Mt Schlagwaffen zu bewaffnen, von denen nur im MM äußerster Not Gebrauch gemacht werden sollte. Da bei Ladenpreis für einen Spiraltnüppel 60 000 -K betrage, hät­ten sich Parteimitglieder entschlossen, nach Feierabend in dei Fabrik von Klein diese Knüppel herzustellen. So seien 606 bis 700 Stück hergestellt worden. 100 Stück seien dem A b - geordneten Schüler (Soz.) nach Stuttgart gsschicki worden. Fabrikant Klein erklärte der seiner Vernehmung nicht gewußt zu haben, daß die Knüppel zur Bewaffnunz von Hundertschaften dienen sollten. Der Drehermeister Zuber der Firma Klein gab an, daß die Knüppel meistens in der Zeit von 12 bis 2 Uhr nachts angefertigt wurden, also nichtnach Feierabend". Sie sollten gegen die Fas- »lsien verwandt werden.

Lalw, 3. Aug, Glücklich verschont. Wie das Jugendamt mitteilt, sind in dem letzten Wagen des I> Zugs 88, der auf den in Kreiensen stehenden Vorzug auf- Ahr, auch vier Ferienkinder aus Calw und 6 aus Neuen­bürg gewesen, die glücklicherweise alle mit dem bloßer ! Schrecken davonkamen.

Earw. ovm Naryaus. In der lltzten GrmeinderatS- sttzung wurden die Grad- Maurer und Steinhauerarbetten am ZchulhanSneubau an Bauwerkmeifter Alber für 939480000 Mark vergeben. Das Off-n von Alber ist um rund lOO Mtll. billiger als das der Gedi. Pserffer und Walz. Der Vorsitzende, Siadlschultheiß Göhner, trtue etmn E,laß der Foistdrreklion mit, wonach ein mißerordnril cher Holzhrep aurschließ ich zur Dickung der SchulhauSbauko ren ge- edmtgt wird. Es dürfen 2M> Festmeter in Ab-e lung 5 des Waldes geschlagen wer­den; in 10 W rischaslsjahren ist ein Ausgleich dieser oußer- o deutlichen Nutzung h?i beiz» führen. Vom Jahr 1925 ab düsen jährlich nur 2200 F stmeter statt bisher rund 3000 Festmetri gehauen weid-u. Srolubaumetster Herbolzheimer «täitab 10. Auauft Urlaub um am i? August noch Amerika abzureisen; leine Stelle bleibt auf Wunsch so tanze offen, bis er a f ame-rka- iichem Bod g-la, d»t «st

Mutlmgen, 3. August. Besitzwechsel. Das Hotel Kronprinz ist in den Besitz von Gottfried Gagermaier über- gegangen, der es gestern übernommen hat.

Vom Bodensee, 3. August. Dem Tode entronnen Während ein orkanartiger Weststurm über den Unterst« brauste, kreuzten der alte Reichenauer Fischer Kilian Glönkle, -und ein Kurgast namens Klingler aus Stuttgart in einen Segelboot auf der Höhe zwischen der Insel Reichenau und Mannenbach. Plötzlich erfaßte eine heftige Böe, die nichi Mehr pariert werden konnte, das Boot und kippte es um. Un idie beiden Insassen zu retten, eilte ein von drei Reichenaueru Besetztes Motorboot herbei, allein dieses stieß im Sturm auj stas treibende Segelboot und kenterte selbst, so-daß nunmehl iS Personen in den hohen Wellen um ihr Leben kämpften. Ast Tie verzweifelten Hilferufe eilten dann von allen Seitei Motor- und Fischerboote herbei, und es gelang glücklichen weise, alle Verunglückten, wie auch die beides havarierter Boote an Land zu bringen.

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, den 4 August 1923.

Jum Sonntag.

