?4us 8tadt und Kreis Laiw

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Das Erleben der Schwestern im Kriege nt In vielen Büchern von K r i ea s s ch w e st e r n selbst geschildert worden. Auch die Schwester» gatten zunächst zu lernen, was im Leben des Soldaten das Warten bedeutet. Dafür setzten, sobald ein Kriegs- oder Etappcnlazarett zu übernehmen war, meist Zeiten ungeheurer Ärbeitsanspannung ein. Galt es doch, mit wenigen Schwestern irgendein riesiges Gebäude zu übernehmen und es innerhalb von Stun­den in ein Lazarett mit Hunderten von Bet­ten zn verwandeln, und das mitten in Fein­desland. ohne die Hilfsquellen, mit denen in der Heimat Reserve- oder Vcrcinslazarettc aus dem Boden gestampft werden konnten. In weiteren Stunden häuft sich Arbeit über Arbeit an Hunderten von Verwundeten und Sterbenden. Operationsdienst, Verbinden, Vi­siten der Acrzte, Spritzen, Essenverteilcn aus improvisierter Küche, bei versagender Be­leuchtung.

Noch schwieriger als im Westen war oft die Arbeit im Osten, mit Ungeziefer, Eiseskältc oder Gluthitze, ohne Licht, ohne Heizung, oft ohne brauchbares Trinkwasser, mit mühsam requirierten Nahrungsmitteln. Schwerste Prüfung bedeutete die Pflege in solchen La­zaretten. Die Schwestern ahnten nicht, das; ihr Einsatz Heer, Volk und Heimat mit einem Erfolg vor der Aus­breitung der Seuchen schützte, der beispiellos in der Geschichte der Medizin ist. Daß die Verwundeten mit Einsatz aller Kräfte zu Pflegen seien, war selbstverständlich. Daß diese Pflege und das Ringen um das Leben der Soldaten dazu half, auch noch die letzte Kraft aufzubieten, das hat wohl jede Kriegs- schwcster erlebt.

BiS in ferne Erdteile hinein reichen die Taten deutscher Kriegsschwestern, ob sie mit Lettow - Vorbeck monatelang durch afrika­nischen Busch zogen, im Urwald Kameruns, in Deutsch-Südwest oder auch in Samoa Lazarette cinrichteten, in Tsingtau Verwun­dete pflegten, in Aleppo, Damaskus. Jerusa­lem, Bagdad und Konstantinopel zusammen mit deutschen und türkischen Aerzten wirkten, überall zeigten sie sich der strahlenden An­erkennung würdig, mit der der Soldat auf Kamerad Schwester" blickte. Viele Hundert­tausende sagen ihnen heute noch im stillen Dank, die erlebt haben, was den verwundeten Soldaten schon der erste Anblick der Schwe­ster ist.

Auch heute leisten unsere Rot-Kreuz-Schwe- stern wieder zu Hunderttausenden ihren schweren Dienst an deutschen Soldaten und damit für das deutsche Volk. Ihr Wirken ver­langt nicht weniger Mut und Selbstverleug­nung, als sie von Frontsoldaten gefordert werden. Diese Arbeit mit allen Mitteln zu unterstützen, ist die Aufgabe der Hei­mat. Die Haussammlung des Deutschen Roten Kreuzes am kommenden Samstag und Sonntag bietet erneut Gelegenheit dazu.

Die Umwandlung des RLB

Jede Amtsträgerschaft ist öffentlicher Dienst

Bisher hatte der Reichsluftschutz- bund die Rechtsform privater Vereine, deren große Zahl teils eingetragen, teils nicht ein­getragen war. Durch die Umwandlung in eine Körperschaft des öffentlichen Rechtes ist er nunmehr ein festes Glied der hoheitlichen Aufgabe des Reiches auf dem Ge­biete des Luftschutzes geworden. Auch nach der Umwandlung bleibt die bisherige Gliederung des Bundes bestehen. Jede Haupt- und ehren­amtliche Beschäftigung im Reichslnftschutz- bund ist jetzt aber öffentlicher Dienst geworden. Das Luftschutzgesetz und seine Durchführungsverordnung sind weiter die Grundlage für die Bundesarbeit. Die Mit­gliedschaft des Reichsluftschutzbnndcs bleibt nach wie vor freiwillig; der Mitgliedsbcitrag beträgt wie bisher mindestens 1 Mark im Jahre. Es ist eine selbstverständliche Ehren­pflicht jedes Volksgenossen, Mit­glied zu sein und seinen Beitrag der Lei­stungsfähigkeit entsprechend freiwillig zu er­höhen.

