Verkäufer darf hiernach weder Zahlung in effektiven Devisen noch Umrechnung in Papiermar! nach einem andern als dem amtlichen Berliner Kurs verlangen. Die Tragweite dieser Bestimmung ist eine ganz ungeheure, insofern als der amt­liche Berliner Kurs künstlich niedrig gehalten ist und dem wahren inneren Wert der deutschen Mark keineswegs entspricht. Die Folge der Bestimmung ist also, daß der Verkäufer, der mit dem Berliner Kurs bezahlt wird, insbesondere wenn er seine Waren wieder vom Ausland beschaffen muß, nur einen Bruchteil deS inneren Werts der Ware bezahlt erhält und wohl oder Übel gezwungen wird überhaupt nichts mehr zu verkaufen, wenn er sich nicht selber ruinieren will. Die Han­delskammer hat gegen diese ganz aus der heutigen Berliner Stimmung geborene Verordnung beim Reichskanzler scharfen Protest erhoben und die sofortige Aufhebung verlangt. Desgleichen ist die Kammer dieser Tage beim RetchSpost- minister gegen den 5 llhr-Schalterschluß wiederholt vorstellig geworden. Die Gründe, die die Oberpostdirektion Stuttgart für den 5 Uhr-Schalterschluß auch in der Presse ins Feld geführt hat, erscheinen keineswegs stichhaltig zur Begründung einer Zustan­des, der eine erhebliche Belästigung für den ganzen Verkehr be­deutet. Jedenfalls bei uns auf dem Lande kann man von einer so schweren Ueberlastung der Post nicht reden, wie die Ober- postdirektion glaubhaft machen will. Gerade heute, wo das Geld von einem Tag zum andern zu einem Nichts zusammen­schrumpft, sollte die Post alles daran setzen, um das vor­nehmste und bestarbeitende Instrument zur Erledigung deS GeldoerkehrS für Handel, Industrie und Prtvatpublikum zu bleiben. Während wir diese Zeilen ntederschreiben, wird uns mitgeteilt, daß ab 12. Nov. die Schalter nicht mehr um 5, sondern um 4 Uhr geschlossen werden sollen. Wer nach 4 Uhr noch Postanweisungen, Zahlkarten u. dgl. aufltefert, wird mit einer sog. Spätlingsgebühr deS zehnfachen Wertes der Gebühr angesehen! Da heute auch die Post nicht mehr weit von der Geldrechnung entfernt ist, mag sich jeder selber die Höhe dieser Gebühr errechnen. Die Handelskammer wird sich gegen diese gerade in unseren Tagen doppelt unange- brachre Maßnahme aufs energischste zur Wehr setzen und daraus Hinweisen, daß ein solches Vorgehen nur geeignet ist, das Publikum in wetten Kreisen noch mehr zu verärgern und oas Vertrauen zur Reichrpost schwinden zu machen. ES muß dabei gesagt werden, daß die würtiembergischs Post das Publikum niemals derartig behandelt hätte. Nicht Ab­bau in der Arbeitsleistung kann uns helfen, sondern einzig und allein Anspannung der Kräfte des Einzelnen bis z »m Aevßersten im Hinblick auf das große Ganze!

Die Umstellung des Trinkens und Rauchens

Die Not der Zeit hat bei uns zu einer Umstellung im Trinken und Rauchen geführt, denn die Genuhmittel sind so teuer geworden, daß nur wenige sie sich noch leisten können. In einem AufsatzZur Alkoholfrage" in der Klinischen Wochenschrift fuhrt Dr. Weis buch aus, daß unsere schon so schwer gefährdete Wirtschaft eine gewaltsameTrocken- legung" nach amerikanischem Muster nicht aushalten würde, daß aber andere behutsamere Maßnahmen die Schädigun­gen der Reizmittel für die Volksgesundheit ausschalten kön­nen. Die durch den Krieg geschaffenen Verhältnisse haben dafür ein Beispiel gegeben. Das alkoholarme Kriegsbier führte ganz von selbst eine Alkoholentziehung bei der gro­ßen Masse herbei, und cs wäre nur nötig, ein alkoholfreies Getränk emzusühren, das zum halben Preis des billigsten Alkoholgetränks an den Verbraucher abgegeben würde. Da­durch Hane auch die Alkoholindustrie Zeit, sich allmählich um­zustellen. Die alkoholfreie Jugenderziehung, die die Grund­lage jeder gesunden Abstinenzpolitik sein müsse, würde da­durch ,-erleichtert werden. Aehnliche Erscheinungen lassen sich bereits beim Kaffee und Tabak verfolgen. Ersatzkaffee wurde so lange verschmäht, als der Preis für Kaffes noch erschwinglich war. So wurden z. B. in Halle im Jahr 1913 durchschnittlich auf 100 Kg. Bohnenkaffee nur 30 Kg. Ersatz­kaffee gekauft. 1922 aber kamen auf 100 Kg. Bohnenkaffee bereits 300 Kg. Ersatzkaffee, und in Wien kamen 1922 auf 100 Kg. Bohnenkaffee etwa 800 Kg- Ersatzkaffee. Während

