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eine solche Folge der Niedermetzelung der Kruppardeltsk vor- hersehen können. Die ungeheuerlichen Strafen seien nicht geigen di eM örde r, diefranzösischenSol baten gerichtet, sondern trotz des entgegenstehenden Veureisrnaterials gegen die Kruppdirektoren. Frankreich betrachte den Widerstand gegen seinen bewaffneten Einfall als Vrbrechen und zerstöre seinen eigenen Ruf, um seiner Ansicht Geltung -u rerschaffen. — „Westminster Gazette" sagt, die britische Regierung werde ja wohl nicht den Mut haben, öffentlich« Vorstellungen gegen das Wsrdener Urteil zu wagen, aber das französische Volk solle aus der englischen Presse dis Warnung vernehmen, daß es das Gefühl der Gerechtigkeit beleidigt habe. Der deutsche Widerstand werde sich aufs neue kräftigen.
Lord Cecil, der soeben von seiner Reise nach Amerika zurückgekehrt ist, schreibt in der „Times", nach seinen Erfahrungen scheine jedermanninAmerikader Ansicht zn fein, daß die Besetzung mit dem Geist des Völkerbunds und den allgemeinen Verpflichtungen seiner Mitglieder durchaus unvereinbar sei,
Neue Schreckensurielle
Düsseldorf, 11. Mai. Vor dem Kriegsgericht in Düsseldorf standen der Kaufmann Albert Leo Schlaget er- Werlin, der Kaufmann H. Sadowsky- Essen, der Student der Medizin Albert Becker- Metz, der Schlosser Georg Werner-Potsdam, der Kaufmann G. Zimin ermann, Zeichner Brisbing-Essen und Ingenieur Küllman n-Essen unter der Anklage, daß sie im März und April >m Ruhrgbiet Berichte cm deutsche Behörden geliefert und Anschläge gegen Personen und Eisenbahnen versucht haben. Sadowsky soll den französischen Spionen Sinder in Essen erschossen haben. Sie sollen mit den Reichstagsabgeordneten Wulle und Gräfe im Einverständnis gewesen sein. Das Gericht verurteilte Schlageter wegen angeblicher „Spionage" (im deutschen Land!) und versuchter Betriebsstörung zum Tode, Sadowsky zu lebenslänglicher Zwangsarbeit, Becker zu 15 Jahren, Werner zu 20 Jahren Zwangsarbeit, Beis- bing zu 5 Jahren, Kullmann zu 7 Jahren, Zimmermann zu !10 Jahren Gefängnis. Gegen Sadowsky wird wegen an- «eblicher Ermordung des Sinder noch besonders verhandelt.
Auf dem Bahnhof in Gelsenkirchen streifte in dem Gedränge — es wurden gerade die Extrablätter über den Krupp-Prozeß verteilt — ein Arbeiter einen französischen Offizier am Aermel. Der Offizier schlug dem Arbeiter mit der Reitpeitsche mehrmals über den Kopf. Des Publikums bemächtigte sich einer furchtbaren Erregung und der Peitschenheld mußte in ein Kaffeehaus flüchten. Die Feuerwehr beförderte ihn dann zu seiner Sicherheit auf einem Leiterwagen zur Stadt hinaus.
Mainz, 11. Mai. Das Kriegsgericht in Mainz hat unke« Ausschluß der Oeffentlichkeit 15 Gewerkschaftsführer und Am gestellte des Eisenbahnerverbands zusammen zu 70 Jahren 1 Monat Gefängnis und 400 000 Mark Geldstrafe, den vberbaurat Hummel der Eisenbahndirektion Mainz zu 1 Jahr Gefängnis und 100 000 Mark Geldstrafe, den Regierungsbaurat Hack zu 8 Jahren Gefängnis verurteilt, weil Ke nach der Anklage die Eisenbahner aufgcfordert haben, nur die Gesetze und Anordnungen der deutschen Regierung zu befolgen. Di« Verurteilten waren 6 Wochen in Haft, konnten sich nicht mit ihren Verteidigern besprechen und durften auch nur zeitweise unter Aufsicht mit ihren Angehörigen durch ein Gitter sprechen. Die Erregung über das Urteil ist in Mainz ungeheuer.
