Ludendorff gegen Ehrenwort freigelassen

München, 11. Nov. Wie nun festgestellt ist, fanden am Odeonsplatz durch die Salven der Reichswehr 12 Anhänger Hitlers den Tod, darunter der Oberlandesgerichtsrat Theodor von der Pfordten und der Geschäftsführer des Kampf- brnrds Dr. v. Scheubner-Richter. Die Ludwigstraße war von der Reichswehr mit Drahtverhauen abgefperrt. Um 8 Uhr wurde die schwarzweißrote Flagge von der Residenz heruntergeholt, was von der ungeheuren Menschenmenge aus der Straße mit einem stürmischenPfui!" begleitet wurde. Die Aufregung steigerte sich durch das Gerücht, Ludendorff sei verwundet. Die Menge forderte drohend Einlaß in die Resi­denz. Der befehlende Major gestattete einer Abordnung, sich davon zu überzeugen, daß der General unverletzt sei. Lu­dendorff, bleich und tief gebeugt, sagte:Ich bedauere, nicht gefallen zu sein. Das wäre mir lieber gewesen, als dissen Tag der Schmach zu erleben. Sagt den Leuten draußen, sie möchten den Tag und die Stelle, an der Bruderblut geflossen ist, nichtausdemGemächtnisverlieren. Im übrigen ist es wohl besser, wenn angesichts der heutigen Vorkommnisse in München und in Bayern bis auf weiteres das Deutschland­lied nicht mehr gesungen wird!"

Als der harrenden Menge der Bericht erstattet worden war, brach sie in tosende Hoch- und Heilrufe auf Ludendorfs aus, die sich immer wieder erneuerten. Der älteste Reichs- wehrosfizier wurde genötigt, auf der Straße zu Protokoll zu nehmen, das Volk wünsche, daß Kahr zurücktrete. General Luderrdorff wurde in eine Kaserne verbracht, aus Anordnung des Generalstaatskommissars von Kahr aber sväter sreigelassen gegen die ehrenwörtliche Versiche­rung, an der Bewegung nicht weiter teilzunehmen.

In München ist man überzeugt, daß Ludendorff ebenso wie Kahr vonHitlers Unternehmenüberrascht worden ist. Der Versammlung im Bürgerbräukeller hatte er trotz Einladung nicht angewohnt, wurde aber um )410 Uhr vdends im Auto von seinem Landsitz nach München geholt. Er hätte das Vorgehen Hitlers sicher verurteilt. Die Beteili­gung an dem Unternehmen wurde ihm nicht leicht und er tat es fthließlich mir aus der Ueberzeugung, daß er die Sache »scht im Stich lassen dürfe. Die festgehaltenen Minister, der MoKzeipräsident und der Kabinettschef des Kronprinzen Rup- precht. Gras Soden, die in der Villa Lehmann in Geisel- hasteig gefangen gehalten wurden, ferner der sozialistische Bür­gst«: und die sozialistischen Gemeinderäte Münchens wieder auf freiem Fuß. Dagegen sind Oberlandes- ' spat Pöhner, Oberamtmann Fr ick und Fürst ! red«, der die nationalsozialistische ReitevaLteilung ge- sbüdet hatte, in Haft verblieben.

weitere Maßnahmen Kahrs

Generalstaatskommissar v. Kahr hat verfügt, daß aller Be- A de» Nationalsozialistischen Partei an Geld, Wertpapieren- Ausrüstungen usw. sofort auszuliefern sind; im Weigerung fall tritt eine Zuchthausstrafe bis zu 15 Jahren ein. Es wur­den Standgerichte eingesetzt, die mit schärfsten Strafen bezw. Todesstrafe Gewalttätigkeiten gegen die bestehende Ord- nung zu ahnden haben. Theateraufführungen usw. sind ver, boten, die Kinos sind geschlossen. Die Polizeistunde ist auf 714 Uhr abends festgesetzt, von 8 Uhr bis morgens 5 Uhr ist >er Verkehr untersagt. Die Schulen sind geschlossen. An­sammlungen von mehr als drei Personen sind verboten, Be­schimpfungen der Polizei, des Reichsheers, der Staatsgewalt, der Beamten werden streng bestraft. Trotzdem waren am Freitag abend gewaltige Menschenmassen bis 10 Uhr abends in den Straßen, durch große Aufgebote der Polizei wurden sie endlich zerstreut.

