ÄHwarzroalö-Nacht

A,»e k S e n o r« I »: Die -insvaMoe MMImetenelle 7 Rvf» Tertleil-MIlliineter U> Rot. Bet Wiedcrvoluua R>cr Menaea. abtLlub wird enttvrechender Rabatt gcwSbrt. Gcklutz der Anrclgen- annabme vormittaaS 7.80 Ubr. vür fernmündlich aufgeaebene Anzeiacn kann keine Gewüür übcrnoannen werden. Erfüllungs­ort: Lalw. GeschLttSliellc der Schwar-wald-Wackt. Lederttrakie Ai.

datier

/S2R

Lsgdlstt

«e,ua»oret«: Ausgabe L durch DrUger «ouaUtch RM. 1.S» und IS Rot. mit BeilageSchwäbische GonntaaSvosk' leinschlicbl. 30 Rot. Trägerlobn). Ausgabe k durch Träger monatlich RM. 1.S« «inschl. 30 Rot. Trägerlobn. Bet Postbezug Ausgabe S RM. I SO einfchlietzlich 18 Rvi. AeitungSgcbiihr zuzüglich SS Rvi. Bestellgeld. Ausgabe^ IS Rot. mebr. Postscheck-Konto Amt Stuttgart Nr. litt <7

Ak»1!oi»aIs»LiaIis1jiseI»v L»8esreLlui>A m»ck sLmtlLelier «ml6ei»eiu«lelieli«r^lei, ite» LrersSs

Calw im Schwarzwald

Dienstag, den 28. Mai 1940

Nr. 123

Tteuer Keil in die Krin-front

Die ZeZner!8eken Armeen immer enZer emZekesZell - VerL^veiielle ^uskruelisversuelie vereitelt Die I^uit^vakie 8perrt äen Riie1c2UZ8^eZ äer LuZländer - 8eii^ver8le Ver1u8te iardiger Hi1i8lruppen

Kopflose Massenverhastungen in Paris und London

LuALseiie kolirei «iureirstöbert über 400 verääoliliZe Oampier - IHIIscliirmps^cliose immer toller - Revuauä aber­mals m I^oocivn - Llmreliill ioräert restloses Verl»luten kraakreiebs - ^eue 8cb1äge iür kmglaucls krolle vor ^arvllr

Dünkirchener.Hafen in Klammen - Klugplätze bei Paris bombardiert

-X- Stuttgart, 28. Mai.

Was cs bedeutet, daß die deutsche Wehr­macht am Kanal gegenüber England steht, das zeigt besonders sinnfällig der Erfolg eines deutschen Panzcrkampfwagcns mit sei­nem Geschützfeuer gegen einen feindlichen Zer­störer. Der Kommandant des englischen Kriegsschiffes, der sich so nahe an der Küste blicken ließ, hatte offenbar noch nicht begrif­fen, daß cs heute nicht mehr heißtEngland .sperrt den Kanal", sondern, daß der Kanal unter der Sperre der deutschen W a s fe n w i r k u n g steht. Aehnlich bewies bereits vor einigen Tagen die Vernichtung eines feindlichen Zerstörers durch eine deutsche Flakbatteric, zu deren Aufgaben sonst nicht gerade Seegefechte gehören, die Tatsache, daß die englischen Schisse im Kanal, der nur 40 Kilometer breit ist, nun dem Beschuß durch die deutsche Artillerie unterliegen. Unsere Bombenflugzeuge und die Schnellboote unserer Kriegsmarine wirken glänzend zu­sammen. Die Versenkung eines feindlichen Zerstörers vor Ostende, das noch in Fcindes- hand ist, erinnert daran, daß dieser belgische Hafen im Weltkriege der Stützpunkt der ersten deutschen Schnellboote gewesen ist. Heute haben sich diese kleinen Torpedomotorbootc in der neuen deutschen Kriegsmarine zu einer Masse entwickelt, die der Feind in der süd­lichen Nordsee bereits fürchten gelernt hat.

