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Samstag, den 4. August ISSS

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S7. Jahrgang

TagesspLegel

Der amerikanische Präsident Hardmg, der seit einigen Tagen an einer Fischvergiftung erkrankt war, ist gestern in San Franziska einem Schlagansall erlegen. Sein Nachfolger wird avkomatisch der derzeitige Vizepräsident Lvslidge.

Die unklare und schwächliche Erklärung der englischen Re­gierung wird in der deutschen Presse allgemein abgelehnt, während die Franzosen glauben» Hoffnungen für die Durch­setzung ihrer Pläne daraus schöpfen zu können. Auch viele englische Blätter find über die Erklärung enttäuscht. ,

Im Ruhrgcbiet verschlimmern die Franzosen durch große Beschlagnahmungen von Lohngeld §rn die unter der Arbeiter­schaft herrschende Erregung über den Mangel an Zahlungs­mitteln.

Trostlos, wo man unr auch Hinsicht! Trostlos und zu­gleich ungewiß und dunkel! Am 19. Juli gab Valdwin stiae bedeutsame Erklärung im Unterhaus ab. Am 20. Juli schickte er einen Antwortcntwurf nach Paris, Brüssel, Rom, Tokio und Washington. Was drin steht, weiß außer den be­teiligten Regierungen niemand. So viel weiß man nur, daß der Standpunkt der englischen Negierung stark absticht von dem der Pariser, und zwar in der Ruhr- wie in der Re­parationsfrage. Man hörte auch, daß dis ursprüngliche Fas­sung schärfer lautete, daß aber aus Verlangen von Lord Curzon und Lord Derby die Spitzen abgebrochen wurden, namentlich der Satz gelöscht wurde:, dis Ruhrbesetzung widerspreche lebenswichtigen Interessen Englands. Denn inan sagte sich: Wenn Poincare trotzdem auf seiner Ablehnung bestehe, dann bedeute eine solche Haltung zweier Großmächte ;u einander nichts weniger als Krieg.

Poincare ließ auch diesmal England lange auf Ant- lve.'i warten. Vielleicht hoffte er, daß inzwischen irgend nne für Frankreich günstige Entscheidung an der Ruhr ae- 'a'.Ln sein werde, um dadurch jene für'die Diplomatie "so außerordentlich willkommene Lage einervollendeten Tat­sache" zu schaffen. Eine längere Pause brauchte er auch aus einem anderen Grunde. Belgien nämlich horchte auch nicht sofort auf den ersten Pfiff aus Paris. Ja, es schien eine Zeitlang, als ob man in Brüssel geneigt wäre, näher an Baldrvin als an Poincare zu rücken. Das aber mußte unter allen Umständen Hintertrieben werden. Wie weit dies gelungen ist, läßt sich heute noch nicht beurteilen. Man weiß nur, daß die belgische Antwort halb so groß als die franzö­sische ist, daß sie sich aber in den beiden Hauptpunkten decken: Keine Verhandlung vor Einstellung des passiven Wider­standes, keine, Räumung des Ruhrgebiets vor gesicherter Reparationszahlungen.

Am 31. Juli nun erfolgte die Uebrrgabe der Antwori der Alliierten in London. Ging ziemlich peinlich dabe zu. Der italienische Botschafter Della Toretia erschien zuerf und meldete, das; Mussolini es vorzishe, für den Augenblick nicht zu antworten. Er wolle zu den Schwierigkeiten, du zwischen England, Frankreich und Belgien bestehen, nicht bei­tragen. Dasselbe erklärte die japanische Negierung. Nun kan der Belgier und überreichte Theunis' Antwort. Dann tra der deutsche Botschafter Dr. Sthamer ein und machte Mittei­lungen über die wirtschaftliche Krise in Deutschland. Endlich der französische Botschafter Graf Aulaire mit der Antwor Poincares. Lord Curzon war sehr wortkarg: er versprach den Herren nacheinander, ihre Antworten dem Kabinett vor­igen zu wollen. Sonst nichts.

Was dieses tun wird, weiß heute niemand. Die Blättei vermuten, man sei in London über die französische Ant­wort, weil sie nicht das mindeste Zugeständnis mache, nicht- weniger als erbaut, und denke an eine Veröffentlichung dei beiderseitigen Dokumente. Letzteres würde so, viel bedeuten als den Abbruch der Verhandlungen. Das wäre allerding; den Parisern sehr unangenehm. Andererseits scheinen du Diehards, d. h. die englischen Rechtsradikalen einen Wer: darauf zu legen, daß das englisch-französische Einvernehmer nicht vollends ganz in die Brüche geht.

