Der Raubkrieg im Ruhrgebiet !

80 Millionen geraubt !

Mettmann, 5. Juni. Da die der Stadt auferlegte Strafe ! von 30 Millionen Mark innerhalb der gestellten Frist bis 24. Mai nicht bezahlt war, beraubten die Franzosen am Sonn­tag die Stadt- und Steuerkasss, sowie die Sparkasse um 13 Millionen Mark, in der Reichsbank fielen ihnen 77 Millionen in die Hände. (In Mettmann soll nach der Anschuldigung der Franzosen auf einen französischen Offizier ein Schuß abgegeben worden sein, der nicht traf).

Münster, 5. Juni. Franzosen drangen ins unbesetzte Ge­biet vor, verhafteten den Polizeileutnant Pferr und den Förster Hartmann und verschleppten sie ins besetzte Ge­biet nach Waltrop. Die Franzosen behaupten, die Verhaftung stehe mit der angeblichen Erschießung eines französischen Sol­daten in Datteln in Zusammenhang.

Die Waldverwüstung

Mainz, 8. Mai. Zur Erleichterung der Ueberwachung der Eisenbahnen haben die feindlichen Militärbehörden den Be­fehl gegeben, alle unmittelbar an den Bahnstrecken liegen­den Waldungen abzuholzen. Bei Kalkum soll der An­fang gemacht werden.

Drei Gewerkschaftsangestellte sind zu je 3 Monaten Ge­fängnis und 1 bis 4 Millionen Geldstrafe verurteilt worden, well sie Besprechungen über die Versorgung der Eisenbahner mit Geld gehabt haben sollen.

Der Münchener hochverratsprozetz

München, 5. Juni. In dem Hochverratsprozeß gegen Fuchs, Machhaus und Genossen sagte der Angeklagte Kauf­mann Munk aus, sie haben von dem französischen Oberst Richert etwa 100 Millionen Mark bekommen. Ein Ver­teidiger b-anrragte, das Volksgericht für unzuständig zu er­klären, da der Prozeß vor den außerordentlichen Staats- gerichtshvf gehöre. Das Gericht lehnte den Antrag ab. Nach Zeugenaussagen und Vorgefundenen Schriftstücken hatten die paar Verschrvorenen schon einen vollständigen Plan und einen Ausruf des ..Regentschaftsrats" an das bayerische Voll vorbereitet. Es war festgesetzt, daß diereaktionären Monar­chisten" Dr. He-m, o. Soden, Pitti-nger u. a.beseitigt" und andere zur Uebernahme der Aemter mit Gewalt gezwungen werden sollten. Der Vorsitzende teilte mit, daß der Kapell­meister Machhaus sich im Gefängnis erhängt habe.

Zugszusammenstoß

Waldshut, 5. Juni. Heute früh 5 Uhr überfuhr in Klein­laufenburg ein Güterzua das Haltesignal und stieß auf einen im Bahnhof stehenden Güterzug auf. Etwa 10 Wagen ent­gleisten und wurden zum Teil zertrümmert. Die beiden schweren Maschinen sind vollständig ineinnndergefahren, aber nicht umgestürzt. Ein Zugführer erlitt schwere Kopf­verletzungen. Der Materialschaden ist bedeutend. Da die Auf­räumungsarbeiten längere Zeit in Anspruch nehmen wer­den, wird der Verkehr durch Umsteigen aufrecht erhalten.

Beschlagnahme von Möbeln

Trier, 5. Juni. Im Bezirk Trier sind die Franzosen zur Beschlagnahme von Möbeln zur Unterbringung von Eisen­bahnern und Förstern übergegangen. Im Hermeskeil hat die Besatzung Möbel für 23 Zimmer angefordert. Infolge der Weigerung der Einwohner, Möbel abzugeben, wurden teilweise abgestellte Möbeleinrichtungen von Ausgewiesenen, teilweise von in Hermeskeil ansässigen Bürgern beschlag­nahmt. In Gerolstein und Umgebung wird dauernd Mo» biliar der Bevölkerung beschlagnahmt.

