Der Berliner Brokpreis

Berlin, 8. Nov. Der von -er Regierung am Montag von 140 auf 80.Milliarden herabgesetzte Brotpreis (1900 Gr.) ist mit Genehmigung des Magistrats von Berlin, des Kom­munalverbands und des Reichsernährungsministeriu.ns wie­der auf 105 Milliarden erhöht worden. Die Börsengroß­händler hatten die auf Berlin anrollenden Getreidesendun­gen angehalten oder sie weitergeschickt, so daß die Stadt vor der Gefahr stand, bei dem niedrigen Preis ohne Getreide- versorgung zu bseiben. Gegen die Börsengrößen scheint nicht anzukommen zu sein.

Verhaftung

Berlin, 8. Nov. Der wegen Hochverrats verurteilte links- radikale Jonvralist Oehme ist nebst dem ersten Schriftleiter der Telegrapheik-Union, Kames, auf Befehl des Wehrkreis­kommando^ 3 in Schutzhaft genommen worden.

Verhaftung Hamburgischer Abgeordneter

Hamburg, 8. Nov. Die Bürgerschaft (Abgeordnetenhaus) hat den Antrag des Senats angenommen, die kommunisti­schen Mitglieder der Bürgerschaft, die alle am letzten Ausstand als Leiter beteiligt waren, zu verhaften und strafrechtlich zu verfolgen-

Regierungskrise in Thüringen

Weimar, 8. Nov. sstk-Zusammenhang mik der Besetzung ' Thüringens durch Reichswehr sind in der thüringischen Re­gierung scharfe Meinungsverschiedenheiten entstanden. Der Landtag ist einberufen worden.

Oeslerreichische Hilfe

Wien, 8. Nov. Der niederösterreichische Landtag hat be­schlossen, für die deutsche Not 500 Millionen Kronen zu spen­den. Der Kärntner Landtag bewilligte 100 Millionen.

Besondere Währung für das befehle Gebiet

Gelsenkirchen, 8. Nov. Die Verhandlungen zwischen dem Bankier Loms Hagen und dem Vorsitzenden der Rhein­landkommission, Tirard, über eine besondere Währung für die besetzten Gebiete sind zu einem gewissen Abschluß gelangt. Hagen ist nach Berlin gereist, um das Abkommen von der Reichsregierung bestätigen zu lassen. Danach soll m Köln, im englischen Besatzungsgebiet, eine neue Gold- notenbank errichtet werden, die ein wertbeständiges Geld mit einer bereits vorhandenen Deckung von 100 Millionen Goldmark (zur Hälfte in Gold oder Devisen, zur andern in Warenwechseln) ausgegeben werden soll. Deutsches Kapital ist mit 55, französisch-belgisches mit zusammen 30, englisches vüt 15 Prozent beteiligt, und nach einem ähnlichen Berhält- mis soll die Leitung der Bank zusammengesetzt sein. Hagen Holl erster, ein Franzose zweiter Vorsitzender sein. Die For­derung Tirards, den französischen Franken der Währung zu­grunde zu legen, soll nicht durchgedrungen sein.

Gegen die Währung und die Bank werden von den Blät­tern des Ruhrgebiets schwere Bedenken geltend gemacht, da sie die politischen Ziele Frankreichs fördere und die Beteili­gung von 30 Prozent den Franzosen einen gefährlichen Ein­fluß auf die Bank sichere.

RNk Speck fängk man "Mäuse -

Saarbrücken, 8. Nov. Der Vorsitzende der Rheinlandkom- Mission soll einem Privatmann gegenüber erklärt haben. Koanckreich bestehe nicht mehr auf der Lostrennung,-«:

SMnlande vom Reich, sondern begnüge sich mit einer rhei­nischen Republik im Rahmen der deutschen Republik, die aber eine eigene Währung und Zollgrenze (!) gegen Deutschland haben müsse. Die Eisenbahnen müssen in fran­zösischer Verwaltung bleiben. Damit sollen wohl die Rheinländer für dieRheinische Republik" empfänglicher ge­macht werden? Sie werden auf den mit Zollgrenze und eigener Währung vergifteten Speck wohl kaum anbeißen.

