Der MailänderCorrlere della Sera^ meldet aus Madrid, die Veranlassung zu dem Einschreiten des Heeres gegen die Regierung Prieto sei gewesen, daß die Regierung erst setzt die lange verheimlichte Tatsache von ungeheuren Verlusten des spanischen Heeres in Marokko bekannt gegeben habe. Ein Drittel des Heeres sei aufgerieben, die Geschütze und Tausende von Schußwaffen, viele Munition von den Riffkabylen er­beutet. Das Heer sei in 8 Tagen um 150 Kilometer zurück­gedrängt worden. Melilla werde von den (durch die Fran­zosen) wohlbewaffneten und eingeübten Kabylsn beschossen. Statt aber die eigene Schuld in der ungenügenden Ausrüstung zu sehen, suchte die Regierung die Schuld auf die Offiziere abzuwälzen und sie vor ein Kriegsgericht zu stellen.

Der bisherige Minister des Innern ist verhaftet worden. Vei Zusammenstößen in San Sebastian wurden 16 Personen getötet, viele verletzt.

Der Faschismus macht Schule! Die treibende Kraft der Erhebung gegen die liberale Regierung Garcia Prieto (Mar­ques de Alhucemas) sind offenbar die Juntas, die Offiziers­vereinigungen, die in den letzten 6 Jahren nicht weniger als drei spanische Ministerien, auch Prieto schon einmal, gestürzi baden. Prieto hatte die Juntas im November 1922 aufgelöst sie haben aber ihren Einfluß zu bewahren gewußt. In den Juntas war man zu der Ueberzeugung gekommen, daß mit Kabinettswechseln allein nicht mehr vorwärts zu kommen sei. Neben der kraftlosen Haltung in der äußeren Politik, beson­ders in der marokkanischen Angelegenheit, wurde der libera­len Richtung in Regierung und Parlament vor allem feige Schwäche gegenüber den Syndikalisten (verschärfte Richtung der Kommunisten) vorgeworfen, die in den letzten Jahren Hunderte von politischen Mordtaten begangen haben, ohne daß etwas Entscheidendes gegen sie geschehen wäre. Die Führer der Syndikalisten sind vielfach Ausländer. Unzufrie­denheit bestand ferner über die Schwerfälligkeit und Kost­spieligkeit der spanischen Gerichtsbarkeit und Verwaltung, so­wie über die Tatsache, daß in der Besetzung der Amtsstellen eine unsaubere Personalpolitik nach Parteirücksichten getrie­ben wurde.

Wahlpflicht ln Preußen

. Berlin, 16. Sept. Bei der Beratung des Landeswahl- gesetzes hat der Verfassungsausschuß des Landtags die Ein­führung der Wahlpflicht mit großer Mehrheit beschlossen.

Württemberg

Kluklgarl, 16. Sept. Gewaltige Brotpreis-Cr- höhung. Vom 17. September ab wird in Stuttgart der Preis für Markenbrot (930 Gramm) aus 1,2 Millionen Mari (zuletzt 230 OM) und der für Markenmehl auf 775 000 Mar! (85 MO) erhöht.

Der Abgabepreis der Reichsgetreidestelle für das an du Kommunaloerbände zu liefernde Brotgetreide ist im Durch­schnitt ab 17. September auf 35 Millionen Mark für der Zentner festgesetzt worden.

Zeitungsverbot. Auf Grund der Ausnahmeoervrdnunc gegen die Presse vom 10. August hat der Reichsminister des Innern, Sollmann, die kommunistischeSüdd. Arbeiter­zeitung" vom 15. bis 22. September verboten wegen des­selben Artikels, der die württ. Regierung am 13. März zui Beschlagnahme der betreffenden Zeitungsnummer veranlaß! hatte

Line Entschließung der süddeutschen Landrvirlschastskamme^» Eine in Heilbronn abgehaltene Konferenz der süd­deutschen Landwirtschaftskammern (Baden, Bayern, Hessen, Wiesbaden und Württemberg) hat zu den neuesten Steuer- zejetzen nachstehende Entschließung gefaßt: -

^Die in Heilbronn versammelten Vertreter der süddeut­schen Landwixtschastskammern erheben auf Grund der von deren Buchstellern vorgelegten Unterlagen Einspruch gegen die Ausführung des Betriebssteuer- aesetzes. Die Landwirtschaft ist bereit, an der Linderung »er Not des Vaterlands durch entsprechende Steusrabgaben nitzuwirken. Die Steuern in der beschlossenen Form und höhe sind aber ohne die bedenklichsten Produktioriseinschcänk- llngen nicht tragbar. Bei einer rücksichtsloien Handhabung »er erlassenen Aussührungsbestimmungen ergeben sich außer­dem schwere Härten und Unbilligkeiten, die nicht zu ertragen sind. Sie fordern deshalb eine gerechte Verteilung der zu tragenden Lasten, bei der die wirkliche Leistungsfähigkeit der Einzelnen Betriebe genügend berücksichtigt wird,

Pioniere BUnenwerfer Verkehrskruppen!

