Das bitieee

Berlin, 30. Mai

Noch steht die ganze Welt unter dem Ein­druck des Schlages, den die Plutokratien durch die Kapitulation Belgiens soeben erlitten ha­ben, noch ist man sich in London und Paris nicht im ganzen Umfange der furchtbaren Lage bewugt, in der sich die leichtfertig in den Krieg gehetzten Westmächte und ihre Armeen befinden, und schon sind neue Ereignisse auf dem Kriegsschauplatz eingetreten, die den völli­gen Zusammenbruch des britischen Expedi­tionskorps und der französischen Armeen im eingeschlossenen Raum Nordfrankreichs und ihre Vernichtung nur noch als eine Frage ganz kurzer Zeit erscheinen lassen. Hoffnungslos und verzweifelt! Diese schicksalsschweren Worte bergen das ganze Unheil, das nunmehr über die französisch-englischen Truppen Heraufzie­hen und nicht halt machen wird, bis auch sie zu existieren aufgehört haben. Sie sind der völligen Vernichtung preisgegeben, weil ihre Befehlshaber und die plutokratischen Machthaber nicht die Einsicht aufbrachten, datz gegenüber dem Feldherrngenie Adolf Hitlers und der Tapferkeit der deutschen Truppen kein Standhalten, sondern nur Kapitulation oder Vernichtung möglich ist.

Mit atemraubender Schnelligkeit geht es mit den im Norden des westlichen Kriegsschau­platzes eingeschlossenen französisch - englischen Truppen zu Ende. Durch nichts kann es mehr aufgehalten werden. Wenn angesichts dieser noch nicht im entferntesten zu übersehenden Katastrophe der englische Minister Duff Cooper noch gestern die Ansicht äußerte, daß die Lage der Verbündeten keineswegs aus­sichtslos erscheine und die britische Armee noch durchaus intakt sei, wenn er meinte, die bri­tische Armee hungere geradezu danach,die deutschen Soldaten auf offenem Felde zu stel­len", so muß man sich beim Lesen solcher Nach­richten, die nichts anderes bezwecken, als die völlige Irreführung des eigenen Volkes bis zur letzten Minute schon an den Kopf fasten. Das Zeter- und Mordioge- schrei über den sogenannten Abfall Bel­giens, das zur Stunde die Lager der maß­gebenden Plutokraten durchschwirrt, beweist indessen, daß die auf der Gegenseite Verant­wortlichen, oder besser gesagt Unverantwort­lichem sehr Wohl die ganze Größe der Kata­strophe sehen.

Würde man ihnen Glauben schenken, dann wäre nur die Kapitulation der belgischen Ar­mee an der nunmehr eingeleiteten Vernich­tung der Engländer und Franzosen schuld. Nichts ist unwahrer als das, wie ein Blick auf die militärische Karte zeigt. Die Uebergabe der belgischen Armee durch König Leopold war nur das äußere Anzeichen für die völ­lig unhaltbare Lage, in der sich die Verbündeten befinden. Nie und nirgends haben die Franzosen oder die Engländer ins Gewicht fallende Erfolge gegen die unwider­stehliche deutsche Wehrmacht erzielt. Die Maqi- notlinie wurde durchbrochen, ohne daß die Franzosen diesen Durchstoß verhindern konn­ten. Zu einer Offensive an der Südfront waren sie ebensowenig fähig, wie Engländer und Franzosen nicht in der Lage waren, trotz wiederholter Versuche den E i n k r e i s n n g s- gürtel zu durchbrechen. Die Engländer konnten den Belgiern im Scheldeabschnitt nie wirksame Hilfe bringen, sa, es war ihnen nicht einmal möglich, getreu der englischen Tradi­tion in den vergangenen Monaten, das Weite zu suchen, die Verbündeten im Stich zu las­sen und über den Kanal zu fliehen. So sieht die Wirklichkeit aus. Immer haben die deut­schen Truppen die Verbündeten vor sich her und von Ort zu Ort, von Festung zu Festung getrieben und schließlich so eingeschlossen und zusammengepfercht, daß es keinen Ausweg mehr gibt.

