'Mi den heute unter Vorsitz des Generalstaatskommissars b. Kahr stattgehabten Besprechungen, in denen auch der pandeskommandant, General o. Lossow, sowie Oberst Seyffer hon der Landespolizei teilnahmen, ergab sich erneut die Ge­wißheit, daß für die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ord­nung in Bayern die Reichswehr und die Landespolizei unbe­dingt verläßlich sind und dem Generalstaatskommissar zur Verfügung stehen. In diesem Sinn sprachen sich auch die anwesenden Führer der vaterländischen Verbände ohne Vor­behalt aus mit Ausnahme des Kampfbunds, der sich seine Stellungnahme vorbehielt.

Vereinigung der völkischen Verbände unker Hitlers Führung

-Die großen völkischen VerbändeOberland" und Nt e i ch s fl a g g e" in Bayern haben beschlossen, die poli- ische Leitung ihrer Verbände dem Führer der National« oziakisten Adolf Hitler zu übertragen, der damit der Leiter aller nationalen Kampfverbände in Bayern geworden ist. Hitler erließ einen Aufruf an die Parteimit­glieder, er fordere als nunmehriger Führer des ganzen nationalen Kampfbunds die Parteigenossen auf, aus allen militärischen Verbänden, die nicht dem Kampfbund ange­hören, auszutreten und in die Reihen der Sturmabtei­lung der Nationalsozialistischen deutschen ArbeiterparteiReichsflagge" undOberland" einzu­treten. Wer dieser Aufforderung nicht binnen 10 Tagen nachkommt, wird aus der Partei ausgeschlossen.

General Ludendorff hatte eine Unterredung mit Kronprinz Rupprecht in dessen Palais in München. Ludendorff ist entschieden gegen alle Unbesonnenheiten, von welcher Seite sie unternommen werden mögen.

Die vaterländischen Bezirksverbände haben in einem Schreiben an den Ministerpräsidenten v. Knilling den Rück­tritt des Ministers des Innern Dr. Schwey'er (Bayer. Volkspartei) und des Landwirtschaftsministers Wutzl- hofer (Bayer. Bauernbund) verlangt. Das Verlangen ist unter der Diktatur gegenstandslos.

DieBerliner Zeitung" schreibt, die bayerische Regierung stehe in durchaus gutwilliger Verbindung mit dem Reichs­kabinett und bestreite jede Abtrennungsaüsicht ihrer Schritte.

Aufhebung der Widerstands-Verordnungen

Berlin, 27. Sept. Die Reichsregierung hat die förmliche Aufhebung sämtlicher Anordnungen und Anweisungen, die >ur Durchführung des passiven Widerstands bisher erlassen worden waren, verfügt. Der Reichsminister für die besetzten Gebiete, Fuchs, wurde beauftragt, die Leitung der weiteren Maßnahmen zu übernehmen und alle weiteren Verhandlun­gen zu führen.

Oer Ausrvärlige Ausschuß billig! die RegisruiiJSmaßnahmen

Berlin, 27. Sept. Im Reichstagsausschuß für Auswär­tiges legte Reichskanzler Stresemann die Gründe dar, die die Reichsregierung veranlaßt haben, den passiven Wi­derstand aufzugeben. Die Ausführungen wiesen zum Teil heftigen Widerspruch hervor. Auch von seiten der Regie­rungsparteien wurden Bedenken laut über die Rede Hil­fe r d i n g s, die schon vor Wochen dem Feind die Sicherheit gegeben habe, daß -er passive Widerstand finanziell im Zu- ammenbruch stehe. Vertreter des Zentrums bedauerten, daß die Reichsregierung nicht für anderweitige Mittel für den Abwehrkampf gesorgt habe. Man habe bis jetzt keine Gewißheit, wo die Not-Ruhrabgabe hinkomme. Der Deutsch­nationale Dr. Helfferich forderte den völligen Bruch mit Frankreich, denn die Rechts- und Vertragswidrigkeit seines Vorgehens bleibe bestehen. Der Kommunist Könen sprach die Mißbilligung der Regierungserklärung aus. Die Regie­rungsparteien stimmten schließlich dem Vorgehen der Re­gierung zu. Die Sitzung verlief teilweise sehr stürmisch,.