Trotz grWer wirtschaftlicher Not, eingedenk der größten Opfer im Weltkrieg, haben die ehemaligen württembergischen Pioniere in ihrem Kasernenhof ein Ehrenmal für ihre Ge­fallenen errichtet, haben damit Opferfreudigkeit bewiesen und gleichzeitig manche Arbeitsgelegenheit geschaffen. Ehrenpflicht eines jeden ehemaligen Pioniers ist es nun, der Weihe dieses Ehrenmals, die am Sonntag, den 30. September 1923, oor- genommen wird, beizuwohnen. Der Pionierverein Ulm ladet hierzu sämtliche ehemaligen Angehörigen des Pionierbat. 13, insbesondere die Hinterbliebenen unserer braven gefallenen Kameraden ein. Nach Empfang der auswärtigen Gäste am Samstag nachmittag findet abends 8 Uhr die Begrüßung km Saalbau statt. Sonntag, den 30. September, vormittags von 9B0 Uhr ab, sammeln sich die Teilnehmer beim Saal­bau Ulm zum Festzug nach der Kaserne, woselbst um 11 Uhr die Weihe und der Festakt vor sich geht. Nachmittags 3 Ubr ist Festfeier im Saalbau.

Durch die rasche, ungeahnte Geldentwertung mußte dis vorgesehene Bausumme um das vielfache überschritten wer­den. Der Piomerverein Ulm muß deshalb die erneute Bitte im jeden einzelnen um tatkräftige Beihilfe von Geldmitteln richten. Der Geldentwertung entsprechende Gaben können jederzeit auf das Postscheckkonto Stuttgart Nr. 17 824 der Firma Härtweg u. Hunker ein gezahlt werden. Alle Anfragen sind cm Herrn Martin Kleinhans, Ulm, Westgleis 44, zu richten. Möglichst frühzeitige Bestellung der Quartiere ist er­wünscht; Wündvorrat mitbringen. . *

Täglich kann abonniert werden.

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, den 17. September 1923.

Der gestrige Sonntag war trotz anfänglichem Nebel ein schöner Sommertag, so recht zum Wandern einladend. In der Frühe fand die Echlußübung der Feuerwehr statt in Ge­genwart des SadtvorstandS und des BezirkSfeurrlöschinspektorS. Auf dem Eisbergsportplatz wickelten sich in den Vormittags­stunden leichtathletische Wettkämpfe ad, die viele Schaulustige herbeilockten. Gegen 11 Uhr gab die Altensteiger Stadtkapelle gelegentlich einer Durchmarsches in der Vorstadt einige schöne Proben ihres Könnens in dankenswerter Weise zum Besten. Nachmittags fand unter großer Beteiligung das Bezirksfest der Jungfrauenvereins, statt nebst Feier des 25jährigen Jubi­läums, worüber noch ausführlicher Bericht folgt. Gegen Abend setzte langsam der ersehnte Regen ein.

Dorbereituugskurr für die sLatein- und Realschule. Wir weisen auf die Anzeige der Lat.- und Realschule hin, betr. die Möglichkeit der Aufnahme im Frühjahr 1924 für Schüler aus der IV. und V. VollSschulklafse.

Roberty-Gastspiel. AuchFdiesmal kam dar Publikum mit den Darbietungen Roberli'S und seiner Partnerin Suleika vollkommen ans seine Rechnung. Seine Gedankenübertragung, sowie das Schnellrechnen auch die Zauberkunststückchen wirkten auch diesmal eigenartig verblüffend, und wie man stets finden Fuß hat man eS mit einem tüchtigen Telepathen zu tun. Der Saal war wieder gefüllt und wir freuen uns Roberti bald wieder bei unS zu'sehen.