Landau, 8. Nov. Die Sonderbündler haben Bezirksamt, Rathaus und Reichsbank besetzt. Auch in Neustadt a. H. und Bergzabern wurde das Rathaus besetzt. In Kaiserslautern werden die Plünderungen fortgesetzt, wobei es zu blutigen Kämpfen kommt. Ein Sonderbündler wurde totgeschlagen, drei schwer verletzt. ,

In Pirmasens wird mit Barrikaden gekämpft.

In Groß-Gerau (Hessen) verboten die Sonderbünd­ler die Steuerzahlung an das Reich. Die Rheinlandkommis­sion hob das Verbot aus.

InBonn sollen 200 aus Koblenz ausgewiessne Sonder­bündler von der Befatzungsbehörde abgeschubt worden sein, weil sie sich durch Gewalttaten und Räubereien lässig mach­ten. Eine Bande von 70 Köpfen hält das Rathaus noch be­setzt..

Anforderung von 30 0S0 Eisenbahnwagen

Düsseldorf, 8. Nov. Die Besetzungsbehörden verlangen laut Havas von der Rsichsreaierung 30 000 Esienbahnwagen zurück, die zu Beginn der Besetzung ins unbesetzte Gebiet obgeführt worden seien. Die Neichsregierung sei zu Ver­handlungen bereit.

38 069 von 12^ 000

Düsseldorf, 8. Nov. Nach HavaS sind von 121 000 der vertriebenen deutschen Eisenbahner, die um WiederEinstel­lung bei der französisch-belgischen Bahnverwaltuag nach­gesucht haben, bis jetzt nur 38 000 wieder in Dienst ge­nommen werden.

Keine deuksche Zahlungsfähigkeit ,

London, 8. Nov. Aus Washington wird gemeldet, der amerikanische-Staatssekretär Hughes habe mit dem fran­zösischen Botschafter Jusserand in einer zweistündigen /Unterredung eins sehr deutliche Sprache geführt und ihm erklärst es gebe heute nach der Ruhrbesehung überhaupt keine deutsche Zahlungsfähigkeit mehr. Die amerikanische Negierung habe von Deutschland die Anrufung ihrer Wohltätigkeit zu erwarten. Für Amerika sei die Haupt­frage die Wiederherstellung der deutschen Fähigkeit, Güter zu erzeugen, um die Hungersnot abzuwenden und einen Äeberschutz zu schaffen, der weitere Enkschädigungszahlungen ermögliche.

Amerika wird nach demNewyork Herald" Deutschland Kredite geben, damit es in Amerika Lebensmittel und Klei­dung kaufen kann. Die Quäker-Bereinigung, deren Vor­sitzender General Allen ist, wird sich an dem Hilfswerk beteiligen.'

PoincarSs Antwort an Amerika

Paris, 8. Nov. Auf die Bedenken der amerikanischen Re­gierung gegen die französischen Vorbehalte zur Sachver­ständigenkonferenz gab Poincare, wie derMatin" mitteilt, dem Botschafter Jusserand in Washington die Weisung, gegen­wärtig bestehe überhaupt keine ernsthafte Grundlage, um die deutsche Zahlungsfähigkeit einzuschätzen, da sich Deutschland zurzeit in einem Zustand desChaos und morgen vielleicht im B ü r g c r k r i e g befinde. Es lasse sich daher zunächst nur der Zahlungs wille untersuchen. Wenn in Deutschland eine ordentliche Regierung gebildet werden könne, die Ordnung in die Finanzen zu bringen imstande wäre, so könnte der Sachverstündigenausschuß seine Untersuchung über eine ge­wisse Zeit ausdehnen, auf keinen Fall aber die ganze Entschä­digungsfrage prüfen. Der Ausschuß dürfte sich auch mit den besetzten Gebieten beschäftigen, dagegen dürfe er das Recht Frankreichs zur Besetzung und die mit den deutschen Indu­striellen getroffenen Vereinbarungen nicht in den Kreis sei­ner Beratungen ziehen.

Jusserand hatte gestern eine Unterredung mit dem Staatssekretär Hughes und darauf mit dem Präsidenten Eool - d g e.