In lleser Freude versunken beschaute ich mir ein golden wogen- de» Erntescld. Urb« mir sang ein Lerche Es klang w>r wie eine H-wm>lsbo1schasl: Wieder e«n Jahr Broi erwa sen aus dem deutschen Boden: welch ein Wund«, welch eine Güte I Da, mit elmm Mal vom Feldweg he,Über ein lauter. leidensckastl cher Ras; klatschend silllt die P> lisch auf den Rück n der Zugtiere, ein flu­chender Bauer! C, macht'« nicht schümm-r als viele andere in der Werkstatt oder aus der Eisenbahn! aber mir verdirbt er gründ­lich dte Summung und bringt mich zum Nachdenken über das Fluchen Iit's etwas Harmloses? Ist's gar ein Zeichen von Stärke? Nein, es ist ein Züchen von Schwäche, von Mangel an Selbstbeherrschung: und noch dazu ein Zeichen o n Ehr- surchislostgkeit, von Mangel an Sinn stir das Heilige, und unbestreit­bar bringt es einen rohen, erbitternden Ton hinein in unser Zusammen­leben Und darum sage ich mir und andern: Es ,iegt wahrhaftig g-- nug Fluch aus unserer strellzerissenen Erde; wenn wir noch mehr Tuch auf sie heradruscn, so läuft das Matz über und verschüttet vollends alle» Gute. S. P.

Bezirksfest des Go. Bolksbundes in Nagold. Während andere Bezrke tm Umkreis icho, seit Iah en er mal jährlich zu einem B zirksfest zusammenkamen, hat der N igolder Diö zese bisher ein solches gefehlt. Morgen wollen wtr das erste

feiern. Sein Sinn ist klar. EinVolksbund" kann nur be­stehen, wenn das Volk sich seiner Verbundenheit immer wieder bewußt wird. WaS uns verbindet, ist bekannt: eS ist derselbe Glaube und dieselbe Liebe. Derselbe Glaube, daß in Christus uns und unserem Volk Ziel und Weg, Kraft und Friede gegeben ist; dieselbe Liebe, die uns dringet, mitein­ander dahin zu wirken, daß Christi Geist, der Geist der Wahr­reit und Gerechtigkeit, der Liebe und Reinheit, als ein Sauer­teig alle Verhältnisse und Zustände und Volksschichten durch­ringe, damit Gottes Reich komme und sein Wille auch auf Erden geschehe. Nichts ist uns nötiger in dieser Zeit äußeren Drucks und innerer Auflösung. Bitter not tut »ns, alle guten Kräfte zusammenzuraffen und neue zu wecken, d,e einen aus mrütteln und die andern zu trösten und hoch über dumpfer Verzwe flung das Licht der Hoffnung leuchten zu lassen, üarum hoffen wtr auch auf eine starke Beteiligung aus Stadt and Land. Ein Festtag im wahren Sinn soll eS werden - nd Gott möge seinen Segen dazu geben! (Näheres ent- h elt das Programm der gestrigen Anzeige).

Allerlei

Englische Lufikmhnzüge. Das englische Kabinett hat dieser Tage den Vorschlag grundsätzlich angenommen, Verkehrs­linien für Luftschiffe auszugestalten, die von London bis Australien durchgeführt werden. Die Verkehrszeiten von Lon­don bis Aegypten werden zwei Tage, bis Indien fünf Tage und bis Australien zehn Tage in Anspruch nehmen. Jeder LuftbahnZUg soll ISO Personen befördern und im Stil eines Luxuszuges' mit Restaurants, Wohn- und Schlafräumen aus- gchattet sein.