Franksnrl a. M., 11. Mai. Der Polizeipräsident macht bekannt, daß er alle Reisenden, die mil .Franzosenzügen' ankommen, auf dem Bahnhof feststellen und ihre Namen veröffentlichen werde. *
Berlin, 11. Mai. Die deutschen Vertretungen im Ausland sind beauftragt worden, den nicht an der Ruhrbesetzung beteiligten Mächten einen Einspruch der Reichsregierung gegen das Urteil des Kriegsgerichts in Werden zu übergeben.
Milliardenraub
Esten, 11. Mai. Eine französische Truppenableilung beraubte einen Wagen der Zeche Zollverein, der soeben die Löhnungsgelder von der Reichsbank erhoben hatte, um den ganzen Betrag von 975 Millionen Mark.
3n Horst-Emscher beschlagnahmten die Belgier zwei weitere Gruben.
In Cronenberg erhielten die Franzosen durch Verrat Kenntnis, da zwei Eisenbahnwagen mit Eisenwaren im Wert von 75 Millionen Mark ins unbesetzt« Gebiet geführt werden sollten. Als der Zug sich schon in Bewegung gesetzt halte, wurde er angehalken und die Waren beschlagnahmt.
Schiffsraub
Mannheim, 11. Mai. Eine französisch- Abteilung besetzte ein großes Dampfboot der Firma Raad, Karcher u. Co. und führten es nach Ludwigshafen hinüber. Die Schiffer hatten nicht mehr Zeit, ihre Kleider und Wertsachen mitzunehmen. Drei Offiziere gaben die Erklärung ab, die Beschlagnahme sei auf Beschluß aus Düsseldorf zum Zweck der Ausbildung französischer Schisssführer erfolgt.
Ein Aranzosenzug im Rhein
Lk. Goar, 11. Mai. Trotz strengster Verheimlichung wird bekannt, daß ein von den Franzosen geführter Personen- ;ug bei St. Goar in den Rhein gestürzt ist. Bis jetzt sollen 29 Tote geborgen sein.
Gegen den paßzwang
Berlin, 11. Mai. Gegen die Verordnung der Rheinlandkommission über den PaßzwangfürDeutsche im besetzten Gebiet hat die Reichsregierung in London, Paris und Brüssel Verwahrung eingelegt. Durch die brutale Maßreegl besteht in den besetzten Gebieten der Zustand, daß Ausländer dort beliebig ein- und ausgehen können, während es vom Belieben der Kommission abhängig ist, ob Deutsche lm eigenen Land reisen dürfen.
Im englischen Unterhaus hat Schatzsekretär Baldwin die Erklärung abgegeben, daß England die Anwendung des Paßzwangs für deutsche Reisende im englischen Be- setzungsgebiet nicht zulassen werde. Mac Neill er- klärte, die Ausweisung deutscher Beamter durch die Rheinlandkommission sei ohne die Zustimmung des englischen Der- treters erfolgt. Dieser habe die Weisung erhalten, sich allen Entscheidungen der Kommission, die mit der Ruhrbesetzung in Zusammenhang stehen, fernzuhalten.
Neue Nachrichten
Vom Reichstag
Berlin, 11. Mai. Der Reichstag hak die Zuwendungen an Miiilärrentenempfänger von 58 auf 368 Milliarden Mark erhöht und das Bersammlungsfchutzgefetz in stark gemilderter Form mit Mehrheit angenommen, den deutschnationalen Antrag, der den ursprünglichen Antrag der bürgerlichen Parteien wiederherstellen wollte, abgelehnt. Die ganze Linke stimmte gegen das Gesetz. Ferner wurden die Forderungen für die Ausführung des Friedensvertrags in 1923 mit 2232 Milliarden Mark nach vorläufiger Schätzung bewilligt. Der Berichterstatter Abg. Dr. Reichert sDeutschnat.) wies jedoch darauf hin, daß der Betrag sich um mehrere tausend Milliarden erhöhen werde, wenn die Leistungen an Frankreich und Belgien wieder einsetzen, selbst wenn die Geldentwertung nicht fortschreiten würde. Die Feinde haben die Fälschung fertig gebracht, auf dem internationalen Handelskammerkongreß in Rom zu behaupten, Deutschland habe bisher nur 4 Milliarden Goldmark geleistet, während die Leistungen tatsächlich sich auf 57,2 Milliarden Goldmark und einschließlich der Gebiets- verlusie auf über 100 Milliarden Goldmark belaufen.