Französische Besorgnis vor einem Abschwenken Belgiens

Paris, 8. Nov. DerMatin" wendet sich halbamtlich gegen eine angebliche Stellungnahme Belgiens gegen die französische Politik in den Rheinlanden (Begünstigung der Sonderbündler). Belgien wolle es eben nicht mit England verderben. Außerdem habe es kein Interesse, im Osten von einem Vasallenstaat Frankreichs (Rheinische Re­publik) eingeschlossen zu sein. Das Direktorium (der Sonder­bündler) in Koblenz habe gegen Belgien Stellung genommen und werde daher in Belgien nicht gut beurteilt. Belgien wollt volle Neutralität in der Frage bewahren und habe der fran­zösischen Regierung freundschaftliche Erklärungen gegeben.

Das Elend der deutschen Kinder

Der deutsche Hauptausschuß für die Auslandshilfe in Ber­lin gab in seiner Vollversammlung am Mittwoch ein erschüt­terndes Bild von der Not der deutschen Kinder. Nach den Berichten der Vertreter der einzelnen Landesteile und Ge­meinden stehen Tausende von Kindern dem Hungertod gegen­über. Es gebe Kinder, die weder Brot noch Milch, noch Kar­toffeln, noch Fett, sondern irgend welchen Kaffee-Ersatz als Nahrung bekommen. In Dresden ist ein Sechstel aller Schü­ler der Volksschulen an den Folgen des Hungers erkrankt. In Berlin kommen unzählige Kinder ohne Nahrung in die Schule oder versäumen sie, weil sie den Hunger nicht so füh­len, wenn sie im Bett liegen. Für Kinderspeisungen hat das Reich 5 Millionen Goldmark zur Verfügung gestellt, eine Summe, die jedoch nur zur täglichen Versorgung von 500 000 Kindern mit 500 Kalorien Nahrung für etwa 5 Monate aus­reicht. Es wurden dann weiter noch Mitteilungen gemacht über die Hilfe des Auslands, der deutschen Landwirtschaft und der Arbeiterschaft, die durch Sonntagsarbeit, Ueberstun- deu freiwillige Arbeitsleistung ihren bedürftigen Volks­genossen Helsen.

Württembergs

Stuttgart, 8. Nov. Die Papier mark ist Zah­lungsmittel. Der Militärbefehlshabsr des Wehrkreis ses 5 hat aus viele Beschwerden aus dem ganzen Kreis die strenge Verfügung erlassen, daß die Verweigerung der An­nahme von Papiergeld in Zahlung oder die Gewährung von Rabatt bei Bezahlung mit wertbeständigem Geld mit schwe­ren Strafen belegt wird-

Der würkl. Landtag wird voraussichtlich am 15, Novem­ber zusammentreten.

Aenderung der Dahlkreiseinkeilung. Dem Präsidium des Landtags ist ein Gesetzentwurf über die Aenderung der Wahlkreiseinteilung zugegangen, der den durch die Ein- gemeindunaen der Orte Hedelfingen, Obertürkheim, Botnang und Kaltental nach Stuttgart und die Aufteilung des Ober­amts Cannstatt eingetretenen Veränderungen Rechnung trägt. Nach dem Entwurf soll der nur noch aus dem Oberamt Eß­lingen bestehende 2. Wahlkreis mit dem 3. Wahlkreis (Ober­amt Stuttgart Amt und Leonberg) vereinigt werden.

Die Straßenbahn hat die Fahrpreise wieder auf 1525 Milliarden erhöht.

Der Gaspreis wurde vom Gemeinderat aus 18 (12), der Kraftstrom auf 30 (18), der Lichtstrom auf 60 (36) Milliarden erhöht.

Die Zahnradbahn nach Degerloch wird an Sonntagen nur noch betrieben, wenn ein gesteigerter Verkehr, z. B. durch Svortveranstaltunaen. zu erwarten ist!

Stuttgart, 8. Nov. Vom 9. November an gelten folgende Preise: 85prozentiges Schwarzbrot 55 (46), 75proz. Schwarz­brot 70 (56), Weißbrot 90 (70), Brötchen 5 (4) Milliarden. Die Preise der sonstigen Back- und Teigwaren erhöhen sich um 25 Prozent.