Ueberall freudiger Einsatz der Jugend

Der Reichssportwettkampf in Stammheim

In Stammheim führte die Hitler- Jugend am Sonntag den Reichssportwettkampf auf dem Sportplatz des Freibades durch. 15 Jg. erreichten die verlangten 180 Punkte und mehr, 1 Jg. mehr als 250 Punkte! Tie Jungmädel schnitten mit einem besonders guten Ergebnis ab. Abends trat der gesamte Standort zur Siegerehrung an. Ein kurzer Dorfabend vor dem Rathaus gab den Auftakt. Ausfüh­rende waren SZ. und FZ. Stammheim, der Singchor der HI. sowie eine Dorfkapellc der HI. Vor der Siegerehrung sprach Ogeff Bechtold über den abgeschlossenen Wett­kampf und ermahnte die Sieger bis zum Bannsporttreffen an sich weiterzuarbeiten. Als Vorstand des VfL. Stammheim würdigte für den Deutschen Sport und gleichzeitig in seiner Eigenschaft als Bürgermeister der Gemeinde Pg. Benzinger die Leistungen und dankte der Jugend für ihren freudigen Einsatz.

Der Vormarsch im Westen

Nb morgen läuft imVolkstheater Calw" die neue Rekord-Wochenschau

Ab morgen läuft hier die neue Wochenschau

tnit den ersten Aufnahmen vom Be­ginn des Entscheidungskampfes cm Westen. Auch in ihr gibt cs keine ein­zigegestellte Aufnahme". Szene auf Szene entstand mitten im Kampf. So erleben wir cs mit. wie in einem kühnen Handstreich die Brücke über den Juliana- Kanal genommen wird, wie deutsche Truppen den Albert-Kanal überschreiten, wie Maas­

tricht fällt, wie unsere Luftwaffe von Truppen­transport hinter die Stellungen des Feindes ermöglicht und stärkste Bollwerke des Gegners niederzwingt. Besonders interessant sind die Aufnahmen von dem herzlichen Empfang, der unseren vorbeiziehenden Truppen von der deutschfreundlichen Bevölkerung in den Grenz­gebieten zuteil geworden ist. die Tränkwasser heranschleppten und einerfrischendes Bad" mit einem Sprühregen aus Schläuchen für die vorbcirassclndcn Kolonnen improvisierten.

Wenn einzelne Szenen heranSgearifsen wer­den sollen,.so verdient dies eine Gegenüber­stellung de'- KamP'esweiie der deutschen und

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der feindlichen Luftwaffe. Wäbrend der Geg­ner Frauen und spielende Kinder in der un­verteidigten Stadt Freibura. in der sich kein einziges militärisches Objekt befindet, plan- nnd sinnlos angriff, zerschlug die deutsche Luftwaffe, wie weitere Aufnahmen ein­drucksvoll zeigen, dies allerdings ans das gründlichste lediglich militärische Einlagen, wichtige Eisenbahnverbindungen und Straßen in Belgien und Holland. Prächtige Aufnah­men von Verbänden der deutschen Luftwaffe und Bilder der modernsten Eisenbahn­geschütze beschließen diesen Bildbericht, der cs zu seinem Teil ermöglicht, daß auch die Hei­mat sich ein Bild von dem entschlossenen und opferbereiten Aufmarsch der deutschen Wehr­macht zum Entschcidnngskampf im Westen! macheic kann.

Der neue Film

Kongo-Expreß"

Abenteuer und Romantik, diese beiden Ele­mente eines Stoffes sind so recht geeignet, die Spannung eines Films zn steigern, die Atmo­sphäre zn schüren und das Tempo auf hohe Touren zn bringen. Auch in dein Ufa-Film Ko ng o -E rp re tz". den Eduard von Bor-

svdy mit Marianne Hoppe, Willy Birgel und Rene Deltgcn in den Hauptrollen inszenierte, ist die abenteuerlich gestimmte und gespannte Romantik die treibende Grnndkraft der Hand­lung, in der zwei Männer im Verlauf einer schicksalhaften Geschichte um eine Frau kämpfen.

