Begutachtung vor. Die Vorlage über die Auflegung eine« wcrtbestänbigen Goldanleihe wird, wie die Blät­ter melden, morgen dem Reichskabinett zugrhen. Eine Bera­tung im Reichstag wird nicht erfolgen, da der Reichs­regierung die Ermächtigung erteilt worden ist, in dringenden Fällen ohne Befragen des Parlaments vorzugehen.

Die S-Mllionen-Banknoke

Berlin, 27. Juli. In den nächsten Tagen werden Reichs- danknoten zu 5 Millionen Mark in den Verkehr gebracht Diese Banknoten können ab 1. September aufgerufen und »nter Umtausch gegen gesetzliche Zahlungsmittel eingezogen «erden.

Ein neuer Spihelprozeß

München, 27. Juli. Vor dem hiesigen Volksgericht begann gestern der Prozeß gegen den Schriftsteller Franz von Putt- 'kemer, der eines Verbrechens der Anstiftung zum Mord beschuldigt ist. Die Anklage beschuldigt von Putt- kamer, daß er als Korrespondent des Berliner »Vorwärts" sich zu Spionagezwecken in die Münchener Roßbach-Gruppö «inschtich und dem Studenten Karl Baur, als er von dessen Plan der Ermordung Scheidemanns erfuhr, einen Unterschlupf in seiner Wohnung zugesichert und ihm einen Revolver ausgehändigt habe. In der Verhandlung im Prozeß Puttkamer gab der Angeklagte den Tatbestand im wesent­lichen als richtig zu, erklärte aber, es sei ihm darum zu tun gewesen, das Attentat auf Scheidemann zu verhindern. De« Antrag des Staatsanwalts ging auf 8 Monate Gefängnis« während die Verteidigung Freisprechung beantragte. Das Urteil lautet auf 8 Monate Gefängnis, 500 000 Mk, Geld- ftrache «ad Tragung der Kosten.

Der Empfang des türkischen Siegers Nonsiauttnopel, 27. Juli. Gegenwärtig werden große Do» kereitungen getroffen, umJsmed Pascha, der am Sams­tag hier erwartet wird, feierlich zu empfangen. Ismed hat an die Truppen einen Tagesbefehl erlaßen, in dem er erklär^ daß sich die Truppen ihrer Vergangenheit würdig erwiesen hätten und stolz auf di« Erfüllung ihrer Aufgaben sein könnten^

.Vergessen wir Deutschland nicht!"

Budapest. 27. Juli. Im Laufe der IndemnitStsdebatte in Her Nationalversammlung befaßte sich der Abgeordnete iFriedrich (parteilos) mit den außenpolitischen Fragen «nd erklärte, Ungarn werde vom Westen Demokratie nicht Lernen. Welche Art Demokratie könne von einer Nation kom- smen, die im Ruhrgebiet Millionen Deutscher knechte?Unsre sentgegenkommende Haltung gegenüber dem Verband", so rühr der Redner fort,kann uns nicht hindern, dem Ruhr- debiet den Ausdruck unseres Beileids und unserer Sympathie Fu übermitteln. Wenn die Deutschen gut genug für uns wa- sren, als sie uns in Siebenbürgen zu Hilfe kamen, müssen sie Ans auch dann gut genug sein, wenn sie ein so entsetzliches Schicksal zu ertragen haben. Was jetzt in Deutschland ge- ichleht, steht in der Geschichte beispiellos da. Für den Augen­blick kann man ja die deutsche Nation unterdrücken, aber man Idars nicht vergessen, daß die Deutschen das fleißigste und pro­duktivste Volk der Erde sind. Arbeitsfleiß und Ausdauer kann »non auf die Dauer nicht schwächen. Vergessen wir Deutschland nicht, halten wir neben Deutschland auch sin dieser schweren Stunde mit unfern Sympathien aus, da- Ant Deutschland, wenn wir ihm dereinst wieder die Bruder- jhaird reichen wollen, diese nicht mit den Worten zurückweist, daß wir es nicht gekannt haben, als es im Unglück war. Es iwrrd die Zeit der Revision der Frisdensvertrüge kommen!"

Auch Amerika rüstet weiter Paris, 27. Juli. Nach einer Meldung desNewyork iHerald" aus Washington verlautet dort, daß das Kriegs­departement eine Kreditoorlage einzubringen beabsichtige, um die zurzeit 137 000 Mann betragende Effektivstärke der ameri­kanischen Armee auf 150 000 Mann erhöhen zu können. Präsident Harding besuchte auf der Rückreise von Alaska ge- nern Vancouver. Er ist der erste Präsident der Ver. Staaten, der kanadisches Gebiet betreten hat.