Das alles bat die deutsche Wehrmacht be­wirkt und nicht die Kapitulation der Belgier. Weiterer belgischer Widerstand hätte am Lauf der Dinge nichts, aber auch gar nichts geän­dert, Wohl aber ein weiteres blutiges Opfer der belgischen Jugend im Gefolge gehabt. In dieser Erkenntnis und auf Grund der Einsicht, daß Belgien sich nur opfern sollte, um für andere Pläne derVerbündeten" Zeit zu gewinnen, hat der belgische König die Kapi­tulation angeboten, d. h. den vernünftigsten Entschluß gefaßt, den er semals fassen konnte.

Das vereinigte plutokratische Wutgeheul über König Leopold geht weiter und es wird nicht verebben, weil man einen Sündenbock gefunden zu haben glaubte, der geeignet sein könnte, die eigenen Fehler, das ganze Fiasko der Plutokratischen Politik und die schamlosen Lügnereien zu verdecken. Daß sich an dem Ge­schrei über denVerrat an der gemeinsamen Sache" auch die geflohenen belgischen Volks­verführer beteiligen, nimmt nicht Wunder. So schimpft Herr Pierlot in unglaublicher Weise über seinen König, beschuldigt ihn des Verfassungsbruches und will Beamte, Offi­ziere und das ganze Volk aufhetzen, König Leopold die Treue zu kündigen und sich weiter nutzlos für Plutokratische Interessen zu opfern. Diese Schurkerei liegt auf der gleichen Ebene, wie jener Ausruf am Denkmal König Alberts in Paris, in dem die Emigranten von einer Schande sprechen, von einem Verrat, den man rächen müsse.

Die Geflohenen, diejenigen, die keine Se­kunde Pulverdampf gerochen haben, haben es leicht, den Mund voll zu nehmen und eineu Mann zu beschimpfen, der ganz im Gegensatz zu ihnen hu seinem Volk und zu seiner Ar­mee auch in schwerer Stunde gestanden und dann noch gerettet hat, was zu retten war. Anscheinend nimmt man dem belgischen König übel, daß er nicht ebenfalls rechtzeitig ge­türmt ist und alles im Stich gelassen hat.

Nun sind die plutokratischen Armeen ganz in der Zange, in einem kleineren Kessel süd­lich von Lille, der nur ein Quadrat von 15 bis 20 Kilometer Seitenlänge umfaßt, und im nördlichen Kessel von Lille bis zum Meer. Ein Entrinnen gibt es nicht mehr. Das Schick­sal dieser Truppen ist besiegelt. In ganz kür­zer Zeit wird man nur noch von ihrer Ver­nichtung sprechen. Das ist das bisherige Er­gebnis einer der größten Schlachten, die se­mals geschlagen wurden. vr. Sckuster .

Das Hakenkreuz über Langemartk i

krZtzvaiis kekärnpkl rurückHulsLZe Kolonnen-keioZvorslöüe nbgeiviesen s

Führerhauptquartier, 29. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Das Schicksal der französischen Armeen im Artois ist besiegelt. Ihr Widerstand im Raum südlich Lille ist zusammengebrochen. Die eng­lische Armee, die im Raum Dixmuidcn, Ar- mcntiers, Bailleul, Bergues, westlich Dünkir­chen, zusammengcdrängt ist, geht durch un­seren konzentrischen Angriff ebenfalls ihrer Vernichtung entgegen. Durch raschen Vorstoß in Norüflandern wurde Brügge durchschritten, Ostende genommen und Dixmuidcn erreicht. An der Äser und dem User-Kanal, nördlich Upern, leistet der Feind noch verzweifelten Widerstand. Ueber dem Mahnmal der deut­schen Jugend bei Langcmarck, dem Schauplatz ihres heldenmütigen Kämpfens 1914, weht die Reichskriegsflaggc. Lille ist im Angriff von Osten und Westen erreicht, die Stadt genom­men. Im Vorgehen von Westen her ist Ar­mentiers besetzt. Bei Bailleul wird noch ge­kämpft. Ostwärts Cassel wurde die befestigte französische Grcnzstellung, die der Gegner mit verkehrter Front verteidigte, durchbrochen und die belgische Grenze erreicht. Bei Wormhoudt sind noch Kämpfe im Gange. Dünkirchen liegt unter dem Feuer unserer schweren Artillerie. Die deutsche Luftwaffe bekämpfte am 28. Mai zurückflutcnde Kolonnen aller Art, TruPPen- ansammlungcn und Panzerwagen.