Beobachtungen an der Obstblüte

Von Kreisbaumwart Walz

Witterungsschäden sind bis jetzt an den Obst- bäninen nicht zu verzeichnen, und trotzdem findet inan, daß die meisten Blüten eine ge­wisse Stockung answeisen. Es zeigen sich teils ansgefressenc Staubgefäße, angefressene Blätter und Plütcn oder geschlossene, in der Entwick­lung sitzcngeblicbene Blütcnanlagcn, die jetzt abstcrbcn. Wo Fraßstcllcn an Blättern und Blüten erkennbar, sind Raupen des Frost­nachtspanners oder des Knospenwicklers oder Ringclspinnerranpen am Werk. Man findet sic jetzt zwischen Blättern eingesponnen. Wo die Blütenblätter braun und zn einem Häubchen znsammcngesponnen sind, lebt unter dieser Hülle die Larve des Apfelblütenstechers. Wo die Blütenbüschcl sich ungleich entwickeln oder ganz welk werden, findet man bei genauer Unter­suchung zwischen den Blatt- und Blntcnstielen schimmelig ausschendc kugelförmige Wasser- bläschen und dazwischen hellgrüne Läuse, die Larven des Apfelblattsangers. Für das Auge noch unsichtbar, siedelt sich jetzt an den jungen Blättern der Schorfpilz an, der schlimmste Gegner des Obstbaus, um sich bald auch auf die kleinen Früchte zu verbreiten. Weiter legt jetzt der kleine Schmetterling des Apfelwicklers seine Eier an die Kclchröhre der Früchtchen. Ans dem Ei entschlüpft nach wenigen Tagen das Ränpchen, das sich in die Frucht cinfrißt und sie wurmig macht.

All dem kann und darf der Baumbesitzer nicht untätig gcgenüberstehen. Wer die Winter- spritzung mit Obstbann'.karbolinenm richtig vor­nahm, kann jetzt stolz sein auf nahezu nngc- ziefcrfreie Blüte. Ter Ungezieferbekämpfnng wird viel zu wenig Beachtung geschenkt. So dürften weit inehr Nistgelegcnheitcn für die Meisen n. a. aufgehängt werden. Allerdings muß auch gespritzt werden. Damit kann auch

M Zahre

Von I^LnUv>'iri8LUniiLc1ir6Uior Wi 1 UsIin von V/-6 UelstoUt

Auf allen Gebieten hat man nach der Macht­übernahme durch den Nationalsozialismus die Trümmer eines überlebten Systems hinwcg- gefcgt und Staat und Wirtschaft mit fana­tischem Eifer neu anfqebaut. Es mußte Auf­gabe der Führung sein, nach Ueberwindnng der mnerpolitischen Schwierigkeiten die tra­genden Grundpfeiler des Staates wieder nuf- M,richten. In Auswirkung des Versailler Diktats war der Bauernstand völlig verschul­det und znm Zinsknccht des Inden geworben. Set» Wiederaufbau stellte deshalb eine be­sonders schwierige und verantwortungsvolle Aufgabe dar. Zehn Jahre sind inzwischen ver­flogen, seit der Führer in der Person des damals in der Oesfcntlichkeit noch unbekann­ten Divlomlandwirts Richard Walther- Darre den Mann fand, der das Steuer der Agrarpolitik wieder aus den richtigen Kurs brachte. Am 1. Juni IM wurde Darre vom Führer mit der Führung der Nationalsozia­list!,chen Bauern betraut. Zunächst galt cS, durch Auslese unter den wenigen für die Idee des Führers eingestellten Bauern eine einsatzbereite Mitarbeitcrschar zn finden. Diese wurde dann gleich Stoßtrupps in allen Gauen ol.ngcsctzt, um die Bauern von den kapitali- stisch-indischen Gedankengängcn abznbringcn und sie nach der Gewinnung für die Welt- anschanung Adolf Hitlers auf ihre eigensten Aufgaben in einein nationalsozialistischen Staat hinznwciscn.