Vor einem neuen Marokkokricg

Paris. 27. Juli. Nach einer Havas-Meldung aus Madrid gewinnt man nicht allein aus den Nachrichten aus Melilla sund Ceuta, sondern vor allem aus den Leitartikeln der Mor- sgen- und Abendpresse den Eindruck, daß bedeutsame Er­eignisse in der spanischen Marokkozone bevor stehen, jwo die Dinge wieder so liegen, wie im Juni 1921, in den Lagen kurz vor dem Anglist der Jgueriben in Annual.

Neue Schnellzüge Richtung FreudenstadtFreiburg Ueber die Dauer des stärkeren Reiseverkehrs werden zwischen Bafel und Karlsruhe über FreiburgVillingen* HausachFreudenstadtHochdorfPforzheim die neuen

Nachtschnellzüge O 285 und l) 286 gefahren und zwar erst­mals in der Nacht vom 30./31. Juli:

Zug O 285: Basel Bad. Bhf. ab 11.45 nachm, sreidurg 12.55 vorm. Hochdorf 7.11 vorm,

ßonaueschingen 3.23 . Calw 7.42 ,

villingen 3.52 . Pforzheim 8.18 .

Hausach 5.22 . Karlsruhe an 8.52 .

ßchiltach 5.45 . (Anschluß an Zllge v 175 und

Freudenstab! Hbhf. 6.35 . O 85 nach Frankfurt am Main).

Zug O 286: Karlsruhe ab 8.12 Uhr nachm. (Anschluß von Züge» V 176 und O 86 von Frankfurt a. M.).

Pforzheim 9.02 nachm-Hausach 12.13 vorm.

Calw 9.38 . Billingen 1.56 .

Hochdorf 10.30 . Donaueschingen 2.13 .

ffreudenstadk Hbhf. Ii.16 . Freiburg 4.48 .

Schiltach 11.46 . Basel Bad. Bhf. 5.46 .

Die Zertrümmerung der Gewerkschaften

Dresden, 27. Juli. Die Kommunisten haben wie die Der- kreterwahlen zum Metallarbeiterverband in Sachsen bewei­sen. ihr Ziel, nämlich die Zertrümmerung der Gewerkschaf­ten, erreicht. Bei den letzten Wahlen für d-n Metallarbeiter- tog erhielten die Sozialisten etwa 67 und d'e Kommunisten 83 o. H.; bei den jetzigen Wahlen konnten die Sozialisten aber nur 52 v. H. erzielen, während es die Kommunisten auf 48 v. H. der abgegebenen Stimmen brachten. In einigen wichtigen Orten, wie Plauen im Vogtland, haben dis Kom­munisten schon die Mehrheit erlangt. In anderen

Orten, wie Zwickau, sind sie nur mit einer Minderheit von e rügen 30 Stimmen unterlegen. Hinzu kommt noch das a ßerordentlich wichtige Moment, daß überall die Stimmen- z.chl etwa um die Hälfte zurückgegangen ist. Da die Verhält­nis« in den meisten anderen Arbeitergruppsn ähnlich liegen Irrsten, so kann man mit gutem Grund behaupten, daß das rvganisatorische und finanzielle Rückgrat der sozialistischen !- artei in Sachsen, das die Gewerkschaften darstellen, im sanken ist,

Württemberg

Stuttgart, 27. Juli. (Kein D emonstr ati on sv er­bot a m S o n n t a g.) Die Kommunisten wollen den kom- inenden Sonntag zu einer großen Kundgebung gegen den ,. Faszismus" benützen. Der Reichsminister hat drs Landes- ingierungen ermahnt, gegebenenfalls mit wirksamen Mitteln e.nzugreisen. In Württemberg ist ein Verbot bis jetzt nichl erfolgt und es scheint, daß die württembergische Staatsregie- rung gewillt ist, davon abzusehen, wenn nicht noch dringende Gründe zur Aenderung dieses Entschlusses eintretcn. Abei das wird sie nicht hindern, für alle Fälle sich die Möglichkeil energischen Eingreifens offen zu halten. Die Regierunc wird bemüht sein, ihre unzweideutig geäußerte Absicht der unbedingten Aufrechterhaltung der Staatsautorität und dei Ordnung, wenn es nötig sein sollte, mit oder ohne Dsmon- strationsverbot durch die Tat zu beweisen.