Bestellt de« Gesellschafter!

Lg) Der Kmnpf im SpeffarL.

Erzählung von Lev in Schücking.

Sieh, sieh," fuhr der Wann, indem er ausstand, sein Glas nahm und sich in Wilderichs Nähe setzte, fort,dacht' mir's gleich, trotz Eurer grünroten Jacke Chasseurs nennt Ihr euch, denk" ich? na ja, dachte mir's gleich, Ihr wärt keiner von den echten, sondern einer von denen aus dem Elsaß, oder von denen vom Rhein drüben, die so mitlaufen; 's sind ihrer wenig drunter so stattliche Leute wie Ihr. Also Ihr sprecht deutsch; da können wir ein wenig diskurrieren zusammen. Es ist gar langweilig, wenn man so allein nachts bei dem kalten Bier sitzt."

Und weshalb sitzt Ihr so spät allein hier-" fragte Wil­derich den geselligen Mann.

Na ja, seht", versetzte dieser,was soll man zu Bett gehen, wenn man weiß, man- findet doch seine Ruhe nicht? Es ist von wegen des Geblüts, müßt Ihr wissen, von wegen des Ge­blüts! Wenn ich mich lege, so ist es gerade, als ob ich einen Tobel da hätte; hier und hier" der Mann deutete erst auf seine rechte und dann auf seine linke Schläfe --just wie ein Tobel, sage ich' Euch, wie ein kleiner Mühlenkolk. wenn die Räder am Drehen sind!"

,So müßt Ihr kein Bier trinken, sondern zur Ader lassen."

»Ist schon wahr," versetzte der Mann gutmütig lächelnd, bin auch nicht faul mit dem Aderlässen, werden schon sehen, werden schon sehen. Es ist viel zur Ader gelassen worden im ; .Spessart in diesen Tagen, gar wüst und bös; es war eine .wüste Geschichte; bin auf- und davongelaufen vor der wüsten Wirtschaft, konnt's nicht mehr ansehen; das sakrische Vauern- pack ist doch eine greuliche Sache, wenn so der plumpe Bauer losbricht!"

So habt Ihr nicht geholfen, mit den andern draufzu- schlagen?"

'-»Ich? Der Gaishofstoffel? Was denkt Ihr? Ich? Mich Lraust s! Auf Euch Franzosen losschlagen?, -«-Das mögen die

in solchen notleidenden Staaten der Kaffeegenüß immer mehr eingeschränkt wird, ist dies in Ländern, wo das El-snd nicht so groß ist, nicht der Fall. In Prag z. B. entfielen 1913 auf 100 Kg. Bohnenkaffee 2216 Kg. Ersatzkaffee, und diese Menge des Ersatzkaffees ist 1922 noch zurückgegangen.

Auch der Raucher hat sich in Deutschland umstellen müssen. Je teurer die Zigarre wird, desto mehr geht man zur Pfeife über. Allerdings scheinen sich auch viele Zigarren­raucher der Zigarette zugewendet zu haben. Im Jahr 1913 wurden in Halle auf 1000 Zigarren 1400 Zigaretten und 0,6 Kg. Tabak gekauft, 1922 aber 1550 Zigaretten und 0,8 Kg. Tabak. In Oesterreich kamen 1913 auf 1000 Zigarren 4000 Zigaretten und 16,75 Kg. Tabak, 1922 dagegen auf 1000 Zigarren 16 250 Zigaretten und 12 Kg. Tabak. Es zeigt sich also eine außer ordentliche Zunahme des Zigaretten- raucheus «n Rahmen des Gesamt-Tabakgenusses. Dies ist auch in Ungarn der Fall, das 1913 überwiegend Rauchtabak, 1922 überwiegend Zigaretten verbrauchte.Da es sich um Länder mit größter wirtschaftlicher Notlage handelt", sagt Weisbach,ist unbedingt damit zu rechnen, daß die Zunahme des Zigarettenrcmchens nicht auf Rechnung der früheren Zi­garrenraucher geht. Der Mindervekbrauch an Tabak in Deutschland dürste auf einen gänzlichen Verzicht vieler Rau­cher zurückzusuhren sein. Es muß aber unbedingt eine neue Raucherkategorie als Zigarettcnrauchen im großen aufge­treten sein. Mancher frühere Nichtraucher mag ja im Krieg sich an die Zigarette gewöhnt und deren Genuß bsibshalten haben. Im übrigen vermute ich vorläufig die neuen Haupt­konsumenten in den jugendlichen Angestellten und Arbeitern. Die Jugend aller dieser Länder scheint wirtschaftlich in die Lage versetzt worden zu sein, sich den Luxus starken Rau­chens gestatten zu können.

