nähme, die'Reihe der Redner zu unterbrechen und den Ab­geordneten von Graefe zu bestimmen, seine Beschuldigungen gegen die Regierung genauer zu erläutern. Abgeordneter von Graefe (Deutschvölk. betont, daß er in der nichtöffent­lichen Sitzung in Leipzig der Regierung vollkommen reinen Wein cingeschenkt habe über die Tatsache, daß seine Parte, absolut loyal sei und keine geheimbündlerischen Zwecke ver- folge. Bei der Gerichtsverhandlungen werde man restlos auf die Dinge zurückkommen. Abgeordneter Henke (Soz.) sagt, daß seine Partei mit der Antwort der Regierung nicht zufrie- den sei. Entweder hätten Beziehungen zwischen dieser und den Deukschvölkischen bestanden oder von Graefe habe ge, logen. Die Republik sei in Gefahr. Reichsminister des In­nern Tr. Oeser erklärt, daß die großen innen- und außer- p Attischen Folgen, die sich aus den halben Andeutungen des Abgeordneten von Graefe ergeben könnten, ihn veranlaß, hätten, mit dem Reichskanzler Rücksprache zu nehmen. Dieser habe ihn ermächtigt ausdrücklich festzustellen, daß er über dir Organisation der Deutschvölkischen Freiheitspartei erst anläß­lich der Verhandlung vor dem Staatsgerichtshos Näheres er­fahren habe. Damit schließt die allgemeine Aussprache unt das Gehalt des Ministers wir dbewilligt. In einen Schlußwort zur Interpellationsdebatte stellt Abg. Laoerren- (Deutschnat.) fest, daß die Antwort des Ministers, der es sich mit seiner Berufung auf den Staatsgerichtshof zu leicht ge­macht habe, nicht befriedigt habe. Nach weiteren Bemer­kungen des Abgeordneten von Graefe (Deutschvölk.) wir! e ne Entschließung Hergt (Deutschnat.) abgelehnt, die di« Aufhebung des Staatsgerichtshofes und des republikani­schen Schutzgesetze verlangt, ebenso im Hammelsprung mit 124 Stimmen der Sozialdemokraten, Kommunisten und De­mokraten gegen 112 Stimmen (27 Zentrumsabgeordnete ent­hielten sich der Abstimmung) ein« Entschließung Gusrare (Ztr.) und Leutheußer (Deutsche Vp.) die eine Nachprüfung verlangt, ob das republikanische Schutzgesetz nicht abgeändert werden soll zum Schutze der politischen Parteien und der Dareinigungsfreiheit. Auch die kommunistische Entschließung betreffend di« Aufheburw der bayerischen Ausnahmeverord­nung wird gegen die Sozialdemokraten und die Kommu­nisten abgelehnt. Morgen Vormittag 11 Uhr Weite-r- beratung.

Neue Nachrichten

Line Schuhwache im preußischen Landtag

Verttu. IS. Mai. In der heutigen Sitzung de» preußi­schen Landtag- wurde ein demokratischer Antrag, ein« stän- d-ige Landtagswache zu halten, mit den Stimmen der bürger­lichen Parteien angenommen.

Auch Limburg a. 8. Lahn beseht

Frankfurt a. M» 15. Mai. Wie wir au» zuverlässiger Quelle erfahren, ist Limburg a. d. Lahn heute früh über­raschend von den Franzosen besetzt worden.

Aerdtnge«, 15. Mai. Die hiesige chemische Fabrik Weiler- t»r Meer ist militärisch besetzt worden.

Die Franzosen in Baden

Offenburg. 15. Mai. In Kehl sind jetzt auch die letzten Pahvorschriften in Vollzug gefetzt worden. Sie sollen vom >0. Mai ab gelten.

Die Familien der aus Kehl Aurgew-iesenen müssen alles issen. Die Frau eines Ausgew-iesensn nrußte sogar di« sie bei einer bekannte» Familie untergebrachi hatte, wieder zurückholen.