Beschluß der Eisenbahner

Dortmund, 17. Sept. Die Vertreter der Eisenbahner beschlossen einstimmig, den passiven Widerstand ßicht ein zu stellen, solange keine Sicherheiten gegeben seien. Die Eisenbahner in Essen satiden an den Reichs- azler eine Widerspruchserklärung: die Einstel­lig des passiven Widerstands liefere das ganze besetzte Ge­biet dem Feinde aus. InDuisburg beschlossen die Werk- ftMenarbeiter, die Einstellung des Widerstands abzulehnen, tys die- Rückkehr der" ausgewtesenen Arbeitskollegen gesichert sei, Alle diejenigen, die für die Franzosen und Belgier ar- bLsteni sollen aus der Gewerkschaft ausgeschlossen werden.

lReichsfinanzminister Hilferding hat angeordnet, daß M l- -Oktober die Auszahlung der Ruhrgelder eingestellt cherde. Um Härten zu vermeiden, wird eine 1-ttägige Ueber- WUszeit beobachtet.

Beschwerden aus dem besetzten Gebiet Münster, 27. Sept. Die studentischen Vereinigungen des besetzten Gebiets führen Klage, daß zu den Besprechungen Mit der Reichsregierung in Berlin über die Einstellung des passiven Widerstands kein Vertreter der S t u d e n ten» kchaft zugezogen worden sei, obgleich die Studentenschaft dem Widerstandskampf sich in hervorragendem Maße hübe beteiligen müssen. Auch die Landwirtschaft war p-i den Verhandlungen nicht vertreten.

Paris. 27. Sept. Die Blätter bsspröchen M ÄumWNiNg M RelchKpiWdentest und der Reichsregisrung ln tadelnd« WM»-" MM Test soSllt in deftigem Ton. Die Retchs^egieruNS Mtte "nicht nötig, (büch noch den sM«n^u wdllew

«s HM - genügt/ MyzugeHyen,' daß der Passivs Widerstand nutzlos gMesen feE Man woll<'Wn «ns Entschuldigung vor dem Volk haben. Man Müsse abwarten, wie die Reichs- retzittimg" sich ferner verhalle, und ob "sie versuchen Mte. unen osritöckten passiven Widerstand weiter zu betreiben, in­dem sie sich hinter die Ungesetzlichkeit der Ruhrbesetzung ver« schanze. Die Ursachen indessen, die den Frontwechsel Deutsch, kands herbeiführten, werden ihre Wirkung auch weiter aus» üben und früher oder späterdas gerechte Ergebnis" herbei« kühren. So schreibt der halbamtlichePetit Parisien",

Bestellt denGesellschafter!"

N e u e N a ch r i ch t e n

Untersuchung der Minderleistungen im Bergbau

Berlin. 27. Sept. Der Reichskohlenrat hat nach der B. Z. beim Sachverständigenausschuß des Kohlenbergbaus bean­tragt, eine Untersuchung über die auffällige Minderleistung im Bergbau und über Mittel zur Abhilfe anzustellen.

Neue Biersieuersätze

Berlin, 27. Sept. Es werden erhöht: 1. die Steuersätze des Paragraphen 3, Absatz 1, des Biersteuergesetzes vom 9. Juli und 11. August d. I. in Verbindung mit der siebten Verord­nung über die Höhe der Biersteuer vom 18. September von 57 0.-3000 auf 110 700 000 Mark, von 58 486 000 auf 113 400 000, von 59 878 000 auf 116 100 000, von 61 271 000 auf 118 800 000, von 64 056 000 auf 124 200 ^,00, von 66 841 000 auf 129 600 000, von 69 626 000 auf 135 000 000 Mark; 2. der Steuersatz für Einfuhrbier von 69 626 000 auf 135 600 000 Mark.

Blutige Kämpfe

Dresden, 27. Sept. In Annaberg fanden Kämpfe zwischen Mitgliedern vaterländicher Verbände und Radika­len statt. Die Polizei verhielt sich untätig. Ein Toter, sechs Schwer- und 29 Leichtverletzte blieben auf dem Platz.

Der Milliardcncaub

-Bochum, 27. Sept. Aus der Städtischen Sparkasse in Bochum raubten die Franzosen 440 Milliarden, in den Man­nesmannwerken in E e l s e n k i r ch e n 400 Milliarden Mk. In Werden a. Ruhr wurden der Bahnhof und die Deut­schen Maschinenwerke besetzt. Die Arbeiter verließen die Werke.

