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Handgranate gegen einen Aeslzug

Hamburg, 21. Jan. InItzehoe wurde auf den Umzug des militärischen Zapfenstreichs mit Fackelbegleitung eine Handgranate geworfen. Zwei Reichswehrsoldaten und 14 Zi­vilpersonen wurden verletzt, darunter zwei Frauen schwer.

Abschnürung des englischen Befehungsgcbieks

London, 21. Jan. DieTimes" meldet, die französische Effendahnoerwaltung des besetzten Gebiets habe über das englische Besetzungsgebiet die Sperre verhängt mit Aus- nähme der Einfuhr von Lebensmitteln und militärischen Sendungen. Die englische Regierung stehe vor der Frage, ob sie nicht die Ausfuhr von Kohlen aus dem Gebiet nach dem französischen oder belgischen Geb-et verbieten solle.

Der englische Botschafter in Paris ist beauftragt worden, wegen der Verfügung der französischen Bahnverwaltung eine Anfrage zu stellen.

Die Engländer gegen den Streik

Köln. 21. Jan. Die englische Lssetzungsüehörde hat dl streitenden Arbeitern in Braunkohlengruben und an dem großen Elektrizitätswerk Goldenberg den Befehl erteil!, sich sofort zur Arbeit zu stellen.

Die Sonderbündler sin-deutsch"

Mannheim. 21. Jan. Offenbar unter dem Eindruck der tlmersuchungsreise des Generalkonsuls Clive und eines Winks aus Paris veröffentlicht dieautonome Regie­rung" der Pfalz im französischen Blatt für das besetzte Ge­bietEcho du Rhin" folgendes:Die Pfälzer sind deutsch und wollen deutsch bleiben. Freilich ist die Regierung der Pfalz bereit, sich mit den anderen Gebietsteilen zu vereini­gen mit dem Ziel, mit ihnen die Schaffung eines Rhein- staats zu verwirklichen innerhalb der Grenzen, wie sie durch den Vertrag von Versailles vorgeschrieben sind, jedoch unter Bedingungen wie militärische Neutralität, Freiheit in der Kindererziehung, Beamtenernennung, Ueber- wachung der Landessrzeugnisse, Regelung der Finanzen usw." Man riecht förmlich die französische Eingebung.

Clive. der nach London abgereist ist, erklärt in seinem

Bericht, mindestens über 90 Prozent der pfälzischen Be- vötkerung haue am alten Deutschen Reich unbedingt fest.

Der Eisenbahnerstreik in England

Das neue englische Kabinett

London, 21. Jan. DieSunday Times" gibt auf Grund ihrer Erkundigungen die 19 Namen bekannt, die Voraussicht lich dem Kabinett der Arbeiterpartei angehören werden. Da «ach wird Ramsvy Maodonald Erstminister und Staatssek «tär des Aeußern sein, Lordkanzler Lord Parmoor, Schatz Kanzler Snowden, Außenminister Artur Henderson, Lord Heheimsiegelverwahrer Clynes, Koionialsekretär WedgewooL Vder Ben Spoon, Arbeitsminister Sydney West, Handelsmini­ster Greenwood usw. Fräulein Bondfield wird als Unter- GaatsjeLretäriu das innere Amt verwalten.

Württemberg

London. 21. Jan. Nach den vorliegenden Nachrichten gehen vom Mittelpunkt des Eisenbahnerstreiks Domkastel keine Züge ab. In Brighton sind die Lokomotivführer eben­falls ausständig. In Cardiff beträgt die Zahl der Streikenden 3000. In Grewe, einem wichtigen Verbindungspunkt auf der Fernlime LondonMidlandSchottland, sind zwar alle Mit- chieder der Lokomotivführervereinigung in den Streik getre­ten; doch soll eine ausreichende Zahl von Mitgliedern der Nationalen Eisenbahnerunion verfügbar sein, um einen ein­geschränkten Dienst im Gang zu halten. Bisher laufen so gut wie alle Fernexpreßzüge mit geringer Verspätung ein.