Der Bauer der damaligen Zeit war sich kaum noch dessen bewußt, daß er nicht nur der Ernährer, sondern auch der Blutsgucll des Volkes war. Er war ans dein besten Wege, in seinem Hof nur noch eine Erwerbs- guclle zn sehen und ließ sich deshalb in der Bctricbsfnhrung von der jeweilig günstigsten Konjunktur leiten. Geradezu umwälzend wirkten Darrss Worte, die er ein halbes Jahr nach seiner Betrauung im Januar 1931 vor­dem Verein deutscher Studenten aussprach-.

. . Der Gedanke von Blut und Boden ist keine am Schreibtisch ersonnene Idee, die man bei Reigentanz und Lautenklana pflegt, son­dern eine nüchterne Erkenntnis oer modernen Wissenschaft und Nassenkundc, die uns lehrt, daß wir wie die Wahnsinnigen an der Ver­nichtung unserer Rasse gewütet haben. In letzter Minute kehren wir um und machen diesen Gedanken von Blut und Boden wieder zu dem, was er unseren Vätern gewesen ist: zum Ausgangspunkt unseres politischen Den­kens und Wollens." Diese Gcdankengänge Darrös waren damals schon richtunggebend und sind es bis heute geblieben. Zur Errei­chung der sich aus der Erkenntnis dieser Grundsätze ergebenden Ziele wurden nach oer Machtübernahme alle Vereine und Verbände, die auf dem landwirtschaftlichen Gebiete tätig waren, aufgelöst und, soweit brauchbar, in den durch Rcichsgcsetz geschaffenen Ncichsnähr- stand cingegliedert. Der Bauernstand, bis dahin in tausenden konfessionellen und poli­tischen Organisationen aufgespalten, wurde znm erstenmal zusammcngcfaßt und bekam eine einheitliche Führung.

Dieses Werk geschaffen zu haben, ist das geschichtliche Verdienst Tarrös. Mit vollem Recht ist er deshalb der Reichsbauernführer. Nach Schaffung der Standesordnung erhielt in verschiedenen Gesetzen die neue Bodenord- nnng ihre Grundlage. Das wichtigste, das Rcichserbhofgesetz, verwurzelte den Bauern wieder fest mit seinem von den Vä­tern ererbten Grund und Boden und entzog diesen dem Zugriff berufsfremder und nicht- arischer Spekulanten. Gleichzeitig wurde so ein wichtiger Punkt des nationalsozialistischen

Parteiprogramm? verwirklicht. Darüber hinaus schuf Darrs in vielen weiteren Gesetzen ein deutsches Banernrccht. Während der Bauernstand jahrhundertelang unfrei ge­wesen war und immer wieder Opfer an Gut nno Blut hatte bringen müssen, hatten cs andere Stände fcrtiggcüracht, durch Schaf­fung von Sonderrechten zu Reichtum und Ansehen zu gelangen. Der Bauer wurde um den Lohn seiner Arbeit betrogen, da die Preise für seine Erzeugnisse ihm vom Handel bczw. von der Börse diktiert wurden. Mit großen ungerechtfertigten Berüicnstspauncn gelangten die lebenswichtigen Güter des Bauern an den Verbraucher. Auch hier galt es, einen grundlegenden Wandel gegenüber der liberalistischcn Auffassung herbcizuführcn.

Nach dem nationalsozialistischen Grundsatz: Gemeinnutz geht vor Eigennutz" schuf Darrü mit der landwirtschaftlichen Marktord­nung die Voraussetzung für gerechte und gleichmciücnde Preise, sowohl für den Erzeu­ger wie auch für den Verbraucher. Der stetige Preis aber bzw. die Aussicht auf eine be­stimmte Einnahme ist die Voraussetzung für den Bauern, seinen Hof intensiv zn bewirt­schaften, wie cs von ihm im Interesse des Volksganzen erwartet wird. Als Darrö dann nach Schaffung all dieser unerläßlichen Grund­lagen den deutschen Bauern zur Erzcngungs- schlacht ansrief, da folgten ihm seine Bauern in vollem Vertrauen. Außenstehenden ist cs vielfach nicht klar geworden, das; durch Jn- marschsctznng der Bancrnbataillone auf das MarschzielMehrcrzcngung ai> allen Ge­bieten" neben der fast restlosen Versorgung unserer Städte mit Nahrungsgütern Mil­lionen anDcvisen ans der anslän- d i s ch e n E i n f n h r für R ü st n ngs - zwecke erspart werden konnten. Diese Millionen gaben vielen Arbeitslosen ihr täg­liches Brot und trugen dazu bei, Deutschlands Ansehen und Macht zn festigen.

