desselben mit Worten de» Danke« für seine Tätigkeit. An dessen Stelle wurde W. Schraeder gewählt, während die au»- scheidenden AufstchtSratSmttglteder: Fl. Schmid, L. Wobldols und Rechtsanwalt Huber wtedergewählt wurden. Am Schluß der Veisammlung gab der Vorsitzende seinem Bedauern über den schlechten Besuch Ausdruck und bat, der Gmeraloersamm lung der Genossenschaft als wirtschaftlichem Unternehmen in Zukunft mehr Interesse entgegenzubrtngen.

Rohrdorf, 16. Mat. Ausflug. Unsere Radler unter­nahmen letzten Sonntag eine Ausfahrt und verbanden damit einen Besuch bet ihrem Bruderoeret» Vollmartngen. Die dortige Rudlerschaft hatte den Gästen einen freundlichen Empfang vorbereitet. Die Vollmartnger Musikkapelle war aufaeboten worden, die die Rohrdorfer mit flottem Ma sch mpfing und sie durch den Ort in die .Krone" geleitete. Dort wechselten Begrüßung»- und Dankesworte und Lieder nett miteinander ab. Ein Jungfern kränz gab daneben Ge legenheit zu einem Tänzchen. Den Rohrdorfern gefiel e» gut. Sie schieden nur ungern von den Vovmartnger SportS- jceunden, die ihnen «inen G ge> besuch versprach.n.

v Der «eue Sommerfahrpla«.

Der Entwurf für den Eommerfahiplan. besten Jnkraft treten zunächst auf 1. Juni vorgesehen ist, ob eS badet »leibt, hängt in erster Linie von der Weiterentwicklung der Dir ge an der Ruhr ab, ist nunmehr erschienen. Der erste Entwurf ist diesmal auch gleich der endgültige.

Als für die Allgemeinheit wichtigste und erfreulichste Erscheinung bringt der neue Fahrplan auch für Württemberg eine Reihe weiterer durch­gehender Personenzüge mit 4 Kl. auf großen Entfernungen, mit deren Einführung die Reichrbahn im vergangenen Jahr Überall dankbar begrüßt begow en amte. An erster Stelle sich hier ein Personen zugpaar StuttgartWürzburgBerlin; der neue Zug 89l oeildßi Stuttgart um 7 00 abend» und trifft schon 11 42 oor»>. ir Berrtn ein, während oer Gegenzug 892 Berlin nm 10.10 abends verlaßt und 2 30 nachm in Scuugcrrt etntriffr D e seiden Züge halten naturgemäß nur an wichtige.«! Mätzen und benötigen nur rund 3 Stunden mehr al« dir V-Zügr dieser Sn ecke. D e Fahrzeiten sind z dem günstig gelegt; auf gute Anschlüsse ist weitgehendst Rücksicht genommen. Da neben steht ein du-chgehendes Perlonenzugpaar Luv- wtgshafen Mannheim Heilbronn Crails­heim r n d e r g mit folae, den Fahrzeiten: Mannheim ab 6 24 vorm., Heilbronn ab 8 44, nbeig an 12,48 (?-Zug 861). in umgetzhter Richtung: Nürnberg ad 2 09 nachm., H ildronn ob 6^. Mannheim an 8 40 (?-Zug 860) Die Zitze haben in Heilbronn Anschluß i.aw und von Achtung Stuttgart. Aul die beiden Züge schließt in Hestental an ein beschleunigtes Personen zugpoar Stuttgar lB a ck nan oC > at lSheim r n b e r g (P-rsoner^züge 633 un 646); ? Zua 633 Stuttgart ab 8 05, H stentol an 10.06 dort Ä nchluß aul ? 861; der Z - 646 schließt an ? 860 a> (H st-ntal ad 4 56, Stuttgart ai> 6.37) In beschleunigte P-rsonenzüge umgewanoelt wurden der bisher Etlzug 68 (künsttg Stuttgart ab 5 54 vorm , Karls ruhe an 7 42 Frankfurt an >032), sowie der Schnell­zug v 61 KarlsruheStuttgart (künftig Karlsruhe ab 7.05 Stuttgart an 910 achm.) Die schon best-hende! dmchgehend-n Personen züge Zweibrücke nM ü n- chen und FrievrichShafen w rden weiter auSge- baut: Zug ? 911 bat nunmehr auch Anschluß von Frankfurt (ab 6 20 vorm, Stuttgart an 12 16). ? 900 (Stuttgart ab 1110) solchen nach Saarbrücken, Wie» baden, Köln und Dortmund. Atk weitere direkte Peisoi enzüge sind noch zu «mäh en: Pers Zug 26 Stutt gartTraben Neudors (ab 5 40 nachm) mit Anschluß nach Mannheim, Franki-rrt, Hamburg und Berlin, P rsonen- zug 85 DortmundKölnMainz und Wiesbaden HeidelbergStuttgart (an 7.48 nachm ), sowie Pers.Zug 99 FrankfurtStuttgart (Frankfurt ad 7 10, Stutt gart an liso nachm)