Bei der bewaffneten Aufklärung vor der belgisch-französischen Küste und im Kanal wurden drei Zerstörer, zwei Transporter und zwei Frachtschiffe mit Bomben angegriffen und schwer beschädigt, in der mittleren Nord­see durch Bombentreffer ein feindliches U- Boot versenkt. Die Vernichtung eines weiteren U-Bootes ist wahrscheinlich. Deutschen Schnell­booten gelang es, trotz ungünstiger Wetter­lage vor dem belgischen Kanalhafcn Nieuport

wiederum einen nach England flüchtenden großen feindlichen Zerstörer durch Torpedo­schutz zu versenken.

An der Südfront wurden einzelne Vorstöße feindlicher Infanterie mit Panzerkampfwagen abgewiescn.

Die Verluste des Gegners in der Luft be­trugen am 28. Mai insgesamt 24 Flugzeuge, davon wurden im Luftkampf 18, durch Flak acht abgesckwffen. Drei deutsche Flugzeuge wer­den vermißt. Hauptmann Mülders errang sei­nen 20. Luftsieg.

Die Abschüsse durch Flakartillerie haben sich nach genaueren Feststellungen in der Zeit vom 16. bis 25. Mai von 100 bisher bekanntgegcbe- ncn auf 265 erhöht Die Gesamtzahl der seit dem 10. Mai durch die Flakartillerie erzielten Abschüsse beträgt damit 607. Außerdem ver­nichtete die Flakartillerie im gleichen Zeitraum 101 feindliche Panzerwagen.

In Norwegen ist der Feind gestern, von k zahlreichen Kriegsschiffen unterstützt, an der I

Erzbahn gelandet, und von Norden her in Narvik eingcdrungen. Deutsche Kampfver­bände griffen die dort liegenden feindlichen Seestrcitkräfte an. Ein größeres Kriegsschiff erhielt einen schweren Treffer mittschiffs und stellte unter starker Rauchentwicklung das Feuer ein. Drei Kreuzer und ein Zerstörer sowie ein Frachter erhielten schwere Bomben­treffer. Truppenauslabungcn bei Ankcnes wurden mit zahlreichen Bomben belegt.

Wern und Kemmel gestürmt

Im fortschreitenden Angriff unserer Truppen

Berlin, 29. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im fortschreitenden Angriff zur Vernichtung der englischen Armee stürmten unsere Truppen Upern und Kemmel.

England droht Belgien mit Rache!

Okninnckti^e ^ui Zer krie^skeirer » Verrveikelter 8ckrei nnokUlen"

Bern, 29. Mai. Die Londoner Presse spiegelt die ohnmächtige Wut Wider, die die Kapitulation Belgiens bei den englischen Kriegshetzern hervorgerufcn hat. Daneben kommt aber auch in sehr starkem Maße die bange Sorge um das Schicksal der eingcschlos- sencn englisch-französischen Truppen in Nord­frankreich zum Ausdruck. Die Schwere der heute auf Großbritannien lastenden Gefahr wird nunmehr auch vom sogenannten Mann auf der Straße voll begriffen, der sich bisher durch den systematischen Optimismus der Revolverblätter irrelciten ließ.

So erklärt derStar" zynisch, Belgien werde durch den Entschluß des Königs nicht gerettet, da es Kriegsschauplatz bleiben werde. Es seien Luftkämpfc über Belgien zu erwar­ten (!). Damit kündigt das Blatt mit brutaler Offenheit die Absicht der englischen Kriegs­hetzer an, durch feige Luftbombarde- ments auf die friedliche Zivilbevölkerung dafür Rache zu nehmen, daß der König von Belgien durch seinen Entschluß dem belgischen Volke weitere sinnlose Blutopfer im Interesse der westlichen Plutokratien ersparen wollte. Die britischen Luftpiraten werden allerdings, genau so wie bei ihren aus ähnlichen Grün­den bereits ourchgeführten Luftangriffen auf holländische Städte mit der deutschen Luft­waffe rechnen müssen, unter deren Schutz auch die Zivilbevölkerung Belgiens steht. DieEve- ning News" erkennen ebenfalls an, daß die Kapitulation der belgischen Armee ein s ch w e- rer Schlag für die Sache der West- möchte war. Das Blatt ruft verzweifelt nach einersofortigen durchgreifenden Aktion", die allein die britisch-französischen Truppen noch retten könne und beschwört in diesem Zu­sammenhang denWundertäter" Weygand herauf, derseine Pläne gemacht habe".