Die SHrerkgebühr bei amtlichen Schriftstücken "wird süi die Seite, die mindestens 32 Zeilen von durchschnittlich 1- Silben enthält, auch wenn die Herstellung auf mechanischen Wege stattgefunden hat, auf den jeweiligen Betrag der Post gebühr für einen einfachen Brief im Fernverkehr festgesetzt Ebenso sind die Schreibgebühren nach der Württ. Rechts onwaltsgebührenordnung geregelt worden. Die Verordnung ist mit ihrer Verkündung am 15. September 1923 in Kraß getreten.

Die üeuen Fernsprech- und Telegrammgebühren von 16. September waren noch nicht in Kraft getreten, als si< auch schon wieder erhöht wurden. Die von uns auf Grün! amtlicher Angaben mitgeteilten Gebühren erhöhen sich dem­nach gerade um das Doppelte. So anerkennenswer! die Anpassungsfähigkeit der Reichspostverwaltung gewiß ist so möchte man doch, daß die Rekordleistung weder Fort­setzung noch Nachahmung finde.

Rur noch Millionen in Buchstaben. Dis Postosrwaltunc hat ungeordnet, daß in den Vordrucken für Einzahlungen nui noch die Millionen in Buchstaben wiederholt werden. Di« Hunderttcmsender, Zehn- und Eintausender usw. sollen ir Ziffern geschrieben werden. Das gilt für Postanweisungen Zahlkarten,. Ueberweisungen, Nachnahmen und sonstig! Vordrucke, auf denen eine Wiederholung in Buchstaben ver­langt wird.

Leichter Verdienst von 15jährigen. Vei Jagstfeld traf ein Leser derHeidelberger Neuesten Nachrichten" mit zwei jun- gen Leuten zusammen, die ihm erzählten, daß sie den Ar­beitern beim Neckarkanal das Essen holten. Sie bekämen hierfür 2 Millionen in der Stunde. Sie bewiesen auch sofori ihre Angabe, da sie gerade Lohntag gehabt hatten und ent­fernten sich dann mit der Bemerkung:Jetzt essen wir uni sinken noch etwas Gutes, dann müssen wir heim abladeN

Erhöhung der Eisenbahnfahrpreise. Vom Dienstag, d-d (8. September an, erhöht sich die Schlüsselzahl für die Per- dnensahrpreise und der Gepäckgebühren auf 9 Millionen! Monatskarten werden zum bisherigen Preis nicht mehr aus- regeben, die ausgegebenen Monatskarten behalten aber ihre Lültigkeit. Die gewöhnlichen Fahrkarten behalten von setzt rb ihre gewohnte viertägige Gültigkeit bis 20. September irachts 12 Uhr. c- - .

Die Spielkartensieuer wird vom 16. September ab auf i,4 Millionen Mark für das Spiel erhöht.

! Allerlei

- Zurückgckehrk. In Hamburg ist eine Anzahl Auswanderer j kingetroffen, die in Amerika Beschäftigung gesucht, aber nicht gefunden hatten.

Erdbeben in China. In An-Hasin-Haien, östlich von Pao- tingfu, ist am Freitag vormittag ein heftiger Erdstoß einge­treten. Näheres ist noch nicht bekannt.

Ordnung muß sein. Eine Berliner Firma hatte vor dem Krieg für Lieferungen an eine Behörde eine Kaution von 350 Mark zu stellen. Vor einigen Tagen erhielt sie nun die Kaution in 350 Papiermark zurück. Der eingeschriebene Briej kostete 175 000 Mk. Porto. Die Behörde verlangt aber eine Empfangsbestätigung, deren Rücksendung abermals 175 00k Mark kosten würde. Dazu kommen die Formulare und Brief­umschläge.

Linen Scherz, der leicht verhängnisvolle Folgen hätti Huben können, haben sich nach der D. A. Z. einige Kommu­nisten in einer sozialdemokratischen Gewerkschaftsversamm­lung im Zirkus Krone in München geleistet. Kommunistisch! Zwischenrufs hatten die Versammlung schonin Stimmung" gebracht, als auf einmal vom Eingang her Gepolter börbai wurde, wie wenn Truppen marschierten, schrille Pfiffe er­tönten und der gellende Ruf:Der Hitler kommt!" Alle- stob auseinander; die einen verliehen den Raum durch di« Seitenausgänge, andere flüchteten auf dis Bühne. Als kein Nationalsozialist sichtbar wurde, legte sich die Aufregung und der Vorsitzende erklärte es unter dem Gelächter der Kommu­nisten als tief bedauerlich, daß dies« auf solche Weise die Versammlung gesprengt haben.