Dreifacher Kchissszusamürenstotz. An der Küste van Pär­nu uch- ereignete sich dieser Tage der seltsame Zufall, daß drei Schisse zusammenstießen, von denen zwei auf der Stelle sanken. Infolge eines nächtlichen Gewitters trieben über die Nordsee dichte Nebelschwaden, so daß der mit Kohlen von Llyth nach Marseille steuernde spanische DamvferVe- gona V" das SchwedenschifsEl Dorado" m voller Fahrt rammte. Während sich die 41 Köpfe des sinkendenEl Do­rado" unter aufregenden Schwierigkeiten auf dieBegona V" zu retten suchten, tauchte plötzlich der Rumpf des Liverpooler DampfersSheridan" aus dem Nebel.Sheridan" kam mit Volldampf angebraust und schnitt dieBegona V" mitten durch. Der spanische Dampfer sank unter heftigen Explosionen Ser berstenden Kessel. Von der Besatzung sprang e-n Teil , ülcr Bord. Der andere Teil rettete sich in das -inzige, ge- ! mauchsfähig gebliebene Boot. Zum Glück konnre dieShe- : ndan" die gesamte Mannschaft dem Wellentode entreißen. ! Später nahm der HilfsdampferGeorge Jemion" aus Uar- ! n-outh, der auf eine drahtlose Unglücksbotschast rin sofort in ; S-? gegangen war, die Schiffbrüchigen aus und brachte sic ; .rn Land.

i Folgenschwerer Einsturz eines Neubaues. Aus Kaisers- - lautern wird gemeldet: Ein schweres Bauunglück hat sich aus i s- m Hahnbronnerhof ereignet, dessen Besitzer zurzeit einen ! Dopxclneubau ausführen läßt. Als Steine auf das Gerüst § getragen wurden, stürzte eine Giebelmauer zusammen und j c er letzte fünf Personen so schwer, daß sie ins Krankenhaus

> auch Kaiserslautern gebracht werden mutzten.

Mord in der Grotkauer tschechoslowak. Grenzwache. In der r Kanzlei der tsechoslowakischen Grottauer Grenzwache wurde

> Ser Finanzinspektor Ruß von einem Schmuggler ermordrt. ^ Dieser zog bei der Visitation plötzlich einen Revolver und

streckte Nuß durch drei Schüsse in den Nacken nieder. Der Mörder, der Seifert heißt und aus Kömgstein an der Elbe stammt, wurde bei der Verfolgung, nachdem er sich durch Schüsse verteidigt hatte, erschossen.

Wiederaufnahme des europäisch-chinesischen Poftverkehrs. Wie aus Moskau berichtet wird, ist der europäisch-chinesische Briefverkehr über Rußland wieder ausgenommen worden.

HandelsnachrlchLen

Der Dollar am 3. August: 1 102 750.

Zurückhaltung am Devisenmarkt Der Tod des Präsidenten Harding wirkte auf die Börse ziem­lich überraschend. Es machte sich infolgedessen eine gewisse Unsicher­heit geltend. Man ist über Len Nachfolger noch nicht unterrichtet, dock erwartet man einen für Deutschland günstiger gestimmten

Präsidenten. Die Goldanleihe der Neichsregierüng übte keinest nennenswerten Einfluß aus. Ebenso machten sich keine Nachwir­kungen der gestrigen Diskonterhöhungen bemerkbar. Die Zurück-- Haltung an der Börse wird noch versc-ärft durch die auf Montag erwartete Wiedereinführung des Freiverkehrs in Devisen. Man berät zurzeit noch, inwieweit man die Zulassung zum Handel mit Devisen beschränken will.

Verdoppelung des Goldzollaufgelds. Bom 8. August bis ein-, schließlich 14. August beträgt das Goldzollaufgeld 10 910 900 v. H,

Der Stand der Großhandelspreise am 31. Juli. Die Groß-, Handelsindexziffer des Statistischen Reichsamtes ist vom 24. 7. bisl ?,1. 7. um 131 v. H. auf das 183 510fache der Vorkriegszeit ge­stiegen und zeigt damit eine außerordentliche Erhöhung an, disi :- 2 >s allgemeine Preisniveau durch die Steigerung des Dollars uml 176 v. H. erfahren hak. 3m einzelnen haben sich erhöht: Lebens­mittel um 103 v. H. auf das 145521fache, Industrie st offsi um 170 v. H. auf das 254 534fache, Inlandswaren um 122 v. H- auf das 160841fache, Einfuhrwaren um 158 v. A. auf daS 296 357fache. Trotz der gewaltigen Steigerung haben die Preise mit der gleichzeitigen Dollarentwicklung nicht Schritt gehalten, so.-, Saß ihr Goldniveau von 80.6 auf 70 v. H. gesunken ist.