Für uns Deutsche ist das eine bange Wartezeit. Unser! Ruhrbewohner wälzen sich unter namenlosen Schmer- zen in der Hölle Poincarss. Und er schürt und schürt da; vceuer zur unerträglichen Hitze. Und wie mag es vollend; den vielen Eingekerkerten zumute sein! Wie mag ihnen du Zeit lange werden, bis endlich ihr Schicksal entschieden ist und dazu die vielen Ausweisungen. Zu Tausenden unk Abertausenden strömen sie, die vertriebenen Eisenbahner mi: Weib und Kindern in das unbesetzte Deutschland, das mit­leidsvoll seine Arme für sie öffnet. Aber die Heimat könner wir, trotz der treuesten Fürsorge, den Obdachlosen nicht er­setzen.

Sodann unserewirtschaftliche Krise"'. An U August notierte der Dollar nach dem Berliner amtlicher Kurs 1 102 750 Mark. Schauderhaft! Vor 6'/- Monaten, an Tage der Ruhrbesetzung 8000! Und jetzt! Daß Gott erbarmst Verächtlich weisen die Ausländer unsere ehemals so hoch­gewertete Mark als Zahlungsmittel ab. Wie sollen wir di, mr unsere Industrie so notwendigen Rohstoffe beschaffen 1 Wie die Lebensmittel für ein Sechzigmillionenoolk, das, trotz

i aller noch so fortgeschrittenen Technik, ans seinem eigener Grund und Boden sich nicht hinreichend ernähren kann vollends jetzt, wo wir am Ende des Wirtschaftsjahrs sicher and bereits die Hand nach der neuen, allerdings hoffnungs­reichen Ernte gierig ausstrecken?

Mit der Geldentwertung steigt die Teuerung ins Un­ermeßliche. Täglich liest man Zahlen, bei denen man trotz der guten Sommerwärme eine richtige Gänsehaut bekommt Und wenn man vollends an unsere unglücklichen Rentner denkt, denen jetzt ihre ehemaligen Geldersparnisse als wert­lose Papiersetzen vor die zitternden Füße geworfen werden Kurz, die Not ist riesengroß. Und die Verantwortung dei Regierung nicht weniger. Sie hat deshalb schleunig! Hilfsmaßnahmen ergriffen: ein Rhein- und Ruhropfer soll aus erhöhten Einkommenssteuern aufgebracht, die Kraftfahr­zeugsteuer ums Fünfzigfache erhöht, die Verbrauchssteuer Nacheinander ebenfalls der Geldentwertung sofort angepast

werden. Das ist alles gut und recht. Aber erst müssen diese Maßnahmen verfassungsmäßig vom Reichsrat und vom Reichstag genehmigt werden. Darüber vergehen mehrere Wochen. Für solche außerordentliche Notzeiten hätte die Ver­fassung, deren Geburtstag am 11. August mit sehr gemisch­ten Gefühlen gefeiert werden dürfte, eine Diktatur vorsehen müssen, die schnell und ungefragt durchfahren könnte.

Gut war übrigens, daß der Reichskanzler sich an die Landwirtschaft mit der Mahnung wandte, sie möge mft ihren Erzeugnissen nicht zurückhalten, sondern so rasch als nur möglich sie der Lolksernährung zur Verfügung stel­len. Man werde dafür sorgen, daß den Landwirten aus ihren Höfen oder auf ihren Gängen in die Städte von Plün­derern und Unruhestiftern nichts zustoße.

Aber auch an letzte'.-: hat dis Neichsregierung ein ernstes Mahnwort gerichtet. Jetzt sei nicht die Zeit, das Volk zu be­unruhigen. Jetzt gelte cs, zusammenzuhalten und allen Zwist zurück,zuftellcn.

Was kümmerte das die Kommunisten! Sie hielten trotz allen Elends, das zentnerschwer auf unserem armen vielgeprüften Volke lastet, cm letzten Sonntag einen A n t i- fajchistentag ab. Breslau und Frankfurt mutzten die Woche vorher denAuftakt", sp'elen. Dort wurde geplün­dert, hier ein Staatsanwalt schändlich ermordet. Das ließ nichts Gutes ahnen. Die Regierungen Preußens und an­derer Länder verboten die geplanten Kundgebungen. Unsere würtiembergische Regierung, in richtiger Abschätzung des wahrscheinlichen Verlaufs, gestattete sie. Aber alle Behörden, die für die öffentliche Sicherheit verantwortlich sind, hatten mit starken Vorsichtsmaßnahmen vorgesorgt.