Die Befreiung konsiankinopsls

Paris, 27. Sept. Havas meldet, die Stadt Kcmstantinoxel sei jetzt von fremden Truppen fast vollständig geräumt. Die Türken treffen Vorbereitungen, den Einzug der türkischen Truppen am 1. Oktober festlich zu begehen. Die fremden Generale werden die Stadt am 2. Oktober verlassen. Die Festungen der Dardanellen sind ganz geräumt.

Der Mord von Ianina

Paris, 27. Sept. Die Botschafterkonferenz hat gesterü Nachmittag über den Bericht verhandelt, der ihr von dem interalliierten Untersuchungsausschuß in Janina am 21. Sep­tember zugegangen ist. In diesem Bericht erklärt der Aus­schuß, daß er keinen einmütigen endgültigen Beschluß habe fassen können, da ihm dazu eine zu kurze Frist gegeben wor­den sei und die ihm gestellten Probleme zu schwierig seien. Es wird festgestellt, daß es sich um ein sehr sorgsältig vorbe­reitetes Verbrechen handle, wenn es einen politischen Cha­rakter habe. Es könne sich auch um eine Vendetta (Blutrache) handeln, die gegen den General Tellmi gerichtet geweftn sei- Es werden der griechischen Regierung einige Verfehlungen zur Last gelegt, aber man müsse anerkennen^ daß die griechi­sche Polizei an der griechisch-albanischen Grenze nicht so or­ganisiert sei, daß sie das Verbrechen entdecken könne. Die Mehrheit des Ausschusses neigt daher der Ansicht zu, daß es sich um einen persönlichen Racheakt handle. Der italienische Vertreter bleibt aber bei seiner Ansicht, daß es ein politisches Verbrechen sei.

Die Botschafter waren in geteilter Meinung. Nach der englischen Auffassung sei es das beste, einen neuen Bericht des Ausschusses abzuwarten. Man könne Griechenland so nicht verurteilen. Nach der französischen Meinung müsse man zu einem Ende kommen, damit der Streit nicht wieder eröff­net werde. Man solle dabei Italien am 27. September die 50 Millionen Lire, die Griechenland hinterlegt habe, über­weisen, vorausgesetzt, daß bis zum 27. September, dem Tage der Räumung von Korfu, die Schuldigen nicht verhaftet wor­den seien. Nach der italienischen Forderung muß die Zahlung der 50 Millionen Lire aus alle Fälle der Räumung von Korfu vorangehen. Wenn auch am 27. September dis Schuldigen verhaftet seien, sei es nicht weniger sicher, daß Griechenland eine Nachlässigkeit begangen habe, dieSanktionen" notwen­dig mache. Die Botschafterkonferenz hat beschlossen, daß die von Griechenland hinterlegten 50 Millionen an Italien aus­zuzahlen seien.

Württemberg

.Stuttgart, 27. Sept. Preß-Prozeß. Die 2. Straf­kammer verhandelte gegen den verantwortlichen Redakteur der Schwäb. Tagwach, Dr. Schumacher, wegen Belei­digung des Landtagscckg. Wider, über den das Blatt wie­derholl scharfe Veröffentlichungen brachte. Der Staatsanwalt beantragte drei Wochen Gefängnis. Das Urteil lautete aus 10 Millionen Mark Geldstrafe und Veröffentlichung in der Tagwacht und in der Süddeutschen Zeitung.

Die neuen Fleischpreise. Die Metzgerinnung hat die Fleischpreise mit Wirkung vom Freitag ab ermäßigt wie folgt: Ochsen- und Rindfleisch 1. Sorte 36 Mill. (3 Mill), Rindfleisch 2. Sorte 32 (3), Kuhfleisch 1. Sorte 30 (2), 2. Sorte 242S (1). Kalbfleisch 42 (2), Schweinefleisch 54 (6), Ham­melfleisch 40 (unv.), Schaffleisch 2832 (4) Millionen Mark.

Die Straßenbahn verlangt für die Halbmonatskarten vom 1. bis 15. Oktober 120210 Millionen Mark.

Der Gemäldediebstahl in der Wilhelm«. Am Samstag, vormittags 9 Uhr, wird vor der 2. Strafkammer des hiesigen Landgerichts der EiNbruchsdrebstahl in der Wilhelm« vom ö. August 1920 verhandelt. Der Fall hat seinerzet viel Aus- fthen erregt. Es wurden acht der Fürstin zu Wied gehörigen Oelgemälde, orientalische Motive darstellend, von H. Mayer und Theodor F r e e re gestohlen und teilweise in Düsseldorf verkauft. Ein Teil ist wieder beigebracht worden. Angeklagt fin d d er Maschinenmeister Eugen Strauß von Cannstatt

und der Kunstmaler Viktor Nessel aus MittelberHeim (Elsaß) wogen schweren Diebstahls, Bedrohung und Hehlerei.