Spirikuspreis. Der Beirat beim Reichsmonopolamt für Brannk- wein hat den regelmäßigen Verkaufspreis für prima Sprit von 140 000 -1t auf 420 000 -1l pro Liter Weingeist erhöht. Eine Frei­gabe von prima Sprit findet jedoch vor der nächsten Beiratssitzung 14. August) nicht statt-

Hefepreis. Ab 1. August kostet 1 Pfund Hefe im Ankauf 50 000 Mark.

Stuttgarter Börse, vom 3. August. Während zu Be­ginn der Börse bei fester G r u nd sti m m u n g sich das Ge­schäft lebhaft gestaltete, schwächten sich die Kurse in deren Verlauf auf Gewinnsicherungen ab. Verschiedene Spezialwerks sedoch erwiesen sich als besonders verlangt und stark erhöht. Dis gestern erfolgte Diskonterhöhung blieb ohne größeren Einfluß, doch war eine gewisse Zurückhaltung seitens der Käufer angesichts der gespannten Geldmarktlage zu beobachten. Die Stimmung bleibl jedoch zum Wochenschluß zuversichtlich. Von Bank aktien erfreu­ten sich Vereinsbank besonderer Nachfrage, sie mußten zum Kurs von vorgestern (550 T.) rationiert werden. Notenbank stiegen von 700 T. auf 800 T., Hypothekenbank festigten sich auf 150 T. Am Markt der Brauerei werke gewannen Ravensburg und Eßlin. ger beide 100 T. und notierten ZOO T. bezw. 600 T., Retkenmeyer und Hohenzollern erhöhten ihre Kurse um 50 T. auf 750 T. bezw. 850 T., Mulle begegneten lebhafter Nachfrage, sie mußten 130 T. höher bei 750 rationiert werden, die jungen blieben 700 T. Von den Mekallaktien waren Feinmechanik weiterhin stark gesucht, sie stiegen in einem Sprung um 1 M. auf 4 M., zu welchem Kurs noch Rationierung eintreken mußte; die jungen schlossen 3.9 M. tzohner hielten sich unverändert bei 2.8 M-, ebenso Andreas Koch bei 1.9 M. Dagegen setzte stürmische Nachfrage nach Metall­waren ein, die einen Gewinn von 800 T. zu verzeichen hatten und zu einem Kurs von 4.5 M. rationiert werden mußten. Am Markt der M a s ch i n e n werte notierten Daimler abgeschwäckt 775 T. gegen 890 am Mittwoch, auch Laupheimer gaben 300 T, nach und gingen auf 2.7 M. zurück. Magirus notierten 650 T. gegen 700 T. zuletzt, Eßlingen mußten um 25 000 auf 1.5 M., Hes- ser um 30 T. auf 790 T. welchen, Neckarsulmer waren zu dem um 20 T. ermäßigten Kurs von 1D5 M. verlangt. Von den Spinnerei aktien mußten Erlangen bei 2.5 M. rationiert wer- den, llnterhausen notierten ohne Veränderung 3.4 M., Bietigheim zogen um 500 T. auf 4.5 M. an, Kolb-Schüle gaben um 100 T. auj 2.1 M. nach, Pfersee verbesserten ihre Notiz um 500 T. auf 3.7 M Kuchen die ihrige um 300 T. auf 2.8 M., Filz wiesen eine Steige­rung von 2.3 auf 3 M. auf, Leinenindustrie erhöhten ihre Notiz, da von allen Seiten gefragt, von 3.7 auf 5.2 M. Kattun schloffen, wie zuletzt, 2.5 M. Von den sonstigen Werten lagen Anilin fest bei 2.6 M., ebenso Heidelberger Zement bei 1.65 M., Kaiser Otto notierten wie am Mittwoch 660 T., Knorr desgleichen 950 T., Leibbrand kamen unwesentlich höher mit 390 T., Krumm ein wenig niedriger mit 590 T. zur Notierung. Köln-Rokkwetl setzten ihre Aufwärksbewegung fort und stiegen auf 2.2 M. (zuletzt 1.75 M.). Besonders bemerkenswert war die außergewöhnlich» Steigerung von Salzwerk Heilbronn, die ihren Kursstand verdop­peln konnten und bei 10 M. schloffen. Wachenheim erhöhten ihr» Notiz um 400 T. auf 2.4 M-, während Stuttgarter Zucker ihren vorgestrigen Gewinn nickt voll behaupten konnten und sich um 200 T. auf 1.3 M. abschwächten. Union Deutscke Verlagsgesell. schüft stellten sich 200 T. böher auf 1.2 M., Mannheimer Oel 100 T. höher auf 1.9 M., Ziegelwerke Ludwigsburg dagegen wa­ren unverändert 1 M. Würlt. Vereinsbank.