Im Verkehrsministerium fand eine Besprechung statt, an der Beamte dieses Ministeriums und Vertreter der Lebensmittelgeschäfte teilnahmen. Es sind genaue Pläne für die Beförderung von Lebensmitteln, besonders Milch, ausgearbeitet worden. Obwohl eine gewisse Anzahl Züge weiter verkehrt, ist man auf den allgemeinen Ausstand vor­bereitet. Zur Sicherstellung der Versorgung des Landes wurden für die Milch 1700 Lastkraftwagen, für Früchte und Gemüse 350 wettere Wagen beschlagnahmt. Die Mehlvor­räte der Bäckereien sollen für mehrere Wochen ausreichen. La Gefrierfleisch sind große Vorräte vorhanden.

Stuttgart. 21. San. Dom Landtag. Der kommu­nistische Abg. Mttwich hat eine Anfrage an den Minister des Innern Angebracht, ob die Polizei berechtigt sei, politische Gefangene zu photographieren und bei Weigerung Gewalt anzuwenden.

Di« Abgg. Siller «nd Wider (Bürgerp.) haben an d« Regierung eine Anfrage gerichtet, nach Zeitungsberich­ten und Meldungen aus Berlin sollten die früheren Nickel- Kupfermünzen wieder in den Verkehr kommen; ,..r wurde berichtet, die Reichsregierung habe die Wieder- ..laffung verworfen. Die Unsicherheit sei für das Geschäfts­ieben um so unerträglicher, als die neuen Remenpfennige nur in verschwindend kleiner Menge im Umlauf sind. Die Regierung möge bei der Reichsregierung dahin wirken, daß die allen Münzen als gesetzliches Zahlungsmittel wieder anerkannt werden.

Persönliches. Verbandsdirektor Bräun inger hat beim Vorstand des Landwirtschaftlichen Hauptoerbands um seine Entlassung auf 1. IM ds. Js. nachgesucht.

Stuttgart, 21. Ja». Industrietarff. Die Verhand­lungen über den neuen Industrietarif sind vertagt worden, da keine Gnigung zustande kam. Seitens der Arbeitgeber wurde eine Verlängerung der Arbeitszeit sowie eine Neuregelung des Urlaubs und der Kündigungsfristen verlangt.

Theaterlärm. Bei der Aufführung des Revolutionsschau- splelsDantons Tod" im Landestheater, in dem das fran­zösische Revolutionslied, die Marseillaise, gesungen und die fränkische Fahne entsaltet wird, äußerten viele Zuschauer

Wve «mnqrung durch laute Zurufe und Pfeifen. Die Auf­regung legte sich nach und nach, ohne daß ernstere Zwischen­fälle entstanden. Allgemein wird geltend gemacht, daß es für die Zeit der Reichsgründungsfeiern doch wohl passendere Stücke gebe als französische Revolutionsdramen.

Wie verlautet, ist die Opernsängerin Ellmenreich, eine der besten Kräfte des Landestheaters, aus dem Ver­band ausgeschieden.

vom Tage. Infolge eines Gasröhrenbruchs wurden in zwei Häusern in Gablenberg einige Personen durch das ausströmende Gas betäubt. Eine Frau blieb tot.

Heilbronn, 21. Jan. Abbau. Im Gemeindedienst sol­len 50 Beamte und Angestellte gekündigt werden.

Rottenburg, 21. Jan. Glückwunsch des Papstes. Der Papst hat an Bischof Dr. v. Keppler unter Ueber- sendung seines Brustbilds mit eigener Unterschrift ein Glück­wunschschreiben zum 25jährigen Bischofsjubilaum übersastdt, das d'e gute Verwaltung des Hirtenamts, das heiligmäßige Leben und die wissenschaftliche Bildung und umfassende Ge- lebrsamkeit des Bischofs rühmt, die ihm di? Hochschätzung aller, auch der Nichtkatholiken verschafft haben.

Maulknonn, 21. Jan. Zugsgefährdung. Von frevler Hand wurden auf der Strecke nach Oelbronn an 7 Schwellen die Schrauben der Schienen gelöst. Der Anschlag wurde rechtzeitig entdeckt.

Sulz a. R., 21. Jan. In den Ruhestand. Stadt­schultheiß Malmsheim er ht nch 32jähriger Amtszeit im Gemeinderat aus Gesundheitsrücksichten um Zuruhe­setzung auf 1. April gebeten. Der Gsmeinderat hat in Wür­digung der verdienstvollen Amtsführung des Stadtvorstands beschlossen, ihm den Unterschied zwischen Pensionsbetrag und vollen Gehalt auf 3 Jahre ans der Stadtkasse auszubezahlen.

