!MMgMaörtzs unD Vas Schreiben Pius XI. an'^Mrsparkl"^ Leides negt auf derselben Linie. Und so begreift man, wie Ita­lien neuerdings in der Ruhrpolitik sich mit aller Deut­lichkeit auf die englische Seite stellt. Damit stimmt auch die neueste Meldung aus Rom, daß Mussolini den Baldwinschen Antwortentwurf bedingungslos angenommen habe.

Für Frankreich ist das weniger angenehm. Uns Deutschen «karms recht sein, wenn auch nach italienischer Seite hin der Rückhalt für Poincarö ausbleibt. Je mehr Frankreich »iso­liert" ist, desto besser für uns.

Dom Ruhrkrieg

Aufhebung der Verkehrssperre

>üLuvwiSHafen, 26. Juli. Di« interalliierte Rhelnkandkom- miftion veröffentlicht heute «in« Verfügung, wonach vom l6. Juli ab neue Passierscheine ausgestellt werden und die alten Grenzpassierscheine ihre Gültigkeit wieder erlangen können. Aus dieser Verfügung ist zu schließen, daß die Rheinbrückensperre nach Ablauf der lOtäaiaen Frist id Ende findet. Der Stadtverwaltung Ludwigshafen ist mft- tzeteilt worden, daß der dortige Vertreter der interalliierten Rheinlandkommission mit einer Aufhebung der Brückenspcrre

der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag rechnet.

Wie dieVoss. Ztg." aus Mannheim meldet, ist die Auf­hebung der Verkehrssperre zwischen dem besetzten und unbe- fttzten Gebiet für heute nacht 12 Uhr zu erwarten. Für Mannheim und Ludwigshafen trete die Oeffnung der Rhein­brücken praktisch morgen früh um 5 Uhr in Kraft. !

Der Verkehr auf der Schwarzwaldbahn wird ab 26. Juli ! wieder bis und ab Ortenburg durchgeführt. !

Protest gegen die Uebergriffe in Barmen j

Berlin, 26. Juli. Der deutsche Geschäftsträger in Paris : hat der französischen Regierung folgende Note übergeben: ! Am 13. Juli rückten französische Truppen mit Panzerwagen j und Maschinengewehren in Barmen ein. Das Rathaus, die ! Eisenbahn, Post, Reichsbank und die Handelskammer wurden besetzt und Reichsbankdirektor Rausius, sowie eine Hundert­schaft Schutzpolizei festgenommen. Auf dem Rathaus wurden die Akten der Düsseldorfer Regierung weggenommen. Gegen Mittag entfernten sich die Truppen wieder. Von den sestge- nommenen Personen befinden sich zwei Schutzpolizeibeamte noch jetzt in Haft. Die deutsche Regierung legt gegen den neuen Einbruch in deutsches Gebiet feierlich Verwahrung ein s und behält sich alle Schadensersatzforüerungen vor. s

Schützengräben und Unterstände an der Ruhr !

Westhofen, 26. Juli. Die Franzosen beschäftigen sich bei i Hoheneßburg und Westhofen, mit der Front nach Schwerte zu, mit dem Bau von Schützengräben und bombensicheren Unterständen sowie starken Drahtverhauen. Sie sperren die Ruhr mit Stacheldraht ab und haben das Verlangen gestellt, daß die Schutzpolizei aus Schwerte und Umgegend zurück­gezogen werde.