Durch diesen deutschen Waffeneiusatz am lkanal wird den e n g l i sch e n Tr u p P e n, >ie sich in dem großen Kessel in Französtsch- ind Belgisch-Flandern befinden, der Rückweg iber den Kanal bereits weitgehend abge- chnitten. Wenn die englischen Truppen m >em deutschen Ring setzt Ausbruchsversuchc zemacht haben, so haben sie sich nicht freiwillig wm Kampfe gestellt, sondern sie waren ,zum Kampfe gezwungen, obwohl sie selber wieder nnmal wie üblich ihre Bundesgenossen im S t i ch lassen wollten.

Der zähe Widerstand, den die drei franzosi- chen Armeen, das englische Expeditionskorps rnd das belgische Resthcer in Flaishern weiter- )in leisten, beweist, daß die eingekreisten semo- ichen Truppen um ihr Leben kämpfen. Mit illem Nachdruck aber wird die deutsche Imklammerung von Stunde zu stunde fester. Der Vorstoß auf Wern, las im Weltkriege so lange ""stampft wurde, st dafür ein Beispiel, daß sich unn rur Nieökrlüüb öor eingOfäilosfONLN lrmeen zielsicher vollzieht. Mit glanzender Siegeszuversicht kämpfen tlnsere Soldaten, enen neue Divisionen täglich Verstärkungen rinaeii, um die Armeen des Gegners immer ngcr zusammenzupresien.

Oer Blutbesehl des Tyrannen

Todesurteil für die eingeschlossenen Truppen

Von unserer berliner Lokrlklleitunz

Berlin, 28. Mai. Der Verbrecher Chur­chill, der in der Not des englischen Volkes am Sonntag nichts Besseres zu tun wußte, als in die Kirche zu gehen und zu beten, ist es ge­wesen, Wie jetzt bekannt wird, der am 20. Mai bei seinem Besuch in Paris den Herren Reh- naud und Wehgand den Befehl gab, die im westlichen Belgien und nördlichen Frankreich eingeschlossenen Truppen restlos verbluten zu lassen, um, wie es heißt, Zeit zu gewinnen und die Lage zu retten. Dieser Befehl, dem sich die englandhörige Führung Belgiens und Frankreichs fügt, bedeutet nichts anderes als da- Todesurteil für Tausende von tapferen Soldaten, die als Opfer einer miserablen Höhe­re« Führung auf den Schlachtfeldern bei valeneienneS und Lille verbluten solle».

Während sich die gewaltigen Ereignisse im Westen vollziehen, wollen wir den heldenmüti­gen Kampf deutscher Gebirgsjäger jenseits des Polarkreises bei Narvik nicht vergessen. Wie der OKW.-Bericht mitteilte, haben die Trup­pen in Narvik in den letzten Tagen dadurch Verstärkung erhalten, daß Einheiten der Ge­birgsjäger mit Fallschirmen dort abgesetzt wurden. Das ist eine hervorragende Leistung sür Soldaten, die das Fallschirmspringen nicht schon lange in ihrer Ausbildung erlernt haben. Mehr und mehr wird der Fjord von Narvik zu einem Grab für eugt: suche. Kriegsschiffe und Transportdampfer, die sich dort der Wirkung der deutschen Flieger­bomben aussetzen müssen. So ergänzt der

Kampf um Narvik die Erfolge, die im Kampf gegen die englische Seemacht erzielt werden, in hervorragender Weise.

Zum Befehlsempfang bei W C.

Rehnaud flog wieder über den Kanal

Kopenhagen, 27. Mai. Paul Rehnaud, Frankreichs Ministerpräsident von Englands Gnaden, besuchte nach einer Reuter-Mel­dung am Sonntag London, um mit Chur- ^chill und anderen Mitgliedern des britischen Kriegskabinetts zukonferieren". Mit an­deren Worten heißt das also, daß der Söldling Rehnaud neue Anweisungen erhalten habe.

Churchill wütet gegenLandesverräter"

krew«1eojLg6l sucli in Lonäon - klulokralea übe» blutige Racbejustir

Stockholm, 27. Mai. Aus London wird berichtet, dnß jetzt in England, genau wie in Frankreich, auf alle Fremden eine regelrechte Jagd veranstaltet werde. Die Zahl der Ver­hafteten steige stündlich. Die Polizei setzt ihre Jagd auf die Ausländer besonders im Hafen von London fort. lieber 40« verdächtige Dampfer, die Magazine und Hafenaulage» sind von der Polizei genau untersucht wor­den, in der Hoffnung, dort Waffenlager, Mu­nition und Uniformen zu finden. Obwohl die Polizei bisher nichts Verdächtiges entdeckt hat, werden die Untersuchungen tagtäglich fortgesetzt. Auch das ist ein Zeichen für die innere Schwäche der Plutokraten.