Die Lage Auseinandersetzung zwischen Kahr und der Regierung

Die Hitlerleute haben sich am Freitag abend gegen Osten zurückgezogen. Die Jsarbrücken sind von der Reichswehr be­setzt. Entwaffnete Trupps werden unbehelligt entlassen. Die Machtstellung Kahrs ist nach der Auffassung in München er­heblich gestärkt, doch hat er an Volkstümlichkeit stark ver­loren. Die Bevölkerung ist in erbitterter Stimmung. Beson­ders empört ist die Bevölkerung, daß der Kultusminister Dr. Mat, der nach Regensburg geflohen ist, von dort eine Bekanntmachung nach München sandte, man solle demPreu­ßen" Ludendorff die Gefolgschaft verweigern. Kahr wurde dadurch sehr unangenehm berührt, und er verbat sich jede Einmischung in seine Befugnisse. Man glaubt, daß es nun zu einer Auseinandersetzung zwischen Kahr und der Regie­rung Knilling kommen müsse, die gründlich umgebildet werde. Der Landtag wird demnächst einberufen.

DerVölkische Beobachter" und dasHeimatland" sind verboten worden.

Weiteren Berichten zufolge soll Hitler nicht gefangen, son­dern mit den Kampsabteilungen nach Osten abgezogen sein. Gerüchte wollen wissen, daß stärkere Abteilungen vom Lande zur Unterstützung Hitlers auf München im Anmarsch seien.

Es ist nicht ohne Interesse, daß schon in der Frühe des 8. November die Zuge ins Ausland überfüllt waren. Auf den Bahnhöfen war ein Gedränge wie selten. Es scheint in ge­wissen Kreisen bekannt geworden oder doch erwartet worden zu sein, daß am 5. Jahrestag der Revolution etwas geschehe. Tausende, die nicht das beste Gewissen haben mochten, ver­zogen sich daher vorläufig ins Ausland. In Zürich z. B. soll es nach einer uns gewordenen Mitteilung eines Augen­gen von solchen Flüchtlingen gewimmelt haben. Auch im Oesierreichischen fanden sich viele ein.

Neue Nachrichten

Me Milikäruberwachung abgelehnk Berlin, 11. Nov. Wie verlautet, hat die Reichsregierung die Zumutung der Pariser Botschafterkonferenz, die Ileber- wachungstätigkeik der feindlichen Militärkommission wieder zuzulassen, ab gelehnt mit der Begründung, der Ein­marsch ins Ruhrgebiet, die politische Lage und die wirtschaft­liche Not im Reich haben eine solche Erregung erzeugt, daß die Regierung eine Gewähr für die Sicherheit der Kommis­sion nicht übernehmen könne.

' Buchdruckerstreik in Berlin

Berlin, 11. Rov. Die Buchdrucker haben in einer Brr- ^ samuüung den Schiedsspruch, der ihnen für die Woche vom 5. November ab einen Lohn von 3,50 Billionen Papiermark,

^ und vom 12. November einen solchen von 25 Goldmark zu-

- billigte, abgelehnt und den Streik beschlossen, an dem sich i auch dis staatlichen Betriebe und die Reichsdruckerei betei­ligen werden, obgleich vom Mehrkreisbesehlshaber vor 1-4 Tagen der Streik in Druckereien, in denen Banknoten her- gestellt werden, ausdrücklich verboten wurde. Die Reichs- Lruckerei hat zwar Borsorge getroffen, daß wenigstens die Scheine für das wertbeständige Geld und die amtlichen Be­kanntmachungen, wenn auch in beschränktem Amsang, her­gestellt werden können.

! Ein sonderbarer Finanzminister

! Dresden, 11. Nov. Der abgesetzte kommunistischeFinanz- j minister" Böttcher" hatte im Landtag behauptet, er habe j mit Rußland einen Vertrag auf Lieferung bedeutender Ge­treidemengen gegen sächsische Jndustrieerzeugnisse abgeschlos­sen. Im Haushaltausschuß des Landtags teilte aber die jetzige Regierung mit, die Behauptung Böttchers sei ein grober Schwindel gewesen. Von Rußland sei kein Getreide zu erhal­len außer gegen hohen Preis in Gold.

