Aus dem besetzten Gebiet

Neue Heldentaten

Essen, 10. Mai. In Aplerbeck-Süd wurde ein Fabrik­wächter von einem französischen Posten erschossen.

In Welp er wurde ein Mädchen in ihrer Wohnung von drei französischen Soldaten überfallen und vergewaltigt.

In .Hattingen wurden vier Schulknabcn und Lehr­linge. die beim Vorübergehen einiger französischer Soldaten gepfiffen haben sollen, zu je 15 Tagen Gefängnis verur­teilt.

Köln, 10. Mai. In Euskirchen wurden wieder 60 Cisenbahnerfamilien ausgewiesen. In Bonn wur­den mehrere Möbelhändler verhaftet, um von ihnen die Aus­lieferung von Ausstattungen für 480 französische Eisenbah­ner zu erpressen. Sofort wurden 180 Familien, meist von pensionierten Offizieren und Beamten aus­gewiesen und besetzt. Die Betreffenden hatten die Woh­nungen innen 4 Stunden zu verlassen und durften nur das Nötigste an Kleidung und Wäsche einpacken. Ir Jülich gaben die Belgier bekannt, daß alle der Staots- Bisenbahn gehörigen Wohnungen zu räumm seien, falls di« Inhaber nicht sofort den Eisenbahndienst wieder aufnchmen. > Mit dem Landrat Burghofs in Prüm und dem Beige­ordneten Rademacher in Trier ist nunmehr der letzte Land' rat und der letzte besoldete Beigeordnete aus dem Regie­rungsbezirk Trier ausgewiesrn worden.

Mainz, 10. Mai. Der Soldat, der ein bei einem fran­zösischen Offizier bedienstetes deutsches Mädchen erschossen hatte, wurde zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt.

Zwischen Oppenheim und Nierstein, in der Nähr dei französischen Wache, wurde der Kreisveterinar Dr. Gerhari von Oppenheim tödlich verletzt und beraubt aufgefunden.

Neuer llebergriff der Rheinlandkommission

Koblenz, 10. Mai. Die Rheinlandkommission hat durch Verordnung Nr. 167 befohlen, daß vom 19. Mai an der Stempel auf dem Personalausweis für den Verkehr zwischen dem besetzten und unbesetzten Gebiet so­wie für den Grenzverkehr von den Besetzungsbe­hörden verlangt wird. Die vorgeschriebenen Ge­lei tich eine der Bewohner des unbesetzten Deutschland sind für den Eintritt in die besetzten Gebiete vom 9. Mai an erforderlich. Durch diese rechtswidrige Verordnung des Paßzwangs soll der Verkehr zwischen dem unbe­setzten Deutschland und den Einbruchsgebieten vollkommen unterbunden werden.

Für die besetzte»» Gebiete

Die Ruhrspende der hessischen Landwirtschaft be­iträgt nack> dem Bericht der Landwlrtschaftskammcr in zwei Monaten außer großen Mengen von Butter, Brot, Fleisch­waren und sonstigen Lebensmitteln bereits 93 Eisenbahn­wagen Getreide, Mehl und Kartoffeln im Wert von übe, 800 Millionen Mark. Dazu kommen 15 Millionen Marl >in bar und 100 Eisenbahnwagen Kartoffeln, die teils unent- lgeltlich, teils zu sehr billigem Preis schon vorher geliefert worden waren. Aus Ostpreußen sind bis jetzt 121 Eisen­bahnwagen Lebensmittel eingetroffen.

Vom Ausland sind in den letzten Tagen eingegan- gen: Aus Lugano 50 Dollar, aus Bern 3325 Franken und 20 500 Mark, San Remo 1 Million Mark, aus Alicant« '(Spanien) 297 Peseten, aus Barcelona 1,25 Millionen Mark, aus Christiania 35 Kronen und 260 000 Mark, aus Guate­mala 3200 Dollar. Weiterhin wurden aus Graz 37,8 Milk. Kronen, aus der Tschechoslowakei 10 234 tschechische Kronev überwiesen.