Abgestürzkes ReifefiuMUg. Unweit London verunglückte am Freitag ein Flugzeug des Luftpostdienstes Manchester- London. Der Führer und sein Gehilfe sowie drei Reisende sind tot.

Brandstiftung. Die großen Wirtschaftsgebäude des Guts Neumühlen sind mit der ganzen Ernte niedergebrannt. 21 Stück Vieh, einige Fohlen und mehrere hundert Stück Feder­vieh sind umgekommen. Das Feuer war durch Zündschnur gelegt worden. . ^ .

Mlliardendieb. Der 1891 in Wien geborene Bankange­stellte Anton Bammerhat in einer Hamburger Bank aus­ländische Zinsscheine, Schecks und Banknoten im Betrag vor, 350 Milliarden unterschlagen und ist geflüchtet. Für die Er-

Diebs seßt die Bank Me Belohnung von meli­eren Milliarden aus.

Die Findigkeit der Schmuggler und Schieber. Die skandi­navische Silberkrone wird bei der hohen Valuta Schwedens dort bedeutend höher gewertet als z. V. in Dänemark. Es ist daher ein einträgliches Geschäft, dänisches Silbergeld nack Schweden zu verschieben, und davon wird seit den letzte «vei bis drei Jahren in einem Umfang Gebrauch aemaO von dem man sich kaum eine Vorstellung machen kann ob) gleich dieGrenzer" hüben und drüben ein scharfes Äuge auf den Reise- und Warenverkehr haben. Auf dem Fähr­dampfer von Malmö wurde dieser Tage ein Mann festge­halten, der öfters die Reise hin und her machte und den Arm in der Binde trug. Bei der Untersuchung fand man daß der Verband voll von Silber war. Ein andermal wurde em Ehepaar aus Dänemark gepackt, dessen häufige Reisen nach Dänemark auffielen und das stets einen großen Mund­vorrat mit sich führte. Diesmal kam dem Zollbeamten das Gewicht der zahlreichen Butterbrote verdächtig vor und siehe da, unter dem dicken Butteraufstrich fand sich sehr viel Silber- geld.

Von der Berliner Wucherpolizei sind im Monat August ur über 20 Milliarden Mark Waren beschlagnahmt worden.

Neuzeitliche Feier. Am 12. September wurde in Thürin­zen das Gesetz veröffentlicht, das Las ZüchLigungsrecht in den Schulen des Landes aufhebt. Ein Teil der Schuljugend ließ :s sich nicht nehmen, das Ereignis durch eineKundgebung" ->u feiern. Mit Stinkbomben ausgerüstet, durchzogen die Lur­chen die Stadt, rissen Ladentüren auf, warfen ihre Geschosse '-mein und laäüen die schimpfenden La-deninhaber aus. Auch n den Schulzimmern wurden Bomben geworfen. Die Hel­len freuten sich, daß ihnen nichts geschehen könne.

Zwei Sluslandsgauner namens Karpeles Kaufmann und Anatoli Taschnikow sind nach langem Suchen in einem der feinsten Hotels Berlins beim Tiergarten entdeckt und ver­haftet worden. Sie kauften angeblich für eine rumänische Firma große Posten Waren aus, die sie nicht bezahlten, auf dis sie sich aber von Beleihungsbanken Darlehen von 30 Prozent des Warenwertes geben ließen. Das Geld scheinen sie zum Teil ins Ausland geschafft zu haben. Berliner Waren­geschäfte und Banken sind um viele Milliarden, geschädigt. Im Hotel haben die Betrüger eine Zechschuld von 409 Millionen Mark.

Die Frau als Kommode. Im Cermcnnsthm Museum in Nürnberg ist neuerdings eine eigenartige Kommode, die die Form einer Frauengestalt hat, ausgestellt worden. Die kunst­volle Arbeit ist so recht ein Ausdruck des launenhaften LaroL- geschmacks des 18. Jahrhunderts, geschaffen von einem unbekannten Schreinermeistsr, der Sinn für Humor hüte. Die Werkstätle, aus der sie hervorging, ist in Süddeutschlond zu suchen, wo von jeher das Kunsihandwerk in Holz eine Stätte hatte. '

Eine Prophezeiung. In der in diesen Tagen in Paris emaet:offenen Nummer des Japan Adoertiser vom 28. Juli ist eine im Hinblick auf das Erdbeben in Japan intsressaiue Mitteilung enthalten:Ein starkes Sinken -,es Wasserspicgsls hat sich in den letzten Tagen bei den fünf kleinen Seen, die am Fuße des Fudjiama l-egen, bemerkbar gemacht. Ein sol­ches Sinken hat eins gewisse Aufregung in der Gegend ver­ursacht, weil man diese Feststellung als ein Vorzeichen für ein deinnüchstiges schweres Erdbeben ansieht.. Jedesmal, wenn früher ein'derartiges Sinken des Wasserspiegels zu verzeich­nen war, erfolgte ein Erdbeben."