Letzte Nachrichten.

Ultimative Forderungen t er vaterländisch. Verbände an Kahr.

München, l 1. Nov. Unter der Wirkung der um 8 Uhr eintretenden Straßensperre ist in der Stadt wieder Ruhe ein­getreten. Wie verlautet soll ein Schutzmann der in der Menge eingekeilt war von rückwärts niedergestochen worden sein. Weiter hört man daß die Vereinigung vaterländischer Verbände m Bayern dem Generalkommtffar verschiedene Forderungen überreicht haben sollen, auf dte sie bis Sonntag mittag Ant­wort verlangen. U. a. verlangen sie Beseü mng des Mini­steriums Knilling, Amnestie für die am Pmsch Beteiligten, sowie Aushebung de» Verbots der aufgelösten Verbände.

Zur Freilassung Ludendorffs.

Berlin, H. Nov. In Kreisen, die der Reichsregierung nahestehen, hat dte Nachricht von der Freilassung des Gene­rals Ludendorff überrascht. Man legt Wert darauf, festzu- stellen, daß keine Fühlungnahme der bayerischen Regierung mit Berlin vor der Freilassung stattgefunden hat und hat sofort Veranlassung genommen, in München nach den Grün­den für diese Freilassung anzufragen.

A r lerIe r

' Wie Wien feine Dichter ehrt. Die Stadt Wien beschloß, an Hedwig Petzold, die Witwe des verstorbenen Dichters Al­fons Petzold, vom 1. Januar ab einen monatlichen Ehren­sold von 500 000 Kronen und eine einmalige Gabe von zwei Millionen Kronen zu gewäbren.

Tiger in Eis und Schnee. Nicht nur in dem heißen Den» tzaken ist der Tiger zu Hause, es gibt solche auch, was aller­dings nicht viel bekannt ist, in Eis und Schnee. Das sind die sogenannten Mandschu-Tiger, die in den wilden schneebedeck­ten Einöden Ostsibiriens und der Mandschurei Hausen und ebenso im Altaig-ebirge wie in den Amurländern, in Kauka- tsien, Turkestan und dem Gebiet des Kaspischen Meeres wie Id»s Aralsees Vorkommen. Die Großkatze weiß sich klimatisch .anzupaffen und der ostsibirische Tiger besitzt einen dichten *Wollhaarpelz, mit dem er der rauhen Witterung gut wider­stehen kann. Dieser ostsibirische Tiger ist der größte seiner Art. Seine Färbung ist im allgemeinen stumpfer und Heller

k Kaiserlichen tun; denn ihre Sache ist es! Das sind Soldaten. ! Und Ihr Franzosen seid auch Soldaten; mögt's miteinander > ausmachen. Was gcht's einen friedfertigen Bauersmann an?"

Aber es ist doch arg gehaust worden von der französischen Armee im Franlenland!"

Es ist eben Krieg," fuhr der Mann mit seinem stereo­typen gutmütigen Lächeln fort,und das muß man so hinneh­men, wie es Gottes Wille ist; was geht cs einen armen Bauersmann an? Ich habe gesehen, wie sie drei französi­sche Offiziere, die sie gefangen hatten, nackt auszogen und an drei Bäume hingen; im Wald, nahe beim Bessenbacher Schloß war's. Ihre Kleider verbrannten sie, das Satanspack von Bauern."