Neue Nachrichten

Anschluß Schaumburg-Lippes an Preußen

Berlin, 10. Mai. Nachdem der Präsident des Schaum- burg-Lippeschen Landtags, der ehemalige Bahnmeister Loitsch (Soz.) zum Landrat von Bückeburg gewählt ist, dürfte die Einverleibung des früheren Fürstentums in Preußen bis zum Herbst Tatsache werden. Die Verhand­lungen schweben schon längere Zeit.

Strafverfahren gegen kommunistische Abgeordnete

Berlin, 9. Mai. Gegen die kommunistischen Abgeordneten Schalem, Sobotka und Frau Wolfstein ist ein Strafverfahren kingeleitet, weil sie bei der zwangsweisen Entfernung des kommunistischen Abgeordneten P. Hoffmann aus der Sitzung des preußischen Landtags den Polizeibeamten tätlichen Wider­stand entgegengesetzt und die Beamten beleidigt hatten. Die parlamentarische Verfolgungsfreiheit steht dem Verfahren nicht entgegen, da das polizeiliche Eingreifen auf frischer Tat erfolgte.

Söderblom in München

München, 10. Mai. Der schwedische Erzbischof v. S ö - derblom hielt hier auf Einladung der Ludwig-Maximi- lian-Unioersität drei Gastvorlesungen über die Frömmig­keitstypen der christlichen Konfessionen. Söderblom ist be­kanntlich ein Verfechter der kirchlichen Einheitsbestrebungsm Die Borlesungen machten in kirchlichen und politischen Krei­sen den größten Eindruck. ^

England und die deutsche Note

London, 10. Mai. Der bekannte Wirtschaftspolitiken Sii George Pa-sh erklärt, das deutsche Angebot lei durchaus vernünftig und wohl geeignet, als Grundlage kür Verhand­lungen zu dienen. Ehrlicher hätte die deutsche Reichsregierunx nicht handeln können, als daß sie vorschlug, die Festsetzung de» Entschädigung einem unbabhängigen Ausschuß zu übertragen falls ihr Angebot abgelehnt würde. Jedenfalls sei die Iahres- gahlung von 1.8 Milliarden Goldmark (einschließlich der Ver­zinsung und Tilgung der letzten 10 Milliarden) das Aeußerste was Deutschland leisten könne. So denke der größte Teil de, Engländer, es sei aber allerdings zweifelhaft, ob Curzon der Mut f-nden werde, gegen Frankreich seine bessere Einsicht zu -behaupten obgleich auch in der Regierung viele Deutschland- Haltung billigen und der Ansicht seien, daß Frankreich kein Recht habe, die Entschädigungsfrage allein von sich au; zr lösen. In der amerikanischen Presse sei mit wenigen Aus­nahmen das deutsche Angebot günstig beurteilt worden.

Eine englische Regierungserklärung

London, 10. Mai. Schatzsekretär Valdwin verlas im Unterhaus eine Erklärung zur deutschen Note, in der es heißt: Die britische Regierung war der Ansicht, daß es der natürlichste und beste Weg gewesen wäre, wenn die verbün­deten Regierungen die Note gemeinsam beantwortet hätten, zumal sie die Antwort auf Lord Curzons amtliche Anregung oarstellt, und die Entschädigungsfrage eine Angelegenheit aller Verbündeten ist. Auch brauchten sich nach der Ansicht der britischen Regierung keine unüberwindlichen Schwierig­keiten zu ergeben bei der Aussetzung einer gemeinschaftlichen Antwort unter Vorbehalt der französischen und der belgischen § Rgierung, die ans der Besetzung deutschen Gebiets durch ! ihre militärischen Streitkräfte sich ergebenden Fragen beson- i ders zu behandeln, wenn sie es wünschten. Die britische Re- ^ gierung hatte Grund zu der Annahme, daß diese Auffassung ! von einigen ihrer Verbündeten geteilt würde, und war be­reit, dahingehende Vorschläge zu machen, nachdem sie schon i ihre allgemeine Ansicht den Verbündeten mitgcteilt hatte, als sie amtlich davon in Kenntnis gesetzt wurde, daß die fran­zösische und die belgische Regierung schon kür sich allein eine s gemeinsame Antwort aufgesetzt hätten. Die britische Regie­rung fühlt sich indessen nicht von der Pflicht enthoben, ihre Ansichten in der Beantwortung der deutschen Note festzu­stellen. Es besteht Grund zu der Annahme, daß die ita­lienische Regierung, deren Haltung sich in allgemeiner Ueber- einstimmung mit der der britischen Regierung befindet, ein ähnliches Vorgehen unternehme. Sobald die britische Ant­wort der deutschen Regierung mitgeteilt sein werde, wird sie veröffentlicht werden. !