Buchau, 27. Sept. Postdiebstahl. Vor einigen Ta­gen ist aus dem Bahnhofpostwagen des Posthalters Stützte ein Paket gestohlen worden, das der Täter, nachdem ihm der Inhalt wahrscheinlich nicht gefallen hatte, an seinen früheren Ort zurückverbrachte.

Kleineicholzheim OA. Mergentheim, 27. Sept. Arztund Schäfer. Die Verpachtung der Winterschafweide erbrachte der Gemeinde 5 Milliarden Mark. Pächter ist der praktisch« Arzt Dr. Batolomä-Oberickeftlenz.

' Stuttgart. 26. Sept. Der teure Most. Vor der l Wucherstrafkammer hatte sich der 57jährige Kaufmann Karl ! Zimmermann aus Karlsruhe zu verantworten, der für i einenspanischen Wein"-Großhändler in Karlsruhe als Auf- > käufer tätig war; derSpanier" war wiederum von einer ! BerlinerLikör"-Fabrik vorgeschoben. Besagter Zimmer- ! mann, der inzwischen Verschiebe-Pleite gemacht hat und fluch. ! iig gegangen ist, kaufte vor zwei Monaten in Winnenden ! 26 000 Liter Most und ein Faß mit 52 Hektoliter zum Heber- hauptspreis von 40 Millionen Mark und bot selbst im Groß, kauf Preise, die um 67 bis 90 Prozent über die Kleinhandels­preise hinausgingen; im Ausschank kostete damals das Liter Most 6000 Mark. Das Gericht sprach Zimmermann frei, da- gegen wurden fünf Einwohner von Winnenden zu Geld- strafen von je 10 Millionen Mark verurteilt, weil sie den ihnen freiwillig angebotenen zu hohen Preis angenommen haben. (!) Der heutige Mostpreis geht auch um ein Vielfaches über jenen Preis hinaus. Wie schnell sich übrigens die Geld­entwertung auch beim Mosthandel geltend machte, stellte die Gerichtsverhandlung klar. Nach den Feststellungen des Ge­richts betrugen die Selbstkosten für den Eimer Most im vori­gen Jahr etwa 3000 Mark. Im Juli 1923 wurden dafür 3 Millionen Mark gelöst. Von den verkauften 26 000 Litern wurden 13 420 Liter beschlagnahmt und in öffentlicher gericht­licher Versteigerung wurden dafür 3Z4 M i ll i a r d en M k. gelöst. Streng genommen müßte es auch als Wucher anzu­sehen sein, wenn ein solches Steigerungsgebot angenommen wird. Der Literpreis hat daher seit Herbst 1922 folgende Wandlungen durchgemacht: Herstellungskosten 10 Mark, Ver­kaufspreis Juli 1923 10 bis 11000 Mark, Versteigerungs- erlös wenige Wochen später 250 000 Mk., heutiger Preis das Vielfache davon.

Die neue Skuklgarker Teuerungszahl. Nach den Berech­nungen des Statistischen Amts der Stadt Stuttgart stellen sich die Lebenshaltungskosten einer fünsköpfigen Familie nach dem Stand vom 24. September auf 2 622 409 000 -A im Monat. In der Vorwoche bezifferte sich dieser Bedarf aus 1 438 603 000 es ist mithin eine Steigerung der Lebens­haltungskosten um 82,2 Prozent in der letzten Woche einge­treten. Im einzelnen betragen die Kosten für Ernährung 1692 180 000 .ll, für Bekleidung 406 699 600 für Woh­nung 523 530 000 -il. Die Steigerung gegenüber der Vor­woche beträgt bei den Ernährungskostsn 109 Prozent, bei der Bekleidung 22 Prozent und bei dem Aufwand für die Wohnung 76 Prozent. Der Augustdurchschnitt betragt 54 402 000, der Septemberdurchschnitt 1 169 292 000, dis Lebenshaltungskosten eiüsr fünsköpfigen Familie haben also im September den -Wachen Betrag des Vormonats erreicht.