Stuttgart, 26. Juli. Erhöhung der Beamten- oiäten. Nach einer Verordnung des Staatsministeriums betragen die Diäten und Uebernachtgelder der Staatsbeamten vom 16. Juli ds. Js. an in den Besoldungsgruppen 15 54 000 Diäten und 27 000 -K Uebernachtgeld, 6- 8 67 000 bzw. 34 000, 913 80 000 bzw. 40 000 Mark-

Stuttgart, 26. Juli. Die übliche Fleischpreis­erhöhung. Die Viehprerse sind heute auf dem Markt wieder stark in die Höhe geklettert. Eine neue Fleischpreis- erhöhunq ist unausbleiblich. Vom Freitag ab kostet je das ''stund: Ochsen- und Rindfleisch 1. Sorte 57 OVO (mehr 9000), Rindfleisch 2- Sorte 51000 (mehr 9000), Kuhfleisch 1. Sorte 3941000 (mehr 7000), 2. Sorte 3032 000 (mehr 4000). Kalbfleisch 1. Sorte 58 000 (mehr 6000), Schweinefleisch 03 000 (mehr 8000), Hammelfleisch 48 000 (mehr 7000), Schaffleisch 4142 000 Mark.

Stuttgart, 27. Juli. Geschlossene Wsinwirt- schäften. In der gestrigen Sitzung des Stuttgarter Be­zirksrats wurde von sozialdemokratischer Seite daraus hinge­wiesen, daß eine größere Anzahl von Stuttgarter Weinmirt- schasten wegen Reinigung und ähnlicher Vorwände, offenbar aber in der wirklichen Absicht, höhere Weinpreise abzuwarten, geschlossen sind, was eine Preistreiberei nicht bloß auf Kosten des Publikums, sondern auch der schwächeren Angehörigen des Wirtsgewerbes, die auf ihre Tageseinnahmen angewiesen sind, bedeute. Es herrscht Uebereinstirnmung über die Unzu­lässigkeit solcher Schließungen. Der Vorsitzende wird sich an die Stuttgarter Stadtverwaltung beschwerdeführend wenden. Ae Schwab. Tagwacht schlägt Androhung der Konzeffions- erMehung als Abschreckungsmittel vor,

! Tübingen, 27. Juli. Gedächtnisfeier. Die Stu>

> dentenschaft veranstaltete gestern abend vor dem Ehrenmal auf der Eberhardshöhe eine Kundgebung für Schlageter, wo­bei Professor Scheel die Gedächtnisrede hielt.

Heidenheim, 27. Juli. Vom Pferd erschlagen.) Als auf der Straße von Altheim nach Gerstetten der Vieh­händler Lang in Begleitung seines ältestens Sohnes Hein­rich mit einem in Altheim gekauften Pferd nach Hause fahren wollte, scheute das Pferd unterwegs, schlug aus und traf o-en Heinrich Lang so wuchtig ins Gesicht, daß er in bewußt­losem Zustande nach Hause gebracht wurde. Die Verletzung erwies sich als so schwer, daß an seinem Auskommen ge- ! zweifelt wird.

Dietingen, OA. Rottweil, 27. Juli. Schultheißen­wahl. Der bisherige Schultheiß Faulhabsr, dessen Wahl­periode abgelausen war, wurde pensioniert. Bei der vor­läufigen Abstimmung einer Vürgerversammlung erhielten Stimmen: Anton Maier, Christian Fußnecker und Franz Beck alt. Die ersten beiden stellten sich zur Wahl. Ein Wahlkampf fand eigentlich nicht statt. Von 373 Wahlberech­tigten stimmten 225 ab- Christian Fußnecker, Wäldschütz, erhielt 131, und Anton Maier 84 Stimmern ^«stierer ist so­mit gewählt.

Enzktösterle, 25. Juli. Schweres Auto-Unglück. Am 10 Kilometerstein vet Non, enm ß geschah dmch Fahr lässigkett ein vräßllcheS Unglück, Dar Auto des Iuweli-i» Grtmm aur Pforzheim wurde durch Leichtsin tgkeil des Füh rerS, Herrn Stark, der die Stelle des Chauffeurs eingenom­men hatte, vollständig zertrümmert. Herr Stark wurde ver­letzt, während seine Schwester, die 32jährige Lust« Grtmm, die Frau deS Juwelierr Grimm, aus dem Wagen geschleudert wurde und sofort tot war. Die übrigen Jnsoss n des Wagens, 2 Kinder und der Chauffeur kamen mit dem Schrecken davon.

Wildbad, 25. Juli. Mtllionen-Verlust. Großer ) Schaden entstand dem Landwirt und Holzverlader R. Haag i dadurch, daß ihm eine wertvolle Kuh, dre gestern nachmttlag i beim Schwetzerhäuschen weidete, die dort aufgeführte Mauer

> herunterfiel und dar Genick brach.