Im Oberhaus hat Lord Curzon eine ähnliche Erklärung , abgegeben. !

* !

Die gesamte Presse spricht sich im Sinn der gestrigen Re- > tzierungserklärungen aus. DieTimes" erklärt, es sei aner- l könnt worden, daß der Wortlaut der Erklärungen ungewöhn- ! lich deutlich war. Die allgemeine Ansicht sei die, daß eine eud- > gültige Erklärung in nicht mißverständlicher Sprache sehr vor- ^ reilhaft zur Klärung der Lage beitragen werde. j

Französische Stimmen zur englischen Erklärung

Paris, 9. Mai. Zu den gestern im Unter- und Oberhaus ! abgegebenen Erklärungen, die offenbar in Paris Eindruck ! gemacht haben, schreibt dasEcho de Paris": Lord Curzon ! und Sir Baldwin haben das Recht, nicht an die Politik des ! 11. Januar zu glauben und sich ihr nicht anzuschließen. Sie i haben das Recht, ihre Bedingungen an Deutschland zu geben, ! wie es ihnen gut erscheint; aber sie müssen uns das gleich« ' Recht zuerkennen. Das Blatt nennt das Verhalten der beider > Leutnants" von Donar Law unzulässig. Die deutsch« Note sei auf die persönlichen Bemühungen des Leiters des Auswärtigen Amts zurückzuführen. Frankreich müsse ihn (Curzon) also wegen seiner Beschlüsse befragen. Bildet sich Venn, so frag» das Blatt, Lord Curzon ein, daß wir ihm für seine Unterredungen mit Deutschland dankbar sind? !

Paris. 10. Mai. Am Dienstag wurde die Kammer ! wieder eröffnet. Poincare erklärte, der Regierung würde ! ! im gegenwärtigen Augenblick, wo die englische Antwort auf die deutsche Note noch nicht bekannt ist, eine Aussprache über die auswärtige Politik höchst unerwünscht sein. In der nächsten Woche werde Gelegenheit dazu gegeben sein. Die Kammer war damit einverstanden. !

Das englische Königspaar in Rom !

Rom. 10. Mai. Das englische Königspaar ist am Diens- i kag in Rom eingetroffen und mit großen Ehren empfangen ' worden. Bei der Hoftafel im Quirinal (Königspalast) wech- ! selten beide Könige Trinksprüche, die auf die ungetrübte j Freudschaft zwischen England und Italien hinwiesen.- ! Nig Georg pries die italienische Waffenbrüderschaft vom ! Krimkrieg bis zum Weltkrieg. i

Man glaubt, daß Vonar Law, der auf seiner Er- j holungsreise in Oberitalien sich befindet, in Rom mit dem ! König zusammentreffen wird. -

Eröffnung der Feindseligkeiten durch Griechenland?

Belgrad. 9. Mai. Ein aus Angora heute dem BlattPoli- ' iika" zugegangenes Telegramm meldet: Griechischs Truppen ^ haben ihren Angriff gegen die Türken bei der Ortschaft Ra- oanduma eröffnet. Griechische Flugzeuge bewarfen die türki­schen Stellringen mit Bomben.

Ein Eisenbahnzug in China ubersallen

London, 10. Mai. Reuter. In Schantung haben entlassene chinesische Soldaten einen Eisenüahnzug überfallen und 127 Ausländer, namentlich Amerikaner, als Geiseln gefangen ge­nommen. Die Vertreter der ausländiischen Staaten haben bei der Regierung in Peking sofort ernste Schritte unternommen, worauf d'ese sich bereit erklärte, das von den Räuber.» ver­langte Läscgeld zu zahlen. Der amerikanische Staatssekretär für das Kriegswesen teilte mit, das Kriegsamt sei bere-i, et­waige Beschlüsse des Staatsamts oder des Gesandtenrats in Peking mit Waffengewalt zu unterstützen.