Ekrichshausen, 21. Jan. U eb er f a h r e^n. Der Bahn­irrbeiter Heilin ger wurde auf dem Weg zur Arbeits­stätte in Crailsheim vom Frühzug, den er überhört zu haben scheint, überfahren.

Heidenheim, 21. Jan. Die Post. Dis Stadtgemeinds kst bereit, die Hälfte des Fehlbetrags der Reichskraftvost nach Weißenstein mit 100 Mark monatlich zu tragen, wenn die sondern beteiligten Gemeinden Steinheim, Vöhmenkirch und Weißenstein den Rest übernehmen. Andernfalls würde der W<trieb eingestellt.

Blaubeuren, 21. Jan. Schiebungen. Aus dem Bahnhof wurden 160 Pfund Butter beschlagnahmt, die nach Hessen verschoben werden sollten. In letzter Zeit sind über ein halbes Dutzend Wochenkarten eingezogen worden, die von Unberechtigten benützt wurden.

Wegen Glatteis und Schneeschmelze mußte die Auto- perbindung BlaubearenLaichingen eingestellt werden.

Saulgau, 21. Jan. Trockendüngerfabrik. Die deutsche allgemeine Superphosphat-A.-G.Dasatz" in Ber­lin beabsichtigt, wie in anderen oberschwäbischen Städten mit über 5000 Einwohnern und in größeren Städten des Unter­landes, so auch hier eine Trockendüngerfabrik zu erstellen.

Wrkach b. StuSg

kg., 21. Jan. Sel b March; sichre atts Postbote Jakob, Kr o m e r, der wegen oerschiede-

Bergehe» veachaHät wLMhat fich än Ortsarrest erhängt. .DMvWWL ^L^.Tmr.,7Hl.a:S.KSvEt«,«S-.. Die 62

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Aus Stadt und Land.

Nagold, den 22. Januar 1924. Dortrag Eidenbevz. Herr Eidenbenz, Wtldberg, erfreute > am Sonntag die Volksbundgemeinde durch einen fesselnden j Vortrag über einige Reiseerlebnisse, die er 1888 auf einer Jtalienreise hatte. Bei Bestchttgrng der Katakomben Rom» verirrte er sich in der unterirdischen Totenstadt. Wir durch­liefen mit ihm die ganze Skala der Gefühle, die einen so lebendig Begrabenen durchstürmen und freuten unS schließlich seiner Rettung, froh darüber, daß er unS auch wieder an» Tageslicht führte und uns in seiner beredten Schilderung der Herrlichkeiten der einzig schönen Insel Capri die Sonne Italiens leuchten ließ. Interessante historische Erinnerungen an die letzten Hohenstaufen und an Kaiser TiberiuS, der Capri zu seinem Ntterlsitz erkoren hatte, stoffen mit ein und gestalteten den Abend zu einem Erlebnis, sür dar wir dem Vortragenden herzlich dankbar sind.

Falsche Reichsbomknolen zu 10 Bikionen Mark der 1. Ausgabe vom 1. 11. 1923 sind im Umlauf. Das Papier der echten Reichsbanknvten vorbezeichneter Ausgabe weist entweder auf der rechten hellblau getönten Seite ein natür­liches Wasserzeichen Distelblätter in ornamentaler Ver­arbeitung sowie im Papierstoff eingebettete orangerote Pflanzenfasern auf, oder, im anderen Falle, bei Fortfall der hellblauen Tönung und der orangeroten Fasern, ein über die ganze Fläche lausendes natürliches Wasserzeichen im Bierpaßmuster. Die Reichsbank hat 1000 Goldmark Be­lohnung ausgesetzt, auf die diejenigen Personen Anspruch haben, deren Mithilfe zur Festnahme der Fälscher vorbe­zeichneter Noten führt. Angaben, die auf Wunsch ver­traulich behändest werden, nimmt für Groß-Berlin Krimi­nal-Kommissar v. Liebermann, Kurstraße 49 III, Anruf Merkur 3789 entgegen; für alle anderen Lktte sind die ört­lichen Polizeibehörden zuständig.