Line Lokomotive geplatzt

Bonn. 8. Juni. Bei Troisdorf platzte dis Lokomotive eine« Franzosenzugs. Vom Personal würde ein Mann getötet, einer schwer verletzt. Das Bahngleis wurde etwa 400 Meter weit aufgerissen, Telegraphen, und Fernsprechleitungen sind zerstört Ueber Troisdorf, Sieglar und einige andere Orte in der Nähe der Unfallstelle hat die Bejetzungsbehörde den Be­lagerungszustand verhängt.

Zechenbrand

Gelsenkirchen, 5. Juni. In den aufgeschichtetcn Kohlen seines Schachtes der ZecheKonsolidation", etwa 200 Meter junter der Erde, brach am Samstag abend Feuer aus. We­tzen der sich ausbreitenden Brandgase mußten die Belegschaf­ten von zwei Schächten sofort ausfahren; olle konnten geret­tet werden. Der Betrieb in den beiden Schächten ruht, bis jede Gefahr beseitigt ist.

Paris, 5. Juni. Die Regierung hat beschlossen, den deut­schen kommunistischen Abgeordneten Höllein nicht aus der Haft zu entlassen, um Vergeltung für angeblich willkürliche Verhaftungen von Franzosen in Deutschland zu üben.

Neue Nachrichten

Reue Gehatls- und Lohnregelung

Berlin, 5. Juni. Die Verhandlungen im Reichssinanz- nnnisterium mit den Vertretern der Beamtenverbände führ­ten zu dem Ergebnis, daß ab 1. Juni der Teuerungszuschlag auf 2900 Prozent und der Frauenzuschlag auf 32 000 Mar! monatlich erhöht wird.

In später Nachtstunde wurde auch Einigung mit den Arbeieroertretern erzielt. In Ortsklasse soll der Stun­denlohn ohne Ortszulage bei gelernten Arbeitern 2250 Mk,, bei ungelernten 2109 ab 1. Juni betragen bei einer Höchst­grenze von 70 Prozent für die OrLslohnzulage.

Die Sicherheit der Landwirischasi

Berlin, 5. Juni. Der engere Borstand und eine Ver- tretervelsamnllung des Reichslandbunds erklärten die Be­reitwilligkeit der Landwirtschaft, für die Sicherstellung der Jabreszahlungen an den Verband jedes Opfer auf sich zu nehmen unter der Voraussetzung, daß die Zahlungen an die Gegenseite noch einen Sinn haben und die Höhe des Opfers die Fortführung der Wirtschaft nutzt unmöglich mache oder zu stark beeinträchtige.

Englische Schlappe im Völkerbundsrat

Genf, 5. Juni. Im Abrüstungsausschuß des Völker­bundsrats forderte Lord Robert Cecil bei der Beratung 'eines Antrags über ein Sicherheitsabkommen und eines ranzölischen Gegenvorschlags, daß die Verhandlung öf- entlich geführt werde. Die Forderung wurde mit 12 gegen 7 Stimmen abgelehnt.

Poincare auf dem Rückzug? ,

Paris, 5. Juni. DerTemps" schreibt zu dem von Eng­land unterstützten Drängen Belgiens, die Entschädigungs­frage endgültig zu lösen und die Ruhrpolitik abzuwickeln: Die französische Regierung habe sich nur mit innerem Wider­streben zu einem selbständigen Vorgehen im Ruhrgebiet und zu der gesonderten Beantwortung des deutschen Angebots vom 2. Mai entschlossen. (!) Wenn jetzt sich eine gemeinsame Note der Verbündeten auf die neue deutsche Note wieder als unmöglich Herausstellen sollte, so trage London und Brüssel die Verantwortung. Frankreich erwarte, daß alle Verbün­deten sich mit ihm vereinigen werden, um Deutschland zu zwingen, falls es die Bedingung des Aufgebens des passiven Widerstands nicht annehme. Vielfach hält man die Aus­lassung für ein Rückzugsgefecht Poincares, der sich gegen die gemeinsame Behandlung der Frage nicht länger sträuben könne.

