Magnus Wörland und seine Erben

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Roma» von Vünth«r von Koh««f»ls

Der alke Wörland saß regungslos. Magnus sprang auf.

«Sie wollen, doch nicht etwa sagen-'

.Daß Eie das ganze Märchen von Berzhausen erfun­den haben, weil Eie sich wahrscheinlich durch di« Drohungen des Wucherers einschüchtern ließen, diesem die Ihnen au- vertrcmten hunderttausend Mark z« geben? Aber Herr Wörland, Eie werden doch einsehen, daß es noch kindischer wäre, wen« Eie angesichts dieser Tatsache« noch leugnen würde«.'

.Ich schwöre Ihnen, daß ich den Herr« ten Winkel nie gesehen habe; ich schwöre Ihnen, daß der Hotelportier vor «reinen Augen an der Hoteltafel nachgesehen und dort in der Spalte des Zimmers Nr. 9 den Namen Berghausen gele­gen hat. Ich schwöre Ihnen, Laß der Mann sich mir als Berg­hausen vorgestellt und die vom Kommerzienrat Ziemessen unterschriebenen- Quittungen mir gegeben und mit seinem eigenen Vermerk versehen hak.'

.Und wie wollen Sie den Besitz des Schuldscheines er­klären? Von welchem Gelds haben Sie ihn eingelöst?'

.Ich habe ihn gar nicht eingelöst ich erhielt ihn am Montag vormittag in eingeschriebenem Brief, samt der Be­stätigung, daß der ten Winkel sich voll befriedigt fühle, zu­geschickt.'

Der Kommissar lächelte ironisch.

.Ohne daß Sie bezahlt haben?'

.Jawohl, das ist ja das Wundeickare, und zwar trug merkwürdigerweise der Poststempel den Ausdruck: Osna­brück.'

.Wo ist das Kouvert?'

.Das habe ich zerrissen.'

.Natürlich-'

.Herr Doktor, ich verbitte mir-'

Der Kommissar stand auf.

.Nach der Lage der Sache ist der Fall vollkommen auf­geklärt. In.einer untzegrxffli^en An^st vor dem Muchercr

haben Sie diesen mit dem Velde bezahlt, das der Flitg reederei in Berlin gehörte, und den Namen des Herrn Berzhausen mißbraucht.'

' .Das ist nicht wahr-'

.Ich habe nur zu untersuchen und zu folgern. S» ist «eine Pflicht, dem Herrn Untersuchungsrichter zu berichten und diesem das weitere zu überlasten. In Ihrem «gen»» Interesse rate ich Ihnen, keinen Fluchtversuch zu »nter- nehmen, der Ihre sofortige Verhaftung zur Folge haben würde. Herr Senator, eS tut mir aufrichtig leid.'

Wörland hatte während der ganzen Verhandlung Kern Wort gesprochen. Jetzt stand er auf.

.Herr Kommissar, darf ich um ein Work bitten?"

' Sie traten in den Nebenraum, ein kleines Zimmer, in dem sich der Senator umzuziehen pflegte.

.Sie glauben wirklich?'

.Es ist für mich ganz klar.'

.Herr Kommissar, an demselben Sonntag war seine Ver­lobung mit meiner einzigen Tochter. Wie wäre es möglich?'

.Leider bestärkt mich auch dies in meinem Verdacht. Soviel ich weiß, ist Ihr Herr Neffckerst einige Monate bei Ihnen.'

.Ein halbes Jahr.'

, .Sie kennen ihn also immerhin erst kurze Zeit. Ich will aber glauben, daß er im Grunde ein guter Mensch ist; daß er keine Verbrechernatur besitzt, beweist ja schon die Tor­heit der ganzen Sache. Also, am Morgen des Verlobungs- kages kommt der erste Mahnbrief, gleich darauf erhält er Nachricht, daß der Wucherer selbst in Bremen ist. Der Brief, den er von Ziemessen aus dem Zentralhotel bekom­men haben will, war natürlich von ten Winkel, der Hokel- bote hat es mir selbst gesagt.

Er läuft in das Hotel. Der Wucherer nimmt seine,! Vor­teil wahr, droht ihm, zu Ihnen zu gehen, die ganze Ver­lobung zu stören. Er weiß sich keinen Rat, und schließlich in seiner Angst bezahlt er den Mann.

Gerade well er Ihr Schwiegersohn werden und mit dem nässten Tage zum Iuniorchef erirgMt werden sollte, konnte

er hoff««, n» irgend einer Meise das Geld ««ff «ch«« Aoi ersetzen zu könne«, zuinal «r nicht ahnen könnt«, Lutz «u schon.« der nächst«»: Stund«: znrückz«zahle» war.

Wie er dann gezahlt hatte, über legte « stch, »«ü « sage» sollt«. Vielleicht keriet ch« auch der W»ch»r«. Le kannte Sie nnd wußte, »ie ö»t ch»: vertrant»« Zetgle « Ihne» d«n Brief, der de« gedrnckt» Kops de« Kammer zienrats trug, dann war «s anzsnehmen, -atz St« gar nicht nach der Unterschrift sahen, zumal er wußte datz es Ihnen nur angenehm war, wenn Ziemefsen sei« Geld zmrüttmchm."

.Der dumme, dumm« Jung«.'

.Da haben Sie recht, Herr Senator.'

Wörland schritt auf und nieder.

.Ist es wirklich Ihre Pflicht, eine Anzeige z« «GoSenZ*

.Za.'

.Ich bitte Ste, denken Sie nicht an de« arme«. deükt>» jungen Menschen, sondern an mich, an unser» alte A«««, an meine Tochter.'

Der Kommissar sah, wie schwer es dem Senator «««de so zu sprechen.

.Herr Senator, ich werde den Fall bis morgen liege« lassen und dann prit dem Herrn Itnterfuchmrgsrtckft«» sprechen. Sie kennen den Herrn Landgerichtsrat Fadel A auch.'

.Ich dank« Ihnen, Herr Kommissar."

Der Beamte ging und Wörland trat zu seine« AeAn.

.Magnus, was hast du mir zu sagen?'

Langsam schaute Magnus auf und in sein««, Auge lag tiefer Schmerz.

.Onkel! Du glaubst auch?"

.Ich will hören, was du mir zu sagen hast. Zunge, s«i offen. Das ist das wenigste, was ich um dich verdient habe. Hast du einen dummen, einen unüberlegten Streich be­gangen, dann sei jetzt ein Mann.'

.Mas soll ich sagen, wenn du so zu mir sprichst? Ich sehe dir an, daß du eS glaubst.'

.Gib mir eine Möglichkeit, zu zweifeln.'

lFoiHebung folgt).

An die Gehaltsempfänger.

1) Für die II. Januar Hälfte werden die Gehälter wieder in der früher gewünschten Weise (lieber Weisung auf Bank-, Giro- und Postscheckkonten) ausbezahst werden.

2) The Steuerbücher für 1924 stehen noch vielfach aus. Die Säumigen haben eS sich selbst zuzu­schreiben, wenn ihnen unter diesen Umständen der volle IO°/»ige Steuerabzug gemacht wird.

Den 14. Jan. 1924. SraatSrentamt Hirsau:

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