Di« englisch-russische Spannung London, 15. Mai. In englischen politischen Kreisen be- ägt man sich gegenwärtig weit mehr mit Len Beziehungen Sowjetrußland als mit der Reparationsfrage. In konser­vativen Kreisen ist man davon überzeugt, daß Deutschland binnen wenigen Tagen neue Vorschläge unterbreiten werde, Krafsin wird heute in London erwartet. Die Antwort der Towjetregierung ist schon gestern abend im Foreign Offic« «mgetroffen. Sie ist in freundschaftlichem Tone gehalten, be­klag sich aber über den Mangel an Unterstützung durch Eng­land in den Fragen, die Rußland interessieren, wie die Meerengenfrage, die Frage Ostgaliziens, die Memslfrage und die Frage von Bulgarien. Sie bestreitet die Anschuldigung, wonach Rußland englandfeindliche Propaganda betrieben habe. Mit Bezug auf die Mißhandlung von Engländern in Rußland erklärt die Note, daß diese Tatsache dem Abschluß des Handelsabkommens vorangegangen sei und die englische Regienrng seinerzeit dagegen protestiert habe. Dis Note schlägt die Einberufung einer internationalen Konferenz vor. um die Frage der russischen territorialen Gewässer und der Fischereirechte im Weißen Meere zu regeln. Ramsey Macdonald hat gestern von Litwinow und Kameaew ein Telegramm erhalten, worin er ersucht wird, seinen Ein­fluß auf die Arbeiterpartei geltend zu machen, um den Ab­bruch der Handelsbeziehungen zu vermeiden. Die Frage der ongtssch-ruffftchen Beziehungen wird heute im Unterhause zur Sprache kommen. Lloyd George wird das Wort er­greifen und mit aller Krast versuchen, sich der Kündigung des Handelsabkommens, dessen Urheber er ist, sich .zu ander- setzen. Er wird dabei von Asquith und Ramsey Macdonald unterstützt werden.

Lenin» Gesundheitszustand.

Nu» H'Isivgior» wird un» geschrieben: Von offizieller bolschewistischer Seile sind in letzter Zeit wiederholt Mittei­lungen ergangen, die den Zweck verfolgen, den Zustand Lenin» keinerweg» als hoff ungrio« hinzustellen. So hat Trotzkl auf dem Moskauer Kongieß der Textilarbeiter erklärt, daß die Krankheit Lenin» wohl ernst sei und eine langwierige Behand­lung erfordere, daß ober die Aerzte angeblich mit einem gün­stigen Ausgang der Krankheit rechneten. Der türkische Na­tionalheld Kemal-Pascha hat vor einigen Tagen in einem Telegramm an dt, Sewetrrgierung seine Freude über die Besserung" im Befinden Lenin» ausgesprochen. Offenbar handelt e» sich hier um bestellte bolsch-wistische Arbeit, da nach Meldungen, die ou« zuverlässiger Quelle nach H-Ising- for» gelangen, Lenin» Zustand als hoffnungslos bezeichnet werden muß und da« geistig« Haupt d- r Bolschewisten durch die furchtbare Krankheit bereit» völlig verblödet ist.

Täglich kann abonniert werden.

W ürttemberg

^ Landwirtschaftliche Ausstellung in Stuttgart

Die Ausrichtung der Landwirtschaftlichen Ausstellung im bchtacht- und Viehhof wurde gestern beendigt. Ein Rund­gang überzeugte davon, daß die Ausmaße sehr groß sind und daß man es hier mit einer Veranstaltung zu tun hat, die von wesentlicher Bedeutung für die Landwirtschaft des ganzen Landes ist. In der Maschinenausstellung (Südd. Land­maschinenmesse) haben die bedeutendsten Firmen des Landes und des Reichs in großer Zahl ihre neuesten Konstrukttonen zur Schau gestellt. Man sieht nicht nur landwirtschaftliche Geräte einfacherer Art, sondern auch Maschinen, wie sie nur die größten landwirtschaftlichen Betriebe brauchen können. Jedenfalls gibt diese Ausstellung ein sehr anschauliches Bild von den Fortschritten, welche die deutsche Üandmaschinen- Fndustrie trotz aller wirtschaftlichen und Materialschwieng- keiten nn Lauf der letzten Jahre gemacht hat. In der Er­zeugnis-Halle findet man in überaus reicher Zahl sowohl Ge- brauchssegenftände für den landwirtschaftlichen Betrieb, als auch Erzeugnisse unserer heimischen Landwirtschaft. Neben verschiedenen Motoren sieht man dann in der Erzeugnishalle die Gegenstände aufgebaut, die in der Ausstellungslotterie gewonnen werden können. Durch ihre Reichhaltigkeit und Eigenartigkeit überrascht die Ausstellung des Bienenzucht­oereins vom mittleren Neckar, die hauptsächlich Erzeugnisse der Bienenzucht in Württemberg, aber auch eine Reihe an­derer interessanter Dinge zeigt. Man kommt hier endlich noch an einen Stand, in dem die Melkreform oorgeführt wird, das ist eine automatische Einrichtung zum Melken der Kühe mit ganz neuartiger Anbindevorrichtung. Weiter ist interes­sant die Einrichtung der Restaurationsbetriebe, die Einrich­tung der Großschlachtviehhalle als Vortrags- und Versamm­lungsraum und schließlich die in sich abgeschlossene landwirt­schaftliche Ausstellung der Gutsreform e. G. m. b. H., in der man eine von Epple-Degsrloch aufgeführte Scheune in La­mellenbau vorfindet. Eine große Zahl interessanter Land­maschinen und vor allem einen Siloturm, wie man chn zur Herstellung von Süßpreßfutter gebraucht. Im Pferdestall nebenan wird das Dorfkino untergebracht werden. Im Mtttelgang trifft man gleich in der ersten Halle recbts beim Eingang die sehr reichhaltig beschickte Butter- und Käseaus- Aellung, in der heute morgen die B-utterprüfung zum Zwecke der Prämiierung vorgenommen wurde. Endlich ist in dieser Halle noch die Ausstellung der landwirtschaftlichen Haus­kauenvereine, die besonders auf unsere Frauen eine große Anziehungskraft ausüben wird. Die Ausstellung ist in fünf Lagen vollständig aufgestellt worden. Die Oberleitung für Landwirtschaftliche Woche und Ausstellung hat der Präsi- Landwirtschaftlichen Hauptverbands Herr Schukt- Maunz, Altheim bei Riedlingen. Die Leitung der Ausführung lag in den Händen der Herren Direk­tor Bräuniinger und Architekt Zrveigle. Ueber 1000 Einzel­aussteller Habs» sich beteiligt.^