An neuen Schnell- u Etlzügen ist ein Schlaf

wagen zugpaar StuttgartBerlinmit 1. u 2 Kl. zu erwähnen: Fahrzeit nur 12 S.uiden O 238 verläßt Berlin um 7.00 abends und trifft 7.10 vorm, in Stuttgart -ln; v 237 süort um 900 »achm. in Stuttgart ab und erreicht Berltn um 9.18 vorm. Der I) Zug 18 und der Etlzug 219 verkehren biS Zl.Okt. (bisher nur dt» 7. Okl.) schon ab bezw. bis Friedrich-Hafen (ab. 5.40 vorm. bezw. an 9 47 nachm.); mi Winter fahren beide Züge wiederum nur ab bezw. oi» Aulen­dorf. Im tnnerwürttembergischen Verkehr ist dar Etlzugpaar Heilbronn Crailsheim weg- gefallen. (Ersatz durch das Personenzugpaar PfalzHeil- bron»Nürnberg). DaS ganze Jahr verkehren weiterhin ate Nacktschnellzüge FrankfurtMünchen v 56 und v 69, der V-Zug 59 FrankfurtMünchen, die Eilzugpaare Stutt- rartPiorzheim(Wildbad) u. (München)UlmFretburg. Neu ist ein drittes Eilzugpaar StuttgartTü­bingen Werktags (Tübingen ab 8 02, Stuttgart an 9 37 oorm, ab 1.50. Tübingen an 3.23 nachm), sowie die werk­tägliche Fortsetzung derEtlzüge 793 und 79 g b»S bezw. ab Horb (Horb ab 644, Tübingen an 7 23; ad 8 28. Horb an 909 nachm), fernerem fünftes nur bis 30. Sepi, oerkehrende» Personenzugpaar zwischen Crails­heim und Mergentheim(Lauda), Mergentheim ab 5 41 Crailsheim an 7 25 vorm., ab 12.20, Mergentheim an 2 00 nachm.)

Dte Saisonschnellzüge Rheinland und Frank­furtFreudenstadt (909 und 914) sowie Wtldbad (963 und 968) werden künftig ab Mühlacker als Etl- züge geführt, was ihre Benützung sehr steigern wird, besonders auch innerhalb Württembergs. Da« erste Zuppaar verkehrt während der Besetzung OffenburgS bis Hausach (Haust ch ab 1021, Freudenstadt an II 25 vorm. bezw. Fceuder-stadt ab 1.20, Haulach an 2 17 > achm) Alle vier Züge verkehren nur tm Juli und August wie früher. Schließlich sei noch bemerkt, daß dte infolge der BesetzungOflenburgs über die Linie Frei- bürgVtllin genRottweil HorbNagold- CalwPforzheim eingerichteten Schnell- und Ltlzüge auch imSommer verkehren, solange eben vir Besetzung OffenburgS an hält.

