ILagM^reihertsstrafe und 238 860 000 Mark sowie 200 Fran- kn Geldstrafe, 136 Gemeindebeamte zu 83 Jahren 7 Mona­ten 24 Tagen Freiheitsstrafe und 296 460 000 Mark sowie 300 Franken Geldstrafe. Dazu kommen die zahllosen Verurtei­lungen von Privatpersonen.

Verschleppung tu die Fremdenlegion

Berlin, 8. Aug. Nach einem Bericht aus dem besetzten Sebiet werden durchschnittlich in der Woche 60 bis 70 junge Deutsche in die Fremdenlegion verschleppt. Die Werber sind >äufig zugleich die französischen Ortskommandanten. Ber- chiedene der Verschleppten, die meist durch Betäubung oder Berauschung eingefangen werden, fand man schon tot mit >en Spuren schwerster Mißhandlung vor.

Hilferding über den Ruhrkampf

Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Dr. Hil- -erding, der gegenwärtig in Paris weilt, hatte dieser 5age eine Unterredung mit einem Berichterstatter des sozia- istischen BlattsEre Nouvelle" und erklärte diesem nach »ein Bericht des Matts folgendes: Von einer deusch-fran- ösischen Verständigung kann keine Rede sein, s o- -ange die Ruhrbesetzung andauert, die keinen Indern Zweck hat, als Deutschland zu zerstückeln. Der past -ive Widerstand im Ruhrgebiet ist nationale Pflicht. Von der Regierung, vom ganzen Land, von den Parteien der äußersten Rechten bis zu den Kommunisten, von t«en übriggebliebenen Resten der Militärpartei bis zu den Ge­werkschaften wird niemand in dieser Frage nachgeben. Frank­reich möge durch seine Forderungen beweisen, daß es Gerech­tigkeit wünsche, damit man dem Volk zeigen kann, daß das, was Frankreich will, Entschädigungen sind und nicht die Ver­richtung Deutschlands, dann wird man aufrichtig am Wieüer- vufbau Mitarbeiten; bis dahin ist keine Verhand­lung möglich. Deutschland hungert nach Frieden und Wiederaufbau. Es kann und wird 30 Milliarden Goldmark bezahlen. Allerdings ist das eine Ziffer, die nicht überschrit- jten werden darf.

Auf die Frage des Berichterstatters, ob die Nuhrbesetzung die Erfüllung unmöglich mache, die vier Jahre hindurch nicht bewirkt worden sei, antwortete Hilferding, man könne Fehler, die begangen wurden, nicht ableugnen. Man könne sie nur in die Worte zusammenfasssn, sie seien die Folge eines gewollten Mißverstehens auf beiden Seiten. Frankreich habe nichts ge­tan, um das deutsche Volk von seinem Friedenswillen zu «überzeugen. Die Unabhängigkeit des Reichs sei fortgesetzt jdurch die französische Politik bedroht gewesen, durch die man persuchte, eine Lostrennungsbewegung und die Schwächung der liberalen deutschen Regierungen, die bereit gewesen wir­ken, sich mit Frankreich zu verständigen, herbeizusühren. Der IRuhrwiderstanÄ aber habe mehr als moralischen Erfolg, sc «verzweifelt er auch sei.

Aus die Frage des Berichterstatters, ob eine Katastrophe Unmittelbar bevorstehe und ob eine soziale Revolution die «Schwierigkeiten werde überwinden, antwortete Hilferding^ ^Zählen Sie nicht darauf! Wir werden bis gum Ende kämpfen, viel länger, als man vor­aus s e tz t. Wenn die Regierung bis jetzt vielleicht bei ihrem Widerstand es an Entschlußfähigkeit und Weitblick hat man­geln lassen, so muß ich daraus Hinweisen, daß jetzt einneuer OrganifationsplaninAusarbeitungbegrif- fen i st." Die Industrie wird alle notwendigen Opfer brin­gen; Konzessionen und Abkommen zwischen Industriellen und Arbeitern sind möglich, Frankreich hat das Gefühl des Wider­stands allgemein geweckt. Die soziale Lage wird zweifellos an zweite Lkclle treten, angesichts des gemeinsamen Werks, die nationale Verteidigung sicherzuslellen. Der Staat wird für seinen Haushalt den Goldwert annehmen. Das ist die erste Aufhellung der Lage. Wenn die Reichsbank die Gold­abschätzung für Kredite vorgenommen hat, dann kann man dank den vorhandenen Devisen die Privatwirtschaft weiter finanzieren, und zwar auch mit Hilfe der jetzt geplanten lang­fristigen Goldanleihe. Schließlich erklärte es Hilferding für -ine entscheidende Notwendigkeit, daß Frankreich dev Sicherheitsvertrag annehme, den England und Amerika ihm vorgeschlagen haben. Wenn dann Frankreich des Friedens versichert werde, aus den es Anspruch habe werde es vielleicht endlich Muße haben, den guten Willev Deutschlands anzuerkennen, an den nicht zu glauben, zweifel­los das größte Unrecht gewesen sei.