Der Mann hatte, während er so mit einem ganz eigentüm­lichen Ausdruck von Harmlosigkeit diese Ereuelgeschichten vor­brachte, eine Bewegung mit dem rechten Arme unter dem Tische gemacht, die Wildcrich nicht entging. Es war, als ob er aus der Seite seines Peinkleides etwas hervorgezogen und damit unter die Tischplatte gedrückt. Wilderich glaubte die Bewe­gung zu verstehen: sie schien in verdächtiger Verbindung mit einer Landessitte zu stehen, die weniger harmlos war als des seltsamen Gastes gutmütiges Lächeln dabei. Wilderich zog nach einer Weile, während der er seinen späten Gesellschafter nicht aus dem Auge verloren, einen Schlüssel aus seiner Tasche her­vor, spielte damit eine Zeitlang und ließ ihn dann wie achtlos zu Boden fallen und bückte sich nun, um ihn aufzuheben.

Er sah dabei ein großes breites Messer zwischen den Knien des andern mit der Spitze in die untere Seite der Tischplatte gestoßen; der Mann konnte es mit einem raschen Griff danach sofort festgefaßt haben Wildcrich zog es heraus und betrach­tete es, dann legte er es ruhig vor seinen Gesellschafter auf den Tisch.

«Ihr führt da eine stramme Klinge!" sagte er, ihn an blickend.

Mein Gott, ja, ohne die wage ich mich schon gar nicht mehr hinaus", sagte der Mann.Man wird jo schreckhaft in solchen

als Vis anderer'Arten; er ist Durch eine stark austzepRlgre Halsmähne gekennzeichnet und streitet mit dem bengalischen Tiger um den Schönheitspreis. Der ostsibirische Tiger greift Menschen nicht an, sondern macht sich vor ihnen aus dem Staub. Nur wenn er erschreckt oder verwundet ist, kann er ein furchtbarer Angreifer werden. Der Mandschu-Tiger ist in der Jugend leicht zu zähmen und wird daher oft in DrA frrrgruppen gezeigt, in denen er durch seine Größe ms Schwere ein prächtiges Bich darbietet. Im Winter führ? dieser Tiger oft ein recht kärgliches Leben, denn die Jagd aH Wich ist ihm in dem Eis und Schnee äußerst erschwert, rum er begnügt sich'dcmn nicht selten sogar mit Gras und Kräu­tern. Im Schnee gräbt er sich auf einem erhöhten Punkt eitz regelrechtes Lager aus, von dem aus er die Gegend Lbeoi schauM kann..

Der Name der Kartoffel. Die Kartoffel, die als wich­tigstes Nahrungsmittel unter uns so heimisch geworden ist, bat auch verschiedene Namen erhalten, da das Volk mit dem Fremdwort, das inKartoffel" steckt, nichts anzufangen wußte. Nach der Entdeckung der Kartoffel suchten die Bota­niker, die sich zuerst mit ihr beschäftigten, sie schon bei dett alten Griechen nachzuweisen, und Clusius wollte sie Arachidna" nennen, weil er in ihr diese antike Frucht wie­derzufinden glaubte. Die Arachidna war aber wahrschein­lich eine Art Trüffel; jedenfalls hat sich das Wort nicht ein­gebürgert. Die Eingeborenen Perus nannten die Knollen Pape" oderWapas". Die Italiener, die die Kartoffel zu­erst als Nahrungsmittel verwendeten, gaben der Frucht den Namen Tartufoli. d. h. Trüffelchen, da die Knollen einige Aehnlichkeit mit Trüffeln haben. Als die Pflanze aus Italien nach Deutschland kam, formte man die italienische Bezeich­nung in Partuffeln, dann in Toffeln, in Tartoffeln und schließlich Kartoffeln um. Der englische Name ,?otato" kommt ebenfalls von einer Verwechslung her, denn er stammt von der schon früher bekannten Batate, die man mit der Kartoffel gleich setzte. In gewählter Sprache wird im Englischen die Kartoffeln auchIlle blobel Tuber", die edle Knolle genannt. Die Franzosen nennen die KartoffelErd­apfel", ebenso die Holländer, und auch bei uns hat sich diese Bezeichnung vielfach eingebürgert. Im Elsaß heißen die Kartoffeln Erdbirnen, in Oesterreich Grundbirnen oder Grumbirnen. Die böhmische BezeichnungBrambury" ist eine Verstümmelung ausBrandenburger": die Kartoffel kam nämlich über die Mark Brandenburg über Schlesien nach Böhmen und wurde dort nach der Herkunft genannt. Ihren lateinischen Namen 8olanuin hat die Kartoffel von dem Botaniker Kasper Bauhin erhalten, der ihn in seinem BuchPhytopinar" 1598 zum ersten Mal benutzte. Merk­würdigerweise haben die Amerikaner, aus deren Heimat die Kartoffel doch stammt, keine eigene Bezeichnung für die Frucht. 3n den Vereinigten Staken heißt die Kartoffel Irisk ?otatc>" zum Unterschied von8vveet Lotste»", wie die Batate genannt wird. Diese Bezeichnung deutet darauf hin, daß die Kartoffel aus Irland, wo sie zuerst in großem Maßstab angebaut wurde, nach Nordamerika eingeführt worden ist.