Der 11. August Nakionalfererkag
Berlin» 11. Mai. Der Rechtsausschuß des Reichstags hat gegen die Stimmen der Deutschnationalen und der Deutschen Volksparkei den Artikel 1 der Vorlage angenommen, der den 11. August zum Nationalfeiertag erklärt.
OWe-lerhilfe
... ihrer Not und den Ruhrkämpfern in ihrer Abwehr beigesprungen seien, auch tatkräftig an der Wiederansied- lüng der von den Polen und Litauern aus der Ostmark ver- kriÄenen Flüchtlinge freiwillig mitzuwirken. 5e nach der Gutsgröße sollen 1 bis 3 ostmärkische Ansiedlerfamilien ausgenommen und ihnen gegen mäßige Anrechnung, etwa gegen eine ZOjährige Naturcürente, LeHÄ K AM» Ah« in Pacht ge-
Schuhverordnung in Bayern
München, 11. Mai. Die Regierung macht eine Verordnung bekannt, die sich gegen die verräterische Zusammenarbeit mit dem Feind, gegen Versammlungsausschreitungen, unerlaubte Selbstschutzvereinigungen und Ausschreitungen der Presse wendet. An alle wahrhaft Vaterländischen ergeht der Aufruf, sich um die Regierung zu scharen, die sich ihrer nationalen Pflicht bewußt fei und die öffentliche Ordnung zu schützen wissen werde.
Edler von Braun tz
München. 11. Mai. An den Folgen einer schweren Operation ist hier der Vorsitzende des Deutschen Wirtschastsrats' Unterstaatsjekretär a. D. Friedrich Edler von Braun gestorben. Er war einer der hervorragendsten Kenner der deutschen Volkswirtschaft. Edler von Braun war am 18. April 1863 m Nürnberg geboren.
Anschlag auf die russische Abordnung
Lausanne, 11. Mai. Im Gasthof Cecil, wo die russische Abordnung zur Friedenskonferenz wohnt, wurde der Bevollmächtigte Worowski (sonst Vertreter Moskaus in Rom) beim Abendessen durch einen Revolverschuß getötet, der Sekretär Diwilkowski schwer und der Pressevorstand leicht verletzt. Der Täter soll ein Schweizer Faszist fein, der die Russen zum Verlassen des schweizer Bodens zwingen wollte. — Die Russen sind nach Lausanne gekommen, obgleich die Schweizer Regierung ihnen die Einreiseerlaubnis, ohne Zweifel auf französische Veranlassung, verweigert hatte. — Der Täter stellte sich sofort der Polizei. Er heißt Konradi und soll im russischen Heer gedient haben.
WürLLemberq
Stuttgart, 11. Mai. Erhöhung der Diäten. Vom 1. Mai an erhalten die Beamten bei Dienstreisen der Besoldungsgruppe 1—5: 6500 Mk. Diäten und 3500 Mk. Ueber- nachtgeld, 6—8: 8000 bezw. 4060 Mk.. 9—13: 9500 bezw. 8000 Mk. Das Kilometergeld ist gleichzeitig von 40 auf 50 Mark erhöht worden.
Ein Regimentsdcnkmal der Olgagrenadiere. In emem kleinen, beschaulich ruhigen Tannenhain der Oberen Anlagen, zwischen Alpinem Garten und Lusthausruine, werden zurzeit Fundamentierungsarbeiten für ein Denkmal oorgrnorn- men, das dort mit Genehmigung des Württ. Staatsrentamrs zur Erinnerung an das Grenadierregiment Königin Olga anläßlich dessen 250. Jahrfeier am 26. u. 27. Mai errichtet wird. Das Denkmal wird aus einem ruhenden, über lebensgroßen Löwen bestehen. Zum Aufbau bereitliegende, für den Sockel bestimmte große Muschelkalkplatten tragen neben dem Negi- mentsabzeichen u. den Jahreszahlen 1673/1918 (Gründungsund Auflösungsjahr) die Widmung: „Dem Grenadierregiment Königin Olga", sowie die Worte Hölderlins: „O du der Geisterkräste gewaltigste, du löwenstolze Liebe des Vater- landes." In den Sockel wird eine Zinnkapsel mit Stiftungs- urkunde, Gefallenenliste und anderen wichtigen Dokumenten eingelassen werden. Gesamtentwurs und Ausführung des Löwen stammen von Bildhauer (Hauptmann a. D.) Fritz von Gracvenitz auf der Solitude, wo Vorübergehende aus einem über den Hofzaun des alten Försterhauses ysrüber- schcuenden riesigen Steinblock in den letzten Monaten dis trutzige Gestalt eines Löwen sich allmählich herausschälen sehen konnten.