Franzosenkerror

Trier, 25. Juli. Am 18. Juli fand im Stadtviertel St. Barbara in Trier zwischen 5 und 6 Uhr morgens eine Massenausweisung von Eisenbahnern statt, der 23Ö Personen zum Opfer fielen. Es wurde nur eine Frist von einer Viertel­stunde zum Einpacken des Reisebedarfs gewährt Der Haus­rat mußte Zurückbleiben. Die Leute wurden wie das Vieh von berittenen Marokkanern und Spahis auf dem Sammelplatz zusammengetrieben unter fortgesetzten Be­schimpfungen, Kolben st ößen und Peitschenhieben. Freunde und Verwandte der Ausgewiesenen, die sich zum Abschiednehmen auf dem Sammelplatz einsnnden, wurden auf Befehl des französischen weißen Offiziers oon den Spahis zu Pferde mit blanker Waffe zerstreut. Die Spahis ritten so rücksichtslos in die Menge, daß mehrere Frauen mit Säug- ! lingen auf dem Arm zu Fall kamen und zum Teil erheblich ! verletzt wurden; auch das bischen Gepäck der Ausgewiesenen ! wurde von den Pferden der Spahis schonungslos zerstampft, ! Die Ueberführung nach dem etwa 3 Kilometer entfernten ! Bahnhof erfolgte entgegen der bisherigen Gepflogenheit zu Fuß. Wiederum bildeten rohe Beschmpfungen, Kolbsnstöße ! und Peitschenhiebe die beliebte Unterhaltung der Spahis, Selbst kleineKinder, dneen das rasche Gehen beschwer­lich war, blieben nicht vor Reitpeitsche und Gewehrkolben verschont. In den Straßen, durch die sich der Aufzug bewegte, durste niemand sich an den Fenstern ze-gen; wo Leute sich am Fenster sehen ließen, schlugen Spahis mit ihren Säbeln die Fenster ein. Zuschauer und Vorübergehende, d:e stehen blieben, um sich den Aufzug anzusehen, wurden von den Spa­his verprügelt und davongejagt.

Elberfeld, 26. Juli. Wie die Franzosen mit den Möbeln der ausgewiesenen Eisenbahner umgehen, wird aus einem Bericht aus Bischofsheim ersichtlich. Am 12. Juli wurden die Wohnungen der ausgewiesenen Eisenbahner Zahn und Eck­stein erbrochen, die Möbel herausgeholt und dann nach Weiterstadt abgeschleppt. Bei dem Verladen wurde mit den Möbeln vor den Augen der Bevölkerung in rücksichtslosester Weise umgegangen, so daß Tischplatten, Stühle, Spiegel, Bil­der, Geschirr usw. in Trümmer gingen. Ein Teil der Möbel wurde sogar durch die Fenster aus die Straße geworfen. Einige französische Soldaten eigneten sich unter den Augen ihrer Vorgesetzten Gegenstände wie Bilder, Albums und der­gleichen an, anscheinend als Andenken an diese Tat. Die Er­regung unter der sich anfammelnden Bevölkerung war außer­ordentlich groß.

Fortgesetzter Druck auf die Eisenbahner

rtAn, 25. Juli. In Neuß werden die Eisenbahner straßen­weise aufgefordert, sich bei der Regie zu melden. Jeder ein­zelne erhält ein Schreiben in geschlossenem Briefumschlag mit dem Aufdruckbaute commission cles territoires rbenans". Diese Briefe wurden von den städtischen Polizeidienern her- "waetragen. Bei der Meldung werden den Eisenbahnern um - 20 Prozent höhere Bezüge als bei der deutschen Verwaltung : und bessere Beförderungsmöglichkeiten versprochen. Alsdann i werden die Personalien aus den Pässen ausgenommen und über jede Meldung ein Bericht nach Koblenz erstattet. Da sich I bisher niemand bereit erklärt hat, in den Dienst der Regie zu ! treten, ist damit zu rechnen, daß demnächst die Ausweisüngs- - befehle aus Koblenz eingehen. Ein Dolmetscher hat erklärt, ! Laß bis zum 31. Juli alle Eisenbahner erfaßt sein würden. !

Die Zeitttugsbestellung

für I. August muß jetzt erfolgen. Sie werden keine an­dere Zeitung brauchen können, al< den

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der allen ihren Interessen gerecht wird, einen zuverläs­sigen Nachrichtendienst in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht vermittelt und auch UnterhaltungSstoff in reicher Fülle bietet durch seine beliebte BeilageUnsere Heimat" und durch den auserlesen guten RomanDer Kampf im Spessart". Um Unterbrechungen in der Zustellung zu vermeiden, bestellen Sie daher sofort beim nächsten Postamt, beim Postboten, Briefträger oder Hei der Ge- schäftrftelle denGesellschafter"

Vielfach werden die Eisenbahnbediensteten durch Einquar- kerung belgischer und französischer Eisenbahner in große Be­drängnis gebracht. Leider quartieren die Bürgermeister die fremden Eisenbahner mit Vorliebe bei den deutschen Eisen­bahnern ein. So haben die Eisenbahner in Atsch (einem Orts- teil von Eilendorf bei dem Bahnhof Stolberg) schon ungefähr 70 belgische Eisenbahner mit Familien aufnehmen müssen, die bis zu drei Zimmer für sich beanspruchen. Da noch weiters 200 belgische Eisenbahnerfamilien erwartet werden, ist mit der völligen Verdrängung der deutschen Eisenbahner aus ihren Wohnungen oder mit ihrer Ausweisung zu rechnen.