Das Wetter

Eine Reihe von Luftwirbeln zieht aus dem Atlaykischen Ozean herauf, nimmt zwar in der Hauptsache nördlich von uns ihren Weg nach Osten, verursacht aber auch In Süddeukschland Störun­gen. Am Sonntag und Montag Ist deshalb meist bed»H.teS« regnerisches und kühleres Wetter zu erwarten.

Amtliche Bekanntmachungen. Preistreiberei.

Es ist Anlaß gegeben, auf die wichtigeren Vor­schriften drr am 15 August d. I. in Krall tretenden nemn Preiltreiberetverordnung vom 13 Juki d. I, RGBl. S. 700 ausdrücklich hinzuweisen.

1. Wegen Höchstpreisüberschreitung w'rd bestraft, wer vorsätzlich einen höheren Preis alt den Höchstpreis fordert oder sich oder einem anderen g> währen oder versprkchen läßt, sowie wer vor­sätzlich beim Erwerb zum Zrv-ck der W-iteroer- äußerung mit Gewinn einen höheren P e-8 als den Höchstpreis gewährt oder verspricht (8 2 der Verordnung).

2. Wegen Preiswuchers wird bestraft, wer vor- sätzl ch für etmn Gegenstand des täglich n Be­darf» einen Preis fordert, der utter Be ückstch- tigung der gesamten Verhält!,-ffe einen über­mäßigen Gewinn enthält, oder einen solchen Preis sich rder einem anderen gewähren oder versp echen läßt (§ 3 a. a. O).

3. Wegen Leistungvwuchers wird bestraft, wer vorsätzlich für eine Leistung zur Befriedigung drs täglichen BedmfS eine Vergütung fordert, dte unter Berücksichtigung der gesamten Verhält­nisse einen übermäßigen Verdienst enthä.t, oder eine solche Vergütung sich oder einem anderen gewähren oder verspreche läßt (8 4 a. a. O).

4. Wegen Provifiouswuchers wird bestraft, wer vorsätzlich für die Vermittlung eine« Geschäfts über Gegenstände des täglichen Bedarfs o er über Leistungen zur Befriedigung des täglichen Bedarfs eine Vergütung fordert, dte unter Be-

rückstchiigung der gesamten Verhältnisse einen übermäßigen Verdienst enthält, oder eine solche Vergütung sich oder einem anderen gewähren oder versprechen läßt (8 5 a. a. O.).

5. Wegen Kettenhandels wird bestraft, wer vor­sätzlich den Preis für Gegenstände de» täglichen Bedarfs dadurch steigert, daß er sich in eigen­nütziger uv Wirtschaft icher Weise als Zwischen­glied in die Kette de» Warenumlaufs einschtebt (Z 6 a. a. O.)