*

Amritsar (Indien), 10. Mai. In der Stadt ist es in den letzten Tagen zu blutigen Zusammenstößen zwischen Hindus und Mohammedanern gekommen. Die öffentliche Ordnung ist ausgelöst. Die Kaufläden der Hindus sind geschlossen.

Verramschung des Raubs

Berlin, 10. Mai. Nach Mitteilungen aus Warschau wer­ben in Polen deutsche Waren, die in den besetzten Gebieten beschlagnahmt wurden, durch französische Agenten zu Schleu- derpreisen verkauft.

)m Gefängnis u. Zuchthaus

schmachten an Ruhr und Rhein Tausende der Besten für Euch.

Lindert ihre Marter durch Gaben zum

Deutschen Volksopfer.

Deserteure und Refraktäre des Weltkrieg« in der i Schweiz. Der Bandest at ha» eine wichtige Entschließung pefaßi, die auchAurlanddemsche" betrifft. Er beschloß mit Rücksicht auf die zahlreichen weitherzigen Amnestien der ehe- Mals kriegführenden S'oalen, seinen Beschluß vom Jahre 1920, der Deserteuren und Refraktären ausländ,scher Nattonattläl den Wohnsitz in der Schweiz sicherte, auch wenn sie das Schweizer Bürgerrecht nicht erwerben konnten, aufzuheden. Diese edlen Volksgenossen aller Nationalitäten werden als« ihren Völkern in Bälde wieder geschenkt werden.

Württemberg

Stuttgart. 10. Mai. Der Nachfolger. An Stell« des verstorbenen Ministers Graf wird Schultheiß Dang ei in Aepfingen, OA. Biberach, bisheriger Vorsitzender des Schwäb. Bauernvereins, in den Landtag eintreten.

Stuttgart, 10. Mai. Vom Landtag. Der Finanzaus­schuß hat die Gewährung eines angemessen zu verzinsenden .Staatsdarlehens von 60 Millionen Mark an dieSpinccke i< schuleinReutlingen genehmigt. Der Schulausschuß Erklärte eine Beschwerde des Lehrervereins gegen bis Ver­fügung des Kultministeriums über den Religionsunterricht mit allen gegen 5 Stimmen der Sozialdemokratie für erledigt.

Hohenheim, 10. Mai. Von der landwirtschaft- lichenHochschule. An der landwirtschaftlichen Hochschul« Hohenhe-m haben am Schluß des Winterhalbjahres 1922/2Z 98 Studierende die landw-rtschaftliche Diplomprüfung be­stände-:.

Heidcnheirn, 9. Mai. Honigpreis Ruhrhilfe. Der Bienenzüchteroerein hat den Honigpreis auf den Preis für Fett, den fünffachen Zuckerpreis festgesetzt. Bis 1. Mai sind ff-r die im Bezirk eingelcstets Sammlung für die Ruhr­hilfe bei der Oberamtspflegs 16 Millionen Mark eingegangen.

Heidelberg, 10. Mai. Der Stadtrat hat den Umbau des Stadttheater beschlossen. Die Kosten betragen 120 Millionen Mark.

Bruchsal, 10. Mai. Als die Landwirte von Rheinshelm, wie gewohnt, auf die imT-Rhein gelegene Insel Grün ge­fahren waren, um dort ihre Aecker zu bestellen, erschienen die Franzosen und erklärten sämtliche Fuhrwerke für beschlag­nahmt. Bürgermeister Brecht und die bayerische Behörde erhoben gegenüber diesem Gewaltakt bei dem französischen Kommando Einspruch, worauf die Fuhrwerke wieder frei- gegeben wurden. Jedoch ist die Insel Grün für die Rheins- heimer Landwirte gesperrt worden. Lt.Vruchsaler Ztg." finden augenblicklich Verhandlungen statt, um dieses Sperr­verbot rückgängig zu machen.

Singen a. H., 10. Mai. Unter der Leitung des Spiellei­ters am Stadttheater St. Gallen, Paul Kolkwitz, werden am 24. Juni die Hohentwielfe st spiele 1923 auf der Freilichtbühne mit Gerhart HauptmannsDer arme Hein­rich" eröffnet.

