FrlödensMutz forkzusetzen. Sodann trat der Redner'dafür ein, daß England auf seine Reparationsguthaben verzichte und eine internationale Anleihe für Deutschland begünstigen solle.

Chamberlain erklärte hierauf, daß die Annahme dieser beiden Vorschläge Ramsay Macdonalds ein folgen­schwerer Beschluß sein würde. England würde sich damit auf die Seite Deutschlands stellen, um Frankreich zu be­kämpfen. Asquith wiederholte den Vorschlag der letzten Tage, im Falle ernster Ereignisse eine außerordentliche Ses­sion des Parlaments einzuberufen.

Hierauf ergrff

Ministerpräsident Baldwin

das Wort. England sei der Ansicht, daß die französische Ruhrpolitik nicht daraus berechnet sei, die gemeinsamen Ziele der Alliierten zu erreichen. Die englische Regierung sei einig darin, daß Frankreich so bald als möglich Reparationen be­kommen müsse, sie sei aber der Meinung, daß die Besetzung der Ruhr die Erhebung der Reparationen verzögere und nicht nur den Handel Englands, sondern die ganze Welt in Mit­leidenschaft ziehe. Mit Bezug auf den passiven Wider­stand erklärte Baldwin, daß die englische Regierung nichts zu unternehmen wünsche, um diesen Widerstand zu ver­stärken. Der Zusammenbruch Deutschlands würde zur Folge haben, daß England weniger Reparationen bekäme und daß eine lange Zeit vergehen würde, bevor die deutschen Finanzen wieder hergestellt werden könnten. Die englische Regierung habe noch nicht auf die Hoffnung verzichtet, die Einigkeit unter den Allierten wieder herzustellen, um eine rasche Eesamtrege- lung möglich zu machen. Wenn eine solche Regelung zu­stande käme, so würde Deutschland ein starker Industriestaat werden. Er habe nie geglaubt, daß Frankreich und Belgien durch die Besetzung der Ruhr andere Ziele verfolgten, als Reparationen zu erlangen. Zum Schlüsse erklärte Baldwin, daß er immer ein Freund Frankreichs gewesen sei. Ei wünsche darum, mit Frankreich bis an die Grenze des Mög­lichen zusammenzuarbeiten.

Nach Baldwin ergriff Lloyd George das Wort: Ei erklärte, daß während der Parlamentsferien zwei folgen­schwere Ereignisse eintreten könnten, entweder der Zusamt menbruch oder die Kapitulation Deutschlands. Im Falle der Zusammenbruches Deutschlands würde Frankreich endgültig m den Besitz der Ruhr gelangen und damit der europäischen Kohlen- und Eisenmarkt beherrschen, lieber di, Ziele Frankreichs könne heute kein Zweifel mehr bestehen Wir haben Frankreich zu diesem Zwecke gewarnt. Wir Hof ken, daß wir Erfolg haben.

Daraus wurde die Aussprache Über die Regierungserklä­rung geschlossen. Das Haus vertagte sich auf 13. November

Der italienische Botschafter begab sich Donnerstag nach­mittag ins Foreign Office, wo er die schriftliche Antwort de» italienischen Regierung auf die jüngsten englischen Borschläge Überreichte. Außerdem wird mitgeteilt, daß nach einer Mel­dung aus Tokio die schriftliche Antwort der japanischen Re­gierung auf dem Wege sei.