6. W gen Warenzurückhaltuug wird bestraft, wer Gegenstände d-s täglichen Bedarfs, die zur Ver­äußerung bestimmt sind, tn der Absicht zurück hält, durch die spätere Veräußerung einen höhe­ren Gewinn zu erzielen oder den Preis hochzu- balten (8 7 a. a. O.).

7. Wegen Schleichhandels wird bestraft, wer vor­sätzlich einen Gegenstand, für den ein Höchst preis ststges tzt ist, oder der sonst einer Verkehrs­regelung unterliegt, unter vorsätzlicher Verletzung einer zur R gelunu ergangenen Vorschrift oder unter Verleim- g eine» anderen zur Verletzu, g einer solchen Vorschrift oder unter Ausnutzung der von et- em anderen beganaenen Verletzung einer so'chen Vorschrift zum Zwecke der Wei- terv räußsru ig mit G-winn errrnrbt.

Wegen Schleichhandels wird ferner bestraft, wer gewerbsmäßig Geschäfte der im Absatz 1 bezeichn eten Art vermittelt. (8 9 a. a. O.)

8. Bei vorsätzlicher Zuwiderhandlung tritt Gefäng­nis und Geldstrafe von zehntausend Mark bis zu zwanzig Millionen Mark ein; in besonder» schweren Fällen ist dte Strafe Zuchthaus und Geldstrafe von mindesten» einer Million Mark, das Höchstmaß der Geldstrafe ist unbeschränkt. Dte fahrlässige Begehung von Preistreiberei hat

Gefängn s bis zu einem Jahre und Gelvstrafe oder eine dieser Strafe zur Folge (88 12 u. 13 a. a. O.)

9. N-ben der Strafe tritt Einziehung de» wuche- rischen Gewinns oder Verdienste» ein. Auch kann bei Preistreiberei aus Einziehung der Ge­genstände, auf dte sich di» strafbare Handlung bezieht, sowie der bri der Trt verwendeten Ver­packung» und Beförderungsmittel erkannt wer den, selbst wenn sie weder dem Täter roch einem Teilnehmer grhören. (88 16 und 23 a. a O.)

10. N-ben Gefäng'i» kann bet vorsätzlicher Preis treiberei auf Verlust der bürgerlichen Ehren­rechte erkannt werden, neben Z chihau» ist hier­auf zu erkennen. N-ben ZuchihauS ist bei Preistreiberei aus Zulässigkeit von Polizeiauf­sicht zu erkennen. (88 24 und 25 a. a. O.)

11. Neben der Strafe kann bet Preistreiberei im Urteil oder Sirofbefebl angemdrirt werden, daß die D rurteilung auf Kosten des Schuldigen öffentlich bekannt zu machen ist (8 26 a. a. O).

Nagotö, den 2. August 1923. 302

Oberamt: Münz

Tüchtiges, selbständiges

wird auf I. Sept. in gu­tes Hau» gesucht.

Hoher Lohn und gute Behandlung. 311

Näheres durch dte Ge­schäftsstelle dS. Bl.

Verkaufe

ein gutrrhalierreS

Anzusehen S -mStag mit­tag 1 Uhr tn der Rose in Nagold.

Berneck.

Nutzholz- md

Reisoerkoos

am Montag, S. d M. abends */-? Uhr in der Krone h er aus den autS- herrl. Waldungen Ficht» wald Adt. Unter. Br> der- ratn uno Wohelmthöhe: Beigholz: 22 Rm. Srind-lholz mir An­bruch »nd

12 Reifiglose. 305 Freiherr!. Rentamt.

f-st-UA fZ I»I IZs A lzj IZIZI-UZ

Haarsokark

ISSS ^erllsrr Itrro

k38IKl'M688el' U. Lekei'en

sovlv »Ile kueiirrrtikel AesvbliLen von

Oll«

R8886r- u. 8istlIlVSk-6N

UL. Lkrsrsrklivxev veräsrr mit 8perikrlws.8<:kiireii pürrktlivk xesr-KIrkksu.

!ü Irl ÜI13 lrl 13 Irl 13 Irl A D lsl