,n d.»n Besitz des bischöflichen Ordinariats über.

Sulz a. N., 4. Febr. Die Saline. Die Stadtaemeiude hat die hiesige Saline mit allen Liegenschaften vom Staat am 170 000 Mark erworben.

Göppingen, 4. Febr. Festhal l e. Hiesige Vereine be­treiben den Plan des Baus einer Festhalle, wozu die Stadt uneu namhaften Beitrag geben soll.

Alm, 4. Febr. Hilfe in höchster Nor. Auf dem Heimweg von einem Nachbarort glitt e:n hiesiges Jcäulcm aus und erlitt einen Beinbruch. Nach einigen Stunden landen Vorübergehende die Verunglückte im Schnee lind schassten sie in die Stadt.

Ravensburg, 4. Febr. Dank an St, Gallen. In der Siegelsammlung des Professors Schiller befindet sich u. a. das große Stadtsiegel der Stadt St. Gallen von ser Hand eines alten bedeutenden Künstlers, vielleicht Hol­beins. Von diesem Siegel werden in der Aluminumgieße- cäu Läufermann Abgüsse in Tellersorm gemacht und mit Ser WidmungDie Stadt Ravensburg ihren Wohltätern" vom Stadtvorstand in einem Dankesdesuch in St. Gallen übergeben werden als dankbare Anerkennung der Hilfe, die St. Gallen derzeit der Stadt Ravensburg in reichem Maß angedeiheu läßt.

^Enttäuschung. Ein hiesiger Beamter wollte dieser Tage eln Faß mit Saft anstechen. Als er eine Kostprobe machte, mußte er feststellen, daß der Saft ausgelassen und das Faß mit Wasser vollständig aufgefüllt war. Das Faß enthielt 75 Liter Saft.

Friedrichshafen, 4. Febr. Verunglückt. Der Heizer. Josef Müller beugte sich beim Ausfahren des Personen-' zugs zu weit über die Maschine. Er wurde von einem Signal­mast erfaßt und sofort getötet.

Aus Stadt und Land.

Nagold, den 5. Februar 1924.

Tnrn-Berei«. Am Samstag Abend hielt der Turn­verein im LokalGambrinus" seine jährliche General­versammlung ab, zu der sich die Mitglieder zahlreich > ingefunden hatten. Vorstand Braun erstattete den Jahres­bericht, auS dem ersichtlich war, daß das abzelaufene Jahr .eich an turnerischer Avbeit, erfreulicherweise auch reich an .Erfolgen war. Die satzungSmäßtgen Neuwahlen ergaben die c tnstimmige Wiederwohl der seitherigen Inhaber der Aemter,

. in schönes Zeugnis für die Einmütigkeit, die die ganze Ver­sammlung beseelte. Einen breiten Raum nahm die Frage des MitgltederbeitragS ein. Wie so viele andere hat auch der Turnverein sein ganzer Vermögen infolge der Geldentwertung veiloren und muß nun wieder ganz von vorne anfangen. Daß er dabei auf die Unterstützung seiner Freunde und Gön­ner rechnen muß, ist selbstverständlich. Der Beitrag, der mit Rücksicht auf die allgemeine Notlage auf nur 20 ^ monatlich ft stgesetzt wurde, soll in zwei halbjährlichen Raten eingezoqen werden. In Anbetracht des gegenwärtigen schlechten Kassen- destandes wird mit dem Einzug der ersten HalbjahrZrate dem­nächst begonnen werden. Die seitherigen Mitglieder werden gebeten, nicht nur selbst, wie bisher, dem Verein Treue zu bewahren, sondern auch neue Mitglieder zu werben zu Nutz und Frommen der Turnsache und damit am Aufstieg unseres Volkes mitzuarbeiten. Die Jugend beiderlei Geschlechts wird herzlich eingeladen, sich an den Turnstunden zahlreich zu be­teiligen, doch sind auch ältere Turnfreunde, die in der be­stehenden Altersrtegr mitturnen wollen (am Dienstag jeder Woche) jederzeit willkommen. Gut Heil! *

Innerer Misstonssonntag in Nagold. Der vergangene Sonntag war in der eoang. Kirchengemeinde ganz dem Werk er Inneren Mission geweiht. Herr Pfarrer Mößner von der Evang. Brüder- und Kinderanstalt Karlshöhe-LudwigS- burg, der in der vergangenen Woche in unserem Brzirke an verschiedenen Orten Vorträge über die Anstalten und Liebes- werke der Inneren Mission gehalten hatte, widmete den gan­zen Sonntag der Gemeinde Nagold. In der Vormittag s- predigt rief er der Gemeinde die Pflicht der Liebe gegen die Verlorenen ins Gedächtnis, im Anschluß an das Wort Jesu:DeS Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, daS verloren ist". Den Kindern der Sonntags» schule erzählte er von dem Leben und Treiben der Anstalt-- Ander. Die Schilderung der Not so mancher Anstaltskinder bewegte die jungen Herzen, so daß sie mit Freuden zu deren Minderung ihr Scherflrtn beitrugen. Der Abendvortrag im Vereinshaus behandelte das Thema:DaS Fortbestehen unserer Anstalten und Ltebeswerke eine Lebensfrage für die evangelische Kirche". Klar und deutlich zeigten die Aus­führungen, wie groß die finanzielle Not der Anstalten ist. Aus anschaulichen Einzelbeispielen ging hervor, wie notwen­dig diese Anstalten sowohl für die Notleidenden selbst wie auch für Staat und Gemeinde sind. Eindringlich wurde auf die Pflicht der Kirche bezw. der einzelnen Glaubensgenossen hingewiesen, diese ihre Lieberwerke auch in schwerer Zeit auf­recht zu erhalten. Der überaus zahlreiche Besuch der Ver­anstaltungen war ein erfreulicher Beweis von warmem In­teresse für diese Arbeit der Liebe, die in unserer schweren Zeit doppelt notwendig und segensreich ist. ES war eine Bereiche-