! In Zeitungsanzeigen hatte Böttcher ferner den Jndustriel- ! ten Sachsens 100 000 Festmeter Holz angsboten und sie zu i einer Besprechung eingeladen. Der damalige Minister machte ! aber keine Angaben, wo das Holz lagere, noch auch welcher ! Art es sei. Er erklärte, es sei eben Holz aus den Staatsforsten ! und befinde sich noch auf dem Stamm. Die Industriellen ^ schöpften Verdacht, um so mehr als das Holz ganz oder zum Teil vorausbezahlt werden sollte, und das Geschäft kam nicht ! ^zustande. Es ist noch unaufgeklärt, welchen Zwecken das ! dunkle Geschäft es handelte sich um viele Trillionen von ! Mark dienen sollte, s BMonenraub

Esten, 11. Nov. Die mit der Herstellung von Reichsbank- rroten beschäftigten Druckereien in Dortmund und Essen wur­den erneut von den Franzosen heimgesucht. Am 2. November Iwurden in der Firma Crüwell (Dortmund) 910 Billionen Mark, am 5. November in der Firma Girardet (Essen) 500 ! Dillionen Mark beschlagnahmt. Die Gesamtsumme der von i den Franzosen und Belgiern bisher requirierten Reichsbank- ! tzelder hat damit die Ziffer von 10 000 Billionen Mark über-

- schritten.

! Amerika lehnt die Konferenz ab

! Paris, 11. Nov. Aus Washington wird gemeldet, Staats- ! sekretär Hughes habe die Bedingungen Poineares für unan- ! nehmbar erklärt, die Vereinigten Staaten würden sich da- > hsr an der Sachverständigenkonferenz nicht beteiligen.

Weltreise einer amerikanischen Luftflotkike >

! London, 11. Nov, Reuter berichtet aus Akron: Der Lei­ter des amerikanischen Flugdienstes, General Patrick, sagte in einer Rede, das Kriegsamt beabsichtige, eine Flugzeug- flottille ans die Reise um die Welt zu schicken. Dis neuesten Flugzeuge seien imstande, ohne Unterbrechung 2000 Meilen zu fliegen. Sie würden von der amerikanischen Ostküste nach ! der Westküste fliegen, um sich von hier aus über Alaska und ! Insel zu Insel nach Indien zu begeben, um dann die i Rückreise über Persien, Skandinavien und Grönland zu voll- I ziehen, . ... -

Württemberg

! Stuttgart, 11. Nov. Heimatnothilfe. Aus Grund ! des letzten Aufrufs sind für die Hilfstätigkeit im Lande bei : der Hauptleitung für Wohltätigkeit in Württemberg erfreu- j licherweise von Landwirtschaft, Industrie und Handel be- ! deutende Gaben eingegangen. So spendete die Firma Ro- j bert Bosch 10 000 Goldmark, einige andere Arbeitgeber 170 ! Dollar, die Vereinigung württ. Bankiers 2500 Dollar usw. Wertere Gaben sind dringend nötig und willkommen.

Vom Tage. Die Stuttgarter Kriminalpolizei hat eine j Bande von 17 Personen festgenommen, der mindestens 140 > schwere Einbrüche nachgewiesen sind. Weitere Verhaftungen stehen bevor.

Der Mlchpreis im Kleinverkauf wurde in Stuttgart aus 36, für Magermilch auf 15 Milliarden für das Liter erhöht/ ! Das Liter Vier, lOprozentig, kostet ab 8i Nov. 40 (bisher j 26) Milliarden im Faß, das Glas zu 0,3 Liter kommt also int ! Ausschank auf mindestens 15 Milliarden. Dagegen ist die l Milch immer noch billig.

Don der Straßenbahn. Bevor der sagenhafteUmrech--^ nungskurs" kommt, sucht jeder seinen Papiermarkpreis ins beste Licht zu setzen. Allen voran ist natürlich immer die Stuttgarter Straßenbahn, die auch jetzt schon wieder ihre Fahrpreise auf 20 bis 30 Milliarden erhöht.