Dergroße" Tag kam und verlief klein und barmlos. Außer in Neu-Ruppin kam es nirgends zu nennenswerten Zusammenstößen. Die Sozialdemokratie tat bei dem Rum­mel nicht mit. Die ergraute Arbeiterschaft glänzte durch ihre Abwesenheit. Nur dieliebe Jugend" marschierte hinter blutigroten, mit dem weißen Sowjetstern verzierten Fahnen. Man ließ die Leute in Ruhe, und si: ließen die Faschisten, d. h. alle Nichtkommunisten auch in Ruhe.

Also einen zweiten9. November" ga'os nicht, keinen Bürgerkrieg, nicht einmal einerhebendes Manöver". Ein gutes Zeichen für das deutsche Volk, das trotz allen Elends Ordnung liebt. Die Welt hat wieder einmal gesehen, daß Deutschland noch lange nichtrussisch" ist.

Nein, jetzt brauchen wir Ruhe, wie noch nie seit dem Weltkrieg. Wir können auch heute keinen Kanzler Wech­sel, von dem neuerdings so viel die Rede war, brauchen. Dr. Cuno hat es nicht allen recht gemacht. Der jetzige Sturz der Mark spricht gegen ihn. Aber er hat doch den pas­siven Widerstand begonnen und bis heute tadellos fortgesetzt, so gut, daß die Welt vor uns Respekt zu bekom­men wieder begonnen hat. Geben wir aber heute den pas­siven Widerstand auf, so gibt uns morgen England preis. Und wenn wir mit dieser Abwehrpolitik nichts erreicht hät­ten als die Entzweiung der beiden Alliierten, wahrlich der Erfolg wäre des Opfers wert.

Präsident Harding 1°

Tan Francisco, 3. August. Präsident Harding ist heute nacht ohne vorangsgangsns Anzeichen gestorben während einer Unterhaltung mit Familienangehöftgsn. Die Aerzte konstatierten einen Schlaganfall.

Seit der ersten Erwählung Washingtons zum amerikanischen Präsidenten, 1788, ist keinem seiner Nachfslg.'r der Wahlsieg so leicht geworden, wie Warren Harding, dem Erkorenen von 1920. Zu gründlich hatte sein Vorgänger Wilson abgewirtschaftet. Wenn die Union den Krieg 1917/18 verloren hätte, kennte die Unzu­friedenheit kaum schlimmer sich gegen den verantwortlichen Siaats- lcnker Luft gemacht haben, als Wilson gegenüber nach der Heim­kehr aus Versailles mit dem Ballast einesVölkerbundes", der die Union auf die Dauer in die Händel Europas verstricken sollie. Der Senat hatte dem ehemaligen Professor sein von Clemenceau und Poincare abgeschriebenes Friedensdokument wie eine unselb­ständige Schülerarbeit zerrissen vor die Füße geworfen, und die autokratischen Manieren bei der Verabschiedung Lansings erzeug­ten eine Entrüstung, die auf die ganze demokratische Partei zurück­fiel. Harding war als Verleger der ZeitungStar" und Bank­direktor seit 1912 einer der beiden Staaisdeputierten von Ohio, nachdem 1910 eine Bewerbung um den Gouverneurposten fehlgc-

schlägen war. In Washington gelangte er bald in den Ausschuß für auswärtige Aug-rlsgenhsiten, zu dessen namhaftesten Mitgliedern er dann zählte. Aber dis Propheten, dis in ihm einen Dutzendpräsi- dsnten gewittert hatten, der einfach sich die Richtlinien seiner Poli­tik vom Parteiklüngel vorschreiben lassen würde, hatten sich geirrt. An Selbständigkeit des Urteils steht er Wilson nicht nach, aber seine Entschiedenheit hält sich einmal von jenem Eigensinn entfernt, der an dem Vorgänger so sehr mißfiel, und dann bildeten sich seine Meinungen auch in engerer Anpassung an die Verhältnisse der realen Welt. Peinlich vermied er, durch Vernachlässigung der kon­stitutionellen Form Anstoß zu geben, und seine Regierungshnnd- lungen stellten sich dem unmittelbaren Empfinden als Exponent des nationalen Willens dar, wie es bei Wilson niemals der Fall ge­wesen war. Die ungefähr erste betraf den Abschluß eines förmlichen Friedens mit Deutschland, nachdem man seit Jahresfrist es bei einseitiger Aufhebung des Kriegszustandes bewenden lassen wollte ein Verlegenheitsausweg, der die unklar­sten Verhältnisse schuf. Ein so nüchterner Realpolitiker mußte natür­lich den wunderlichen Einfall des deutschen Kabinetts Fehrenbach-Si- mons, seinen Schutz gegen die Vergewaltigung durch das Londoner Ultimatum (Mai 1921) anzurufen, mit kühler Ablehnung erwidern. Man hatte bei uns aus den Erfahrungen mit Wilson leider allzu- wenia gelernt. Auch aus der amerikanischen Zurückhaltung von den Konferenzen in Genua und im Haag darf man dem Svstsm Harding-Hughes keinen Vorwurf machen. Hughes, der bei den Wahlen von 1916 unterlegene republikanische Kandidat, war von Harding zur Leitung der auswärtigen Angelegenheiten berufen worden. Einen beinahe vollen Erfolg bedeutete die nach Washington selbst berufene Konferenz (November 1921), welche nicht bloß den internationalen Flottenrüstungen ein« 10jährige Pause auferlegte, sondern auch den für Amerika bedeutsamen Gewinn zeitigte, daß England und Japan in eine Auslösung ihres 20jährigen Bündnisses willigten. Das noch schwierigere Ziel freilich, auch Frankreich zum Verzicht aus sein« kriegerischen Pläne zu veranlassen, blieb damals wie später unerreicht. Harding war 1868 als Sohn eines Dorfarztes schottischer Abstammung geboren. Seine Muter war holländischer, seine Gattin, Floren« Kling, deutscher Abstammung. Er war Baptist«