Kftrstsark, 15. Mai. 8 5. Geburtstag. Der ehe- «rokrge Besitzer der Johannesapotheke, Apotheker Hermann Wrnst Otto, feiert heute seinen 85. Geburtstaa.

Sluttgark, 15. Mai. Neue Fleischpreiserhöhung in Sicht. Am heutigen Schlachtviehmarkt haben di« Fleischpreffs um 600800 -K pro Pfund Lebendgewicht an­gezogen. Nur dem Umstand, daß bei der heutigen Häute­versteigerung sprunghafte Preiserhöhungen erzielt wurden, ist es zu verdanken, daß ein ganz bedeutender Fleischauffchlag nicht heute schon wieder eingetreten ist. Wie wir hören, soll der Verlauf des nächsten Biehmarktes abgewartet werden. Man muß aber damit rechnen, daß noch in dieser Woche während der Landw. Ausstellung eine nochmalige Steige­rung der Flsischpreise erfolgt.

Stuttgart, 15. Mai. Ein Dollarmarder. 1 Jahr pnd 9 Monate Zuchthaus, 50 000 Mark Geldstrafe und 3 Jahre Ehrverlust erhielt vom Schwurgericht der 30 Jahr« Ms früher« Hilsspostschaffner August Bauer, der beim Post- Cannstatt Ausländsbriefe ihres Inhalts beraubte und drei Dollarscheine, drei 5 Franken-Scheine und einen stifck>en Gdttdenschein erbeutet hatte. Tr war oben- tzveis boft h-u DSgt, weitere 20 Dollarnoten, wovon 18 bei ihm Wo G ftttNßmo vorgesundsn wurden, gestohlen zu haben, doch konnte ihm dies nicht sicher nachgewiesen werden. Die Straft fällt wegen ihrer Milde auf.

Hegeurberg OA. Eßlingen, 15. Mai. Tödlich ver- vn glückt. Der vor 14 Tagen durch einen hiesigen jungen Radfahrer auf der Rübgartensteige in der Nähe des Fried- angefahrene verheiratete 50 Jahre alte Weingartner rner von St. Bernhardt ist an seinen Verletzungen ge­storben, obwohl »r gleich ärztliche Hilfe in Anspruch genom­men hatte.

Wangen, OA. Laupheim, 15. Mai. Einsturz. Die »twa 20 Meter lange Scheune des Rößlewirts Bernhard König ist bis auf die Grundmauern eingestürzt. Die Stal­lung, die sich in der Scheune befand, blieb infolge des guten Gewölbebaues unversehrt. Da die Gefahr des Ein­sturzes rechtzeitig bemerkt worden war, konnte ein weiteres Unglück verhindert werden.

Wiblingen. 15. Mai. Wahl. Zum Ortsvorsteher wurde der geprüfte Verwaltungsmann Mendler mit großer Stim­menmehrheit gewählt.

Laupheim, 15. Mai. Dekanatswahl. Dekan Heine ln Gögglingen hat schon vor längerer Zeit um Enthebung von der Führung des Dekanatamtes nachgesucht. Der Bi­schof hat die Neuwahl auf Dienstag, 22. Mai festgesetzt.