Die englische Regierung soll, wie aus London berichtet wird, ihr Verhalten danach einrichten, ob Deutschland den vom Schatzamt inzwischen abgeänderten Entschädigungsplan Vonar Laws vom Januar d. I. annehme oder einen andern den Verbündeten annehmbar scheinenden Plan vorlegs, so daß die Konferenz gesichert wäre. (Der englische Januarplan sah bekanntlich eine Entschädigung von 50 Milliarden Gold­mark vor; die inzwischen vorgenommenen Abänderungen wurden durch die Folgen des Nuhreinbruchs und das eng­lisch-amerikanische Schuldenabkommen veranlaßt).

Durchbrechung des amerikanischen Alkoholverboks

Reuyork» 5. Juni. Der Gouverneur des Staats Neuyork, Smirh, hat ein Gesetz unterzeichnet, wodurch die Ausfüh­rungsbestimmungen des allgemeinen Alkoholverbots im Staat Neuyork aufgehoben werden. Die staatlichen und städtischen Polizeistellen haben sich also nicht mehr um die Durchführung des Alkoholgesetzes zu iümmern und die Uebcr- wachung der kanaoffchen Grenze für den Staat Neuyork bleibt einigen wenigen Beamten der Bundesbehörde über­lassen. Getränke von 1 Prozent Alkohol seien, wie Sm'.th er­klärte, überhaupt nicht als berauschend zu betrachten, das sei nur eure Behauptung der fanatischen Alkoholgegner. Smith fordert den amerikanischen Senat und das Abgeordnetenhaus auf, einen gewissen Höchstgehalt von Alkohol in den Geträn­ken zu bewilligen.

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Die holländische Regierung hak sich dem Widerspruch der Ausdehnung des Alkoholverbots auf ausländische Schiffe in amerikanischen Gewässern angeschlossen. Nach einer Reuter­meldung hat indessen die amerikanische Regierung beschlossen, die 'diesbezügliche Entscheidung des Obersten Gerichtshofs aufrechtzuerhalten.

Die Lage des Baugewerbes

Berlin, 5. Juni. Die Reichsarbeitsgemeinschaft Steine und Erde, die durch sämtliche Arbeitgeber- und Arbeit­nehmeroerbände des Baugewerbes in weiterem Sinn gebil­det wird, hat in einer Eingabe an Reichstag und Reichswirt­schaftsrat um schnelle Hilfe zur Abstellung des gegenwärtigen Stillstands im Baugewerbe gebeten. Die Ursache liege haupt­sächlich in der Besetzung des Ruhrgebiets, der die Betriebs- einstettunz der dortigen Baustoffabriken zur Folge hatte und mittelbar den Absatz im nichtbesetzten Gebiet stark beinflußte Won sich aus könne das Gewerbe in diesem Jahr den Ge­schäftsgang nicht beleben, es sollen daher vom Reich und den Wundesstaaten Mittel zur Verfügung gestellt werden, um öffentliche Bauten in Angriff zu nehmen.

Besuch deutscher Landwirte ln Sowjetrußland

Stettin, 5. Juni. Die Landwirtschaftskammer der Pro­vinz Pommern hat bei der russischen Handelsvertretung ln Berlin für ihre Vertreter die Einreiseerlaubnis nach Ruß­land beantragt, da eine Anzahl deutscher Landwirte in Pom­mern lebhaftes Interesse für landwirtschaftliche Konzessionen, wie sie der Firma Krupp gewährt wurden, an den Tag legt. Wie wir jetzt hören, wird eine Delegatton deutscher Land­wirte unter Führung des Herrn v. Wangenheim in nächster Zeit die Reise nach Rußland untreren.

Eine würdige Antwort

Ein ehemaliger englischer Ofsizer, der während des ganzen Kriegs Seite an Seite mit französischen Truppen jocht, zum Ehrenmitglied der Offiziere der Akademie Frank­reichs ernannt wurde, und der in den letzten Jahren Ge­legenheit hatte, Deutschland und Frankreich in ihrem wahren Charakter kennen zu lernen, stellt derD. Tagesztg." fol­genden Brief zur Veröffentlichung zur Perfügung:

An den Herrn Minister des Unterrichts und der schönen

Künste in Paris.

Herr Minister!

Ich ersuche Sie, meinen Namen aus der Liste der Mit­glieder derOffiziere der Akademie" zu streichen. In An­betracht meiner gegenwärtigen Gefühle Ihrem Land gegen­über würde ich es für unehrenhaft halten, die Ehre noch länger zu behalten.

