linder spielten ein von R'ktor Kiefner verfaßter Spiel, in dem, Ernst und Scherz glücklich gemischt, zu scheu war, aus Mg, für Gründen verschiedene Stünde u. Berufe de» Volkes die Einladung in den Volksbund zuerst »ft ablehnen u darin doch annehmen. Befriedigt zogen um 6 Uhr die Scharen nach Hause. Möchte jeder etwa» Tute» mitgenommen haben!
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Schauturnen de» Turnvereins. Vom schönsten Wetter heoü"stt>U hielt am Soi.mag der Turnverein sein alljährliches Schauturnen ab. Ui-ter Vorantrilt der Musik marschterie der Verein in geschlossenem Zuge durch die Stadl zum Stadiack-r, Ui ter dessen sldattlgen Bäumen die Feier abgehalten wurde. PM n sor-st jüngere Kräfte sich im mrnerischen Wettstreit, iv gau eS Heine den älreren, verheiraieten Turnern, sich im Wellkamps zu messen, um namentlich der Jugend Gelegenheit
geben, mrt eigenen Augen de» Wert der Leibesübungen uB deren günstrgen Ernst ß auf den Körper zu sehen. W-nn man bedenkt, daß es z T Leine mit über 45 Jahren waren, die ih.e Uebu gen an den Geräten und im volkstümlichen Tumen vor sühnen, so muß I der. der nicht blind lein null, zugeben, saß >-ur ein Turner im Smnde ist, in vorgerückte ren J hren noch >o viel körperliche G>-wandthett zu zeigen. Nach dem Wettrurnen der Aeiteren zetgre rie neuangealtederte Tur- Nkiinnenaoleilung zum I. Mal- öffentlich ihr Kö men und lebhafter Beifall lohnte die hübschen Freiübungen. Die Schüler- ablellnng des Turnvereins zetgre »it ihren Hebungen, daß «in gesundes Streben in den Jungen steckr, die dazu berufen sind, künftig T äger der Turusache zu werden. Lebhaften Züsall östen dre von den jüngeren Turne'n an den verschiedenen Geilsten argebolenen Leistungen aus C öre der Sänger- crege und Vorträ,e de Musikkapelle brachten anger-ehme Ab ivectslnng in die hübsche gelungene Ferer, die um 7 Uhr mit oer Brrieilnng von Diplomen an die Wetlturr-er chr eiger-tilche« Ende fand. Eine kleine Nachfeier m oer „Traube" gab den jüngeren Mitgliedern Gelegenheit, bei Gesang und Tanz der- sckö-r vs laufenen Tag stöhlrch zu beschließen. — Bei sieser Gelegenheit darf nrcht unerwähnt bleiben, wa» auch rn vnichikdtnen Ansprachen zum Ausdruck kam, nämlich das gute Einvernehmen z-michi-n Turn- und Sportverein, die, we n aus auf verschiedenen Wegen, doch eurem und dem- ielb-n Ziel zustredeu, der Grüichngung der Heranwachsenden Jagend, aer Zuk nft unseres Volkes. Mit Rücksicht auf dieses Ziel, körp-ritch, geistig uud sittlich hochur-hende Me- scheu zu erziehen, dürften viele, heute noch abieUS stehende Kress u. namentlich auch die Behörden den Bestrebungen der Turnvereine etwas mehr entgegenkvmmen. Gut Heil!
Beklag für Rhein und Ruhr. Auf Anregung des Deutschen Evang. Kirchenausschusses wird auch in Württemberg am 12. August in den evang. Kirchen ein allgemeiner Gedenk- und Bettag für das Rhein- und Ruhrgebiet abgeholten. Den Geistlichen wurde empfohlen, am 11- (Versas- sungstag) oder 12. August (Sonntag) in Gemeindeversammlungen über die Lage an Rhein und Ruhr zu berichten und auf die Pflichten hinzurv eisen, die die Besetzung dem deutschen Volk auferlegt.
Der Zuckerpreis. Die württ. Landesversorgungsstelle hat die Preise für den Kleinverkauf von Zucker folgendermaßen festgesetzt: Kristallzucker und Zuckerhut (Vrotzacker) ohne Verpackung 14 000 Mark. Sandzucker 14 500 Mark, Würfelzucker 15 000 Mark das Pfund.
Reue Erhöhung der Eisenbahngebühren. Das Reichs- Verkehrsministerium beabsichtigt die Eisenbahngebühren für Personen- und Güterverkehr der neuen Geldentwertung in kürzester Frist entsprechend zu erhöhen und wertbeständige Tarife einzuführen. Zur Beschlußfassung ist der Reichseisenbahnrat auf 11. August nach Berlin einberufen.