Die Ziele der französischen Schwerindustrie

Paris, 26. Juli. DieHumanste" stellt folgende Frage an den Großindustriellen De Wendel: Ist Herr De Wendel rächt in der Lage, uns zu sagen, aus welchen Gründen die Stad 1 kimburgander Lahn besetzt wurde. Man versichert uns. daß die Städte Weilburg, Braunfels und Dillenburg und einige Gruben bei Siegen ^demnächst auch besetzt werden. Könnte Herr De Wendel uns nicht sagen, welche besonderen Vorteile diese Operationen haben und ob sie den' öffentlichen oder privaten Interessen dienen? Ist Herr De Wendel nicht unterrichtet, daß ein Teil der Aktien derKruppwsrke im besetzten Gebiet den Besitzer gewechselt hat? Auf diese Fragen erwarte die öffentliche Meinung eine Antwort, west sie im wesentlichsten politische Probleme betreffen. Wir rich­ten unsere Anfragen an Herrn De Wendel. Aber wenn Herr Loucheur auch etwas zu sagen hat, dann könnten wir uns dem nicht entziehen.

Die Berichte des französischen Ruhrministers

Paris, 26. Juli. Der aus dem Ruhrgebiet zurückgekehrte französische Minister für öffentliche Arbeiten, Le Trocquer, konnte heute mit phantastischen Ziffern über das Ergebnis der Kohlen- und Koksabtransporte aus dem Ruhrgebiet nicht aufwarten. Daran hat ihn Andre Tardieu verhindert, der von vornherein in seinem Echo National amtliche Ziffern veröffentlichte, aus denen sich ergibt, wie wenig er-, giebig für die französische Industrie die Lieferungen seit der widerrechtlichen Besetzung im Ruhrgebiet gewesen sind. Minister Le Trocquer versucht es deshalb mit einem Loblied auf die französische Schiffahrt auf den Kanälen. Das kam niemand nachprüfen, ebensowenig wie man in der Lage ist seine Behauptung zu widerlegen, daß in sieben der wichtigster Bahnhöfe im Rheinland in der Woche vom 12. zum 18. Juk 70 290 deutsche Reisende Fahrkarten für die Regiezüge gekauf hätten. Vielleicht wird man auf deutscher Seite dem Ministe! einmal die Statistik des Verkehrs in Mainz, Koblenz, Düffel dorf, Dortmund und Bochum vor Augen halten, um ihm zu beweisen, daß diese Zahlen lächerlich gering sind und nur beweisen können, daß, wirtschaftlich genommen, eine Fried- hofstille in den besetzten Gebieten infolge des Vorgehens der belgisch-französischen Heere herrscht.