Neue Nachrichten

Lin französisches Militärflugzeug ln Holstein

Hamburg, 8. August. Am letzten Samstag landete ein französisches Bombenflugzeug auf dem am Kaiser-Wilhelm- Kanal liegenden Gut Kleinkönigsförde wegen eines Maschi­nenschadens. Dis Insassen, ein Hauptmann und ein Leutnant, die Deutsch sprachen, gaben an, sie seien im besetzten Gebiet aufgestiegen, um nach Gotenburg (Schweden) zu fahren. Von Ser Reichsregierung wollen sie die Erlaubnis erhalten haben, deutsches Gebiet zu überfliegen. Im Flugzeug wurden drei Bomben gefunden, die nach ihrer AngabeVersuchs­bomben" sein sollen.

Der sinkende Franken

Paris, 8. Aug. Das auffallende Sinken des Franken­kurses an der Neuyorker und Londoner Börse wird in Paris ms Machenschaften der englischen Geldleute zurückgcführt, )ie im Bund mit den Amerikanern besonders auf Belgien ;inen Druck ausüben wollen, um eine rasche Lösung der Kuhr- und Entschädigungsfrage herbeizuführen.Ere Nou­velle" schreibt, der Börsenstreich sei den Engländern von der sorge um die Arbeitslosigkeit eingeqeben. Seit dem engl« chen König Eduard III. bis zu Georg V. (dem jetzigen König) habe das englische Parlament sich stets mit der Ar­beitslosenfrage zu beschäftigen gehabt. In England bedien; sran sich dazu des französischen Franken als Pfand und Geisel, der für die Handelsleute Londons ebenso wie dl« Besetzung von Calais durch die Generale Eduards III. (1347) bas Mittel sei, um Frankreich ständig Schwierigkeiten zu schaffen; Frankreichs Sache sei es, eine so geschickte und ge­nügend europäische Politik zu betreiben, daß die englischer Fabriken nicht mehr still liegen und somit der französisch,

Franken nicht' mehr als Opfer für die industrielle Erholung Englands diene.

Die Ankwork Italiens an England

Rom, 8. August. In der Antwort auf den englischen Ent wurf führt die italienische Regierung aus, nach ihrer An­sicht bilden die Fragen der gegenseitigen Verbandskriegsschub den und der produktiven Pfänder immer noch die Grund läge jeder befriedigenden Lösung. Sie stimme im allgemeiner den Ansichten der englischen Regierung zu. Sie lege abei besonderen Wert darauf, daß die Lösung der Entschädigungs- srage zugleich diejenige der Verbandsschulden umfassen müsse ferner, daß Deutschland mitverantwortlich sei für die Entschä­digung der kleinen Staaten und daß zum Wiederaufbau Wa­ren geliefert werden müssen. Den englischen Vorschlag eine« Sachverständigenkommission als Beirat der Cnkschädigungs- kommisson lehne Italien nicht ab, doch behalte es sich bezug lich der Zusammensetzung und der Befugnisse der Kommissior die Stellungnahme vor. Die italienische Regierung sei geger den passiven Widerstand Deutschlands, gegen jede weiter, Besetzung an der Ruhr und für schrittweise Verminderung der Besetzung, sobald ein allgemeines Einverständnis go sichert sei,.

Deutscher Reichstag

> Erklärung des Reichskanzlers

^ Berlin. 8. August,

! Das Haus ist gut besetzt, die Tribünen sind überfüllt.

, Zahlreiche Auslandsvertreter sind anwesend. Auf der ! Tagesordnung steht die erste Lesung des Ruhropfers und f des Sieuerzinsgesches u. a.