Auch die Reichspost wird wertbeständige Gebühren entführen in der Weise, daß bestimmte Grundzahlen festgelegt «erden, nach deren Maßgabe der Postminister je nach der Wirtschaftslage und dem Marktstand die Gebühren jeweils selbständig mit einer bestimmten Teuerungsziffer vervielfälti- sgen kann. Die Gebührenerhöhungen würden also in Zukunft ohne Veratunen und Beschlüsse von selbst in Wirkung treten. Der Postverkehrsbeirat wird am 8. August über die Vorlage Beschluß fassen.
Die Volksschulen. Nach den amtlichen Erhebungen beträgt die Gesamtzahl der öffentlichen Volksschulen Deutschlands 52 779 mit 207 493 Klaffen, 8 898 320 Kindern und 196170 vollbeschäftigten Lehrkräften, darunter 49118 weiblichen. Auf 10 000 Einwohner kommen im Reich 8,9 Volksschulen und auf eine Volksschule durchschnittlich 7,9 Klaffen,
Württemberg steht hinsichtlich der Zahl der Volksschulen (9,2 auf 10 000 Einwohner) über, hinsichtlich der Klassen, die auf eine Schule durchschnittlich entfallen, mit 3,1 unter diesen Verhältniszahlen des Reichs. Von den 8 898 320 deutschen Volksschulkindern sind 4 467 513 Knaben (gleich 50,3 Prozent der Gesamtzahl) und 4 430 807 Mädchen (49,7 Prozent).
In Württemberg überwiegen, wie auch in Bayern, wachsen, Baden, Thüringen, Anhalt, Bremen, Lübeck und Schaumburg-Lippe die Mädchen; es entfallen in Württemberg auf 100 Volksschüler 52,1 Mädchen. Im Reichsdurch» schnitt enthält eine Klasse etwa 43 Schüler, in Württemberg oO. Auffallend stark besetzte Klassen zeigen namentlich Bayern und Württemberg; von 100 Klaffen weisen unser Land 10,3, Bayern 11,6 Klassen mit über 70 Schillern aus. Auf eine Lebrkrast kommen im Reichsdurchschnitt etwa 45.
An unsere Postbezieher!
Unter Bezugnahme auf die gestern veröffentlichte Erklärung des Vereins deutscher Zeitungsverleger sieht unser Verlag sich infolge der unaufhaltsam fortschreitenden Teuerung gezwungen, von den Postbeziehern eine vorläufige
Nachzahlung von Mark 3000V.—
zu verlangen.
Wir werden diesen Betrag in den nächsten Tagen mit auf den Namen ausgestellten Quittungen erheben lassen.
Falls die erbetene Nachzahlung nicht geleistet wird, werden wir, im Einklang mit den postalischen Bestimmungen, zu unserem aufrichtigen Bedauern die weitere Lieferung unseres Blattes von Mitte August ab einstellen.
Zu dieser Nachforderung haben wir uns nur unter dem Druck der bittersten Notwendigkeit entschlossen und wir geben der Hoffnung Ausdruck, daß unsere Postbezieher von der Notwendigkeit unserer Forderung überzeugt sind und durch rasche Einlösung der Quittungen die angedeuteten Unannehmlichkeiten vermeiden.
Verlag „Der Gesellschafter-.
in Württemberg 47 Schüler. Die grössten Gegensätze Jrndett sich in Hamburg und Lippe: dort nur 27, in Lippe 64 Schüler. 25 Prozent aller Lehrkräfte an den deutftchsn Bolks-
in Württemberg nur 17 .Prozent,
Allerlei
Zum Ferienaufenkhatt in Finnland sind auf Einladung 60 deutsche Studenten abgereist.
Streik des Berliner Einzelhandels. Um gegen gewisse Maßnahmen der Behörden, die eine ausreichende Versorgung ».möglich machen, Einspruch zu erheben, will der Einzelhandel in Berlin nicht nur nach dem Beispiel der Zigarren- -eschäste an einem Tag gänzlich geschlossen halten, sondern muh vom 10. August an die Verkaufszeit in den Läden allgemein auf die Sunden von 11 bis 5 Uhr beschränken. Für i en Lehensmittelhandel soll die Verkaufszeit von 9 bis 12 und ron 4 bis 7 Uhr dauern.
Sine Lirschenrechnung. Ein Pfund mittelgroße Kirschen losten in den großen Städten 10 000 Ein Pfund enthält mwa 180 Kirschen, eins Kirsche kommt demnach auf 55 Gl. -80 Kirschkerne wiegen durchschnittlich 60 Gramm — 1250 Gl, l Gramm also 20,82 Gl. Da nun drei Kirschkerne auf ein Gramm gehen, kostet jeder Kirschkern ungefähr 6,94 Gl. 180 , ürschenstiele wiegen 10 Gramm — 208,20 Gl, ein Kirschen- stisl demnach etwa 1,15 -1t, wofür man in früheren besseren Zeiten, als die Mark noch ihren vollen Wert hatte, etwa sechs Pfund Kirschen kaufen konnte.