Getrennte belgisch-französische Antwort

Frankreich erwartet eine Entwicklung der Lage in Deutsch­land zu seinen Gunsten

Paris, 26. Juli. Der belgische Botschafter in Paris sprach gestern beim Ministerpräsidenten Poincarö vor, um ihm den Stcndvunkt Belgiens hinsichtlich der Frage der Beantwor­tung der englischen Dokumente mitzuteilen. Die Moraen- presse, die offenbar von einer amtlichen Stelle informiert wurde, behauptet gleichlautend, daß das französische und das belgische Ministerium getrennt antworten würden. Nach demEcho de Paris" hält sich Belgien an die Politik vom 11. 1.: Keine Räumung des Ruhrgebrets vor völliger Zah­lung der Reparationen, keine Verhandlungen mit dem Deut­schen Reich, solange der passive Widerstand andauert. Was den Zahlungsplan vom 5. 5. 1921 anlangt, so seien die belgi­schen Minister mit ihren französischen Kollegen darin einig, daß eine Umgestaltung des Zahlungsplanes nicht bedingungs­los ausgeführt werden könne. Es gebe ein Minimum, aus das Belgien und Frankreich nicht verzichten können. Wenn man das sage, so sei in gewisser Beziehung nicht weniger wahr, daß das Brüsseler Kabinett geneigt sei, den englischen Forderungen in einem größeren Maßstab nachzugeben, als das Pariser Kabinett. Die beiden Kabinette hätten sich des­halb für eine getrennte Antwort entschieden, damit jedes Gelegenheit habe, seine Meinung auszusprechen, ohne die französisch-belgische Einheit zu brechen. Aus der Tatsache werde man sich wohl beeilen, auf eine Verschieden­artigkeit der Politik zu schließen. DasEcho de Paris" glaubt auch nicht, daß sich in London die Meinung in den letzten Ta­gen gewandelt habe. Es sei also wahrscheinlich, daß dis fran­zösische Antwort neue Auseinandersetzungen un­vermeidlich mache. Das Blatt rechnet jedoch damit, daß sich inzwischen in Deutschland di« Lage zu Gunsten Frankreichs entwickeln werde. Um der französischen Oeffentlichkeit den offenbar dringend erforderlichen Antrieb zu geben, behauptet das Echo de Paris" sogar, der passive Widerstand verschwinde in dem Maße, in dem die finanziellen Unterstützungen kleiner würden, die dazu bestimmt gewesen seien, den Widerstand möglich zu machen. Ganz Deutschland interessiere sich für die Bemühungen der englischen Regierung. Lord Curzon erweise aber Frankreich keinen Gefallen, wenn er eine Antwort aus

Mcheutsche Nöte vom 7. Junk vorschlage. Er müsse FrcM reich dankbar sein, wenn es mit ihm über die Art des Cin- greifens, die es zulassen könne, verhandele. Inzwischen geh, man ihm den Beweis, daß man den Forderungen Englands Rechnung tragen wolle. Jedoch dürften diese nicht das Cndc eines Unternehmens bedeuten, das einzig und allein ein« wirkungsvolle Verteidigung der französischen Sache sei,

Meue Nachrichten

Zur Aufhebung der Veckehcssperre Frankfurt a. TU., 26. Juli- Die Berkehrssperre an de« Grenze des besetzten Gebiets ist heute früh an verschiedenen Stellen aufgehoben worden so daß der frühere Verkehr in starkem Maße einsetzte; doch wird aus einzelnen Bezirken berichtet, daß dort die Sperre noch in Kraft sei. Anscheinend ist also die Aufhebung tatsächlich angeordnet, die Anweisung dazu jedoch noch nicht überall eingegangen. *

Offenburg, 26. Juli. Die französische Besatzungsbehörde gibt bekannt: Der Verkehr zwischen dem besetzten GeLie/ von Offenburg und dem unbesetzten Gebiet ist vom 2S.

12 Uhr nachts ab wieder frei, und zwar unter den in der Verordnungen 125 und 167 festgesetzten Bedingungen. Li- Postauto von hier nach Ortenberg und Niederschopfheim wird morgen wieder verkehren. Auch der Verkehr auf dei Schwarzwaldbahn von und nach Ortenberg wird miede, ausgenommen.

Einberufung des Reichstags ln Aussicht

Berlin, 26. Juli. Nach einer Mitteilung desVorwärts' wird auf Grund von Besprechungen, die der Rsichstagspräsi- dent mit der Reichsregierung und den Parteiführern hatte der Reichstag im Laufe des Monats August einberufen wer den. Der Tag der Einberufung steht noch nicht fest, weit A, gesetzgeberischen Maßnahmen, die zum Schutze der Währiin; geplant sind, noch das Reichskabinett und den Reichsrat xas sieren müssen, bevor sie dem Reichstag vorgelegt werden. W der Beratung dieser Maßnahmen soll eine politische Aus­sprache über die äußere und die innere Lage im Reichste! verbunden werden. (Wir müssen aber trotzdem glauben, das es auch dem Reichstag nicht mehr gelingen wird, die ich Mark wieder zum Leben zu erwecken. D. S.).

Täglich werden 20V0 Milliarden gedruckt Berlin, 26. Juli. Zu der durch dis Ultimozahlungen her­vorgerufenen Geldknappheit teilen die Blätter mit, das die Reichsbank noch in dieser Woche der Situation Herr wer­den würde. Die augenblickliche Notenproduktion betrage mehi - ls zwei Billionen Mark täglich. Am Freitag träse« fo gewaltige Summen bei der Reichsbank ein, daß jede Mög­lichkeit einer weiteren Zahlungsknappheit von da ab ausge­schlossen sei.