Reichskanzler Dr. Cuno ergreift das Wort. Ungsheu- , rer Lärm der Kommunisten. Sie rufen dem Reichskanzler ^ zu:Aufsichtsrat der Stlnnes und Koniorten! Schwindler!,

! Betrüger!, Verbrecher am Volk!, Lebender Leichnam! usw.

! Pfuirufe rechts und:Raus mit den Ausländern!" Präs, j Lobe erteilt dem Abg. Fröhlich (Komm.) zwei Ord-

- aungsrufe und droht mit Ausweisung aus dein Saal.

i Endlich kann der Reichskanzler seine Rede beginnen:

, Cr erinnert daran, daß das deutsche Volk am Samstag den f Verfassungstag begehen werde. Das französtiche Mar- ! ck.en von derfriedlichen Jngenieurkommissivn" und den !produktiven Pfändern" lasse sich heute denn doch nicht mehr ! aufrechterhalten. Aber trotz aller Drangsalierung werde die ! Bevölkerung von Rhein und Ruhr am passiven Widerstand sesthalken (Beifall bei der Mehrheit). Die Entscheidung liege ! jetzt bei England. Doch dürfe man nicht an Wunder glauben; nur an sich selber dürfe das deutsche Volk glauben (Beifall).

- Frankreich will, daß ihm das Rheinland auf Gnade und

> Ungnade ausgeliefert werde. Darauf kann die Regierung

- nicht eingehen (lebh. Beifall). Frankreich braucht zur Ver­wirklichung seiner Gewaltpläne eine neue Unterschrift, die

- Deutschland dann wie einen Klotz am Bein mit sich schleppen st müßte. Das Dokument wäre so ausgeklügelt, daß es alles ! nachholen würde, was nach französischer Meinung der Ver-- j trag von Versailles versäumte. Zur Erhaltung des Vestan- i des des Reichs müssen wir jedes Opfer zu bringen bereit ! sein. Wir wollen an dem gewaltsamen passiven Widerstand ! sestßalten. der frei ist von sinnlosen Gewalttaten.

j Der Reichskanzler geht dann auf die innere Politik, voi

- allem aus die Wirtschaftslage ein. Die Gesundung unserer f Wirtschaft muß erreicht werden ohne Rücksicht auf irgend

- einen Stand oder auf bestimmte Wirtschaftskreise im An- ! schluß an diee Worte kommt es zu minutenlangen Lärm- ! szenen. Kommunistische Abgeordnete rufen: Sie Bank- ! rotteur! Der Lärm steigert sich nach Gegenrufen vor

rechts. Präsident Loebe ersucht die kommunistischen Zwi­schenrufer, in dieser Zeit der Not des Volks nicht noch das Bild der Zuchtlosigkeit unter den Abgeordneten zu bieten Auch die Mahnungen des Präsidenten bleiben erfolglos uni erst nach einigen Minuten kann der Reichskanzler in de« Verlesung seiner Rede fortfahren. Er kündigt als di« nächsten Vorschläge der Regierung an: Wertbeständige An­leihen, neue schärfere Skeuergesehe, Förderung der Wirt- schast. Es komme vor allem daraus an, die Tätigkeit de« Rotenpresse einzuschränken und überflüssige Einsuhr zr unterbinden. Soweit in einzelnen Wirtschaftskreisen de« Weltmarktspreis erreicht ist, sei die Tätigkeit der Außen handelsstellen überflüssig geworden. Die Reichsban? steh- vor wichtigen währungspolitischen Aufgaben, die mit Vor sicht und Entschlossenheit gelöst werden müßten. An di- Lcmd-wirtschaft richtet die Regierung die drin genü- Mahnung, nicht nur in der Arbeit, sondern cw.ck in der Lieferung der Lebensmittel ihre Pflicht zu tun Die Arbeitgeber aller Stände sollten der Entwertung de- Geldes bei Bemessung der Löhne und Gehälter Rechnun« tragen. Seit dem Krieg ist unser Volk viel ärmer geworden Wir müssen mehr sparen und mehr arbeiten. (Rufe bei der Kommunisten: Sie sparen und wir arbeiten!) Die Regierunz ist auf dem Posten (Gelächter und lärinende Zurufe bei der Kommunisten). Das vaterländische Bewußtsein muß heut« ein Band der Einigung sein. Die Verfassung läßt den Län­dern die Möglichkeit zur Entfaltung ihrer Verschiedenheiten Diese Verschiedenheiten dürfen aber nicht zu einer Gefahr iüi die Außenpolitik des Reichs werden. (Unruhe!) Wir kön­nen eine erfolgreiche Außenpolitik nur treiben, wenn de« Reichstag hinter einer starken Regierung steht. (Stürmi- ^ sches Gelächter links und Rufe: Cuno der Starke!) Meh« j als acht Monate sind es her, seit ich mein Amt übernommen ' habe (Abgeordneter Ledebour:als unfähigster aller Kanz- I ler"). Ich habe es nur getan, weil ich dem Vaterland die­nen wollte. (Beifall bei der Mehrheit). Ich kann an diese« Stelle dem Vaterland nur solange meine Kraft widmen, als ich das Vertrauen des Reichstags habe, nicht einen Taz länger. (Beifall und Händeklatschen rechts, Ruf« bei de« Kommunisten: Treten Sie ab).