Falschmünzer. Die Kriminalpolizei entdeckte im Neben- j Zimmer einer Wirtschaft in der Hahnstraße in Stuttgart eine Werkstälte zur Herstellung falscher Milliardenfcheine mit dem roten Aufdruck. Der Wirt Aug. Schüler und seine Frau, der 45 Jahre alte Steindrucker Max Rößler und sein 17- jähriger Sohn sowie der 31jährige Mechaniker Heinrich Wolf aus Pforzheim wurden verhaftet.

Heilbronn, 11. Nov. Stillegung. Mit Zustimmung des Demobilmachungsausschusses wird die hiesige Chemische Fabrik wegen Absatzstockung bei gleichzeitiger VorratsanhKu- fung stillgelegt. 200 Arbeiter werden zu Handwerks- und Jn- standsetzungsarbeiten weiter beschäftigt,

Weilheim u., T., 10. Juni. Jagdverpacht ung- Anter starker Beteiligung ist die hiesige Gsmeindejagd, be­stehend in 1700 Hektar Feld und 350 Hektar Wald, im öffent­lichen Aufstreich verwachtet, worden. Die jährliche Pacht­summe betrügt 1300 Goldmark. Pächter ist Kaufmann Schmid von hier.

Ebersbach a. F.. 10. Nov. JnSchutzbaft. Der Füh­rer der Kommunistischen Partei Ebersbach, Oskar Thumm, wurde in Schutzhaft genommen.

, Heubach OA. Gmünd, 9. Nov. Billiger Nehbra- ten. Die Heubacher Jagdgesellschaft war auf der Jagd und hat drei Rehe geschossen, die sie im Gasthaus zum Hirsch auf­bewahrte. Inzwischen hat aber das Rehfleisch anderweitige Liebhaber gesunden. Zwei der Rehe sind verschwunden, da­bei ein schöner Sechserbock.

Sleinheim. OA. Heidenheim, 10. Nov. Entlarvt Im Weiler Sontheim ging ein junger Mann bettelnd von Haus zu Haus. Ueberall zeigte er einen Zettel, aus dem stand- Aroertslos und taubstumm. Auf die harmlose Frage emes Bauern, woher er sei, folgte die prompte Antwort: Von Heidenheim.

Hausen i. T., 10. Nov. Erwischte Kirchenein­brecher. Die Einbrecher, die in der Pfarrkirche den Speise­kelch entwendeten, konnten nunmehr festgenommen werden Es sind zwei gewerbsmäßige Verbrecher aus Mühlheim Als Diebin der Altartücher wurde eine Frauensperson aus Rottweil ermittelt.

Karlsruhe. 11. Nov. Im Haushaltausschuß des Landtags verlangte die Regierung ein Ermächtigungsgesetz für den B e amten ab b au. Die zur Beschlußfassung nötiae Anzahl von Dreiviertel der Abgeordneten war jedoch nicht zur, Stelle, weil die Deutschnationalen, der Landbund, wie auch die Kommunisten den Saal verlassen hatten. So wurde die Sitzung auf nachmittags vertagt. Unterdessen wurde mit den Parteien der Rechten verhandelt, die ihrerseits verlangten, daß eine Ermächtigung nur gelten solle unter der Bedingung, daß im Falle einer Aenderung bestehender Ge­setze zuerst der landständische Ausschuß gehört werden müsse und im Fall einer Aenderung in der Regierung das Ermäch­tigungsgesetz nicht außer Kraft treten solle. Das Ermächti­gungsgesetz kam nach Zubilligung dieser Bedingungen zu­stande.

Wannheim» 11. Nov. Seitens der Erwerbslosen wurden am Freitag nachmittag im Innern der Stadt größere Un­ruhen verursacht. Vereinzelt sollen auch Plünderun­gen von Metzgerläden in den Quadraten zwischen G. und M. vorgekvmmen sein. Polizeiliche Schutzmaßnahmen zur Ab­wehr sind getroffen. Die Unruhen dürften darauf zurückzu­führen sein, daß die Erwerbslosen heute ihre Unterstützung nicht ausbezahlt erhielten.

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, den 12. November 1923.