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Die Beurteilung in Berlin

Berlin, 3. August. Die gestrige Regierungserklärung Laldwins im Unterhaus wird in verschiedenen Punkten von den Berliner Blättern scharf abgelehnt. In der Frage des passiven Widerstands faßt derBerliner Lokal­anzeiger" den Eindruck des von Baldwin mitgeteilten englischen Antwortentwurfs in die Worte zusammen: Welche Regierung auch jemals in Deutschland an das Ruder kommen würde, sie könne immer nur die eine Auffassung vertreten, daß der Bevölkerung des Ruhrgebiets die Aufgabe des pas­siven Widerstands nur zugemutet werden könne, wenn sie die sofortige Zusicherung der umgehenden Aenderung der jetzi­gen Besetzungsmethode erhalte und außerdem die Zusiche­rung der Räumung der widerrechtlich besetzten Gebiete in kürzester Frist. Außerdem müsse die Freigabe der Ge­fangenen, die Rückkehr der Vertriebenen und die Beseitigung der Eisenbahnregie zugestanden werden. DieDeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Die englische Regie­rung empfiehlt uns, unsere einzige Waffe aus der Hand zu geben, ohne uns die geringste konkrete Gegenleistung zu geben. Die Aufforderung zur Kapitulation wird man m ganz Deutschland begreifen. Es ist wichtig, daß England volle Klarheit darüber besitzt, daß keine deutsche Regierung denkbar ist, die der Bevölkerung des Ruhrgebiets bei ihrem passiven Widerstand gegen die Eindringlinge in den Rücken fällt. Auch dasBerliner Tageblatt" erklärt, es könne immer nur Diederholt werden, daß für das deutsche Volk ein Verzicht auf den passiven Widerstand ohne die Ge­währung gleichzeitiger Garantien für eine baldige Räumung des Ruhrgebiets mit aller Konsequenz nicht in Frage kommen kann. Alles in allem bleibe nach den Erklärungen Baldwins und Lord Currons für uns die Tatsache bestehen, daß die englische Politik zwar nicht mit drakonischen Mitteln, aber doch mit unvermindertem Druck fortgesetzt wird und daß unsere oberste Aufgabe ist, uns mit doppelter Energie zu­sammenzureißen, um nicht durch einen Anfall von Schwäche die englische Aktion während ihres langsamen Ganges zum Mißerfolg zu bringen.

Frankreich ist nicht unbefriedigt

Paris. 3. August. Die gesamte Morgenpresse nimmt zu den Erklärungen des englischen Parlaments Stellung. Der Petit Parisien" schreibt: Man sieht, die im Auszug veröffent­lichte französische Antwort auf den englischen Fragebogen läßt die Türe für Verhandlungen offen. Die französische Regie­rung hat übrigens gewünscht, daß die Verhandlungen fort­gesetzt werden über die Frage, wie man Deutschland eine Antwort erteile. Uebrigens, die Verhandlungen kön­nen noch eine ziemlich lange Zeit fortgesetzt werden und es wird wohl eine gewisse Zeitspanne andauern, bevor ein Uebereinkommen möglich wäre. In offiziellen fron,Mi­schen Kreisen will man in den Worten Baldwins und Cur- zons den Wunsch erblicken, die Entente nicht aus­ein a nd e r z u re i h e n und man stellt mit Vergnügen fest, daß die Legimität der französischen Aktion im Ruhrgebiet nicht angezweifelt wurde.

Paris, 3. Aug. DerTemps", das französische Regie­rungsblatt, beurteilt die englische Regierungserklärung von gestern nachmittag wie folgt: Es sei leicht auf den Vorwuri

ju antworten, daß die französische und die belgische Note sich nicht über den englischen Entwurf einer Antwort an Deutschland ausspreche. Bevor sie Abänderungen zum eng­lischen Entwurf vorschlagen könnten, hätten Frankreich und Belgien wissen müssen, worauf England hinaus wollte. Jetzt kündige die englische Regierung an, daß sie sich an die öffentliche Meinung der ganzen Welt wende und ihrem Urteil die zwischen den Gläubigern Deutschlands eingeleitete Debatte unterbreiten werde. Diese Neuigkeit sei allerdings in retho- riiche Vorsichtsmaßregeln eingeschlossen. Nichtsdestoweniger schmeichle sich die englische Regierung, die öffentliche Mei­nung der Welt mit sich reißen zu können. Aber das Manöv. r könnte leicht auch zur Folge haben, daß unter den Gläu­bigern Deutschlands eine nicht wieder gut zu machende Un­einigkeit in ganz Europa - "d in der ganzen Welt ausbreche. Wie könne eine derart Politik gerechtfertigt werden? Anstatt einer Erklärung ^rde im allgemeinen angegeben, daß das Kabinett Baldwins gehalten fei, verschiedenen Not­wendigkeiten Rechnung zu tragen, finanziellen, politischen und wirtschaftlichen. Diesen Notwendigkeiten spricht der Temps" unter Benutzung gewisser englischer Meinungs­äußerungen das bloße Vorhandensein ab. Seine Schluß­folgerung ist vielmehr, es gebe keinen Grund, den die eng­lische Regierung mit gutem Gewissen eingssiehen könnte und der sie zwingen könnte, sich von Frankreich zu trennen. Das lei hervorgehoben in dem Augenblick, in dem die Erklärung Baldwins und Lord Curzons gegen die Belgier und Fran­zosen die ganze Welt mobil zu machen versuchten.