Allerlei

Es muß sich alles wenden... Aus Anlaß des M. Grün- dungsfestes des Vereins der bayerischen Zugführer und Schaffner werden sich am nächsten Sonntag bei einem Fest- zug zur Paulskirche die Eisenbahner zum letztenmal in der Verreichlichung zum Opfer fallenden alten, hellblauen bayerischen Uniform zeigen. Mit den Hatschiercn, den Po­stillonen usw. ist schon früher recht viel von der schmucken, farbenfrohen Tracht der vorrevolutionären Zeiten dahin­geschwunden.

Di« Nachtfieuer. Wer vom 1. Juni ab in Mannheim nach der allgemeinen Polizeistunde in Wirtschaften noch wei­ter kneipen will, der muß für die beiden ersten Stunden 1000 Mark und für jede weitere Stunde 2000 Mark bezah­len. Man kann neugierig sein, was diese Nachtsteuer der Stadt einbrinaen wird.

Neue Juchrhausrevolte in Brandenburg. Wie die BlLtte» aus Brandenburg melden, brachen gestern nachmittag «ge« 2 Uhr im Zuchthaus erneut Unruhen aus. Einige Sträflinge versuchten, sich von den Fenstern aus mit der Außenwelt z» verständigen. Durch Schüsse wurden sie von den Fenster« vertrieben. Dabei wurde ein Sträfling durch einen Schuß verletzt. 200 Sträflinge sollen aus der Anstalt h«r<m»- genommen werden.

Irlands »leuchtendes Schwert". Als weitere Folge v«> neuen, vom irischen Freistaat ausgegebenen Briefmarken ist soeben die smaragdgrün« V- 6-Marke in den Verkehr g«< bracht worden. Sie ist unter den bisher erschienenen neue« irländischen Marken zweifellos die eigenartigste und für da» Land charakteristischste. Das Mittelfeld der Marke zeigt den Claiheamh Solms" oder dasSchwert des Lichts" in einem schlanken, eiförmigen Schild. Die 5-6», 6-6- und 1-Schillina- Nisrken werden das gleiche Bild zeigen. roghr-M dl« wA

ausstehenSen '2*/--6-, U-6^ und F^SHDkö?ren «S Bildschmuck die Wappen von Munster, Seinster, Ulster unE Aonnarght in einem von Kleeblättern gebildeten Rahme» tragen werden. Die höheren Markenwerte befinden sich ebenfalls in Vorbereitung. Sie werden größeres Form« erhalten und im Bild das Parlamentshaus (2 s. 6 3), d« alte Postgebäude (5 8.) und das Zollhaus (10 s.) darstelle»

Paffagier- und Postflugdienfi in Amerika. Eine am«» rkkanische Fluggesellschaft in Los Angelas, Kalifornien, b» absichkigt die Eröffnung eines regelmäßigen Paffagierdi»» stes zwischen Nordamerika und Mexiko. Es sollen wöchen» sich drei Reisen von Los Angelos über San Franziska, Mo« lorrey, Guadalajara nach der Hauptstadt Mexiko und zurück fiattfirrden. In Anwesenheit des Präsidenten von Meri« kst sin regelmäßiger Postflugdienst mit 12 Farmcm-Flug- «ugen zwischen der mexikanischen Hauptstadi, GuadalajarH Tapst mrd Lullacän eröffnet worden. Sämtliche Flugzeug» werden von mexikanischen Piloten geführt. Der Postverke» zwischen Mexiko und Culiacän wird auf diese Weise c«ß einbzr Stunde« reduziert, während er bis jetzt fast 10 Tag» di Anspruch nahm.

