eine einheitliche Ordnung schaffen sollte. So verschieden man sich zu der Einführung neuer politischer Feiertage im jetzigen Zeitpunkt stellen mag, so bestimmt ist zu fordern, daß über die Rechtsstellung der religiösen Feiertage«, und se' es durch ein eigenes, sich auf diese beschränkendes Gesetz noch vor Beginn des Winters und der kirchlichen Festzeil endgültige Klarheit geschaffen wird.
Früher Herbst? In diesem Jahre blüht die glockenförmig« Erika schon jetzt auf der Heide. Im allgemeinen sagt man, daß es einen frühen Herbst bedeutet, wenn das Heidekraut bereits Anfangs Juli blüht-
"Ilebersahrener Kinderwagen. Ein mit zwei Kindern besetzter Kinderwagen wurde in Vernburg von einem Geschirr dessen Pferde vor einem Auto scheuten, überrannt. Dabei wurde ein Kind sogleich getötet, das andere so schwer verletzt, daß es mit dem Leben nicht davonkommen wird.
Sportplakette des Reichspräsidenten. Der Reichspräsideni hat, um für die am Versa fsungstage stattfindenden sportlichen Wettkämpfe eine besondere Angregung zu geben einen Ehrenpreis für turnerische und sportliche Leistungen ausgesetzt. Er besteht in einer vom Bildhauer Alfred Vockk entworfenen Plakette, die auf der Vorderseite einen Adler vm der ausgehenden Sonne und die Inschrift „Verfassungstac 1923", auf der Rückseite einen Eichenzweig und die Wort« „Ehrenpreis des Reichspräsidenten" zeigt.
115 Millionen beim Münchener Turnfest gestohlen. Nach amtlicher Zusammenstellung wurden während des Turnfestes, in der Zeit vom 6. b.s 18. Juli, insgesamt 29 Taschendieb- stähle gemeldet. Erbeiltet wurden von den Langfingern und Langfingerinnen, von denen vier eigens nach München zu- reisten, 15 goldene und silberne Uhren mit Ketten, 1 Kra- coattennadel und 13 Geldbörsen und Geldtaschen im Gesamtwert von 115 Millionen Mark. Von den Diebstählen geschahen 12 am Bahnhof, 3 am Festplatz, 2 im Hofbräuhaus, 1 im Löwenbräukeller, 2 in der Bayerstraße und 1 in der Straßenbahn, die übrigen wurden verübt an den Haltestellen der Fremdenrundfahrten. Bon sechs festgenommenen Dieben konnten vier dem Richter überantwortet werden.
Der Scharlachbazillus entdeckt? Nach Meldungen medizi- irischer Blätter soll es dem Direktor der Kinderklinik in Palermo di Cristina und dem Direktor der Kinderklinik in Rom Caronia gelungen sein, den Scharlachbazillus zu entdecken.
Wieder eine französische Notlandung. Am Samstag machte ein Flugzeug der französisch-rumänischen Luftschiffahrts- Kompagnie mit zwei Passagieren auf dem Flugplatz zu Nürnberg-Fürth eine Notlandung. Flugzeug und Gepäck wurden beschlagnahmt. — Laut Versailler Vertrag ist für die Franzosen das Ueberfliegen deutschen Gebiets seit 1. Januar verboten. Daran sich zu halten, denken sie natürlich nicht entfernt. Uebrigens sprechen die häufigen Notlandungen nicht besonders für di« Güte der französischen Motor«.
* Affensagd in Berlin. In der letzten Macht wurde die Berliner Feuerwehr um 2 Uhr nach der Charlottenstrahe gerufen, um dort einen Affen einzufangsn, der einem Zahnarzt entwischt und durch eine Ofenklappe in einen Schornstein geraten war. Die Feuerwehr lehnte die nächtliche Affenjagd im Keller und auf d«n Dächern ab. Der Zahnarzt mußte schon selbst zusehen, wie er wieder zu seinem 'Affen kam. Es ist jedenfalls eine Affenschande, daß der treue Hausgefährte in die dunkle Höhle des Schornsteins entflieht.
Handelsnachrichten
Der Dollar am 24. 7. 415 MO (gestern 350 OM).