Die Brutalitäten und Greuel, die während der letzten vier Jahre durch Ihre schwarzen Truppen am Rhein begangen worden sind (ein langer Aufenthalt in Deutschland hat mich befähigt, sie zu beurteilen) und die Zahl der Grau­samkeiten, die von Ihren Truppen im Ruhrgebiet begangen wurden, haben nun ihren höchsten Punkt erreicht in der ungesetzlichen Verurteilung der Kruppdirektoren und der kaltblütigen Ermordung des Herrn Schlageter. Wie müssen die Empfindungen aller Völker sein, die von einem Gefühl für Gerechtigkeit und Menschlichkeit beseelt sind, über die

s Hinrichtung in Friedenszeiten eines Mannes, dessen einziges s Verbrechen die Treue seinem Land gegenüber war! Aber j die herrschenden Kräfte in Frankreich sind anscheinend der ! gleichen Meinung, wie ihre Vorgänger während der Revolu- ! tton.

i Gewisse Personen bemühen sich, eine Entschuld!- ! gung für die gegenwärtige Politik Ihrer Regierung zu

> finden, indem sich versichern, Deutschland würde in derselben ! rohen Art und Weise gehandelt haben, wenn es siegreich ge- ! wesen wäre. Aber es ist zwecklos, zu betrachten, was ! Deutschland in diesem Fall getan haben würde; wenigstens s wissen wir, wie bewundernswert sein Heer in Frank- ! ceich nach dem Krieg 1870 sich benahm. Thiers berichtet in j leinenblotes et Souvenirs" über Manteuffel, der die Be-

s satzungstruppen befehligte, und gibt zu, daß dieser aus- ! gezeichnete Offizier bei der ganzen französischen Bevölkerung s beliebt war. Aber französische Offiziere, dis ihren edlen Beruf durch rohe Mißhandlung wehrloser Einwohner ent- ! würdigen und sogar so weit gehen, den halb verhungerten ! Findern im Ruhrgebiet ihre magere Milchportion zu rauben, sind nicht derart, daß man ihnen jemals ein ähnliches Lob machen kann! Ich weiß es, es gibt viele französische Ossi- ziere und Soldaten, welche die tyrannischen Maßnahmen verabscheuen, zu deren Ausführung sie gezwungen werden. Aber sie sind unglücklicherweise in einer Minderheit. Ich weiß auch, es gibt Tausende von Franzosen, die mit Ent­rüstung und Mißfallen über die Politik Herrn Poincares er­füllt sind, eine Politik, welche den Ruin und die Zer­stückelung Deutschlands anstrebt, aber bis jetzt nur erreicht hat, einen wirtschaftlichen Zusammenbruch in Europa zu verursachen.

s Die überwältigende Masse der öffentlichen ! Meinung in Ihrem Land jedoch steht fest hinter Herrn

> PoincarL und so lange dieser Geist vorherrscht und das

! Recht überwindet, werde ich fortfahren, meine bescheidene ! stimme in Protest gegen die niederschmetternde Tragödie ! zu erheben, die jetzt an den Ufern des lieblichen und herr- ! liehen Rheins ausgesührt wird, i DesCouxStevens.

I Württemberg

! Stuttgart, 5. Juni. Todesfall. Nach kurzem Leiiai ! ist Professor Dr. Albert Zeller, ein Sohn des bekanM ! Philosophen Eduard Zeller, im Alter von 69 Jahren gr- ! storben. Er war 1890 an das neugegründete MarienhosMi s in Stuttgart berufen worden, dessen chirurgische Abteilung ei ! bis vor kurzem leitete. Im Krieg war ihm die Leitung du ! chirurgisch. Abteilung des Garnisonlazaretts übertragen war- ! den. Als tüchtiger und erfolgreicher Operateur war er weit- ! bekannt und geschätzt.

75. Geburtstag. Die bekannte Schriftstellerin Tony S chu- , macher feierte dieser Tage hier in körperlicher und geistiger ^ Frische den 75. Geburtstag.