Die mit der Marktordnung verbundene planvolle Wirtschaft zeigte sich jedem deutschen Volksgenossen in ihrer ganzen Richtigkeit zu Beginn des jetzigen Krieges. Wir erlebten weder eine Preistreiberei noch kam es zu Hamstcrkäufcn wie in England und Frank­reich. So blieben uns innerpolltische Wirren erspart. Ter deutsche Volksgenosse hat in sei­nem großen Vertrauen auf den Führer schnell den schon seit Jahren vorbereiteten kriegswirtschaftlichen Maßnahmen gegenüber, von denen alle gleichmäßig getroffen werden, vollstes Verständnis gezeigt. Die große Hoff­nung unserer Gegner wurde damit zu Was­ser; hatten sie doch damit gerechnet, Deutsch­land bald aushungcrn zu können. Daß d i e Blockade wirkungslos blieb, ist der stillen und rastlosen Arbeit Darres und seiner Bauern zu verdanken. England hat auf diese Weise die erste große Schlacht verloren, bevor Deutschland einen einzigen Kanonenschuß getan hatte. Wie in allen grundlegenden Dingen hat die nationalsozialistische Führung auch hier wieder aus Grund der im Weltkrieg gemachten Erfahrungen, in dem über 70V 000 Menschen Opfer der englischen Hungerblockade wurden, ihre Lehren gezogen und entspre­chend gehandelt.

Ans kleinsten Anfängen und durch Ucber- windung vieler großer Hindernisse ist das Werkzeug entstanden, das DarrS in zehn­jähriger Arbeit dem Führer schuf. Wenn Deutfchland seinen heutigen Schicksalskampf siegreich bestehen wird, und hieran zweifelt kein Deutscher, so hat hieran der Reichs- bauernfiihrcr einen wesentlichen Anteil.

nach der Blüte noch viel gerettet werden. Ge­gen Pilzkrankheiten wirken Kupfer- oder schwe­felhaltige Mittel, gegen Raupen und andere fressende Insekten arsenhaltige. Beide Mittel können gemischt werden. Wenn die Blütcn- blättcr abgcfallen sind, kann sofort mit nach­stehender Brühe gespritzt werden. Für tOO Liter wird verwendet: 2 kg Schwefelkalkbrühe und 400 g Blciarsen oder 750 g Knpfcrkaltbrühe 400 g Bleiarsen oder 750 g Knpfcrkalkbrühe und 400 g Blciarsen. 100 Liter reichen für ungefähr 10 mittelgroße Bäume. Kiipfermittel sind nur beschränkt zn erhalten, weshalb meist Tchwcfekkalkbrühe verwendet werden muß. Tchwefelkalkbrühc darf nicht zu heißer Tages­zeit, Knpferkalkbrühe nicht zn kühler Tages­zeit verspritzt werden. Die Verteilung muß in allen Fällen nebelartig sein. Wo arsenhaltige Mittel angewandt werden, ist Vorsicht nötig. Grasnntcrmltnr zuvor abwähen, Gemüse, Beerenobst u. dgl. zudecken.