Die Mark auf Höhe der Allslandsnotierung. Der neue Kurs der amtlichen Devisenpolitik kommt vorläufig >n einer starken Erhöhung der amtlichen Notierungen, zum Teil sogar über die Parität der ausländischen Markkurse zum Ausdruck. Offenbar sucht man mit dieser Taktik die Abwanderung ausländischer Zahlungsmittel aus Deutschland zu unterbinden und die Devisen-Besther zu Abgaben zu veranlassen. Der Dollar erreichte den Stand von 414 OM. London war 1900 000 und paßte sich hiermit, wie auch die übrigen Kurse, abermals den zurückgegangenen ausländischen Markkursen an. Nervyvrk stand 60 000 -ck über der gestrigen Newyorker Markparität. Es zeigt sich seit gestern ein bemerkenswertes Nachlassen der Kaufaufträge sür Devisen. Auch in dieser Beziehung dürsten die erheblichen Kurssteigerungen dämpfend gewirkt haben. Einige lebenswichtige Industrien, wie z. B. die Fettindustrie, erhielten heute übrigens größere Devisenbeträge als die übrigen inländischen Industrien. Trotz der verringerten Nachfrage mußte bei dem fortgesetzten Mangel an anderem Angebot die Reichsbank wieder zu scharfen Repartierungen schreiten. Immerhin find die Zuteilungen, wenigstens in einzelnen Ländern, etwas größer. Bon ausländischen Banknoten wurden tschechische 12 500 bei 25 v. H. Zuteilung, österreichische 560.—, italienische wurden mst 5 v. H. zugekeilt, die anderen meist mit 20—25 v. H. Bet Dollarnoten betrug die Zuteilung für große 15, für kleine 20, bei englischen Noten 10 und 25 v. H. Polnische Noten 255 G.. 265 Br. bei 30 v. H. Zuteilung, ungarische 20,75, rumänische 1860. Wie wir hören, hat der Bedarf heute etwa 70 v. H. der gestrigen Menge betragen. ^ «
Erleichterung des Demsenkerminhanbels. Bon zuständiger Stet!, erhalten wir die Mitteilung, daß der Reichswirtschastsminisier du Reichsbank ermächtigte, Termingeschäfte in ausländischen Zahlungsmitteln und Dollarschatzanwersungen ohne Einhaltung der Einheitskurse abzuschließen, sowie den Devisenbanken zu gestatten nach näherer Bestimmung der Reichsbank für deren Rechnung Terminkäufe abzuschliehen. ^ -
Firmenänderung und Sitzverlegung der Malzfabrik Stuttgart Die gestern unter dem Vorsitz von Dr. G. Doertenbach abgehaltenc a.o. H.-B., in der 12 Aktionäre 1777 Aktien vertraten, genehmigt« einstimmig den ihr vorgelegten Berschmelzwngsvertrag mit der Bamberger Mälzerei A.-G., vorm. Carl I. Dessauer in Bamberg nach dem das gesamte Vermögen der Bamberger Mälzerei um Wirkung ab 1. Oktober 1922 ohne Liquidation auf die Malzfabrik Stuttgart übergeht.
Frachtpreise. 'Die Fruchtschranne in Reutlingen noklerle «m 24. Juli folgende Zentnerpreise: Weizen (Zufuhr 196,46 Zlr.) 5Ä bis 850 000 -4l, Gerste (00,16) 520-700 000 -ck. Haber (86,44) 390 bis 510 000 -4t, Unterländer Dinkel (4,95) 700000 -4t, Alber Dinkel (53,05) 500—650000 -4t, Roggen (4,10) 610—650000 -4t.
Oberkochen, OA. Aalen, 24. Juli. Holzverkauf. Bei den letzten von der Realgenostenschaft -abgehaltenen tzolzverkauf wurden für 1 Raummeter Tannenholz 280 WO—300 000 -4t und fg> 1 Rm. Buchenholz (Roller und Scheiter) bis zu 361 000 -4t bezahlt
Freudenstadt, 24. Juli. Holzerlöse. Beim Stammholz, verkauf des Forstamts wurden ausgeboten 506 Fm. Fichten unt Tannen, 77 Fm. Forchen. Erlös bei elfteren 10 216 Proz., bei de? Forchen 7800 Proz. der Landesgrundpreise. Beim Reisigverkab wurde für Nadelholzreisig in Flächenlosen 3150 -4t, für Neisig ab Haufen 4116 -4t durchschnittlich.für eine Welle erlöst.