Enttäuschung im eigenen Lager

London, 3. August. Die Morgenblätter verbergen fast durchweg nicht die Enttäuschung über die Regierungserklä­rung. DieTimes" geben zu, daß England vorläufig noch keinen Plan zur Lösung der mitteleuropäischen Frage aus« gearbeitet hat. DieDaily Mail" schreibt, daß die gestrigen Erklärungen eine große Enttäuschung für das ganze Volk gebracht hätten.Daily Chronicle" stellt fest, die Parla­mentsvertagung ans drei Monate habe die Oeffentlichkeit ohne Mitteilungen und Informationen einem Ministerium ausgeliefert, das anscheinend nicht wisse, was es wolle, wäh­rend tragische Ereignisse von großer Bedeutung für England und Europa sich abspielten.

Frankreichs Antwort an England

Paris, 3. August. Das französische Außenministerium er­klärte Donnerstag abend, daß, wenn die englische Regierung die Dokumente veröffentlichen werde, worin sie ihren Stand­punkt auseinandersetze, die französische Regierung ebenfalls andere Dokumente veröffentlichen werde, die ihren Stand­punkt wiedergeben. Da nun in der englischen Regierungs­erklärung der Inhalt der englischen Vorschläge vom 21. Juni bekannt gegeben worden ist, hat die französische Regierung schon Donnerstag abend darauf geantwortet, indem sie ihrerseits den Inhalt der französischen Antwort vom 26. Juli veröffentlicht. Es wird darin gesagt, daß Frankreich erklärt habe, cs werde die Ruhr nur im Verhältnis der deutschen Zahlungen räumen. Nachdem es vier Jahre lang gewartet habe und nachdem sein Standpunkt in mehreren Konferen­zen auseinandergelgt worden sei, ohne daß die Beschlüsse der Konferenzen je durchgesührt worden sesin und nachdem Deutschland mehrere Moratorien gewährt und chm mehrere wirkungslose Ultimaten gestellt worden seien, könne Frank­reich heute der Räumung der Ruhr nicht zustimmen.

Wenn Deutschland den passiven Widerstand sofort ein­stelle, so würde Frankreich die Besetzung der Ruhr in ge- wissen» Sinne abändern» soweit dies mit der Sicherheit seiner Truppe» und Ingenieure sowie mit der Erhaltung seines Pfandes vereinbar wäre. Dadurch, daß Frankreich die Ruhr besitzt habe, habe es Deutschland den Zahlungswillen bei- bun'gen wollen. Es habe die Ueberzeugung. daß wenn die englische Regierung ihre Mißbilligung über eins Politik erklärt hätte, die Deutschland ruiniere und ganz Europa mit Ruin bedrohe, dann sofort alles wieder in normale Verhält­nisse zurückgeführt wäre. Die französische Regierung sei da­gegen mit der englischen Regierung darin ciniq. daß in Deutschland der Markkurs stabilisiert, der deutsche Staats­haushalt geordnet und die Erzeugung ermutigt werden sollte. Frankreich erkläre weiter, daß der Ruin Deutschlands i icht der Besetzung der Ruhr zuzuschreiben, sondern das Werk des Deutschen Reiches selbst sei. Die Franzosen wünschten außer­dem zu wissen, ob die Frage der interalliierten Schulden in der Gesamtregelung inbegriffen sein solle oder nicht. Was den Vorschlag der Sachverständigenkommission anbelange, wünsche dis französische Regierung zu wissen, welcher Nation die Sachverständigen sein sollten und wie ferner die Sachver­ständigen ernannt würden, ob durch die Regierungen oder die Neparationskommission. Die französische Regierung krage sich aber, warum die deutsche Zahlungsfähigkeit neu sefigeslellk werden solle. Die deutsche Zahlungsfähigkeit sei im Jahre 1921 festgesetzt worden. Es bestehe keine Gewähr dafür, daß die neuen Zahlen noch in 10 oder 15 Jahren gültig wären. Nach dem Artikel 234 des Versailler Vertrages sei übrigens die Reparationskommission damit beauftragt, die deutsche Zahlungsfähigkeit festzusetzen. Man dürfe nicht baf­fen, eine Zahl festfetzen zu können, die von der deutschen Re­gierung als gerecht und durchführbar angesehen würde.