Abgrstürzt. Der in den fünfziger Jahren stehende Pro- stssor Fischhaber aus Cannstatt ist am Hochkalter bei Berchtesgaden (Oberbayern) 300 Meter tief abgestürzt. Er -alle sich verstiegen; seine Hilferufe wurden von Wanderern gehört, ehe aber Hilfe gebracht werden konnte, stürzte Fisch- aber in die Tiefe. Von Ramsau ging eine Hilfsabteilung üb, um die Leiche zu bergen.
Im Jungfrauenjoch (Berner Oberland) sind zwei Herren und eine Dame aus Wien, die die Bergbesteigung ohne Führer unternommen Hallen, abgestürzt.
Dilderdiebstahl. Aus der Sammlung des Lenbachhauses in München wurden 10 Oelgemälde alter deutscher und französischer Meister gestohlen, darunter ein Bild von Lukas Kranach und ein Entwurf von Rubens. Die Bilder haben einen Wert von etwa 8 Milliarden Mark.
Rene Tropfsteinhöhle. Am 5. August wurde die Teufelshöhle bei Pottenstein (Frank. Schweiz) für den allgemeinen Besuch geöffnet. Die Höhle enthält riesige Tropf- steingebilde sowie zahlreiche Gerippe von Höhlenbären.
Verschwmrden ist der Landwirt Johann Oswald aus Wei- lertshofrn (Oberb.), nachdem er in einer Münchener Milchgroßhandlung 14 Millionen Mark einkassiert hatte. Es ist wahrscheinlich, daß Oswald einem Raubmord zum Opfer gefallen ist.
In Stubbenkammer (Insel Rügen) ist eine als Kurgast dort wellende Dame von einem Spaziergang nicht mehr zurückgekehrt. Wie die Untersuchung ergab, ist die Dame ermordet und beraubt worden. Der Leichnam wurde aber noch nicht gefunden.
Äirchenraub. In der Stephanskirche in Karlsruhe stahlen ein Taglöhner und ein Metzger ein silbernes Kruzifix im Wert von 2 Millionen Mark vom Altar weg. Als der Mesner sie verfolgte, versteckten sie das Kruzifix unter einer Kirchenbank und flohen. Der eine konnte oder auf der Straße ergriffen werden, der andere wurde in seiner Wohnung verhaftet.
2n der Gustav-Adolf'stapelle auf dem Schlachtfeld von Lützen (Prov. Sachsen) wurde die mehrere Zentner schwere Kirchenglocke gestohlen.
Ein Raubmörderpaar. In voriger Woche war in Freiburg i. B. die Kammerprästdentenwitwe Klara Dänzer in
ihrer Wohnung ennoroet worden. Gerauvi wurden werrvoue Ringe, goldene Armbänder, 13 Iubiläumssrlbermünzen, 30 Aluminium-Verfassungstaler, Kleider, 700 000 Mark Bargeld üfw Als Täter wurden nun ermittelt die 28jährige Philomena Kirchinger, die sich unter dem Namen Ludwiga Freisandl 3 Tage vor dem Mord bei der Frau Dänzer als Dienstmädchen verdingt Halle, ferner der Geliebte der Kirchinger» der 41jährige verh. Schneider Ludwig Freismidl aus München. Beide hatten schon in München schwere Verbrechen verübt und waren flüchtig. Nach den Raubmördern wird gefahndet. Mit Freismidl ist auch sein 14jähriger Sohn aus München verschwunden und es wird vermutet, daß der Junge an dem Mord beteiligt war.
Auslieferung des Monstranzdiebs. Wie berichtet, haben Ke Franzosen in Dortmund einen der Diebe verhaftet, die im Dam W Münster i. W. die wertvolle Monstranz gestohlen haben. Der Verhaftete, der Heizer Franz Cibulka, wird nun nach langen Verhandlungen voraussichtlich den deutschen Behörden zur Aburteilung ausgeliefert werden.
Großfeuer. Die Fabrikanlagen der Zweigniederlassung der Stuttgarter Schulmöbelfabrik in Tauberbischofsheim wurden samt dem Wohnhaus des Direktors durch ein Grvß- feuer in Asche gelegt. Große Holzvorräte wurden vernichtet.
In den Phönixwerken bei Dortmund zerstörte ein Brand den Mischraum und verschiedene anliegende Werkstätten. Ein großer Teil des gesamten Werks mußte stillgelegt werden.