Alm, 15. Mai. Jubiläum. Vergangene Woche feierte rn aller Stille die ehrw. Schwester-Oberin im Gesellenhaus hr 25jähriges Proseß-Iubiläum. Eine kleine Feier im eng­ten Kreise vereinigte die Jubilarin und Gratulanten zu fro­her Stunde. Mit Dankbarkeit gedenkt auch die Gemeinde des Festtages. Wenn den kath. Vereinen und Iungmännern «in gründlich restauriertes Gesellenhaus zur Verfügung steht, so ist das zum großen Teil dem übersichtlichen, uner­müdlichen Wirken der Oberin zu verdanken.

SAzbach OA. Weinsberg, 15. Mai. Ueble Verwechs­lung. Ein junger Ehemann, bei dem Gevatter Storch einen Besuch abstattete, sah sich gezwungen, telephonisch einen Arzt zu Hilfe zu rufen. Offenbar infolge Hörfehlers am Fernsprecher erschien statt des ärztlichen Geburtshelfers der Tierarzt. Das war für beide Teile eine peinliche Ueber- raschung. Jetzt entsteht ein Streit darüber, wer die Kosten für den Ti«r«zt zghley soll.

Rottenöurg, 15. Mai. Ein erschütternder Bor- fall. Julius Ruf aus Weiler wollte mit dem 2 Uhr-Zugs seine Ausreise nach Amerika antreten. In großer Zahl waren Angehörige, Freunde und Bekannte aus Weiler, vor allem auch der Radfahreroerein erschienen. Ruf stand aus dem Trittbrett, neben ihm die Braut, und winkte allen ein letztes Lebewohl zu. Da bekam er, weil er sich zu weit vorbeugte, das Uebergewicht, stürzte kopfüber aus dem fahrenden Zug auf den Bahnkörper und erlitt einen schweren Schädelbruch. Da die Notbremse gezogen wurde, hielt der Zug, so daß die. Braut wieder aussteigen und den in schwerer Bewußtlosigkeit Liegenden im Verein mit den übrigen Angehörigen ins Spitak geleiten konnte.

Mergentheim, IS. Mai. Zwei Selbstmorde. Eine 80jährige Landwirtstochter von Frauental hat sich aus Schwermut in der Steinach ertränkt. Wegen verschmähter Liebe schoß sich ein 17jähriaer Dienstknecht aus Wolfsbach mtt der Pistole in die recht« Schläfe. Er ist auf dem Trans- por ins Krankenhaus nach Creglingen verstorben.

Hechingen, 15. Mai. Das Schießeisen. Unvorsich­tiges Spielen mit einer Schußwaffe brachte den 17jährigen Sohn Max des Gerichtswachtmeisters Bayrle aus Balingen auf die Anklagebank vor die Strafkammer. Er hatte am Mittag des 20. April am Fenster seiner elterlichen Wohnmig mit dem Dienstgewehr seines Vaters hantiert, wobei ein Schub losaing und den am Hause vorbeigehenden Braue­reibesitter Vollmer tötete. Das Urteil lautete auf 3 Ntoimte Gefängnis.

Herrenberg, 16. Mai. Jubiläum. Am letzten Sonn­tag waren es 30 Jahre, daß Stadrschullheiß Haußer in sein Amt eingesetzt wurde. Die beabsichtigte Feier diese» Ereig­nisse» wurde durch Erkrankung de» Siadworstands vereitelt und hat de»hal» da» Obrramt die Anerkennung all?» dessen, wo» der Sladlvorstand in seiner Amtszeit zum Wohl der Stadt und ihrer Einwohner und im Interesse des Staat» geleistet hat, schriftlich zum Ausdruck gebracht und zugleich rm Namen und Auftrag der KrriSregierung und des Mini­steriums. Der Gemetnderal hat seinem Vorstand durch eine Vertretung, der sich auch eine Vertretung der fiädt. Beamten angeschlcss-n hat, Dank und Anerkennung aussprechen lassen mtt dem Wunsche daß sdec dem Jubilar bewilligt« längere Urlaub dazu beitragen möge, sein Amt neu gestärkt wieder zu übernehmen.