Das gefährliche Indien. Nach amtlichem Ausweis wurden während"des vergangenen Jahrs in Indien 1309 Personen von Tigern, 509 von Leoparden und 460 von Wölfen zer­rissen, während 225 Opfer den Krokodilen und 2090 den Giftschlangen zum Opfer fielen. Im ganzen fanden 1922 in Indien 4883 Personen den Tod durch wilde Tiere.

Englische Gespensterseher. Aus London wird gemeldet: In hiesigen Gelehrtenkreisen beschäftigt man sich eingehend mit der Frage, ob die Notlandung der französischen Flug­zeuge der Luftlinie StraßburgPrag in der. Nähe des Flugzeugplatzes von Fürth lediglich ein unglücklicher Zu'al! oder aber auf eine neue deutsche Entdeckung mit geradezu diabolischen Ausrüstungsmöglichkeiten Aurückzuführen sind Man nimmt an, daß das französische Flugzeug über deut­schem Gebiet mit unsichtbaren Strahlen heruntergeholt wor­den ist, die man im deutschen Laboratorium entdeckt hat Man bat dafür zwei Theorien. Nach der einen wird aus den Magnet des Flugzeugmotors durch konzentrierte draht­lose Strahlungen störend eingewirkt, nach der anderen ha! man in Deutschland neue Strahlen entdeckt, die gewisse Me­talle der Flugzeuge zum Schmelzen bringen.

Das Ende der Welt. Für Anhänger der brahminischcn Religion ist, wie wir in der N. Züricher Ztg. lesen, der große Tempel zu Benares das höchste Heiligtum, gewissermaßen der Mittelpunkt der Erde. Mitten unter der Kuppel des Tem­pels bezeichnet eine eigentümliche Pyramide denNabel der Welt". Diese Pyramide soll Brahma selbst aufgestellt und seine Priester zugleich mit der Aufgabe beiraut haben, die Pyramide nach gewissen heiligen Grundsätzen abzubauen! wenn sie abgebaut sei, werde das Ende der Welt kommen, Die Pyramide und die mit ihr verknüpfte Aufgabe ist emes der mathematischen Wunder der Welt. Sie besteht nur aus 84 kleinen, dünnen und runden Goldscheibchen, von denen jedes etwas kleiner ist als das andere. Die ganze Pyramw« ist nicht viel größer als ein Fingerhut. Aber trotz dieser Klein­heit ist es den Priestern, die nun schon ein-ge tausend Iah« an dieser Aufgabe arbeiten, noch nicht im entferntesten ge­lungen, dem Ziele nahezukommen. Es besteht auch keine Aus­sicht, daß das in absehbarer Zeit geschehen könnte. Den" Prahm« hat für die Lösung -dieser so leicht erscheinenden Aus­gabe Mtrz bestimmte Vorschriften erlassen und folgen"^ geboten: Die Pyramide aus diesen 64 kleinen, in der Mm« durchbohrten und auf eine Nadel gesteckten Blättchen ist unm Benutzung zweier weiterer Nadeln in folgender Weste aw zubauen: Von der Men Nadel, auf der die Goldpläuchen m von oben nach unten zunehmender Größe ausgereiht negem sind diese auf die beiden noch leeren Nadeln zu überführen Und das muß so erfolgen, daß immer nur ein Scheibchen ao> genommen wird und entweder auf eine ganz freie Nadel ooe auf ein größeres Scheibchen gebracht wird. Zur Vollendung dieses Abbaus sind nicht weniger Äs 20 293 775 907 454 3^ Uebertragungen notwendig. Wenn nun di; Priester sur >eo« Einzelne Uebertragung nur fünf Sekunden brauchen warae- j und das setzt Me große Handfertigkeit voraus, io^wareirw^ ltch 17 280 Uebertragungen möglich, aljo tn einem Jay