Auch die Kupfermünzen nicht. Wie aus Berlin gemeldet wird, ist das Reichsfinanzministerium leider nicht geneigt, die früheres Ein- and Zweipfennigstücke aus Kupfer zum Zah­lungsverkehr Nrzulafsen, obgleich gerade an Kleingeld großer Mangel herrscht. Dte ZuloHmrg sei auch iu absehbarer Zeit nicht zu erwarteu,

»Spinne am Morgen". Bekannt ist der volkstümliche Spruch:Spinne am Morgen Kummer und Sorgen. Spinne am Abend erquickend und labend." Diese Pro­phezeiung stammt aus der Verwechslung eines Zeitwortes mit einem Hauptwort. Eigentlich handelt es sich nämlich hier gar nicht um dieSpinne", sondern um dasSpinnen". Spinnen am Morgen war ein Kennzeichen der Armut, well das Spinnen als Beruf ausgeübt wurde. Spinnen am Abend war ein Kennzeichen twr Wohlhabenheit; den« wer abends jpann, tat es zur Erholung.

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Vortrag von Prof. A. Bauser in Nagold (20. Jan. 1924).

Am 31. Dez. 1921 habe ich im Stuttgarter Neuen Tag­blatt die Frage aufgeworfen:Müssen wir den Weg Oesterreich« gehen?" Ich habe diese Frage damals mit Nein beantwortet und unter Hinweis auf Fichte den Weg der Selbsthilfe als den Weg der Rettung bezeichnet. Schon damals habe ich unter anderem gefordert, daß mit der Noten» Herstellung gebremst werden müsse und eine Währungsreform verlangt mit Schaffung einer reinen Jnlandswährung auf der Grundlage inländischer Werte neben einer Goldwährung für den Außenhandel. Als Voraussetzung für das Gelingen der Selbsthilfe bezeichnet« ich schon damals die Notwendigkeit, den fParreikampf. und die Interessenvertretung zurückzustellen, hinter den gemeinsamen Kampf für das Wohl der Ganzen. Ich überlaste eS jedem, selbst darüber nachzudenken, inwieweit dar deutsche Volk in den letzten zwei Jahren diese Voraus­setzung einer wirksamen Selbsthilfe erfüllt hat. Tatsache ist, daß wir nicht nur den Weg Oesterreichs gegangen sind, son­dern in der Geldentwertung sogar Rußland übertrumpf! haben. ES ist tief schmerzlich, daß wir. nach dem Ausspruch der früheren italienischen Ministerpräsidenten Nittidas gebildetste Volk der Well", nicht^den Willen und die Kraft aufzubringen vermochten, der Geldentwertung rechtzeitig mit wirksamen Mitteln in die Arme zu fallen.

AuS dem oben erwähnten Aufsatz, der in einen Aufruf auSmündete, ist derBund gegen Wucher und Teuerung" beroorgegangen, der Männer und Frauen der verschiedensten Richtungen zusammenfaßte zu gemeinsamen Kampf gegen die wachsende Not, der einen zähen, unermüdlichen Kleinkampf führte gegen die Schraube ohne Ende, die Erhöhungen der Löhne, Gehälter, Frachttarife usw. und mehr und mehr sein Augenmerk der Besserung de« Geldwesen», der Währungs­frage zuwandte.

DaS deutsche Volk in seiner Mehrheit und die deutsche Regierung erhoffte damals eine Lösung der Schwierigkeiten auf außenpoIttischem Wege. Rathenau z. B. hat kurz vor seiner Ermordung in Stuttgart ausgesprochen:Die Teuerung ist nur auf außenpolitischem Weg zu bekämpfen." Dieses Wort hat damals bei mir lebhaften Widerspruch hervorge- rufen. ES wäre ja wohl an sich durchaus richtig gewesen, auf dem Wege einer erträglichen Lösung der ReparationSfrage zu einer Regelung der inneren Verhältnisse zu kommen. An­dererseits aber mußte unsere eigene Machtlosigkeit, der einer

solchen Lösung entgegengesetzte Wille des übermächtigen Frank- te Talli" "

reich, die Tallostgkeit Englands und Amerikas doch wohl zu der Erkenntnis führen, daß wir in Deutschland gezwungen sein würden, unsere inneren Verhältnisse mit Ausbietung aller Energie in Ordnung zu bringen, ehe wir von außen Unter­stützung erwarten konnten. Leider hat der Gang der Dinge mir Recht gegeben.

Wenn in Deutschland die Geldentwertung trotz des war­nenden Vorganges in Oesterreich und in Rußland nicht recht­zeitig und in wirksamer Weise bekämpft wurde, so lag das ferner auch daran, daß man das ganze Problem der Geld­entwertung noch .zu wenig erkannt hatte, obwohl schon Ende 1921 die deutsche Mark gegenüber dem Dollarstand auf Vs» ihres FriedenSwerteS gesunken war, gegentU dem Groß­handelsindex aus V»s und gegenüber dem L. .ikhallungS- index auf V»».