^ Köngen OA. Eßlingen, 26/Sept. L eich ensund. De, fest acht Tagen vermißte Wilhelm Wolfdörfer ist als Leiche aus dem Neckar gezogen worden. Er hatte sich nachts nur mit Hemd bekleidet aus seiner Wohnung entfernt und ist wahrscheinlich in einem Anfall von Geistesgestörtheit als FÄge seines Leidens (Gesichtsrose) in den Neckar gegangen Er hinterläßt eine Frau mit drei Kindern.

Nift'liugen, 27. Sept. U r be rf ah r: n. Bettler- srechheit. Der 70 Jahre alte verheiratet» Bauer Adam Melchinger ist bei dem Uebergang über das Vahngleis beim Güterbahnhos unter einen Verschiebezug gekommen und ge­tötet worden. Der auf der Wanderschaft befindliche ver­witwete Gipser Josef Maier aus Nsuhausen OA. Eßlingen wurde in der Anlage vor der Neckarbrücke durch die Polizei betroffen, wie er die zuvor zusammekigsdettelten Fünf-, Fünf­zig- und Hundertmarkstücks zerriß und wsgwarf. Er wurde wegen Bettels festgenommen. Er halte über 7 Millionen Mark im Besitz.

Akm, 27. Sept- Eine Dusllforderung aufdem Rathaus. In der letzten Gemeinderatssitzung wurde be­kannt, daß^ dem Oberbürgermeister Dr. S ch rvammber - aer eins Sübelsorderung durch den GsmcindLrat Dr Kirchgeorg im Aufträge des Syndikus Dr. Schmid übsrbracht worden ist, die der Oberbürgermeister aber ab­lehnte. Die Sache entstand dadurch, daß in einer Verhcmd-

dsm Spediteur ^ -anwalt Dr. Schmid im Rathaus erschien und im Lauf des Gesprächs Einwendun­gen erhob, die den Oberbürgermeister zu der Bemerkung ver- anlaßten, er könne sich auf juristische Spitzfindigkeiten nicht einlafsen, ferner zu einer Aeußerung an Nörpel, daß er besser allein gekommen wäre. Daraufhin erhielt er nach am selben Tage von Dr. Kirchgeorg im Namen von dessen Bun­desbruder Schmid die Säbclforderung. Da nun auch die Studentenverbindung, der Schwammbsrger angehört, ent­schied, daß er die Forderung anzunehmrn habe, trat Schwammbsrger aus der Verbindung aus, zeigte den Fall der Kreisregierung an und übergab die Angelegenheit der Staatsanwaltschaft.

Waldsee, 27. Sept. Nichts ist mehr sicher. Aus dem Amtsgerichtsgebäude wurden zwei dem Obersekretär Hahn gehörende Fahrräder, ein Herren- und ein Damenfahr­rad, gestohlen.

- Tettnang, 27. Sept. Ein Wunder. Daß in der jetzi­gen Zeit, wo eine Sache von heute auf morgen um etliche Millionen aufschlägt, auch etwas im Preise herabgehen kann. Hat die Münchner Lokalbahnaktiengesellschaft zur Tatsache werden lassen. Auf der Nebenbahn Meckenbeuren-Tettnang ftt nämlich der Grundpreis von 0,35 auf 0,30 herabgesetzt worden. Nach dem Schlüssel von 20 Millionen beträgt der einfache Fahrpreis 6 Millionen Mark.

Heilbronn. 26. Sept. (8 Milliarden für die Schulkinderspeisung.) Das Sammlungsergebms sur die unterernährten Kinder am 22. und 25. September m 7 856 974 000 Mark. Sonst gingen ein 77 Millionen Marr. Zusammen also 7 933 974 000 Mark. Dazu kommen noch v e Sammlungen in den Schulen, deren Ergebnis erst amFre- tag abgeliefert wird. .

Ekwangen, 26. Sept. Todesurteil. Der 20 jährige Hilfsarbeiter Ernst Richmann und der gleichaltrige M- brikarbeiter Wilhelm Geist von Maisenbach, OA. Reuen­bürg, die am 11. Juni d. I. den 31 Jahre "An knegsb - schädigten Bauern Jakob Stingel (aus Wellheim ve Balingen) von Untertürkheim angeblich wegen eines Hau kaufs nach Lorch gelockt und ihn dort in einem Wäldchen e mordet und eines hohen Geldbetrages beraubt hatten, wu, den vom Schwurgericht beide zum Tode verurteilt.

lung zwischen dem Oberbürgermeister und Nörpel auch der Syndikus, Nechisanwa!