Aussprache über die englische Regierungs- erklärung

London, 3. August. Der englischen Regierungserklärung schloß sich eine Debatte an, die ini Oberhaus von Lord Grcy und im Unterhause von Ramsay Macdonald eröffnst wurde. Letzterer erklärte insbesondere, daß die französische und die belgische Antwort auf die englischen Vorschläge die englische öffentliche Meinung enttäuscht hätten. Die Arbeiterpartei be­glückwünsche die Regierung, in dieser so wichtigen Frage der 'Reparationen nunmehr eine eigene Politik eingeschlagcn zu haben. Dis englische öffentliche Meinung werde erstaunt ft'm darüber, zu vernehmen, daß die französische und die belgische Antwort den englischen Antwortentwurf auf die deutsche Note vom 7. Juni m k ei ne r W ei se e rw ä h nt haben.

Im Oberhaus erklärte Lord Birlenhend, daß die ganze französische Nation hinter Poincare stehe. Aus diese:-: Grunde solle Frankreich in seinen Reparationen freie H i gelassen werden. England sollte seine Rheinarmes und seinen Vertreter in der Reparationslommission zurück- ziehen. Auf diese Weise würde England jeder Verant­wortlichkeit an den kommenden Ereignissen enthoben und Frankreich der Weg offen gelassen werden, seine Experiment fortzusctzen. Wenn das Experiment gelingen werde, so wer/s der Erlolg Frankreich gehören, wenn es mißlinge, werde es den Mißerfolg allein zu verantworten haben.

Lord Erey bezeichnte die Erklärung Lord Curzons als sehr ernst, sie habe ihn enttäuscht. Man müsse aus ihr den Schluß ziehen, daß es sehr schwierig sei, die englischen Pläne mit den französisch-belgischen versöhnen. Frankreich sollte immerhin versuchen, den englischen Standpunkt zu begreifen, gerade so wie England dem französischen Standpunkt Rech­nung getragen habe. England habe die deutschen Repa- ra onszahlungen nötig, es erkenne aber Frankreich ein! Prioritätsrecht für die verwüsteten Gebiete zu. Die Schwie- r>gleiten kämen -daher, weil England der Ansicht sei, daß dis französische Reparations-Politik für immer jede Hoffnung auf Bezahlung der Reparationen und auf eine Wiederherstellung Europas zerstöre. Der Redner bekämpfte sodann den Vor­schlag Birkenheads, die englischen Truppen aus dem Rhein­land zurückzuziehen. Der Vorschlag sei bemerkenswert. Eng­land würde dadurch endgültig zu erkennen geben, daß es jede Hoffnung auf eine Einigung mit Frankreich aufgegebeu habe. Wenn die Zukunft Europas nicht auf dem Spiele stände, so könnte England allerdings einen solchen Beschluß fassen. Er sei der Ansicht, daß alles versucht werden müsse, um eine Politik zu befolgen, die von Frankreich angenommen werben könne.

Darauf ergriff Lord Curzon das Wort. Cr erklärte, daß die Reparationsftage nicht nur Frankreich und Belgien, s. ru alle Alliierten angehe. Die Neparationsfrage sei eine europäische, ja sogar eine internationale Frage. England könne daher nicht beiseite stehen und Frankreich und Belgien irgendeinen ihnen gut dünkendcn Entschädigungsplan ver­folgen lassen.

Im Unterhause erklärte Ramsay Macdonald, der Lkr-yroc der Arbeiterpartei, daß Frankreich allem Anschein nach nicht in die Ruhr gezogen sei, um Reparationen zu er­langen. Frankreich versuch« im Gegenteil, den Krieg nach