Auch dasSitzen" ist teurer geworden. Zurzeit werden für einen Tag Untersuchungs- und Strafhaft 18,25 Milliar­den Mark in Rechnung gestellt. Natürlich können in den meisten Fällen diese Sitzqelder nicht eingezogrn werden.

Plüderhaufen OA. Welzheim, 8. Nov. Ueberfahren. Der verheiratete Hilsswärter Alfons Weller geriet auf unauf­geklärte Weise unter den von Gmünd her einfahrenden Wbendpersonenzug. Anscheinend eine Strecke weit geschleift, siel er zwischen das Gleis, so daß der ausfahrende Zug über ihn Hinwegsuhr, ahne daß er jedoch von den Rädern erfaßt wurde. Immerhin befindet sich der Verunglückte in ernstem Zustand. ,

Neckarsulm, 8. Nov. Tödlicher Sturz. Todkch verunglückt ist durch Absturz vom Gerüst ein älterer Arbeiter von Neckargartach bei den Arbeiten am Neckarkanal.

Ulm. 8. Nov. Ueberfall im Eisenbahnzug. Auf der Fahrt von Würzburg nach Hamburg im V-Zug wurde Studienassessor Dr. Hermann Bayer von Ulm von einem Un­bekannten nachts 2 Uhr während des Schlafes mit Gummi-

enüppelschlägen auf den Kopf überfallen, um ihn zu berau­ben. Er konnte sich des Verbrechers noch erwehren das Zug­personal zu Hilfe rufen, das den Täter festnahm 'und brach dann blutüberströmt zusammen. Der Räuber wurde in Bebra ausgeliefert. Der Arzt in Göttingen leistete dem Ver­wundeten die erste Hilfe.

Aulendorf. 8. Nov. Wenn einer vergeßlich ist. Ein Landwirt, der abends mit seinem Fuhrwerk müde vom Feld heimkchrte, wurde beim Betreten seines Stalles von einem gewaltigen Schrecken erfaßt, da der Platz von zwei Kühen leer war. Mittags war er mit vier Stück Vieh äus- gesahren, von denen er zwei auf die Weide trieb. Infolge des gegen die Dämmerung einsetzenden Nebels wurde er beim Verlassen de? Ackers seines Viehes nicht mehr ansichtig, bis es ihm im Stall wieder einfiel. Nach stundenlangem Suchen und Umherirren war das Ergebnis gleich Null. Müde und niedergeschlagen kehrte er heim. Doch hellte sich sein Gesicht auf, als er erfuhr, daß inzwischen ein Nachbar die herren­losen Kühe aufgefunden und wieder in ihrem Stall uttterae- oracht hatte. ^

Schussenried. 8. Nov- Ein übler Bubenstreich Mittwoch mittag mußte der nach Buchau abgehende Zua auf offener Strecke zwischen Station Bahnhof und Schussenried Ort halten. Der Lokomotivführer bemerkte einen auf den Schienen liegenden Balken, der aller Wahrscheinlichkeit nach ab sinnlich dahin gelegt worden war.

Ravensburg, 8. Nov. Hungerstreik. Die am 20. Ok­tober verhafteten Kommunisten, fünf von hier und einer von Friedrichshafen, sind in den Hungerstreik getreten.

Neckarsülm» 77 Növ. Ergebnislose We inner­st ei aerung. Die Weinversteigerung der Weingartner- -lesellschaft war von Steigerern schwach besucht. Insbesondere fehlten die auswärtigen Käufer. So blieb der Zuschlag ver­sagt. Schwarzriesling wurde mit 6670 Goldmark pro Hektoliter gesteigert, Trollinger mit 7071 Goldmark, Weiß 1. mit 7076 Goldmark, Weiß 2. mit 6566 G.-M.