Aus dem Ruhrkampf

Verschwinden der Kokshalden

Essen, 3. Aug. Unter der UeberschriftVerschwinden der Kokshalden" schreibt dieRheinisch-Westfälische Zeitung": Do die Lagerbestände an Koks aus dem Ruhrrevier fast ganj abtransportiert sind, vermehren die französischen Besatzungs­truppen ihre Anstrengungen, um den für ihre Hüttenindustru unentbehrlichen Brennstoff zu erhalten. Schon seit einiger Zeit griff die Besatzung auf die Lagerbestände der Eisenwerk« an der Ruhr zurück. In den letzten Tagen versuchte man di« Belegschaften einzelner Zechen zur Aufnahme des Kokerei­betriebes zu zwingen, indem man ihnen im Weigerungsfalls den Zutritt zu sämtlichen Anlagen der Zechen unmöglich machte und so die Zechen überhaupt stillegt. Dieses Vorgehen endete vor längerer Zeit auf den staatlichen Gruben mit einem glatten Mißerfolg infolge des einmütigen Widerstan­des der Beamten und Arbeiter. Auch der auf den privaten Zechen unternommene neue Versuch, die Kokserzeugung sin die Besatzungsmächte in Gang zu bringen, scheiterte an de» Weigerung der Belegschaften, für sie zu arbeiten. Der Vrenn- stostveriand nack Rrankreicki und Belgien aus dem Ruhr-

bezir? hat im Juli gegenüber dem Monat Juni eine beträcht­liche Abnahme erfahren, und man rechnet damit, daß de, Koksversand gegen Ende dieses Monats ganz aufhören wird Essen. 3. August. Wie dasRuhrecho" zu den gestrigen Vorfällen in Oberhausen berichtet, sollen von den Ar- beitern d r ei g e t et, 18 s chw e r v erletz t und viel« leichtverletzt worden sein.

Neue Nachrichten

Die wertbeständigen Vahnkarife Berlin, 2. August. Wie dieVossische Zeitung" erfährt ist zum 1. September mit der Einführung sowohl wertbestän­diger Gütertarife, als auch wertbeständiger Personentaris bst der Reichsbahn mit Sicherheit zu rechnen. Nach de, heute vormitag erfolgten Rückkehr des Reichsministers Erz nec von einer Dienstreise sind die leitenden Beamten de, Berkehrsministeriums zu einer Beratung der Jndexfrage,zu sammengetreten. Es soll geplant sein, bei der Berechne der Tarife den Friedenstarif zugrunde zu legen und ihn mi einem Entwertungsfaktor zu multiplizieren, der aus den Weltmarktpreis für Kohle und Eisen, den InlandÄöM, usw. errechnet wird. Ende der nächsten Woche wird d« ständige Ausschuß des Reichseisenbahnrats zusammentreten um über eine eventuell noch vor dem 1. September not­wendig werdend Tariferhöhung und über die Valorisiernnj der Tarife zu beraten.

Ehrhardt in Schweden?

Stockholm, 3. August. Die schwedischen Blätter messen daß der Kapitän Ehrhardt über die Grenze nach Schwede, entkommen sei und sich in Stockholm aufhalte. Die Stock­holmer Polizei, die von verschiedenen Berichterstattern be> fragt wurde, ob von schwedischer Seite Maßnahmen gegei Ehrhardt beabsichtigt wären, verweigerte jede Auskunft, ohn- aber das Gerücht von dem Auftauchen Ehrhardts zu deinen, tieren. Der Berliner politischen Polizei liegt noch keine Be­stätigung dieser Meldung vor.

Streik und Standrecht in Angarn Budapest, 3. August. Die Lokomotivführer traten MM Lohndifferenzen in den Streik. Die Regierung ist entschlossen mit den energischsten Mitteln den Streik zu bekämpfen mi Ordnung zu halten. Zu diesem Zweck hat ein außerordeus sicher Ministerrat den Justizminister beauftragt, das Stand­recht für das ganze Land zu verkünden. Der Ver­band der Lokomotivführer wurde aufgelöst und die Mitglieder des Exekutivausschusses der Streikenden wurden in Haft ge­nommen.