Stuttgart, 5. Juni. Die Teuerung. Das Statistische Amt der Stadt Stuttgart berechnet die monatlichen Aus­gaben einer fünfköpfigen Familie für Nahrungsmittel, Hei­zung, Beleuchtung und Wohnung im Monat Mai aus 314 658 Mark. Im April betrugen diese Ausgaben 251 778 Mark, sodaß der Mai eine Steigerung um 25 Prozent auf- weist gegenüber dem Vormonat. Im Januar ds. Js. stellten « sich die gleichen Ausgaben noch auf 91 980 Mark und im j Jahre 1914 auf 99.27 Mark.

Stuttgart, 5. Juni. Lohnvereknbarungen in : der Schuhindustrie. Am 31. Mai fanden zentrale i Lohnverhandlungen in der Schuhindustrie statt. Ergebnis ! 44 Prozent Lohnzulage, so daß die Tarifmindestlöhne für - emen männlichen Arbeiter über 21 Jahre in Ortsklasse i ! 2496 für weibliche 1860 tti die Stunde betragen.

i Stuttgart, 5. Juni. Die wöchentliche Fleisch- i Preiserhöhung. Die Metzger-Innung hat die Fieisch i prüfe vom Mittwoch an wiederum erhöht. Es kostet Ochsen- ! und Rindfleisch 1. 8800 (bisher 8000), Rindfleisch 2. 7900 bi- ! 8100 (70007200), Kuhfleisch 1. 66006800 (5400560H ! 2. 46004800 (34003600), Kalbfleisch 8200 z7M)j ! Schweinefleisch 8600 (8000), Hammelfleisch 74007500 HE bis 7100), Schaffleisch 55005700 (5300-5500)

Eßlingen, 5. Juni. Gut ab gelaufen. Ein Dienst» mädch-m überschritt bei der Eisend ahnbrücke über den Ham- merkonal unbesugterweise die Bahnlinie, um den Weg ab» zurülZiN Es wurde von einer daherkommenden Leer» ! maschme erfaßt und auf die Seite geschleudert, zum Glück

aber nur leicht verletzt.

Reckanvefiheirn OA. Besigheim, 5. Juni. Todesopfer durch künstliche Düngemittel. In ganz kurze« Zeit mußten zwei hiesige Einwohner durch Unvorsichtigkeit beim Ausstreuen künstlichen Düngers ihr Leben lasten. Ehefrau des Landwirts Zierle hatte beim Felgen eine klein« Verletzung im Gestatt außer Acht gelassen. Sie *dm den! Pflanzen zu nahe und obgleich ärztliche Hilfe sofort zur Stell« war, muhte die junge Frau ihr Leben lassen. Der anders Fall betrifft den Landwirt E. Zierle. Er hatte uns klein« Verletzung am Finger, streute Kunstdünger aus und in ganH kurzer Zeit entzündete sich der Finger. Es trat Fieber ein und der Kranke mußte ins Heilbronner Krankenhaus über» geführt werden. Trotz aller angewandten Mittel konnte auch er n'cht am Leben erhalten werden.

Reutlingen, 5. Juni. Untreue. Der Reisevertretetz einer hiesigen Firma setzte für si^ Schreib- und Druck» pap-ere, Kartons. Briefhüllen u. dergl. ab und schädigte da» durch die Firma um namhafte Beträge. Er wurde verhafte«

Ravensburg, 5. Junst Vaterlandsverräter. Der einigen Tagen wurde der von den Revolutionszeiten her bekannte Kommunist Kaufmann Mezger. früher als Buch» Halter bei einer hiesigen Firma angestellt, verhaftet. W'«l die Oberschwcib. Volksztg. hört, soll Mezger mit den Fr-m» bsen in schriftlichem Verkehr gestanden und sich zur Ar» ettsleistung bei ihnen angeboten haben.

Tettnang, 4. Juni. Gewitter mit Hagel. Am! Samstag mittag enttud sich ein heftiges Gewitter, das starkes Regen, untermischt mit Hagel, brachte. Die Hagelkörner fi«' len ziemlich dicht, doch nur kurze Zeit. Der an Gartenge­wächsen und Hopfenanlagen angerichtete Schaden ist groß.

Haueez, OA. Leutkirch, 5. Juni. Fleischvergif­tung. Vor einigen Tagen erkrankte die aus sechs ionen bestehende Familie des Maurermeisters