Stuttgart, 9. Mai. Kindsmord. Im Oberen Wald vei Degerloch wurde in einer Pappschachtel die Leiche eines neugeborenen Kindes gefunden. Di« Kindsmutter ist noch unbekannt.
Stuttgart. 11. Mai. Trauerfeier für Ministe, Graf. Unter außergewöhnlich starker Teilnahme weitester Kreise wurde Innenminister Eugen Graf am Mittwoch nachmittag auf dem Pragfriedhof zu Grabe getragen. Nachdem zuvor im Marienhospital die Aussegnung der Leichs stattgefunden hatte, wurde der Sarg mit Auto nach dem Pragfriedhof gefahren, von dessen Kapelle aus die Beevdi- gMgsfeiex erjytzste. An der Spitze, des langen Trauerzuges
marschierte vre Musikkapelle der'Schutzmannschaft, Vann eMr Ehrenschar der staatlichen Ordnungspolizei, die bei diesem Anlaß erstmals ihre neue kleidsame grüne Uniform mit Tschako trug, hierauf Fahnendeputationen der katholischen Vereine. Hinter dem Sarg schritten nach den nächsten Arv gehörigen des Verstorbenen die Mitglieder des Staatsmini' steriums, des Landtagspräsidiums und zahlreiche Abgeordnete aller Fraktionen, viel höhere Reichs- und Landesbeamt« Der Sarg wurde von 10 Schutzleuten getragen. Stadtpsarrei Fleck von der Elisabethenkirche hielt den Trauergottesdienst In einer kurzen Grabrede wies er darauf hin, daß der Enk schlafen« kurz vor seinem Ende den ganz bestimmten Wunsch geäußert, daß die Trauerfeierlichkeit in möglichst einfaches Formen verlaufe und aller Punk vermieden werde. Staats Präsident Dr. v. Hieb er widmete namens des Staats Ministeriums und der Staatsregierung wie auch persönlich ein kurzes Wort der Trauer und des Dankes an den dahiH geschiedenen Amtsgenossen. Hierauf sprach Landtagspräsu vent Walter, der als Zeichen unverlöschlicher Dankbarkeit einen Kranz am Grabe mederlegte. Präsident v. Haag sprach namens der Beamten des Ministeriums des Innere herzliche Worte des Dankes und des Gedenkens. Justiz/ minister Bolz, der namens der Zentrumsfraktion des Lanm tags sprach, dankte namens dieser für die Freundschaft unj Treue, die der Entschlafene allzeit seinen politischen Freuch den entgegenbrachte und bewahrte. Dann wurde noch «m Reihe von Kränzen mit kurzen Nachrufen niedergelegt.
Stuttgart, 11. April. Der Nachfolger GrasH Als Nachfolger des verstorbenen Ministers Graf wird d^ Zentrumspartei den bisherigen Justizminister Bolz vor« schlagen, für dessen Stelle Obsrregierungsrat Beyer« l e n (Ztr.) in Betracht kommt.
Aellbach, 11. Mai. Brandfall. In der Kaffeerösterei der Otto Krumm A.-G. brach am Himinelfahrtstag, vormittags 9 Uhr, ein gefährlicher Brand aus. indem drei Holzsilos, in denen gerösteter Malzkaffee zur Abkühlung lagen, sich entzündeten. Dank dem raschen Eingreifen der Fellbacher und der Fabrikfeuerwehr konnte der Brand auf seinen Herd beschränkt werden. Der Schaden ist bedeutend, da drei Eisenbahnwagen Gerste verbrannt sind.
Hausen a. Z., 11. Mai. Schwere Bluttat. Int Streit wegen eines Hausbaus erschoß der jungverheiratet« Landwirt Wilhelm Foß seinen Vater und verletzte sich dann selbst durch einen Schuß schwer.