Zeichen der Zeit. In einigen Gegenden Niederbayerns muß Landespolizei und Reichswehr zum Schutz der Ernte -)erangezogen werden. Diebesgesindel stiehlt auf den Feldern das gebündelte Getreide, drischt es ab und stellt die leeren Garben wieder auf.
In Riede, derwitz (Sachsen) wurden mehrere Landwirte schwer mißhandelt, well sie ihre Aecker so rein abgeerntet batten, daß sich das Aehrenlesen nicht mehr lohnte. — In Alt- löbau (Sachsen) wurde ein Gärtner und sein Sohn von einer Volksmenge schwer mißhandelt, die Wohnungseinrichtung zum Teil zerstört und das Bargeld geraubt. Sie hatten einen Dieb ertappt, und als dieser mit dem Messer auf sie losging, bekam er von dem Sohn eine Tracht Prügel. Der Dieb kehrte mit einer nach Hunderten zählenden Menge nach dem Gehöft zurück, um Rache zu nehmen. Die sächsisch« Landespolizei verweigerte den Ueberfallenen jede Hilfe. Sie haben sich nun um Schutz an die Reichsregierung gewandt.
35 Millionen Dollar herrenlos. In den Kaffen der New- rorker Banken liegen 35 Millionen Dollar, die keinen Besitzer haben. Es sind seit vielen Jahren eingezahlte Depositen-. Leider. Die betreffenden Personen sind aber nicht mehr zu ermitteln. Das ungeheure Vermögen wird schließlich dem Staatsschatz zufallen.
Explosion. In einem Vorwerk der Festung Kronstadt 'ei Petersburg platzten einige Minen, die aor längerer Zeit s ort untergebracht worden waren. Das Fort ist ganz zerstört. Vier Soldaten kamen ums Leben.
Ein deutscher Erzbischof in Mllelamerika. Der deutsch« Pfarrer Augustin Hombach ist zum Erzbischof in Tegucigalpa, der Hauptstadt von Honduras, ernannt worden.
Tausendjahrfeier- Die oberpfälzische Grenzstadt Waldmünchen im bayerischen Wald begeht vom 12. bis 18. August ihre tausendjährige Gedenkfeier. Die Stadt entstand mit einem Kloster, das von flüchtenden Mönchen zur Zeit der Ungarn-Einfälle gegründet wurde. Sie war von Kriegszügen und Plünderungen schwer heimgesucht und wurde 13 Mal durch Brände fast ganz zerstört.
Acker 1 Million Tagelohn. Der Tagelohn der Hafenarbeiter in Danzig beträgt in der Woche vom 6. bis 12. Aug. 1 080 000 Mark.
Geldsendungen im Flugzeug. Ein Flugzeug aus Berlin überbrachte am Donnerstag voriger Woche der Reichsbankhauptstelle in Hamburg 200 Milliarden Mark in Reichsbank- uoten. Nachdem die Summe auf dem Flugplatz Fuhlsbüttel abgeliefert war, flog die Maschine mit weiteren 200 Milliarden nach Bremen weiter. Auch hier erfolgte die Ablieferung.
„Entteuerung" in Tirol. Infolge der starken Markentwertung hat der Fremdenverkehr in Tirol sehr nachgelassen, dass die Preise wesentlich herabgesetzt werden mußten. Für voll« Verpflegung wird jetzt in guten Gasthäusern zweiten Rangs 60—80 000 Kronen, in billigeren Gasthäusern 40—50 000!
KroilLU. verlarrat.
ep. Vom Kampf gegen die religiöse Schulerziehung. In Hannover wurde ein Bund der freien Schulge- !e lisch asten gegründet. Die Grundlage des Bundes st der gemeinsame Kampf für die „konfessionsfreie" (d. h. religionslose) „weltliche Schule", die „aus der Herrschaft der Kirche" frei geworden ist. Vundesorgan soll die „Freie weit- iche Schule" sein.
ep. Gottesdienst für Rhein- und Ruhrkinder. Wo Kinder rus dem Rhein- und Ruhrgebiet zum Gottesdienst ihres Be- ienntnisses an Sonn- und Festtagen die Bahn benützen nüsssn, erhalten sie nach einer Verfügung der Reichsbahn- Nrektion Schülerfahrkarten. Zur Erlangung der Ermäßigung st eine Bescheinigung der Ortspolizeibehörde des Unter- äririgungsortes erforderlich.
Rückgang des Spareinlagenwerks. Nach der Veröffent- ichung des Deutschen Zentral-Giroverbandes für 1922 ist Zer Betrag der Sparkasseneinlagen vom 1. Januar 1922 )is 31. Dezember desselben Jahrs von 2!4 Milliarden Gold- narkwert auf 220 Millionen Goldmarkmert aebmken. Var
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