Alle aus Belgien und Holland in England eingetroffenen Flüchtlinge, Tausende von Männern und Frauen, sind von Scotland Aard, wieDaily Expreß" meldet, photogra­phiert worden. Die Flüchtlinge mutzten dabei ein Brett mit einer Nummer halten, so daß sie mit dieser Nummer photographiert wor­den find. Während der Aufnahme waren die Photoateliers von berittener und anderer Polizei schwer bewacht. Alle Photographien wandern in die Archive von Scotland Uard. Flüchtlinge werden von England also wie Verbrecher behandelt. So geht man in London mit seinenVerbündeten" um.

DieNew Uork Post" veröffentlicht ein sen­sationelles Telegramm ihres meist gut unter­richteten Londoner Korrespondenten, wonach zahlreiche Engländer wegenlandesverräte­rischer Umtriebe" standrechtlicher Er­schießung entgegensehen. Wie nicht anders zu erwarten war, versucht also auch Chur­chill, gestützt auf seine Diktatur, die schweren Schlappen, die er auf den Schlachtfeldern ein­stecken muß, durch brutalen Terror im Lande wettzumachcn. Wie in Frankreich sein Kollege Rehnaud bzw. sein jüdischer Gesinnungs­genosse Mandel, wütet WC. in London mit blinder, blutiger Rachejustiz gegenDefai­tisten" undLandesverräter", um die Erbit- terung der Massen über die ständigen mili­tärischen Niederlagen und die wachsende Ge­fahr von sich abzulenken.

Die Londoner Lüaenzentrale greift schon wieder auf den zoologischen Garten Chur- chills zurück. Prompt wird am Montag er­klärt, das; bei dem letzten Bombardement oeut- scher Flieger in den Grafschaften Essex und Uorkshirenur einige Tiere" getötet worden seien. Was für Tierchen es diesmal sind, verschweigt London leider schamhaft, so daß der dringende Verdacht besteht, daß nun bereits ein Hornochse aufs Maul getroffen worden ist.

General Weygand war in Flandern

Die bsl sieb encl^ülllZ Aescblossen - Departements verloren

8ollckerbsric/i» unierer Loersspon-i-lltell

Kn. Stockholm, 28. Mai. General Wch- gand hat, wie von französischer und englischer Seite mitaeteilt wird, General Gort, den Chef des englischen Expeditionskorps, im Flugzeug innerhalb der nordfranzösisch-belgischen Ein­schließungszone ausgesucht. Hat General Weh­gand sich vielleicht uberzeugen wollen, wieviel von dem englischen Expeditionskorps noch auf der östlichen Seite des Kanals vorhanden ist? Die Hinreise fei, wie die Meldungen weiter besagen, auf dem Luftwege an Bord eines französischen Bombers erfolgt, der unterwegs in schweres deutsches Flakfeuer ge­raten se,.

Rach den englischen Darstellungen ist die ganze Front in Flandern einem furchtbaren Druck von deutscher Seite ausgesetzt und die Stellungen der Alliierten im Norden in äußersten Schwierigkeiten. Im PariserJour­n al" muß General Du Val neuerdings zu- daß sich die Zange um die Armeen der Westmächte tatsächlich geschlossen hat.

Die Lage sei mehr als ernst, aber wenn das Kriegsglück jetzt gegen Frankreich sei, so dürfe man darum noch nicht die Hoffnung aufgeben. Weiter heißt es imJournal", die fünf vom Feind besetzten Departements stellten für die Franzosen ein sehr schweres Passivum dar.

DieTimes" schreibt zur Ernennung des Generals Ironside zum Oberkomman- dierenden der einheimischen Verteidigung, der neue Posten des Generals werde auf Grund der letzten taktischen Entwicklungen des Krie­ges alsbesonders verantwortungsvoll" an­gesehen.