! *

! Württembergischer Landtag

i Die Pfarrbesoldungsdebatte erreichte gestern nachmittag eine gewisse Höhe durch die Ausführungen des ! Abg. Prof. Dr. Baur (Ztr.), der trotz aller Bedenken die i Zustimmung seiner Partei begründete. Abg. Prof. Dr. von

> Blume (DDP.) billigte gleichfalls die Vorlage. Sogar d>'r § Abg. Heymann (Soz.) und natürlich auch Abg. Egelhaaf j (DB.) gingen mit der Regierung. Daneben liefen Wünsche < der Juden, vorgetragen von Abg. Ulrich (Soz.), denen Mini- i sterialrat Meyding bereitwillig entgegenkam. Nach einem

Schlußwort des Abg. Dr. Beißwänger (BB.) wurde die Vorlage in 2. und 3. Lesung mit allen gegen die Stimmen der Kommunisten und des soz. Abg. Maier angenommen. Nach kurzer Verabschiedung des Besoldungsgesetzes wurde auch die Besoldung derHochschullehrerin 2. und 3. Lesung fast debattelos angenommen. Samstag vormittag 8 Uhr Viehseuchengesetz und Nachtragsetats.

Der Landtag verabschiedete das Viehseuchengesetz am Freitag noch nicht, sondern überwies es an den Ausschuß

stlr Inner« Verwaltung. Dann ging er an dke erste BUW tung des Gesetzes über die Grund-, Gebäude- un8 Gewerbesteuer. Die Rechte erklärte durch den Abo- Ströbel (V. B.), sie behalte sich ihre Zustimmung bis un endgültigen Festsetzung der Steuerbeträge vor und könne dem Entwurf, so wie er sei, nicht zustimmen. Abg. Rotk (D. d. P.) nahm die Vorlage namens seiner Freunde als Notgesetz an. Finanzminister Dr. Schall, dessen Ausführun­gen auf der Tribüne fast unverständlich waren, erklärte unter die vorgeschlagenen Sätze könne die Regierung nicht heruntergehen, sonst kämen die Finanzen in Unordnung Bei der zweiten Lesung nahm der Abg. Winker (Soz), der außerdem für die dritte Lesung einen Antrag aus Cr- Erhöhung der Gemeindeumlage auf 25 Prozent in Aussicht stellte, seinen im Ausschuß abgclehntsn Antrag auf Erhöhung und prozentuale Staffelung der Kataster- betrage wieder auf. Er wurde dabei von der Deutschen demo­kratischen Partei unterstützt. Es gab eine lebhafte Debatte zwischen den Vertretern der Landwirtschaft und der Sozial­demokratie und Demokratie, wobei die Gegensätze Um Preisbildung und Steuerleistung zeitweise scharf aust'«.- derplatzten. An der Debatte beteiligten sich hauptsächN die Abgg. Vraig (Ztr.), Bock (Ztr.) und Adorno (Ztr.), Amch Müller und Ströbel (B. B.), Schees und Emil Roth ch, d. P.), Winker und Pflüger (Soz.). Zu einer Abstnnmrng kam es noch nicht. Die Beratungen gingen heute Nachmit­tag 5 Uhr weiter. Außerdem wurden die beiden Nachtragz- etats dem Finanzausschuß überwiesen.

Aufruf des Ernährungsminiskeriums an die Erzeuger.

Landw. Wochenblatt Nr. 30 erklärt das Ernährungsmini­sterium: Wie dem Ministerium mitgeteilt wird, befürchten in« Landwirte, die ihre Erzeugnisse auf die städtischen Markt! bringen, dort durch Marktbesucher an ihrem Eigentum, wem nicht gar an Leib und Leben bedroht zu werden, wenn sn für ihre Erzeugnisse den Preis fordern, der durch die allge­meine Preislage geboten und gerechtfertigt ist. Die Landwirt­schaft braucht Derartiges schon deshalb nicht zu fürchten, weil für ihre persönliche Sicherheit durch die Beamten der or- dentlichen Polizei gesorat ist. Diesen liegt die Aus- recht e rh altu n g der Ordnung und Sicherheit ans den Märkten ob und diese Pflicht ist ihnen neuerding; noch besonders eingeschärft worden. Dort wo Preis- Notierungen durch Marktkommissionen vorgenommen werde«, namentlich auf dem Stuttgarter Markt, ist Vorsorge getroffen, daß diese sachgemäß und unter Zuziehung von Sachverstän­digen erfolgen- Selbstverständlich kann auf die Preisüber­wachung auf den Märkten nicht verzichtet werden. Nurwer Wucherpreise fordert, hat die Ueberwachirng zu fürchten. Sind die Beamten zum Einschreiten genö­tigt, werden sie zwar mit Festigkeit, aber unter Wahrung der Rücksichten auf die persönliche Achtung, die auch jeder Be­schuldigter zu beanspruchen hat, vergehen. Es wird ausdrück­lich hervorgehoben, daß ein solches Einschreiten ausschließlich Sache der Polizeibeamten ist. Das Eingreifen von Kcmtroll- ausschüssen und ähnlichen Einrichtungen ist unzulässig. Es daist gehofft werden, daß diese Feststellungen den Land­wirten zur Beruhigung dienen. Stadt- und Land­bevölkerung sind gegenseitig auf einander angewiesen und nur aus dem Zusammenhalten kann Nutzen für Volk ui4 Vaterland erwachsen.