Aus Stadt und Bezirk.

Naaotd, 11. Mai I92S.

o Dezirks-Krteger-Derkand Nagold. Vergangenen Sonntag nachm. hietl der Bez-K-teaervr» band sei: e 22 Bor- stänce-Verlammlung <m Gasth. z. Schwa-zwaid in Wrldberg. s Beziiltobmaun Ziegler beg'üßte die Kameraden und pab so­dann die Taget ocdnm-g deka, nt, worauf die Bekanntgabe des Protokolls und des Kast-nb-richis ei folgte. Die E-nnadmen der Sterb-kofse betragen 28470«si, die Ausgaben 24 702 05 «st, t somit Kossen bestand 3767 95 »st. Bei der B z. Ve- band* koste I betrogen dte Emnobmen 23433 53«st die Ausgaben 283 l 08 «st, - sodaß ein K stenbestand von 20602 45 «st zu Bach liebt. Die Bkirragszahtungen sollen pünktlicher ertoigen und sämil Rück­stände werden nach 4 Wochen durch P strrachnahme eidolun. t Ja Fünfbronn soll ein Bei ein gegründet werden. Die Slerbe- > gelder sollen ferner von der Koste stets an die belr. Vereins- I letlung und von diesir an die Beteiltaien ausbezah t werden. ^ Nach eingehender Debatte wird beschloss n, das Srerdeg-ls a, f 5000 «st zu eiböhen und den monatttchen Bettrag aus 12 «st festzuietzen mit Wirkung ab 1. Juli d. I. Als Ort der näch­ste» Vorst ändeoeisammlung wird H ttterbach bestimmt. Dte Abhaltung eines Bezirkskrtegerlags wird einstimmig be- ' schlossen und zwar soll derselbe in Ettmannsweiler am 17. Juni mit der Fahnenw ihe ins dortigen Verei- k verbun­den werden. Mit dem Da k an di« Anwesenden für die rege Beteiligung und mit der Ausfoiderung zur Ein-gketl schloß der Beztrksobmann dte Versammlung.

Gin blinder Pastagier machte sich am Mittwoch vorm, unter einen Woaen de« bier gegen ffill Uhr ei tr-ff nden s Eilzugt beweikbar. Es handelte sich um einen der H ,l- und Pflegeanstalt Htppenbeim (Hessen) entlaufenen Mann, der sich bet Bens heim o. d. Berastraße dem Zug anoertrante, unter einen Waoen sich verkroch und die etwas ungemütliche aber j kostenfreie Reise auf der Bremse hieher wachie, bis ihn der Hunger aus seinem Versteck hervortrieb. Er wurde sofort in Untersuchung genommen und wird in den nächsten Tagen s der Anstalt wieder zmückgeschtckl werden. '

Der Himmelfahrtstag war nicht wie'die Tage vorher von sommerlicher Wärme durchflutet, sondern eswehte" ein kalter Wind, der die düsteren regenschweren Wolken u> sanft hin- m d her jagte. Und doch ließen sich die un-ästigen Wanderlust gen l von ihrem Plan n icht absckrr« cken. Der Turn-Verein machte ! mit einer sangessroden Schar et> en wohlgelungenen Ausflug durchs itylische Waldachtal nach Pfalzgrafenweiler, während der Schwarzwatd-Verein seine erste diesjährige Wan­derung von Tetnach aus über Neuweiler nach Becmck durch- führte. Durch den längst ersehnten Regen fand der Festtag einen etwas allzukühlen Abschluß. Mögen die gefürchteten Eisheiligen, die in den nächsten Tagen ihr Regiment beginnen, keine zu strengen Herren sein.

Die 30'Milliarden, die die Reichsregierung als Kriegs­entschädigung angeboten hat, bedeuten soviel, daß nach dem ^ heutigen Kursstand auf den Kops der Bevölkerung Deutsch- >

lands 3X Millionen Mark zu bezahlen wären. Dabei ist s

zu beachten, daß durch den Schandvertrag von Versailles - bereits über 100 Milliarden Goldwert oder 1213 Mil­lionen Papiermark auf den Kopf geraubt sind.