Mergentheim, 11. Mai. Diebesbande. Ein Apotheker Kurt Alb recht aus Köln und dessen Frau, sowie rin gewisse« Heinrich Gärtner und Gertrud Gärtner mieteten sich hier als „Doktorfamilie aus Berlin" ein. Dabei bestahlen sie dis Vermieterfrau und andere Kurgäste um Gegenständ« in Wert vom 5 Millionen Mark und fuhren in der Richtung Würzburg davon Wie sich herausstellte, hat dis „Doktorsamilie" ähnliche Diebstähle in Wiesbaden, Maulbronn, Oberweimar, Füssens Mittsnwald, Kissingen, Meersburg, Freudenstadt usw. verübt^
Alm, 10. Mai. DerverloreneSohn. Der Fabrikarbeiter Karl Bidlingmaier von Sparwiesen OA. Göppingen war ein ordentlicher Bursche gewesen und hat sich auch im Feld, wo er 32 Monate war, anfänglich gut gehalten. Mir d -m zügellosen Rückzug scheint er aber den Halt verloren zu haben. Er kam heim als ein gewalttätiger Mensch, der trotz seines hohen Lohns nie mit dem Geld auskam, es langte nicht! für seine eigene Kleidung, geschweige daß er seinem Vaters dem Fabrikarbeiter Johann Georg Bidlingmaier, bei dem er! wohnte und verköstigt war, Entschädigung bezahlte. Fast der! ganze Lohn wurde in Wein umgesetzt. In der Familie gab es daher oft Streit und der verdorbene Kerl bedrohte seine Angehörigen oft in der gefährlichsten Weise. Er bestahl sie auch wiederholt, um Geld für seinen liederlichen Lebenswandel zü beschaffen. Seines Bruders Richard Sinn stand anderweit; er war fleißig, sparsam und stand den Eltern zur Seite. Das Verhältnis zwischen den Brüdern war daher sehr gespannt. Eines Tags ließ Karl nach Hause sagen, wenn er oon de« Fabrik nach Hause komme, müsse der erste, der ihm begegnetot sein. Der Vater und Bruder versahen sich darauf mit Waffen und als Karl ins Haus trat, gab der Vater e'nen Schuß auf ihn ab, der ihn tötete. Die Geschworenen verneinten nach mehrtägiger Verhandlung die Schuldsrage und Joh< Gg. Bidlingmaier und sein Sohn Richard wurden freige- sprachen.
Aus Stadt und Bezirk.
Nagold, 12. Mat 1923.
Zum Sonntag.
War erwartest du oon dem bevorsteh n"en Pfingstfest? M'insl du auch, es müsse notwendig einmal wieder eine besondere, off nsichi« Ii»e SeisteSauSgietzung geben? Und was wii e ihre Wl'kung? Ts müßte mil einem Schlag anders werden, die Menschen viel tnsser, die Beihälmiffe glücklch-r, die Christenheit lebendiger! G wlh Galt kann auch heule noch Wunder tun. Ader er tut sie nicht an denen, die aus Wunder ungedul- ig pochen. Ja, durch ein plötzliche» Wunder innerlich umgestaliet werben, wäre großartig und bezuem, das gttge rasch vor sich, ohne allzu viel Schmerzen und Selbftveileuqnung Aber solche Hoffnung wird dich trügen Bei den meisten Menschen gehl Gott im Verborgenen und unansehnlich vor. Da,um wohl allen, die täglich in aller Sülle um den heiligen G ist i lngen und seinem T'ieo gehorchen. Sie brauchen auf nichis Außerordentliches zu matten. Und sie allein hätten auch Gewinn von einer besonderen Getstesaus- giehung. M. St.
Genuß
Die Probe eines Genusses ist seine Erinnerung.
JeanPaul.
Die höchsten, die mannigfaltigsten und die anhaltendsten Genüsse find die geistigen, wie sehr auch wir in der Jugend uns darüber täuschen mögen. Schopenhauer.
Dom Rathaus. GemetnderatSsitzuna vom 9 . Mai. Im Einlauf bestudet sich je ein Dankschreiben de, Ka'y- KtrchenstisiungSraiS für den städt. Zu cvuß zur Kirchliche" Verwaltung, und de, Stenographenverein, hier für die uever- lafsung der Räume de, Gewerbeschulhou.es zum schi eiben. — Die städt. Ftntzbadanstalten werden von lA ab zur Benützung offen gevaiten. Die Instandsetzung Frauenbad besorgt wieder Witwe SLÜHle. A s Etnlr geld wird erdoben für Benützung eines offenen Abteil« SA und einer verschließbaren Abteils 10 -A, für Kinder 14 Jahren die Hälfte. DaS Baden außerhalb der dfsentt'chen Badanstalten ist schon aus dem Grunde verboten und I»a,