Dann sprach noch der Reichsfinanzminister Dr. Her« mes, der die neuen Steuervorlagen in einer einleitenden Rede begründete. Die Länder müßten ihre eigenen Finanz- quellen besser ausnützen und darum eine größere Selbstän­digkeit auf dem Gebiete ihrer Einnahmen erhalten. Das« Reich köne die Garantie für wertbeständige Zahlungsmittel nru übernehmen, wenn durch die von der Regierung ge­planten Maßnahmen Ordnung in den Etat gebracht werde. Gesunde Verhältnisse seien aber erst möglich, wenn die Ruhr»

besetzung durch einen unparteiischen Spruch Mer den Um­fang unserer Reparationsleistungen abgeschlossen werde Hierauf wurde entsprechend einem Beschluß des Aeltesten. rats unter Ablehnung eines kommunistischen Antrages aut sofortige Aussprache die Besprechung über die Regierungs, erklärung auf morgen Donnerstag nachmittag 2 Uhr vertagt

Württemberg.

Stuttgart, 8. August. Der Milchpreis im Kleinver kauf wurde ab 10. August auf 24 800 -R für das Liter festa« setzt. Der Erzeugerpreis beträgt sodann frei Sammelstelt 14 000 -4t, wozu 2000 -4t Vertragszuschlag kommen. Diese, neue Preis gilt nur bis 18. August; von da an soll wöchent ltch eine Neuregelung nach dem Markkurs erfolgen.

Der Brotpreis wurde ab 7. August folgendermaßen fest gesetzt: markenfreies Schwarz- und Roggenbrot 65 000 (bisher 42 000) das Kilo, Weißbrot 75 000 -4t (52 000), eii Paar Wecken 7000 -4t.

Stuf dem Schlachtviehmarkl verursachten gestern dH ^ steigerten Viehpreise eine große Erregung. Viele StuttW ter Metzger waren dafür, daß der Markt überhaupt nich mehr besucht und die Läden geschlossen werden sollen. I, einer Versammlung der Metzgermeister wurde jedoch im In­teresse der Einwohnerschaft beschlossen, von dem Vorschlag für dr !« große Geneigtheit bestand, abzusehen, nachdem di« Händler sich verpflichtet hatten, das angesahrene Schlachtvieh soweit es für den Stuttgarter Bedarf nötig ist, zuerst de? Stuttgarter Metzgern zu vereinbarten Richtpreisen zur Ler fügung zu stellen.

Gehattsvorzohlung. In der württ- Industrie werden di, Gehälter der Angestellten vom 10. August an in Monats dritteln ausbezahlt. Die erste Zahlung ist für den 10. Augus

auf 125 Prozent des Juligehalts veranschlagt. Die Vor­zahlung wird aus volle Hunderttausend aufgerundet.

Indexziffer. Das Statistische Amt der Stadt Stuttgart errechnet für Len 6. August eine Teuerungszahl von 13 204 207 Mark nach den Bedarfsverhältnissen einer füllst köpfigen Familie, einschließlich Bekleidung. Das entsprich! einer Indexziffer des 114 729fachen gegenüber 1913/14.

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Ludwlgsburg, 8. Aug. Gedenkfeier des Landw,- Jnf. -Regiments 120. Am Sonntag, den 2. September üs. Js. findet hier die Gedenkfeier für die Gefallenen des Landw.-Jnf.-Regts. 120 statt, verbunden mit der Enthüllung einer Gedenktafel in der Garnisonskirche. Das Regiment, das in den ersten Augusttagen 1914 von Ludwigsburg aus­marschierte und bekanntlich ununterbrochen an der Westfront kämpfte, hat sich während dieser langen Zeit manch bleiben­des Ruhmesblatt treuer schwäbischer Waffenehre in der Ge­schichte des Weltkrieges gesichert. Nach den bis jetzt einge- gangenen Meldungen ist m«t einer überaus zahlreichen Ve° Heiligung zu rechnen.