Ealw. Vom Rathaus. In seiner letzten Sitzung be­schloß der Gememdrrat den Neubau des RealprogymnasiumS, vorausgesetzt daß der Staat die gewünschte Anleihe genehmigt. E» soll zunächst der Mittelbau erstellt werden. Die Kosten sür den Mittelbau werden auf 700 Millionen Mark gelcbätzt, die Kosten für den Flüqelbau aus 432 Millionen. Mn Rück­sicht auf diese großen Kosten sollen alle anderen Arbeiten der Siadt auf das Noiwenoigste zurückgeschraubt werden. Die Ueberlastung der Stadlpflege macht eine Neuordnung deS Aufgabenkreises dieser Behörde und der Ausschaltung von seither anaegliederten Arbeitsgebieten nötig. E» wiro des­halb die Schaffung einer besonderen Verwaltung (K.-ssen- und Rechnungsführung) der technischen Werke, also für da Elek­trizität»-, Ga«- und Wasserwerk beschossen, die Ratschretber ^ Schlatch übertragen werden soll. Für die Steuerratschreideiei soll sodann ein neuer Beamter angestellt werden, dem auch von den Geschäften deS StadlschulihetßenamtS dre Kletnrent- nerfürsorge, die Erwerbklosensürsorye und da» Wohnungs­amt unter der Gesamrbezeichnung eine» Fürsorgeamt« über­tragen werden soll. _

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, 16 Mat 1923.

IubilSums-Kouzert des vereiu. Lieder- u. Sängerkranzes.

Anläßlich LeS 80.jäyrigen B-stehenS desLtederkravz-s" fin­det am SamStag, 26. Mat, abends 8 Uhr ein Konzert und am Sonntag, den 27. Mai, nachm. 3 Uhr ein Fest- Bankett je in der Turnhalle stall. In der heutigen Nummer der Gesellschafters beginnen wir mit derGeschichte des Liederkranzes", die überall mit großem Interesse aus­genommen werden dürste.

i Ge»eralversammlun» der Sewertebank Naßold e. G. m.

b. H. Die 58. ordenll. Eeneralversummlung der Gewtrbebank ^ wurde am Samstag den 12. Mai nichm. 4'/« Uhr durch Vor­sitzenden Paul Schmid eröffnet. Noch einem kurzen Ueser- bltck über das abgrlaufene Geschäftsjahr erteilte der Vor­sitzende Kassier Dolmetsch da» Wort zu näheren Erläuterun­gen der Rechnungsvorlage, denen zu entnehmen ist, daß der Reingewinn pro 1922 »6t 1 145 428 26 beträgt, gegen »61 79170 68 in 1921, während der Umsatz auf einer Sette de» Hauptbuch» die Höhe von »6t 2167 348987 28 erreichte, aegen »6t 219 446 119.03 in 1921. Der Reingewinn wird auf ^ Vorschlag de» Vorstand» und Ausstchtsrat» u. nach Genehmt- ! gung durch die Generalversammlung wie folgt verwendet: ^ 15°/o Dividende auf die Geschäftsanteil Guthaben ^ 77 900 34, ! Zuweisung an da« Rücklage-Konto »6t 289 583, Zuweisung an da» Sonder-Rücklaae-Konto »61 500000., Zuweisung an i die Unterstützungs-Rücklage »^ 190000., Abschreibung auf ! die Geschäftseinrichtung »6k 33 871 30, Vortrag auf neue Rech- ^ nung »6t 54073.82. Besonders erwähnt wurde das Mßoer-

- hältnis zwischen dem eigenen und fremden Kapital. Während l im Jahre 1914 bei einer Bilanzsumme von rd. »61 1600000- ^ daS Eigenkapttal rd. »61630000 betrug, belief sich letztere» ! Ende 1922 auf nur rd. 2000000. bet einer Bilanz- i summe von rd. 75500000.. Demzufolge beschloß die Ge- ! neralaersammlung zu erhöhen:

> I) den Geschäftsanteil von »61 300. auf »6k 5000.

2) die Z hi derselben von 10 auf 20 Stück

- 3) die Haftsumme von »61 700. auf »61 5000

! 4) da» Eintrittsgeld von ^ 3 ans ^ 500.

! Um die Erhöhung de» eigenen Kapital» noch wirksamer zu ! gestalten, wurde ferner beschlossen, daß die Mitglieder ihre 1 Slammonteile in dem Maße vermehren müssen, in dem sie i die Bank bei Kreditgewährung beanspruchen. Der Höchst­betrag der die Bank belastenden fremden Gelder wurde laut

> Beschluß der Versammlung auf »6k 500 Millionen festgesetzt. ! Die Zahl der Mitglieder stieg um 135 auf 988. Im weite-

> ren Verlauf berichtete Kaufmann Schüttle über die im oer- l panflenen Jahre von der Kontrollkommission vorgenommenen ! Revisionen, die zu keinerlei Beanstandungen Anlaß gaben. ? Sodann gab Paul Schmid da» Au»scheiden de» langjährigen

> AufstchtSrairmitglted» Fr. Rentschler bekannt und gedachte