Kommunistische Umtriebe in Metzingen und Eningen

Stuttgart, 8. Nov. Bon zuständiger Seike wird mikge- keilt: Schon vor einiger Zeit erhielt die Polizeidirekkion Reutlingen Nachricht, daß in der Nähe von Metzingen je weils des Nachts kommunistische Posten ausgestellt seien, die die Straße überwachten, Passanten anhielten, nach Waffen durchsuchten und belästigten. Es wurde deshalb von der in Reutlingen stehenden staatlichen Ordnungspolizei eine nächt­liche Kraftwagenslreife nach Metzingen unternommen. Da­bei gelang es, eine Reihe solcher Posiierungen auszuheben, Acht Teilnehmer, die sämtlich mit Revolvern und Schlag­ringen bewaffnet waren, wurden festgenommen. Auf der Rückfahrt durch Eningen unter Achalm bemerkte die Ord­nungspolizei einen 3 Mann starken Posten, der aber beim Näherkommen die Flucht ergriff. Wie nachträglich festge­stellt werden konnte, hatten die Kommunisten von Eningen nach der Durchfahrt der Polizei, die Kirchentüre singe- sprengt, Sturm geläutet und auch einige Alarmschüsse ab­gegeben, worauf sich etwa 200 Mann einer kommunistischen Kampfabkeilung und Führung von kommunistischen Ge- meinderäken versammelten. Dieses Treiben gab Veranlas­sung, in der Nacht vom letzten Samstag zum Sonntag sechs kommunistische Gemeinderäte von Eningen, die als Führer dieser Kampfabkeilungen ermittelt waren, in Schutzhaft zu nehmen. Sie wurden zunächst von den Beamten der Lan- deskriminalpolizei aufs Eninger Rathaus gebracht. Dock sammelten sich nun alsbald die alarmierten Mitglieder der Kampfabteilung an. Sie wurden von staatlicher Ordnungs­polizei mit der Hiebwaffe zerstreut. Die sechs Gemeinderäke befinden sick seither in Schutzhast.

Karlsruhe, 8. Nov. Von den badischen Goldschaßanwer- sungen sind jetzt auch kleinere Stücke über 1.05 Mark Gold ^ Dollar (Nordamerika), über 50 Pfennig Gold 11,8 Dol­larcents und über 10 Pfennig Gold 2,38 Dollarcents ous- oeaeben worden.

2)le bad. Landcsindexzifser für die LsbenshaltungskoM (mit Bekleidung) stellt sich nach Len Berechnungen des Stati­stischen Landesamts für den 5. Nov. aus 100 820 938 338,31 (1913/14 1). Dis Steigerung gegenüber der Vorwoche (14 623 837 055,57) beträgt somit 604,0 Proz. Ohne die Be, kleidungskosten stellt sich die Indexziffer auf 86 387 225 140,18. Die Steigerung beträot somit 597.5 Vroxent

Bewertung des Eigenverbrauchs der Landwirte für d>e Umsatzsteuer. .Die Eigenverbrauchsrichtzahl für den Monat Oktober 1923 berechnet sich im Landesfinanzamtsbezirk Karlsruhe auf 30 Milliarden. Diese Richtzahl muß bei der monatlichen Abschlagszahlung aH die Umsatzsteuer nach der Verordnung des Reichsfinanzministeriums vom 4. August l 1923 berücksichtigt werden.

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, den 9. November 1923.

Rezitattonsabend. Im Festsaal des Seminar« wird Herr Heinz Parmann (von der Volksbühne Berlin), der auf der Durchreise nach Sigmartngen begriffen ist, einige Stücke aus dem reichen Schatz der älteren und neueren Lite­ratur vortragen. Den Schluß des reichhaltigen Programm» wird die Rülli-Szene aus Schillers Tell bilden. Nach den vorliegenden Empfehlungen verspricht der Abend ein beson­ders genußreicher zu werden. (S. Anzeige).

Jubiläum. Im Jahre 1863 sammelte ger edle Apotheker Zeller hier zum erstenmal eine Schar junger Männer zuetnem christlichen Verein um sich u. hielt denselben jahrelang durch seine fromme und frische Art auf gutem Grunde eng zusammen. Heute noch besteht dieser Jüngling so er ein. Kann so diesmal seine 60. Jahresfeier abhalten. Das soll am nächsten Sonntag geschehen. jSchon Hunderten von Söhnen hie,. Stadt sind mit Segen u. Dank Mitglieder gewesen u. ungezählte junge Leute auch des Bezirks haben hier Berührung mit Gottes Wort, Bewahrung und Freundschaft gefunden, «o zollt auch die Oeffentlichkeit dem ganzen Werke ihre Ten- nähme und Anerkennung. Wie wir hören soll vormittags ein Festgottesdienst mit allerlei musikalischen Darbietungen