War»» die Satze immer auf die Füße Ml. Ein wenig

beSamrtes persisches Märchen weiß diese Frag« zu dem« Worten. Ast, einer der höchstverehrten Heiligen in Iva«, heM »ine» Tag» die Verpflichtung übernommen, allen Mensch« »uf d«r Erd« ihr tägliches Brot zuzuteilen. Om«, am «st derer Heiliger, her sich aber mit Ali nicht vertragen konnte) wollte dessen Ansehen bei den Menschen schädigen und ihn vor dem Voll Lügen strafen. Er mengte sich daher unter die Leute, die sich an Ali herandrängten, um ihr Brot zu erhalten, stellte sich vor ihn hin und nahm zwischen Dau­men und Zeigefinger ein Getreidekorn, entschlossen, da» Korn, wenn Akt es ihm nicht zusprach, trotzdem schnell zu verschlucken. Dann sagte er zu Ali:Ist dieses Korn heut«! für mich bestimmt?"Nein!" sagte Ali. In demselben Augenblick wollte Omar das Körnchen in den Mund stecken^ tat es aber mit solcher Hast, daß es zur Erde fiel. Ali» Katze, die zwischen den Beinen ihres Herrn den Vorgang be­obachtet hatte, verschluckte sofort das dem Omar entfallen« Korn, und Omar ging beschämt von dannen. Zum Ändenz ken an den ihm geleisteten Dienst verlieh M der Katze di« Gabe, niemals dre Erde mit ihrem Rücken berühren zu müssen. Darum, so sagt das Märchen, fallen die Katzen sieht auf ihre vier Füße.

Beendeter Streik. Der Streik im Brauergewerbe ist bei­zeiegt, nachdem die Verhandlungen zu einer Einigung ge« -ührt haben. Die Arbeit ist heute wieder ausgenommen worden.

Das verkannte Ofenrohr. Ein Koburger Iagdpächterf der die Absicht hatte, sich in seinem im Untersränkischen liegenden Jagdgebiet wohnlich einzurichten, fuhr mit einen» hochbepackten Wagen, auf dem sich auch ein Ofenrohr befand) nach Hause. Das Ganze war mit einer Plane überdeckt, nu< hinten schaute das Ofenrohr, einem Kanonenlauf ähnlich heraus. Vorne saß zufällig ein Mann mit Militärmützs und -maniel, rückwärts der Jagdpächter mit feiner Jagd­flinte, sodaß die Einwohner den Wagen für eine sehr ver­dächtige Waffenverschiebung hielten. Aus drei Bezirken zu­gleich wurde dies dem Bezirksinspektor schleunigst tele­phoniert, ober der Mann des Gesetzes konnte sich zur Be­ruhigung der aufgeregten Gemüter sehr bald von der Gefahr- losigleit der vermeintlichen Kanone überzeugen.

Räuber und Mörder aus sportlichem Ehrgeiz. Ein Ber- brechertyp ungewöhnlicher Art ist ein gewisser Louis Dycmtz der stich als Führer einer Räuberbande in Lyon eins frag­würdige Berühmtheit verschafft hat. Er hatte erst kürzlich einen Bankbeamten überfallen, ihm eine Geldtasche von 150 000 Franken geraubt und den Träger, der sich zur Wehl fetzte, schwer verletzt. Der Mann hatte es dabei gar n.chi notig; denn er ist ein vielfacher Millionär, der kaum die Zirp ft-n feines Vermögens verzehren kann. Bei seinem jüngsten Ueberfoll eourde er von der Polizei ergriffen, und als man ihn nach den Beweggründen seiner Tat fragte, erklärte er mit göttliche- Ruhe, daß er aus rein sportlichem Vergnügen raube und morde.

ZN Wichte des LikilttkmzeS Nllgslil.

Anläßlich der Frier sriurs 8vjShrige» Krstrhrn» am 26. anö 27. Mai 1S23.