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, dcn 28. Jul! 1923.

Zum Sonntag.

Bekanntlich hat BIsmm k rlr-st tm Reichslag ei klärt: Wir Deutsch! illrchlen Gott und sonst rckchis in der Well!' Heuizmage möcho um das Wort manchmal uwkehien: Wir Deutsche chun alles in du Welt nur Gott nicht." Furcht oller Art beherrsch- uwe Leben: Auch vor den Franzosen, vor dem Marksturz vor den Bazillen und namiu- lich vor dem. was unsere lieben Mriimns<yen von uns sagen. H>» doch ein Menschenkenner gesagt. Feigheit set das Lasier d-r die« Leute W e kommen mir heraus aus dieser unwürdigen FuichsE- keit? Lernen wir den Etaen wieder gründ ich chten, der alle- w seiner Hand hat I Bedenke >n deinen jungen Jahren das; du ihm R>ch«»' -chasl darüber schuldig bist, was Du aus Dir n> chst, tu der BalMs! des Lebens, wir rasch es bergab gehl, in alten Tage», was du 1M- brtrgst als Ernie aus det. er» Arbeitsfeld! Diese Fur-rr >st da« N»- gangstor zum Eoangel um uud führt zur Furchtlosigkeit gegenüber den Mensa en und dem Schicksal. P 2 .

Spruch

Die Bäume bogen sich und die Aeste Schzken. die Wolken­wand stieg auf und göttergroß jagten die schwarzen Weiter am Himmel. Die Wasser prasselten nieder und schlugen den unheiligen Klaub von den Bäumen und die Menschen von den Wegen. An- ich sah in die blitzenden Augen des Gottes und atmete lief in feinem wehenden Atem,

A

Freiw. Feuerwehr. L tzttn Mittwoch abend war P obe- alarm dcr Weck-ncki-te und der Geiamtf-uerwebr. A aud- objekte waren da» Wohngebäude von Mühlemarber H>u!a uno die pemeinschastliche Scheune von Raaf und Beutler. Die Uebung wurde rxokt durchgeführi.

Ruhrkiuder. Gestern abend 8 Uhr sind 150 Kader - 90 Mädchen und 60 Knaben au» Stadt und Lan HaaM t. Westfalen im Aller von 8 14 Jahren eilige,rosst ; wurd-n sc gleich im Gkwerbeschulhaus von ltebre chi-n Händen gespeist. Von diesen Kindern kamen 50 nach Altei st ' > vo, 30 iür ii Hinteren Gemeinden bestimmt sind. Im Hoel Post kor men 7 Kinder übernachten. ES wäre m wün chen, daß die Kinder Überall steundliche Aufnahme finden und eas sie sich bet uns bald wohl fühlen. Für den Bezirk Herren- derg trafen g-stern nachmittag 190 Ka der ein.

Krankenkvffe. Die Arzneimittel! läser, der -n Kosten «ine sehr beuächilrche E Höhung erfahren hoben, sind ersthruna»- gemäß nach dem Gebrauch in den meisten Fälltn dem Ber- derden auiigesi tzt. Um diese G äs r wnt ckmf l ch wieder oo zu v-rmer>kn, haben Krankenk. ssen und Apotheker auf GM o g setzllcher Ermächtigung vereinbart, daß ab l. Amust jed-' Versicherte uno familtenbilseberechltgte Ano»börige beim » ' holen einer Arznei drei Viertel deS GefäßpcetseS beim AP ° theker zu himeilegen har. Der Betrag w»d zu-ückoergu e, wenn da» Gefäß dem Apotheker in ger-intalem Z sto' rückgebracht wtrd. Diese Neuerung wird vielleicht von Ma '