Nürnberger Hopfenmarkk, 23. IM. Das Bild des Machtet ln der letzten Woche ist ziemlich unverändert: bei immer noch guter Nachfrage, ober recht zurückhaltendem Angebot blieb Lj« Tendenz weiter äußerst fest und die Preise sind im Verlaufe de, sWoche abermass um rund 3,5 Mill. Mk. für den Zentner hinauf gegangen. Der Mochenumsah erreichte 60 Ballen, bet einer Anfuhr von 40 Ballen. Gehandelt wurden Markthopfen von 151 bis 16,5 Mill- Mk., Hallertauer von 16—18,5 Mill. Mk. E Ballothopfen jüngeren Dalums von 15—16,5 Mill. Mk. Au Freitagsmarkte wurden seitens eines Eigners bereits 21 Mill. OK für beste Hallertauer gefordert, aber noch nicht bewilligt. Bei ich- festem Schluß notierten Prima 18—18,5 Mill. Mk., Mittel uni Gutmittel 17-17,8 und Geringe 16,4—16,9 Mill. Mk. Die Be- richte aus den Anbaugebieken läuten jetzt recht unterschiedlich: der Hauptsache kann feskgestellt werden, daß die derzeitige Witterung die Gärten schon gut forkgebrachk hat. Am Saazer Platz« gehen die Preise ebenfalls weiter auswärts und notieren schon mit 1800—2050 Kronen. — Im Elsaß sind 1922er Hopfen jetzj sehr gesucht: Notierungen 500—550 Frcs.
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PreiHeigerung am Stuttgarter Schlachkoiehmarkk. Dem Mens kagmarkk (24. 7.) am Vieh- und Schlachthof waren zugestihrt: 2 k Ochsen, 21 Dullen, 120 Iungbullen, 117 Iungrmder, 72 Kühe, 339 Kälber, 292 Schweine, 14 Schafe, 1 Ziege. Verkauft wurde alles. Erlös aus je 1 Pfund Lebendgewicht in Tausenden von Mark: Ochsen 1. Sorte 28—30 (letzter Markt: 21,5—23,5, 2. Sorte 22—23 (17—19), Bullen 1. Sorte 24—27 (18-M, 2. Sorte 21—23 (15—17), Iungrinder 1. Sorte 28—30,5 <21,5 btt 23.5), 2. Sorte 24—27 (17—19), 3. Sorte 20—23 (13—15,5), Küh« 1. Sorte 21—23 (17—20), 2. Sorte 18—20 (13-16), 3. Sorte 15 brS 16 (9-11), Kälber 1. Sorte 35—37 (30—32), 2- Sorte 32-Zl (27—29), 3. Sorte 30—31 (22-26), Schweine 1. Sorte 39-40,5 (34—35), 2. Sorte 36—37 (31—33), 3. Sorte 32—34 (27-30). Vor- lauf des Marktes: Bei Großvieh und Schweinen lebhaft, bei Kalibern mäßig belobt.
Balingen, 24. Juli. Schwelneprelse. Dem Schweinemarkt wurden Angeführt 360 Milchschweine. Der Preis für ei» Stück betrug 800 000—1300 000 «4t.
Niedlingen, 24. Juli. Schweluepreis. Auf dem Schweine» narkk waren 400 Milchschweine zugesührk. Der Preis für «« Urlchschwein betrug 1,1—1Z Millionen Mark.
Umsatzsteuer.
Sämtliche Gewerbetreibende und Landwirte werden ausgefordert, noch innerhalb de» Monats Juli für das II. Katenderoierteljahr 1923 (1 April bi« 30 Jon) Boraumeidnnge« über den Umsatz abzugebeu und Vorauszahlungen in Höhe oou 2 Prozent des Umsatzes an die Fiaanzkaffe bezw. die Ortssteuerümter und Siuzugstellea zu leisten.
Bei verspäteter Zahlung werden gemäß dem Geldentwertungsgesetz Zuschläge in Höhe von l5°/o bezw. 30°/» erhoben.
Versäumnisse und unrichtige Abgabe der Voranmeldung sind unter Strafe gestellt.
Auf die Btkanntmochung im Gesellschafter und in der Schwarzwälder Tagerzettung vom 2l. April 1823 wird Bezug genommen.
Alteusteig, den 24. Juli 1923.
Finanzamt:
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