Dortragsabend. Der Rezitationsvortrag, zn dem Herr ! H. Parmer aus Berlin am letzten Freitag ins Seminar ein- i lud, war gut besucht und fand starken Betfall. Dar Pro- j gramm bol eine glückliche Mischung von Epischem, Lyrischem ! und dramatischem, von Ernstem und Heiterem. Den Anfang ! und Schluß bttdete das vaterländische: zuerst RoggeS wuch- s tigeSFeind im Land", das an die Ruhrbesetzung erinnerte, zuletzt die Rütliszene ausTell" mit dem Herzandringenden Ruf zur Einigkeit. Am besten gelungen waren die Balladen Füße im Feuer" von C. F. Meyer und derTodspteler" von Münchhausen. Es war als hörte man die Herzen klopfen, die in atemloser Spannung dem grauenvollen Geschehen folg­ten. das der Künstler mit unheimlicher Deutlichkeit schauen ließ. Von den heiteren Stücken sei Rudolf PresberSVer­spätetes Lachen" erwähnt; prachtvoll war eS wie dieser Ritter Bolko von Strippenstein leibhaftig vor unseren Augen erstand und lachte, daß die Fensterscheiben dröhnten. Ueber den Faust­monolog, der an 2. Stelle stand, waren die Meinungen wohl geteilt. Gewiß eS war ein tief innerlich erlebter Faust, ganz Gefühl, ganz Verzweiflung. Aber ohne den sonstigen Rah­men deS Theaters zu sehr gespielt, zu wenig gesprochen; es geht nicht an, daß man ganze große Partien bei angespann­tester Aufmerksamkeit einfach nicht versteht; dazu sind die Gedanken des Dichters zu groß, ist die Prägung der Worte ! einem zu teuer, als daß so vieles in dem Meer einer allge­meinen Stimmung untergehen dürfte. Doch sei eS um der sonstigen tüchtigen Leistung willen Herrn Parmer verziehen daß zuweilen der Schauspieler mit ihm durchging und der Rezitator unter den Schlitten kam. ES ist halt schwer, aus seiner Haut zu fahren.

Das 60 jährige Jubiläum des IüngUugsvereius» das gestern gefeiert wurde, durfte sich einer starken Besuches er­freuen und verlief in allen Teilen aufs beste. Einen aus­führlichen Bericht lassen wir morgen folgen.

Richtig frankieren I Wir machen darauf aufmerksam, daß der neue Postmrif heute Montag in Kraft tritt. Zur Ver­meidung von Strafporto wollen unsere Abonnenten, genaue- stens beachten, daß ein Fernbrief 10 Milliarden, 1 Postkarte 5 Milliarden kosten.

Zugverkehrseiuschräukuug. Vom Montag den 12. Nov. verkehren auf der Nebenbahn NagoldAltensteig nur noch folgende Züge:

Zug 2 an k Altensteig ab S OO Nagold an 5.53

4 ZV 5 50 6.45

5 k Nagold 8.03 Altensteig 8.59

» 3 ZV 7.27 8.18

8 täglich Aliensteig 9.17 Nagold 10.14

9 Nagold 12.40 Altensteig 1.34

12 an k Altensteig 3.00 Nagold 3 51

» 10 ZV 3 48 5 08

15 täglich Nagold 7.30 Altensteig 8.W

Starke Verteuerung der Lebenshaltung. Nach der Be­rechnung der Industrie- und Handelszig. wird sich in der Woche vom 3. bis 9. November eine Verteuerung der Lebens­haltung um 502 Prozent errechnen lassen, während die Stei­gerung des Dollarmittelkurses rn Berlin 339 Prozent betragt

Die neue Meßzahl stur die Veamtenbezüge. Auf Gruiw neuer Verhandlungen im Reichsfinanzministerium wurde die Lohnmeßzahl für die Arbeiter für die letzte Woche auf 150 Millionen und die Meßzahl für die Beamtenbezüge auh-sO Millione n für das zweite Monatsviertel festgesetzt. ^

Me Schlüsselzahl für Mungsanzeigen wurde aL 9, Nov. tzuf 200 Millionen erhöht. . . ^

Die Spielkarkensteuer beträgt vom 10 , NovemM av 26. Milliarden für jedes Kartenspiel. ..

Von der Handelskammer Calw wird uns geschrieben:

Vor einigen Tagen erschien eine neue Verotdnung deS Reichspräsidenten, nach der jeder Verkäufer einer Ware ver­pflichtet ist, auch entgegen anderweitiger Vereinbarung den Kaufpreis für eine in fremdem Geld gekaufte Ware in Pa­piermark zum amtlichen Berliner Kurs anzunehmen, »er