Einzelheiten der Goldanleihe Berlin, 26. Juli. Die Beratungen über die GoldanlH sind gestern weiter gediehen. Die Berücksichtigung der Wün­sche, die Anleihe möglichst so zu gestalten, daß weiteste Kreis, der Bevölkerung zur Zeichnung befähigt werden, hat dahi» geführt, daß das kleinste Stück auf zwei Dollars fest­gesetzt wird und nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, auf fünf Dollars. Man hat sich aber nicht dazu entschließen können auch inofern die Kleinzeichnung zu begünstigen, daß man Zwei- mal im Jahre fällige Zinsscheine einführt. Man hat es hiei bei einmaliger Fälligkeit belassen.

Die Teuerung

Berlin, 26. Juli. Die Lebsnsmittelpreiss in Berlin Haber in den letzten Tagen eine derartige Erhöhung erfahren, das ,n weiten Volkskreisen große Beunruhigung Platz gegrfser Hai. In der Markthalle in der Lindenstraße kam es heute vor­mittag zu erregten Szenen, als sich das Gerücht verbreitete oaß die Händler das Pfund Kartoffeln nicht unter 9000 Mk adgeben würden. Es wurde sofort Schutzpolizei alarmiert Als mitgeteilt wurde, daß die Kartoffeln nur 6000 Mk. kost« würden,'trat etwas Beruhigung ein.

Die Berliner Wucherpolizei wendet augenblicklich ihr In teresse besonders dem Fl-eischgroßhandel zu. Heute mittag er folgte in der Nähe von Berlin eine Riesenbeschlagnahme vor Rindvieh. Es handelt sich um eine Lieferung, die einen Wer von vielen Milliarden darstellt,

Zu den Unruhen in Frankfurt Frankfurt a. M., 26. Juli. In Wirtschaften der Stadt sin! gestern von jungen Burschen Zettel verteilt worden mit de Aufschrift:Der erste Bluthund ist geschlachtet, die anderer folgen." In verschiedenen Stadtteilen waren gestern morger Plakate angeschlagen, in denen in der üblichen aufreizender Form trotz des inzwischen ergangenen Versammlungsverbot! zu einer Kundgebung gegen den Faszismus aufgerufen wird Als Redner hat man sich den Abgeordneten Hölleinver schrieben. Von dem Minister des Innern sind auf die Er greifung der Täter bei der Erschlagung des Staatsanwalt! Haas 15 Millionen Mark Belohnung ausgesetzt worden. An Samstag vormittag findet die Beerdigung des Staatsanwalt! statt. Bei dieser Gelegenheit ist eine Trauerkundgebung vo! der Bürgerschaft vorgesehen.

DerAntifaszistenkag" in Bayern verboten München, 26. Juli. Das Ministerium des Innern hat db Polizeibehörden Bayerns angewiesen, allen von den Kom munisten anläßlich des geplantenAntifaszistentages" am 29 Juli beabsichtigten Unternehmungen entgegenzutreten und s» zu verhindern.

Rhönsegelflug-Dettbewerb

Fulda, 26. Juli. Die Segelflug-Konkurrenzen in der Rho« hatten am Montag Meldeschluß. Dieser ist recht günstig aus­gefallen, da mit etwa 50 Apparaten gerechnet werden kann Die bekannten akadem. Fliegergruppen der Hochschulen sm> wieder vollzählig vertreten, namentlich die Darmstädter ma chen große Anstrengungen. Von den Weltensegler und seg« flugzeug-Werke Gesellschaften Baden-Baden ist eine ganz« Flotte, nämlich 12 Flugzeuge, gemeldet worden. Alle Arier bringen sie, darunter auch einen großen Luftsegler für zwe Personen mit über 20 Meter Spannweite. Diese Flugzeug! werden in den Anlagen auf der Wasserkuppe ausgestellt. Am bekannten Flieger wie Martens, Hentzen, Klemperer, Blume Stamer, Bienen, Benner, Schrempff, Pelzner, der OstpreW' Schulz und viele andere sind vertreten. Regierungstmu Meister Harth, der 1921 den Weltrekord aufstellte, ist mit >e