Vor allem aber war der Wille zu einer wirksamen Be­kämpfung der Geldentwertung Lei weiten Kreisen der deut­schen Volker und auch bei den verantwortlichen Stellen des­halb nicht vorhanden, weil man glaubte, aus der Geldent­wertung Vorteile ziehen zu können. Die Tätigkeit der Notenpreffe ermöglichte Reich, Ländern und Gemeinden die Abwälzung ihrer Schulden ohne Anspannung der Steuer» kraft.' Aber auch zahlreiche Private, vor allem einflußreiche Kreise der Wirtschaft, hatten zunächst Vorteile von der Geld­entwertung. Sie ermöglichte ihnen die Entschuldung auf Kosten der Gläubiger, die Zahlung der Steuern in entwer­tetem Geld, die Rückzahlung von Reichsbankkrediten in ent­wertetem Geld und schuf eine erhöhte Ausfuhr. Aber jedem, der sein Denken nicht bloß auf kurze Sicht einstellte, mußte eS klar sein, daß das ein Trugbild war, aus dem eS früher oder später ein schweres Erwachen geben müsse. Die Noten­geldfabrikation mußte unbedingt zum Ruin der staatlichen Finanzen und der Wirtschaft führen. Die Geldentwertung mußte je länger je mehr fast alle Kreise deS Volkes schädi­gen. Der Ruhrkampf hat die Entwicklung der Krise beschleu­nigt. ES ist unS heute Har, daß dieser Kampf verloren wer­den mußte, wenn er nur mit der Notenpreffe geführt wurde statt mit d-n größtmöglichen finanziellen Opfern der unbe­setzten Gebieter.

^ Die Folgen der Geldentwertung waren unge­heuerliche. Durch die Geldentwertung wurden die Spa­rer der Mittelstandes enteignet. In dieser Hin­sicht bedeutet die Geldentwertung geradezu eine soziale Revolution von größtem Ausmaß. Wohlhabende, ja reiche Leute wurden in kurzer Zeit ohne jedes eigene Ver­schulden zu Bettlern, zu Unterstützungsempfängern. Diese Entwicklung war für Staat und Gemeinden in doppelter Hinsicht schädlich: weil auf der einen Seite die Steuerkraft dieser Kreise, die zu den zuverlässigsten Steuerzahlern gehört hatten, vernichtet wurde und weil andererseits die Notwen­digkeit entstand, diese Rentner aus öffentlichen Mitteln zu unterstützen. Die Geldentwertung hat ferner den Spar­sinn ertötet, und eS mit sich gebracht, daß jedermann sich bemühen mußte, sein Geld möglichst rasch in Sachwerten anzulegen, um sich vor Schaden zu schützen. DaS Hamstern wurde dadurch zum Prinzip erhoben an Stelle de» früheren Sparens. Die Ertötung d«S Spürsinn» führte zur Ver­nichtung de» Kreditwesens und damit zur Lahm­legung der Wirtschaftsleben», für welche» der Kredit dieselbe Bedeutung hat wie das Blut für den mensch­lichen Körper. Treu und Glauben, die moralische Grundlage des Wirtschaftsleben», wurde untergraben, daS Vertrauen zu Recht und Staat auf das schwerste erschüttert. Eine Vewilderung aller Begriffe trat ein, die, wie zahlreiche Briese beweisen, sogar bis in die engsten Fa- miltenbeziehungen hinein ihren zerstörenden Einfluß auSge- übt hat.

Derl schon im I «eldent Schon in ei maligen R kennung d« gertchtSrat ^ Verhältnisse eine» festen wurden dies das ja beka rung macht, zielbewußte Im Fr thekengläi in Verbindo Wucher und verband b zu rufen. 5 zunächst den Dr. Dürtnge durch welche daß eine Hy digt und zu, der schwierig damit man) zu klären, diese Lösung bekämpft, ol schlagend bez Hilferding di ragk verwies sie bis heute Hypath«ksngl der Prtffe d, Hypotheken , deivilligung teilen. Von Die im Somi Stadtschuli energischem ij der Schuldver gegen die Sl unter dem D sprünglich bis 2fache fes Hallen und lt

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