Mit dieser Feststellung dürfte das alte eng­lische Lügenblatt ausnahmsweise einmal recht haben, wenn auch dieletzten taktischen Ent­wicklungen" eine reichlich optimistische Um­schreibung der katastrophalen Lage sind, in der sich die Truppen der Westmächte befinden. Aber in dieser Hinsicht hat dieTimes" nach dem ersten Schreck anscheinend die alte Drei­stigkeit im Lügen wiederaewonnen.

Oie ZeoAe NnkreisunZ

Voa Oderstwllillllot l)r. Hesse

Gestern war ich Zeuge der Einnahme von Gent und der damit verbundenen Kapitula- lation von etwa 5000 Belgiern. Heute stand ich in Valenciennes an der Seite des tapferen Regimentskommandeurs, der mit sei­ner Truppe zum Uebergang über die Schelde angesetzt war. Wir schreiben den 16. Tag der großen Operation. Sie hat einen überalIes Erwarten glänzenden Verlauf ge­nommen. Wir stehen nicht nur an vielen Punkten, an denen unser Vormarsch im Welt­krieg zum Halten kam und um die erbittert gekämpft wurde, sondern wir sind weit dar­über hinaus vorgestoßen. Es ist uns gelungen, ein feindliches Heer, das sich aus zahlreichen französischen Elite-Divisionen, dem englischen Festlandhecr und der Masse der belgischen Armee zusammensetzt, einzuschließen. Der Ring wird seit Tagen immerenger. Wir sind im Besitz der wichtigsten französischen Kanalhäfen. Es werden bereits große Gefan­genenzahlen gemeldet.

Die Lage im großen ist durch zwei weitere Momente gekennzeichnet: Wir stehen jenseits des Chemin des Dames, d. h. am Aisnekanal und im weiteren an der Aisne mit St. Quen­tin und Laon im Rücken. Schließlich ist der Anschluß an die deutsche Westwallinie durch Vorverlegung unserer Stellungen bei Sedan hergestellt worden.

Legt man diese wenigen Tatsachen zugrunde, so läßt sich folgendes feststellen:

1. Der deutschen Führung ist gelungen, was nach bisheriger Ausfassung fast aller militäri­schen Fachleute fremder Armeen für nicht mög­lich gehalten wurde: der Durchbruch durch ein modernes Stellungs­system. Die Bedeutung dieses militärischen Erfolges ist insofern noch besonders, als es sich in Belgien um eine Verbindung von künst­lichen und natürlichen Verteidigungslinien handelte. Aber auch wer Gelegenheit gehabt hat, wie ich in den letzten Tagen bei Gent, Valenciennes und weiter südlich den Nord­flügel der Maginotlinie kennenzulernen, ist überrascht, daß ihre Bezwingung in einer der­artig kurzen Zeit, oft in wenigen Stunden, durchgeführt werden konnte. Infanteristen und Pioniere können in Verbindung mit einer Reihe neuer Waffen den Ruhm dieser an vielen Stellen wiederholten Waffentat für sich in Anspruch nehmen.

2. War man bisher allgemein der Auffas­sung, daß es in einem kommenden Kriege nicht mehr zu einer Operation im alten Sinne, d. h. zu einer Schlacht im freien Felde kom­men würde, so ist auch in dieser Hinsicht eine lleberraschung zu verzeichnen: Feldherrnkunst, hat es Zuwege gebracht, die Masse des französisch - englisch - belgischen Feldheeres zum Kampf zu stellen. Es ist dies in einer unerhört kühnen Opera­tion, die wohl immer in der Kriegsgeschichte zu den glänzendsten gerechnet werden muß, ge­lungen. Wir verzeichnen nicht nur die Tat­sache, daß sich der Gegner unter ungünstigen Verhältnissen zum Kampf stellen muß, d. h. nicht in ständigen Befestigungen einnistet, son­dern wir sehen ihn aus allen drei Seiten um­schlossen und mit dem Meer im Rücken. Er befindet sich in einem Viereck, das schon heute> als das größte Schlachtfeld des 20. Jahrhunderts bezeichnet werden kann.

3. Dem Durchbruch in der Mitte und damit dem Wirksamwerden starker Kräfte, insbeson­dere von schnellen Truppen, auf die Opera­tion im Norden ist größte Bedeutung stet«»»