Die Stimmung in London wird nach den Berichten der norditalienischen Presse vor allem durch die düsteren Warnungen und An­kündigungen Churchills, daß dem Lande wei­tere schwere und ernste Nachrichten bevor­stünden, bestimmt.Corriere dclla Sera" hebt in seinem Londoner Bericht besonders eine

Meldung des Militärkorrespondenten des Evening Standard" hervor, der erklärt, die Kapitulierung Belgiens sei als der Beginn der Endphase des Kampfes im Nordosten Frankreichs anzusehen. Dünkirchen sei nunmehr ernstlich bedroht und der völlige Zusammenbruch im nordöstlichen französischen Abschnitt werde die Engländer dazu zwingen sich auf die Blockade Londons vorzubereiten, da die deutsche Artillerie nunmehr die Straße von Dover beherrsche und die Luftwaffe die Han­delsschiffe bedrohe.

Reuters Auslandsdienst verbreitet eine Stellungnahme Londonerzuständiger Kreise" zu den letzte Ereignissen in Flandern, die in ihrer grotesken Einfalt zeigt, daß die Plutokratischen Krieasstifter auch jetzt noch an den alten Dummhaltungsmcthoden festhalten. Nur wenige Nachrichten lägen von der West­front vor, lassen die Quacksalber erklären, die allerletzten Informationen aber besagten, daß das britische Expeditionskorps in seiner Ge­samtheitin bestem Zustande" sei (!). Die bri­tischen Truppen seien einige Kilometer in Richtung aus die Küste zurückgezogen worden, und es sei unmöglich, genau zu berichten, w o sic sich gegenwärtig befänden (!) Unter Offizie­ren und Soldaten des britischen Expeditions­korps sei man auf die Deutschen ganz beson­ders wütend was wir den Engländern gern glauben. Zum Schluß aber ist denzu­ständigen Kreisen" ein Satz entschlüpft, der auch dem harmlosesten Inselbewohner zu den­ken geben dürfte:Der größte Teil der Mannschaften des britischen Expeditionskorps befindet sich in der nördlichen Zone, der größte Teil des britischen Materials ist da­gegen irgendwo anders (!!)."

Zur militärischen Lage schreibt der Sach­verständige des LondonerDaily Herald", der belgische Zusammenbruch habe das britische Expeditionskorps in die schlimmste Lage gebracht. In naher Zukunft seien Nachrichten zu erwarten, die als Schock auf die englische Bevölkerung wirken würben. Die Bevölkerung müsse aber endlich die Wahrheit wissen.

Befehlsgewalt in Holland übergehen

^n OenernI Zer klieSer Lkrislinnsen unZ Reicks lronunrsssr 8ey6-Inkznnrt

Amsterdam, 29. Mai. Das holländische Regierungszentrum Den Haag stand am Mittwoch im Zeichen der Uebergabe der militärischen Hoheitsrechte an den General der Flieger Christiansen und der vollziehen­den Befehlsaewalt an den durch den Führer ernannten Reichskommiffar für die besetzten niederländischen Gebiete, Rcichsminister Seytz- Jnauart. Die Uebergabe erfolgte durch den Militärbefehlshaber der Niederlande und Belgien, General der Infanterie von Falken­hausen.

Die holländische Bevölkerung zeigte reges Interesse an den Ereignissen. An der Feier nahmen zahlreiche Vertreter der deutschen Wehrmacht, des Staates und der Partei teil, ferner die Staatssekretäre der holländischen Ministerien und Vertreter des holländischen öffentlichen Lebens.

Auf Befehl des Führers und Obersten Be­fehlshabers der Wehrmacht übergebe ich", so erklärte General von Falkenhausen, die militärischen Hoheitsrechte an den Gene­ral der Flieger Christiansen als deutschen Wehrmachtsbefehlshaber in den Niederlanden und die vollziehende Gewalt im zivilen Be­reich an den Reichsminister Seyß-Jnguart als Neichskommissar für die besetzten niederlän­dischen Gebiete. In dieser bedeutsamen Feier­stunde wollen wir derer gedenken, die auf Leiden Seiten im Kampf getreu ihre Pflicht erfüllten, deren Tod uns allen die Pflicht auferlegt, an dem Wiederaufbau zu arbeiten. Möge vor allem Ihre Arbeit. Herr Neichs­

kommissar, erfolgreich sein zum Segen des deutschen und niederländischen Volkes!"