Das neue Abkommen im Buchdruckgewerbe

Berlin, 3. Aug. Unter persönlichem Vorsitz des Reichs- nrbertsministers wurde in später Nachtstunde ein Abkommen iür das deutsche Buchdruckgewerbe getätigt, das für die lau­fende Woche vom 28. Juli bis 3. August eine Erhöhung des Spitzenlohns um insgesamt 400 000 Rl, für die Woche -om 4. bis 11. August eine Erhöhung des Spitzenlohns aus L 400 000 Rt vorsieht. Die Lohnregelung für die Woche ron, ),2. bis 19. August erfolgt in der Weise, daß der Spitzenlohn unter Zugrundelegung der für den 6. August festzustellenden Reichssteuerindexziffer zu errechnen ist. Die Schlüsselzahl wurde mit Wirkung vom 4. August auf 5000 festgesetzt.

Württemberg

Stuttgart, 3. Aug. Bekämpfung der Zahlungs­mitt e l n o t. Die Württ. Notenbank,st vom Staatsministe­rium beauftragt worden, zur Bekämpfung der Zahlangs- mtttelnot über ihr Kontingent hinaus weiters 200 Milliarden Mark Papiergeld herzustellen und sofort in den Verkehr zu dringen. Durch diese Maßnahmen wird die ZahlungsnM- uot in wenigen Tagen wesentlich gemindert sein.

Stuttgart, 3. Aug. S t u t t g a r t e r N o t g e l d sch eine zu 1 Million Mark. Die ungeheure Bargeldnot zwing! die Stadtverwaltung zur Herausgabe von Geldscheinen im Nennwert von 1 Million Mark. Die erste Serie wird heute erscheinen und zunächst für den eigenen großen Bedarf der städtischen Kassen verwendet werden. Im Laufe des Samstag werden auch für den allgemeinen Verkehr größere Summen zur Verfügung gestellt werden können. Der 1 -Million-Schein ist bei der Raschheit, mit der er hergestellt werden mußte- sehr einfach gehalten. Er trägt die mechanisch vervielfältigte Unterschrift des Oberbürgermeisters und des StadtpslegerZ und ist gegen Fälschung geschützt durch zwei Wasserzeichen­bänder, die das Stadtwappen enthalten und durch Md' schriftliche Unterschrift eines Beamten der Stadtyflrge.

Slullgark, 3. Aug. Gegen die Schließung der Ladengeschäfte. Bei einer Besprechung n-it Vertreter« verschiedener Kreise über die Beseitigung der Bargeldes! wurde darauf hingewiesen, daß in letzter Zeit manche Laden­geschäfte oft tagelang geschlossen halten. Das Stadtschult­heißenamt richtet die Aufforderung an dis Geschäftswelt, oll« aufzubieten, um die Schwierigkeiten, denen die Versorgung der Bevölkerung unter den heutigen Verhältnissen begegnet zu überwinden und jedenfalls eine ungerechtfertigte, auch nur vorübergehende Schließung von Geschäften in ihrem eigener Interesse zu unterlassen.

Vachingen a. A., 3. Aug. Bauunfall. Am Bahnba» Leinfelden-Waldenbuch verunglückte der Vorarbeiter Han! Dvnz bei Sprengungsarbeiten schwer. Ein Schuß ging iw Gesicht. Die Sehkraft soll vollständig verloren sein. Auch dl sonstigen Verletzungen sind so erheblich, daß an seinem M kommen gezweifelt wird. ,

Göppingen, 2. August. Verbotene Anti sah zisien-Vereinigung. Ueber eine hier gegründete aber von der Polizei verbotene Vereinigun! Schwabenland berichtet die Göppinger Zeitung Es ist, wi uns an amtlicher Stelle versichert wurde erwiesen, daß die Mitglieder der Vereinigung um sogenannten Stahlruten (Spiralknüppeln) ausgerüstet M und auch schon Uebungen nach militärischem Muster aoge- hatten haben. Die Stahlruten sind hier in der Faori von Klein (Härterverk) herqeftellt worden. Die Sonderoeo

äußert, man habe sich aus