WawflnZen. 8. August. Nasser Tod. Der 18jährige Schreinergeselie Walter Böhringer aus Markgröningen, der hiesige Verwandte besuchte, nahm in e-hitztem Zultand ein Bad in der Rems. Er erlitt einen Herzschlag.

EMngen, 8. August. Ertrunken. Der 22jährige Studierende Erwin Schmid aus Ebingen, der hier bei Ver­wandten weilte, ist beim Baden im Neckar, wahrschmM infolge Herzschlags, ertrunken.

Rückingen. 8. Aug. Billiges Mehl. Die Ztedt- p-lcgs gibt bekannt, daß das aus dem Westzsnvorrat der Ltadt hergestellte Mehl bezogen werden kann. Auf den Kopf der versorgungsberechhgten Bevölkerung kommen 2l- Psund Weißmehl zu 2000 -4t und 1'/- Pfund Brotmehl zu 500 -4l.

Minsingen, 8. August. Keine Verfassungs­sei e r. Mit Rücksicht auf die Einweihung der Kriegerdenl- malsanlage wurde für die Stadt von der VeranstaltMg einer besonderen Verfassungsfeier Abstand genommen.

Ankermarchkal, 8. August. Schafweideverpaäi- tung. Der Pachtpreis für die hiesige Gemeindeschafweis« betrug für den Sommer 1923 50 Mill. Mk. Am 2. AuiB wurde die Sommerschafweide für 1924 verpachtet um E G o l d m a r k, je ein Drittel zahlbar nach dem Goldmcnklurs vom 1. Mai, 1. August und 1. November 1624.

tzsudorf, OA. Riedlingsn, 8. August. Ungetreuer Knecht. Bor 14 Tagen stellte der Bauer Hermann HG einen aus dem Ruhrgebiet vertriebenen jungen Menschen als Knecht ein. Er ließ sich zuerst wacker an und wußte sich das Zutrauen seiner Herrschaft zu erwerben, hat es abei schlecht gelohnt. Während die Familie in der Kirche wer, schlicht er sich in die Wohnung ein, erbrach alle Kästen, raubte alles Geld, ca. 40 Millionen, eine goldene Uhr, einen neuen Herrenanzug und fuhr mit dem Fahrrad des Dienst­herrn davon.

Weingarten, 8. Aug. Frecher Diebstahl. Einem LandwiN wurden in der Nacht auf Momag in seinem Gerstenacker, dreioiertel Morgen groß, die Aehren.vom Ham geschnitten. Die Tat muß von mehreren Personen au«ge- führt worden sein.

Eschach. Ravensburg, 8. Aug. Ungetreuer «knecht. Der Dienstknecht Georg Pfänner von Uregmz hat feinem Dienstherrn Benedikt Harrer in Obersulgen, Gem. Eschach, nach und ««ach über 2 Zentner Weizen, 1 Zen-ner Kernen, Eier, Most, Leder, Kleidungsstücke und Hosenträger im Gesamtwert von 6 Millionen Mark gestohlen und teils für sich, teils mit einer benachbarten Familie verbraucht um anderweitig zu Geld gemacht. .

Tetlnang, 8. August. Diebesgesindel., Hopfensacker Josef Hermann und seineBraut', die 24iährige Julie Bopp von Langentrog bei Ravensburg er­leichterten nach mehrfachen reichlichen Vespern den nicht mey> ganz nüchternen Landwirt Fischer aus Hasenwinkel m etwa 314 Millionen Mark. Das saubere Paar wurde u Knollengraben aus einer Zechgesellschaft heraus verhaftet.

Gofpoldshofen OA. Leutkirch, 8. August. Eine En«' -ohnung aus dergutenaltenZeit. Ein Maure - neister aus der Gemeinde hatte auf der benachbarten Rem iei einem Landwirt Arbeiten ausgeführt und einen Rag- vhn von 4 -4t nebst Beköstigung ausbedungen. Auheroe nutzte der Landwirt dem Handwerksmeister zwei ßerr rbgeben zum Preise von 20 -4t das Stück.