General der Flieger Christiansen er­widerte:Im Zuge der Neuordnung der Ver­hältnisse in Ihrem Befehlsbereich übernehme ich auf Befehl des Führers als Wehrmachts- befchlshaber die militärischen Hoheitsrechte in den Niederlanden. Ich bin hierbei beseelt von dem Wunsche, Ihre voraugegangene erfolg­reiche Arbeiten enger Zusammenarbeit mit dem Reichskommissar' fortzusetzen."

Dann nahm Reichskommissar Seyß-In- guart das Wort. Nach einem Hinweis auf die Bedeutung der Stunde und die Ereignisse der letzten Wochen, in denen die deutsche Wehr­macht die Niederlande in ihren Schutz nehmen mußte, unterstrich der Reichskommissar, daß heute schon die Großmut des Führers und die Kraft der deutschen Wehrmacht es ermög­lichen, jene Ordnung des öffentlichen Lebens wiederherzustellen, daß in den ge­wohnten Gang nur soweit eingegriffen werden solle, als die besonders obwaltenden Verhält­nisse dies erfordern. ^ ^

Der Reichskommissar betonte dann,,daß alle Waffenerfolge nichts an der Tatsache änderten, datz die Deutschen in dieses Land lieber mit zum Gruß erhobener Hand als mit den Waf­fen in der Faust gekommen wären. Diese Tat­sache werde einmal vor dem Richterstuhl der Geschichte entscheidend die Verantwortung für alles Unglück und ave Zerstörung aus die Schultern der legem die der Große dieser Stunde nicht gewachsen wären.

? 9iadlo Jerusalem hat Hochbetrieb.

- Dem mauschelnden Sprecher schnappt bei- z nahe die Stimme über, während er wild Z gestikulierende grauße Sensation" in alle

- Welt hinausheult:Im Verfolg von Auf- ^ deckungen der britischen Mandatsbehörden in

- Palästina sind heute zahlreiche Nazi-

- Agenten verhaftet worden, die sich

-waihgeschrien!" - als Juden getarnt

- hatten."

- Aus absolut vertrauenswürdiger Quelle ß die Schwester unserer Putzfrau hat eine

- Nichte, deren Freundin im Propagandamini-

- DFchm reinemacht erfahren wir zu dieser ? Schlappe derFünften Kolonne" noch fol-

- acnde Einzelheiten: Den findigen Beamten

- des englischen Seeret Service ist es leider ge-

- lungen, an der Grenze Kanaans ein dent- Z sches Geheimlager von wächsernen Hebräer-

- nasen, künstlichen Plattfüßen, falschen Ringcl-

- locken und sehr viel Kn o b l a u ch p a r f ü m ß auszuheben!

Einfälle haben die Inselplutokra- ß ten man mutz nur staunen! Kommt da ß nicht aus London die seltsaipe Kunde, daß ß gestern in jeder Straße eine ehrsame Bür- ß gerin den geheimen Auftrag erhielt, für die Z Verbreitungzuverlässiger Nachrichten" be- ß sorgt zu sein, falls Rundfunk und Zeitungen

- durch deutsche Fallschirmjäger stillgeleg!

- würden!

- Staatlich geprüfte Märchenerzählerinncr ? nicht übel, Mister Churchill. Wir empfeh-

- len Ihnen, vor allem sämtliche Wasch- ß frauen einzuziehen. Die sind an ^schmutzige Wäsche ohnehin ge- : hnt. . .

- ' *

ß So verzweifelt die Stimmung der fran-

- zösischen Kriegshetzer auch ist, umtröstende"

- Argumente sind sie nicht verlegen. So liest ? man beispielsweise im PariserOrdre": ßDer Feind ist bei seinem Vormarsch durch Z unwahrscheinliche Umstände unterstützt wor- ß den. Der Nazi-Sieg hängt an einem Haar.

- aber die deutsche Führung hat dieses Haav

- nicht ergriffen, sie hat es nun verloren und § bis heute nicht wiedergefunden."