I. Gründung und Entwicklung bis znm 3ahr 1S14.

W-ege dcs deutschen Männergescmgs in seiner heutigen j Fo m ist der Anfang des 19. Jahrhundert». Die Jahre 1809 u. 1810 bringen dte Gründung der ersten GesanpSwrettiipungrn in Noiddeutschland (BerlinerLiedertafel" durch Zeller) und in de, Schweiz (Züricher nerchor" durch Näselt. Von der Schweiz aus w> rde dann daS Interesse am Männergeiang auch in Süodeutschland gew cke. namemltch auch bet uns tm Schwabenland. Verhältnismäß g rasch sammelten sich die Vereine eine immer mehr anwuchsende Literatur von Männer- chocen, und Namen wte K M. von Weber, Schubert, Stichel, Kreutzer sind uns als Schöpfer von Männrrchö en wohlbekannt, ueberall in deutschen Landen erhob sich gar bald ein frisches vtngen und Klingen. 1827 findet über Pstugsten in Plochingen «N Liederfest statt, an dem sich die Liederk änze von Stuttgart, ?."-Knchheim, Göppmgen, Schorndorf Reutltngen, Eßlingen beteiligen. Begeisterte Berichte über solche Kundgebungen für ba» oemsch, Lied, dte nun immer häufiger sich 'olgen, trugen oen Gedanken der Pflege de» demschen Männergesangs in immer weitere Kreise, so daß in den nun folgenden Jahr- zkhnten die Zahl der Männergesangoereine immer mehr und wehr anwuchs.

To sanken sich am 1. Jan. 1843 auch in Nagold Männer flammen, die dem deutschen Lied eine Pst gestälte in unserer «ladt bereiten wollten. L ider lassen sich dte Namen der ^ den Verein gründeten, nicht mehr feststellen, da "Me urkunden aus jener Zeit mehr vorhanden sind.Pflege mehrstimmigen Gesang» zu geselliger Unterhaltung und oaourch mittelbare Einwirkung aus einen edleren VolkSgesang" °ten nach den Satzungen von 1843 die Ausgabe de» Ver- l2. März 1843 brachte dte erste Wahl de» Vor­lands und Ausschusses. AuSg schrieben wurde die Vei samm- 8 von dem damaligen OberamlSverweser Daser. Provisor büß, später in Nagold ständig, übernahm als erster dte

Leitung des Verein»; er warDirektor" und Vorstand zu­gleich; eine Personalunion, die bi» zum Jahr 1878 bestehen blieb. Außer zu den Proben versammelten sich dte Sänger jeden Monat 12 mal in irgend einer Wirtschaft, um dte eingeübten Gelänge tm Kreise derEhrenmitglieder" so wurden dte passiven Mitglieder genannt zum besten zu geben. UebungSiokal wor das SchulhauS.

Der Verein scheint rasch Ai klang in der Bürgerschaft gefun­den zu haben; denn noch im Gründungljahr war er imstande, sich eine Fahne anzuschoff n, so daß am 5. Juni 1843 die Fahnenweihe gefeiert werden konnte, zu der sich eine Reihe bei achbarter Vereine (u. a. Rohrdorf, Rottenburg) etnfanden. Nach einigen Jahren (1847) trat Dirigentenwechsel ein, da Provisor Gauß von hier fortkam. Schullehrer Reichardt über­nahm die Leitung. Zahlreiche Veranstaltungen und reichere Abwechslung in der VortragSfolge »eigen dre Rührigkeit de» Dirigenten, der jedoch im Jahr 1855 Nagold verläßt. Ein E satz für ihn scheint sich so bald nicht gesunden zu haben; wenigstens trat nun eine längere Ruhepause ein, ja der Verein scheint nahe vor seiner Auflösung gestanden zu sein. Am Pfingstmontag 1857 fand jedoch eine Neukoi stuuterung des Verein» statt. Schullehrer Gauß, der inzwischen in Naaold eine ständige Leh>stelle erhalten hatte, wurde zum Direktor und Vorstand gewählt, wner seiner umsichtigen und tat­st ästigen Leitung schwang sich der Verein rasch wieder auf und zeigte in der Folge reges Leben. Zunehmende Mitglieder­zahl sowohl an Sängern, ol» auch a> Eorenmtlglt-dern war die Fotze. Um diele Zeit (F'übj >hr 1860) trat der Lieberkranz in den 1849 gegründeten Schwäbischen gerbund und gab sich auch dadurch ein festere» Gefüge. 21 Jahre lang stand L h er Gauß dem Ltederkranz vor, so daß sich dieser in steter Ruhe entwickeln konnte. Im Mat 1878 tim er die Direktion an Lehrer Klunzinger ab, behielt jedoch dte Vorstm dschast bet. Diese Trennung von Direklion und Vorstandschaft blt.b n»n bestehen. Im Mai 1880 legte der von den Sängern hoch­geehrte Lehrer Gauß dte Vorstandschaft nieder, nachdem ku z zuvor auch Lehrer Klunzinger die Direktion abgegeben hatte. Dessen Nachfolger wurde Lehrer Schäfer, der j-doch nur bt§ Nov. 1881 sein Amt bekleidete. F ir den Vo stand fand sich nicht sofort E satz. Verschiedene Mitglieder versahen p ooi sorisch den Posten, bi» dann anfangs 1882 Gemetnderat