Lebensmittel für Landjahrpftichtige

11m für die Landjahrpflichtigen des Land- jahrcs 1910 eine gesunde und ausreichende Er­nährung zu gewährleisten, können nach einem Erlaß des Rcichsmiuistcrs für Ernährung und Landwirtschaft auf Antrag der Lager­leitung bei der Erteilung von Bezug­scheinen Verpflegungssätze bis zur Höhe der für die Verpflegung des Reichsarbeits- dicnstcs für die weibliche Jugend festgesetzten Tagesportionssätze zngrundcgelegt werden. In gleicher Weise ist den Landjahrpflichtigen mglich je Person ein Liter Magermilch zn gewähren. Die von den Ernährungsämtcrn ausznstcllcndcn Bezugscheine sind auch für Margarine zu erteilen, da eine zentrale Beschaffung v'on Margarine (wie beim Ar­beitsdienst) nickt erfolgt. Soweit Landjahr­pflichtige bei Bauern oder Siedlern zeitweise Tcilvcrpflegung erhalten und die Vcrhälrnisse es im einzelnen erfordern, kön­nen ebenfalls an Stelle der vorstehenden Re­gelung bei Lagcrverpflegung den Bauern und Siedlern Berechtigungsscheine für Flcisch, Brot und Fett in der für den weib­lichen Arbeitsdienst festgesetzten Höhe erteilt werden.

Wildberg, 29. Mai. Am Sonntag feierten die Eheleute Christian Friedrich Tengler, Schneidermeister und Marie Magdalene, geb. Carle, das Fest der goldenen Hochzeit. Der Jubelbräutigam ist 75 Jahre, die Jubelbraut 74 Jahre alt.

Nagold, 29. Mai. Vor einiger Zeit wurden in unserer Stadt einige bemerkenswerte Funde gemacht. Es handelt sich einmal um einen sogen. P f a n n c n s ch a l k e n d. h. um eine Vorrichtung znm Festhalten der Pfanne über dein Herdfener, die mit einer originellen Fratze verziert ist, dann um Reste eines Kachel­ofens aus dem Jahre 1765. Ter Fuß des letzteren besteht aus Sandstein und ist mit dem Nagolder (Hohenbcrger) Wappen geschmückt. Ter Pfannenschalke ist vermutlich aus dem 13. oder 14. Jahrhundert.

Weil der Stadt, 29. Mai. Mittags wollte ein Einwohner zum Gießen seines Gartens der Würm Wasser entnehmen. Er geriet hierbei unglücklicher Weise ans ein nntcrspültes Ufer­stück, so daß er in den Wasser lauf fstel,

Bei engftehenden Zähnen ist ein Zahnstocher aus Holz ober Federkiel ein wertvoller Helfer der Zahnbürste.

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der an dieser Stelle über zwei Meter tief ist. Seine Rettung hatte er nur dem Umstande zu verdanken, daß zu gleicher Zeit eine Frau in der Nähe beschäftigt war, welche ihn mit gro­ßer Mühe ans dem Wasser ziehen konnte.

Sechs schwäbische Nüstungsarbeiter

mit dem Kriegsderdicnstkreuz ausgezeichnet

. Stuttgart. Auf Vorschlag der Rüstunas- inspcktion V wurden bisher im Bereich des Wehrkreises V folgende sechs Rüstungsarbeiter durch den Führer mit dem Kriegsverdienst- krcuz ausgezeichnet: Lchrenmacher Michael Gleixner in Oberndorf a. N., Uhrmacher Karl Locher ans Schramberg, Werkzeug­macher Patrix Vogclaus Hüttlingen, Kreis Aalen, Dreher Alfons Huber aus Berg bei Friedrichshafen, Kupferschmied Fritz Kienle aus Fricdrichshasen, und Dreher Andreas Rau aus Rottweil.

Zweimal hereingesallen

Stuttgart. Ihrer übergroßen Gutgläubig­keit fiel eine Hausgehilfin mit ihren sämtlichen Ersparnissen zum Opfer. Sie war vor vier Jahren mit dem 32jährigen Oskar Bühner bekannt geworden und hatte sich in der Folge mit dessen Frau angefreun­det. Bühner nützte diese Familienbeziehung aus, um dem Mädchen nach und nach 560 Mk. an Darlehen abzuschwindeln, wofür er mit einigen Monaten Gefängnis bestraft wurde. Kaum aus der Strafanstalt entlassen, gelang es dem arbeitsscheuen Menschen, die Leicht­gläubige durch faustdicke Lügen und mit ge­fälschten Urkunden um weitere 1440 Mark zu betrügen. Nebenbei betrog er noch eine andere Frau um 90 Mark. Da es sich um Rückfallbc- trug handelte, erkannte die Strafkammer auf ein Jahr sechs Monate Zuchthaus und drei Jahre Ehrverlust.