Hotel Bristol".' Viele Hotels trotzen den Namen Bristol, ohne daß man -gemeinhin weiß, woher der Name kommt. Im Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in England einen sehr reichen Marquis von Bristol. Der hatte, wie so viele seiner Landsleute, einenVogel", verbrachte einen großen Teil seines Lebens auf Auslandreisen und ließ viel Geld draufgehen. Selbstverständlich war er deshalb trotz sei­ner Schrullen in den Gasthöfen ein willkommener Gast, an dem etwas zu verdienen war. Die Gasthöfe, in denen er in Paris und Neapel abzusteigen pflegte, benannten sich zuerst dem freigebigen Gast zu Ehren nach seinem Namen. Das Beispiel fand bei anderen Gasthösen Europas, die ebenfalls die Ehre hatten, Mylord bisweilen zu beherbergen, Nach- ahnung, andere suchten durch den Namen Bristol vielleichi die Aufmerksamkeit des reichen Engländers auf sich zu ziehen Seit langer Zeit wird der NameHotel Bristol" nur nock gewählt, um auszudrücken, daß der betreffende Easthof ir der Lage sei, auch den verwöhntesten Ansprüchen der Gäste selbst vom Schlag eines Marquis von Bristol, gerecht zr werden.

TrMonenschmugaler. Zwischen Budapest und Wien wir! der Schmuggel von Devisen in stärkstem Maß betrieben. Di,

werten, man denkt immer, es könnte einem was zimoßrrr; und wenn man dann jo gar nichts hat, sich zu verdefendieren gegsr Marodeurs und böse Menschen, die sich einen Spaß daraus ma­chen. einem das Lebenslicht auszublajen, dann"

Ihr haltet mich wohl auch für einen Marodeur?" fragte Wilderich. Der Mann schüttelte den Kopf.

Gott behüte!" sagte er.Die Eurigen, auch die Maro­deurs, sind längst alle zum Spessart hinaus. Die Oesterreich« sind da nun schon nachgerückt; Ihr seht mir eher aus wie einer, der mit einer Botschaft, einem Brief oder vergleiche» abgeschickt ist; vielleicht von denen, die rechtsab in die Wetterau marschieren, an die in Hanau oder Frankfurt drüben?. Ihr dient bei den leichten Reitern; das muß solche Botendienste tun."

Wilderich hatte die Erfrischungen, die ihm der verschla­fene Bursche gebracht, zu sich genommen und stand jetzt aus. Der gutmütige Mann mit dem dreieckigen Hut auf dem Hiu- terkopfe und den lächelnden Schweinsaugen machte ihm eine« Eindruck, der ihn von der Fortsetzung des Gesprächs akchiell. Er fand sich nicht veranlaßt ihn darüber aufzuklären, daß trotz seiner Uniform kein Franzose setz und wandelte lieb«' schweigend in der Gaststube aus und ab.

Der Gaishofstoffel folgte ihm dabe» mit den Au.aeik, oha« einen Versuch zu machen, das Gespräch wieder aufzunchme«. Er trank in raschen kleinen Schlucken »in Glos Br« nach dem andern. Sein großes Messer hatte er still wieder eingesteckt.

Endlich ertrug Wilderich die erzwungen« Rast nicht «ehr. Er hatte es von den Türmen der Stadt schlagen höre», «tue Viertelstunde nach der andern; er vermocht« es nicht Sb«, sich, seinem Pferde eine längere Ruhe zu gönne», uud ging, um im Stalle nach dem Tier« zu sehen. Es hatte zu« gute» Glück, nachdem ec- von der «sie» Ermüdung verschnauft, 8<tz gierig über sein Futter hcrgemacht; Wilderich ließ ihm nach­schütten, wartete im Stalle noch ine Viertelstunde, bi« es seinen Hafer verzehrt halte und getränkt worden, und lieh es dann herausziehen. (Fortsetzung folgt.)