L. Kapp zum Vorstand gewählt wurde. Am 9. Nov. 1881 wurde Semineroberlehrer Hegele für den Dirigentenposten gewonnen. Unter seiner Leitung schritt nun der Ltederkranz rüstig weiter. Noch immer erzählen dte alten Sänger mit Stolz von dieser Zeit. Stolz rst der Liederkranz auch heute noch darauf, daß Hegele ihm eine seiner besten Kompositionen Die Wegwarte" widmete, in der er den Volkston so prächtig getrrff n hat, ein Ltzd, das auch in die Liedersammlung des Schwüb. Sängerbundes ausgenommen worden ist. Ec war e» auch, der im Jahr 1884 dis Gründung eine» Sckrvarz- waldgausängerbnnde» anregle. Nach längeren Verhandlungen mit Alt'Nsteig und Calw zerschlug sich jedoch die Sache wieder. Die Wiege de» SchwarzwaldgausängerbundeS sollte nicht Nagold, sondern Oberndorf a. N. sein. Im Jahr 1886 wurde dort der Echwarzwaldgausängerbund gegründet. Auf der am 22. Nug. 1920 eingeweihten, von dem Gauoorstand Dr. Will Hohner g sli'telen Gaufohne ist auch da» Nagolder Stadt­wappen zu sehen. Am 12. Oktober 1889 sah sich Semtnaroberlehrer Hegeleau» Gesundheitsrücksichten gezwungen, sein Amt ntederzu- legen, daSnunSem. Lehr»rHornbe>gerübernahm. Sem-Oberl. Hegele wurde für seine vielen Verdienste zum Ghrendirigenlen ernannt. Ueber die Z tl deS 50jährigen Jubiläum» deS Ver­ein» übernahm er die Direktion noch einmal (März 1893 bis Mai 1894); auch später tat er die» noch mehrmals auSki fS- wei'e. Die Zeit von 18941907 bringt nun einen figen Wechsel in der Tirek ton. So sehr die einzelnen Dirigenten ihre ganze Kraft einsetzten und von besttm Können und Wollen beseelt waren, litt dte Leistungsfähigkeit de» Verein» unter diesem Zustand; dauerte doch die izkett einzelner Diri­genten nur Monate, ja sogar nur Wochen lang. In dieser Zeit dirigierten den Lieder kranz die Herren Fehr, Di igent der Siadtkapelle, Unterlehrer Rößler, Präparandenlchrer Kocher, Unieitzhrer Blum, Oberlehrer Beck, Seminarlehrer Sch> llft g. Unterlehrer Klauß, Lehrer Arnold, Unter lehrer Kuhn, Lehrer K äger (aushilfsweise). Im Frühjahr 1907 gelang e» dem Verein H. Gewerbelehrer Ratsch als Dirigenten zu ge­winnen, der leinen Posten bis zum Ausbruch des Weltkriegs versah. Seiner tüchiigen Leitung verdankt der Verein einen neuen Aufschwung. Auf seiner grundlegenden Tätigkeit konnte nach dem Krieg neu aufgebaut werden.

Fortsetzung folgt.