ß Wann werden die Schreibtischstrategen am ? Seinestrand endlich begreifen, daß sie das ßverlorene Haar des Siegs" nicht an ihren ß Fahnen, ganzbestimmtaberinihrer ß Suppe finden werden!on

Wo stehen unsere Truppen?

Orte, die der gestrige OKW.-Bericht erwähnt

Ostende: Stadt im belgischen Westflandern, mit 49 000 Einwohnern. Weltbekanntes See­bad und Endpunkt mehrerer europäischer Bahnlinien und Ueberfahrtshafen nach Eng­land. Flughafen und Knotenpunkt vieler Luftfahrtlinien. Bekannt ist auch die Spitzen­industrie von Ostende. Die Spanier entrissen 1604 nach dreijähriger Belagerung die Stadt den Niederlanden. Im Weltkrieg war Ostende vom Oktober 1914 bis Oktober 1918 von der deutschen 4. Armee besetzt und wurde zu einem Stützpunkt für Torpedo- und U-Boote aus­gebaut. Am 23. April und am 10. Mai 1918 versuchten die Engländer erfolglos durch große Seeangriffe die Hafeneinfahrt zu sper­ren; sie erlitten dabei schwere Verluste.

Dixmuidcn: Eine belgische Stadt in der Provinz Westflandern an der kanalisierten User, mit 3500 Einwohnern. In der Nähe dal Userkrcuz, ein flämisches Ehrenmal für die Weltkriegsgefallenen, ein Wallfahrtsort der Flamen. Dixmuidcn, im Mittelalter stark be­festigt und häufig belagert, wurde am 10. No­vember 1914 von deutschen Kricgsfreiwilligen- rcgimentern des 22. Reservekorps erstürmt und war Brennpunkt schwerer deutsch-eng­lischer» Kämpfe. Zwischen Dixmuidcn und Upern liegt Langemarck, bekannt durch die heldenmütigen Sturmangriffe der jungen deutschen Regimenter im Weltkrieg.

Upern: Stadt im belgischen Wcstflanderu mit 16 000 Einwohnern. Heftige Kämpfe der 4. deutschen Armee im Herbst 1914 gegen die Engländer. Ein am 10. November beiderseits Apcrn angesetztcr neuer Angriff der 4. und 6. Armee drang nicht durch. Bei Abschluß der Kämpfe lagen beide Gegner sich in befestigten Stellungen gegenüber, die, abgesehen von eini­gen deutschen Fortschritten im Frühjahr 1915, bis zur Schlacht in Flandern im wesentlichen unverändert blieben.

Kemmel: Ein durch dem Weltkrieg bekannter Berg, 156 Meter hoch, bei Upern. Er be­herrschte im großen Krieg die ganze Gegend und war Hauptstützpunkt der englischen Stel­lung in Flandern. Er wurde in der Schlacht um den Kemmel im April 1918 von Teilen der 4. deutschen Armee erstürmt und blieb bis Kriegsende in deutschem Besitz.

Armcntiäres: Nordfranzöstsche Stadt an der belgischen Grenze, nordwestlich von Lille, mit 23000 Einwohnern, an dem Fluß Lys ge­legen. Während des Weltkrieges lag die Stadt in der Kampfzone. Hier schlug in der Schlacht von Armentiöres, 9. bis 18 . April 1918, die 6. deutsche Armee die in der Lyscbene stehen­den portugiesischen Truppen, kam aber nicht wesentlich vor'värts. Am 2. Oktober wurde die Stadt, nach schweren Kämpfen, von den Engländern zurückerobert.

Lille: Im Flämischen Ryssel genannt, ist die wichtigste Stadt Französifch-Klanderns mit

2000 000 Einwohnern, als Festung ausgebaut. Bemerkenswert ist besonders das aus dem 13. Jahrhundert stammende Rathaus. Lille ist viel umkämpft worden. 1667 wurde die bisher flandrische Stadt durch Ludwig xiv. erobert. 1708 nahm sie Prinz Eugen ein, 1792 wurde sie von den Oesterreichern vergeblich belagert. 1914 wurde Lille am 12. Oktober endgültig von der 6. deutschen Armee besetzt und blieb bis Oktober 1918 in unserer Hand. Hier erschien auch die verbreitetste der damaligen deutswer Frontzeitungen, die von Paul Oskar Hocker herausgegebeneLiller Kriegszeitung .